Rückkehr in die Heimat der Herzen nach 4 langen Jahren Read more
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  • Day 8

    Nicht nach Elafonisi

    May 22, 2023 in Greece ⋅ ⛅ 19 °C

    Einer der Gründe, warum ich unbedingt an der Westküste residieren wollte, war die Möglichkeit, auch mal nachts in Elafonisi fotografieren zu können. Zu diesem, bzw neben der Lagune von Balos wahrscheinlich DEM touristischen Hotspot Kretas pilgern jeden Tag Tausende Besucher.

    Das ganze nimmt mittlerweile groteske Züge an und seit diesem Jahr sind sogar die ersten Restriktionsmaßnahmen ergriffen worden. Und das will auf Kreta schon was heißen.

    Mein Plan, da mal Astrofotos zu machen, starb in dem Moment, als wir uns dem Parkplatz näherten, um den Strand am Tag zu scouten. Der letzte und bisher einzige Besuch ist etliche Jahre her.

    Plötzlich hatte ich akute Unlust, mich in den Irrsinn einzureihen und wir sind kurzerhand beigedreht und eine Bucht weiter zum Kedrodasos Beach gefahren, an dem zahlreiche, teils sehr alte und fotogene Koniferen stehen.

    Aber auch hier zeigte sich, dass mein Plan für Milchstraßenfotogafie so einfach nicht umsetzbar sein würde, denn die Straßen der Westküste sind in der Nacht nicht lustig. Man müsste also am Abend anreisen und die ganze Nacht am Strand bleiben. Das ist sicher sehr geil, aber nicht dieses Mal.

    Wir haben uns dann noch kurz das vergleichsweise übersichtliche Kloster Chrisoskalitissis und dessen Umgebung angeguckt und die gesamte Ecke sodann erst einmal auf Eis gelegt.

    Auf dem Rückweg gab es noch Ziege in Tomatensauce, aber nicht im klassischen Sinne 😊
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  • Day 9

    Reminiszieren in Paleochora

    May 23, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 20 °C

    Der südliche Abschnitt der Westküste ist soweit abgegrast, also haben wir entschieden, heute nach Paleochora zu fahren, um auf der Ecke ein paar Erinnerungen an den letzten Trip vor 4 Jahren wieder aufzufrischen.

    Paleochora ist ein süßes, kleines Küstenstädtchen mit einer langen, von Bars und Cafés gesäumten Uferstraße nebst davor gelegenem Sandstrand. Die Stimmung ist gechillt, noch sind nicht allzu viele Touristen da.

    Nach einer kleinen Erfrischung im Palmtree Café (https://g.co/kgs/JJfpH1) sind wir schließlich in die Berge Richtung Anydri und dann hintenrum weiter nach Azogyres aufgebrochen.

    Eine wunderbare Tour auf einspuriger Straße hinauf durch eine enge Schlucht mitten durch die Berge, von der sich immer wieder atemberaubende Ausblicke auftun - sowohl Richtung Meer als auch ins Inselinnere.

    In Azogyres sind wir wie vor 4 Jahren vorbei an der alten Wassermühle zum Kloster der 99 Heiligen gelaufen
    (https://maps.app.goo.gl/R8v4PrW8krKR1mWv6). Immer noch ein herrlicher Ort, allerdings dieses Mal auch das Kloster der 99 Millionen Mücken, die besonnencremte und leicht schwitzige Gliedmaßen lieben.

    Also weiter die Runde durch das Dorf vollendet, in dem kretatypisch die Zeit ganz besonders stillzustehen scheint. Es ist keine Menschenseele zu sehen und eine davon fuhr mal einen dicken Lincoln 😂

    Anschließend sind wir in der alten Schule von Anydri zum Essen eingekehrt (https://maps.app.goo.gl/Ac1VHWWeV7zPzb6F6). Die sensationellen gefüllten Zucchiniblüten waren dieses Mal leider nicht auf der Karte, aber der Rest war sehr fein!
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  • Day 10

    Der letzte Umzug nach Kissamos

    May 24, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute mussten wir uns abermals von 2 zuckersüßen Miezekatzen verabschieden, wenn auch nicht ganz so heftig, wie beim letzten Mal. Die beiden kleinen Viecher haben quasi als Reinkarnation von Simba und Nala innerhalb kürzester Zeit unsere Herzen erobert. Aber sie sind gut versorgt und haben ein ganzes Tal in bester Lage für sich alleine. Insofern werden sie hoffentlich ein erfülltes Katzenleben haben 😻 😻

    Auf ging es also die Westküste wieder rauf in Richtung unserer letzten Unterkunft oberhalb von Kissamos (https://g.co/kgs/Yx2Zjk).

