Peru
Puno

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Travelers at this place
    • Day 49

      Bei den Uros auf dem Titicacasee

      April 17 in Peru ⋅ ☀️ 15 °C

      Trotz der Kälte schlafen wir sehr gut und erwachen mit einer wunderschönen Aussicht auf den Titicacasee. Isaac begrüsst uns und hat bereits Frühstück zubereitet. Wir sehen die menschengemachte schwimmende Insel erstmals bei Tageslicht und sind beeindruckt. Fast alles ist hier aus getrocknetem Schilf, vom angenehm federnden Boden über die Hütten bis zu kunstvollen Skulpturen. Wir entdecken sogar eine Hundehütte aus Schilf.

      Nach dem Frühstück erklärt uns Isaac seine Geschichte und diejenige seiner Kultur, der Uros. Zuerst erklärt er uns, dass der Name Titicaca soviel wie grauer Puma bedeutet. Als er die Kartenansicht vom See auf den Kopf stellt, erkennen wir tatsächlich die Form einer Raubkatze die mit ihren Krallen einen Hasen erlegt. Ob die Uros vor hunderten von Jahren schon eine derartige Luftsicht auf den See hatten um daraus den Namen abzuleiten bezweifeln wir zwar ein bisschen, aber andererseits sind wir auch von hohen Bergen umgeben. Auch ist ihm wichtig, dass der Name nicht TitiCaCa sondern TitiKaKa ausgesprochen wird, was wir uns natürlich zu Herzen nehmen.

      Isaac erklärt uns anhand eines Miniaturmodells wie diese schwimmenden Inseln aufgebaut sind. Alles steht und fällt mit dem Schilf, das in 1-2m tiefem Wasser wächst und dessen Wurzeln schwimmen. Diese Wurzeln werden mit Sägen in grosse Blöcke herausgeschnitten, auf den See transportiert und zu schwimmenden Inseln zusammengemacht. Danach wird schichtweise bis zu 1m Schilf darauf gelegt. Weil das Schilf sich nach und nach zersetzt, muss laufend neues Schilf nachgelegt werden. Eine Arbeit, die die ganze Familie laufend beschäftigt. Folglich müssen auch die Schilfhäuser immer mal wieder verschoben werden, damit der Boden aufgefrischt werden kann. Auch die traditionellen beeindruckenden Boote aus Schilf, die heute noch fürs Fischen verwendet werden, müssen alle paar Jahre erneuert werden. Es gibt also immer etwas zu tun. So wird über den Zeitraum von etwa 40 Jahren die gesamte Insel einmal erneuert. Die Insel sei sozusagen das Geschenk seines Grossvaters an seinen Vater gewesen und das Geschenk seines Vaters an ihn. Und so arbeitet Isaac heute jeden Tag mit seiner Frau Gladis daran, die Insel eines Tages in gutem Zustand an seinen Sohn Antonio weiterzugeben.

      Danach nimmt uns Isaac mit zum Fischen. Er fängt leider nur 3 kleine Fische und wir kommen auf die Veränderungen der letzten Jahrzehnte zu sprechen. Früher habe sein Vater kiloweise Fische gefangen, aber heute gebe es wegen übermässiger Fischerei und der Verschmutzung durch grosse Städte nicht mehr so viele Fische. Etwas anderes macht ihm aber noch mehr Sorgen: Der Wasserstand des Sees ist trotz Ende der Regenzeit so tief wie noch nie, gut 1m tiefer als normal, erklärt Isaac. Bei der Grösse des Sees ist das ein ungeheurer Wasserverlust. Für die Uros ist das ein Problem, weil das Schilf in den Untiefen nicht mehr wachsen kann, was sozusagen ihr Baumaterialvorrat bedroht. Tatsächlich gibt es Prognosen, dass die Uros in den kommenden Jahrzehnten aufgrund dieser klimatischen Änderungen dazu gezwungen sein werden, ihre Lebensweise drastisch zu ändern. Das von Isaac zu hören, stimmt uns nachdenklich und traurig. Müsste man die Geschichten solcher Schicksale vielleicht sichtbarer machen, um endlich auch den hinterletzten Zweifler von der Geschwindigkeit und den Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels zu überzeugen?
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    • Day 354

