Nepal
Central Region

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Travelers at this place
    • Day 20

      Thorong La Pass

      October 23, 2022 in Nepal ⋅ ☀️ 25 °C

      Das Highlight unserer Wanderung: die Überquerung des Thorong La Pass auf 5416 m. Darauf haben wir wochenlang hingefiebert und lange war auch ungewiss, ob ich die Höhe schaffe. Und nun war es endlich soweit: die Nacht davor haben wir in Thorong Phedi übernachtet auf ca. 4500 m und sind dann um 5 Uhr morgens bei -10°C gestartet. Nach zwei Teepausen und viel Gejammere meinerseits sahen wir dann endlich die ersehnten tibetischen Flaggen im Schnee. Es war ein Augenblick großer Freude und Demut. Wir sind sehr stolz auf unsere Leistung.
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      The highlight of our hike: the Thorong La Pass (5416m). We'd been waiting for a few weeks for this one special moment and didn't know if I could actually make it.
      The night before the crossing we stayed at Thorong Phedi on 4500m and started the hike at 5 am and -10°C. After two tea breaks and a lot of complaining by me, we finally saw the Tibetan flags in the snow. It was a very happy moment for us and we are very proud that we did it!
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    • Day 2

      Crazy Kathmandu!

      October 30, 2022 in Nepal ⋅ ☀️ 22 °C

      Crazy Kathmandu!

      Also als erstes zum visa on arrival: holy shit finden die Leute Kartenzahlung hier ungeil. Nach längerem hin und her konnten wir unser Visa dann auch mit unsere Mastercard bezahlen. Unseren Boardingpass haben wir an jeder Ecke gebraucht. Grad, dass wir ihn nicht zum Klogang gebraucht haben. Niemals wegwerfen oder verlieren ey. Katastrophe wäre das.

      Nachdem wir unser Visa hatten machten wir uns auf den Weg Richtung Permits. Das war schon ein Abenteuer. Kathmandu hat krasse Luftverschmutzung und das Atmen fällt nach drei tiefen Zügen schon schwer. Unfassbar chaotischer Verkehr. Wer Hupt gewinnt. Total verrückt wie das hier funktioniert und das es überhaupt funktioniert. Ich glaube hier zu wohnen würde mein Stresslevel auf ein extrem ungesundes Level heben.

      Das besorgen der Permits ging super reibungslos. Hat ne Stunde Zeit gekostet, aber das war total schön für die Entschleunigung. Was extrem prominent war, war die extreme Freundlichkeit, das Interesse und die Gastfreundschaft der Nepalesen. Wir haben etliche Handynummern ausgetauscht und wurden mit so vielen coolen Informationen, Tipps und Trick versorgt. Wahnsinn. Ich liebe die Menschen hier.

      Eine richtig coole Bekannschaft war Ram. Super offen und extrem happy, dass der Tourismus in Nepal wieder aufblüht. Er hat n‘ Trekkingunternehmen und ein Hotel & liebt die Deutschen. Das haben wir gespürt. Wir wurden total umsorgt & tauschten direkt Nummern aus. Generell lässt sich sagen die Leute hier sind total hilfsbereit und wohlwollend.

      Obwohl Kathmandu so extrem stressig, laut, staubig und chaotisch war hab ich auch wieder Lust zurück zu kommen und mehr dieser Bekanntschaften zu schließen. Morgen geht es dann um 5 Uhr mit unserem Taxifahrer (den wir vom Weg vom Flughafen zum Tourist Board kennengelernt haben) nach Besisahar. Das Abenteuer ist gestartet und ich fühl mich so extrem wohl!
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    • Day 256

      Kathmandu

      October 20, 2022 in Nepal ⋅ ☀️ 21 °C

      Früh morgens geht es vom Flughafen in Bangkok per Direktflug in 3,5h nach Kathmandu, Nepal. Auf dem Flug können wir kurz vor der Landung schon wahnsinnige Aussichten auf das Himalaya erhaschen und sind schon richtig aufgeregt 🤩.
      Nach unserer Ankunft müssen wir erst zum Bezahlschalter um das Visa by arrival zu bezahlen. 50 US Dollar kostet es pro Person und im Anschluss bekommen wir das Visum unproblematisch in den Pass gestempelt. Das ganze dauert keine 10 Minuten und schon stehen wir mit unserem Gepäck in Kathmandu und lassen uns in das belebte Stadtviertel Thamel fahren, wo sich unser Hotel befindet. Das Wetter ist herrlich, die Sonne scheint und es ist angenehm warm, ohne dass wir gleich ins schwitzen kommen 🥳.

      Kathmandu ist die Hauptstadt und die bevölkerungsreichste Stadt Nepals mit knapp 900.000 Einwohnern und liegt im Kathmandu-Tal, einem großen Tal in den Hochebenen in Zentralnepal, auf einer Höhe von 1.400 Metern.
      Die Stadt ist einer der ältesten ununterbrochen bewohnten Orte der Welt und wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. gegründet. Das Tal wurde historisch als „Nepal Mandala“ bezeichnet und war die Heimat der Newar, einer kosmopolitischen urbanen Zivilisation in den Ausläufern des Himalaya.
      Kathmandu ist seit vielen Jahren das Zentrum der Geschichte, Kunst, Kultur und Wirtschaft Nepals. Es hat eine multiethnische Bevölkerung mit einer hinduistischen und buddhistischen Mehrheit. Religiöse und kulturelle Feierlichkeiten bilden einen großen Teil des Lebens der Menschen, die in Kathmandu leben. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig der Stadt. Im Jahr 2013 wurde Kathmandu von TripAdvisor auf den dritten Platz unter den Top Ten der aufstrebenden Reiseziele der Welt und auf den ersten Platz in Asien gewählt. Die Stadt gilt als Tor zum nepalesischen Himalaya und beherbergt mehrere Welterbestätten: den Durbar Square und die Tempel Swayambhunath, Boudhanath und Pashupatinath.

      Einige dieser historischen Stätten und Viertel von Kathmandu wurden durch ein Erdbeben der Stärke 7,8 im April 2015 (und einige schwere Nachbeben bis in den Juli) schwer beschädigt. Einige Gebäude wurden restauriert, während andere noch im Wiederaufbauprozess sind.
      Das bzw. die Beben forderten bis zu 10.000 Tote, der kleine Ort Langtang im Langtang-Nationalpark mit 55 kleinen Hotels und Unterkünften für Touristen wurde durch eine Mure dem Erdboden gleichgemacht, nur ein Haus ist stehen geblieben. Nach mehreren Lawinenabgängen wurden in der Nähe des Ortes Ghodatabela auf einer beliebten Trekking-Route in der Nähe des Epizentrums eines Bebens 250 Personen vermisst.
      Am Mount Everest kamen 18 Bergsteiger ums Leben, als eine durch das Erdbeben ausgelöste Lawine auf das Basislager niederging. Lokale Medien berichteten später nach mehreren Nachbeben von mindestens 22 toten Bergsteigern, 62 Verletzten und der tödlichsten Katastrophe in der Geschichte des Everest sowie dem schwersten Erdbeben in Nepal seit 80 Jahren.
      Durch die Beben wurde Kathmandu um 1,5 Meter nach Süden verschoben und um einen Meter angehoben. Der Mount Everest verschob sich um drei Zentimeter nach Südosten.
      Hierzu gibt es auch eine interessante und ganz schön heftige dreiteilige Dokumentation auf Netflix namens „Nepal im Schock“.
      Aber nun ist das Meiste wieder aufgebaut und wir gehen mal nicht davon aus, dass während unseres Aufenthalts (und am besten auch sonst nicht) so etwas noch einmal passiert 😖, auch wenn Experten davon ausgehen, dass es in Zukunft noch weitere und vermutlich noch stärkere Beben geben wird.

