USA Westküste 2009

June - July 2009
A 21-day adventure by Malte & Maike Read more
  • 32footprints
  • 2countries
  • 21days
  • 239photos
  • 3videos
  • 23.2kkilometers
  • 19.8kkilometers
  • Day 6

    The Rock

    June 26, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 16 °C

    Gut zwei Kilometer vor San Francisco liegt die Felseninsel Alcatraz in der Bucht, die durch ihr berühmt-berüchtigtes Gefängnis auch hierzulande ein fester Begriff ist. Das Gefängnis wurde 1964 geschlossen und kann heutzutage natürlich besucht werden. Doch die Karten sind begehrt, man sollte sie stets im Voraus kaufen. So haben wir unsere Tickets wohlweislich auch bereits zwei Wochen vorab online gebucht und konnten an den Warteschlangen vorbei direkt auf das Schiff gehen. Die drei Kilometer Fußmarsch vom Motel bis zum Pier 33, wo die Schiffe ablegen, war allerdings nicht ganz ohne.

    Wir machen die Audio-Tour mit, die unbedingt zu empfehlen ist. Per Kopfhörer bekommt man Erläuterungen und wird an die interessantesten Plätze geführt, auch in deutscher Sprache. Das Ganze ist sehr gut gemacht und wird auch akustisch exzellent untermalt. Das Gefängnis ist genauo so, wie man sich das so vorstellt. Nur irgendwie noch enger, bedrückender, kleiner und schrecklicher.

    Im Außenbereich und auf dem Hof von »The Rock« bietet sich der fantastische Blick auf San Francisco, die Bay-Brücke, die Golden Gate Bridge und zahllosen Schiffe.
    Read more

  • Day 6

    Cable Cars und Painted Ladies

    June 26, 2009 in the United States ⋅ ⛅ 22 °C

    Wir sind am frühen Nachmittag wieder zurück und wollen uns nun in San Francisco einige Sehenswürdigkeiten anschauen. Dazu gehören unter anderem die berühmten Cable Cars. Wir gehen zu den Turntables (Drehscheiben) an der Hyde Street und an der Powell Street, doch die Warteschlangen schrecken uns eher ab. Zudem scheinen die Gripmen gerade Mittagspause zu machen, denn es kommen eigentlich nur Bahnen an, ohne dass eine abfährt.

    Später erfahren wir, dass wir es genau falsch herum gemacht haben. Die Touristen wollen immer vom Hafen aus in die Stadt fahren. Wären wir von der Market Street aus losgefahren, hätten wir in leeren Bahnen gesessen. So bezahlten wir jeweils fünf Dollar für eine Fahrt, die nur wenige Quadratzentimeter Bewegungsfreiheit ließ. Für den nächsten SF-Urlaub wissen wir jetzt Bescheid.

    Essen muss auch mal wieder sein. Wir besuchen Lori´s Diner, wo wir richtig schön schlemmen können. Das Foto von uns beiden machte eine Hawaiianerin, die sich uns vorstellte und uns herzlich in ihrem Land willkommen hieß. In Deutschland sei sie auch schon gewesen, sagte sie, ihre Tochter hätte in Frankfurt mal gearbeitet. »No tempo limits« auf den »autobahns« und »black forest«. Das kennt jeder Amerikaner. Mit dem Bus geht es dann zurück zum Motel.

    Obwohl wir abends ganz schön geschafft sind, machen wir uns noch einmal mit dem Auto auf den Weg. Wir wollen zum bekannten Alamo Square, wo viele Panoramafotos der Stadt geschossen werden. Doch wir haben zu lange getrödelt, die »Painted Ladies« haben bereits kein Licht mehr auf ihrer Fassade – das sind die schönen alten Häuser im viktorianischen Stil, die hier stehen und sich mit dem hochaufragenden Innenstadtkern der Stadt fotografieren lassen. Wer in diesen Häusern wohnt, sollte nicht allzu introvertiert sein, denn hier stehen die Fotografen Schlange. Hier liegt aber auch ein Cache, und zwar ein ganz besonderer. Wir haben mittlerweile 499 Geocaches geschafft, und nach kurzer Suche können wir nun endlich unsere Halbtausend voll machen.
    Read more