      Lago Titicaca

      August 28, 2023 in Peru ⋅ ☀️ 15 °C

      🇪🇸
      La excursión (para nosotros agotada) a la isla del sol no debería haber sido el punto final anteayer. Por la tarde, nuestro viaje nos llevó al siguiente destino, Perú. Todo fue muy bien hasta la frontera, pero el viaje desde allí hasta nuestra escala en Puno tomó un tiempo incómodamente largo.

      Tras una corta primera noche en Puno, ayer fuimos de nuevo a la masa de agua comercialmente navegable más alta del planeta. Habíamos reservado una excursión de un día que nos llevaría a las islas flotantes de los Uros y, con Amantani, a la tercera isla más grande del lago. Después de un corto trayecto desde Puno, llegamos ya a una de las islas flotantes, donde nos hicimos una interesante idea de la estructura de la(s) isla(s) y de la vida isleña de sus habitantes. Tras la obligada compra de un producto artesanal (no teníamos suficiente dinero para una tela...), los uros nos llevaron en una barca tradicional a la isla principal. Desde allí nos dirigimos durante unos 90 minutos a Llachón, en la península de Capachica, para comer por primera (y última) vez trucha del lago Titicaca. Fortalecidos, continuamos nuestro viaje por el lago hasta Amantani. Aquí, pudimos de nuevo estirar los pies (por supuesto,con una cuesta bastante dura) y visitar el encantador centro de la isla. La visita fue más bien corta, ya que teníamos un camino más largo de regreso a Puno, donde llegamos al anochecer y regresamos cansados a nuestro alojamiento.

      Pasamos la mayor parte del día de hoy en Puno cómodamente. Paseamos un poco por las calles, nos relajamos en la Plaza de Armas, compramos snacks para nuestro próximo viaje, nos refrescamos en un café (La Casa del Corregidor) y continuamos nuestro duelo de UNO. ¡La puntuación ahora es 316:221! A última hora de la tarde, nos recogieron en nuestro alojamiento. Continuamos nuestro viaje en autobús nocturno hasta Cusco.

      🇨🇭
      «Lago Titicaca»

      Die (für uns strenge) Tour auf die Sonneninsel sollte vorgestern noch nicht der Schlusspunkt gewesen sein. Denn unsere Reise führte uns am Abend noch ins nächste Reiseland, Peru. Bis zur Grenze ging das Ganze sehr gut über die Bühne, die Fahrt von dort bis zu unserem Zwischenstopp in Puno zog sich aber ungemütlich lange hin.

      Nach einer kurzen ersten Nacht in Puno ging es gestern erneut auf das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Wir hatten nämlich eine Tagestour gebucht, die uns zu den schwimmenden Inseln der Uros und mit Amantani auf die drittgrösste Insel des Sees bringen sollte. Nach kurzer Fahrt von Puno aus erreichten wir bereits eine der schwimmenden Inseln, auf der wir einen spannenden Einblick in den Aufbau der Insel(n) und das Inselleben der Bewohnenden erhielten. Nach einem obligaten Kauf eines handgefertigten Produktes (für ein Tuch hatten wir zu wenig Bargeld dabei…) wurden wir von den Uros mit einem traditionellen Boot auf die Hauptinsel „chauffiert“. Von dort aus ging es anschliessend während rund 90 Minuten nach Llachon auf der Halbinsel Capachica, um das erste (und letzte) Mal feine Forelle aus dem Titicaca-See zu essen. Gestärkt ging die Fahrt auf dem See weiter nach Amantani. Hier durften wir wieder einmal unsere Füsse vertreten (natürlich auch hier mit einer ziemlich knackigen Steigung) und den herzigen Inselkern besichtigten. Der Besuch war indes ziemlich kurz, denn es stand noch ein umso längerer Rückweg nach Puno an, wo wir bei Einbruch der Dunkelheit wieder ankamen und erneut müde in unsere Unterkunft zurückkehrten.

