Norway
Os

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Travelers at this place
    • Day 41

      Tynset - Hummelfjell Camping

      July 10, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 23 °C

      Am Abend zuvor schlafe ich schnell ein. Allerdings werde ich um 2:00 Uhr wach und kann für 2-3 Stunden nicht schlafen. Außerdem müssen es vier Mücken in mein Zelt geschafft haben. Alle fliegen nur träge und man sieht ihnen von außen an, dass sie gut getankt haben. Ich erledige eine nach der anderen. Am Morgen weckt mich die Sonne, die das Zelt schon unangenehm aufwärmt. Ich koche einen Kaffee, Frühstück besorge ich mir später im Supermarkt. Ich packe mein Zeug und um kurz nach neun verlasse ich den Campingplatz. Gleich gegenüber ist der Sportladen, wo ich nach neuen Schuhen schauen möchte. Der Sportladen ist nicht klein, dennoch gibt es nicht ein einziges Paar in meiner Größe. Beim Pizza essen gestern Abend habe ich noch ein Sport Outlet gesehen. Aber dort finde ich nur unmotivierte Mitarbeiter und alle möglichen Schuhe in viel zu kleinen Größen vor. Einen Sportladen gibt es noch. Hier werde ich freundlich bedient, ich probiere drei Paar in Größe 48. Alle sind zu klein. Mittlerweile ist es schon 11:00 Uhr und es wird immer wärmer. Ich gehe noch einmal zurück zum Supermarkt neben dem ersten Sportgeschäft und kaufe mir etwas Gebäck, ein Sandwich für später und was zu trinken. Dann mache ich mich auf den Weg auf die Straße.

      Die Straße ist mäßig befahren. Auf der anderen Seite des Tals gibt es noch eine breitere Straße, wo der Hauptverkehr entlang führt. Die ersten hundert Meter gehe ich noch auf einem Fußweg, dann geht es am linken Rand der Straße weiter. So richtig Lust habe ich auf die heutige Etappe nicht. Ich werde den ganzen Tag diese Straße entlang gehen und dazu bin ich erst sehr spät losgekommen. Aber gleichzeitig bin ich froh, dass ich hier keine Probleme mit Fliegen oder anderen stechenden Viechern habe.

      Nach 5 km mache ich schon meine erste Pause. Ich hab mir vorgenommen, das meinen Füßen zur Liebe zu machen. Nach 10 km mache ich schon die zweite Pause. Ich bin echt müde bin und merke, dass mir wieder mal ein paar Stunden Schlaf fehlen. Meinen Rucksack lehne ich an einen Holzstoß unweit der Straße und dann lege ich mich auf meine Isomatte. Tatsächlich gelingt es mir, immer wieder etwas einzunicken. Fast eine Stunde mache ich hier Pause.

      Das Wetter ist wunderschön. Die Sonne scheint und es weht immer wieder ein kräftiger Wind, was es richtig angenehm macht. Beim Weitergehen werde ich langsam etwas wacher. Was mir hier beim Gehen auf der Straße auffällt, ist, dass die Autos unglaublich viel Rücksicht auf mich nehmen. Obwohl auch ich versuche, so wenig Platz wie möglich am Straßenrand einzunehmen, fahren hier ausnahmslos alle entgegenkommenden Autos komplett auf die andere Straßenseite, das häufig mehrere Meter Platz zwischen uns bleiben. In Deutschland neigen die Autofahrer doch deutlich häufiger dazu, einem aggressiv verstehen zu geben, dass man als Radfahrer oder Fußgänger nichts auf der Straße verloren hat. Für LKWs verlasse ich die Straße ganz, was mir immer wieder mit Handzeichen oder Lichthupe gedankt wird.

      Während ich Kilometer für Kilometer der Straße durch die Kiefernwälder folge, die man bei dem Wetter heute richtig riechen kann, telefoniere ich mit meinem Vater. Wir hatten zwar schon einige Sprachnachrichten ausgetauscht, aber mal live miteinander zu sprechen, ist doch deutlich schöner. Und ich freue mich, seinen Eindruck bestätigen zu können, dass ich seit einigen Tagen tatsächlich mit mehr Leichtigkeit unterwegs bin.