  • Day 7

    Fort Point und Lombard Street

    June 27, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 25 °C

    Von unserer Travelodge aus hören wir die ganze Nacht die Nebelhörner vom Golden Gate. Früh geht es aus den Federn, denn wir wollen heute noch ein bisschen was von der Stadt sehen. Zu allererst wollen wir zur Brücke. Am Fort Point, direkt unterhalb der Golden Gate Bridge, steht ein kleiner Leuchtturm, den wir im Morgenlicht fotografieren wollen. Und jedenfalls an unserem Motel scheint die Sonne schon früh morgens kräftig vom Himmel. Wir fahren mit unserem Wagen fast bis an die Brücke heran und laufen die Treppen hinab. Es ist Samstag morgen, und Horden von Joggern ziehen schnaufend an uns vorbei. Unten an der Zufahrtstraße schauen wir Anglern und Surfern zu. Und der Brücke, die fast wie ein Stauwehr für die vom Pazifik kommenden Nebelmassen wirkt, die in die Bucht hineindrängen. Als wir auf dem Fort Point spazierengehen, spüren wir auch die kalte Luft, die der Nebel mit sich bringt.

    Nach diesem schönen Tagesbeginn steht als nächstes die berühmte Lombard Street auf unserem Zettel. Erst wollen wir mit dem Bus fahren, aber auf gut Glück nehmen wir dann doch das Auto und erwischen in der Nähe dieses Touristenpunktes sogar einen Parkplatz. Das Schauspiel auf dieser Straße kann man sich als Europäer einfach nicht vorstellen. Die Amis sind unglaublich wild darauf, auf der vermeintlich »World´s Croodest Street« einmal zu fahren. Natürlich steigt niemand aus – nein, die Scheiben werden heruntergekurbelt und übelste Knipskasperfotos aus den Fenster gemacht. Und weil das jeder machen möchte, hat die Polizei zwei Leute abgestellt, die als eine Art Einweiser versuchen, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen und die Autos geregelt den Berg hinabfahren zu lassen. Eine echte Verkehrsfunktion dürfte die Straße wohl kaum haben.

    Immerhin rollen direkt an der Lombard Street die Cable Cars der Powell-Hyde-Linie vorbei. In all dem Gewühl dort versuchen wir einen Cache zu finden. Wir schnüffeln überall herum, bis die Polizisten uns auch etwas stärker ins Visier nehmen. Wir bleiben aber unbehelligt, und nach einer halben Stunde findet Maike eher zufällig dann auch tatsächlich den Cache.
    Read more

  • Day 7

    Sounds of the Bay

    June 27, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    Am frühen Nachmittag fahren wir dann über die Golden Gate Brücke auf die andere Seite der Bucht. Hier fahren wir die schmale Küstenstraße der Marine Headlands entlang bis zum kleinen Leuchtturm Point Bonita, der idyllisch auf einem kleinen Felsen sitzt und an Wochenenden für drei Stunden besucht werden darf. Eigentlich ist es ein Geheimtipp, dennoch haben sich hier schon jede Menge Menschen versammelt, die das schöne Wetter genießen wollen. Die Nebelbänke haben sich mittlerweile fast vollständig aufgelöst. Nur zwei Meilen von der Sankt-Andreas-Spalte entfernt, die irgendwann diese ganze Bucht in ein furchtbares Erdbeben versetzen wird, thront dieser kleine Wächter an der Einfahrt zur Bucht.

    Zurück in San Francisco, gönnten wir uns kleine Belohnungen in Johnny Rocket´s Diner auf der Walnut Avenue. Der Milchshake, den wir hier bekommen, ist Weltklasse.

    Den Abend genießen wir direkt am Wasser und lauschen den Klängen der Bucht. »Sounds of the Bay« heißt hier auch ein Geocache, den wir problemlos finden und der sich an einer ganz besonderen Anlage befindet. Ein Künstler ließ hier verschiedene Rohre ins Wasser hinab und installierte »Horch-Trichter«. Den Klängen der Wellen soll man am besten abends und bei hohem Wasserstand lauschen können. Wir hatten leider zu niedriges Wasser, und so blieb uns das akustische Ereignis verwehrt. Der Abend war aber auch so toll, die untergehende Sonne spendete zauberhaftes Licht. San Francisco, wir werden Dich vermissen!
    Read more

