• piloball
lipca 2016

Zu Fuß über die Alpen

Auf den Spuren meiner hugenottischen Vorfahren überquere ich die französischen Alpen vom Piemont bis nach Genf, quer durchs Queyras. Czytaj więcej
  • Rozpocznij wyprawę
    13 lipca 2016

    Start nach Italien - nach Torre Pellice

    13 lipca 2016, Niemcy ⋅ ⛅ 15 °C

    Mein Schwager Robby bringt mich an diesem Morgen zum Bahnhof nach Pforzheim.

    Um 7:53 Uhr startet die Kulturbahn nach Horb. In Brötzingen steigt eine Wandergruppe der Pforzheimer Stadtentwässerung ein, mit dabei Andi Gloß , meine frühere Ballon-Chefin von der Ballongruppe Kieselbronn. Was für Zufälle es gibt? Die 50 Leute sind in Hirsau wieder ausgestiegen um dort zu Wandern. Mein Zug fährt bis Horb. Umsteigen nach Zürich. Dort besteige ich dem Zug nach Mailand. Die lange Fahrt geht vorbei am Luganer See, Bellinzona usw. In Mailand Central wechsle ich wieder den Zug, dieses mal in den nach Turin. Meinem reservierten Platz gegenüber setzte sich ein junger Mann der deutsch sprach. Er arbeitete als Steward im Orientexpress. In Turin stieg er mit mir aus und zeigte mir auf der Anzeigetafel auf welchem Gleis mein Regionalzug nach Pinerolo abfuhr.

    Dann war nur noch ein Bus nach Torre Pellice zu finden. In der Casa vacanze provienziale werde ich schon erwartet.

    Habe mein Zimmer bekommen, bezahlt und die Schlüssel erhalten. Nun ein erster Gang durch die Hauptstraße Via Arnaud. Aber es blies so ein starker Mistral, dass ich nach dem Waldenser-Museum wieder umkehrte und in der Cafeteria gegenüber meiner Unterkunft ein Bier und einen Insalata bestellte.
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  • Torre Pellice

    14 lipca 2016, Włochy ⋅ 20 °C

    Morgens unternehme ich eine kleine Wanderung über den Fluss Pellice auf der Südseite etwas den Berg hoch und weiter nach Westen um dann am Ortsende von Torre Pellice über den Weg zurückzukehren, wo morgen mein Start sein wird. An der Waldenserkirche hab ich geschaut ob sie geöffnet ist – war aber verschlossen. Eine ältere Frau hatte das beobachtet und fragte ob ich italienisch spreche. Nachdem ich verneine, sprechen wir in Englisch über mein Vorhaben, dass ich das Museum heute mittag besuchen möchte und sie meinte ich könnte dort evtl. fragen, ob ich die Kirche sehen kann. Ich danke ihr für ihre Informationen und ging Einkaufen im „Allimentari“. Dort holte ich eine Cola, Paninos und etwas Schinken, setzte mich in einen Park und vesperte so vor mich hin. Eine Taube freute sich so über meine Weckkrümel. Danach entdeckte ich noch die Ostseite von Torre Pellice und den Dom, um dann so langsam wieder in mein Zimmer in der Pension zurück zu kehren. Dort hab ich mein Stromproblem gelöst. Ladegerät funktionierte nicht. Ein wenig geschlafen und dann für den Museumbesuch angezogen.

    Auf dem Weg zum Museum sah ich einen deutschen Bus mit Kennzeichen SÜW und denke, das ist sicher eine deutsche Reisegruppe fürs Museum und die haben sicher eine Führung. BINGO! Als die Leute aussteigen frage ich die Reiseleiterin. Und es ist wie ich dachte.

    Ich frage ob ich mich der Führung anschließen kann, natürlich gegen Bezahlung. Es wurde akzeptiert und als ich erzählte, was ich vorhabe, glaubte man mir erst nicht, dass es 1060km nach Hause sind, aber als ich den Grund erklärte, warum ich hier bin und den Weg laufe, wurde ich sogar zur Führung eingeladen. Als die Gruppe wieder abgefahren war, traf ich den Bus nochmal im Ort und alle winkten mir zu.

    Zufälle gibt’s! Oder die Welt ist klein. Bei dieser Gruppe aus Rheinstetten war ein Ehepaar dabei, wo die Frau aus Birkenfeld kam und sie zwar meine Eltern kannte, aber mich nicht.Trotzdem – die Welt ist klein!

    Die Führerin im Museum, die in perfektem Deutsch über die Geschichte der Waldenser informierte, erklärte mir auch auf Nachfrage wie es zusammenhängt, dass Hugenotten – also die Vorfahren meiner Oma Anna – mit den Waldensern damals gemeinsam auf die Flucht gingen.
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  • Tag 1 - Start der Wanderung

    15 lipca 2016, Włochy ⋅ 4 °C

    Ich verlasse die Pension und gegen 8:13 Uhr hab ich das Ortsende und den Startpunkt meiner Wanderroute erreicht. Hier beginnt mein Abenteuer zu Fuß.

    Gleich am Anfang bin ich einen falschen Weg gegangen, der nach einigen Metern im Gebüsch endete. Also versuch ich die zweite Option. Die war zwar besser, aber nach ein paar hundert Metern gab es schon die erste Herausforderung, ein über knöcheltiefer Bach 3 m breit. Am linken Rand des Weges waren Äste bis ins Wasser, die nutzte ich um bis etwa Bachmitte zu kommen und dann ein schneller Tritt ins Wasser und die Hoffnung dass die wasserdichten Schuhe das auch mitmachen und dann war das Hindernis überwunden.

    Weiter geht’s dem Torrente Pellice entlang bis dann ein Pfad am Hang unterhalb der Straße in meine Richtung weiterging. Eine rutschige und steile Passage aber dann wurde der Weg wieder breiter.

    Nun kamen einige Kilometer die ich an der Straße entlang wandern musste, was nicht sehr prickelnd war.In Villar Pellice fand ich dann wieder den Weg an den Fluss und kam dann um 11:20 Uhr in Bobbio Pellice an. Dort machte ich an einem Brunnen mit Sitzbank unter dem Bäumen Rast und vesperte ein paar geräucherte Würste, die ich noch von zuhause mit hatte.

    Nach einer Stunde Ruhe für die Beine ging es dann weiter Richtung Rifugio Willy-Jervis-Hütte, meinem Tagesziel. Das größte Abenteuer begann jetzt erst. Zweimal hab ich mich noch verlaufen. Ich hatte zwar die Route abgespeichert, aber die Karten dazu waren im Smartphone nicht mehr verfügbar. So sah ich nur wenn ich von meinem geplanten Weg abwich. Das passierte zweimal. Beim ersten mal war es nur eine Serpentine auf einer Straße mehr, beim zweiten Mal hab ich eine haarige Flussüberquerung gehabt und noch einige Zeit wie im Dschungel durch die Wildnis geschlagen, bis deutlich wurde, ich bin hier falsch! Also mühsam alles zurück bis ich den richtigen Weg gefunden hatte. Und weiter ging es steil, schmal und rutschig aufwärts bis an die Straße von Villanova. Dort fuhren viele Leute mit ihren Autos auf den Parkplatz. Vor lauter Frust hab ich mir in der Bar, die ich vorfand ein Cola und ein „großes Bier“ gegönnt. Dann ging es noch 1 1/2 Std. weiter, ein wunderschönes Tal hoch, mit Wasserfällen, bis ich dann gegen 17:50 Uhr auf der Willy-Jervis-Hütte ankam.