      Nach dem Einchecken machen wir uns gleich auf den Weg und erkunden ein wenig unser Viertel. Die Straßen sind voll mit Rollern und Schrottautos, die sich wild hupend und ohne System durch die Gassen schieben, dennoch fühlen wir uns von der ersten Minute an richtig wohl hier und bestaunen das geordnete Chaos, während wir in einen der zahlreichen Rooftop Restaurants leckere Momos essen.

      Der nächste Tag besteht daraus, die noch nötigen Dinge für die zwei wöchige Wanderung zum Everest Base Camp zu besorgen. Unser Viertel ist voll von kleinen und großen Shops mit meist gefälschter Outdoorkleidung, Wanderstöcken, Trinkflaschen und allem, was das Wanderherz begehrt.
      Wir entscheiden uns für ein paar Trekkingstöcke, die wir sonst immer so belächelt haben. Aber bei mehreren Tagen wandern mit zahlreichen Auf- und Abstiegen inkl. Gepäck, werden wir sicher froh sein, sie zu haben. Dazu gibt es einen dünnen Schlafsack, mehr aus hygienischen und ein wenig auch aus Temperaturgründen sowie eine zweite Wanderhose von NorthFace für 20€ 😅 und eine kleine Auffrischung der Reiseapotheke. So sollten wir nun ausgerüstet sein und freuen uns, den letzten Tag noch mit ein wenig Sightseeing zu verbringen.

      Zu erst spazieren wir ca. 40 Minuten zur großen buddhistisch-hinduistische Tempelanlage Swayambhunath im westlichen Teil von Kathmandu. Hier gehen Buddhismus und Hinduismus Hand in Hand. Swayambhu gilt als Zentrum des Newar-Buddhismus, während Boudha das Zentrum des tibetischen Buddhismus darstellt. Es herrscht eine besondere Atmosphäre auf Swayambhunath. Uralte Schnitzereien, Schreine und Skulpturen verzieren die gesamte Tempelanlage.
      Die Tempelanlage liegt auf einem Hügel und zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes.
      Im Volksmund wird Swayambhu liebevoll auch „Monkey Temple“ genannt, da die Tempelanlage von einer Vielzahl von Affen bewohnt ist. Auch aus diesem Grund genießt der Tempel einen solch großen Bekanntheitsgrad. Die Affen haben sich bereits an den Menschen gewöhnt. Da die Tempelbesucher die Affen gerne füttern, haben die Tiere fast jede Scheu vergessen. Dennoch sollte man den kleinen Baby-Äffchen nicht zu nahe kommen, weil das die Mutter sehr aggressiv macht. Ich bin seit meinem Baboon-Erlebnis am Kap der guten Hoffnung eh etwas zurückhaltend was Affen angeht 😅🙈.
      Zunächst muss man aber 365 Stufen überwinden und ca. 3€ Eintritt als Ausländer bezahlen, um zur Tempelanlage zu gelangen, von wo aus man einen fantastischen Ausblick auf das gesamte Kathmandu-Tal hat, auch wenn wir heute die weißen Gipfel des Himalayas in der Ferne nicht erkennen können.
      Wir spazieren gemütlich durch die Tempelanlage, deren beherrschendes Element der buddhistische Stupa mit den aufgemalten Augen ist und an deren Seiten zahlreiche Gebetsmühle zum Drehen bereit stehen, was zu einem guten Karma führen soll. Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen.

      Ein weiteres Highlight ist der World Peace Pond, ein Denkmal für den Weltfrieden. Das Denkmal ist ein kleiner Globus mit der Aufschrift „Weltfrieden" sowohl auf Englisch als auch auf Nepali. Es sitzt vor einer Messingstatue von Buddha, die auf einem Lotus steht.
      Der kleine Topf zu Buddhas Füßen dient dazu, Münzen hineinzuwerfen, um sich etwas zu wünschen. In Nepal werden zwar als Geldmittel keine Münzen verwendet, aber man kann Münzen direkt neben dem Teich kaufen, wenn man sein Glück versuchen und sich etwas wünschen möchten.

      Nach dieser Tempelanlage lassen wir uns mit dem Taxi zum Pashupatinath-Tempel, einem hinduistischen Tempel, der Lord Shiva gewidmet ist, fahren. Eintritt müssen wir für dieses UNESCO Weltkulturerbe nicht bezahlen und laufen zunächst zusammen mit ein paar heiligen Kühen durch eine Art Souvenier-Verkaufsstrasse, bis wir an den Fluss Bagmati kommen.
      Und hier steigt schon ziemlich viel Rauch aus den aufgehäuften Holzscheiten am Wasser auf. Auf den sog. Ghats, also Verbrennungsstätten werden den ganzen Tag Verstorbene verbrannt. Hindus glauben, wenn du hier stirbst und verbrannt wirst, wirst du als Mensch wiedergeboren. Das soll auch dann der Fall sein, wenn aus deinen Taten ein anderes Karma auf dich gewartet hätte. So ist der Ort auch das Ziel älterer Hindus, die auf ihren Tod warten. Die gegenüberliegenden Arya Ghats sind die Verbrennungsstätten höherer Kasten. Die Leichen werden zunächst gewaschen und gesalbt, bevor sie in ein Tuch gewickelt und auf die Holzscheite gelegt und mit Stroh bedeckt werden. Die Asche wird sodann in den Fluss gestreut.
      Während unseres Besuchs sind wir nicht ganz sicher, ob bei der ein oder anderen Verbrennungsstätte gerade erst das Feuer angemacht wird oder hier der Verbrennungsprozess bereits dem Ende zugeht. Ganz genau hinschauen möchten wir aber auch nicht.
      Den eigentlichen Hindutempel kann man als nichtgläubiger Hindu übrigens nicht besuchen und daher machen wir uns auf den Weg zurück zu unserem wartenden Taxifahrer, der uns zu der letzten Sehenswürdigkeit für heute bringt.

