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- Jan 29, 2025
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 1,300 m
- NepalCentral RegionKathmanduGaushalaNepal-Bharat Maitri Dhamashala27°42’37” N 85°20’53” E
Holy Kathmandu
January 29 in Nepal ⋅ ☀️ 20 °C
Mit einem Sofa Bus geht es am Morgen nach Kathmandu. Bei allem stockenden Fortschritt und der vielen Korruption in diesem Land, eins muss man zugestehen. Für Touristen wird sich ins Zeug gelegt. Was nicht zuletzt daran liegt, dass ausländische Währungen ein mächtiges Gewicht haben. Ich bin vorher noch nie mit einem Sofa Bus gefahren, muss aber im Nachhinein sagen, dass es wirklich komfortabel ist. Die weichen, mächtigen Sitze sehen so aus als würden sie hier ausversehen verschraubt worden sein. Man sinkt gemütlich in das Sofa und ein elektrischer Schalter lässt die Lehne so nach vorne oder hinten gleiten, dass die (geplanten) 7,5 Stunden von Pokhara nach Kathmandu wie im Flug vergehen dürften. Während wir unterwegs sind ist es ein wahrer Segen in diesen Sesseln zu sitzen. Die Straßen sind nämlich so, dass man es gar nicht Straße nennen kann. Auch deshalb kommen wir statt um 15:30 sage und schreibe 4 Stunden später an. Was aber am bedauerlichsten ist, die Strecke betrug von Start bis Ziel 199 Km. Ihr könnt euch vorstellen mit welchem Tempo und wie kaputt diese Wege sein müssen. Nichts desto trotz haben wir die Zeit genutzt ein wenig zu schlafen und zu lesen. Angekommen in Kathmandu geht’s ins Hotel. Anschließend noch ein Abendessen und dann beginnt noch ein letzter voller und spannender Tag in Kathmandu.
Wir wollten am nächsten Morgen ins National Museum, mussten aber leider feststellen, dass alle Museen an diesem Tag geschlossen sind. Es ist nämlich Silvester im Kalender einer der Hinduistischen Kasten der mittleren Schicht. Die Kastenlehre bestimmt hier einen großen, wenn auch informellen Teil des Lebens. Also machen wir uns auf zum Pashupatinath Temple. Das öffentliche Krematorium und der wichtigste Tempel für Hinduisten auf der ganzen Welt hatte mich schon am Anfang meiner Reise fasziniert.
Wir treffen am Ticketschalter auf einen Nepali, der uns gerne an die Hand nimmt und vieles zur Geschichte und den traditionellen Verbrennungen erzählt. Auch einige neue Aspekte sind für mich dabei, obwohl ich hier mit einem Guide schon mal war. Innerhalb von 24 Stunden nach dem Tod, werden die Menschen hier eingeäschert und die Asche in den heiligen Fluss geschoben. Alles im Einklang an den Glauben der Wiedergeburt. Wie erfahren auch, dass es am Abend eine Zeremonie geben wird. Als wir die Tempelanlage verlassen wollen, laufen wir mitten in eine Filmproduktion. In irgendeinem Bollywood sind wir jetzt wohl als Komparsen zu sehen. Vielleicht entdeckt uns ja ein Headhunter und wir kommen groß raus.
In der Zwischenzeit machen wir uns auf den Weg zur größten Buddhisten Stupa der Welt - Buddanath. Sie liegt nur 25min fußläufig zum Hinduistischen Tempel. Hier essen wir auch zu Mittag, mit Blick auf die im Wind wundervoll tanzenden Prayer Flags, die von der Spitze des Gebäudes bis herunter gespannt sind.
Am Abend sind wir zurück am Pashupatinath. Die einstündige Zeremonie, ist ein echter overload. Auf der einen Seite gibt es Musik, Räucherstäbchen brennen ohne Ende und die Priester klingeln immer wieder mit Glocken. Dazu viel Feuer und die Menschenmassen, überwiegend Hinduisten und nur wenige Touristen, singen immer wieder mit oder klatschen im Takt. Genau gegenüber auf der anderen Seite des Flusses, werden die Körper der verstorbenen an einem bestimmten Platz mit dem heiligen Flusswasser gewaschen und dann auf tragen aufgebahrt. Daneben brennt ein großes Feuer, in dem gerade ein lebloser Körper zu Asche zerfällt und in wenigen Minuten im Fluss landen wird. Was für ein interessanter und ambivalenter Ort. Wir erfahren, dass jeder Mensch hinduistischen Glaubens einmal im leben hier gewesen sein muss und im Tempel gestanden haben sollte. Mindestens einmal im Leben. Die Locals kommen natürlich viel öfter, manche jeden Tag. Der Tempel selber ist für Menschen anderen Glaubens gesperrt. Ansonsten dürfen alle das Geländer betreten. Alle bis auf Muslime, ihnen ist der Zugang generell verboten. Der Grund liegt in einer langen Geschichte, deren Ziel es immer war den Tempel zu zerstören. Dazu gehören auch immer wieder Drohungen von verschieden Terroristischen Organissarion wie Al Quaida und der IS. Bleibt zu hoffen, dass das eines Tages Geschichte ist und wir endlich Frieden und eine bessere Welt haben.
Den Abend lassen wir mit Anjan ausklingen, wir haben ihn zum Essen eingeladen und schwelgen in Erinnerungen vom Thorong la Pass.
Gerade sitze ich am Flughafen. In einer Stunde geht der Flieger und ein spannendes, bewegendes und prägendes Abenteuer geht zuende. Ein bisschen wehmütig bin ich. Denn in Deutschland wartet eine Menge Arbeit auf mich.Read more
Traveler Tetris ist nichts dagegen!
Traveler Gibt es eine Kläranlage ..irgendwo in Sicht ?🫣
Traveler Ne, aber sind ja biologische Abbauprodukte. Harmlos :)
Traveler FFP 3 wäre echt angebracht 😷😧