• Malte Werning
  • Maike Werning

USA Westküste 2009

A 21-day adventure by Malte & Maike Read more
  • Trip start
    June 21, 2009

    Abflug

    June 21, 2009 in Germany ⋅ 🌧 13 °C

    Endlich Urlaub! Wir hatten uns ursprünglich schon damit abgefunden, dass es auch dieses Jahr bei uns keine größere Reise geben würde. Doch dann bot Maikes neue Arbeitgeberin in Sterkrade sogar drei Wochen Urlaub an... jetzt im Juni, und das auch noch in ihrer Probezeit.

    Nach kurzem Zögern haben wir es dann einfach getan: Flug gebucht, Mietwagen gebucht, und ab geht die Reise an die nordamerikanische Westküste, ganze 9.150 Kilometer von zuhause.

    Es versteht sich von selbst, dass unsere Hobbys in diesem Urlaub wieder einmal eine naturgemäß große Rolle spielen. Wir wollen also geocachen, Leuchttürme fotografieren und vielleicht ab und zu auch einen vorbeifahrenden Zug aufnehmen. Die Rundtour, die wir uns ausgedacht haben, führt vom Startpunkt Los Angeles aus zunächst nach Norden bis nach San Francisco und dann ostwärts über Nevada wieder zurück. Dies ist zudem der erste Urlaub dieser Art, den wir zu 100 Prozent im Internet gebucht haben.

    Wir fliegen diesmal mit Delta Airlines ab Düsseldorf (DA 25), Abflug um 9.20 Uhr. Mit einer Boeing 767 geht es in knapp zehn Stunden über den Atlantik nach Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Dort ist Ankunft um 13.10 Uhr am Hartsfield-Jackson-Airport vorgesehen. Wir haben dort rund drei Stunden Aufenthalt, bevor es mit einer Boeing 757 in 4 Stunden 40 Minuten weiter nach Los Angeles geht.
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  • Atlanta, Georgia

    June 21, 2009 in the United States ⋅ ⛅ 33 °C

    Der neuneinhalbstündige Flug nach Atlanta verläuft reibungslos und ohne Höhepunkte. Nach der Landung folgt das übliche Prozedere mit der Immigration bei den US-Behörden. Warum wir mittlerweile die ESTA-Formulare online ausfüllen müssen, aber immer noch die grünen Visa Waiver-Formulare an Bord, ist mir ein Rätsel. ESTA würde noch nicht richtig funktionieren, werde ich aufgeklärt. Nach der Befragung werden wir direkt durchgeleitet zu den Connecting Flights, natürlich nicht ohne noch einmal die Sicherheitsdurchleuchtung über uns ergehen zu lassen. Nach kurzer Beratschlagung sind wir damit gar nicht glücklich, denn wir haben noch Zeit - beispielsweise für den virtuellen Cache, den wir in Atlanta am Flughafenparkplatz machen können. Dort sollen wir »Another Kind of silver bird« suchen. Obwohl der Cache vier Difficulty-Sterne hat, ist er nicht allzu schwer.Read more

  • LAX

    June 21, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Im Anschlussflug nach Los Angeles haben wir dann deutlich bessere Plätze und ich kann ein paar Fotos aus der Luft schießen.

    In Los Angeles läuft auch alles ganz unkompliziert und rasch haben wir unseren Mietwagen. Im Gegensatz zu Atlanta, wo wir Temperaturen um 33° Celsius erfahren duften, weht hier ein laues Lüftchen, aber die Sonne scheint in einem Licht, das wir in Deutschland kaum kennen. Die Urlaubsstimmung kommt nun durch!

    Gemütlich fahren wir über den Highway auf Hollywood zu, wo unser Urlaub starten soll. Auf dem Weg dahin machen wir allerdings noch einen kleinen Zwischenstopp bei »Randy´s Donuts«, dem berühmten Imbissstand in Inglewood, und kaufen uns ein paar wirklich leckere zuckersüße Donuts. Bis zu unserer Travelodge in Hollywood an der Ecke Sunset Blvd / Vermont Ave sind es noch ein paar Meter.

    Das Motel selbst ist genau das, was man sich so vorstellt. Aber seine Lage ist genial: Die Metro-Station ist direkt vor der Tür. Perfekt für Ausflüge in die Umgebung. Im Auto werden wir in den kommenden drei Wochen noch genügend sitzen.
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  • Walk Of Fame

    June 22, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 21 °C

    Der erste Morgen nach einem ungewöhnlich langen Tag und einer kurzen Nacht. Zu unserer Überraschung serviert unsere Travelodge sogar so etwas wie ein Frühstück, also dünnen Kaffee, Cornflakes und sogar mehrere Brotsorten. Amerika, was ist denn los mit Dir?

    Dann ziehen wir zu Fuß los. Der erste Schreck: Die umliegende Gegend ist fest in der Hand der Scientologen. Überall »Kirchen« und Fortbildungszentren. Wir versuchen zwei Caches zu heben, haben aber etwas Startschwierigkeiten.

    Egal, erst einmal ab in die Metro und zur Hauptattraktion Hollywoods gefahren: Dem Walk of Fame. Da wir die Star-Meile ohnehin abgehen, können wir auch gleich den etwas schwierigeren Multi-Cache erledigen, bei dem wir mehrere der berühmten Filmstar-Sterne ablaufen und Fragen zu deren Lage beantworten. Okay, machen wir. Aber so richtig kommen wir erst einmal nicht los, denn die Eindrücke im Zentrum Hollywoods erschlagen einen erst einmal: Kleine Laiendarsteller verdienen hier mit Darstellungen ein Zubrot, andere gescheiterte Existenzen betteln um eines. Das Kodak-Theater, wo alljährlich die Academy-Awards verliehen werden, ist der glanzvolle Höhepunkt. Hier verbringen wir erst einmal eine gute Stunde mit Fotografieren und Schauen. Rund um Grauman´s Chinese Theatre mit den berühmten Handabdrücken Prominenter und dem entsprechenden Touristentrubel verbringen wir einige Zeit.

    Wir haben uns fest vorgenommen, in diesem Urlaub jegliche Schnellimbissketten zu vermeiden und statt dessen kleine Diners zu unterstützen. Unser erster Versuch am Hollywood Boulevard hat uns bereits davon überzeugt, dass das die richtige Idee ist!

    Den Cache finden wir leider dennoch nicht. Wir haben zwar die Endkoordinaten ermittelt, die uns aber in ein ominöses Wohngebiet auf einem Hügel führen. Angesichts der steigenden Temperaturen geben wir an dieser Stelle auf und kehren in unser Motel zurück.
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  • Sunset at Santa Monica Pier

    June 22, 2009 in the United States ⋅ 🌙 18 °C

    Im Motel angekommen, beschließen wir, als nächste Etappe in den Griffith Park zu fahren, wo sich die Sternwarte und das Planetarium befindet. Dort soll sich uns ein grandioser Ausblick auf Los Angeles bieten.