      Den heutigen Tag verbrachten wir in Puno mehrheitlich gemütlich. Wir schlenderten ein wenig durch die Gassen, entspannten am Plaza de Armas, kauften Snacks für unsere Weiterfahrt, chillten in einem coolen Café (La Casa del Corregidor) und führten unser UNO-Duell fort. Mittlerweile lautet der Spielstand 316:221! Spät am Abend wurden wir dann in unserer Unterkunft abgeholt. Unsere Weiterreise führte uns mit dem Nachtbus nach Cusco.
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    • Day 372

      Islas flotantes de los Uros

      November 22, 2023 in Peru ⋅ ☀️ 16 °C

      Morgens buchen wir bei Yordi eine private, authentische Tour zu den Uros Inseln und wenig später sitzen wir schon im Boot. Die Uros sind ein indigenes Volk, das auf ca. 120 schwimmenden Inseln im Titicacasee lebt, welcher der größte See Südamerikas und der höchste kommerziell schiffbare See weltweit (3.812m ü.NN.). Ursprünglich dienten die Inseln der Verteidigung, da sie im Falle einer Bedrohung einfach verlegt werden konnten.

      Zuerst fahren wir nach Suma Marka, was so viel bedeutet wie "schöner Ort". Das ist die Insel von Yordi und seiner Familie. Rosa und Melinda erzählen uns zunächst auf Spanisch (untereinander wird auch hier Aymara gesprochen), wie die Inseln gebaut werden - nämlich alles (Inseln, Häuser, Boote) aus Totora Wurzeln und Schilf. In der Regenzeit werden die Wurzelblöcke aus dem See heraus gestochen und später mit Eukalyptuskeilen und Seilen zu sogenannten Khili-Paletten zusammengebunden. Sobald sich die Wurzeln miteinander verbunden haben, werden über einen Monat lang jeden Tag Schichten aus Totoraschilf darauf gelegt. Und selbst wenn die Insel einmal fertig ist, muss alle paar Wochen ausgebessert und nachgelegt werden, da das Schilf schnell verrottet.

      Anschließend dürfen wir eine kleine Hütte betreten, viel mehr als eine Matratze liegt nicht darin. Seit 10 Jahren erst hat jede Hütte ihr eigenes kleines Solarpanel, vorher gab es keinen Strom. Total faszinierend einen Einblick in die so naturnahe Lebensweise der Uros zu bekommen, wobei die meisten mittlerweile hauptsächlich auf dem Festland wohnen. Fürs Foto dürfen wir noch schnell in eine typische Tracht schlüpfen und danach fahren wir mit dem "Mercedes Benz" weiter zu einer zweiten Insel, die Touri-Insel. Wahrscheinlich Pflicht-Stopp für alle Touren. Wir essen frittierten Fisch und Queso Frito, bevor es mit dem Motorboot anschließend nach etwas mehr als 3 Stunden auch schon wieder zurück geht. Derzeit fehlt dem Titicacasee einiges an Wasser, da es in den letzten Regenzeiten viel zu wenig regnete und auch die Wasserqualität verschlechtert sich zunehmend. Der einst heilige See leidet stark unter Verschmutzung. Bereits zum zweiten Mal wurde der See dieses Jahr zum "Bedrohten See des Jahres" gewählt.