      Dann vertreibe ich mir die Zeit mit etwas mit Musik. Ich hab wieder Lust auf Klassik. Ich höre die vier Jahreszeiten von Vivaldi, allerdings umkomponiert von Max Richter. Normalerweise bin ich kein Fan davon, Klassiker anzufassen und abzuändern. Oder wie Grönemeyer den Kultsong Bochum um eine weitere Strophe ergänzt. Für mich ist das reines Marketing. Aber die vier Jahreszeiten von Max Richter haben ihren ganz eigenen Stil, der mir teilweise sogar besser gefällt als Original. Während ich letztens Filmmusik zu der Kulisse im Fjell gehört habe und das Gefühl hatte, in meinem eigenen Film zu sein, ist das hier gerade eine nicht ganz so spektakuläre Kulisse. Ich stelle mir vor, wie ich eine Stunde lang diese Straße filme und dann zu Stanley gehe, er möge was komponieren, damit es irgendwie spannender wird. Dann müsste man es nur noch in schwarz-weiß machen und es könnte um 20:15 Uhr auf ARTE laufen.

      Tatsächlich bekomme ich durch die Musik neue Energie und ich gehe deutlich zügiger weiter. Bei Kilometer 17 muss ich aber erneut eine Pause machen und meine Füße zumindest für einen kurzen Moment entlasten. 31 km stehen heute auf dem Programm. Zum Glück gibt es bei Kilometer 21 noch einen Supermarkt. Hier gönne ich mir ein Eis, eine Cola, eine Limonade und Schoko-Erdnüsse. Ich setze mich in den Schatten, esse das Eis und lasse mir viel Zeit bei den Getränken. Ich bin richtig platt. Als ich aufstehe, um meinen Müll zum Mülleimer zu bringen, merke ich, wie unrund ich laufe. Ich dehne etwas die Waden und Oberschenkel und mache mich dann wieder auf den Weg, beziehungsweise auf die Straße. Von hier geht es bergauf, nicht steil, aber dauerhaft. Ich brauche echt etwas Disziplin, um wieder in Schwung zu kommen und weiterzugehen. Weil Disziplin allein aber nicht hilft, krame ich die Kopfhörer aus der Hosentasche.

      Seit langem spiele ich mal wieder meine melancholische Norge på langs Playlist, obwohl ich von einer melancholischen Stimmung weit entfernt bin. Das ändert sich aber schnell. Das letzte Mal, an das ich mich in diesem Moment erinnere, dass ich die Playlist bewusst gehört habe, war nach meinem ersten Tag im Gelände. Da, wo ich Probleme hatte, Trinkwasser zu finden. Nach dem Abendessen hatte ich mich vor das Zelt gestellt und mit der Musik in den Ohren zurück auf die Hügel geschaut, die ich bereits geschafft hatte. Das war glaube ich an Tag sieben oder acht. Als ich heute die Lieder meiner Playlist höre, bewegen sie mich auf ähnliche Weise, aber in einer ganz anderen Situation. Die ersten Wochen waren durchzogen von Zweifeln. Durchzogen von kleinen Rückschlägen und Zweifeln, ob mein Rücken mitmacht, meine Knie mitmachen, ob mein Fuß sich wieder erholt, ob zu viel Schnee liegt, ob mein anderer Fuß sich wieder erholt und so weiter. Es war so viel mentaler Ballast und so viel Unsicherheit. Ein Großteil davon scheint seit meinem Tiefpunkt verflogen zu sein. Jetzt gehe ich die Straße entlang, was ich den ganzen Tag als anstrengend empfunden habe, was nicht wirklich Spaß gemacht hat. Bis vor wenigen Metern war es ein reiner Tag, um voran zu kommen. Jetzt genieße ich jeden Schritt. Füße und Beine scheinen im Autopilot zu laufen. Dann muss ich sogar die Straße verlassen und darf einige Kilometer über eine Schotterstraße gehen. Mit der Musik im Ohr erinnere ich mich an die Zeit, als ich die Playlist erstellt habe. Als ich mir vorgestellt habe, wie es sein wird, wenn ich Norge på langs laufe. Und obwohl heute so ein eintöniger Tag war, mit viel Asphalt und vielen Autos ist es jetzt ziemlich genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich kann gerade alles annehmen, wie es ist. Und dabei tief zufrieden sein. Ich habe das Gefühl, dass ich heute zum ersten Mal richtig würdige, was ich bisher geschafft habe. Das tut richtig gut und ist gleichzeitig sehr emotional.

