• Reisefreude

Panamericana

Wir bereisen die längste Straße der Welt die Panamericana. Unser Startpunkt ist Montevideo. Von dort aus wollen wir nach Süden und von Süden aus an der Westküste nach Norden fahren. Meer informatie
  • Abenteuerliche Einreise nach Nicaragua

    14 april 2019, Nicaragua ⋅ ⛅ 30 °C

    Von Costa Rica nach Nicaragua erleben wir den nervigsten Grenzübergang unserer Reise. Dieser Grenzübergang läuft komplett anders als wir es gewohnt sind. Wir müssen in einem unseriös aussehenden Häuschen eine Ausreisegebühr in Höhe von 16 US bezahlen. Mit dem Zahlungsbeleg müssen wir uns erneut an die Schlange der Einreisebehörde anstellen, um den Ausreisestempel zu bekommen. Anschließend müssen wir in einer externen Bude eine Kopie vom Zollpapier besorgen und zum Zollhaus fahren. Nach kurzer Wartezeit behält der Zollbeamte das Original und wir behalten die Kopie. Danach dürfen wir über die Grenze nach Nicaragua fahren, wo Sprinty erstmal mit einer chemischen Flüssigkeit abgesprüht wird. Als nächstes suchen wir die Einreisebehörde. Da diese nicht ausgeschildert ist parken wir dort, wo viele andere Autos parken. Uns kommen einige hilfsbereite Herren bzw. “Schieber“ entgegen, die ihre entgeltliche Unterstützung bei den Behördengänge anbieten. Wir lehnen dankend ab und fragen einen offiziell aussehenden Herren, der uns den Weg zur entsprechenden Halle weist. Am Eingang müssen wir zunächst 2 US $ für die Region bezahlen. Am Einreiseschalter müssen wir dann weitere 12 US $ abdrücken, um die Einreisestempel zu bekommen.

    Anschließend irren wir hilflos auf der Suche nach dem Zollhaus umher, um dort die Papiere für Sprinty zu bekommen. An einem Kassenhäuschen fragen wir nach. Nun verlangt man hier 5 US $ für das Einsprühen des Sprinters. Regina handelte den Preis noch auf 4 US $ runter. Anschließend sagt uns der Herr aus dem Kassenhäuschen, dass wir nach draußen auf den Parkplatz gehen sollen. Wo das Zollhaus ist wissen wir aber immer noch nicht. Jens erinnert sich, dass er dort zu Beginn eine Frau in einem hellblauen Shirt mit irgend einer Aufschrift gesehen hatte. Wir suchen nach dieser Frau und werden fündig. Die Frau ist das Zollhaus! Sie verteilt die erforderlichen Formulare und kontrolliert anschließend die Autos bzw. setzt ihre Unterschrift plus Stempel auf das Formular. Sie wird von den “Schiebern“ belagert. Wir werden ignoriert, greifen aber dann dazwischen und erhalten ein Formular. Nachdem wir das Formular ausgefüllt haben und die Frau nach kurzer Suche wiedergefunden haben, versuchen wir ihr unser Formular zu geben und sie zu unserem Sprinter zu bewegen, was wegen der drängelnden Schieber gar nicht so einfach ist. Es scheint ein korruptes System zu sein, denn die Schieber werden deutlich bevorzugt behandelt. Regina lässt nicht locker und macht deutlich, dass wir jetzt an der Reihe sind. Die Zollfrau kontrolliert unseren Zettel und kommt mit zum Sprinter. Ein kurzer Blick von Außen in den Sprinter genügt ihr bereits, dann setzt Sie ihre Unterschrift und einen Stempel darunter und schon haben die “Schieber“ sie zurück. Das war es für uns aber noch nicht. Auf dem selben Parkplatz schwirrt wohl noch ein Polizist herum, von dem wir ebenfalls noch einen Stempel plus Unterschrift benötigen. Nach kurzer Suche haben wir auch ihn gefunden. Zu guter Letzt müssen wir noch einen weiteren Schalter passieren, vermutlich vom Zoll. Nach langem Warten in unerträglicher Hitze erhalten wir endlich unsere Zollpapiere für den Sprinter. Wir können kaum glauben, dass wir es nach 4 Stunden endlich geschafft haben in Nicaragua einzureisen. Was für Abenteuer!
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  • Ometepe

    15 april 2019, Nicaragua ⋅ ⛅ 29 °C

    Nachdem wir einen Tag an der Pazifikküste Nicaraguas verbracht haben, entscheiden wir uns dazu, die große Insel im Lago Nicaragua zu besuchen. Die Insel mit dem Namen Ometepe wird in Reiseführern als Highlight angepriesen und wir können mit einer Autofähre hinübersetzten. Da Osterferien sind, ist es schwierig ohne Reservierung ein Platz auf den kleinen Fähren zu bekommen. Wir haben Glück und können mit etwas Wartezeit die übernächste Fähre in zwei Stunden nehmen. Die Zwischenzeit nutzen wir dazu unsere Essens- und Bargeldvorräte aufzufüllen. Pünktlich geht es aufs Schiff. Die Fahrt verbringen wir auf dem Oberdeck mit einer Gruppe junger Leute, die sich ihre Stimmung mit Musik und Whisky aufhellen. Der erste Eindruck ist von zwei Vulkanbergen, schöner Natur und freundlichen Menschen geprägt. Wir steuern einen Übernachtungsplatz am Strand an. Der Weg dorthin ist so schlecht, dass niemand sonst ihn bis hinunter zum Strand gefahren ist. So gehört uns die Beach-Poleposition für heute Nacht. Am nächsten Morgen verlangt uns das Wenden auf dem schmalen, sandigen Weg einiges ab. Wir fahren zum Kitestrand, an dem zwar etwas Wind aber sonst nur tote Hose ist. Wir sind aufgrund von Bullenhai-Erzählungen verunsichert und fahren erstmal weiter, um durch Bananenpalmen zu Thermalquellen zu spazieren. Als wir dann aber sehen und hören was da los ist drehen wir wieder um. Wir wollen lieber die Natur der Insel erkunden als mit den ganzen Schreihälsen im Wasser abzuhängen.