    Das Griffith-Observatory befindet sich auf den Hügeln nördlich von Hollywood. Es ist aus allen möglichen Filmen bekannt, am besten aus James Deans »Denn sie wissen nicht was sie tun«. Und natürlich auch aus »Star Trek«. Tatsächlich bietet sich von den schneeweißen Mauern der Sternenwarte aus ein grandioser Blick auf Los Angeles und seine Skyline im Stadtzentrum. Den Sternforschern, Physikern und Astromen Kepler, Galileo, Herschel, Newton sind mit einer gewaltigen Säule vor dem Gebäude verewigt. Die Sternwarte und das Planetarium selbst besuchen wir aber nicht.

    Noch immer stecken wir voller Tatendrang. Deshalb machen wir uns in der Abenddämmerung auf zum berühmten Santa-Monica-Pier. Wir haben allerdings keine Ahnung, wie weit das wirklich ist. Eine Stunde durch den dicken Verkehr muss man schon einplanen. Der berühmte Pier von Santa Monica ist heute ein kleiner Vergnügungspark. Auch er war schon in zahlreichen Filmen zu sehen. In der Abenddämmerung flanieren wir über den Pier, schauen uns die Fahrgeschäfte in bunten Farben an und sehen einen tollen Sonnenuntergang.
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  • Pacific Coast Highway

    June 23, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    Kaum angekommen in Hollywood, verlassen wir die Stadt auch schon wieder. Unser enger Zeitplan sieht es eigentlich vor, dass wir in der zweiten Urlaubshälfte eher etwas entspannter durch die Gegend fahren, dafür aber in der ersten die ganzen Must-Do-Dinge erledigen. Eine gute Strategie, wie sich noch herausstellen wird. Doch zunächst müssen wir noch einmal auf den Berg über Hollywood, wo die errechneten Endkoordinaten des gestrigen Tages zu finden sind. Hier finden wir ein Restaurant mit asiatischer Küche und einem gut gepflegten Garten. Unter einer kleinen Brücke finden wir dann endlich den Cache. Leider nur eine kleine Dose. Das ist bei einer Dose an einem solch populären Ort schon sehr enttäuschend.

    Dann fahren wir über den Sunset Boulevard einmal quer durch Beverly Hills und Bel Air bis an die Pazifikküste. Hier wollen wir uns nun drei Tage nordwärts bewegen, bis wir San Francisco erreichen. Ein Wunschziel von Maike war es, hier einmal Rocky Beach zu besuchen. Die fiktive Kleinstadt ist die Heimat der »Drei Fragezeichen« aus der gleichmaligen Hörspielreihe, die heute bei uns in Deutschland einen geradezu unglaublichen Kultstatus genießen. Rocky Beach gibt es zwar nicht wirklich, aber Topanga Beach liegt ungefähr da, wo die Autoren die Serie spielen lassen. Also ab nach Topanga! Dort finden wir an der Küstenstraße ein paar Häuschen und einen großen Andenkenladen – oder etwa doch den Wertstoffhandel von Titus Jonas?

    Über Malibu fahren wir dann weiter bis nach Port Hueneme, wo es einen großen Marinestützpunkt gibt. Hier kommen wir endlich wieder zu den wichtigen Dingen des Lebens! Leuchttürme!

    Leider bewölkt sich danach der Himmel und damit auch etwas unsere Stimmung. Der Pacific Coast Highway ist eine der schönsten Straßen der Welt, und man kommt schließlich nicht alle paar Tage in den Sonnenscheinstaat Kalifornien. Abends erreichen wir San Simeon, wo Malte bereits 1996 in einem Motel übernachtet hat. Viele Übernachtungsgelegenheiten gab es hier damals nicht. Keine Ahnung, welches Motel das damals war. Augenscheinlich hat sich der Ort seit damals locker verdoppelt, denn nun reiht sich ein Motel an das andere. Da haben wir wenig Probleme, ein Zimmer zu bekommen, die Auswahl ist nunmehr groß. Wir entscheiden uns für das Sands Motel, das zwar eine schöne Webseite hat, dafür aber recht miesen WLAN-Empfang. Für die Mails muss ich mich spät abends mit dem Laptop auf die Außentreppe setzen, wo der Empfang deutlich besser ist. Egal, das Zimmer war toll, und wir wohnen in einer Art Erker.
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  • Nebelküste mit Seeelefanten

    June 24, 2009 in the United States ⋅ ⛅ 15 °C

    Ich wollt', ich wär', unten im Meer. Ja, im Garten eines Kraken möcht' ich sein.

    Und da sind wir. Heute ist ein tierischer Tag: Seeelefanten, Seelöwen, Quallen, Fische, Hörnchen, alles dabei. Was aber nicht dabei ist, ist eine standesgemäße Beleuchtung, die unseren Trip entlang der Traumstraße Amerikas einen passenden Rahmen gegeben hätte. Stattdessen versteckt sie sich hinter dichten Wolken und lässt sich erst blicken, als wir längst in Monterey sind. Doch der Reihe nach.

    Von San Simeon aus fahren wir den Cabrillo Highway weiter nordwärts. Hier und da halten wir kurz und schauen auf die spektakulären Strände und die wildromantische Küste, doch wegen des diesigen Wetters mag bei uns keine rechte Stimmung aufkommen.

    Bei Big Sur hatten wir eine Leuchtturmbesichtigung auf dem Plan und die für heute angesetzte Führung um 13 Uhr ziemlich gut mit unserer Tour abgestimmt. Aber vor Ort ließen wir auch diesen Plan fallen, da die erhofften Fotos in dem dicken Dunst einfach nicht wirken würden. Und die Tour dauert drei Stunden! Tatsächlich fanden wir aber eine Stelle, von der aus wir den schönen Big-Sur-Leuchtturm wenigstens erahnen konnten.

    Dann ist es nicht mehr weit bis zur bekannten Bixby Creek Bridge, Carmel und bis nach Monterey. Hier suchen wir uns erst einmal ein Motel und finden das »Discovery Inn« für die kommende Nacht. Nun haben wir noch die Nachmittagsstunden, und die nutzen wir, um das berühmte Aquarium zu besuchen.