      Von der Schotterstraße geht es auf einem Pfad weiter. Ich quere die Zuggleise, die durch das Tal laufen, gehe durch einen Wald und stehe dann vor einer riesigen alten massiven Hängebrücke. Auf der Brücke mache ich noch eine Pause und sammeln Kräfte für die letzten drei Kilometer. Diese führen jetzt direkt über die Hauptstrasse. Um kurz vor Acht erreiche ich meinen Campingplatz. Klein aber fein und alles etwas in die Jahre gekommen. Einzig nervig: Er liegt direkt an der Hauptstraße. Aber für eine Nacht muss das reichen!
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    • Day 7

      Willkommen Norwegen

      August 9, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 12 °C

      Irgendwas mache ich glaub falsch. Ich friere mir hier im Süden bei 10°C und regen den Arsch ab und am Nordkapp gibt es Sonnenschein bei 19°C 🤔

      Zum Ende wollte mir Schweden wohl nochmal den Mittelfinger zeigen.
      Gestartet bin ich trocken, aber durfte nach 15 min. wieder meine Regenklamotten anziehen. Es gab auch viele Seen, die laut Google gar nicht vorhanden waren. Ob es wohl in letzter Zeit etwas geregnet hat?
      Erst ca. 100 km vor der Grenze hörte es auf.

      Dort entstanden auch die ersten Lichtblicke des Tages. Zunehmend trockene Straßen. Zudem wurde die Straße immer kurvenreicher. Ich habe die ersten Rentiere beobachten dürfen.
      Außerdem habe ich während der fahrt kurzzeitig den blauen Himmel erblicken können.

      Wenn diese kleinen Lichtblicke nicht gewesen wären, hätte man den Footprint auch „Pain in the as: The vengeance“ nennen können.
      Hätte, hätte Fahrradkette.

      Gerade scheint mir die Sonne ins Gesicht.
      Mega 🥳🥳🥳
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    • Day 15

      Roste Camping

      August 15, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

      Toller, empfehlenswerter Campingplatz in Roste und Roros ist nicht weit entfernt.
      Mit Blick auf den Hammalsfjellet, auch Hummelfjell genannt, ist ein Bergrücken in Norwegen.https://rostecamping.no/
      Weil wir den ganzen Tag im Regen gefahren sind und nicht mehr das Zelt aufbauen wollten, haben wir uns eine Hütte genommen und besuchten die Altstadt von Roras mit seinem Kupferbergwerk.
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    • Day 42

      Hummelfjell Camping - Røros Camping

      July 11, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 17 °C

      Eigentlich hab ich gut geschlafen, allerdings werde ich kurz nach vier wach. Mein Zelt steht nur wenige Meter neben der Hauptstraße und der Verkehr nimmt deutlich zu. Jedes Mal hört es sich an, als ob ein Lastwagen einen Meter an meinem Zelt vorbeifahren würde. Aber es gelingt mir noch mal, etwas weiter zu schlafen. Müsli mit heißem Wasser und ein Kaffee und dann mache ich mich auch schon fertig. Am Himmel gibt es nur wenige blaue Stellen. Dunkle Wolken prägen das Gesamtbild. Auch der Wetterbericht sagt für heute teilweise Regen vorher.

      Als ich mein Wasser in dem kleinen Küchenhäuschen auffülle, komme ich mit einem Mann ins Gespräch, der fragt, ob ich noch viel vor mir hätte. Ich erzähle von meinem Plan und er ist sichtlich beeindruckt. Er spricht mir seinen großen Respekt aus. Wenige Minuten später habe ich so ziemlich das gleiche Gespräch mit einem anderen Mann, der ebenfalls sein Wasser auffüllen möchte. Natürlich mache ich das hier nicht für die Anerkennung. Aber wenn dir fremde Menschen, dir aus tiefstem Herzen ihren Respekt aussprechen, fühlt sich das sehr gut an. Als ich meinen Rucksack packe, fährt der Mann, der mich zuerst angesprochen hat, mit seiner Frau und seinem Wohnmobil davon. Sie hupen extra, um meine Aufmerksamkeit zu gewinnen und winken dann noch einmal und halten den Daumen nach oben aus dem Fenster.

      Um 9:20 Uhr mache ich mich auf den Weg. Obwohl ich auf dem Campingplatz hauptsächlich barfuß gelaufen bin und auch einige kleinere Übung gemacht habe, merke ich meinen linken Fuß deutlich. Hier werde ich mit meinen Übungen konsequenter sein müssen - häufiger und länger. Natürlich kann ein zweites Paar gut gedämpfte Laufschuhe hier helfen, aber wahrscheinlich lässt sich das Problem nicht rein über Equipment lösen. Heute geht es wieder 21 km über die Straße. Und auch nach Røros, nach meinem freien Tag, gibt es noch einige Straßenkilometer, bevor es wieder ins Gelände geht. Zunächst gehe ich noch einige hundert Meter die Hauptstraße entlang und biege dann rechts ab. Über eine Holzbrücke geht es über den Fluss. Zu meiner Überraschung geht es danach nicht auf asphaltierter Straße, sondern auf einem Schotterweg weiter, wieder entlang der Bahnlinie.

