• Ulli Brennenstuhl

Alpendurchquerung Wien Nizza

Inspiriert von dem Buch 2000 km Freiheit will ich zu Fuß über den Alpenbogen in ca. 3,5 Monaten von Wien nach Nizza wandern Les mer
  • Etape 23: Nocking on heavens door

    11. juni 2023, Østerrike ⋅ ⛅ 14 °C

    Ok, ok für das schlechte Wortspiel im Titel werfe ich was ins Phrasenschwein. Aber wer mich kennt weiß, dass ich Fan von schlechten Wortspielen bin und da ich heute über einige Gipfel die auf *nock enden gelaufen bin konnte ich das nicht sein lassen. Es gäbe da noch so viel mehr:
    Ausgenockt
    Nocking on Wood
    Kärntner Nockerl

    Ich erspare euch den Rest, aber zur heutigen Wetterlage passt der Titel ganz gut.

    Das Wetter für heute war sehr durchwachsen angesagt, aber irgendwie ändern sich die Vorhersagen im Moment auch immer sehr schnell.
    In der früh war es ziemlich bedeckt und die Gipfel waren alle in den Wolken. Ich musste erst mal etwas aufsteigen und immerhin stiegen auch die Wolken etwas auf.
    Auf dem ersten Gipfel (Stubenock) angekommen ging es dann exponiert weiter, eigentlich kein Thema aber heute ging so ein kalter Wind, dass ich die Handschuhe auspacken musste.

    Schnell ging es dann zum Seenock und der Friesenhalshöhe bevor es dann zum Königstuhl - dem höchsten Punkt der heutigen Tour und auch bisherüberhaupt - gehen sollte.

    Der Königstuhl zierte sich aber etwas und war immer wieder komplett in den Wolken um dann 5 Minuten später komplett frei zu sein. Als ich dann oben war, war er leider wieder in den Wolken. Am Gipfel war noch ein Einheimischer mit mir, mit dem ich dann einen Zirbenschnaps trinken durfte/musste.

    Da die heutige Etappe mit über 8 Stunden angesetzt war, habe ich mich bald wieder auf den Weg gemacht und es ging erst mal ein Stück runter. Es war zwar erst gegen abends Regen angesagt, aber bald ging dann doch ein Schauer ab und ich musste das erste Mal auf der Tour die Regenhose auspacken.

    Nach einer halben Stunde war das aber auch wieder vorbei und den restlichen Tag konnte ich ein grandioses Wolkenspiel beobachten.

    Bei der Prießhütte angekommen musste ich dann feststellen, dass ich bei der Etappenplanung übersehen hatte, dass mich die Etappe ein gutes Stück auf der Nockalmstraße entlang führte. Die ist bei Motorradfahrern durchaus beliebt und ich hatte wenig Lust länger auf der Straße zu laufen.
    Also etwas überlegt und da ich mich noch recht fit gefühlt hab, fiel dann die Entscheidung die Etappe für einen schöneren Weg um eine Stunde zu verlängern.

    Es ging dann durch ein etwas sumpfiges Gebiet, an sich war das nichts neues, aber heute hat mich ein Grasbüschel im Stich gelassen und hat nachgegeben - ich Stand bis zu den Schienbeinen im Schlamm (siehe Foto). Beim nächstenBach konnte ich das schlimmste aber dann schon wieder wegwaschen.

    Zum Klommnock musste ich dann noch einige Höhenmeter überwinden und es wurde schon zäher, vor allem weil von dort nochmal 2 Stunden Abstieg angesagt war.

    Nach über 9 Stunden Gehzeit, 27 km , 1700 Höhenmeter in Auf- und Abstieg, war ich dann froh am Erlacher Haus anzukommen und wurde mit einem hervorragenden
    Abendessen belohnt: Selbstgemachte, gefüllte Nudeln mit Bärlauch, Käse und Hackfleisch.
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  • Etappe 24: Skigebiete im Sommerschlaf

    12. juni 2023, Østerrike ⋅ ☁️ 9 °C

    Gestern Abend habe ich noch einige Wanderer kennengelernt, die auf dem Alpe Adria Trail unterwegs sind. Der geht von Heiligenblut nahe dem Großglockner bis nach Triest.
    Scheinst sehr beliebt zu sein, aber da gibt es wohl auch den Rund-um-Service: Buchung der Unterkünfte und man wird sogar an bestimmten Orten abgeholt und zum Hotel gebracht.

    Ich bin dann aber recht bald schlafen gegangen, die 9 Stunden waren doch etwas viel.

    Heute standen aber auch schon wieder über 8 Stunden auf dem Programm, uff. Aber ich hab mich heute früh eigentlich relativ fit gefühlt, kaum Ermüdungserscheinungen von gestern.

    Die Etappe heute hat mich dann wieder durch etwas mehr Zivilisation geführt, vor allem durch Skigebiete. Daher gibt es heute auch nicht so viele schöne Fotos.

    Die Strecke war immer noch ok, mit schönen Abschnitten, aber im Vergleich zu den beiden letzten Tagen merkt man einfach was so Skigebiete ausmachen. Im Sommer einfach nicht schön und auf den Pisten ist mit Artenvielfalt nicht mehr viel.