    Wir umrunden den Vulkan Madres und spielen mit der Überlegung einen 30 Meter hohen Wasserfall zu bewandern. Den einstündigen Fußmarsch ersparen wir uns aber, als wir am Eingang des Nationalparks erfahren, dass gerade nur wenig Wasser zu Fall kommt. Wir genießen statt dessen den Blick auf den Vulkan und den See. Nach einem kurzen Nickerchen fahren wir schließlich wieder zum Kitestand. Da hier immer noch keine Surfaktivitäten zu verzeichnen sind, gehen wir etwas Baden und schmeißen anschließend den Grill an. Beim Essen kommt ein junges deutsches Reisepärchen auf Fahrrädern vorbei, welches wir schon vor der Fährfahrt am Ticketschalter kennengelernt haben. Wir plaudern etwas über das Reiseleben. Nach dem Essen machen wir uns auf die Suche nach einem ruhigen Übernachtungsplatz und werden von Senior Cruz auf seinem unbeleuchtetem Motorrad abgefangen. Er hat uns beobachtet und bietet uns sein Grundstück als Stellplatz an. Er ist sehr freundlich und erklärt uns, dass er hier mit Manuel, seinem jungen Mitarbeiter, ein Business aufbaut. Wenn wir etwas essen wollen oder sonst etwas brauchen, sollen wir nur kurz bescheid sagen, Manuels Schwiegermutter könne gut kochen. Uns ist die Gastfreundschaft zwar nicht so geheuer, wir nehmen aber dankend den Stellplatz an und stehen nun schon den zweiten Abend hier. Der Strand am Grundstück ist sehr schön und lädt zum Verweilen ein. Leider kommt heute kein ausreichender Kitewind auf, so dass wir vor Sonnenuntergang noch etwas am Strand entlang joggen, um unseren Bewegungsdrang zu befriedigen. Morgen früh wollen wir bei einer Bäckerei frühstücken und danach wieder mit der Fähre zurück zum Festland und weiter an die Pazifikküste fahren.
    Hier ein kurzes Video: https://youtu.be/W63ahxlrDtA
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  • Megawellen & Diebe in Popoyo

    18 april 2019, Nicaragua ⋅ ⛅ 31 °C

    Der Strand lockt uns durch seinen Ruf als Bigwavesurfspot an. Wir finden drei Meter hohe Wellen vor, die brüllend auf den feinen Sandstrand schmettern. Zum Wind- oder Kitesurfen langt der Wind jedoch nicht. Wir treffen hier das nette deutsche Reisepärchen wieder, welches wir zuvor auf Ometepe kennengelernt haben. Die Tage verbringen wir mit Strandspaziergängen, Baden in einer Flussmündung und Wellenabtauchen. Die Abende verbringen wir in Strandrestaurants mit Travelertalk. Als wir am zweiten Tag vor einem Strandrestaurant unter einem Baum im Schatten verweilen, kommen zwei kleine Kinder mit ihren Hundebabys vorbei. Plötzlich vermisst Jens sein Smartphone. Mist wir wurden schon wieder bestohlen, das kann doch nicht war sein! Gerade als Jens den kleinen blauäugigen Husky auf dem Schoß hatte, nahm er etwas hinter sich war. Das muss der Dieb gewesen sein. Kurz darauf beobachtete er die Kinder und die Menschen um sich herum. Allein ein junger Typ mit schmuddeliger Badehose und Bierflasche in der Hand passte nicht so recht ins Bild. Wo war er jetzt? Nichts von ihm zu sehen! Wir gehen in das Restaurant vor dem sich die Tat ereignete und sprechen mit dem Personal. Plötzlich entdeckt Regina den merkwürdigen jungen Mann. Jens stellt den sichtlich angetrunkenen Verdächtigen zur Rede. Regina spricht derweil mit dem Restaurantchef und sieht, dass die Köchin das Handy in ihre Schütze steckt. Der Chef händigt es schließlich aus und beteuert, dass es ihm gerade zum Kauf angeboten wurde. Das ist alles sehr merkwürdig, doch wir sind erstmal erleichtert, als wir es wieder in der Hand haben. Mist die Kreditkarte steckt nicht in der Handyhülle und der Geldschein ebenfalls nicht. Jens geht erneut auf den Verdächtigen zu, der sich gerade aus dem Staub macht. Jens spurtet barfuß bis auf die Straße hinterher. Vom Typen keine Spur! Der Restaurantbesitzer kommt hinterher. Die Bauarbeiter auf der anderen Straßenseite zeigen auf das Nachbargrundstück. Jens flitzt dort hin, wo der Widerling gerade in seiner Unterhose ins Meer flüchten will. Auffällig ist, dass die Unterhose aufgerissen ist und die rechte Gesäßhälfte einen tiefen, blutigen Kratzer aufweist. Scheinbar ist er auf der Flucht gestürzt. Jens fordert die Herausgabe der Kreditkarte, woraufhin sich der Trunkenbold die Unterhose runter zieht, um zu verstehen zu geben, dass er nichts hat. Schnell bildet sich eine zunehmend größer werdende Menschentraube um den Habenichts. Er wird beschimpft und sogar, im Eifer des Wortgefechtes, durch einen fremden Faustschlag zu Fall gebracht. Jens versucht deeskalierend einzuwirken und das Versteck der Kreditkarte aus ihm heraus zu bekommen. Der Restaurantbesitzer führte uns zurück auf die Straße vor das Restaurant, wo er die Kreditkarte zufälliger Weise am Straßenrand findet. Hier stimmt doch etwas nicht! Wir sind aber froh das Handy und die Kreditkarte zurück zu haben. Von der Anforderung der Polizei wird uns abgeraten, da diese eh nichts unternimmt. So kennen wir das ja bereits aus Kolumbien. In der Hosentasche der Badehose des Taugenichts, die er kurz vor seiner Ergreifung im Sand verbuddelt hatte, waren noch einige Kleingeldscheine für uns. Wir haben demnach nur den Verlust von ca. zwei Euro zu beklagen und sind froh, dass es so glimpflich ausgegangen ist. Später erfahren wir, dass der Halunke wohl mit zwei weiteren Bösewichten noch mehr Handys am Strand gestohlen hat. Auch im Hostel unserer Reisebekanntschaft trieb er sein Unwesen. Naja, für uns ist es diesmal gut ausgegangen. Ende gut, alles gut!Meer informatie

  • Granada

    20 april 2019, Nicaragua ⋅ ⛅ 32 °C

    Der nächste Stopp auf unserer Reise ist der Nicaraguasee bei Granada. Es ist Samstag Mittag und wir wollen zunächst grillen und uns anschließend die Stadt anschauen. Am Strand des Sees finden wir allerdings kein Plätzchen für uns. Die Einheimischen treffen sich hier mit ihren großen Familien zum gemeinsamen Verweilen, Trinken und Feiern. Uns ist das zu viel Trubel. Wir planen kurzer Hand um und fahren erstmal nach Granada.