    Ich fragte nach einer Schlafgelegenheit, die Gegenfrage war: Haben Sie reserviert? Hatte ich natürlich nicht. Alle Betten und Lager seien belegt. Man empfahl mir das Rifugio nebenan. OK – versuch ich’s dort. Mit Englisch, Französisch, Spanisch hab ich dort versucht mich verständlich zu machen und man sagte man hätte ein Bett für mich, als ich signalisierte, dass ich Halbpension nehme. Über die „Sterne“ des Zimmers äußere ich mich nicht, das Essen war gut.

    Jetzt war nur noch nicht klar liegt oben auf dem Col de la Croix Schnee?

    Erste Eindrücke:

    Realität ist anders als Planung a la Karte oder Google-Earth. War eine ziemlich anstrengende 1. Etappe, aber die nächsten Tage werden nach meinem Gefühl nicht einfacher. Noch hab ich keine Zeltübernachtung geplant, aber das ganze Gewicht muss ich mit mir herumtragen.
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  • Tag 2 Col de la Croix 2290 m

    16 lipca 2016, Francja ⋅ 1 °C

    Frühstück 7:00 Uhr. Abmarsch 7:40 Uhr. Ich starte auf 1750 m Höhe und muss auf den Pass hoch der auf 2299m Höhe liegt. Serpentinenartig schlängelt sich der Weg hoch. Nach zwei oder drei Kehren schickt die Sonne ihre ersten Strahlen über den gegenüber liegenden Bergkamm. Gottseidank hat sie so früh am Morgen noch nicht die Kraft damit ich zu sehr ins Schwitzen komme. Auch geht es durch einen schönen Lärchenwald aufwärts, was den angenehmen Vorteil hat, dass der ganze Weg voller Nadeln liegt und ich wie auf einem Teppich gehe. Dennoch komm ich ins Schwitzen und mein Gewicht auf dem Rücken drückt mich in den Boden. Zwischendurch hab ich herrliche Aussichten ins Tal zu meinem Ausgangspunkt. So sehe ich wenigstens, dass es langsam aufwärts geht. Nach ca. 2 Stunden überquere ich die Grenze nach Frankreich und noch 5 Minuten später hab ich den Col de la Croix erreicht.

    Mein erster Pass auf der Tour mit 2299 m.
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  • Tag 2 - Abries - Ort meiner Vorfahren

    16 lipca 2016, Francja ⋅ 13 °C

    Pass erreicht. Col de la Croix. Jetzt bin ich in Frankreich. 550 m bin ich aufgestiegen – jetzt folgen über 700 m Abstieg. Nach Ristolas soll es 2:10 Std. dauern – steht auf dem Schild. Mein Rucksack schiebt mich knallhart in die Schuhspitzen und ich hab alles zu tun um mit den Stöcken zu bremsen. Es wird auch immer heißer. Die ersten Wanderer, die auf der französischen Seite aufgestiegen sind, kommen mir jetzt entgegen. Zwei französische Wanderinnen fragen mich in Englisch, ob es oben am Pass heiß wäre und danken für meine Info. Voll erstaunt hören Sie meine Antwort „nach Hause“ auf Ihre Frage wohin ich gehe, als sie es realisieren. Weitere Kontakte hab ich heute nicht.

    Von Ristolas laufe ich nach Abriés und dort besuche ich die Kirche und den Friedhof. Laut einem Stammbuch der Familie kommen die Vorväter meiner Oma aus diesem Ort. Ich war schon einmal vorher hier und hab mich damals ausführlich umgeschaut. Bevor ich jetzt in einen Biergarten sitze und mir ein Coke und ein Bier gönne. Dort aktiviere ich auch einen Wochenvertrag bei meinem Provider um Internet nutzen zu können und bin überrascht über die vielen Reaktionen meiner WhatsApp-Gruppe. Aber dann wird mir klar, heute war der Bericht über mein Projekt in der Pforzheimer Zeitung, daher die vielen Reaktionen.

    Danach ging es die restlichen 6 km nach Aiguilles, wo ich bei Freunden hoffentlich erwartet werde.
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  • Tag 3 - Pausentag bei Freunden

    17 lipca 2016, Francja ⋅ 15 °C

    Nach dem gemeinsamen Frühstück mache ich mich auf einen kleinen Rundgang um meinen Startweg für morgen zu erkunden und den Rest des Ortes zu entdecken, in dem meine Frau und ich schon einmal zu Gast waren.

    Als ich die Kirche betreten wollte, hörte ich Gesang und beim Blick auf die Uhr war klar: hier ist gerade Sonntagsgottesdienst. Bin dann wieder raus und hab mir hinter der Kirche den Friedhof angeschaut. Auch dort fand ich bekannte Namen auf den Gräbern wie in Abriés. Dort waren es die „Bellon“, hier sind es „Bonnet“ und „Micol“.

    Zurück im Zentrum hab ich mir zwei Proviant-Würste für den nächsten Tag gekauft und noch eine Dose Cola gleich getrunken. Zum Mittagessen war ich wieder zuhause im „Le Chenal“ wie die Villa der Freunde heißt.

    Nach dem Mittagessen hab ich versucht an einem Notebook mit französischer Tastatur meinen Blog zu aktualisieren. Nach zwei Sätzen und den ersten Umlauten gab ich auf. Mein Gastgeber schaute dann die Tour de France Etappe an und ich versuchte sein Smartphone zu begreifen um ihm einiges zu erklären.

    Nach einer kleinen Facebook Ausbildung verabschiedeten wir uns voneinander weil ich am nächsten Morgen sehr früh alleine aufstand, um noch vor der großen Hitze einen Großteil der Strecke bzw. der Anstiege geschafft zu haben.
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  • Tag 3 Col d'Izoard

    18 lipca 2016, Francja ⋅ 5 °C

    Start 6:50 Uhr – bei herrlichem Wetter steige ich den Berg hinauf. Nach einiger Zeit habe ich Talsicht auf das Chateau Queyras, bevor es dann weiter geht nach Souliers. Nach dem Ort geht es ein beschauliches Tal hoch in dem ständig gefühlte 1000 Schmetterlinge vom Boden aufsteigen und um mich herum flattern. Sie tun einem zwar nichts, aber nerven tun sie trotzdem. An einem Brunnen fülle ich meine fast leere Flasche wieder mit köstlich frischem Wasser und esse eine der gekauften Würste mit Brot und danach noch einen Snicker. Ich setze meinen Weg fort und bei der letzten Gabelung bevor der Anstieg zum nächsten Pass kommt, mache ich eine Pause, ziehe die Schuhe aus, trinke nochmal was und mache meine Notizen für gestern und heute. Jetzt kommt wohl die heißeste Phase des Anstieges. Aufstieg zum Col de la Tranchet 2347m und dann Abstieg zur Straße zum Col d’Izoard.

    Dann habe ich ab dort einen Weg geplant um nicht auf der Straße laufen zu müssen. Dafür musste ich aber 300 Meter absteigen, die ich danach in brütender Hitze wieder durch Geröll aufsteigen durfte.
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  • Tag 3 Ziel - Cervieres

    18 lipca 2016, Francja ⋅ 26 °C

    Am Col d’Izoard war ich um 15:30 Uhr und im Refuge Napoleon gegen 16 Uhr. Meine Belohnung auf dieser Hütte Bier und Sandwich. Mit zwei belgischen Bikern kam ich ins Gespräch und plötzlich klangen heimatliche Laute an mein Ohr. Zwei andere Motorradfahrer gingen auf ihre Maschinen zu mit PF-Kennzeichen. Ich fragte sie, woher sie kommen und die Antwort war, aus Neuenbürg.