    Zuvor besuchen wir noch einmal die Küste, und just jetzt reißt der Wolkenhimmel auf und hüllt die ganze Bucht in strahlenden Sonnenschein. Nur wenige Meter weiter liegen wieder Seals am Strand. Diesmal sind es aber keine Seeelefanten, sondern echte Seelöwen.
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  • Ich wollt´ ich wär ein Fisch im Meer

    June 24, 2009 in the United States ⋅ ☁️ 14 °C

    Wir gehen in das berühmte Monterey Bay Aquarium. Neben der Tatsache, dass dies wohl eines der bekanntesten Aquarien der Staaten überhaupt ist, ist es auch aus einigen Filmproduktionen bekannt (unter anderem Star Trek IV) oder stand Pate für das Meeresinstitut in »Findet Dorie«. Vor allem die Quallen-Becken ziehen uns in ihren Bann.

    Abends versuchen wir es noch einmal mit dem schönen Küstenabschnitt. Doch hier hängen immer noch die dichten Wolken, so dass das Foto vom Leuchtturm Point Sur nun auch nicht wesentlich besser ausfällt. Immerhin nehmen wir noch die Bixby Creek Bridge von 1932 ausführlich auf. Auf dem Rastplatz an der Brücke halten wir. Ein alter Hippie schaut aus einem total verwarzten alten Auto heraus, nimmt eine Gitarre, setzt sich ein Kaninchen auf den Kopf und singt: »Look at me, I´ve got a rabbit on my head«.

    Aha.
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  • Point Pinos, Monterey und Santa Cruz

    June 25, 2009 in the United States ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute steht die letzte Etappe entlang der Pazifikküste an. Eigentlich sind es nur rund 300 kilometer heute, bis wir die vorgebuchte Travelodge am Presidio erreichen werden. Wieder meint es das Wetter nicht allzu gut mit uns. Obwohl die Lage des Städtchens Monterey grundsätzlich als wetterfreundlich gilt, hüllt sich auch die Bucht heute in eine Wolkendecke. In unserem Motel sind wir nach dem Aufstehen erst einmal ratlos, wie genau der Tag verlaufen soll.

    Wir beschließen, den Vormittag noch mit Einkaufen in der Stadt zu verbringen und noch den schönen Point Pinos-Leuchtturm ganz in der Nähe aufzunehmen. Die Cannery Row – Straße der Ölsardinenfabriken, bekannt aus John Steinbecks Romanen – überrascht uns mit einem hervorragenden Fotoladen für Unterwasserfotografie, der mich aus einem Dilemma befreit: Da ein Mitleser meines Online- Tagebuchs neulich eine meiner Mamiyas übernommen hat, habe ich ihm die beste Batterie mitgegeben, die ich hatte. Die Mamiya, die ich nun mitschleppte, hatte allerdings versehentlich eine tote Batterie drin, damit ging nun gar nix mehr. Damit ich die zwei Kilo nicht umsonst aus Europa mitgebracht habe, haben wir in dem Laden eine funkelnagelneue Batterie kaufen können. Das sind bekanntlich keine Allerweltsbatterien, sondern sehr spezielle. Ich hatte nicht gedacht, auf Anhieb so einen guten Spezialladen in den USA zu finden.

    Bei unserer Weiterfahrt kamen wir nach Santa Cruz, und hier war das Wetter auch deutlich besser. Die Küstenstadt hat wiederum einige Attraktionen, die wir uns unbedingt ansehen mussten. Der nette Leuchtturm ist noch relativ jung, er wurde erst 1967 gebaut und hat wohl auch keine übergeordnete nautische Funktion. Der Beachwalk von Santa Cruz ist ein klassischer Vergnüngungspark, wie man ihn auch aus England kennt. Große Kirmes eben! Mit der Seilbahn schweben wir das Gelände und gehen etwas essen, bevor wir uns auf die letzten Kilometer bis nach San Francisco machen.
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  • Der Tag, als Michael Jackson starb

    June 25, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Und dann ist es endlich soweit. Wie erreichen die ersten Häuser und Straßen von San Francisco. Während wir uns langsam über den Pacific Coast Highway den Weg durch die Vororte Richtung Innenstadt bahnen, tauchen in der Ferne schon die beiden markanten Pylone der Golden Gate Bridge auf. Ein unglaublicher Anblick, auch aus der Entfernung. Wir bringen unseren Wagen zur Presidio Travelodge, checken ein, erledigen einen kurzen Anruf, und dann müssen wir noch rasch auf die Brücke.

    Für den Abend steht ein besonderer Moment an. Wir sind mit Knut und Heidi verabredet. Malte hat Knut 1990 während seiner Zivi-Zeit in der Jugendherberge Köln-Deutz als Zivi-Kollegen kennen gelernt. Er wanderte 1994 nach San Francisco aus, wo er seitdem lebt. Bei meinem ersten Besuch in der Stadt 1996 sah er ihn auch das letzte Mal. Nach 13 Jahren also wieder ein tolles Wiedersehen, das wir in einem feinen indischen Restaurant in Downtown feierten. Er und Heidi gaben uns einige großartige Tipps, was wir uns noch ansehen müssten... und wir redeten über den Landschaftspark Nord in Duisburg, den Heidi als Mitarbeiterin eines Architekturbüros sensationell findet.

    Zum Ende des Abends fuhren die beiden mit uns noch auf die Twin Peaks, die Hügel oberhalb der Stadt. Hier bietet sich nachts ein toller Ausblick auf die Stadt an.

    Nur der Vollständigkeit halber: An diesem Abend erfuhren wir von dem überraschenden Tod Michael Jacksons. Seit diesem Moment war es unmöglich, im amerikanischen Fernsehen dieses Thema irgendwie auszuklammern. Es lief auf allen Kanälen. Und das sind verdammt viele. Bis zum Urlaubsende.
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  • The Rock

    June 26, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 16 °C

    Gut zwei Kilometer vor San Francisco liegt die Felseninsel Alcatraz in der Bucht, die durch ihr berühmt-berüchtigtes Gefängnis auch hierzulande ein fester Begriff ist. Das Gefängnis wurde 1964 geschlossen und kann heutzutage natürlich besucht werden. Doch die Karten sind begehrt, man sollte sie stets im Voraus kaufen. So haben wir unsere Tickets wohlweislich auch bereits zwei Wochen vorab online gebucht und konnten an den Warteschlangen vorbei direkt auf das Schiff gehen. Die drei Kilometer Fußmarsch vom Motel bis zum Pier 33, wo die Schiffe ablegen, war allerdings nicht ganz ohne.

    Wir machen die Audio-Tour mit, die unbedingt zu empfehlen ist. Per Kopfhörer bekommt man Erläuterungen und wird an die interessantesten Plätze geführt, auch in deutscher Sprache. Das Ganze ist sehr gut gemacht und wird auch akustisch exzellent untermalt. Das Gefängnis ist genauo so, wie man sich das so vorstellt. Nur irgendwie noch enger, bedrückender, kleiner und schrecklicher.