    Die Stadt wurde 1524 vom Spanier Francisco Hernández de Córdoba gegründet und sollte ein Ausdruck der spanischen Fähigkeiten werden. Es war zudem ein wesentliches Handelszentrum zwischen Meer und See. Die Innenstadt ist schön anzusehen. Die bunten Häuser sind
    besonders am Abend schön anzusehen, wenn das Leben in die Stadt einkehrt und die Kolonialbauten angestrahlt werden. In der Fußgängerzone spielen Livebands auf kleinen Bühnen. Die Restaurants nehmen mit ihren Tischen und Stühlen die komplette Fußgängerzone in Anspruch. Wir schlängeln uns hindurch und genießen die ausgelassene Stimmung.

    Uns wurde das Garden Café empfohlen und wir sind vom Flair und Abendessen positiv überrascht. Für uns war es ein richtig schöner Abend in Granada.
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  • Laguna Apoyo und Vulcan Masaya

    21 april 2019, Nicaragua ⋅ ⛅ 29 °C

    Wir fahren zum Apoyo See, um dort zu frühstücken und uns etwas abzukühlen. Der kristallklare See liegt in einem Vulkankrater. Es ist nicht leicht an den See heran zu kommen, da er von privaten Grundstücken und Hotelanlagen umbaut ist. Wir schlängeln uns einen holprigen Pfad hinunter und gelangen an eine Badestelle. Einige Einheimische haben bereits Partyzelte aufgebaut und ihre großen Musikboxen und Stromgeneratoren mitgebracht. Wir parken direkt an der Badestelle, frühstücken und springen anschließend ins kühle Nass. Da uns die laute Musik-Dauerschleife auf die Nerven geht, machen wir uns gegen Mittag auf den Weg zum Vulkan Masaya.

    Die Spanischen Eroberer hielten den aktivsten Vulkan des Landes für das Tor zur Hölle. Wir fahren in den Nationalpark und hoch bis zu einen der fünf Krater. Es qualmt ordentlich und stinkt nach Schwefel. Höllenfeuer ist jedoch keines zu sehen. Ein freundlicher Ranger begrüßt uns und erzählt etwas über den Vulkan. Wir laufen eine halbe Stunde zu den anderen Kratern und genießen die schöne Rundumsicht. Am Fuße des Vulkans an der Laguna Masaya beenden wir den Tag mit einen Grillabend am Ufer. Leider ist es hier Normalität, dass viel Müll herum liegt.
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  • Managua, wenn 2 sich streiten...

    22 april 2019, Nicaragua ⋅ ⛅ 32 °C

    Für uns gehört es zur Reise dazu die Hauptstädte der bereisten Länder zu besuchen. So tun wir es auch in Nicaragua und fahren am Ostermontag in die Stadt Managua. Managua wurde 1852 zur Hauptstadt ernannt, um den Streit zwischen Leon und Granada zu beenden. Die 2,2 Mio. Einwohner sind aktuell scheinbar alle im Osterurlaub, denn die Stadt ist wie ausgestorben. Die riesigen Prachtstraßen und Plätze sind Menschenleer. Vielleicht liegt es aber auch an der Hitze. Es sind bestimmt 40 Grad im Schatten. Die Stadt liegt geologisch etwas ungünstig und wurde des Öfteren zum Opfer von Erdbeben. Heute sehen wir das noch an der Antigua Kathedrale, die von außen schön aussieht aber total entkernt und leblos ist. Wir schauen uns den mächtigen Präsidentenpalast an und erinnern uns daran, das der ehemalige Bewohner Präsident Aleman sich in den neunziger Jahren sehr an dem Land und an deren internationalen Hilfen bereichert haben soll. Er zählte seinerzeit sogar zu den zehn korruptesten Regierungsbeamten der Welt.

    Wir fahren zum neuen Hafen und schauen uns hier um. Eigentlich ist es vielmehr eine Restaurantmeile am Ufer des Managuasees. Nebeneinander sind hübsche Sonnenschirmchen mit Picknickbänken platziert. Diese nutzen wir und machen uns Münchener Weißwürste warm. Ja, unglaublich aber wahr, die haben wir hier im Supermarkt gefunden. Das wir für das sogenannte Hafengelände mit dem Namen Puerto Salvador Allende Eintritt bezahlen müssen erscheint uns Kontraproduktiv für die leeren Gastronomiebetriebe. Wir genießen hier am See einen schönen Sonnenuntergang.
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  • León, die einstige Hauptstadt Nicaraguas

    23 april 2019, Nicaragua ⋅ ⛅ 33 °C

    Eine Stadtbesichtigung ist uns bei gefühlten 40 Grad im Schatten zu anstrengend. Deshalb steuern wir zunächst die nahe León gelegenen Strände bzw. das kühle Nass an. Abseits der Touristenmeile finden wir ein schattiges Plätzchen für Sprinty und für uns. Hier erfrischen wir uns mit ein paar Einheimischen in den Wellen des Pazifiks. Wir nutzen den Schattenplatz, um etwas Rost am Frontscheibenrahmen und einige kleine Steinschläge am Dach von Sprinty zu entfernen. Es ist bereits Nachmittag und der Rostumwandler muss eh ein paar Stunden einwirken. Daher beschließen wir, León die ehemalige Hauptstadt von Nicaragua, anzuschauen.