      Der Boudhanath Tempel (hier zahlen wir ca. 7€ Eintritt als Ausländer) ist ein buddhistischer Tempel und der erste Stupa in Boudhanath wurde irgendwann nach 600 n. Chr. gebaut, als der tibetische König Songtsen Gampo zum Buddhismus konvertierte. In Bezug auf Anmut und Reinheit der Linie kommt kein anderer Stupa in Nepal Boudhanath nahe. Von seiner weiß getünchten Kuppel bis zu seinem vergoldeten Turm, der mit den allsehenden Augen des Buddha bemalt ist, ist das Denkmal perfekt proportioniert.
      Der Legende nach errichtete der König den Stupa als Akt der Buße, nachdem er unwissentlich seinen Vater getötet hatte.
      Die symbolträchtige Konstruktion dient im Wesentlichen als dreidimensionale Erinnerung an Buddhas Weg zur Erleuchtung. Der Sockel repräsentiert die Erde, die Kumbha (Kuppel) ist Wasser, die Harmika (quadratischer Turm) ist Feuer, die Turmspitze ist Luft und der Schirm an der Spitze ist die Leere oder der Äther jenseits des Weltraums. Die 13 Ebenen der Turmspitze stellen die Stadien dar, die ein Mensch durchlaufen muss, um das Nirvana zu erreichen (puh, ganz schön anstrengend 😅).
      Um den Stupa herum sind Gebetsmühlen angebracht, die von Gläubigen bei ihrer Umrundung unermüdlich gedreht werden. Hier ist es allerdings extrem voll und so drehen wir auch nur eine Runde durch den Komplex und machen uns dann auf den Rückweg in unser Viertel.
      Nun heißt es nur noch Abendessen gehen und die Sachen für den Everest Base Camp Trek packen, alles was wir für die Wanderung nicht benötigen, können wir für die Zeit im Hotel lassen und können so das Gewicht unseres Wanderrucksacks auf das Minimum beschränken.
      Unser Minivan soll gegen 2:00 Uhr nachts unweit unseres Hotels abfahren und uns in ca. 4-5h Fahrt zum Flughafen nach Ramechhap bringen, von wo aktuell die Flüge nach Lukla, dem Tor zum Himalaya abfliegen.

      So weit so gut, nachdem wir alles gepackt haben, versuchen wir noch ein bisschen zu schlafen, was allerdings nicht funktioniert und dann geht es Manu nach dem Abendessen so langsam aber sicher immer schlechter und kurz bevor wir das Hotel verlassen, ist das Abendessen in einer Tüte gelandet 😢🤮. Was für ein Mist. Nachdem er sich aber nun kurzzeitig besser fühlt, gehen wir erstmal zum Abholort und lassen unsere Rucksäcke aufladen und sitzen schon in dem wirklich eng und klein gehaltenen Bus. Zum Glück fährt er nicht direkt los, denn während wir so in dem Bus sitzen und warten, geht es Manu doch nicht mehr besser und wir steigen wieder schnell aus 😰. Ich bitte den Fahrer, uns die Rucksäcke wieder zu geben und wir vereinbaren, dass wir einen anderen Tag für den Transport wählen können. In der Zwischenzeit spuckt Manu noch ein wenig die Straßen Kathmandus voll (was hier aber keinen großen Unterschied zu den Locals macht), bevor wir zurück in unser Hotel gehen und zum Glück noch ein paar Tage verlängern können.
      Die Nacht ist für Manu leider erstmal keine schöne, jeden Schluck Flüssigkeit, den er zu sich nimmt, spuckt er kurze Zeit später in dreifacher Menge wieder aus 😰. Als es langsam wieder hell wird, besorge ich zur Sicherheit noch einmal Elektrolyte und Bananen und hoffe, dass Manu so langsam ein wenig davon in seinem Körper behalten kann, ansonsten überlegen wir schon, ein Krankenhaus aufzusuchen. Wir holen dann erst einmal ein wenig Schlaf nach und am zweiten Tag wird es zum Glück schon etwas besser.
      Die Kotzerei scheint nun vorbei zu sein, nun gibt es nur noch die andere Art Magenproblem 💩, die es heißt auszukurieren.
      Ich gehe am nächsten Tag in das Büro von YetiAirlines und versuche ganz nett anzufragen, ob wir das Ticket für den Flug eventuell noch umbuchen können, was zu meiner Überraschung überhaupt kein Problem ist. Darüber erleichtert verbringen wir die nächsten Tage erst einmal weiterhin in Kathmandu und lassen Manu sich auskurieren. Zum Glück geht es ihm von Tag zu Tag besser, dennoch entscheiden wir, erst am nächsten Montag einen neuen Versuch zu starten, nach Lukla zu kommen. Es bringt ja nichts, von 0 auf 100 gleich im Himalaya eine mehrtägige Wanderung zu starten.

      Immerhin können wir so noch die im Moment in Kathmandu und ganz Nepal stattfindenden Feste miterleben, die wirklich toll und lustig mitanzusehen sind. Da es super kompliziert ist, die einzelnen Festtage zu überblicken, geschweige denn zu verstehen, nur zwei Beispiele.

      Am 26./27.10 durften wir das Fest Bhai Dooj miterleben. Dieses wird im gesamten nördlichen Teil Indiens und auch von Maithils (einer indo-arischen ethnolinguistischen Gruppe vom indischen Subkontinent) in Nepal und Menschen aus verschiedenen anderen ethnischen Gruppen gefeiert. Dies ist auch der zweite Tag des Vikrami Samvat-Neujahrs, dem Kalender in Nordindien (einschließlich Kaschmir), der mit dem Mondmonat Kārtika beginnt. Daher hört man die Feiernden auch immer wieder „Happy new year“ rufen. Es fahren Pickups voll mit feiernden Menschen durch die Straßen, es wird getrunken und Böller gezündet. Die Frauen sind in traditionelle, wunderschöne Kleider gehüllt und alle scheinen einen großen Spass zu haben.

      Schon einen Tag vorher konnten wir sehen, wie viele Menschen vor den Häusern, Cafés, Restaurants und Hotels bunte Bilder auf den Boden malen. Diese sog. Rangoli ist eine vom indischen Subkontinent stammende Kunstform, bei der Muster auf dem Boden oder einer Tischplatte mit Materialien wie Kalksteinpulver, rotem Ocker, trockenem Reismehl, farbigem Sand, Quarzpulver, Blütenblättern und Farbe erzeugt werden. Es ist eine alltägliche Praxis in hinduistischen Haushalten, jedoch werden die Farben während Festen und anderen wichtigen Feiern bevorzugt, da es zeitaufwändig ist. Rangolis werden normalerweise z.B. während dem an diesen Tagen stattfindenden Diwali Fest auf dem indischen Subkontinent hergestellt. Die Designs werden von einer Generation zur nächsten weitergegeben, wobei sowohl die Kunstform als auch die Tradition erhalten bleiben.
      Diwali ist eine hinduistische Religion und das Festival eines der wichtigsten innerhalb des Hinduismus. Es dauert im Allgemeinen fünf Tage (oder sechs in einigen Regionen Indiens) und wird während der hinduistischen Mondmonate Ashwayuja und Kartika (zwischen Mitte Oktober und Mitte November) gefeiert. Es symbolisiert den spirituellen „Sieg des Lichts über die Dunkelheit, des Guten über das Böse und des Wissens über die Unwissenheit“.
      Das Fest ist weithin mit Lakshmi, der Göttin des Wohlstands, und Ganesha, dem Gott der Weisheit und dem Beseitiger von Hindernissen, verbunden.
      Die künstlerischen Bemalungen sind wirklich hübsch, was uns aber direkt auffällt, sind manche Gestaltungen, die einem bei uns (leider zu gut bekannten) Hakenkreuz ähneln. Diese sog. Swastika wird allerdings im Hinduismus und Buddhismus bis heute als religiöses Glückssymbol verwendet, was uns deutlich besser gefällt 🤩.