      Nach 5 km mache ich die erste Pause. Beim Blick auf meine weitere Route sehe ich, dass ich nach 9 km einen kleinen Ort passiere. Also schütte ich einen halben Liter Wasser weg und trinke so viel wie möglich von dem Mineralwasser, was ich mir gestern gekauft habe. Überflüssiges Gewicht möchte ich meinen Füßen nicht antun. Es fängt leicht an zu regnen, hört aber schon bald wieder auf. Die Temperatur ist heute angenehm. Obwohl der Wind immer wieder auffrischt, ist es insgesamt recht mild. Östlich von mir lockert es sogar wieder auf und die Sonne zeigt sich.

      Nach 9 km erreiche ich den kleinen Ort Os. Im Supermarkt gönne ich mir eine Cola, ein Sandwich und etwas süßes Gebäck. Die Norweger haben verstanden, dass Zimt kein Weihnachts- sondern ein Ganzjahresgewürz ist. Vor dem Supermarkt stehen einige Bänke, wo ich eine ausgiebige Pause mache und die Sonne genieße. Danach geht es weiter, einen Kilometer durch den kleinen Ort, dann geht es auf die Hauptstraße. Die nächsten dreieinhalb Kilometer ziehen sich richtig und sind anstrengend. Mit meinem Fuß komme ich noch zurecht. Aber der Verkehr hier zwingt mich immer wieder dazu, in den Straßengraben auszuweichen, weil die entgegenkommenden Autos aufgrund des eigenen Gegenverkehrs nicht ausweichen können. Irgendwann habe ich aber auch die Hauptstraße geschafft und biege rechts ab in eine Schotterstraße. Diese führt zu einigen Wochenendhäusern und wird irgendwann zu einem grünen Feldweg, der durch ein unbesiedeltes Waldgebiet führt. Hier mache ich noch einmal eine Pause. Dann führt der Weg bald wieder auf eine breite Schotterstraße. Meinen linken Fuß merke ich nun von Schritt zu Schritt deutlicher. Obwohl es jetzt nur noch drei Kilometer zum Campingplatz sind, zieht sich die Strecke, da ich teilweise humpeln muss. So schlimm hatte ich mit dem linken Fuß schon lange keine Probleme mehr.

      Am Campingplatz angekommen baue ich mein Zelt auf, gehe duschen und werfe dann eine Ladung Wäsche an. Nur eine kurze Hose und ein Shirt bleiben draußen, damit ich nicht nackt warten muss bis alles fertig ist. Da es recht frisch ist, lege ich mich ins Zelt und ruhe mich etwas aus. Irgendwann höre ich eine vertraute Stimme, die gerade ein Wohnmobil rückwärts einzuweisen scheint. Eine vertraute Stimme mit den bezaubernden Lauten des Ruhrpottdeutsch:„Hömma, mamma nomma n Stück voa. So stehße schief“. Gedächtnisprotokoll - Das oder vielleicht irgendwas ganz anderes hab ich gehört. Auf jeden Fall war es die wunderbare Sprache des Potts.

      Ich mache das Zelt auf und gehe raus. Raimund und Christel sind da und haben einen Stellplatz direkt neben meinem Zelt bekommen. Boah ist datt schön, bekannte Gesichter zu sehen. Bochumer Stimmen zu hören. Ein Bochumer Kennzeichen. Und nachdem das Wohnmobil akkurat eingepackt und austariert ist, gibt es dann Original Bochumer Fiege Pils als Begrüßungsgetränk. Hömma, wer hätte gedacht, datt der Himmel auf nem unscheinbaren Campingplatz beim norwegischen Røros liegt. Wir setzen uns ins Wohnmobil und ich bekomme einen Trainingsanzug von Raimund, da ich doch etwas friere. Während Christel Kartoffelsalat macht, schmeißt Raimund draußen den Grill an und noch vorm Essen ist mein Trockner fertig. Alle Kleidungsstücke haben ihre Größe behalten und sind nicht angebrannt. So hab ich das am liebsten. Wir reden den ganzen Abend über alles mögliche und vier Fiege Pils später bin ich reif für’s Bett. Was für ein schöner Abend!
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    • Day 25

      Tag 24, Røros

      June 23, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 12 °C

      Heute war das Wetter toll, die Sonne schien, 25 Grad, keine Wolke am Himmel und die Palmen haben sich in einer leichten Brise hin und her bewegt. Die Leute hatten leichte Klamotten an und haben Eis gegessen, die Kinder sind in den Springbrunnen gesprungen, um sich abzukühlen. Der perfekte Sommer. Klasse. Echt. Super, nee wirklich!

      Off topic und nebenbei: woran erkennt man, wenn ein Anwalt lügt? Richtig, er macht den Mund auf.