    Wir sehen viele alte, teilweise zerfallene Kolonialbauten. León gilt als intellektuelles Zentrum des Landes, denn von hier stammen berühmte Dichter und Staatshelden. Die Sandinistische Nationale Befreiungsfront (FSLN), welche aus einer Guerillaorganisation hervorgegangen ist, kämpfte hier gegen die Somoza Diktatur und stürzte diese 1979. Ruben Dario, der bekannteste Dichter des Landes kommt ebenfalls aus León. Nach einem langen, lauschigen Abend in der Stadt fahren wir weiter in Richtung Grenze nach Honduras.
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  • Honduras auf der Durchreise

    24 april 2019, Honduras ⋅ ☀️ 35 °C

    Honduras erleben wir volle 140 km, denn so lang ist die Fahrt zwischen Nicaragua und El Salvador. Wir kommen am südlichen Grenzübergang mitten in der Nacht um 0:30 Uhr an. Das ist erstmal kein Problem, denn diese Grenze hat 24 Stunden geöffnet. Wir sind zur späten Stunde die einzigen Gäste hier und werden direkt von einigen dubiosen Dienstleistern bzw. Schiebern belagert. Da wir uns ja bereits mit Grenzprozedere auskennen, gehen wir sofort zum Migrationsbüro. Für die Einreise in Honduras müssen wir 6 US $ zahlen. Wir haben einen 20 US $ Schein, der junge Beamte jedoch kein Interesse daran uns diesen zu wechseln. Er scheint darauf zu hoffen, dass wir ihm das Rückgeld in Höhe von 14 US $ als Trinkgeld erlassen. Leider hängt an dieser Bezahlung unser Einreisestempel. Wir warten hartnäckig ab, was sich auch lohnt, denn nach einiger Zeit bittet einer der Schieber den Beamten das Geld doch endlich zu wechseln. Geschafft, Stempel und Rückgeld erhalten, Check! Jetzt noch flott zum Zollbüro. Hier ist aber kein Beamter zu sehen. Wir fahren um das Haus herum, finden heraus, das es der selbe Raum ist, indem wir gerade den Einreisestempel bekommen haben. Von den aufdringlichen, schmuddeligen Schiebern erfahren wir, dass die Beamtin im Nebenraum schläft. Da die Schieber von uns Großzügigkeit erwarten und sie nichts besseres zu tun haben, klopfen und rufen sie die Beamtin hartnäckig aus dem Schlaf. Sie erscheint völlig zerknüllt. Nach der Aushändigung aller Unterlagen und Bezahlung von 35 US $ für eine Erlaubnis, muss noch eine Kopie vom frischen Reisepass-Stempel besorgt werden. Jens ist sichtlich erbost, doch die Diskussion führt zu nichts. Hier im Zollbüro gibt es scheinbar keine Kopiermöglichkeit. Kein leichtes Unterfangen um mittlerweile 2 Uhr nachts. Jens macht sich wohl oder übel mit zwei sich streitenden Schiebern auf den Weg in die dunkle Nacht. Diese versuchen Leute in den umliegenden Buden wach zu klopfen. Nach einiger Zeit erbarmt sich jemand und macht die Kopie. Die Schieber flüstern dem Kopierenden von hinten überhöhte Geldforderungen zu. Jens wird immer erboster und verleiht dem auch Ausdruck. Auf dem Rückweg zum Zollbüro wird Jens von den skurrilen Schiebern verfolgt. Als er am Sprinter vorbei kommt ist zu erkennen, dass die Befestigungsgurte vom Surfbrett gelöst wurden. Das ist doch alles nicht zu fassen! Der dicke Schieber der für die Fahrzeugsicherheit zuständig ist, wird von Jens verantwortlich gemacht. Die drei Schieber bekommen sich nun kräftig in die Haare. Die Erwartungshaltung auf eine großzügige Entlohnung schwindet indessen. Die Zollbeamtin händigt uns schließlich die erforderlichen Dokumente aus. Auf nachfragen bekommen wir schließlich auch eine Rechnung, die aber nicht zu unseren bezahlten 35 US $ passt. Aber auch diese Diskussion führt ins Nirvana. Erbost und erschöpft verlassen wir gegen 3 Uhr morgens, unter Protest der leer ausgehenden Schieber, den skandalösen Grenzübergang. Die Luft riecht nach Korruption und wir suchen Schlaf vor einer nahegelegenen Feuerwache. Leider treibt uns der tüchtige Verkehr früh aus dem Bett. Wir wollen einen ruhigen Platz suchen und kommen unterdessen an einer Ölwechselwerkstatt vorbei. Wie es der Zufall will, steht für Sprinty der Ölwechsel bereits seit einigen Tagen an. Wohlgemerkt vor dem ersten Kaffee bzw. Frühstück! Nach einer guten Stunde Wartezeit steuern wir endlich einen ruhigen Platz an einem Meeresarm an. Nach dem Frühstück wird dann ausgiebig geschlafen. Das war auch nötig! Am Nachmittag fahren wir weiter nach El Salvador, dem Däumling Zentralamerikas.Meer informatie

  • Playas El Cuco & El Espino

    25 april 2019, El Salvador ⋅ ⛅ 32 °C

    Wir sind am Abend unproblematisch in das kleinste Land Zentralamerikas eingereist. El Salvador ist gerade einmal so groß wie Hessen. Die ersten 3 Tage wollen wir an der Küste verbringen. Wir übernachten auf einem kleinen Weg zum Strand zwischen zwei Grundstücken. Am nächsten Morgen schauen wir uns das touristische Örtchen El Cuco an. Ein Restaurant neben dem nächsten. Der Strand ist bis zur Wasserkante mit Palmenwedel bedeckten Strandbuden versiegelt. Wir haben etwas anderes erwartet und ziehen 24 km Offroadpiste weiter nach Playa El Espino.

    Wir parken auf dem Strandweg frühstücken und planschen im Meer. Der Breite weiße Sandstrand ist schön aber es fehlen schattenspendende Bäume. Ein Kleinlaster parkt vor Sprinty ein und einige Arbeiter steigen aus, grüßen freundlich und tragen ein Doppelbett, das sie vermutlich später ausliefern müssen, an den Strand. Die Leute verbringen hier ihre Siesta.
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  • Peninsula San Juan del Gozo

    26 april 2019, El Salvador ⋅ ☀️ 32 °C

    Am Nachmittag kommen wir auf der großen sehr idyllischen Halbinsel Bahia del Jiquiliscuo an. Wir blicken auf eine große Bucht und sind umgeben von gepflegten Grundstücken. Im Wasser ist ein Einbaum-Boot an einem Pfahl festgemacht. Regina steigt natürlich direkt ein! Wir erfrischen uns mehrfach im seichten Meer und genießen die Aussicht bei einem kühlen Radler.