      Als wir den sog. Durbar Square besuchen wollen, werden wir leider von der mittlerweile auch hier recht krassen Preise für nicht asiatische Ausländer überrascht. Durbar Square wird der Platz vor dem alten Königspalast von Kathmandu bezeichnet, der mehr als 50 Tempel und Pagoden auf engstem Raum beherbergte (viele davon wurden bei dem Erdbeben 2015 zerstört). Heute ist der Durbar Square von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden und stellt durch die zentrale Lage in der Altstadt eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Kathmandu dar.
      Als wir dort ankommen, werden wir schon bei den buddhistischen Tempeln an einem kleinen Holzhäuschen angehalten und sollen Eintritt für den Platz zahlen. An sich ja erst mal ok, aber als wir dann knapp 8 € pro Person zahlen sollen, was dem Monatsgehalt eines nepalesischen Arbeiters entspricht, bleibt uns doch die Spucke weg. Offiziell soll das Geld für den Wiederaufbau verwendet werden, aber sicher ist das nicht und ein wenig bekommen wir hier (wie auch schon in anderen Ländern) den Eindruck, man geht davon aus, in Europa/„dem Westen“ liegt das Geld auf der Straße 😰.
      Wir beschließen erst einmal, den Platz nicht zu besuchen und spazieren stattdessen ein wenig weiter durch die kleinen Gassen. Heute ist es insgesamt etwas ruhiger und viele Geschäfte haben geschlossen, das ist wohl das Neujahr 😅.

      So langsam haben wir aber dann aber genug von Kathmandu, verbringen die restlichen Tage eher gemütlich, gehen lecker essen (fast nur noch dort, wo wir schon einmal gesund wieder raus gekommen sind) und feilschen in den zahlreichen kleinen Läden um die Preise für Mitbringsel.
      Wir freuen uns schon sehr auf die frische Bergluft, denn nach einer guten Woche in der Stadt merken wir so langsam, wieso die Stadt auch den Spitznamen „Dustmandu“ inne hat. Denn obwohl wir hier auf ca. 1400 Meter über den Meeresspiegel sind und wir jeden Tag blauen Himmel haben, hängen Staub- und Rauchwolken fast das ganze Jahr über der Stadt und machen den Einwohnern das Leben schwer. An unbefestigten Straßen kann man die Schilder der Geschäfte kaum lesen, so viel Dreck hat sich auf ihnen abgelagert. Auch Produkte im Supermarkt sind häufig mit einer Staubschicht überzogen und sehen aus, als stünden sie seit Jahren unbeachtet im Regal. Kein Wunder also, dass hier viele Einwohner hemmungslos auf der Straße herum spucken und den sich bei mir auch schon entwickelten Schleim loswerden wollen.

      Und dann endlich ist es Sonntag Abend, wir packen erneut unseren Rucksack und versuchen ein wenig zu schlafen. Auch dieses Mal gelingt uns das nicht so wirklich und so stehen wir um ein Uhr nachts, nach 90 Minuten Halbschlaf mit unseren Sachen und gesund bereit und es kann wirklich los gehen!
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    • Day 30

      Kathmandu

      November 2, 2022 in Nepal ⋅ ☀️ 23 °C

      Heute ist unser letzter Tag in Kathmandu. James ist schon unterwegs und ich bleibe noch bis heute Abend, dann geht's nach Perth. Kurz zusammengefasst: unser Flug nach Perth geht von Indien, aber ich habe kein Visum bekommen. Deshalb nimmt James den Flug jetzt ohne mich.
      Wir haben aufgrund der Visaprobleme unfreiwillig deutlich länger als geplant in Kathmandu verbracht und auch viele schöne Ecken in der nicht so schönen Stadt entdeckt.
      Nepal sind für uns spektakuläre Natur, die freundlichen Menschen. Ein sehr buntes, sicheres, vielfältiges Land, das wir bestimmt wieder besuchen werden.
      NEPAL=never ending peace and love
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      Today is our last day in Kathmandu. James is already on his way and I'm staying till tonight, then I'm also off to Perth. Long story short: India hasn't granted me a visum and our booked flights to Perth go from Delhi. James is off to Delhi now taking these flights and I'm taking a different connection to Perth.
      Because of these issues, we spent a lot more time in Kathmandu than planned. There are many places worth visiting here even though it's not a beautiful city.
      Nepal is spectacular nature and very friendly people and we are definitely coming back to explore more.
      NEPAL=never ending peace and love
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    • Day 275

      EBC Trek 9: Von Gorakshek nach Kathmandu

      November 8, 2022 in Nepal ⋅ ⛅ 22 °C

      Nach dem wir die Nacht irgendwie hinter uns gebracht haben, komme ich kaum aus dem Bett und würde am liebsten für immer hier liegen bleiben, nur gerne 3.000 m weiter unten. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als unserer Sachen zu packen und erst einmal frühstücken zu gehen. Der Speisesaal ist noch eisig kalt, es sitzen schon einige andere Wanderer beim Frühstücken, alle in ihren dicken Jacken und überall vernehmen wir die gleichen „Beschwerden“ über schlaflose Nächte.
      Wir müssen nun erst einmal entscheiden, ob wir noch, wie geplant zum Gipfel Kala Patthar wandern, der von hier in 2 h zu erreichen ist und noch einmal eine tolle Aussicht auf die Bergkette bieten soll.
      Er ist eigentlich ein Vorgipfel des Pumori und die Bezeichnung Kala Patthar bedeutet „Schwarzer Stein“. Da er lediglich 5675 m hoch ist, zählt er in Nepal offiziell nicht zu den Bergen 😅🙈.
      Es dauert allerdings nicht lange bis wir uns eingestehen müssen, dass ich heute dazu nicht in der Lage sein werde. Neben der Erschöpfung durch den fehlenden Schlaf, fällt uns das Atmen jetzt schon schwer, wenn wir nur die Schuhe anziehen und mein mittlerweile sehr trockener Husten schmerzt ziemlich in der Lunge.
      Es macht also keinen Sinn, die ausschließlich steil bergauf gehende Strecke mit etwas Kletterei
      am Ende in dem Zustand auch nur zu versuchen und wir haben die umliegenden Gipfel ja auch schon gesehen 😅🙈.
      Als die Sonne über die Gipfel scheint, machen wir uns also auf den Weg hinunter und wollen heute einige Kilometer und Höhenmeter zurück schaffen.
      Nach gut 5 km sind wir in Lobuche angekommen und ich brauche dringend eine Pause. Der Weg ging zwar weitestgehend bergab oder war flach, ich fühle mich aber dennoch kaum besser, als auf dem Hinweg 🥵 und mir fällt jeder Schritt unglaublich schwer. Wir setzten uns in ein Café und sind erst ein bisschen ratlos.
      Der weitere Weg zurück hat immer wieder einige steile Stellen bergauf, bei denen wir uns sicher sind, dass ich sie im momentanen Zustand inkl. Gepäck nicht schaffen werde. Eine weitere Nacht hier oben bleiben, ist aber auch keine Option, da wir hier immer noch auf über 4.400 m sind und an erholsamen Schlaf dann sowieso nicht zu denken ist.