  • Day 8

    Kein »Nebel des Grauens«

    June 28, 2009 in the United States ⋅ 17 °C

    Der Abschied von San Francisco steht heute an. Schon am Vorabend zerbrachen wir uns die Köpfe, wie der heutige Tag aussehen sollte. Wir wollten abends in Jamestown sein, von wo aus es nicht mehr weit bis zum Yosemite Valley ist, es aber noch bezahlbare Motels gibt. Der Weg dorthin, es sind rund 350 Kilometer, würde aber nur wenige Stunden dauern, und wir haben genügend Puffer. Wir beschließen, einen kleinen Umweg einzubauen und noch den Point-Reyes-Leuchtturm in unsere Route einzubauen. Point Reyes ist rund 80 Meilen entfernt in nördlicher Richtung, sehr abgelegen und nach allem, was wir gelesen haben, eines der nebeligsten Orte der gesamten Erdkugel.

    Der Leuchtturm Point Reyes wurde 1975 offiziell deaktiviert, aber 1979 durch John Carpenters berühmten Horrorthriller »The Fog – Nebel des Grauens« auf der ganzen Welt bekannt. Es gibt im Film jede Menge Szenen einer Autofahrt entlang der Küste, die wir nun, 30 Jahre später, quasi live neu erleben. Der ganze Film wurde in den kleinen Orten, die wir heute durchfahren, gedreht, und so erkennen wir tatsächlich einige markante Punkte wieder. So finden sich die gekrümmten Bäume auf dem Foto im Film bei Minute 40.

    Im Film befindet sich die Radiostation »KAB« in dem Leuchtturm. Ein beschwerlicher Arbeitsplatz, denn die schmale Treppe mit 300 Stufen kann einem sicherlich ganz schön den Feierabend versauen. Wir genießen die warme Sonne und gleichzeitig die kühle Luft, die vom Meer zu uns kommt. Wir haben traumhaftes Wetter, wenngleich es nicht völlig klar ist – aber das darf man an diesem Nebel-Mekka wohl auch nicht ernsthaft erwarten.
    Read more

  • Day 8

    Wo Marty McFly die Dampflok stahl

    June 28, 2009 in the United States ⋅ ☀️ 35 °C

    Dann machen wir uns endlich auf den Weg Richtung Osten. In Fairfax probieren wir heute mal, ganz entgegen unseren Vorsätzen, die Fast-Food-Kette »Jack in the Box« aus, was aber nicht zu Begeisterungsstürmen Anlass gibt. Über die Bay-Brücke von Richmond fahren wir über Oakland und den Highway 580 nach Manteca und von dort aus durch Dutzende Obstplantagen nach Escalon. Dort bekommen wir erstmalig einen der langen amerikanischen Güterzüge zu Gesicht, Zeit für ein Foto war aber leider nicht. Dafür kaufen wir uns in einem Obstgroßmarkt mit allerlei Leckereien ein.

    Eine gute Stunde später ist die Landschaft hügelig geworden und wir erreichen Jamestown. Das Motel, das uns bereits die Hubrichs empfohlen haben, finden wir leicht: Es ist das einzige im Ort. Wir sind auch die einzigen Gäste und springen an diesem heißen Abend zum Abschluss noch in den Pool. Im Steakhaus an der Ecke bekommen wir ein fantastisches Käsefondue, und der Ort selbst ist ein Traum von Westernstadt.

    Und noch der Hinweis zur (ansonsten nicht selbsterklärenden) Kapitelüberschrift: Hier in Jamestown gibt es eine Museumsbahn, an der 1988 die Zugszenen aus »Zurück in die Zukunft III« gedreht wurden.
    Read more

  • Day 9

    »Sie müssen eins werden mit dem Berg!«

    June 29, 2009 in the United States ⋅ 29 °C

    »Captain, Sie müssen eins werden mit dem Berg!« – (fast) der einzige Grund, den Film Star Trek V aus dem Jahre 1989 zu sehen, sind die genialen Anfangsszenen aus dem Yosemite Nationalpark: Captain Kirk übt sich im Freeclimben an der senkrechten Felsenwand und bekommt kluge Ratschläge von Spock, der – sich selbst natürlich keiner Gefahr aussetzend – kühl das Risiko abschätzt.