    Nach dem Essen begann meine 4. Etappe und ich marschierte talabwärts Richtung Le Laus und Cervieres.

    Le Laus durchquerte ich noch, auf der Suche nach einem Brunnen. Mein Wasservorrat ging zur Neige. Es war eben heiß heute!!! Als ich die Flaschen gefüllt und selbst genug getrunken hatte ging es weiter nach Cervieres. Bevor ich jedoch den Ort erreichte, hatte ich am Waldrand eine Gelegenheit gefunden etwas versteckt mein Zelt aufzubauen. Diese Chance hab ich natürlich genützt. Nach dem Zeltaufbau und als ich es mir gemütlich gemacht hatte begann ich mit Notizen schreiben und WhatsApp Info abschicken. Das müsste nun erledigt werden. Dann gibt’s zum ersten mal auf der Tour schlafen im Zelt. Gute Nacht!
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  • Tag 4 – Briançon

    19 lipca 2016, Francja ⋅ 15 °C

    Cervieres – Briancon - Le Monetier les Bains
    Aufstehen 6:30 Uhr Abmarsch 7:30 Uhr

    Zuerst geht es hinein nach Cervieres. Dort am Brunnen – Flaschen füllen.

    Eine ganze Weile laufe ich nun auf der Radspur der Hauptstraße. Mir kommen so viele Radfahrer entgegen, dass ich fast denke, die Tour de France ist hier unterwegs. Irgendwann geht der Weg links ab in eine Schlucht um auf der anderen Seite als Waldweg in gleicher Höhe wie die Straße weiter zu gehen. Kurz vor Briançon geht der Weg hinab zur Staumauer eines Stausees. Leider kann man die Mauer nicht überqueren. Weiter geht’s nach unten zu Fuß. Dort gibt es eine Brücke bei der zwei Wege abzweigen. Einer geht wieder hoch zu Festung der andere wird von einem Kanal eskortiert. Für diesen entscheide ich mich und schenke mir bei der Hitze den Aufstieg zur Festung. Im Centre angelangt, setze ich mich in die erste Bar und bestelle Cola und ein kleines Bier (der Hitze wegen) und schreibe meine Notizen zum Tag.

    Auch den weiteren Verlauf der Strecke habe ich, der Hitze geschuldet, angepasst. Ich gehe durch den Stadtpark, wo ich erfahre, dass Rosenheim in Bayern Partnerstadt von Briancon ist. Ich schlage den Weg zum Fluss ein und überprüfe auf der Karte ob ich so auch in meine Richtung komme. Der Weg am Wasser entlang ist zwar laut aber schattig. Viele Radfahrer und Hundehalter sind unterwegs. Ich sehe auf einmal einen schmalen Pfad in die Büsche abzweigen und denke mir, da schau ich doch mal nach, ob es zum Wasser geht und siehe da, ein herrlicher Platz zum Ausruhen und da es gerade 13:00 Uhr ist, denke ich , ich könnte ja mal ein „heiße“ Suppe kochen.

    Gesagt getan – ein paar Minuten später ist mein Mittagessen zubereitet und ich hab endlich auch mal wieder selber gekocht mit dem Gaskocher. Eine Weile bleibe ich noch auf dem Felsen liegen, weil es dort durch das kühle türkisfarbene Wasser etwas frischere Luft gibt.
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  • Tag 4 - Le Monetier les Bains

    19 lipca 2016, Francja ⋅ 29 °C

    Dann aber geht es weiter. Durch meine Entscheidung die Strecke zu variieren, muss ich immer wieder einen Blick in meine Karte werfen. An einer Stelle stimmen Karte und Wirklichkeit durch den Bau einer neuen Seilbahn nicht mehr überein. Ich frage in französisch einen jungen Mann und der erklärt mir dann in Englisch, ich solle an der Seilbahntrasse 100 m aufsteigen, dort würde ich einen sehr schönen, schattigen Weg mit einem „little River“ finden. Ich grinste ein wenig und bedankte mich für die Auskunft. Der Weg, den ich nach ein paar Minuten finde, ist wirklich sehr abenteuerlich und wird immer von einem schmalen Wasserkanal begleitet. Das Wasser ist sowieso ein Traum in dieser Gegend. Überall von den Bergen schießt Quellwasser in den Fluss. Der ist weiß schäumend mit blau/türkiser Farbe. Kanuten finden tolle Bedingungen vor.

    Und Rafting ist wohl der Volkssport hier. Ich habe bestimmt 10 – 15 Schlauchboote gesehen mit 7 oder 8 Leuten an Bord. Mountainbiker sind hier am Ufer auch wie wild unterwegs. Sie nutzen die vielen Sessellifte die für die Wintersaison gebaut wurden und lassen sich samt Rad nach oben transportieren um dann schön Downhill zu fahren.

    Als meine Route Etappe 4 fertig ist, lauf ich noch ein paar km weiter . Immer wenn ein Brunnen kommt, fülle ich die Flaschen wieder auf. Wasser ist so notwendig bei diesen Temperaturen. Bei Le Monetier les Bains finde ich am Waldrand ein Eck, wo ich mein Zelt aufbauen kann und beginne nach dem alles hergerichtet ist, meine WhatsApp-Gruppe zu informieren und meine Notizen zu vervollständigen. Auch musste das Smartphone geladen werden. Heute hatte ich den ganzen Tag das Solarpannel außen am Rucksack befestigt, um den Powerpack zu laden. Der Akku war jedenfalls voll, als ich es abnahm.
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  • Tag 5 - Col du Galibier

    20 lipca 2016, Francja ⋅ 5 °C

    Die Nacht war kurz. Bis 23 Uhr wendete ein Bauer auf den Feldern vor meinem Zelt das Heu und sammelte es später auch noch ein. Teilweise hatte ich das Gefühl dass er durch mein Zelt hindurch fahren würde, wenn seine Strahler die am Traktor auf der Rückseite befestigt waren in meine Richtung leuchteten.

    Gegen 5:20 Uhr stehe ich auf. Bis alles erledigt und gepackt war zeigte die Uhr 6:20 Uhr. Abmarsch auf 1450m Höhe. Durch ein herrliches Tal wandere ich Richtung Col du Galibier.

    Im „Refuge de Lautaret“ (2000m) hab ich mir zuerst ein Cola und ein kleines Bier bestellt, dazu ein Sandwich und dann nochmal ein Cola. Bis hier her war die Strecke stetig ansteigend 550 Höhenmeter – jetzt kamen die steileren Serpentinen hoch auf den Pass.

    Unterwegs hatte ich bis dahin da ich ja ohne Frühstück gestartet war mir eine Suppe gekocht und eine kleine Hartwurst dazu gegessen die ich immer noch in meiner Hüftgurttasche verstaut hatte. Mit dem Hüttenwirt kam ich ins Gespräch und es stellte sich heraus – wir sprachen in englisch – dass er vor drei Jahren auf einem Wanderweg in den USA unterwegs war – dem PCT. Wir unterhielten uns über Wegfindung, Leichtausrüstung u.v.m. Dann verabschiedete ich mich und begann die vor mir liegenden 640 Höhenmeter auf der alten Pass-Straße zu laufen. Unterwegs konnte ich mich immer wieder an Quellen und kleinen Bächen erfrischen und mein Schlauchtuch (Buff) befeuchten, um es unter der Schildkappe zu tragen. Am Pass angekommen blickte ich auf das Tunnel und stellte fest, dass Fußgänger nicht durch diese Verkehrsöffnung durchlaufen dürfen.