      Es gibt von vielen der kleinen Örtchen auf dem Weg Helikopterflüge nach Lukla oder Kathmandu, allerdings kosten die ein kleines Vermögen. Praktisch in jedem Laden oder Teehaus kann man danach fragen. In dem Café, in dem wir sitzen, wird ein Flug nach Lukla für uns beide für 1200 $ angeboten 🫣😳, dann käme aber noch der Flug nach Kathmandu dazu 🙈😢.
      Wir suchen daher erst noch ein bisschen im Internet weiter, finden mal mehr mal weniger günstigere Angebote, schreiben eine Seite auch einmal an, allerdings werden wir hier auf eine Antwort sicher länger warten müssen. Und dann gibt es da noch eine Seite, die neben Ausflugsflügen auch Rettungsflüge und eine WhatsApp Number anbietet. Also schreibe ich dort kurzerhand hin und chatte direkt mit einem netten Mann, dem ich kurz meine und unsere Situation erkläre. Er fragt nach meiner Auslandskrankenversicherung, ich schicke ihm die Unterlagen und meinen Reisepass zu und schon ist ein Helikopter auf dem Weg zu uns 😳😅🤩. Er wird die Kostenübernahme direkt mit meiner Versicherung abklären, wir müssen also nicht mal in Vorleistung gehen und Manu darf natürlich auch mitfliegen (nur diesen Teil sollen wir der Versicherung nicht mitteilen 🤣).
      Und tatsächlich landet 30 Minuten später ein Helikopter in Lobuche und wir bekommen einen ersten kostenlosen Flug über das Khumbu Tal bis nach Lukla. Die Aussicht ist wirklich traumhaft schön, und wir erkennen den erlaufenen Weg wieder. In Lukla müssen wir einmal aussteigen und auf einen anderen Helikopter warten, der uns dann direkt nach Kathmandu fliegt. Heute scheint viel los zu sein, unser Pilot muss direkt zu einem kritischen Rettungseinsatz wieder zurück in die Berge und wir daher knapp zwei Stunden warten. Das ist aber alles halb so schlimm, hier auf nur noch knapp 2.500 m geht es mit schon etwas besser, der Husten ist lockerer und schmerzt nicht mehr ganz so sehr in der Lunge und das Atmen an sich fällt leichter.
      Und dann können wir auch schon wieder in den Helikopter einsteigen und lassen uns von dem jungen, bayerischen Piloten Philipp aus Oberstdorf in knapp 40 Minuten nach Kathmandu fliegen. Das Wetter ist witziger Weise heute das erste mal auch nicht sonderlich gut und sehr bewölkt, was die Folgetage auch so bleiben soll, so dass es uns nicht ganz so schmerzt, den Rückweg nicht mehr zurückwandern zu können. Dafür ist der insgesamt fast 90 minütige Helikopterflug eine neue Erfahrung und den Umständen entsprechend auch richtig schön.

      Als wir in Kathmandu am Flughafen landen, wartet schon ein Rettungswagen auf mich (so langsam wird es mir etwas unangenehm), der uns in das nahe gelegene Swacon International Hospital, ein privates und auf Reise- und Bergmedizin spezialisiertes Krankenhaus bringt. Dort werde ich erst einmal durchgecheckt, es wird Blut abgenommen, die Lunge geröntgt, ein EKG gemacht und ich bekomme eine Infusion, etwas gegen die Kopfschmerzen und den Husten. Zu guter Letzt wird natürlich noch ein Coronatest gemacht. Die Nachbarkabinen sind ebenfalls mit Wanderunfällen und Höhenkrankheiten gefüllt und wir alle werden die Nacht hier im Krankenhaus verbringen müssen, bis die Ergebnisse am nächsten Tag da sind. Zwar versuche ich noch, das zu verhindern, aber die Versicherung würde anscheinend sonst auch nicht zahlen und die Schwester bleibt hart. Meine Befürchtung, nun in einem Vierbettkrankenzimmer die Nacht zu verbringen, bewahrheitet sich zum Glück nicht, stattdessen werden Manu und ich in ein Zimmer mit Doppelbett, Toilette und Dusche geführt und Manu darf natürlich auch bleiben. Ok, so schlimm ist es dann doch nicht 🤩🙈. Ein Pfleger nimmt noch unsere Bestellung für das Abendessen und Frühstück auf und dann können wir auch endlich wieder duschen. Die Untersuchung war mir schon leicht unangenehm, hatten wir doch immerhin seit 4 Tagen keine Dusche mehr gesehen 😬😷🤧.
      Nach dem Abendessen kommt der Arzt noch einmal vorbei und die Schwester bringt mir noch ein paar Medikamente gegen den wieder schlimmer werdenden Husten und dann dauert es auch nicht mehr lange, bis ich eingeschlafen bin und die erste Nacht seit einer gefühlten Ewigkeit durchschlafe.

      Am nächsten Morgen um halb sechs kommt die Schwester wieder, misst Fieber, Blutdruck und Sauerstoffsättigung und soweit ist alles in Ordnung. Auch die ganzen Testergebnisse und Werte sind laut dem Doktor in Ordnung und nach dem Frühstück dürfen wir dann am späten Vormittag gehen. Auch wenn ich wegen des Hustens auch noch eine Nacht länger dort bleiben hätte dürfen, freuen wir uns auf unser Hotel und etwas mehr Ruhe 😅🙈.
      Jetzt müssen wir erst mal schauen, dass ich schnell wieder richtig fit werde und ob uns dann noch Zeit für etwas Sightseeing außerhalb Kathmandus bleibt.
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    • Day 30

      Kathmandu & eine holprige Busfahrt

      November 27, 2022 in Nepal ⋅ 🌙 15 °C

      Moiniiii,

      Heute ist der erste fotolose Tag. Nachdem ich von Cat in mein Dorm gekommen bin, um meinen Rucksack zu holen ging es eigentlich gleich los zum Bus. Die Busfahrt war irgendwie wieder sehr präsent.