      Morgen geht es schon in Richtung Schweden, nach Sunna. Die Strecke ist nochmal 50 km weiter. Heute war ich vor 08:00 Uhr unterwegs und bin hier in Røros um ca. 15:00 Uhr angekommen. Weil das Wetter so wirklich echt super war, wollte ich schnell hier sein, und hab nur eine Pause mit 30 Min. gemacht.

      Wikipedia zu Røros:

      „Røros ist eine Bergstadt in der gleichnamigen Kommune im mittelnorwegischen Fylke Trøndelag nahe der Grenze zu Schweden. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die 1970er-Jahre wurde hier Kupfererz abgebaut, was das Aussehen der Stadt sehr geprägt hat. Die noch großteils erhaltene alte Bausubstanz hat Røros eine Eintragung auf der Welterbeliste der UNESCO eingebracht.“

      Ich will mich heute auch kurz fassen, weil ich hab noch ein heißes Date. Im Badezimmer. Mit dem Fön und meinen Klamotten.
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    • Day 26

      Tag 25, Das Ende naht

      June 24, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 18 °C

      Heute war es wirklich, tatsächlich, und in echt schön, also ungelogen. Traumhafte Landschaft in sommerlichen Temperaturen.

      Meine Reise geht nun dem Ende entgegen. Morgen muss ich nur noch die Fähre von Göteborg nach Kiel kriegen und das Smørgasboard auf dem Schiff überleben. Montag morgen über die Autobahn-endlich schneller fahren können, als 80- nach Bad Salzuflen, weil ich jetzt nicht auch noch eine Gewalttour einlegen wollte, am Dienstag dann nach Hause. Ich freue mich sehr.

      25 Tage, bisher 6300 km, ich hatte eine wunderbare Zeit.
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    • Day 44

      Ruhetag

      July 13, 2023 in Norway ⋅ 🌧 12 °C

      Trotz Hotel und dunklem Zimmer war das eine eher kurze Nacht. Auch am Morgen bin ich noch sauer auf den Lärm, der mir den Schlaf geraubt hat. Noch vor acht gehe ich runter zum Frühstück. Hier ist schon einiges los. Immerhin läuft ein vertrautes Lied im Hintergrund. My Silver Lining von First Aid Kit: „I won‘t take the easy road“. Danach läuft Springsteens „I‘m On Fire“. Die Musik stimmt mich schon mal versöhnlich auch wenn sie im allgemeinen Stimmengewirr fast untergeht. Zum Buffet kann man sich ein Gericht aussuchen, was frisch zubereitet wird. Das Frühstück ist richtig gut.

      Danach frage ich, ob ich mein Zimmer wechseln kann. Das geht, allerdings dauert das noch etwas. Also gehe ich zum Intersport, um mir das Zelt noch einmal genauer anzuschauen. Ich darf es sogar im Laden aufbauen und mich reinlegen. Tatsächlich ist es an Kopf und Füßen ganz schön flach. Vor allem, wenn ich meine aufblasbare Isomatte da noch drinnen habe, wird es knapp. Aber das ist, abgesehen davon, dass das Zelt nicht selbststehend ist, der einzige Kompromiss. Es ist deutlich weniger geräumig. Aber für ein Einmannzelt noch großzügig. Bei meinen Recherchen bin ich auch auf den Importeur der Exped-Produkte aufmerksam geworden. Die haben auch einen Onlineshop. Das Zelt soll hier knapp 700 Euro kosten. Aber es gibt noch einen Outletbereich, wo es nur 375 Euro kosten soll. Vermutlich sind die teureren die ganz aktuelle Version. Aber beim Testen finde ich keine Nachteile. Im Intersport ist es mit umgerechnet 625 EUR ausgezeichnet. Als ich nachfrage und von dem Outlet erzähle, sagt mir der Verkäufer ohne zu zögern, dass ich es zum Outletpreis bekommen würde. Das ist mehr als fair und macht mir die Überlegungen einfacher. Ich nehme das Zelt. Dazu fülle ich noch meine Reserven an Trekkingnahrung für die nächsten Tage.