    Nun, mit dem Freeclimben haben wir es nicht so sehr, aber den Yosemite Nationalpark wollen wir dennoch unbedingt sehen. Man muss sich nicht weit aus dem Fenster lehnen, um zu behaupten, dass dieser Nationalpark zu den spektakulärsten Attraktionen Kaliforniens zählt.

    Doch noch sind wir in Jamestown, wo wir recht früh aufstehen und nach dem morgendlichen Motel-Kaffee zunächst noch einen Rundgang durch die kleine Westernstadt machen. Gestern hatten wir dazu nur noch im Halbdunkel Zeit, jetzt wollen wir noch ein paar Impressionen einfangen.

    Dann brechen wir auf in Richtung Yosemite Nationalpark. Bis zu den Parkgrenzen ist es eine rund dreiviertelstündige Fahrt, doch auch innerhalb des riesigen Parks sind wir noch lange unterwegs, bis wir im spektakulären Tal des Merced River sind. Unterwegs begegnen uns große abgebrannte Flächen, Erinnerungen an den großen Waldbrand vor zwei Jahren. Auch heute brennt es hier, aus einem Seitental steigt unübersehbar dichter Qualm auf, und Hubschrauber kreisen.

    Im Tal ist es leider etwas diesig, aber dennoch schön. Schlauchboote sind auf dem River unterwegs. Trotz Waldbrandgefähr grillen die Amis munter unter den alten Bäumen. Da man im Yosemite-Tal auch schön wandern kann, haben wir uns auch mal per pedes bewegt und sind entlang des Tenaya Creeks bis zum berühmten Mirror Lake bergauf gelaufen. Das war offenbar vielen Besuchern schon zu weit, denn hier waren wir wieder ganz alleine.
    Read more

  • Day 9

    Über die Sierra Nevada

    June 29, 2009 in the United States ⋅ 22 °C

    Das Wetter ist brauchbar, aber schlonzig. Am Nachmittag brechen wir im Yosemite-Tal, das zwar gut besucht, aber auch nicht gerade überlaufen war, wieder auf. Wir wollen heute den Tioga Pass überqueren und auf die Ostseite der Sierra Nevada gelangen. 1996, bei Maltes ersten Besuch hier, konnte die Passstraße noch nicht benutzen werden, da es damals März war und hier noch viel Schnee lag.

    Auf der anderen Seite des Gebirges hoffen wir auf ein preiswertes Motelzimmer. Wir fahren über die imposante Höhenstraße, die uns durch Wälder, später durch eine deutlich rauere Berggegend führt. Auch das Wetter kippt, dunkle Wolken versammeln sich am Himmel. Es wird merklich kühler.

    Wir erreichen Lee Vining am Mono Lake, wo es wegen des an der Sierra Nevada entlangführenden Highways 395 einige Motels gibt. Erwartungsgemäß aber sind die meisten Zimmer schon belegt, und weil hier viele Touristen Zwischenstopps einlegen, das auch trotz gesalzener Preise. Wir fahren auf der 395 Richtung Norden weiter und treffen nach gut 25 Meilen auf das »Dörfchen« Bridgeport, das an einem Bergsee (»Bridgeport Reservoir«) liegt. Die Motels sind auch hier teuer, aber einigermaßen leer. Beim zweiten Anlauf werden wir uns einig und kommen im Redwood Motel unter. Zum Abendessen gehen wir in ein typisch amerikanisches Kleinstadtbistro und finden noch zwei Geocaches.

    Nach dem Essen bietet sich ein unglaubliches Lichtspiel am Himmel, so dass wir unbedingt noch einmal mit der Kamera los müssen. Die Nacht bricht über Bridgeport ein, nur begleitet von dem Zirpen der Grillen.
    Read more

  • Day 10

    Die Geister von Bodie

    June 30, 2009 in the United States ⋅ 15 °C

    Nicht weit von Bridgeport, wo wir übernachteten, liegt das Dörfchen Bodie rund 25 Meilen östlich. Obwohl uns trübes Wetter empfängt, ist Bodie ein »Muss« in unserer Routenplanung. Bevor wir uns in ausschweifenden Erklärungen versuchen, warum Bodie so besonders sehenswert ist, zitieren wir einfach mal Wikipedia:

    »William Bodey hatte 1859 an dieser Stelle Gold gefunden. Er verschwand auf einem Einkaufsausflug, bei dem er neue Materialien und Lebensmittel holen wollte, in einem Schneesturm. Seine Familie jedoch gründete die Stadt Bodie und begann 1861 mit dem Goldabbau. Die geänderte Schreibweise war beabsichtigt, um eine falsche Aussprache als 'Body' (= Leiche) zu vermeiden.
    Es entstand eine Goldmine, und um 1880 lebten bereits 10.000 Einwohner in Bodie. Dies war die Blütezeit der Stadt. Gleichzeitig entwickelte sich Bodie in dieser Zeit zu einer der wildesten und gesetzlosesten der Goldgräberstädte.
    In den folgenden Jahren warf die Grube allerdings immer weniger Profit ab. Die Bevölkerung ging daher zurück, bis die Stadt schließlich im Jahre 1930 ganz verlassen wurde. Die Mine wurde zunächst weiterhin betrieben, die Arbeiter kamen aus den Nachbarstädten. In den 1960er-Jahren wurde dann aber auch die Mine vollständig aufgegeben.«

    Bodie wurde in den 1930- und 1940-ern noch von einigen wenigen ehemaligen Bewohnern als Sommerresidenz verwendet, doch nach 1941 kam offenbar niemand mehr. Die Stadt blieb, so wie sie war, mehr oder weniger stehen und wirkte, als ob jeden Augenblick wieder der Eigentümer heimkommen müsste.

    Seit 1962 wird Bodie im vorgefundenen Zustand konserviert und ist heute ein State Park. Es sind noch rund 170 Gebäude vorhanden, unter anderem die Kirche, die Schule, eine Bar mit alten Flaschen auf der Theke und ein Laden. Dank der geringen Luftfeuchtigkeit blieben viele Gebäude und Gerätschaften relativ gut erhalten. Das Ensemble gilt als besterhaltene Geisterstadt der USA.

    Das mussten wir uns natürlich ansehen, und gegen ein kleines Eintrittsgeld steht man plötzlich in einer Westernstadt, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Hinter milchigen Glasscheiben liegen Zeitungen von 1939 auf den Tischen, Matratzen sind völlig zerfallen, manche Häuser müssen kurz vor dem Zusammenbruch stehen und werden nur noch mühselig abgestützt. Es ist schwer zu vermitteln, welche Gedanken man hat, wenn man durch die Straßen zieht. Wo sind die Leute hin?

    Leider hatten wir wirklich Pech mit dem Wetter, und sogar Regen setzte ein, während wir durch die staubigen Straßen schlichen. Die Atmosphäre wurde so noch düsterer.
    Read more

  • Day 10

    Nach Lone Pine

    June 30, 2009 in the United States ⋅ 34 °C

    Nachmittags verabschieden wir uns aus Bodie. Wir fahren durch eine einsame Berggegend hinab zum Mono Lake und dann auf dem Highway 395 mehrere hundert Kilometer südlich. Rechts (westlich) haben wir dabei immer die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada in Sichtweite, während wir durch eine immer wüstenartigere Region rollen. Maltes Bindehautentzündung, die sich schon langsam angekündigt hat und den heftigen Temparaturschwankungen und der Klimaanlage des Autos geschuldet ist, lässt sein linkes Auge unentwegt tränen.

    Wir erreichen am späten Nachmittag Lone Pine, wo die letzten Motels vor dem Death Valley liegen. Wir fragen im Besucherzentrum um Rat, doch der Ranger legt uns nahe, hier in Lone Pine erst einmal Quartier zu beziehen. Erst am nächsten Morgen, und zwar in aller Frühe, sollen wir nun durch das »Tal des Todes« zu fahren. Da sind die Temparaturen noch einigermaßen erträglich. Schon hier in Lone Pine herrscht laut Autothermometer einer Hitze um die 40° Celsius, während wir heute morgen in Bodie bei rund 16° Celsius noch ordentlich vor Kälte bibberten.

    Wir kommen im Trailer´s Motel am Südrand des Ortes unter und laufen abends noch einmal die Hauptstraße auf und ab.
    Read more