    Das konnte ich bei meiner Planung nicht feststellen. Also nochmal 200 Höhenmeter vor mir, dachte ich. Ich setzte mich, nachdem ich etwas zu trinken gekauft hatte, an einen der Tische. 2 Motorradfahrer gesellten sich zu mir und ich merkte schnell, dass wir Landsleute waren. Sie kamen aus Memmingen im Allgäu und fuhren in den Bergen ihre Touren. Johann und Herwig bestellten etwas zu Essen und wir unterhielten uns nebenher. Wir sprachen übers Wandern und mein Problem, dass die Planung nicht immer mit der Wirklichkeit einher gehe. Siehe Problem Tunnel. Johann meinte ganz cool, das sei kein Problem – er habe einen zweiten Helm dabei und würde mich geschwind durch den Tunnel auf die andere Seite des Berges fahren. Gesagt getan – wir rauschten kurz durch den Tunnel und auf der anderen Seite dankte ich den beiden und sie fuhren weiter ihre Tour. Für mich begann hier meine 6. Etappe.
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  • Tag 5 - Abstieg vom Col du Galibier

    20 lipca 2016, Francja ⋅ 22 °C

    Von nun an ging es bergab. Nach einiger Zeit des Abstiegs kam ich an einen Fluss wo es die Brücke weggeschwemmt hatte. Ich überlegte durch zu waten, da es schon fast 18:00 Uhr war, sagte ich mir, ich könne ja hier mein Lager aufschlagen, Wäsche waschen und etwas Körperpflege betreiben. Es war angenehm warm und ich legte mich komplett ins kalte Gebirgswasser. Ich trocknet mich ab und hab meine Wäsche gesäubert und zum trocknen auf den Felsen ausgelegt. Dann ganz schnell zogen Wolken auf und schnell hatte ich mein Zelt hergerichtet und alles darin verstaut, falls Regen einsetzt. Nun noch die Familie und Freunde per WhatsApp informiert und die Notizen des Tages festgehalten.

    Jetzt nachdem die Sonne weg ist und es evtl. die nächsten Tage regnet, kann ich meine Batterie nicht mit dem Solarpannel aufladen und sollte mein Smartphone nur noch sporadisch oder bei unsicherem Weg einschalten um Strom zu sparen.
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  • Tag 6 – Col du Telegraph

    21 lipca 2016, Francja ⋅ 15 °C

    Aufstehen 5:25 – Abmarsch 6:30 Uhr aber nur um nach 20 Meter wieder die Schuhe und Strümpfe auszuziehen. Schuhe über den Rucksack geschnallt und barfuß den Rucksack auf dem Rücken und die Stöcke in der Hand durch das eiskalte Wasser gewatet. Nachdem die Füße getrocknet und Strümpfe und Schuhe wieder angezogen waren, begann ich den Abstieg aus 2400 m Höhe ins Tal.

    Murmeltiere pfiffen und ein Wiesel hab ich beobachtet auf meinem Talmarsch. Es geht abwärts bis Valoise einem Touristen-Ort mit viel Rummel und dann beginnt der Aufstieg auf den Col du Telegraph. Am Pass gibt es zu Essen und zu Trinken – Ein Steak Tatare mit Pommes steht auf der Tageskarte. Ok – wird bestellt. Im Restaurant lasse ich solange mein Smartphone aufladen und genieße das Essen und die Aussicht. Ich beobachte die vielen Radfahrer die diesen Pass rauf und runter fahren und am Pass-Schild ihre Erinnerungsfotos schießen – hab ich ja auch gemacht.

    Nachdem ich mich gestärkt habe, beginne ich mit dem Abstieg von 1566 m Passhöhe hinab ins Tal auf 743 m. Über 800 Höhenmeter gehen ganz schön in die Knie aber mit einem Cola und Bier ist es leichter zu ertragen. Unten im Tal komme ich beim Betonwerk raus.
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  • Tag 6 Warten am Ufer des Arc

    21 lipca 2016, Francja ⋅ 18 °C

    Die ganze Zeit davor höre und sehe ich einen Hubschrauber der dort immer kreist, anfliegt und wieder abhebt. Unten angekommen stehen mitten auf der Straße Polizisten und sperren meinen Weg. Man fragt mich auf französisch und ich erwidere, dass ich kein französisch spreche. Einer der Polizisten spricht englisch und erklärt mir, dass dieses Gebiet Sperrzone sei und ich hier nicht durch könne – für mindestens zwei Stunden. Ein Premierminister würde wegen eines geplanten Autobahnbauprojektes hier landen und das Gelände deswegen hermetisch abgeschlossen. Schlussendlich nachdem meine Papiere geprüft wurden, meint man, ich müsse eben 2 Stunden warten bis der Besuch beendet sei und der Premierminister wieder abgeflogen wäre. Unter vorgehaltener Hand meint der Polizist, ich könne ja mal nach 1 1/2 Stunden schauen, ob der Weg frei wäre. Also setzte ich mich an den Fluss in den Schatten der Bäume und wartete eben.

    Ich nutze die Zeit, meine Notizen für heute zu schreiben, bade meine Füße im Fluss und nach 1 Stunde versuche ich an der Sperre vorbei zu kommen. Ich komme zwar etwas weiter, aber werde an einer zweiten Sperre von 6 Polizisten erneut aufgehalten. Die sind aber etwas entscheidungsfreudiger und erkennen das schwache „Sicherheitsrisiko“, das ich darstelle und lassen mich nach etwas hin und her den Fluss an der Brücke überqueren. Nach der Brücke kommt die Nationalstraße und vor den Augen der Polizei quere ich die Hauptverkehrsstraße, steige eine Böschung hoch und übersteige die Leitplanken. Laufe an der nächsten Kontrolle vorbei und sage freundlich „Bon Jour“. Da ich mich vom Ort des Ereignis weg bewege erscheine ich wohl nicht mehr so gefährlich und ziehe von dannen.

    Nun beginnt die Hitzeschlacht entlang der Autobahn, Nationalstraße, Landstraße. Das ganze Tal besteht aus Fluss, Schiene, 4-spuriger Autobahn, 2-spuriger Nationalstraße und noch einem Radweg und einem Kanal, dessen Ufer man aber nicht benutzen darf. Steht wohl auf einem Schild -aber: ich kann ja kein französisch 😉

    Endlich kommt eine Stelle wo ich dieses Szenario verlassen kann und ich mich wieder in einem Gelände befinde, wo ich mich wohler fühle. Nun ist auch 18:00 Uhr vorbei, so langsam muss ich mich um einen Schlafplatz kümmern. Endlich kommt eine Stelle, nicht die beste, aber ich bin fertig für heut. Zelt aufgebaut und erst mal hinlegen. Kurz zuhause melden per WhatsApp – Standort übertragen. Dann mal den Schatz telefonisch versuchen zu erreichen um mal wieder ein paar persönliche Worte auszutauschen. Dann noch nach dem Wetter schauen, ob die vorhergesagten Gewitter kommen. Und sie kommen. In der Nacht regnet es aufs Zelt.
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  • Tag 7 – St. Jean du Maurienne