      Um halb elf kommen Christel und Raimund nochmal vorbei, um mir das „alte“ Zelt abzunehmen. Wir verabschieden uns herzlich und Raimund gibt mir noch die letzte Flasche Fiege für heute Abend. Weihnachten hört einfach nicht auf. :-) Dann gehe ich zurück aufs Zimmer. Um 12.00 Uhr soll eigentlich das neue Zimmer frei werden aber als ich mit meinem ganzen Gepäck runtergehe, ist es immer noch nicht fertig. Also gehe ich in den Supermarkt, um Müsliriegel, Müsli und Nussmischung für die kommenden Tage zu kaufen. Als ich wiederkomme muss ich noch etwas warten. Dann geht es ins neue Zimmer und es ist Zeit für ein Schläfchen. Als ich gerade eingenickt bin, klopf es an der Tür. Kurz darauf geht die Tür auf und als ich was sage, fällt sie sofort wieder zu. Mit dem Schlafen ist das hier irgendwie nicht so einfach. Vielleicht klappt es ja heute Nacht. Dann schreibe ich meinen Footprint von gestern.

      Am Nachmittag gehe ich noch einmal raus. Die Wolken um Røros herum sind dunkel, hier scheint aber gerade die Sonne. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die 1970er-Jahre wurde hier Kupfererz abgebaut, was das Aussehen der Stadt wohl sehr geprägt hat. Die noch großteils erhaltene alte Bausubstanz, hier stehen unzählige kleine alte Holzhäuser, hat Røros eine Eintragung als UNESCO-Weltkulturerbe eingebracht. Ich gehe wenige hundert Meter die Straße hoch und finde schnell die alten Halden und die niedlichen Häuser. Hier ist die Zeit echt stehen geblieben. Ich genieße die frische Luft, die Bewegung ohne Rucksack und mache unzählige Fotos.

      Danach gehe ich noch für‘s Abendessen einkaufen und dann geht‘s zurück aufs Zimmer. Hier genehmige ich mir das letzte Fiege vorm Nordkap! Vielen Dank Christel und Raimund für die schönen Tage, das gute Essen und die tollen Gespräche!
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    • Day 43

      Røros Camping - Røros Hotel

      July 12, 2023 in Norway ⋅ 🌧 14 °C

      In der Nacht regnet es immer wieder und wie so oft ist es um kurz nach 04:00 Uhr vorbei mit durchschlafen. Aber etwas hin und her drehen bringt doch noch die ein oder andere Schlafminute. Um halb acht bin ich mit Christel und Raimund zum Frühstück verabredet. Im Camper gibt es Rührei, Lachs, frischen Kaffee, Saft und alles, was ein hervorragendes Frühstück ausmacht. Das tut richtig gut! Zum Frühstück bekomme ich noch jede Menge schwedische Kronen von Christel und Raimund. Weil man überall mit Karte zahlt und teilweise Bargeld schon gar nicht mehr akzeptiert wird, geben sie das Geld lieber mir als dass die Bank an den Umtauschgebühren verdient. Für mich ist jetzt schon Weihnachten! :-)

      Nach dem ausgiebigen Frühstück packe ich mein Zelt zusammen und mache mich auf den Weg nach Røros. Christel und Raimund bieten mir an, mich zu fahren, aber ich will nicht schummeln. Es sind eh nur zwei Kilometer bis zum Hotel, das ich mir für die kommende Nacht gebucht habe. Bevor ich losgehe, gebe ich den beiden noch eine Tasche mit Dingen, die ich kaum benutzt habe. Ich habe immer noch meine GoPro dabei, habe sie aber bisher kaum eingesetzt. Zusammen mit Halterungen, Ersatzakkus und dem kleinen Stativ kommen doch ein paar Gramm zusammen. Also nutze ich die Chance, mich von diesem Gewicht zu befreien.

      Zu allererst gehe ich zum Intersport. Ich bin gespannt, ob ich meine Schuhe umtauschen kann. Tatsächlich haben sie ein paar Schuhe in meiner Größe reserviert. Aber der Verkäufer gibt mir schnell zu verstehen, dass ein Umtausch wohl nicht möglich sein wird, weil die Intersports alle ganz unabhängig voneinander arbeiten. Ich sage ihm, dass ich seinen Standpunkt total verstehe aber ich trotzdem gerne in Gol anrufen würde. Ich weiß ja nicht, wie der Mann vom Intersport Gol sich die Lösung vorgestellt hat. Darauf lässt er sich ein. Ich rufe dort an und der Mann bittet, dass ich ihn mit dem Mitarbeiter „verbinde“. Dieser gibt mein Handy gleich weiter an seinen Vorgesetzten. Die beiden telefonieren recht lang. Währenddessen frage ich nach Laufschuhen in meiner Größe. Aber auch hier scheint es nichts zu geben. Dann kommt der Vorgesetzte zu mir und sagt, dass ich die neuen Schuhe im Tausch gegen die alten erhalte. Er klärt alles weitere mit Intersport Gol. Das freut mich total!