      In Puno gönnen wir uns nach den drei Wochen, in denen wir zum Teil zu dritt im Bus, im Zelt oder einer günstigen Unterkunft geschlafen haben, mal ein anständiges Hotelzimmer. Unseren letzten gemeinsamen Abend zelebrieren wir in der Positive Bar, wo viel gute und überraschenderweise auch viel deutsche Musik gespielt wird. Und dann ist es so weit: nach drei Wochen, die wie im Flug vergingen, trennen sich unsere Wege wieder. Wir bringen Phia in Juliaca zum Flughafen, bevor es für uns noch ein letztes Mal nach Bolivien geht.
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    • Day 157

      Puno - Lac Titikaka - Iles Uros

      February 10, 2020 in Peru ⋅ ☁️ 12 °C

      Le mythique lac Titikaka, le plus haut lac navigable du monde (3800 m), sépare le Pérou de la Bolivie. Les Incas y auraient abandonné un trésor au XVIeme siecle. Le coté Péruvien acueille, à 5 Km de la côte, une communauté qui vit sur des iles fabriquées en roseaux et ammarées a la terre ferme. La partie qui se visite est très touristique mais permet tout de même de montrer au enfants cet étonnant mode de vie...."oui ils vivent là pour de vrai" !Read more

    • Day 31–33

      Puno am Titicacasee 🛶🐟

      January 27 in Peru ⋅ ☁️ 16 °C

      Mit dem Bus sind wir von La Paz in das peruanische Puno am Titicacasee gefahren. 🚌💨
      Hier haben wir einiges über das Volk der Uros erfahren. Eine ethnische Gruppe Indigener, die auf selbstgebauten, schwimmenden Schilfinseln auf dem Titicacasee leben. Sehr spannend zu sehen. 🛶
      Ansonsten hat Puno unserer Ansicht nach nicht all so viel zu bieten, außer super leckere Pizza. Nach gut vier Wochen südamerikanischen Essens, haben wir uns seeehr darüber gefreut! 🍕🤤

      Weiter geht es für uns ins heilige Tal. 🏔️🛕
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    • Day 43

      Uros-Inseln

      February 4 in Peru ⋅ ☀️ 15 °C

      Der Titicacasee kann auch wunderschöne Sonnenaufgänge ☀️ Es ist Sonntag und unser letzter Tag hier, deshalb gönnen wir uns einen entspannten Bootsausflug zu den schwimmenden Schilfinseln der Uros. Vor 500 Jahren hat sich dieses indigene Volk auf den Inseln vor den Angriffen der Inka geschützt, jetzt vermarkten sie die Inseln touristisch. Da wir aber mal wieder nicht mit der geführten (und überteuerten) Touri-Gruppe, sondern dem normalen Boot gefahren sind, waren auch wir eine Art Attraktion - es gibt jetzt jede Menge Selfies von Peruanern mit uns 😎 Wirklich authentisch ist das ⚽Sonntagsspiel ⚽: alle - sowohl Spieler als auch Zuschauer - reisen mit dem Boot an. Zum Abschied vom Titicacasee machen wir dann auch mal Beweisfotos 🌅Read more

    • Day 40

      Bienvenidos a Perú!