    Kissamos selbst ist ein an der schön geformten, gleichnamigen Bucht gelegenes quirliges, staubiges Küstenstädtchen mit kleinem Hafen und ein Wassersport-Mekka. Da werden beeindruckend riesige Schlauchboote gewässert, es gibt Tauchschulen und täglich legen jede Menge Ausflugsschiffe Richtung Balos und Gramvousa ab, wiederum touristisches Pflichtprogramm auf Kreta, wenn man auf Menschenmassen steht.

    Gleichzeitig ist Kissamos aber auch Einkaufs- und Dinge-Regeln-Metropole für die Einheimischen des äußersten Westens. Es gibt also immer was zu gucken. Am besten geht das im Tasty Corner bei einem leckeren Snack und einem Käffchen (https://g.co/kgs/VubGUe)

    Nach einem kleinen Abstecher zum Weihrauchvorräte aufstocken im Kloster Gonia, das aber leider Mittagspause hatte, gab's im Hafen der Nähe gelegenen Olivenöl-Hauptstadt Kolymbari ein lecker lokales Charma Bier und dann sind wir einchecken gefahren.

    Anschließend haben wir uns die auf dem Nachbarhügel gelegene antike Stätte Rokka angesehen. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Topolia Schlucht und auch sonst das ein sehr abgefahrener Ort mit reichlich Geschichte und dem allgegenwärtigen herrlichen Verfall (https://g.co/kgs/9CAXcQ).

    Da saßen wir also in der Abendsonne auf dem Hügel und schauten den Geiern beim mühelosen Kreisen in der Thermik zu. Wir haben immer noch nicht rausgefunden, welche Geierart hier die ganzen Schluchten bewohnt, aber das finden wir noch raus. Die viel zitierten Lämmergeier sind es offenbar nicht. Mittlerweile konnte ich einige brauchbare Aufnahmen machen - vom Frühstückstisch in unserer Unterkunft aus (!).

    Gegen Abend sind wir dann nochmal auf einen kleinen Snack in der Pita-Bar (Ηρώων 42 - https://maps.app.goo.gl/6MF7153fgzg2Lpj49) in Kissamos eingekehrt und haben den ereignisreichen Tag bei einem Gyros und einem weiteren Charma ausklingen lassen.
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  • Day 11

    In der Sirikari-Schlucht

    May 25, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute sind wir nach Polyrinia gefahren, um uns da nochmal umzusehen und Erinnerungen an unseren allerersten Urlaub auf Kreta aufzufrischen.

    Auf dem Burgberg der antiken Stadt haben wir zum ersten Mal bestaunt, wie alt manche Siedlungen und Relikte früherer Zeit hier auf Kreta sind (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Polyrrhenia).

    In Polyrinia angekommen, sahen wir als erstes einen Reisebus von Studiosus-Reisen. Wenig erpicht auf eine ganze Reisegruppe schlauer Menschen in den engen Gassen beschlossen wir, zunächst die südliche Umgebung zu erkunden und die Deliana-Schlucht zu besuchen, die auf einem leichten Wanderweg zu erschließen ist, der aber laut Berichten von den Unwettern der letzten Jahre zerstört worden sein soll.

    Auf dem Weg dorthin habe ich einmal eine Weggabelung auf der Karte falsch verstanden und so sind wir durch puren Zufall am Eingang der Sirikari-Schlucht gelandet, die wir nicht auf dem Schirm hatten und spontan ausprobierten.

    Wieder mal ein totaler Volltreffer, denn nicht nur führt ein sehr magenfreundlicher und auch für durchtrainierte norddeutsche Bergziegen wie uns gut zu bewältigender Pfad durch die Schlucht, sondern es kreisen auch etliche - wie wir mittlerweile zu wissen glauben - Gänsegeier entlang der steilen Felswände und kommen uns zum Teil erstaunlich nah (Kamera mit Teleobjektiv natürlich im Auto, mit dem Handy nicht wirklich würdig zu erwischen). https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gänsegeier

    Entlang des Weges erscheint eine grob gemauerte Terrasse mit einem Gedenkstein, dessen Inschrift uns fassungslos macht, denn inmitten dieser wunderbaren und völlig entlegenen Landschaft haben im August 1944 deutsche Soldaten sechs unbewaffnete Zivilisten im Alter zwischen 17 und 30 Jahren erschossen. Man muss sich wirklich fragen, wie tief Menschen sinken können...

    Langsam aber stetig stapfen wir auf dem Pfad bergauf, der dann schließlich sanft wieder abfällt und auf das trockene Flussbett trifft, in dem Ahornbäume in üppigem Frühlingsgrün erstrahlen und in deren Schatten ein in die Jahre gekommener Picknickplatz zur Rast einlädt.