      In den letzten Tagen habe ich immer wieder auch über mein Equipment nachgedacht und wie ich hier noch Gewicht sparen könnte. Ich liebe mein Zelt zwar sehr, aber 3,3 kg sind einfach zu viel. Auch meinen Rucksack stelle ich in Frage. Er ist zwar ebenfalls super aber mit so viel Volumen und immer weniger Inhalt bald fast zu groß. Da wäre etwas kompakteres und gegebenenfalls leichteres vermutlich besser. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal zu so einem Grammzähler werde. Aber ich habe noch über 1.700 Kilometer vor mir und aus den Erfahrungen der bisher gelaufenen 955 Kilometer habe ich gelernt, lieber Kompromisse an anderen Stellen zu machen, nicht aber beim Gewicht. Viele Zelte hat der Intersport nicht mehr im Angebot. Eines, das immerhin nur 1,9 Kilogramm wiegen würde, könnte in die engere Wahl kommen. Dann schaue ich mir noch einen Rucksack an. Deutlich leichter und nur 70 statt 95 Liter Volumen. Allerdings ist das die Frauenversion. Er könnte aber die Männerversion kurzfristig besorgen. Der Exped-Importeur hat seinen Sitz um die Ecke.

      Zunächst entscheide ich mich nicht. Ich lasse auch die Schuhe noch im Laden und schaue erstmal bei den anderen Läden. Im Sport1 gibt es trotz sehr engagierter Beratung keinen Laufschuh in meiner Größe. Ein Zelt hatte ich mir hier zurücklegen lassen. Aber es fühlt sich nicht richtig an. Es hat zwar gute Maße, ist aber eher die untere Preiskategorie. Ich bin noch lange Zeit bei allen Wetterbedingungen unterwegs und vertraue hier lieber auf eine Marke. Im dritten Sportgeschäft gibt es ein einziges Paar Laufschuhe in meiner Größe. Sogar mit Goretex. Mit dem Vorvorvorvorgänger-Modell bin ich damals meine Marathons gelaufen. Die Schuhe passen und ich nehme sie direkt mit. Auch ein Zelt schaue ich mir an. Es ist eigentlich das gleiche wie das, was ich mir im anderen Laden habe zurückkehren lassen, nur eine andere günstige Marke. Auch hier fehlt mir das Vertrauen. Ich kaufe noch ein paar Einlegesohlen. An der Kasse bekomme ich 15% Rabatt auf Schuhe und Sohlen. Einfach so. Eine gute Weiterreise wünscht mir der Verkäufer. Ich frage mich, ob hier jeder Rabatt bekommt oder ob „Norge på langs“ auch eine Art Rabatt-Code ist. Im Intersport in Gol hatte ich auch schon Rabatt bekommen.

      Dann geht es zurück in den Intersport. Ich frage, ob ich den Frauenrucksack mal zum Test packen darf. Kein Problem! Man merkt, dass hier weniger Platz ist. Aber als alles verstaut ist und ich den Rucksack aufsetze, fühlt es sich ein wenig an als hätte ich etwas vergessen. Darauf hin ist der Verkäufer für 15 Minuten weg und kommt dann mit den Männerversion vom Importeur um die Ecke wieder. Auch hier mache ich noch einen Test und entscheide mich dann, den Rucksack zu kaufen. An der Kasse muss ich für meine neuen Schuhe nur eine Unterschrift leisten. Den Rucksack scannt er ein und zieht dann einen Betrag ab. Laut Beleg 15,6 % Rabatt. Läuft! Ich bedanke mich dafür und gehe dann zum Hotel. Einchecken kann ich frühestens in einer Stunde. Also gehe ich nochmal in das Einkaufszentrum und esse hier eine Kleinigkeit. Dann kann ich endlich auf mein Zimmer, wo ich mein Zelt nochmal zum Trocknen und anschließend mich zum Schlafen ausbreite.

      Für eine gute Stunde schlafe ich ein. Der Shoppingtag war schonmal erfolgreich aber es arbeitet immer noch die Zeltfrage in mir. Ein Video, das ich zu dem Zelt im Intersport finde, zeigt einen großen Nachteil, dass man die Apside, also den Zeltvorraum, nur komplett öffnen kann über eine Art Seilzug. Für mich ein K.O.-Kriterium. Die Liegefläche ist zwar lang, läuft aber an Kopf und Füßen sehr flach und eng zu. Auch das stört mich. Ich versuche, erstmal nicht weiter über das Zelt nachzudenken.