      November 20, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 19 °C

      Am Titicacasee sind wir immernoch - doch das Land haben wir gewechselt. Willkommen in Peru! Nachdem wir bis jetzt alle Grenzen zu Fuss überquerten (Bus bis an die Grenze und Bus ab der anderen Seite weiter) reisten wir dieses Mal im Bus von Bolivien nach Peru. Trotz der Horrorgeschichten, die man so hört und liest (Busse, die an der Grenze nicht auf die Passagiere warten und mit dem Gepäck weiterfahren, Zöllner die Fantasiebussen erfinden und einkassieren etc.) lief alles reibungslos - wobei es sicher auch hilft, dass nicht Hauptsaison ist und der Verkehr an der Grenze entsprechend gering. Puno, die peruanische Stadt am Titicacasee, selbst gibt nicht sehr viel her und so nutzten wir die Zeit eher für Entspannung und Reiseplanung.
      Da Chantal ZUFÄLLIG das Hotel direkt neben einem Super-Sushi-Schuppen gebucht hatte ist am Freitagabend eingetroffen, was Thomas über siebeneinhalb Jahre erfolgreich verhindert hatte: Der erste gemeinsame Besuch eines Sushirestaurants...😂 Statt üblich Lachs und Thunfisch gab es hier allerdings frische Forelle aus dem Titicacasee. Chantal war hell begeistert, Thomas war nach dem anschliessend Besuch einer Pizzeria auch satt.👍🏻
      Das Highlight unseres Aufenthalts folgte aber dann von Samstag auf Sonntag. Wir wurden im Hotel abgeholt und an den kleinen Hafen und von dort per Schiff zu unserem Zuhause für diese Nacht gebracht: Eine Lodge auf einer schwimmenden Schilf-Insel mitten im Titicacasee - traumhaft😍 Die Lodge wird von einer indigienen Familie aus dem Volk der Uros geführt. Die Uros leben seit über 7000 Jahren auf dem Titicacasee, auf dem sie aus frisch geschnittenem Schilf, das hier natürlicherweise wächst, zahlreiche Inseln für jeweils 1-10 Familien mit einfachen Schilfhütten. Jede Woche muss neues Schilf geschnitten und auf die Insel geschichtet werden, da es sich langsam zersetzt. Es gibt 3 Grundschulen, einen Kindergarten und einen Arzt. Zur Schule wird gerudert oder auch Mal geschwommen. Bei durchschnittlich 9° allwäh eher nicht so lässig. Wir durften am Nachmittag eine dieser Insel auf einer kleinen Ausfahrt besuchen und erhielten so einen kleinen Einblick in das Leben der Uros.
      Vor der Tour gab es aber den nächsten Essens-Schock für Thomas. Kam er beim Sushi dank ein paar vegetarischen Rollen noch um den Fisch herum wurde nun das Forellenfilet serviert. Die Überwindungsvideos zum Probieren des Fisches sind leider zu lang für FindPenguins, aber alle die ihn kennen können sich das Drama vorstellen.😂 Beim Nachtessen bestanden wir dann auf ein vegetarisches Gericht.😉 In Südamerika zählt zu Vegi meist nur Verzicht auf Fleisch - Poulet und Fisch müssen wir immer extra erwähnen. Anschliessend verabschiedeten wir uns in unser Hüttli, das ganz leicht schwankte und dabei ächzte und krächzte. Aber wir schliefen im leichten Wiegen der Wellen wunderbar und das Aufwachen mit Blick auf den See war wunderschön.😊 Zum Abschluss durften wir am Morgen per Kanu (was bei uns regelmässig eine kleine Beziehungsprobe darstellt😂) noch ein wenig das Schilflabyrinth erkunden, bevor wir dann zurück nach Puno gingen und doch noch ein wenig durch das Städtchen spazierten, bevor es dann morgen auf eine ganz spezielle Reise nach Cusco in die Anden geht.
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    • Day 47

      Sonneninsel am Titicacasee - Puno / Uros

      September 13, 2023 in Peru ⋅ ☀️ 23 °C

      (Marcel) Auf dem Weg nach Bolivien machten wir einen zweitägigen Zwischenstopp kurz vor der Grenze in Puno. Die größte peruanische Stadt am Titicacasee.
      In der Stadt haben wir uns aber nur für wenige Stunden aufgehalten, da unser eigentliches Ziel direkt auf dem Titicacasee liegt. Aber mehr dazu gleich.

      Die Zeit in der Stadt war wieder typisch wir. Wir schlenderten die Straßen und Gassen entlang und hielten hauptsächlich Ausschau nach einem gemütlichen und vor allem preiswerten Restaurant. Essen ist für uns halt sehr wichtig. Nachdem wir hin und her diskutierten, verglichen und den selben Weg bereits dreimal gegangen sind, um wirklich das beste Restaurant zu finden, war Jana letztendlich genervt. Ihr Hunger hat mal wieder auf ihren Kopf ausgeschlagen. Sie bekam deswegen Kopfschmerzen. Hat aber vielleicht noch mit der Höhe zutun, denn wir sind mittlerweile über 2 Wochen im Schnitt auf 3000m Höhe.
      Wir entschieden uns letztendlich für das erste Restaurant, das wir gesehen hatten. Halt typisch wir.