    Am nächsten Morgen kommen einige frei herumlaufende Rinder, Pferde, Schweine und Hunde vorbei. Das ist hier ganz normal aber wir empfinden es als merkwürdig und aufregend. Wir beschäftigen uns anschließend etwas mit der Autopflege und entfernen etwas Rost am Frontscheibenrahmen.

    Am Nachmittag fahren wir rüber zur Pazifikseite der Halbinsel. Ein Palmwedeldach lädt uns zum relaxen ein. Durch die hohen Wellen und der starken Strömung erfrischen wir uns nur kurz im Pazifik. Auf dem Rückweg kommen wir wieder an vielen Cashew-Plantagen vorbei. Die Bauern stellen Hindernisse auf eine Fahrbahn und breiten ihre Nüsse zum trocknen auf dieser aus. Das scheint hier niemanden zu stören, denn es ist gängige Praxis.
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  • Fischmarkt in La Libertad

    27 april 2019, El Salvador ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir reisen am Vorabend an, um am Morgen den Fischmarkt von La Libertad zu besuchen. Der Markt ist auf einer Seebrücke untergebracht. Vorne werden die kleinen Fischerboote entladen. Mittig auf der Brücke werden die Fische filetiert bzw. verarbeitet und hinten in Richtung Straße wird dann verkauft. Wir beobachten wie dicke Tunfische, Red Snapper und Rochen aufgeknüpft werden. Regina ist begeistert und kauft nach kurzer Verhandlung etwas Fisch. Zufrieden kehren wir in ein Wlan-Strandlokal ein und genießen den Trubel.Meer informatie

  • Ausspannen am Lago Coatepeque

    27 april 2019, El Salvador ⋅ ☀️ 30 °C

    Nach einigen heißen Tagen am Meer sehnen wir uns nach etwas erträglicherem Klima. Der Kratersee Coatepeque lockt uns mit seinem kristallklaren Wasser und milden Temperaturen. Hier ist es leider nicht so leicht ans Wasser zu kommen, denn der See erfreut sich großer Beliebtheit bei den San Salvadorianern. Die Elite des Landes hat das Ufer fast lückenlos unter sich aufgeteilt und die einfache Bevölkerungsschicht besiedelt die andere Seite der Straße, die um den See herum führt. Wir finden schließlich ein Wassergrundstück, welches gegen ein kleines Entgelt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Da wir uns auf dem Hinweg in der Einöde verfahren haben, kommen wir erst mit Einbruch der Dunkelheit an. Kurze Zeit später hören wir harte elektronische Musik. Es ist Samstag und hier wird heute mit anstrengender Musik die Nacht zum Tag gemacht. Wir können dabei nicht wirklich gut schlafen und tun uns selbst etwas leid. Der nächste Tag entschädigt uns dafür. Uns gefällt es hier so gut, dass wir unseren Aufenthalt noch um einen Tag verlängern.Meer informatie

  • Die 7 Wasserfälle - Los Chorros

    29 april 2019, El Salvador ⋅ ☀️ 31 °C

    Bevor wir El Salvador den Rücken kehren, besuchen wir noch einige schöne Wasserfälle. Wir sind am Beginn der Ruta de las Flores und fahren zunächst zu den Los Chorros Wasserfällen. Es geht eine enge Piste den Berg hinunter bis wir vor einem Gittertor nicht mehr weiter kommen. Hier parken wir auf dem Weg und öffnen das Tor, um uns Zugang zu den Wasserfällen zu verschaffen. Einige Arbeiter, die am Weg arbeiten, sagen uns freundlich, dass wir nach zwei Stunden wieder zurück sein müssen, da dann das Tor abgeschlossen wird. Nach einigen steilen Metern bergab erreichen wir die Wasserfälle. Großartig, wir planschen und genießen das Schauspiel der Natur!Meer informatie

  • Ruta de las Flores

    29 april 2019, El Salvador ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Ruta de Las Flores ist eine Straße, die an hübschen, bunten Kolonialdörfern, Kunsthandwerkerstätten, Wochenmärkten, und Kaffeeplantagen vorbei an Vulkanen führt. Auf der Höhe von 1.500 Meter herrscht hier ein mildes Klima. Wir schauen uns die idyllischen Dörfer mit ihren Kopfsteinpflasterstraßen und den bunten Wandgemälden an und genießen das Treiben bei einem leckeren, regional angebautem Kaffee. Die Ruta de las Flores ist ein echtes Schmuckstück des winzigen Landes, von dem man eigentlich nicht viel Gutes hört.Meer informatie

  • Malacatiupan Wasserfall

    30 april 2019, El Salvador ⋅ ⛅ 25 °C

    Zum Abschluss unserer Reise durch El Salvator besuchen wir noch den Malacatiupan Wasserfall. Das besondere an diesem Wasserfall ist das warme Thermalwasser. Da wir am Parkplatz des Wasserfalls übernachtet haben, sind wir früh morgens ganz allein am Wasserfall. Vorsichtig tasten wir uns vom einem natürlichen Becken zum nächsten, bis wir schließlich aus 4 Metern Höhe in die große warme „Badewanne“ springen.

    Hier ein kurzes Video: https://youtu.be/taDokcYUESI
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  • Fazit El Salvador

    30 april 2019, Guatemala ⋅ ⛅ 34 °C

    Nachrichten über Bandenkriege und gefährliche Gegenden dominieren die internationalen Schlagzeilen. El Salvador ist wohl das meistunterschätzte Land Zentralamerikas. Wir erleben ein vielfältiges und freundliches El Salvador. Das winzige Land bietet Vulkane, dunkle Sandstrände, kristallblaue Seen, saftig-grüne Kaffeeplantagen und zahlreiche Kolonialstädtchen. Die freundlichen, hilfsbereiten Menschen mit ihrer ausgelassen Stimmung fallen uns ebenfalls positiv auf.
    Allerdings scheint es aber auch nicht so sehr sicher hier zu sein, denn für einige Wanderungen werden Polizeieskorten empfohlen. Wie in den anderen Ländern Zentralamerikas sollte man sich besser in belebten Gegenden aufhalten und immer ein wachsames Auge haben. Merkwürdig fanden wir die großen Werbetafeln von Coca Cola und Co. Ein Müllproblem gibt es, wie in so vielen Ländern unserer Reise, leider auch hier. Den vielen frei laufenden Tieren kommt das sicher auch nicht zugute. Wir haben sogar beobachtet wie eine Kuh eine Plastiktüte vertilgte. Wir erfreuen uns jedoch an den vielen Rindern, Pferden und Hunden die hier frei herum spazieren. Unterm Strich mögen wir El Salvador und können es Reisenden bestens weiterempfehlen.
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  • Hola Guatemala