    Hier vertilgten wir unser mitgebrachtes Mahl und machten uns auf den Rückweg, mussten aber gefühlt alle 10 Meter anhalten und die Aussicht genießen oder den Geiern beim Kreisen zusehen. Generell haben wir aber festgestellt, dass man, wenn man einen Weg in zwei Richtungen geht, auf dem Rückweg viele Dinge sieht, die man auf dem Hinweg nicht wahrgenommen hat. Also öfter auch mal umdrehen - ohnehin das Credo eines jeden arrivierten Landschaftsfotografen 🤣

    Hier kommen wir bestimmt nochmal wieder, denn man ist in dieser Schlucht sehr einfach und schnell mittendrin. Dann bringe ich sicher auch die große Kamera mit, denn die Geier haben durch ihre Landung manchen Nistplatz verraten, den man so nie entdecken würde.

    Nach der Wanderung sind wir noch ein bisschen durch die Gegend gefahren und haben an den Tonpyramiden von Komolithi halt gemacht (https://g.co/kgs/wCFb4d). Eine seltsame Formation, die es in dieser Form nur noch ein einziges Mal im Osten der Insel und dann wieder in gros im türkischen Kappadokien gibt.

    Zu Abend gegessen haben wir nach Google-Empfehlung in einer Mini-Taverne in Kamara Kalidonia (https://maps.app.goo.gl/tYR1z2YuaJ6HyFpD7), was wirklich sensationell war. Das beste geschmorte Lamm, das wir je hatten. 😍

    Auf dem Weg zur Unterkunft habe ich das letzte Licht des Tages genutzt, um am Strand von Nopigia das Wrack der im Januar 2022 hier auf Grund gelaufenen und auseinander gebrochenen Manassa Rose M zu fotografieren. Ich bin mal gespannt, wie lange die da liegen wird...
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  • Day 12

    Verlassenes Falassarna

    May 26, 2023 in Greece ⋅ 🌬 21 °C

    Das Wetter wusste sich heute irgendwie nicht richtig zu entscheiden und wir haben uns davon anstecken lassen.

    Es war also eine gut Gelegenheit, ein Foto-Projekt zu üben, das ich mir die Tage im Straßen-Café in Kissamos sitzend überlegt habe: Alte Kreter auf ihren Mopeds.

    Durch die Hauptstraße dieses quirligen Küstenstädtchens fahren den ganzen Tag Autos und viele viele Mopeds - alles kretatypisch in sehr gesitteter Manier und gemütlichem Tempo.

    So habe ich meine Kamera auf einen hohen Bistrotisch mit freiem Blick auf die Straße aufgebaut und immer wenn ein Moped kam, hab ich konspirativ abgedruckt. Das hat nach ein paar Fehlversuchen erstaunlich gut funktioniert und manch geil zerfurchtes Gesicht ist mir dabei auf den Sensor gegangen. Dazu gab's lecker Kaffee und Schoko-Crepes - ich hab schon unbequemer fotografiert.

    Auch nach 2 Stunden im Café war der Himmel noch grau und es tröpfelte leicht. Bei solchem Wetter lässt sich der geneigte Fotograf nicht lange bitten und stellt sich mit freundlicher Genehmigung seiner geduldigen Ehefrau ans Wasser, um ein paar Langzeitbelichtungen zu machen.

    Auch das war dann irgendwann erledigt und zumindest das Getröpfel hatte aufgehört. So sind wir dann in den äußersten Nordwesten nach Falassarna gefahren, um uns dort die Überreste der antiken Stadt anzusehen. Die Ausgrabungsstätte war nur leider geschlossen, weil aktuell neue Funde ausgebuddelt werden.

    Also haben wir uns noch den üppigen Sandstrand angesehen, für den Falassarna eigentlich bekannt ist. Keine Seele da, aber dank des toll verhangenen Himmels viele schöne Motive.

    Zum Abschluss des geretteten Tages waren wir zum Abendessen im
    AntaMa in Voulgaro (https://maps.app.goo.gl/VsK8sFUWYTzE9sJk8), was sich wieder einmal als absoluter Volltreffer entpuppte. Gut, man kann sich dank Google ganz gut vor Reinfällen schützen, aber es ist dennoch immer erstaunlich, dass man hier auf Kreta im Grunde in jede beliebige Taverne reinstiefeln und hervorragend Essen kann... Gastgeben können Sie - oft nur mit einfachsten Mitteln, aber immer mit vollem Herzen!
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  • Day 13

    Klosterrunde und Chania

    May 27, 2023 in Greece ⋅ ☁️ 21 °C

    Heute war es endlich soweit und wir haben es ins Kloster Gonia geschafft. Da fahren wir seit Jahren hin, denn die haben den leckersten Weihrauch im Shop. Das bisschen Kreta-Duft für zuhause.