      Mit gestärktem Magen gingen wir zu unserem Treffpunkt, wo wir von einem Taxifahrer zu einem sehr kleinen Hafen gefahren wurden. In Deutschland würde man das nicht Hafen nennen, sondern eher ein Friedhof für Boote.
      Eine sehr authentische Frau holte uns mit einem kleinen Boot ab. Sie wird unsere Gastgeberin für die nächsten 2 Tage sein. Ihr Name ist Joanna. Das erste Stückchen bewegten wir uns auf den kleinen Wassergassen nicht mit dem Motor voran, sondern mit einem Stock und der reinen Muskelkraft der nicht ganz so weiblichen Joanna. Wir fühlten uns wie in Venedig. Nur halt ohne Häuser. Und ohne Brücken. Aber dafür mit sehr viel Seegrass um uns herum.
      Das Seegrass im Titicacasee ist übrigens von der Beschaffenheit und Farbe wie Stroh. Nur etwas dicker.

      Als wir aus der letzten Wassergasse mit dem Stock gedrückt worden sind, ging es mit dem Motor weiter. Es erschien aus dem Nichts eine Reihe von Häusern. Links und rechts. Und wir eine zeitlang mittendurch, bis wir unser eigenes Haus erreicht haben, welches wir über Airbnb gebucht haben. Sowas Jahrhunderte Altes mit sowas Modernem wie Airbnb gebucht. Fühlt sich irgendwie komisch an.
      Alle Häuser auf dem Titicacasee sind auf kleinen selbsthergestellten Inseln gebaut. Auf manchen Inseln ist eine Reihe von Häusern, auf manchen aber auch nur ein Haus. Die Inseln sind teilweise hunderte Jahre alt und werden immer noch von einem indigenen Volk namens „Uros“ bewohnt. Daher auch der Name des Ortes: Islas de los Uros. Was so viel heißt wie „die Urus-Inseln“.
      Die Inseln schwimmen übrigens im Wasser und bewegen sich mit dem Wasser wie ein Boot.

      Ingesamt leben ca. 2000 (!) Menschen auf den Inseln. 2000 Menschen in einem Dorf würde ich normalerweise als Kuhdorf bezeichnen, aber das wirkte ganz anders. Es ist eher wie ein eigenes Land. Das einzige was gleich zu einem Kuhdorf ist, dass die Menschen sich alle gegenseitig kennen und alle miteinander verwandt sind. Und auch, dass man die Hinterlassenschaft teilweise ins Wasser entsorgt. Sorry an die Kuhdorf-Leser an dieser Stelle.
      Unser Haus war auf einer kleinen Insel mit 5-6 anderen Häuser, die aber derzeit nicht bewohnt waren. Wir waren somit die einzigen auf der Insel. Na gut, nicht ganz. Joanna lebte am Ende der Insel im eigenen Haus. Es war aber soweit weg, dass es sich trotzdem anfühlte als wären wir alleine. Aber zum Glück so nah dran, dass wir ihren Hotspot nutzen konnten. Gott sei Dank!

      Das Haus war ein Traum. Wir hatten eine eigene Terrasse mit einem Bett und Liegestühlen. Zwei Wände bestanden komplett aus Glas, so dass wir vom Bett aus auf den See und auch den Sonnenuntergang schauen konnten. Für die Minustemperaturen in der Nacht hatten wir zum Glück auch eine Gasheizung. Und ungelogen 6 dicke Decken.
      Das einzige Außergewöhnliche war die Toilette. Es sah zumindest aus wie eine Toilette. Aber als wir den Sitz hoch machten, war ein Eimer mit einer Tüte darin. Jetzt haben wir auch den anderen Eimer neben der Toilette verstanden. Dort war nämlich eine Art Streu mit einer Tasse zum Schaufeln. Damit soll man die (Titi)caca bedecken. Wie beim Katzenklo. Miau!