    22 lipca 2016, Francja ⋅ 🌧 17 °C

    Aufstehen 7:30 Uhr – Kurz vor dem Zusammenpacken hört es auf zu regnen. Ich marschiere zuerst der Straße nach, dann zweigt ein Waldweg ab, ich entscheide mich für ihn – wohin soll er schon führen? Wie die Straße führt er nach Les Resses. Weiter durch Villargondran und schon erreiche ich das Industrieviertel und Einkaufszentrum von St. Jean du Maurienne. An einer Tankstelle hol ich mir ein Cola und laufe weiter ins Zentrum. Das liegt zwar nicht auf dem Weg, aber ich will zur Tourist-Information. Dort frage ich nach dem Hugenotten- und Waldenserpfad der hier durchkommen soll, bzw. nach den Zeichen für diesen Weg.. Die Frau die ich anspreche ist sehr freundlich, hat aber auf meine Frage keine Antwort. Es gäbe hier nur einen Pilgerweg für den Heiligen Franz von Assisi. OK! Dann schau ich mir eben das Zentrum der Stadt an, kaufe beim Boulanger einen Weck und im Laden daneben den Schinken dazu. Dann setze ich mich in eine Bar zu ein paar Franzosen und überfordere den Bar-Chef mit meinem Wunsch nach einem Weizenbier. Die kennen das hier wohl nicht, obwohl die Übersetzung dafür „Bière blanche“ lautet. Also trink ich Bière pression (Fassbier) und mach mich danach wieder auf die Socken. Czytaj więcej

  • Tag 7 - La Chambre

    22 lipca 2016, Francja ⋅ ⛅ 22 °C

    Es sollte nun ein fast 9 km langer Marsch in der Hitze und entlang einer „route nationale“ werden. Der Streifen der zum Laufen ist, ist gerade mal 30 cm breit, manchmal auch breiter, aber dann mit Pflanzen versehen. Also dort wandern macht keinen Spaß. Es ist wie gestern, das ganze Tal ist zugebaut aber kein Fußweg. Endlich komme ich in La Chambre an und setzt mich in den Außenbereich einer Bar auf dem Gehweg für ein C+B (Cola/Bier) bevor ein erneuter Aufstieg beginnt. Ich hab gerade meinen Rucksack aufgesetzt, sehe ich schon die ersten Regentropfen noch auf dem Tisch an dem ich saß. Ich lauf noch einige Zeit, dann ziehe ich mein Regenzeug an und hänge meinen Poncho schon mal an den Rucksacktragegurt, damit er griffbereit ist, wenn es richtig los gehen sollte. Aber es hielt sich vorerst in Grenzen, obwohl ringsherum alles sehr schwarz aussah. Beim Aufstieg werfe ich deshalb auch schon immer mal ein Blick auf Stellen wo man das Zelt aufbauen könnte. Endlich hab ich eine gefunden und bau schnell auf, weil jeden Moment ein Gewitter los gehen könnte. Plötzlich kommen aber wieder Sonnenstrahlen hervor und der Gewitterspuk hat sich wohl verschoben oder verlagert. Also schlaf ich erst mal. Czytaj więcej

  • Tag 8 – Col de la Madeleine

    23 lipca 2016, Francja ⋅ ⛅ 8 °C

    Aufstehen 6:15 – Kurz nach Notre Dame du Cruet hatte ich gestern noch beim Aufstieg mein Zelt aufgeschlagen. Morgens gegen 6:15 Uhr werde ich wach und bin gerade dabei meinen Schlafsack zusammenzulegen, als ein Mann mit Wanderstöcken ohne Rucksack an meinem Platz vorbei nach oben steigt. Er fragt ob ich ruhig geschlafen hätte und ich bejahte und erklärte ihm wo ich herkomme und was mein Plan sei. Er wünscht mir dafür alles Gute und zieht weiter. Später treffe ich ihn nochmal als er wieder auf dem Rückweg ist. Er war da oben um eine Tüte Pilze zu sammeln.

    Um 7:15 Uhr starte ich, alles ist nebelig und eine hohe Luftfeuchtigkeit macht es nicht gerade leicht mit dem schweren Rucksack den Aufstieg zu beginnen.

    Ich merke gleich, irgendwie läuft es heute nicht rund. Ich bin auf etwa 1000 m Höhe gestartet und mein Ziel liegt bei 2000 m. Aber meine Motivation ist gerade auf TIEF.

    Habe kaum noch Wasser, der Akku ist leer und lädt bei Nebel keinenfalls auf. Das Smartphone hat auch nur noch 62% Akkuleistung. Alles irgendwie SCHE……! Aber jammern hilft ja nichts. Es muss irgendwie weiter gehen. Also „Aufi gehts!“. Bei La Mollaret kommt endlich ein Brunnen, aber es ist ein Viehtränke und das steht das Wasser ist „non potable“ heißt also soviel wie kein Trinkwasser. Mir egal, ich probier einen großen Schluck. Ist frisch, schmeckt gut, ich fülle beide Flaschen und weiter geht’s. Nach einiger Zeit denke ich, es wird besser wenn ich etwas esse. Also Kocher raus Wasser aufgebrüht und Ramen-Nudeln mit Entegeschmack gegessen. Dann starte ich wieder, aber es sind immer noch 400 Höhenmeter. Mein Gott hört das heut gar nicht auf. Ich brauche jetzt ein Cola und ein Bier!!!!

    Zuerst muss ich die 400 Meter noch hinauf dann beginnt der Regen. Als ich die 2100 m geschafft hatte, durfte ich wieder 200 m hinunterlaufen und dann noch 1/2 Stunden auf der Straße zum Col de la Madeleine wieder hinauf.

    Ich bin in das Restaurant das WiFi im Angebot hatte und bestellte mein C+B, fragte ob ich meinen Akku laden kann und ob es etwas zu Essen gäbe. Man bot mir einen Salat an – die Küche sei um diese Zeit geschlossen – Ich ließ mir den Salat mit verschiedenen Beilagen schmecken und erholte mich ein wenig von den Strapazen. Das Wetter draußen verbesserte sich leider aber nicht. Es half ja nichts – hier konnte ich nicht bleiben. Ist ja keine Berghütte. Auch zwei Schweizer Biker am Nebentisch diskutierten über ihre Weiterfahrt. Ich beschloss dann zu bezahlen und weiter zu marschieren. Sobald ich das Haus verlassen hatte – wie wenn es das Startzeichen gewesen wäre – begann der Himmel seine Schleusen zu öffnen. Das alleine machte mir keine Bange. Ich legte meine Regenzeug samt Poncho an.
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  • Tag 8 - Gewitter - Unfall