    30 april 2019, Guatemala ⋅ 🌧 33 °C

    Die Einreise nach Guatemala ist ein Klacks. Nur ein bisschen Wartezeit am Bankschalter, an dem wir eine Einreisegebühr in Höhe von umgerechnet 20 Euro bezahlen müssen. Dann sind wir auch schon im dem Land, von dem uns einige Traveller bereits vorgeschwärmt haben. Etwas später überkommt uns ein Wolkenbruch. Na das fängt ja gut an! Aber es ist auch Regenzeit hier. Eine warme Sommerdusche ist für uns nicht schlimm, für die ausgetrocknete Natur ist es jedoch eine Wohltat. Wir überbrücken die Zeit im Mc Donalds, um das WLAN zu nutzen. Dies ist nämlich rar auf unserer Reise. Anschließend suchen und finden wir einen Übernachtungsplatz an einem nahegelegenen See. Hier liegt leider wieder viel Müll in der schönen Natur. Am Morgen kommen Pferde und Kühe bei der Nahrungssuche vorbei. Eine Kuh frisst eine Plastiktüte. Das muss doch Bauchweh geben. Wir verstehen einfach nicht, warum die Menschen so schlecht mit ihrer Umwelt umgehen. Traurig!Meer informatie

  • Besuch im Hobbitdorf

    1 mei 2019, Guatemala ⋅ 🌧 19 °C

    Wir haben gelesen, dass es ein Hobbitdorf namens Hobbittenango in der Nähe unserer Route gibt. Wir fahren dort hin und freuen uns darüber, dass heute Montag ist, denn in der Woche entfällt der Eintrittspreis. Wir müssen einen engen, sehr steilen Weg hinauf fahren. Mit ausreichend Schwung jagen wir 45 Grad in die Höhe. Links und rechts sind keine 20 cm Platz. Da wir von einem anderen Fahrzeug ausgebremst werden, kommen wir erst im zweiten Anlauf oben am Parkplatz an. Das Hobbit-Dorf liegt auf 2.500 Metern Höhe und besteht aus einigen kleinen Hütten, von denen auch einige für Übernachtungen vermietet werden. Es ist wunderschön gelegen und wir genießen beim Mittagessen die tolle Aussicht.Meer informatie

  • Berliner Bären in Antigua

    2 mei 2019, Guatemala ⋅ 🌧 24 °C

    Antigua ist die ehemalige Hauptstadt Guatemalas. Doch die Naturgewalten haben 1773 der prächtigen Stadt heftig zugesetzt, so dass die Hauptstadt nach Guatemala Stadt verlegt wurde. Nach dem schrecklichen Erdbeben wurde Antigua langsam wieder aufgebaut und Bauwerke wie Kirchen etc. aufwendig restauriert. Seit 1979 ist Antigua Unesco-Weltkulturerbe.
    Sprinty haben wir auf einem kostenfreien Wohnmobil-Stellplatz der örtlichen Polizei geparkt. Hier sind auch einige andere Overlander zu Gast und wir fühlen uns sehr sicher! Uns gefallen die idyllischen Kopfsteinpflasterstraßen mit den vielen bunten Kolonialgebäuden und wir genießen das Flair der schönen Stadt. Als wir den Park Central erreichen, werden wir überrascht. Hier stehen unzählige Berliner Bären in einer Ausstellung zusammen. Die Bären wurden von Künstlern unterschiedlichster Nationen kunstvoll verziert und stehen, zur Freude der Besucher, als Zeichen des Miteinanders. Hier ein kurzes Video an: https://youtu.be/caGh8bkNakQ

    Die Stadt lädt zum verweilen ein. Wir besuchen den großen Markt auf dem man leicht die Orientierung verlieren kann. Hier gibt's scheinbar alles zu erwerben, Kleidung, Nahrung, Blumen, etc.

    Am Abend spricht uns ein junger einheimischer Mann an einer Straßenecke an, ob wir Hilfe brauchen. Scheinbar wirken wir etwas verloren auf ihn. Nach kurzer Klarstellung lobt Jens zum Abschied noch sein Shirt der Deutschen Fußball Nationalmannschaft. Es stellt sich heraus, dass er einige Monate in Deutschland verbracht hat und etwas Deutsch spricht. Wir verstehen uns prächtig mit dem jungen Mann namens Alexander, der uns kurzer Hand zu einem Bier auf der Straße einlädt. Wir plaudern etwas und laden ihn selbstverständlich ebenfalls zu einem Bier in unserer Heimat ein. Mal schauen, ob wir uns irgendwann mal in Berlin wiedersehen! Antigua gefällt uns sehr gut, aber die Umgebung hat landschaftlich auch viel zu bieten, so dass wir nach zwei schönen Tagen die Weiterreise antreten.
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  • El Fuego - Mordor von Guetemala

    4 mei 2019, Guatemala ⋅ ⛅ 19 °C

    Die anstrengende Besteigung des 3.976 Meter hohen Vulkans Acatenango bleibt sicher in unseren Erinnerungen. Das Spektakuläre war jedoch nicht der Aufstieg, sondern die Beobachtung des gegenüberliegenden Vulkans El Fuego. Dieser macht seinem Namen “Der Feurige“ nämlich aller Ehre!

    Wir übernachten vor dem Büro des Veranstalters. Kurz nach 9 Uhr morgens versammeln sich hier weitere 22 wanderlustige Traveller. Nach einer ersten Instruktion und dem verstauen der Lunchpakete, fahren wir ein kurzes Stück mit einem Minibus bis auf 2.000 Höhenmeter zum Startpunkt der Wanderung. Unsere junge Wandergruppe steigt gemeinsam mit 5 einheimischen Guides einen steilen Lavageröllpfad bergauf. Der Untergrund wechselt hin und wieder, die extreme Steigung jedoch kaum. Nach 2,5 Stunden gibt es dann bereits schon Mittagessen, gebratenes Hähnchen, Reis, Gemüse, Brötchen und ein Apfel. Gestärkt wandern wir hinauf zu unserem heutigen Tagesziel, dem Base Camp des Acetanangos auf 3.600 Höhenmetern. Nach fünf schweißtreibenden Stunden haben wir von hier einen grandiosen Ausblick auf eine Reihe von Vulkanen im Wolkenbett. Der in 3 km gegenüberliegende Vulkan El Fuego schleudert immer wieder, mit angsteinflößendem Fauchen und brüllendem Getöse, Lavamassen mehrere hundert Meter hoch in die Luft, die dann den Vulkan hinunterfließen. Besonders eindrucksvoll ist dieses Schauspiel in der Nacht. Wir kommen uns vor als wären wir im Film Herr der Ringe und sehen vor uns die dunkle Macht von Modor in Mittelerde.