      Die zwei Tage und zwei Nächte waren Entspannung pur für uns. Die Sonnenuntergänge waren ein Traum. Außer dass es direkt 10 Grad kälter wurde, als die Sonne hinter dem Berg unterging. Dafür strahlte relativ schnell der Sternenhimmel über uns. Der Himmel war so klar, dass wir das erste Mal in unserem Leben die Milchstraße sehen konnten. Wir waren so erstaunt, dass wir direkt eine Sterne-App (dank Joannas Hotspot) runtergeladen haben, um mehr vom Sternenhimmel zu erfahren.
      Das Erste, was wir über die App gesehen haben, war der Schütze, der direkt über uns leuchtete. Alle Leser hier wissen sicherlich, dass wir beide Schützen sind.
      Ein Zeichen? Vielleicht… alle Leser wissen wahrscheinlich auch, dass ich daran gar nicht glaube. Es war also einfach nur Zufall.

      Am nächsten Tag machten wir mit Joanna eine private Tour durch bzw. an den Uros-Inseln. Es war komplett auf Spanisch, wir haben aber tatsächlich fast alles verstanden. Unsere Fragen hat sie auch alle verstanden. Vielen Dank Doulingo!
      Es gibt tatsächlich mehrere Schulen sowie Restaurants auf den Inseln. Alles muss man per Boot erreichen. Selbst kleine Kinder um die 5 Jahre, fuhren eigenständig Boot.
      Nach der zweiten Nacht wurden wir von Joanna wieder zum „Hafen“ gebracht. Nach einer kurzen Taxifahrt erreichten wir unseren geliebten Reisebus (Nicht!), der uns zum nächsten Ziel gebracht hat: Copacabana in Bolvien.
      To be continued.
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    • Day 58–59

      Islas de los Uros

      December 5, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 12 °C

      Neues Highlight unlocked. Nicht weit von Puno leben einige hundert Menschen auf schwimmenden Insel aus Schilf mitten am Titicacasee (was übersetzt soviel heißt wie grauer Puma). Auf den über 100 Inseln leben je 2-10 Familien. Jede Insel hat eine Präsidenten und wenn jemand eine Familie gründet, bauen sie einfach eine neue. Alle paar Wochen müssen sie neuen Schilf nachlegen und alle paar Jahre das Fundament der Häuser erneuern.

      Lustiges Gefühl auf diesen Inseln zu gehen, jede Welle spürt man und alles ist von Schilf bedeckt. Wir durften bei Leo und seiner Familie übernachten und auch ein wenig in den Alltag dieser Familien eintauchen. Wir kamen mit zum Fischen in den traditionellen Booten, probierten die Frucht der Totora-Pflanze (Schilf), holten Leos Schwester von der Schule und lernten seine Kultur kennen. Am Abend erlebten wir dann den spektakulärsten Sonnenuntergang unserer Reise. Die Ruhe hier war genau richtig um mal ein wenig abzuschalten und in eine andere Welt einzutauchen.
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    • Day 12

      Puno - In Peru angekommen

      August 12, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 6 °C

      Über die alte Inkatreppe verließen wir heute Morgen die Sonneninsel Richtung Copacabana (das echte) und gerieten auf dem See in einen Schneesturm. Die Einheimischen hatten jede Menge Spaß beim Schneemannbauen, da es eigentlich nie dort schneit.
      Danach ging es über die Grenze nach Peru, am See entlang nach Puno.
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    You might also know this place by the following names:

    Puno, Punu, Горад Пуна, Пуно, San Carlos de Puno, Πούνο, Punjo, پونو, Պունո, プーノ, პუნო, 푸노, Punum, Punas, ปูโน, 普诺

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