    23 lipca 2016, Francja ⋅ ⛅ 16 °C

    Aber nun hörte man Donnergrollen und die Blitze kamen auch verdächtig näher. Ich eilte mich auf den nassen rutschigen Geröllwegen in tiefere Zonen zu kommen. Alle 10 Sekunden blitze es und ich zählte immer die Sekunden, wie lange es dauerte bis der Donner krachte. Durch den schnellen Abstieg hab ich mir mindestens 3 mal den linken Fuß übertreten, so dass mir ein stechender Schmerz fast bis ins Hirn stieß. Aber die Sorge wegen des Gewitters trieb mich weiter nach unten und ich ignorierte den Fuß. Dann blicke ich hoch an den Himmel und im Moment sehe ich einen riesigen Querblitz und gleichzeitig ein senkrechter Blitz herunter ins Tal, nicht weit weg von mir. Es knallte auch fast zeitgleich. Das war für mich die Warnung jetzt erstmal in die Hocke zu gehen und abzuwarten. Nachdem dann gefühlte 10 Minuten nichts passierte, wagte ich mich wieder weiter nach unten zu marschieren und ich bemerkte auch, dass die Gewitterzelle wohl etwas weiter gezogen war. Im Regen musste ich nun weiter abwärts und auch einen Bach überqueren wo natürlich die großen Steine zum Queren durch den verstärkten Regen überspült waren. Ich verließ mich auf meine Goretex-Schuhe und trat ins Wasser und durch den Bach. Also weiter! Aber wie lange noch? Ich entschloss mich einen Platz für mein Zelt zu suchen. Nach ein paar Minuten fand ich ein Örtchen das mir gefiel. Gerade in diesem Moment ging’s wieder mit Blitz und Donner erneut los. Also beeilte ich mich im strömenden Regen mein Zelt zu errichten und den Rucksack und alles was ich im Zelt brauchte, dort und unter den Apsiden unterzubringen. Dann noch das nasse Regenzeug ausziehen und rein ins trockene Zelt. Ich war ziemlich fertig und legte mich erst mal hin um etwas zu Atem zu kommen. Ein riesen Spektakel wenn der volle Regen aufs Zeltdach prasselt. Ich machte es mir nach und nach gemütlich. Luftmatratze aufblasen, Schlafsack auslegen und dann auf dem Rücken liegend dem Regen lauschen. Manchmal ließ der Regen nach, die Tropfen wurden kleiner, das Spektakel etwas leiser und dann auf einmal ging's wieder laut weiter. Immer hin und her, bis nach einiger Zeit das Gewitter vorüber war und es ruhig wurde im Zelt. Mal sehen wie die Nacht wird! Czytaj więcej

  • Tag 9 - Trockenpause

    24 lipca 2016, Francja ⋅ ⛅ 13 °C

    Aufwachen 6:15 Uhr – Aufstehen 6:30 Uhr.

    Alles nass! Brille angelaufen! Kalt war es auch in der Nacht! Als ich aus dem Zelt hinausschaue, klarer Himmel und ein 3/4-Mond steht oben am Himmel. Nun heißt es das nasse Zeug irgendwie verpacken. Je mehr Feuchtigkeit ich mit einpacke je schwerer wird der Rucksack. Nach 1:10 Std. hab ich alles verstaut. Ein T-Shirt hängt seitlich und meine vollkommen nasse Regenjacke oben am Rucksack. Mal sehen ob das was wird mir dem Trocknen. Die Regenhose ziehe ich an, weil sonst meine Wanderhose durch das hohe nasse Grass in wenigen Sekunden durchnässt wäre. Auf jeden Fall marschiere ich los gerade wird es rot über dem Berghorizont. Der Tag wird scheinbar schön! Jetzt muss ich die gestern abgebrochene Tour fortsetzen. Beim Laufen merke ich, dass mein linkes Fußgelenk schmerzt und ein Band am Knie ist wohl auch angeschlagen. Warten wir es ab was daraus wird. Bei der Gewitterflucht gestern war ich wohl nicht so konzentriert und bin mehrmals daneben getreten. Heute hat der Weg wieder ständiges Auf und Ab für mich. Mindestens 4 mal bin ich falsch gelaufen und musste einige zuviel gelaufene Schritte wieder zurück. Gegen Mittag komm ich an einer Quelle vorbei und ich muss einen Schritt nach oben steigen, um gut an das Wasser zu kommen. Als die Flasche voll ist, will ich den gleichen Schritt rückwärts machen, trete aber etwas in den Graben , kippe um und den Rest macht das Gewicht meines Rucksacks. Ich fliege auf die andere Seite des Weges und lande mit Knie, Oberschenkel und Ellbogen im wassergetränkten Grass bis ich mich wieder hochgerafft hatte, bin ich auf der rechten Seite ziemlich nass. Es sollte nicht der einzige Ausrutscher an diesem Tag sein. Gegen 10:00 Uhr komme ich an einem Rastplatz vorbei mit zwei großen Tischen und Bänken sowie einem Brunnen mit abstellbarem Wasserhahn. Oh Wunder! Das Wasser fließt sogar.
    Ich packe alle nassen Sachen und auch das Zelt aus und lege sie auf Tische, Bänke und Wiese zum Trocknen aus. Dann wasche ich meinen Hüttenschlafsack, ein paar Socken und ein T-Shirt. Das Solarpannel lege ich in die Sonne. Bin gespannt wieviel es mein Handy, das nur noch bei 15% steht, wieder aufpeppeln wird. Ich habe überlegt, nach der vielen Wegsuche heut, ich mach heut keine Experimente mehr und verstecke mich hier in der Nähe des Rastplatzes um hier zu übernachten und das mit der Wegsuche verschiebe ich auf morgen früh, wenn ich ausgeschlafen bin. Meine obligatorische Nudelsuppe habe ich gerade eingenommen als vier Pilzsammler vor, neben und hinter mir ihr Glück versuchen. Einer davon versucht Kommunikation mit mir, so leidlich konnten wir uns unterhalten.
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  • Tag 10 - Albertville

    25 lipca 2016, Francja ⋅ ⛅ 15 °C

    Aufstehen 6:15 Uhr Abmarsch 7:10 Uhr

    Von 1000 m abwärts bis 500 m. Das sollte ein nicht so leichter Abstieg werden. Schon bei meiner Planung hatte ich Schwierigkeiten hier einen Abstieg zu erkennen. In Google Earth sah diese Seite des Berghangs eher aus wie ein senkrechter Felsabbruch. Nur auf einer einzigen Karte konnte man eine Wegführung hier erkennen. Darauf hab ich mich verlassen, als ich am Morgen versuche den Einstieg zu finden. Durch eine kleine Ansiedlung mit ein paar Häusern schleiche ich kurz nach 7 Uhr. Ein älterer Mann schaut mich ungläubig an und fragte sich bestimmt, was ich wohl um diese Zeit hier will. Es beginnt ein Felsenweg der künstlich an dem Hang angelegt wurde und im Zickzack steil hinab führte.
    An einer Weggabelung schon einige Höhenmeter tiefer, erkenne ich eine Absperrung und ein Dokument angeheftet, was wohl die offizielle Sperre des Weges durch die zuständige Behörde ist. Ich ignoriere diese Sperre und arbeite mich weiter vorsichtig nach unten. Der Weg wurde an mehreren Stellen unterbrochen, weil hier ein talwärts führendes Fallrohr in der Wand installiert wurde und immer wenn der Weg das Rohr kreuzte musste ich entweder darüber oder drunter durch klettern.

    Die Baustelle zog sich hin bis zur Talstraße, wo der Zugang zum Weg auch durch eine große Baustellenabsperrung unzugänglich gemacht worden war. Aber wie gesagt von oben nach unten war das so deutlich nicht. Ich war auf jeden Fall froh, unten zu sein und dass ich keinen größeren Umweg in Kauf nehmen musste.