      Der Tag heute war anstrengend. Einen Ruhetag hatte ich nicht wirklich. Kurzerhand entschließe ich mich, noch einen Tag hier zu bleiben. Mit Einkaufen und Luxus ist es eh bald vorbei. In sieben Tagen erreiche ich noch ein Einkaufszentrum in Schweden. Danach komme ich auf mehr als 1.000 Kilometern Strecke an nur drei Supermärkten vorbei. Ich buche noch eine weitere Nacht und bin dann mit Raimund und Christel zum Abendessen verabredet. Die beiden möchten mich einladen, einmal richtig Norwegisch zu essen. Weihnachten ist noch nicht vorbei. :-) In einem kleinen, urig eingerichteten Restaurant gleich hinter meinem Hotel treffen wir uns. Wir entscheiden uns alle für das Rentiersteak. Und das ist richtig gut! Das hier ist das beste Essen auf meiner bisherigen Reise! Daran werde ich mich erinnern, wenn ich bald wieder meine Trekkingnahrung zubereite. Dazu trinken wir Bier und haben einen richtig schönen Abend. Nach dem Essen gebe ich den beiden noch meinen alten Rucksack mit und dann gehe ich aufs Zimmer. Ich recherchiere noch lange nach dem Zelt und finde heraus, dass das Video dazu, das ich gesehen hatte, sich auf ein altes Vorgänger-Model bezog. Ich werde mir das morgen im Laden einmal genauer ansehen.

      Als ich schlafen will, dröhnt die Musik eines Pubs in mein Zimmer. Stimmengewirr und Bässe lassen mich nicht einschlafen. Aber zum Schlafen habe ich hier viel Geld gezahlt. Um kurz vor zwölf gehe ich runter zur Rezeption. Die Musik würde in zehn Minuten aufhören, dann schließt der Pub. Auf Nachfrage heißt es, ich könne morgen ein anderes Zimmer bekommen. Bis 00:30 Uhr geht der Lärm noch. Dann wird es ruhiger. Aber ich ärgere mich noch und schlafe erst nach 02:00 Uhr irgendwann ein.
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    • Day 54

      Røros und ein Abstecher nach Schweden

      June 2, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 7 °C

      Wir beschliessen spontan unser nächstes Ziel Røros mit einem Loop durch Schweden zu verbinden: Auf in Richtung Åre / Östersund. Der Weg ist landschaftlich sehr reizvoll und entlang der Strecke liegen einige grosse Wasserfälle, die wegen der Kombo von Schmelzwasser und viel Regen der letzten Tage förmlich explodieren! Besonders in Erinnerung bleiben wird uns auch ein kleiner Camping in Hedeviken, von wo aus wir dem Sonfjällets Nationalpark einen Besuch abstatten. Der Platz liegt wunderschön gelegen an einem kleinen See, wir dürfen gratis für eine Stunde die Sauna benutzen und der Betreiber will am Abend unbedingt noch extra für uns die 20 km Strasse zum Nationalpark hochfahren, weil er den aktuellen Zustand der Schotterpiste nicht kennt. Der Schnee ist noch nah und er ist sich nicht sicher ist ob wir mit dem Camper hochkommen - das nennen wir doch mal einen starken Kundenservice 😊 nachdem wir wieder auf norwegischen Boden zurückgekehrt sind, besuchen wir die ehemalige Bergbaustadt Røros. Bis ins Jahr 1977 wurde hier in den Minen über 333 Jahre lang Kupfer abgebaut und der Stadtkern mit den alten Holzhäusern zählt heute zum UNESCO Weltkulturerbe.Read more

    • Day 22

      Wanderung Røross, Fjällkirka

      August 4, 2022 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

      diese Nacht war nicht mehr so kalt und die Sonne schien schon ganz früh.
      Die frisch aufgebackenen Brötchen und Brie Käse, zusammen mit allem übrigen Notwendigen, packten wir in die Rucksäcke und machten uns wieder auf den Weg. Heute wollten wir eine grössere Tour wandern, so an die 20 Kilometer sollten es schon werden.
      Bald durchquerten wir das Ödland, teils auf Holzplanken über Sumpfgebiet. Auf dem Gipfel (885m) wollten wir die Fjällkirke anschauen. Leider war sie a) geschlossen und b) waren die übrigen Räumlichkeiten in Privatbesitz.
      Wir zogen also weiter und schalteten eine Mittagspause auf den moosigen Steinen ein. Auf dem Abstieg, wir marschierten bereits wieder durch Sträucher und Birken, scheuchten wir einen Auerhahn auf, der mit lautem Flügelschlag das Weite suchte.
      Nach gut 6 Stunden und über 20 km kamen wir wieder beim WoMo an. Als ersten flogen die Schuhe davon, danach brauchten wir einen Apéro.
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    You might also know this place by the following names:

    Os, Os im Østerdalen, ওস, Kommun Os, Os kommune i Hedmark, Os i Østerdalen, Ус, Os kommun, 烏斯

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