    Gonia hat in der griechisch-orthodoxen Kirche eine große Bedeutung und ist dementsprechend aus dem Ei gepellt. Zudem ist seit unserem letzten Besuch ein beeindruckendes Museum im riesigen Gewölbekeller entstanden, in dem teils Jahrhunderte alte Artefakte ausgestellt sind.

    Allein hier kann man Stunden mit der Suche nach Motiven zubringen, die jedes Mal auf's Neue begeistern.

    Anschließend sind wir zu dem auf der Akrotiri-Halbinsel gelegenen Kloster Agia Triada aufgebrochen, das wir ebenfalls schon viele Male besucht haben. Dieser besondere Ort war für uns immer Refugium voller süßer Miezis und Inbegriff des Verfalls, denn äußerlich ist es mit seinem morbiden Charme das genaue Gegenteil von Gonia.

    Hier hatten wir vor, für ein Kunstprojekt möglichst viel der tollen Patina fotografisch einzufangen. Wie sich herausstellte, genau rechtzeitig, denn der gesamte Westflügel ist eingerüstet und wird aktuell grundsaniert. In diesem Fall ist heile leider das neue kaputt, denn sie versuchen zwar, den Look zu bewahren, aber die über viele Jahre gewachsene Patina verschwindet natürlich. Aber das ist wohl nötig, damit das ganze nicht irgendwann komplett zusammenfällt.

    Trotzdem haben wir noch reichlich der teils sehr alten Strukturen und Farben einsammeln können. Nur Katzen waren kaum noch da und die paar, die wir gesehen haben, waren offenbar durch die Pandemie nicht gut an Menschen gewöhnt und dementsprechend scheu.

    Den Kopf voll mit Motiven sind wir ins nahe gelegene Chania gefahren. Das war wie eine Heimkehr, denn in dieser tollen Stadt mit ihrem malerischen Hafen waren wir auch schon sehr oft.

    Es macht einfach Spaß, abends ein bisschen am Hafen und durch die Gassen der Altstadt zu flanieren und die Stimmung aufzusaugen, auch wenn am Samstag Abend der Bär los ist. Aber auch das ist auf Kreta immer relaxed und nie prollig, übermäßig laut oder gar bedrohlich.
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  • Day 14

    Schafe zählen in Polyrinia

    May 28, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 21 °C

    Am letzten Tag unserer Reise schwelgen wir erneut in unseren frühesten Erinnerungen, denn über das Dörfchen Polyrinia, das in der Antike mal eine bedeutende Stadt gewesen ist, sind wir schon auf unserer allerersten Reise gestolpert.

    Der Name bedeutet übersetzt "Viele Schafe" und ein paar davon sind neben zahlreichen Ruinen heute noch da. (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Polyrrhenia).

    Eine meiner frühesten Erinnerungen an Kreta ist der Klang der marmornen Gräber auf dem Friedhof neben der Kirche der 99 Heiligen Väter, auf denen - wie hier üblich - kleine Schreine mit Bildern, Grablichtern und Erinnerungsstücken des Toten mit Glasscheiben abgedeckt sind, die aufrecht stehend im Wind klappern. Wenn die vielen Glasscheiben alle zusammen klappern, ergibt das eine wunderschöne, zeitlose Klangkulisse.

    Um den ehemaligen Burgberg, die Akropolis (akro = höchst, Polis = Stadt), herum führt ein toller Wanderpfad, der uns an verstreuten Mauerresten vorbei bis auf den Gipfel des Hügels führt, von dem wir einen grandiosen Blick über die gesamte Bucht von Kissamos und in die Berge des Hinterlands haben.

    Es ist warm und in der Thermik kreisen wieder zahlreiche Gänsegeier, denen wir hier zum ersten Mal direkt in die Augen sehen können.

    Wir genießen den tollen Ausblick und die schönen Wolkenformationen am Himmel und saugen die Essenz von Kreta in uns auf, denn hier in Polyrinia ist für uns alles konzentriert, was die Insel für uns ausmacht: Wildheit, Geschichte, Schönheit, Ruhe, Natur im Überfluss, Düfte und Farben. Und Ziegen und Schafe natürlich...

    Ausklingen lassen wir den Abend am Strand von Nopigia und wissen sicher, dass es nicht wieder 4 Jahre dauern wird, bis wir wieder hier sind!
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