    Jetzt begann ein zermürbender 19 km Straßenmarsch von Notre Dame du Briancon nach Albertville. Die ersten 6 km waren so schlecht nicht. Ich lief auf einer Landstraße ohne viel Verkehr im Isére-Tal. Natürlich hörte man die Fahrgeräusche von Autobahnverkehr, der über, neben oder auch mal unter einem verlief. In La Bathie bin ich in die erste Bar des Ortes eingekehrt und hab meine „Dopingbestellung“ abgegeben. C+B. Als ich meine Zuckerspeicher so wieder aufgefüllt hatte, ging’s weiter bis Tours en Savoie, dort konnte ich die Landstraße verlassen, um auf der anderen Seite der Isére wieder im schattigen Wald zu laufen. So erreiche ich nach 4 1/2 Std. Albertville-Ost, wo ich auch schon die Schilder zum mittelalterlichen Areal oben auf dem Berg fand und mich in brütender Mittagshitze hinaufkämpfte.
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  • Tag 10 - Plancherine

    25 lipca 2016, Francja ⋅ ⛅ 25 °C

    Als ich meine Fotos geschossen und auch das Areal etwas angeschaut hatte, wollte ich etwas essen und es war 14:07 Uhr. Die Hauptessenzeit war gerade vorbei. Aber sie erbarmten sich und so konnte ich noch einen Fleischspieß mit Pommes und Salat bekommen, dazu oder davor C+B. Nach dem Essen ging’s den Berg hinab durchs Zentrum der Stadt, die entweder die Tour-Karawane noch erwartete oder vielleicht war sie auch schon da gewesen und alles war noch dekoriert. Nach dem langen heißen Weg durch die Stadt und die Vororte ging’s wieder mal den Berg hoch bis zum Ort Plancherine. Danach hatte ich keine Lust mehr und wollte mich endlich ausruhen. Irgendwo, wo keine Häuser waren, hab ich mich in den Wald geschlagen, und nach einer kurzen Suche hab ich auch ein Plätzchen gefunden. Alles aufgebaut – das Zelt war ja noch nass – und gemütlich hergerichtet. Wieder zuerst mal ausruhen. Mein rechtes Auge brannte schon seit gestern, das hab ich mit Augentropfen versorgt. Mein linker Fuß tut mit dem Tapeverband nicht ganz so weh, obwohl heute beim Felsabstieg das gleiche wie gestern nochmal passierte. Es hat zwar wieder höllisch gestochen, aber nach 10-20 Schritten hab ich es dann ignoriert. Czytaj więcej

  • Tag 11 - Neuvillard

    26 lipca 2016, Francja ⋅ ☀️ 15 °C

    Aufstehen 6:30 Uhr Abmarsch 7:35 Uhr

    Heute ging es zuerst mal 3 km den Berg hinauf auf den Col de la Tamié. Einen Pass der Tour de France der mir nicht so geläufig war. Aber die Hinweisschilder je km zeigten es deutlich, dass er dazu gehörte und auch Radfahrer waren wieder zahlreich hier unterwegs. Ich war schon froh als ich oben ankam. Denn Runterlaufen ist deutlich einfacher. Nach einiger Zeit hat mein Weg von der Hauptstraße abgezweigt und ging durch mehrere kleine Dörfer. In einem machte ein Schild darauf aufmerksam, dass es etwas zu essen gibt. Ich bin eingetreten und versuchte erst das Sprachproblem anzusprechen. Der Besitzer bot als Alternative zu französisch „deutsch“ an. Er hatte es früher in der Schule gelernt und hatte dann im Schwarzwald in Baiersbronn bzw. Pfalzgrafenweiler Brieffreundschaften. So klein ist die Welt. Noch vor drei vier Wochen war ich auf meinem Ostweg durch den Schwarzwald auch durch den Ort Pfalzgrafenweiler gewandert.

    Ich hab gesehen, dass hier WiFi angeboten wird und nach dem Password gefragt. Dann kam mir in den Sinn meinen Fuß etwas zu schonen und fragte, ob evtl ein Zimmer frei sei. Nach einer Rücksprache mit seiner Frau in der Küche sagte er mir ein Zimmer für die Nacht zu. BINGO! Also hab ich mir noch ein Sandwich, eine C+B geben lassen um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken. Dann hab ich geduscht, meine Hose gewaschen und hab mich mit der Regenhose (!!!!!) auf die Veranda gesetzt und begonnen meinen BLOG zu aktualisieren. Die nasse Hose hab ich vor dem Fenster an den Fensterladenhalter gehängt. Später bin ich mal kurz hinters Haus gelaufen, ob die Hose noch da hängt, weil der Wind etwas blies und klar, sie lag am Boden und war aber fast schon trocken. Dann hab ich mir noch etwas Weißwein bringen lassen und 1 Liter Mineralwasser avec Gas getrunken, bevor ich mich für 2 1/2 Std. ins Bett legte, um bis zum Abendessen etwas auszuruhen.

    Pünktlich um 19:30 Uhr saßen alle Gäste auf der Veranda und es gab einen Salat mit Crutons und Schinken und Tomatenstückchen. Putenschnitzel mit Nudeln und Aprikosen waren die nächsten Gänge.
    Das Frühstück nehme ich morgens auf der Veranda ein. Schon lustig was für große Tassen die Franzosen für ihren Cafe au lait benützen.
    Bevor ich dann loslaufe mache ich noch ein Foto mit den Besitzern Emanuelle und Olivier.
    Hier gehts zu ihrer Internet-Seite http://www.annecy-gite.com
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  • Tag 12 – Col de la Forclaz

    27 lipca 2016, Francja ⋅ ⛅ 13 °C

    Frühstück 7:30 Uhr Abmarsch 8:00 Uhr

    Zuerst will ich nach Seythenex zur Grotte und Cascade (Wasserfall). Dort angekommen stelle ich fest, dass die „Attraktion“ erst 1 Stunde später aufmacht. Also – war wohl nichts mit Touristenrummel. Weiter geht es nach Faverges. Dort komme ich zuerst zum Schloss/Burg das aber nicht besucht werden kann. Ist wohl ein Heim oder Sanatorium. Also weiter den Weg hinab in die Stadt. Ich brauche nämlich einen Geldautomaten, meine Barreserven sind alle. Ich nehme die erste Bank an der ich vorbei komme und hebe Geld ab. Aus der Bank heraus, stehe ich auf der Hauptstraße mitten im Marktgeschehen. Heute ist Markttag in Faverges und da wird die ganze lange Hauptstraße dafür benützt.
    Es gibt nichts, was man hier nicht kaufen kann. Schon interessant. Wenn man aber erst gefrühstückt hatte, locken die Köstlichkeiten und Düfte die in die Nase steigen kaum. Ich laufe langsam an den Ständen vorbei und beobachte auch die Leute.

    Aus der Stadt raus geht es einige km auf einem zweispurigen Radweg entlang. Also die Franzosen sind schon fahrradverrückt! Was mir da alles entgegen kommt oder von hinten überholt. Dann biegt mein Weg ab vom Radweg und schwenkt in eine Schlucht ein, die dschungelartig zum Teil wild aussieht.

    Das Wasser des Baches geht wohl öfter über die Ufer, denn es gibt Wegüberschwemmungen und die nötigen Umgehungen dazu. Dann zieht der Weg endlich den Berg hinauf. Irgendwann musste er ja kommen – der Anstieg auf den Col de la Forclaz. 3 1/2 Std. sollte das nun aufwärts gehen. Dann überholt mich ein Mann mit seinem Paraschirm auf dem Rücken. Ich sage Bon Jour aber er erkennt wohl gleich, dass ich Deutscher bin und wir kommen ins Gespräch. Er heißt Peter und ist Schwabe aus Ludwigsburg und hier allein um zu Fliegen.
    Wir laufen eine ganze Weile hintereinander und er hatte viel zu erzählen. Als es dann wieder steiler wird, kann ich sein Tempo nicht mehr halten und er zieht alleine weiter. Nach einiger Zeit dringt das Geräusch von Autos an mein Ohr. Es kann also nicht mehr weit sein. Die Stimmen der Leute werden auch immer lauter und es ist ein riesen Spektakel auf diesem Pass.
    In einer Bar ein paar Meter oberhalb der Passstraße setzt ich mich auf die Terrasse unter einen Sonnenschirm und bestelle mein obligatorisches Cola+Bier.