    Im Außenbereich und auf dem Hof von »The Rock« bietet sich der fantastische Blick auf San Francisco, die Bay-Brücke, die Golden Gate Bridge und zahllosen Schiffe.
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  • Cable Cars und Painted Ladies

    June 26, 2009 in the United States ⋅ ⛅ 22 °C

    Wir sind am frühen Nachmittag wieder zurück und wollen uns nun in San Francisco einige Sehenswürdigkeiten anschauen. Dazu gehören unter anderem die berühmten Cable Cars. Wir gehen zu den Turntables (Drehscheiben) an der Hyde Street und an der Powell Street, doch die Warteschlangen schrecken uns eher ab. Zudem scheinen die Gripmen gerade Mittagspause zu machen, denn es kommen eigentlich nur Bahnen an, ohne dass eine abfährt.

    Später erfahren wir, dass wir es genau falsch herum gemacht haben. Die Touristen wollen immer vom Hafen aus in die Stadt fahren. Wären wir von der Market Street aus losgefahren, hätten wir in leeren Bahnen gesessen. So bezahlten wir jeweils fünf Dollar für eine Fahrt, die nur wenige Quadratzentimeter Bewegungsfreiheit ließ. Für den nächsten SF-Urlaub wissen wir jetzt Bescheid.

    Essen muss auch mal wieder sein. Wir besuchen Lori´s Diner, wo wir richtig schön schlemmen können. Das Foto von uns beiden machte eine Hawaiianerin, die sich uns vorstellte und uns herzlich in ihrem Land willkommen hieß. In Deutschland sei sie auch schon gewesen, sagte sie, ihre Tochter hätte in Frankfurt mal gearbeitet. »No tempo limits« auf den »autobahns« und »black forest«. Das kennt jeder Amerikaner. Mit dem Bus geht es dann zurück zum Motel.

    Obwohl wir abends ganz schön geschafft sind, machen wir uns noch einmal mit dem Auto auf den Weg. Wir wollen zum bekannten Alamo Square, wo viele Panoramafotos der Stadt geschossen werden. Doch wir haben zu lange getrödelt, die »Painted Ladies« haben bereits kein Licht mehr auf ihrer Fassade – das sind die schönen alten Häuser im viktorianischen Stil, die hier stehen und sich mit dem hochaufragenden Innenstadtkern der Stadt fotografieren lassen. Wer in diesen Häusern wohnt, sollte nicht allzu introvertiert sein, denn hier stehen die Fotografen Schlange. Hier liegt aber auch ein Cache, und zwar ein ganz besonderer. Wir haben mittlerweile 499 Geocaches geschafft, und nach kurzer Suche können wir nun endlich unsere Halbtausend voll machen.
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  • Fort Point und Lombard Street

    June 27, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 25 °C

    Von unserer Travelodge aus hören wir die ganze Nacht die Nebelhörner vom Golden Gate. Früh geht es aus den Federn, denn wir wollen heute noch ein bisschen was von der Stadt sehen. Zu allererst wollen wir zur Brücke. Am Fort Point, direkt unterhalb der Golden Gate Bridge, steht ein kleiner Leuchtturm, den wir im Morgenlicht fotografieren wollen. Und jedenfalls an unserem Motel scheint die Sonne schon früh morgens kräftig vom Himmel. Wir fahren mit unserem Wagen fast bis an die Brücke heran und laufen die Treppen hinab. Es ist Samstag morgen, und Horden von Joggern ziehen schnaufend an uns vorbei. Unten an der Zufahrtstraße schauen wir Anglern und Surfern zu. Und der Brücke, die fast wie ein Stauwehr für die vom Pazifik kommenden Nebelmassen wirkt, die in die Bucht hineindrängen. Als wir auf dem Fort Point spazierengehen, spüren wir auch die kalte Luft, die der Nebel mit sich bringt.

    Nach diesem schönen Tagesbeginn steht als nächstes die berühmte Lombard Street auf unserem Zettel. Erst wollen wir mit dem Bus fahren, aber auf gut Glück nehmen wir dann doch das Auto und erwischen in der Nähe dieses Touristenpunktes sogar einen Parkplatz. Das Schauspiel auf dieser Straße kann man sich als Europäer einfach nicht vorstellen. Die Amis sind unglaublich wild darauf, auf der vermeintlich »World´s Croodest Street« einmal zu fahren. Natürlich steigt niemand aus – nein, die Scheiben werden heruntergekurbelt und übelste Knipskasperfotos aus den Fenster gemacht. Und weil das jeder machen möchte, hat die Polizei zwei Leute abgestellt, die als eine Art Einweiser versuchen, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen und die Autos geregelt den Berg hinabfahren zu lassen. Eine echte Verkehrsfunktion dürfte die Straße wohl kaum haben.

    Immerhin rollen direkt an der Lombard Street die Cable Cars der Powell-Hyde-Linie vorbei. In all dem Gewühl dort versuchen wir einen Cache zu finden. Wir schnüffeln überall herum, bis die Polizisten uns auch etwas stärker ins Visier nehmen. Wir bleiben aber unbehelligt, und nach einer halben Stunde findet Maike eher zufällig dann auch tatsächlich den Cache.
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  • Sounds of the Bay

    June 27, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    Am frühen Nachmittag fahren wir dann über die Golden Gate Brücke auf die andere Seite der Bucht. Hier fahren wir die schmale Küstenstraße der Marine Headlands entlang bis zum kleinen Leuchtturm Point Bonita, der idyllisch auf einem kleinen Felsen sitzt und an Wochenenden für drei Stunden besucht werden darf. Eigentlich ist es ein Geheimtipp, dennoch haben sich hier schon jede Menge Menschen versammelt, die das schöne Wetter genießen wollen. Die Nebelbänke haben sich mittlerweile fast vollständig aufgelöst. Nur zwei Meilen von der Sankt-Andreas-Spalte entfernt, die irgendwann diese ganze Bucht in ein furchtbares Erdbeben versetzen wird, thront dieser kleine Wächter an der Einfahrt zur Bucht.

    Zurück in San Francisco, gönnten wir uns kleine Belohnungen in Johnny Rocket´s Diner auf der Walnut Avenue. Der Milchshake, den wir hier bekommen, ist Weltklasse.