    Beim gemeinsamen Abendessen findet ein reger Austausch unter den überaus sympathischen Abenteurern statt. Hostel A in X ist super! Tauchschule B in Y ist toll! So die üblichen Travellertalks eben. Am Lagerfeuer gibt es heiße Schokolade und Marshmallows, bevor es zur kurzen Nachtruhe in die Zelte geht. Wir können durch das laute Donnern des feurigen Vulkans nicht gut schlafen und öffnen schließlich die Zeltplane und schauen "Mordor" dabei zu, wie er seine Macht demonstriert.

    Um 3:45 Uhr stehen wir auf, denn wir wollen zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Acatenango sein. Es ist sehr kalt als wir mit Taschen- bzw. Handylampen in der Finsternis, im Hintergrund der fauchende und wütende Mordor, die restlichen 400 Höhenmeter zum Kraterrand hinauf kraxeln. Oben angekommen, werden wir bei -5 Grad mit grandioser Aussicht für unsere frühmorgendlichen Anstrengungen belohnt. Im Licht der aufgehenden Sonne posieren wir vor der Kameralinse und versuchen die atemberaubende Stimmung einzufangen. Nach einer Stunde auf dem Gipfel wird es uns zu kalt und wir steigen wieder zum Base Camp hinab. Nach einem Frühstück am Feuer, beginnen wir den Abstieg. Mit Hilfe der am Tag zuvor bezwungenen Schwerkraft rennen wir die Geröllpiste wie Sanddünen hinunter. Ein richtiger Gaudi! Nach gerade einmal zwei Stunden kommen wir erschöpft wieder am Ausgangspunkt an. Jetzt nur noch duschen, ausruhen und die Eindrücke verarbeiten! Hier ein kurzes Video: https://youtu.be/PwEbuRqMRAE
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  • Lago Atitlán

    5 mei 2019, Guatemala ⋅ 🌧 24 °C

    Der Atitlán-See liegt auf 1.500 Höhenmetern und ist mit 130 km² der zweitgrößte See Guatemalas. Mit einer durchschnittlichen Tiefe von 300 Metern ist er der tiefste See Mittelamerikas. Er ist umgeben von den drei Vulkanen Tolimán, Atitlán und San Pedro. Um den See herum liegen kleinere idyllische Orte. Wir steuern zuerst das Hauptörtchen Panajachel an. Hier herrscht ein reges Treiben, da viele Fähren zu anderen Orten am See verkehren. Um den Fähranleger tummeln sich etliche Restaurants, die auf das Geschäft der wenigen Touristen angewiesen sind. Wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen und erholen uns von der anstrengenden Vulkanwanderung des Vortages. Am nächsten Tag fahren wir nach San Pedro, welches am Fuße des gleichnamigen Vulkans ebenfalls am See liegt. Wir Zwängen uns mit Sprinty durch die engen Gassen bis zum Seeufer und finden dort auch einen Stellplatz. Die ansässigen Kioskbetreiber verhandeln mit uns einen kleinen Obolus für das Parkieren auf dem Acker. Die Stadt erkunden wir dann zu Fuß, denn durch die kleinen verwinkelten Gassen am Seeufer kommen nur noch Motorräder und Tuk-Tuks hindurch. Trotz der vielen kleinen Läden und Restaurants wirkt es hier dennoch sehr ruhig und angenehm. Ganz anders sieht es in der Ortsmitte aus. Die Einheimischen haben Marktstände aufgebaut und versuchen ihre Waren an den Mann zu bringen. Hinzu kommt noch der rege Verkehr. Wir fliehen ans Seeufer und nehmen ein erfrischendes Bad. Im Anschluss verarbeiten wir die Eindrücke in einem netten Café am Seeufer.

    Am nächsten Tag schauen wir uns noch das kleine „Hippie Dorf“ San Marcos an, indem wir sogar ein kleines Eintrittsgeld bezahlen müssen. Hier leben zugezogene Hippies und Esoteriker in Gemeinschaft mit Maya-Nachfahren. Hier gibt es Organic Food wie z.B. selbstgemachte Schokolade, Honig und Körnerbrot zu kaufen. Wir übernachten auf dem kleinen Hauptplatz neben der Tuk-Tuk-Taxi-Schlange. Das erfrischende Gewitter am Abend beschert uns eine angenehm temperierte Nachtruhe. Am nächsten morgen werden wir bereits um sieben Uhr geweckt, da hier kleine Marktstände aufgebaut werden sollen. Wir fahren 10 Meter weiter und beobachten, dass sich eine Frau mit ihrem Obstkorb an diesen Platz setzt. So sieht hier also der Markt aus!
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  • K'um'arkaj - Hauptstadt der Quiché-Mayas

    8 mei 2019, Guatemala ⋅ 🌧 28 °C

    Auf unserer Route liegt die bedeutende Maya Stätte K'um'arkaj. Es war die Hauptstadt der Quiché Mayas. Das Königreich Quiché wurde im 14 Jh. gegründet. Halb Guatemala gehörte damals zum Quiché Königreich. Als die Spanier die Stätte 1524 eroberten, verbrannten sie die Anführer auf dem Hauptplatz von K'um'arkaj bei lebendigem Leib. K'um'arkaj ist auch heute noch eine heilige Stätte für Mayas und hier werden weiterhin Rituale vollzogen. Mayas opfern z.b. Hühner für die Maya-Götter. Die Wand vom Templo de Tohil, ein Himmelsgott, ist vom Rauch geschwätzt. Wir beobachten eine Maya die ein Feuer vor dem Tempel macht. Ihre Kinder sind wohl noch zu jung für die Maya Bräuche. Sie spielen miteinander um ihre Mutter herum. Wir erkunden mit einer Taschenlampe eine Höhle, die die Mayas vor Ankunft der Spanier für ihre Frauen und Kinder als Versteck gebaut haben. Der 100 Meter lange Tunnel ist vom Kerzenruß ganz schwarz. Je tiefer wir hineingehen, desto stickiger wird die Luft. Am Ende angekommen finden wir eine Art „Schrein“ mit vielen Kerzen und Blütenblättern. Hier wurde die Quiché-Prinzessin begraben. Wieder draußen angekommen, sind wir froh darüber, frische Luft zu atmen.Meer informatie

