Für heute ist Wind aus Ost – Rückenwind – versprochen, allerdings ab Mittag in Sturmstärken. Also früh aus den Federn, ablegen um sieben Uhr mit dem ersten Lichtstrahl, Sonnenaufgang auf dem Meer unter verwischten Wolken und die Segel hoch.
Olga kommt ins Traben, vorbei an Almerimar, und sie fällt in leichten Galopp. 6,5 Knoten haben wir zwischendurch gemessen! Gegen Mittag erreichen wir den Hafen von Adra, und an Bord gibt es leichte Unstimmigkeiten, ob wir hier einlaufen oder bis Motril weitersegeln, da der Wind so günstig weht. Mir erscheint die Weiterfahrt zu ungewiss, bis Motril ist es noch weit und wer weiß, ob der Wind hält. Also laufen wir ein in den Fischereihafen mit einem kleinen Segelclub, wo alles belegt ist.
Der Käpt’n wird noch ärgerlicher, er bekommt die Auskunft, er solle sich irgendeinen Platz suchen. Wir finden einen an der Kaimauer vor einer Halle – das ist die Fisch-Auktionshalle. Aber keiner sagt was, also gehen wir erst mal Kaffeetrinken und die Laune verbessern.
Als wir wiederkommen, finden wir unser Schiff außen an einem Fischdampfer festgemacht. Die Fischer mussten an den Kai, um ihre Beute abladen zu können, also haben sie Olga kurzerhand und netterweise einfach an ihrem Kutter festgemacht. Wir können dableiben, sagen sie, sie haben nichts dagegen. Also klettern wir über den Kutter in unser Schiff und Käpt’n Fidel begibt sich zur Siesta. Da taucht ein Guardia Civilist auf. Er möchte die Bootspapiere sehen und bedeutet mir, dass wir hier nicht bleiben könnten, das sei reserviert für die Fischer. Wir sollten an der »Levante« anlegen, der Ostmauer des Hafens. Ich wecke meinen Kapitän und wir verabschieden uns von den netten Fischern, die nochmal versichern, ihretwegen hätten wir bleiben können.Read more