    Den Abend genießen wir direkt am Wasser und lauschen den Klängen der Bucht. »Sounds of the Bay« heißt hier auch ein Geocache, den wir problemlos finden und der sich an einer ganz besonderen Anlage befindet. Ein Künstler ließ hier verschiedene Rohre ins Wasser hinab und installierte »Horch-Trichter«. Den Klängen der Wellen soll man am besten abends und bei hohem Wasserstand lauschen können. Wir hatten leider zu niedriges Wasser, und so blieb uns das akustische Ereignis verwehrt. Der Abend war aber auch so toll, die untergehende Sonne spendete zauberhaftes Licht. San Francisco, wir werden Dich vermissen!
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  • Kein »Nebel des Grauens«

    June 28, 2009 in the United States ⋅ 17 °C

    Der Abschied von San Francisco steht heute an. Schon am Vorabend zerbrachen wir uns die Köpfe, wie der heutige Tag aussehen sollte. Wir wollten abends in Jamestown sein, von wo aus es nicht mehr weit bis zum Yosemite Valley ist, es aber noch bezahlbare Motels gibt. Der Weg dorthin, es sind rund 350 Kilometer, würde aber nur wenige Stunden dauern, und wir haben genügend Puffer. Wir beschließen, einen kleinen Umweg einzubauen und noch den Point-Reyes-Leuchtturm in unsere Route einzubauen. Point Reyes ist rund 80 Meilen entfernt in nördlicher Richtung, sehr abgelegen und nach allem, was wir gelesen haben, eines der nebeligsten Orte der gesamten Erdkugel.

    Der Leuchtturm Point Reyes wurde 1975 offiziell deaktiviert, aber 1979 durch John Carpenters berühmten Horrorthriller »The Fog – Nebel des Grauens« auf der ganzen Welt bekannt. Es gibt im Film jede Menge Szenen einer Autofahrt entlang der Küste, die wir nun, 30 Jahre später, quasi live neu erleben. Der ganze Film wurde in den kleinen Orten, die wir heute durchfahren, gedreht, und so erkennen wir tatsächlich einige markante Punkte wieder. So finden sich die gekrümmten Bäume auf dem Foto im Film bei Minute 40.

    Im Film befindet sich die Radiostation »KAB« in dem Leuchtturm. Ein beschwerlicher Arbeitsplatz, denn die schmale Treppe mit 300 Stufen kann einem sicherlich ganz schön den Feierabend versauen. Wir genießen die warme Sonne und gleichzeitig die kühle Luft, die vom Meer zu uns kommt. Wir haben traumhaftes Wetter, wenngleich es nicht völlig klar ist – aber das darf man an diesem Nebel-Mekka wohl auch nicht ernsthaft erwarten.
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  • Wo Marty McFly die Dampflok stahl

    June 28, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 35 °C

    Dann machen wir uns endlich auf den Weg Richtung Osten. In Fairfax probieren wir heute mal, ganz entgegen unseren Vorsätzen, die Fast-Food-Kette »Jack in the Box« aus, was aber nicht zu Begeisterungsstürmen Anlass gibt. Über die Bay-Brücke von Richmond fahren wir über Oakland und den Highway 580 nach Manteca und von dort aus durch Dutzende Obstplantagen nach Escalon. Dort bekommen wir erstmalig einen der langen amerikanischen Güterzüge zu Gesicht, Zeit für ein Foto war aber leider nicht. Dafür kaufen wir uns in einem Obstgroßmarkt mit allerlei Leckereien ein.

    Eine gute Stunde später ist die Landschaft hügelig geworden und wir erreichen Jamestown. Das Motel, das uns bereits die Hubrichs empfohlen haben, finden wir leicht: Es ist das einzige im Ort. Wir sind auch die einzigen Gäste und springen an diesem heißen Abend zum Abschluss noch in den Pool. Im Steakhaus an der Ecke bekommen wir ein fantastisches Käsefondue, und der Ort selbst ist ein Traum von Westernstadt.

    Und noch der Hinweis zur (ansonsten nicht selbsterklärenden) Kapitelüberschrift: Hier in Jamestown gibt es eine Museumsbahn, an der 1988 die Zugszenen aus »Zurück in die Zukunft III« gedreht wurden.
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  • »Sie müssen eins werden mit dem Berg!«

    June 29, 2009 in the United States ⋅ 29 °C

    »Captain, Sie müssen eins werden mit dem Berg!« – (fast) der einzige Grund, den Film Star Trek V aus dem Jahre 1989 zu sehen, sind die genialen Anfangsszenen aus dem Yosemite Nationalpark: Captain Kirk übt sich im Freeclimben an der senkrechten Felsenwand und bekommt kluge Ratschläge von Spock, der – sich selbst natürlich keiner Gefahr aussetzend – kühl das Risiko abschätzt.

    Nun, mit dem Freeclimben haben wir es nicht so sehr, aber den Yosemite Nationalpark wollen wir dennoch unbedingt sehen. Man muss sich nicht weit aus dem Fenster lehnen, um zu behaupten, dass dieser Nationalpark zu den spektakulärsten Attraktionen Kaliforniens zählt.

    Doch noch sind wir in Jamestown, wo wir recht früh aufstehen und nach dem morgendlichen Motel-Kaffee zunächst noch einen Rundgang durch die kleine Westernstadt machen. Gestern hatten wir dazu nur noch im Halbdunkel Zeit, jetzt wollen wir noch ein paar Impressionen einfangen.

    Dann brechen wir auf in Richtung Yosemite Nationalpark. Bis zu den Parkgrenzen ist es eine rund dreiviertelstündige Fahrt, doch auch innerhalb des riesigen Parks sind wir noch lange unterwegs, bis wir im spektakulären Tal des Merced River sind. Unterwegs begegnen uns große abgebrannte Flächen, Erinnerungen an den großen Waldbrand vor zwei Jahren. Auch heute brennt es hier, aus einem Seitental steigt unübersehbar dichter Qualm auf, und Hubschrauber kreisen.

    Im Tal ist es leider etwas diesig, aber dennoch schön. Schlauchboote sind auf dem River unterwegs. Trotz Waldbrandgefähr grillen die Amis munter unter den alten Bäumen. Da man im Yosemite-Tal auch schön wandern kann, haben wir uns auch mal per pedes bewegt und sind entlang des Tenaya Creeks bis zum berühmten Mirror Lake bergauf gelaufen. Das war offenbar vielen Besuchern schon zu weit, denn hier waren wir wieder ganz alleine.
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  • Über die Sierra Nevada

    June 29, 2009 in the United States ⋅ 22 °C

    Das Wetter ist brauchbar, aber schlonzig. Am Nachmittag brechen wir im Yosemite-Tal, das zwar gut besucht, aber auch nicht gerade überlaufen war, wieder auf. Wir wollen heute den Tioga Pass überqueren und auf die Ostseite der Sierra Nevada gelangen. 1996, bei Maltes ersten Besuch hier, konnte die Passstraße noch nicht benutzen werden, da es damals März war und hier noch viel Schnee lag.

    Auf der anderen Seite des Gebirges hoffen wir auf ein preiswertes Motelzimmer. Wir fahren über die imposante Höhenstraße, die uns durch Wälder, später durch eine deutlich rauere Berggegend führt. Auch das Wetter kippt, dunkle Wolken versammeln sich am Himmel. Es wird merklich kühler.