      Ich sitze in der letzten Reihe des — mit Menschen — vollgepackten Busses. Die Luft ist feucht, die Sitze alt und rissig & der Stoff ist Matt vom Staub der Straßen. Persönlicher Raum wird kleingeschrieben. Meine Knie und die meines Sitznachbarn sind in konstantem Kontakt & meine Gedanken kreisen immer noch um die vorherige Nacht. Der Motor des Busses läuft unrund als würde er sich permanent vertanzen. Die Bremsen quietschen quälend bei jedem Tritt auf das Bremspedal. Wir fahren los & folgen holprigen, staubigen Straßen. Sobald wir Pokhara verlassen ist mein Sichtfeld voll von kniehohen Schlaglöchern, von Erdrutschen geprägten Straßen & einen Meer aus Müll am Straßenrand. Die Armut macht sich so extrem Bemerkbar und mit jedem Stolpern des Busses über die unebene Straße kommen wir ihr näher je weiter wir uns von Pokhara entfernen.

      Menschen warten hoffnungsvoll am Straßenrand, dass der Bus zum stehen kommt, damit sie ihre Bananen, Chips oder andere Güter fast schon verzweifelt an den Mann bringen können. Kaum jemand kauft etwas & was zurückbleibt in diesen Dörfern ist die Hoffnung und die Armut. Ich hatte schon wieder vergessen wie präsent das alles außerhalb der Städte ist. So zieht sich die Busfahrt gute 8 Stunden lang bis wir in Kathmandu ankommen.

      Lautes Hupen, die Luft klamm und schwer vom Staub und den Abgasen des Verkehrs. Der Geruch eine Mischung aus Ruß, brennendem Müll und Fäkalien ist eine Zumutung für meine Nase & doch gewöhne ich mich so schnell daran. Diese Stadt ist Chaos und doch folgt sie einer Ordnung die ich nicht zu verstehen vermag. Ich weiß nicht genau wieso, aber irgendwie fasziniert mich Kathmandu. Im Hostel angekommen lerne ich ein paar Leute kennen, gehe duschen und Treff mich mit Tommy und Jules im Geheimtipp von Chris und Ina: Western Tandori & Naan House. Wir werden nicht enttäuscht.

      Jetzt lieg ich in meinem Bett, eingewickelt in meinen Hüttenschlafsack — irgendwie hab ich heute dieses Gefühl von Heimat gebraucht — und schreibe Tagebuch für die letzten drei Tage nach, weil ich ein fauler Hund war. So aufregend grad wieder alles wird, wünschte ich mir doch nochmal so eine vertraute Nacht wie gestern zurück. Es tut gut grad in dieser Erinnerung festzustecken & jeden Moment nochmal zu erleben. Morgen weiß ich noch nicht was ich mache, mir ist nach Entspannung wegen der Busfahrt, aber auch nach Abenteuer in Kathmandu! Let’s see!

      Bis moiniii, diesmal ohne wirkliche fotografische Untermalung.
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    • Day 31

      Kathmandu & Totenverbrennung

      November 28, 2022 in Nepal ⋅ ⛅ 14 °C

      Moiniii,

      Der Tag stand heute wieder im Zeichen der Fotografie! Good News: Vietnam ich komme! Das Visum ist genehmigt und mein Flug am 4.12 steht. Den heutigen Tag beginne ich mit nem‘ kleinen Frühstück & Kaffee und anschließender Fotografie-Session rund um Thamel.

      Die Gassen von Thamel platzen aus allen Nähten. Zielstrebige Nepalis, hupende Roller & Touristen teilen sich Straßen die nicht mehr als meine eigene Armspannweite messen. Geschmückt mit Geschäften die behangen sind mit bunten Kaschmirtextilien, Elektronikschrott, Sachen für den täglichen Bedarf. Die Metzgereien präsentieren ihre Güter auf dreckigen Holzläden. Das Herz der Stadt pulsiert und pumpt uns kleine roten Blutkörperchen in seinen zu engen Venen durch das Gefäßsystem Kathmandus. Menschen in bunten Gewändern kontrastieren die kahlen Fassaden der Betonbauten. Genau so hat sich das angefühlt & genau diese Kulisse ist perfekt zum fotografieren.

      Nach der Fotografie-Session ging es ins Krematorium. Wir — Tommy, Jules & Ich — wollen das hinduistische Spektakel der Leichenverbrennung erfahren. Nach einer — wie immer — chaotischen Taxifahrt durch die Straßen Kathmandus gelangen wir zur Tempelanlage & machen uns Zielgerichtet auf den Weg zum Krematorium. Was wir sehen wirkt surreal auf uns. Angehörige bringen die leblosen Körper zu den Verbrennungsstätten, wo Sie auf Metalltragen zum Ufer des Bagmati getragen werden. Der Bagmati hat eine besondere religiöse Bedeutung für die Nepalis, da er am Ende seines Verlaufs in den Ganges müdet. Wir nehmen den Fluss als völlig verdreckt war: Müll, Gestank von Fäkalien & trübes Wasser. In den Bagmati werden alle Abwässer Kathmandus geleitet, was einiges erklärt.

      Am Flussufer angekommen werden die Füße des in bunten Tüchern gehüllten Leichnams mit dem Wasser des Bagmati gewaschen. Skurril sich das anzusehen & mein schlechtes Gewissen nimmt mit jedem Drücken des Auslösers meiner Kamera zu. Nachdem die Körper gewaschen wurden, werden sie auf Bambustragen gelegt und mit einem weißen Leichentuch bedeckt. Bunte Ketten & Tücher schmücken das Leichentuch ehe die Trage Richtung Scheiterhaufen gebracht wird. Anschließend wird der Haufen in Brand gesetzt und nach etwa drei bis vier Stunden ist die Zeremonie vorbei & die Asche des Toten wird in den Bagmati gekippt.

      Total verrückt das ganze Spektakel zu sehen & ich glaube ich brauch auch erstmal ein paar Tage um das ganze zu verarbeiten.

      Bis moiniiii
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    • Day 32

      Kathmandu & Ciao

      November 29, 2022 in Nepal ⋅ 🌙 12 °C

      Moiniii,

      Es ist mein letzter wirklicher Tag in Kathmandu & zu aller Überraschung kommt Cat mich heute ein letztes Mal besuchen, bevor es für mich nach Malaysia 🇲🇾 und für Cat nach Indien 🇮🇳 geht. Ich geh nochmal ein wenig Fotografieren & lasse die Stadt ein letztes mal auf mich wirken. Gegen 16 Uhr kommt Cat an & wir verbringen einen super schönen Tag. Ein ansonsten unspektakulärer Tag und ich merke wie es mich weiterzieht. Ich freue mich auf Malaysia. Auf Kuala, Lumpur & das dortige Essen & was das schönste an der Geschichte ist: Rene ist auch dort! Zufällig haben wir beide Layover in KL! Rene bucht sich ins gleiche Hostel an und der 3.12 gehört nur uns beiden! Ich freu mich mega. Ich halte mich heute kurz und genieße die letzten Stunden.