    Schnell will ich dem Trubel wieder entkommen und verschwinde auch bald wieder nachdem ich noch einige Fotos aufgenommen hatte. Es ist richtig angenehm dem Lautstärkepegel wieder zu entkommen und in die Einsamkeit der Savoischen Hochtäler einzutauchen. Noch einige Höhenmeter, da sagt mein Smartphon „Sie haben Ihr Ziel erreicht“ und ich stehe vor dem „Refuge de Pre Verel“.

    Diese Hütte hatte ich mir ausgesucht um dort zu übernachten. Dort steht aber auch ein Schild in französisch „Wir machen Pause bis 18 Uhr“. In der Küche ist aber noch jemand beschäftigt und ist so freundlich, mir noch etwas zu trinken zu geben. Ich nutze die Gelegenheit auch gleich Bett, Abendessen und Frühstück zu klären. Denn das Frühstück morgen wird mein Geburtstagsfrühstück sein. Jetzt aber zum Abendessen. Das war der Hammer! Es gab Filetstückchen auf Kartoffelbrei und gedünsteten flachen Bohnen mit einer herrlichen dunklen Soße und danach noch eine feines süßes Dessert. Herrlich! Dazu ein Viertel Rosewein und ein Cafe wie ihn die Franzosen trinken. Ein gelungenes Menü am Vorabend zu meinem Geburtstag.
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  • Tag 13 – See von Annecy

    28 lipca 2016, Francja ⋅ ⛅ 14 °C

    Zuerst genieße ich mein Geburtstagsfrühstück, das mir im Korb ins Lager gestellt wurde, da ich früh starten wollte.

    Abmarsch 7:25 Uhr
    Als erstes zum Warmwerden der Anstieg hinauf auf den Pass zum Chalet de l’Aulp.

    Auf einen Punkt am Himmel werde ich recht früh aufmerksam, weil ich diesen Anblick viel öfter genossen habe.

    Ein Heißluftballon schwebte am frühen Morgenhimmel. Ich konnte das Gefühl der Passagiere in Korb sehr gut nachempfinden, weil ich selber 21 Jahre meines Lebens Heißluftballon als Pilot gefahren bin.
    Auf einer kleinen Anhöhe hinter dem Gasthof kann auch ich Fußgänger das Panorama genießen und fotografieren. Dann aber begann er, der längste Abstieg meiner Tour. Anstrengend ohne Ende, immer wieder rauf und runter. Schluchten mussten überwunden werden und man meinte es höre nicht auf. Gottseidank hab ich meinen Weg immer gefunden. Bevor ich Bluffy erreichte, war da vorher noch ein Paraglider-Startplatz über dem See.

    Hier musste der Start wohl angemeldet werden, da so ein riesiger Andrang an Fliegern herrschte. Von Bluffy kam man hinunter an den See, also in die Nähe des Sees. Am See entlang laufen? Weit gefehlt! Alles „PRIVEE!“ also alles privat. Das ganze Seeufer entlang war Privatbesitz. Nur an zwei drei Stellen konnte die Allgemeinheit bis ans Ufer vordringen und dort auch baden. Mitten im Ort gelangte mein Wanderweg bis ans Ufer vor und dort war ein Badestrand angelegt mit Lokalen, wo man auch essen konnte. Auf einer Sitzbank am Ufer stellte ich meinen Rucksack ab, zog meine Schuhe aus und relaxte eine halbe Stunde bevor ich ein paar Meter weiter zog. Beim Jachthafen gab es nämlich ein Restaurant, das eine interessante Speisekarte hatte und dort setzte ich mich in den Schatten und bestellte mir einen Salat und ein Cola, bei der Hitze wollte ich kein Bier trinken.

    Nach dem Essen wanderte ich auf dem Radweg nach Annecy le Vieux um dort wieder auf meine Planstrecke zu kommen, von der ich wegen der Hitze ein wenig abgewichen war. Gegen 16:30 Uhr gings aus dem Ort hinaus und durch einen Hohlweg, in dem es schön kühl war, steuerte ich mein nächstes Übernachtungswäldchen an. Dort fand ich nach kurzer Umschau einen guten Platz und baute mein Zelt dort auf. Ausruhen, Einrichten, Notizen und WhatsApp waren wie immer die Reihe der Tätigkeiten die nun folgten. Heute etwas mehr Arbeit beim Beantworten, wegen der vielen Geburtstagsgratulationen übers Internet.
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  • Tag 14 – Allonzier la Caille

    29 lipca 2016, Francja ⋅ ☀️ 11 °C

    Aufstehen 6:15 Uhr – Abmarsch 7:30 Uhr

    Um die 11. Etappe zu beenden musste ich am heutigen Tag erst noch ein paar Kilometer auf einem zweispurigen Radweg laufen.

    Das würde es in Deutschland nicht geben. Die Bergspur des Radweges wurde an einer besonders steilen Stelle sogar mit einer Serpentine gebaut. Man fasst es nicht! Ab Argonay musste ich mich durch mannshohes Gras durch ein dschungelähnliches Tal den Berg hochkämpfen. Auf einer grünen, sonnenbeschienenen Wiese trockne ich mein T-Shirt und legte das Solarmodul in die volle Sonne. Von dort aus lief ich lieber der Straße nach bis nach Allonzier la Caille. Dort fand ich nach kurzer Suche das Restaurant L’Evidence wo ich mir eine Paste Salmone auswählte und einen grünen Salat dazu. Der Hitze wegen natürlich auch ein kühles C+B

    Von Allonzier stieg die Strecke wieder an, bis eine gewaltige Schlucht per Hängebrücke überwunden werden musste. Die Hängebrücke „Pont de la Caille“ war nur für Fußgänger.

    Für den normalen Autoverkehr hatte man daneben eine moderne Betonbrücke gebaut. Weiter den Berg hinauf nach Le Noiret und schließlich nach Cruseilles, das wohl ein kleines Touristennest ist. Lautsprechermusikbeschallung in der Straße, viel Verkehr. Eine Bar auf der anderen Straßenseite zieht mich an und im Schatten auf der Terrasse genieße ich ein kühles Cola+Bier. Mittlerweile habe ich schon wieder 800 Höhenmeter erreicht, muss aber bis auf 1300 Meter Höhe hinauf. In der Bar spreche ich mit einem Rumänen, der in den neunziger Jahren wohl in Karlsruhe Maxau gelebt und gearbeitet hatte. Deshalb sprach er auch Deutsch. Ich verabschiede mich von ihm und starte meinen Aufstieg. Um 18.30 Uhr stehe ich auf dem höchsten Punkt und genieße eine herrliche Fernsicht nach Osten und Westen.

    Ein paar Meter steige ich danach wieder ab und finde in einem Wald wieder einen Platz für mein Zelt. Die fehlenden Kilometer zur Bergstation der Seilbahn lege ich morgen früh zurück, dann geht es in die Schweiz. Ich weiß eigentlich gar nicht genau wo die Grenze verläuft, aber – das werd ich ja dann schon sehen.
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