    Wir erreichen Lee Vining am Mono Lake, wo es wegen des an der Sierra Nevada entlangführenden Highways 395 einige Motels gibt. Erwartungsgemäß aber sind die meisten Zimmer schon belegt, und weil hier viele Touristen Zwischenstopps einlegen, das auch trotz gesalzener Preise. Wir fahren auf der 395 Richtung Norden weiter und treffen nach gut 25 Meilen auf das »Dörfchen« Bridgeport, das an einem Bergsee (»Bridgeport Reservoir«) liegt. Die Motels sind auch hier teuer, aber einigermaßen leer. Beim zweiten Anlauf werden wir uns einig und kommen im Redwood Motel unter. Zum Abendessen gehen wir in ein typisch amerikanisches Kleinstadtbistro und finden noch zwei Geocaches.

    Nach dem Essen bietet sich ein unglaubliches Lichtspiel am Himmel, so dass wir unbedingt noch einmal mit der Kamera los müssen. Die Nacht bricht über Bridgeport ein, nur begleitet von dem Zirpen der Grillen.
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  • Die Geister von Bodie

    June 30, 2009 in the United States ⋅ 15 °C

    Nicht weit von Bridgeport, wo wir übernachteten, liegt das Dörfchen Bodie rund 25 Meilen östlich. Obwohl uns trübes Wetter empfängt, ist Bodie ein »Muss« in unserer Routenplanung. Bevor wir uns in ausschweifenden Erklärungen versuchen, warum Bodie so besonders sehenswert ist, zitieren wir einfach mal Wikipedia:

    »William Bodey hatte 1859 an dieser Stelle Gold gefunden. Er verschwand auf einem Einkaufsausflug, bei dem er neue Materialien und Lebensmittel holen wollte, in einem Schneesturm. Seine Familie jedoch gründete die Stadt Bodie und begann 1861 mit dem Goldabbau. Die geänderte Schreibweise war beabsichtigt, um eine falsche Aussprache als 'Body' (= Leiche) zu vermeiden.
    Es entstand eine Goldmine, und um 1880 lebten bereits 10.000 Einwohner in Bodie. Dies war die Blütezeit der Stadt. Gleichzeitig entwickelte sich Bodie in dieser Zeit zu einer der wildesten und gesetzlosesten der Goldgräberstädte.
    In den folgenden Jahren warf die Grube allerdings immer weniger Profit ab. Die Bevölkerung ging daher zurück, bis die Stadt schließlich im Jahre 1930 ganz verlassen wurde. Die Mine wurde zunächst weiterhin betrieben, die Arbeiter kamen aus den Nachbarstädten. In den 1960er-Jahren wurde dann aber auch die Mine vollständig aufgegeben.«

    Bodie wurde in den 1930- und 1940-ern noch von einigen wenigen ehemaligen Bewohnern als Sommerresidenz verwendet, doch nach 1941 kam offenbar niemand mehr. Die Stadt blieb, so wie sie war, mehr oder weniger stehen und wirkte, als ob jeden Augenblick wieder der Eigentümer heimkommen müsste.

    Seit 1962 wird Bodie im vorgefundenen Zustand konserviert und ist heute ein State Park. Es sind noch rund 170 Gebäude vorhanden, unter anderem die Kirche, die Schule, eine Bar mit alten Flaschen auf der Theke und ein Laden. Dank der geringen Luftfeuchtigkeit blieben viele Gebäude und Gerätschaften relativ gut erhalten. Das Ensemble gilt als besterhaltene Geisterstadt der USA.

    Das mussten wir uns natürlich ansehen, und gegen ein kleines Eintrittsgeld steht man plötzlich in einer Westernstadt, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Hinter milchigen Glasscheiben liegen Zeitungen von 1939 auf den Tischen, Matratzen sind völlig zerfallen, manche Häuser müssen kurz vor dem Zusammenbruch stehen und werden nur noch mühselig abgestützt. Es ist schwer zu vermitteln, welche Gedanken man hat, wenn man durch die Straßen zieht. Wo sind die Leute hin?

    Leider hatten wir wirklich Pech mit dem Wetter, und sogar Regen setzte ein, während wir durch die staubigen Straßen schlichen. Die Atmosphäre wurde so noch düsterer.
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  • Nach Lone Pine

    June 30, 2009 in the United States ⋅ 34 °C

    Nachmittags verabschieden wir uns aus Bodie. Wir fahren durch eine einsame Berggegend hinab zum Mono Lake und dann auf dem Highway 395 mehrere hundert Kilometer südlich. Rechts (westlich) haben wir dabei immer die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada in Sichtweite, während wir durch eine immer wüstenartigere Region rollen. Maltes Bindehautentzündung, die sich schon langsam angekündigt hat und den heftigen Temparaturschwankungen und der Klimaanlage des Autos geschuldet ist, lässt sein linkes Auge unentwegt tränen.

    Wir erreichen am späten Nachmittag Lone Pine, wo die letzten Motels vor dem Death Valley liegen. Wir fragen im Besucherzentrum um Rat, doch der Ranger legt uns nahe, hier in Lone Pine erst einmal Quartier zu beziehen. Erst am nächsten Morgen, und zwar in aller Frühe, sollen wir nun durch das »Tal des Todes« zu fahren. Da sind die Temparaturen noch einigermaßen erträglich. Schon hier in Lone Pine herrscht laut Autothermometer einer Hitze um die 40° Celsius, während wir heute morgen in Bodie bei rund 16° Celsius noch ordentlich vor Kälte bibberten.

    Wir kommen im Trailer´s Motel am Südrand des Ortes unter und laufen abends noch einmal die Hauptstraße auf und ab.
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  • Das Tal des Todes

    July 1, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 46 °C

    Ein neuer Morgen. So früh, wie wir es uns vorgenommen haben, ist es leider nicht mehr, als wir mit dem Tagesziel Las Vegas im Blick ins Death Valley aufbrechen. Malte geht es zu diesem Zeitpunkt gar nicht gut. Eine prächtige Bindehautentzündung hat sein linkes Auge so lichtempfindlich gemacht, dass ihm ganztägig ein dicker Tränenstrom herausläuft. Schuld an der ganzen Misere dürften wohl die Klimaanlagen und das offene Autofenster sein, denn die Temperaturunterschiede sind sehr beachtlich.

    Schon früh haben wir sehr große Hitze und flimmernde Straßen. Picknick für das Death Vallex haben wir im Gepäck, und - wie vom Ranger gestern abend schon empfohlen - gaaanz viel Wasser!

    Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren. Die Landschaft hat sich jetzt ganz verändert. Wir lassen die Bergkette der Sierra Nevada endgültig hinter uns und fahren nun direkt Richtung Osten. Das Death Valley wird von zwei weiteren Bergketten eingerahmt, so dass diese Wüste immer einen klaren Abschluss hat. Allerdings sind gerade in diesem Tal die Entfernungen nicht ohne, und ohne Orientierungspunkt in der Landschaft ist man kaum in der Lage, zuverlässig eine Entfernung zu bestimmen.

    Irgendwann in der Gluthitze mittags entwickeln sich 48° Celsius im Schatten, was aber dem Vernehmen nach keinesfalls rekordverdächtig für das Death Valley ist. Für unser Picknick findet sich nirgendwo ein Schattenplatz, weswegen wir auf eine Schotterstraße abbiegen und zu dem hochgelegenen Mosaic Canyon fahren. Hier erhoffen wir uns in dem engen Felsdurchbruch ein wenig Schatten, doch wir finden bei der hoch am Himmel stehenden Sonne kaum einen Platz, wo man mal ein paar Minuten ausharren kann. Ausgerechnet hier begegnen uns Deutsche – doch das war eigentlich klar, denn nur wir Germanen sind so bescheuert, bei einer solchen Hitze durch die Wüste zu fahren. Amerikaner machen das nicht, höchstens in den kühleren Tagesrandlagen.

    Das Death Valley hat noch einige weitere Attraktionen zu bieten, doch wir sind am frühen Nachmittag nur noch froh, dass wir das Ende erreicht haben. Restaurants und Supermärkte sind in diesem Nationalpark natürlich Fehlanzeige. Schließlich sind wir den Artist´s Drive im südlichen Teil des Death Valleys abgefahren. Zwar hat mittlerweile eine ordentliche Wolkenschicht den Himmel belagert und nimmt uns für schöne Fotos die Farben, doch ist diese Einbahnstraße mitten durch die Berge schon ein kleines Erlebnis gewesen. Maike hat einen kleinen Ausschnitt gefilmt, der hier abgerufen werden kann.
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  • Viva Las Vegas!

    July 1, 2009 in the United States ⋅ 🌙 34 °C

    Dann machen wir uns weiter auf die Socken. Irgendwann wird das Benzin knapp, denn bei laufender Klimaanlage verbraucht der Wagen deutlich mehr.Wir erreichen mit letztem Tropfen das Örtchen Shoshone, wo die ersehnte Zapfsäule steht und ich mir einen nicht minder hochersehnten Kaffee leiste (von anderen Dingen, die nötig waren, sprechen wir hier mal lieber nicht). Deutlich entspannter fahren wir dann weiter nach Las Vegas, von hier aus immer noch eine Fahrt von gut eineinhalb Stunden.Über Las Vegas wollen wir an dieser Stelle noch gar nicht viel erzählen, denn wir bleiben ja zwei Tage. Abends drehen wir eine kleine Runde vor dem Hotel und gehen noch bis zum Bellagio, wo Maike noch die berühmten Wasserspiele zu den Klängen von Viva Las Vegas (Achtung: 19 MB, mpg-Format) einfangen kann. Dieses Filmchen ist gleichzeitig eine hervorragende Dokumentation der Befehlsgewalt von Frauen, die Zärtlichkeiten durchsetzen wollen...Read more

  • Zimmer 21141

    July 2, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 31 °C

    Gestern abend, beim ersten Rundgang durch Las Vegas, hat Malte schon etwas gespürt und eine Ahnung gehabt. Heute morgen wird es zur traurigen Gewissheit. Ihn hat eine heftige Erkältung gepackt, die sich gewaschen hat. Die Bindehautentzündung kommt noch hinzu, klingt aber bereits wieder ab.

    Heute ist großer Las Vegas-Tag, und wir sind nun etwas hin- und hergerissen, was zu tun ist. Nur die Harten kommen in den Garten, sagen wir uns, und so geht es mit Heulauge und Rotznase auf die Piste.

    Wir haben im Excalibur genächtigt, einem der etwas älteren Hotelcasinos auf dem »Strip«. An einigen Stellen merkt man dem Haus sein Alter auch an, aber wir wollen uns mal nicht beschweren: Die Übernachtungen sind grundsätzlich sehr preiswert. Natürlich ist alles auf das spielende Publikum ausgerichtet. Für jeden Gang, egal ob auf Toilette, zum hauseigenen Schwimmbad oder zum Hotelausgang, muss man zwangsläufig immer durch das Casino gehen. Wer hier der Spielsucht verfallen ist, hat ernsthafte Probleme, das Haus wieder zu verlassen. Wir gehören allerdings nicht gerade zur Riskiogruppe, und so beschränkt sich unser Einsatz auf den Einwurf eines ganzen Dollars. That´s it!

    Unser erster Anlaufpunkt ist das berühmte Las Vegas-Zeichen, von dem wir für einen Cache auch ein Foto von uns benötigen. Der ist zu Fuß ganz schön weit weg, aber wir können mit der Excalibur-eigenen »Tram« schon einmal den ersten Kilometer weiter. Das Zeichen wird von zahllosen Touristen umstellt, die sich alle brav für ein Foto angestellt haben. Und dann machen wir uns auf eine anstrengende Tour durch die Stadt der Sünde.

    Mit dem Doppelstockbus fahren wir über den Strip bis an das andere Ende von Las Vegas, von wo aus wir uns langsam wieder zurückarbeiten wollen. Das ganze Unternehmen soll zwölf Stunden dauern.

    Das Hotelcasino »Le Mirage« hat Siegfried und Roy ein monumentales Denkmal gesetzt. Für einen Ausflug nach Venedig muss man nur gegenüber in das »Venetian« gehen. Hier befinden sich jede Menge kleiner Läden in einer schönen verwinkelten Mall. Das Ganze ist auf Venedig gemacht, und so kann man sich über die gesamte Etage auch in einer Gondolere schaukeln lassen, während eingeflogene Italiener »O sole mio« trällern.
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  • Von Nevada nach Arizona

    July 3, 2009 in the United States ⋅ ⛅ 33 °C

    Nach den Anstrengungen des vergangenen Tages liegt Malte abends mit Fieber im Hotelbett. Aus den Pharmacie-Abteilungen der Supermärkte kauften wir verschiedene Halsschmerz- und Erkältungsmittel, darunter auch einige stärkere. Die Nacht übersteht er ganz gut, ist aber am nächsten Morgen nach der Einnahme des nächsten »Zaubertranks« einigermaßen zugedröhnt.