      Bis moiniii
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    • Day 120

      Nepal

      December 7, 2022 in Nepal ⋅ ☀️ 64 °F

      Third day in Kathmandu. It’s been slow going. Once you walk out the gate of the hotel, be ready to battle the mayhem of scooters, cars, people. No sidewalks to be found. Still lots of memories of the 2015 earthquake.
      People are lovely and the food has been fantastic.
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    • Day 4

      Anreise Nepal & Kathmandu

      January 9, 2023 in Nepal ⋅ 🌙 6 °C

      Am Flughafen in Dubai musste ich dann leider übernachten und das war dann durch den anstrengenden Tag und der zachen Nacht davor im Hostel eher anstrengend. Aufgefallen ist mir, dass insgesamt sehr wenige Frauen mit mir gewartet haben und auch in meinem Flugzwug später 90% Männer gesessen sind (die Stewardessen mal ausgenommen). Und dass die Nepalesen um mindestens einen Kopf kleiner sind als ich, fühlte mich kurz wie eine Riesin 😂
      Um den Check-In nicht zu verpassen, stellte ich mir immer einen Wecker. Leider hatte ich mich beim letzten Wecker etwas verschätzt, da, als endlich der Schalter öffnete, die Schlange so lang war, dass ich das Gefühl hatte, dass das gesamte Flugzeug sich vor mir angestellt hatte 😅. Dann viel mir erst auf, dass jede Person vor mir mindestens 4 (!) Gepäcksstücke oder noch mehr zum aufgeben hatte. Diese waren alle noch einmal in Plastik umwickelt und bestanden vor allem aus Holzkisten. Eine Gruppe konnte ich ausmachen, die Hilfsgüter wie Covid Tests transportierte, beim Rest habe ich keine Ahnung wie man so viel mitnehmen kann 😆 Die Aussicht war also nicht gerade rosig: komplett übermüdet, mit voll vielen Leuten vor Einem, die alle Gepäck für mindestens doppelt so viel Leute mit hatten. Ich schob alle paar Meter meinen Rucksack vor mich her als mich ein Flughafenmitarbeiter ansprach. Durch den eindeutigen indischen Durchschlag in seinem Englisch verstand ich nichts und dachte er beschwert sich, dass ich mir zu viel Zeit lasse beim Vorrücken in der Schlange. Er deutete mir mitzukommen bis ich checkte was er wollte: er wollte mich bevorzugen, weil ich ja nur meinen Rucksack zum Aufgeben hatte. Vorne angekommen stellte ich fest, dass Nepal Airlines zwei Manager hatte, die sich um den Check In Prozess neben den Flughafenmitarbeiter:innen kümmerten. Leider, aber verständlicherweise, meinte ein Manager, dass ich keine Bevorzugung bekomme, weil ich keine Business Class gebucht habe. Also ging es wieder zurück in die Schlange 😅 die Flughafenmmitarbeiter wollten die Entscheidung nicht akzeptieren, aber ich blieb einfach in der Schlange stehen. Zum Glück war der Schalter früh genug offen, sodass sich alles problemlos ausging. Nach der Sicherheitskontrolle herrschte auf der Damentoilette auch komplettes Chaos mit einer enormen Schlange, aber das war ich dann mittlerweile eh schon gewohnt. Dann endlich kam das Boarding und ich war sehr positiv überrascht: durch den günstigen Preis erwartete ich mir ein sehr enges & einfaches Flugzeug. Jedoch war es ein Langstreckenflugzeug mit Bildschirmen, Essen, angenehmen Sitzen und sehr freundlicher Bedienung ☺️

      Kurz gesagt: 2. Flug Dubai-Kathmandu 4.25-9.55 Uhr, Nepal Airlines

      In Kathmandu angekommen lief alles sehr geordnet ab: eine Dame half mir meine Daten für das Touristenvisum einzugeben, anschließend zahlte ich 30€ für 14 Tage und bekam beim Grenzbeamten noch ein paar Fragen gestellt. Das Covid Zertifikat wurde ca 1 Sek überprüft 😆
      Ich bekam einen Sticker in den Pass und musste anschließend noch mein Handgepäck scannen lassen. Dann kam schon die nächste Herausforderung auf mich zu: nirgends war die Gepäcksbandnummer zu meinem Flug angegeben. Ich versuchte Leute aus meinem Flugzeug wiederzuerkennen und mir so weiter zu helfen (Regel Nr 1 beim Fliegen). Die standen aber selbst beim falschen Gepäcksband. Nach ca 20min waren aber selbst die verschwunden und ich fand sie zum Glück doch noch wieder und somit auch meinen Rucksack, der verwaist auf dem Boden des Flughafens lag. Dann gab es nur mehr Eines: den Gedanken möglichst bald zu schlafen. Ich nahm mir ein Taxi direkt zur Unterkunft und machte gleich einmal einen Power Nap 😴

      Den Nachmittag nutzte ich dann noch für einen ersten Spaziergang zum zentralen Platz in Kathmandu: den Durban Square. Ich musste eine Eintrittsgebühr von 1000 NPR (Fotos der Währung sind angehängt) =~8€ zahlen. Hier merkt man die berühmte ‚Benachteiligung ausländischer Gäste‘ da Einheimische nur ca 220 NPR zahlen müssen. Aber auch irgendwie verständlich… Insgesamt konnte ich 3 Gebäude des Platzes innen betreten. Mir gefällt die Architektur sehr und es gab immer wieder kleine Informationstafeln zur Geschichte Nepals, das fand ich ebenfalls sehr informativ. Das Einzige Nervige: alle 5min wird man von irgendeinen Typen angesprochen, ob man nicht mit ihm eine Tour machen will oder sich seine Gemälde ansehen will. Anfangs hab ich etwas gebraucht die Masche zu durchschauen, mittlerweile bin ich schon sehr geübt darin alle derartige Anfragen gekonnt abzublocken. Aber man kann dennoch nicht einfach mal dastehen und sich die Gebäude von außen in Ruhe ansehen, da man ständig angesprochen wird. Das macht es auf Dauer etwas anstrengend...

      Allgemein mein erster Eindruck zu Kathmandu: Verkehrschaos pur! Man muss echt aufpassen, dass man nicht überfahren wird 😅 Die Straßen sind entweder gar nicht oder nur teilweise aspahltiert. Über allem liegt eine dicke Staubschicht. Ich versuchte mein Gesicht und meine Lunge durch Maske und Brille zu schützen. Nach 3 Tagen jedoch fühlt sich meine Lunge sehr belegt an und meine Brille ist trotz täglichem Putzen ständig verstaubt. Man muss aufpassen, wo man hintritt und es wird ständig gehupt, d.h. es herrscht ein enormer Geräuschpegel. Über die Straße lauf ich immer nur mit Einheimischen, in der Hoffnung so besser ans andere Ende zu gelangen. Ich hätt euch auch gerne Fotos von dem gezeigt, nur hab ich mich da mehr auf mein ‚Überleben‘ konzentrieren müssen und hatte leider keine Ressourcen für mehr. Außerdem riecht es überall intensiv nach Abgasen. Da ich so was noch gar nicht kannte, war das doch alles sehr ungewohnt und mit der Zeit auch sehr anstrengend für mich.

