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- Oct 9, 2017, 9:46am
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 453 m
- SpainCanary IslandsLas PalmasTafiraCaldera de Bandama28°1’50” N 15°27’33” W
Auf zum Vulkan
October 9, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C
Heute wollen wir zum Vulkan 🌋 (Caldera) „Bandama“ und ihn auch innen durchwandern. Aber keine Angst, seine aktive Zeit ist schon lange her 😎
Die Nacht in dem Hostel war ganz gut. Hin und wieder störten einige Lkws, aber insgesamt recht ruhig. Auch in dem Hostel selbst. Nachdem wir aufgestanden waren und uns frisch und reisefertig gemacht haben, gingen wir zum frühstücken ich die Bar, wo wir gestern Abend zuvor gegessen hatten - „Mc Floppy“. Dort gab es frische Churros mit Chocolate und Café. Die waren extrem lecker 😋. Danach gingen wir durch die Stadt „Teror“ und schauten uns noch einmal die Balkonstrasse und Basilika an. Wir hofften, dass der von der Basilika außerhalb liegende Kreuzgang (in einem extra Gebäude) heute zugänglich war. Aber leider nicht. Nur durch ein Gatter konnten wir hinein schauen 👀
Dann gingen wir zum Busbahnhof. Sehr pünktlich fuhr der Bus dann auch ab. Die 32 Minuten Fahrzeit kam mir allerdings „spanisch“ vor, denn die Strecke ging entlang der vielen Schluchten und sogar über die Berge. Die Fahrt kostete für uns beide 3,10€ und es waren nur noch 5 andere Fahrgäste dabei. Immer wieder hielt der Bus an und ließ einen nach den anderen aussteigen, so dass nur noch wir übrig blieben. Mit dem Blick auf die Uhr fiel uns auf, dass wir die Haltestelle in „Utiaca“ (ich nenne es Uticaca 😊) nicht zu der erwarteten Zeit erreichen. Also wie wissen, welche Haltestelle wir denn nun aussteigen müssen? Freund Google half uns weiter.
Wir erreichten die Haltestelle und stiegen in prächtigem Sonnenschein aus. Zuerst cremten wir uns an der Haltestelle ein, damit wir nicht wie Krebse 🦀 aus dem Kochtopf nach der Schlucht aussehen. Ein kurzes Stück an der Straße entlang und dann in einen kleinen Weg eingebogen. Dort dem Weg folgend, kamen wir in die Schlucht. Es war schon vorher zu erkennen, dass diese auch landwirtschaftlich genutzt wird. Sehr hoher Schilf und in der Mitte der Weg. Das war schon beeindruckend. So ging es ca. eine halbe Stunde, ehe sich der Schilf zurück zog und Sträucher und Kakteen 🌵 den Wegesrand säumten. Ein Stück ging es immer wieder selbst in dem ausgetrockneten Flussbett entlang. Was bedeutet, dass man über die Steine gehen musste. Immer schön auf den Weg achten, lautete die Devise. Sonst könnte man schnell umknicken und sich verletzen. Damit wäre die Reise dann beendet.
Wir gingen durch teilweise recht gemeinem Gestrüpp. Gemein deshalb, weil sie uns die Beine aufkratzten. Eine alte kleine Fabrikruine könnten wir noch begutachten und stellten fest, das Vögel ganz schön viel 💩 können - gemessen an dem sich auftürmenden Haufen. Weiter die Schlucht entlang kamen wir an einem Haus vorbei. Was mit Strom, Telefon und Wasser versorgt wurde. Aber keine Straße weit und breit. Da fragt man sich doch, warum steht das hier und wie kommen die Besitzer mit dem Auto dort hin?! Ein wenig später dann, zum Ende dieser Schlucht, kam dann das Highlight- ein Drachenbaum. Seine Wurzeln krallten sich in den felsigen Grund. Der Baum stand genau am Abhang und trotzdem stand er noch. Recht groß und stolz stand er so da und schon der Gravitation zu trotzen. Dann kamen wir zum Ende oder Anfang der Schlucht, je nach dem wie man es sehen möchte. An eine kleinen asphaltierten Straßen gingen wir nach „Santa Brígida“ (ich nannte es heilige Brigitte 😊). In dem recht ruhigen Ort schauten wir uns die Kirche mit dem Altar an und nahmen in einer Bar zwei Getränke zu uns und genossen die verdiente Pause.