  • Semuc Champey

    9 mei 2019, Guatemala ⋅ ☀️ 35 °C

    Unter natürlichen Felspools, die von Bergquellen bespeist werden, fließt ein rauschender Fluss entlang. Sprinty schlängelt sich eine holprige steile Schotterpiste entlang und kommt im ersten und zweiten Gang nur langsam voran. Unterwegs unterhalten wir uns kurz mit einer jungen vierköpfigen argentinische Familie, die seit drei Jahren in einen Sprinter mit der Aufschrift "Argentina - Alaska" unterwegs ist. Die Piste wird immer anspruchsvoller. Plötzlich klappert es merkwürdig unter dem Auto. Jens findet ein loses Fahrwerksteil. Nicht sehr bedrohlich, aber leider nicht mit unserem Werkzeug zu reparieren, was uns einen kurzen Werkstattbesuch ins Fahrtenbuch diktiert. Wir holpern weiter die Piste entlang und passieren zum Schluss eine klapprige, hölzerne Hängebrücke. Einige Bretter sind marode, andere fehlen gänzlich. Wir kommen erst nach Einbruch der Dunkelheit an und stehen vor einer verschlossenen Schranke. Regina verschafft uns mit ihrer Überredungskunst eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem abgesperrten Parkplatz mitten im Dschungel. Am nächsten Morgen werden wir von wildem Vogelgezwitscher geweckt und sind die ersten Besucher in den natürlichen Pools. Morgens um acht Uhr genießen wir die einsame Natur im Regenwald. Wir wandern eine Stunde hoch hinauf zum Aussichtspunkt. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf die kristallklaren, smaragd-grün bis türkis schillernden, natürlichen Becken. Es ist bereits so warm, dass wir total durchgeschwitzt sind. Wieder unten angekommen, erfrischen wir uns erstmal in den Wasserbecken. Als wir uns kurz ausruhen und die Beine vom Beckenrand im Wasser baumeln lassen, knabbern kleine Fische an unseren Füßen und Beinen. Dies kitzelt sehr, aber es ist auch gleichzeitig eine tolle Pediküre.
    Zur Mittagspause kehren wir zum Sprinty zurück und kochen mit unserem mobilen Kocher in einem Picknick-Pavillon. Plötzlich beginnt es heftig zu regnen. Der Regenwald macht seinem Namen alle Ehre und die Tropfen knallen auf das Blechdach des Pavillons. Während sich der Pavillon mit schutzsuchenden Badegästen und Hunden füllt, stürzt kurz hinter Sprinty ein dicker Ast rauschend zu Boden. Zum Glück ist nichts passiert! Nach dem zweistündigen Starkregen erfrischen wir uns noch einmal in den Pools. Wir haben ja schließlich für den ganzen Tag bezahlt! Den Abend genießen wir bei angenehmen Temperaturen in unserem Casa Roulante.
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  • Zwischenstopp am Fluss

    11 mei 2019, Guatemala ⋅ ☀️ 34 °C

    Auf dem Weg zur nächsten Touristenattraktion kommen wir nach sechs Stunden fahrt an einem privaten Picknick Platz vorbei. Er liegt an einem Fluss der aus einer Höhle fließt. Da es bereits dunkel ist, sind die Tore dicht, so dass wir vor der Tür übernachten müssen.

    Am nächsten Morgen fahren wir auf das schöne Gelände. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zur Höhlenerkundung. Gewappnet mit Taschenlampen und Luftmatratze stehen wir im Fluss vor dem Höhleneingang. Wir legen uns auf die Luftmatratze und paddeln in die Höhle. Schnell wird es um uns herum Stockfinster, nur die Taschenlampen leuchten uns den Weg. Wir finden es unheimlich, nicht zu sehen, was im schwarzen Wasser sonst noch so schwimmt. Auf unserer rosa Luftmatratze nehmen wir allen Mut zusammen und trauen uns immer weiter in die endlos wirkende Höhle. Wir sehen Stalagmiten und Stalaktiten und entdecken sogar ein paar kleine Fledermäuse, die an der feuchten Decke hängen. Nach ein paar hundert Metern kommen wir an mehreren Abzweigungen vorbei. Um uns nicht zu verirren, kehren wir lieber um. Nach einer Stunde sind wir froh wieder das Tageslicht zu erblicken. Ein tolles Abenteuer!

    Wir genießen den ganzen Tag hier am Fluss, waschen unsere Wäsche, räumen unseren Sprinty etwas auf und beobachten einige Tiere aus unseren Hängematten. Am Abend grillen wir uns etwas Gemüse und Steaks. Nach einer erholsamen Nachtruhe treten wir dann die Weiterreise an.
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  • Insel Flores

    13 mei 2019, Guatemala ⋅ ☀️ 37 °C

    Nachdem wir uns gestern am Fluss entspannt haben, sind wir nach Flores gefahren. Flores, eine kleine Insel mit bunten Gassen, unzähligen Hostels und Restaurants, ist ein Magnet für Besucher. Als wir durch die Straßen schlendern treffen wir ein deutsches Traveller-Pärchen wieder, welches wir bei der Vulkanbesteigung kennengelernt haben. Gemeinsam fahren wir mit einem kleinen, motorisiertem Holzboot zu einer Tierauffangstation und bewundern die dort beherbergten Tiere. Besonders gut gefallen uns die Papageien mit ihren Jungtieren. Sogar ein Jaguar und ein Puma bekommen wir zu sehen. Am Abend genießen wir gemeinsam den Sonnenuntergang am Wasser und essen noch etwas zusammen. Dann geht es zurück zu Sprinty. Wir parken direkt am Wasser und hüpfen nochmal in den See. Der angenehm leichte Abendwind trocknet uns rasch und wir genießen noch etwas die Abendstimmung in unseren Campingstühlen.Meer informatie