      Zu meiner Unterkunft: Die Angestellten sind sehr nett zu mir, ich konnte mir ein Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad gönnen, da die Preise wirklich fair für Alleinreisende sind. Jedoch großer Nachteil: es gibt keine Heizung. Tagsüber mit der Sonne hat es bis zu 20 Grad, in der Nacht kühlt es aber bis zu 5 Grad herunter und das macht das Aus- und Umziehen und das Duschen (im Bad kann man das Fenster gar nicht richtig schließen) zur Qual. Mittlerweile habe ich mir dadurch leider auch einen leichten Schnupfen eingefangen. Ich hoffe das Halsweh kommt "nur vom Smog“ und vergeht bald wieder. Aus diesem Grund: Für alle die jemals nach Nepal reisen wollen, vermeidet lieber den Winter oder sucht euch eines der wenigen Hostels mit Heizung aus im Jänner 😉 und durch den durchgängigen Straßenverkehr ist es auch sehr laut. Nur lustigerweise ab ca 20/21 Uhr, wenn alle Geschäfte schließen, sind die Straßen kurzzeitig wie leergefegt. Wenn die Sonne untergegangen ist, verzichten einige Läden darauf das Licht aufzudrehen. Dadurch weiß man dann gar nicht, ob sie überhaupt noch offen haben oder nicht 😅

      Weitere Unternehmungen in Kathmandu an den Folgetagen: Um Leute kennenzulernen beschloss ich eine Free Walking Tour zu machen. Beim Frühstück im Hostel waren leider nur sehr wenige Personen anwesend, da hatte sich leider nichts ergeben. Nur dann stellte sich heraus: ich war die Einzige bei der Tour 😂 Na toll, da ich ja bereits gestern in Kathmandu unterwegs war, war der Mehrwert der Tour gering. Der Guide war schon nett, aber mein Ziel war einfach ein Anderes. Höhepunkt war definitv der Besuch des Affentempels auf einen kleinen Hügel in Kathmandu. Man musste einige Stufen raufgehen und eine Eintrittsgebühr bezahlen. Oben angekommen sah ich neben den Affen eine riesige weiße Stupa (siehe Fotos) mit Gebetsmühlen. Das war schon richtig beeindruckend und schön! Leider hatte man durch den ganzen Smog 0 Fernsicht, aber dieser Ort ist neben dem Durban Square sicher einer der Schönsten in Kathmandu für mich!

      In Kathmandu hatte ich mir gleich am ersten Tag eine SIM Karte für 20 GB vom lokalen Anbieter "Ncell" gekauft. Leider habe ich nur kleine hiesige Elektrogeschäfte gefunden, die die SIM Karten verkaufen. Es gab zwar am Flughafen einen Stand der Firma, jedoch kann man in Nepal nur alles bar zahlen (Bankomatensuchen mit hoher Abhebesummer und geringen Spesen sind übrigens ebenfalls sehr schwer zu finden 🤔) und meine Bargeldreserven waren zu diesem Zeitpunkt sehr begrenzt. Leider funktionierte die SIM überhaupt nicht bei mir, der Guide der Free Walking Tour half mir und wir gingen zu einem hiesigen kleinen Elektrogeschäft. Der Besitzer probierte alles, jedoch funktionierte die SIM weiter nicht. Also musste ich durch ganz Kathmandu gehen, um zum Hauptsitz der Firma zu gelangen. Dort angekommen sah man ganz klar wo das Geld in Kathmandu liegt: riesiges Hochhaus, 20 Securities und Mitarbeiter:innen in Anzügen. Die waren sehr kompetent und freundlich und jetzt bin ich auch endlich online! Insgesamt dennoch ein wenig mühsam, hätt ich mir ersparen können, wenn ich es gleich am Flughafen gemacht hätte.

      Allgemein zu den Leuten in Nepal war mein bisheriger Eindruck, dass mich viele als wandelnde Brieftasche sehen und mir nur Touren aufschwatzen wollen. Außerdem muss man bei allem was man kauft handeln, natürlich wollen sie ihren Gewinn maximieren. Mir kommt es bis jetzt so vor, dass die Einheimischen in Dubai netter waren. Aber dieser Eindruck kann sich Laufe der nächsten Tage auch noch ändern, ich halte euch am Laufenden 😉

      Noch ein paar Facts zu Nepal falls es euch interressiert 🤓: in privaten Schulen müssen die Kinder Schuluniformen tragen; reiche Kinder studieren in Australien, Europa oder den USA; im Land gibt es Unis in Kathmandu & Pokhara; es gibt kein öffentliches Gesundheitssystem, die Leute müssen sich alles selber zahlen, es gibt eine Straße mit einem Gott der für die Zähne zuständig ist, aber gleich daneben sind in der selben Straße auch sehr viele Zahnärzte angesiedelt; viele Nepalesen gehen zu Schamanen oder beten wenn sie krank sind; es gibt viel mehr Hinduisten als Buddhisten im Land; die Grenzen zwischen Nepal und Indien sind offen; in Kathmandu gab es sehr viele indische Shops

      Am Ende meines zweiten Tages bin ich noch mit einem alleinreisenden Amerikaner Essen gegangen. Er heißt Kai und war wirklich nett und es war auch schön sich mal mit einen anderen Touristen über die Eindrücke auszutauschen. Ich habe ihn über das Hostelworld Forum kennengelernt. Er meinte, dass man auch über Coachsurfing viel mit Leuten in Kontakt kommt, das werde ich dann ab Japan in Angriff nehmen glaube ich. Leider ist er mir einen Tag voraus, aber wir haben uns für Pokhara wieder verabredet. Dabei habe ich übrigens mein erstes typisches nepalesisches Essen ausprobiert: Samosas (siehe Foto). Sie waren etwas scharf, aber sehr lecker. Nur leider hat mein Bauch beschlossen, dass er das nepalesische Essen nicht akzeptiert, jetzt muss ich noch schauen, wie ich die restliche Zeit über die Runden komme ohne zu verhungern 😂

      Sooo, ich glaube das waren jetzt erst einmal genug Schilderungen zu meinen ersten Eindrücken zu Nepal und Kathmandu. Ich bin gespannt auf euer Feedback und werde die nächsten Tage vom Katmandu Tal berichten 🤗
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    You might also know this place by the following names:

    Madhyamanchal, Central Region, 중부 개발 지구, मध्यमाञ्चल विकास क्षेत्र

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