Ein wenig weiter durch die Stadt und verließen sie auf einen kleinen Feldweg, welcher von der Straße abging. Bald näherten wir uns wieder einem mächtigen Schilfwald und sahen den Weg nicht mehr. Nur dank GPS fanden wir ihn und in Verlauf des Weges, musste. Wir immer wieder auf GPS zurück greifen, denn ein Weg war beileibe nicht zu erkennen. Und so kamen wir dann scheinbar auch an eine Stelle, wo wir dann mitten im Privatbesitz standen. Das Auto des Besitzers war nicht weit weg und ebenso wenig sein Hund - der schon zu hören war. Was machen? Wir entschieden uns für die Variante, irgendwie zur Route zurück zu kommen und mussten an einem Hang entlang klettern, um dann durch den Zaun des Grundstückes zu kriechen. Wir haben es geschafft.
Nach einer Weile kamen wir wieder zur Hauptstraße und kurz darauf verließen wir diese erneut auf einem kleinen Weg. In uns stieg etwas Angst auf, ob wir wieder so eine Tortur erleben werden. Dem war aber nicht so. Denn wir gingen durch prächtige Palmen-Alleen und erreichten dann unser Hotel das „Badama-Golf-Hotel“. An einem Golfplatz gelegen. In mir stiegen schon Gedanken auf, im Hotel selbst eine versnobte Gesellschaft anzutreffen. Wir sahen dicke männliche Spanier Caddy fahren, die am Fahren mehr Spaß zu haben schienen, als am Golfspiel selbst. Wie kleine Tuk Tuks auf grüner Wiese, huschten sie daher. Wir gingen zu unserem Hotel und wurden von einer sehr netten Frau an der Rezeption begrüßt. Das Hotel und der Golfclub lagen als getrennte Einheiten beieinander und so gab es keine versnobten Hotelgäste.
Wir gingen kurz auf das Zimmer, legten die Rucksäcke ab und machten uns auf den Weg in die Caldera. Wer runter geht, muss irgendwann wieder hoch. Als wenn wir heute nicht schon genügt bergauf und bergab gegangen wären, mussten wir auch noch in den Krater steigen. Aber es lohnte sich. Nicht nur wegen der Ruhe, vor allem wegen der Natur. Viele Nistplätze von Vögeln in den Felsspalten, das poröse leichte Gestein und die Pflanzen waren toll anzusehen. Auf dem Rückweg sahen wir uns an Schautafeln die Entstehungsgeschichte von der „Bandama-Caldera“ an. Eigentlich wollten wir danach in ein nahes Restaurant gehen. Aber es war geschlossen und wir dachten, dass es, wie in Spanien manchmal üblich, erst gegen 19:00 Uhr aufmachen würde. So gingen wir zurück zum Hotel. Aber schon unterwegs gingen wir die morgige Etappe durch. So wollten wir morgen früh am Kraterrand entlang gehen. Leider habe ich Höhenangst und so kamen wir auf die Idee, mal ein kleines Stück vom Weg auf den Krater auszuprobieren. Dann könnte ich entscheiden, ob ich den Weg morgen gehen werde oder nicht. Also gingen wir zum Krater und folgten der Beschreibung für den Rundweg.
Ein mulmiges Gefühl in der Magengegend machte sich bei mir bei dem Anblick des Weges schon aus der Ferne breit. Dazu kam noch eine Beklemmung, welche sich auf mein atmen legte. Trotzdem oder erst recht, folgte ich dem Weg. Links ging es steil runter in die Caldera und rechts ging es steil runter ins Tal. Was blieb war ein stellenweise 1,50m breiter Grat, auf dem der Weg entlang führte. Ich konzentrierte mich auf dem Weg, was man eh machen musste, da dieser teilweise durch den losen Bimsstein bzw. feiner staubiger alter Asche bedeckt war und das Gehen dadurch erschwert wurde. Aber trotzdem konnte ich auch die Ausblicke genießen. Der Weg war anstrengend, weil es auch bergauf und bergab ging. Wir kamen an der Straße oberhalb des vorher erwähnten Restaurant an und hofften nun, dass es geöffnet hatte. Denn weit und breit gab es keinen Supermarkt, Bar oder Restaurant. Aber es war zu. So gingen wir zurück zum Hotel und die nette Frau an der Rezeption sagte uns, dass dieses Restaurant montags geschlossen habe - so wie viele andere Lokalitäten in Spanien ebenso. Als Spanienfans hätten wir das wissen müssen. Aber bei langen Wanderungen vergisst man oft die Wochentage, so wie bei dieser.
Erschöpft gingen wir in unser Zimmer, nahmen eine heisse Dusche und aßen unsere Proviantreste auf und sind sogar auch satt geworden. Es war ein anstrengender, aber auch wieder ein sehr schöner Tag.Read more
Traveler Das liest sich ja recht abenteuerlich Ihr mutigen Helden des Vulkans. Viel Spaß weiterhin🤗 wünscht Doris
Traveler Vielen lieben Dank Doris 😘