    Zu diesem Zeitpunkt haben wir unsere weitere Tourenplanung durch den Wilden Westen bereits aufgegeben. Heute wollten wir ursprünglich Kilometer machen und von las Vegas aus über das Valley of Fire und Utah bis zum Lake Powell nach Page, Arizona, fahren. Doch dazu sind wir nicht so recht in der Lage. Also beschließen wir, stattdessen südöstlich in das nur 108 Meilen entfernte Kingman, Arizona, an der Route 66 zu fahren und dort ein Motel gleich für zwei Nächte zu nehmen. Dort, so hoffen wir, kann sich Malte einigermaßen auskurieren. Gleichzeitig gewinnen wir etwas Zeit, weil der für diesen Urlaub zwingend vorgesehene Klamottenkauf noch gar nicht stattgefunden hat. Das Motel 6 in Kingman buchen wir diesmal wieder online vor.

    Nach dem Auschecken bringen wir unsere Koffer zum Auto und fahren ein paar Meilen südlich in das Las Vegas Outlet. Dort decken wir uns mit diversen Jeans, Schuhen und T-Shirts ein.

    Mittags geht es dann weiter. 108 Meilen sind eigentlich nicht viel für eine Tagesetappe, doch es kam etwas, womit wir nicht gerechnet haben: Stau! Der Highway 93, eigentlich eine totlangweilige Straße durch die wüstenartige Steppe, verwandelt sich von einer funktionierenden Schnellstraße plötzlich in eine Blechschlange von vielen Kilometern Länge. Grund dafür ist die Hoover-Staumauer, mit der der Colorado River aufgestaut wird. Der Highway 93 führt direkt über die Staumauer, in deren Mitte sich auch noch die Grenze zwischen Nevada und Arizona befindet, und damit verbunden auch der Zeitzonenwechsel zwischen der Pacific Time (UTC-8) und der Mountain-Time (UTC-7).

    Für die Amis ist das alleine Grund genug, hierfür viele Kilometer Umweg auf sich zu nehmen. Außer einem netten Bild auf die Mauer und den Lake Mead gibt es hier aber nichts zu sehen. Zu allem Überfluss picken sich die Landesgrenzer auch noch einige Autos zur Ausweis- und Ladungskontrolle heraus. Der Stau beginnt lange vor dem Staudamm, führt dann ins Tal zum Fluss hinab, über die Mauer, und auf der anderen Seite wieder hoch.

    Man hat offenbar vor einigen Jahren das Problem erkannt, denn es entsteht hier eine neue Brücke über den Colorado, die künftig den Verkehr aufnehmen soll. 2006 machte die Baustelle Schlagzeilen, als hier zwei Baukräne bei heftigen Winden einstürzten. Die eigentlich für 2008 erwartete Fertigstellung des neuen »Hoover Dam Bypass« findet tatsächlich erst im Oktober 2010 statt.

    Irgendwann, sehr genervt und müde, kommen wir in Kingman an. Erst hier merken wir, dass Kingman zwei Motel 6 hat, und wir natürlich am falschen Exemplar stehen. Hätten wir mal nicht aus der Ferne schon reserviert, dann wäre das erste auch das »richtige« gewesen. So müssen wir nochmal durch die halbe Stadt.

    Wir checken ein und sehen zu, wie langsam der Himmel bewölkt. Allmählich bahnt sich ein Unwetter an. Eine unglaubliche Lichtstimmung entsteht. Nur einige hundert Meter weiter verläuft die Santa-Fe-Linie mit viel Güterverkehr, und so mobilisiert Malte noch einmal seine restlichen Kräfte und bemüht sich um ein Eisenbahnfoto.

    Nach dem Foto ist rasch das Licht weg. Wir kaufen noch kurz im Supermarkt ein, bevor ein Unwetter losbricht. In der Ferne sehen wir die Blitze an einem pechschwarzen Himmel zucken, ein unglaublich faszinierender Anblick hier in der Wüste. Wir machen es uns in unserem Zimmer gemütlich und harren der Dinge, die da kommen. Im Fernsehen werden später Sturmschäden in Phoenix gezeigt, wo unser Unwetter wohl so richtig gewütet hat. Phoenix ist 188 Meilen entfernt.
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  • Independence Day

    July 4, 2009 in the United States ⋅ 19 °C

    Unser Aufenthalt in Kingman soll vor allem Maltes Genesung dienen. Morgens geht es ihm dann auch ganz gut, und wir frühstücken ein wenig mit dem Zeug aus dem nahen Supermarkt. Unser Motel 6 liegt direkt am Ostausgang von Kingman, unmittelbar an der Route 66. Wir sind ja in Arizona, und hier wird die Route tatsächlich auch noch als offizielle Straße angesehen, während sie nebenan in Nevada eher als eine »historische« und unter Denkmalschutz stehende Straße betrachtet wird. Die vereinigten Staaten haben, im Detail betrachtet, dann doch so manche Unterschiede in der Handhabung vieler Dinge.

    Wir beschließen, erst einmal ostwärts zu fahren und mal zu schauen, was am heutigen Nationalfeiertag überhaupt auf Amerikas Straßen so los ist. Einige Meilen weiter versuchen wir erfolglos zwei Geocaches zu heben. Auf der benachbarten Eisenbahnlinie ist absoluter Totentanz, auch wenn hier nachts richtig was los war. Erst hinter Hackberry und Valentine sieht Maike, die Malte am Steuer vertreten muss, einen Zug auf uns zukommen und tritt geistesgegenwärtig auf die Bremse. Großartigerweise befindet sich neben uns ein absolut akzeptabler Fotopunkt, so dass der heutige Tag gleich mit einem hübschen Eisenbahnfoto beginnen kann.

    Bald darauf erreichen wir das kleine Örtchen Seligman, das heutzutage in erster Linie vom Route-66-Tourismus lebt. In einem Diner lassen wir uns es erst einmal wieder so richtig gutgehen.

    Über die Interstate 40 fahren wir daraufhin westwärts zurück nach Kingman. Während Maike etwas döst, besucht Malte trotz nach wie vor dicken Kopfs den Kingman Canyon, wo er sich auf einer Felsspitze niederlässt und eine erste (und einzige) Begegnung mit einer amerikanischen Schlange hat. Die Sonne brennt vom Himmel, und fotogene Wölkchen kreisen am Firmament. Die kreisen leider immer noch, als irgendwann der erste Güterzug um die Ecke kommt, genau zwischen der Sonne und dem Zug. Etwas besser ist es 90 Minuten später, als der zweite Zug kommt. Der dritte Zug ist dann ganz im Schatten. Malte könnte kotzen.

    Abends entstehen ein paar Eisenbahnbilder im letzten Licht. Als wir in der Dunkelheit am Motel ankommen, dauert es nicht mehr lang, und Kingman startet sein offizielles Feuerwerk zum Unabhängigkeitstag. Die Amerikaner, mit denen wir auf der Straße stehen, schauen ganz andächtig zum Himmel. Nach einer Viertelstunde ist alles aus und wir gehen wieder zufrieden in unsere Zimmer.
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