    Gegen Mittag bin ich dann in Bad Kleinkirchheim angekommen und mein Weg hat mich an einer Eisdiele vorbei geführt, auf den Hütten gibt es eher selten bis nie Eis, also musste ich zuschlagen (Siehe Beweisfoto).

    Die Pause hat ganz gut getan, der Löwenanteil des Anstiegs kam nämlich erst jetzt, ich musste nochmal ca. 1100 Höhenmeter nach oben. Zu meiner Freude bin ich erst mal wieder an einem Esel vorbei gekommen.

    Der weitere Anstieg ging unspektakulär durch Bergwald, zum Glück viel auf Pfaden und wenig Forststraße. Als ich dann fast oben war kamen ein paar Tropfen Regen,a Bier die waren kaum der Rede wert.

    Den Gipfel der Kaisersburg konnte man jetzt schon gut sehen, aber das ist etwas bizarr. Man hat in den 70er Jahren direkt daneben die Bergstation der Kaisersburgbahn gebaut. Einen ziemlichen Betonbunker, der dann auch noch höher ist als der Gipfel. Dazu darunter noch ein paar festinstallierte Schneekanonen.
    Natürlich haben Skigebiete auch ihre Daseinsberechtigung, aber schön ist halt was anderes.

    Ich bin dann gleich zum nahen Wöllaner Nock, zumindest hatte man von dort eine schöne Aussicht und konnte schon bis nach Villach schauen.
    Wieder kam etwas Regen, aber auch wieder nur ein paar Tropfen.
    Nochmal schnell über den vorderen Wöllaner Nock und dann war ich auch recht fix bei der Geigerhütte, auf der ich heute übernachte.
    Es gab wieder gefüllte Nudeln, aber mit anderen Füllungen. Wieder sehr, sehr lecker :)

    Mit dem Wetter hatte ich auch mal wieder Glück: kurz vor 17 Uhr war ich hier und seit 18 Uhr schüttet es in einer Tour.
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  • Etappe 25: Etwas Strecke machen

    13. juni 2023, Østerrike ⋅ ☁️ 18 °C

    Mit dem Wetter hatte ich gestern wirklich, wirklich Glück. Es hat eigentlich die ganze Nacht lang geschüttet.
    Heute morgen war es dann recht neblig, aber dafür kein Regen mehr.
    Ich bin dann erst mal falsch abgebogen und wieder auf ein paar Kühe gestoßen, die mich nicht durchlassen wollten - in dem Fall aber Glück, weil ich dadurch nochmal auf die Karte geschaut und meinen Fehler bemerkt habe. Gefühlt waren die Kühe durch den Nebel auch noch etwas nervöser.

    Heute war wenig Aufstieg, dafür viel Strecke und Abstieg angesagt. Mein Weg führte mich am geographischen Mittelpunkt von Kärnten vorbei.
    Hier kann man auf einen Knopf drücken und wird dann per Webcam aufgenommen und auf der Internetseite von Arriach verewigt. Aus Spass hab ich es dann einfach gemacht, komischerweise geht die angegebene Adresse nicht - man findet es aber dann doch recht schnell über Google.

    Weiter unter im Tal ging es dann durch den Ort Arriach und hier konnte man schon sehnen, dass vor nicht all zu langer Zeit mal ein Unwetter gewütet haben muss. Einige Brücken waren nur provisorisch repariert.

    Leider ging es heute sehr viel auf geteerten Straßen dahin, es gab da keine so richtig schöne Alternative. Zu allem Übel war dann auch noch einer der Wege, den ich gehen wollte, gesperrt und auch ohne genauere Angabe.

    Ich hab dann versucht den Weg etwas tiefer auf einer Forststraße zu umgehen, aber auch hier war nach 10 Minuten Schluss: Die Forststraße war komplett weggerissen und auch so, dass es zu gefährlich war irgendwie darüber zu laufen.
    Der gesperrte Weg hatte wahrscheinlich ein ähnliches Schicksal.

    Hilft alles nichts, also weiter hinab ins Tal und noch mehr Teerstraße. Ich musste dann wirklich zwischendrin mal die Füße kühlen, aber das hat geholfen.

    Auf dem Weg ist dann noch eine Schlange an mir vorbei geschlängelt, die relativ groß war. Zumindest hab ich bisher selten bei uns in freier Wildbahn eine in der Größe gesehen. Ich hab ein kurzes Video davon gemacht.

    Der Rest der Strecke war dann einfach nur hatschen. Recht bald war ich an den Toren von Villach und bin dann gegen 15:30 schon am Gasthof gewesen, wo ich heute übernachte.

    Leider ist hier heute Ruhetag, also sind nur Übernachtungen möglich.
    Nach einer wohltuenden Dusche bin ich also nochmal ausgeschwärmt, weil ich ja eh noch irgendwo essen musste.

    Und was macht man wenn man schon 28 km gelaufen ist ? Natürlich läuft man zur Fuß in die 2,5 km entfernte Innenstadt, um noch die Wanderkarten für die nächsten Abschnitte und ein paar Vorräte zu bekommen.

    Auch wenn das Hüttenessen wirklich immer gut ist, hatte ich heute mal keine Lust mich in ein Restaurant zu setzen und habe es mir dann mit einem Falaffelwrap auf einer Bank gemütlich gemacht.

    Vielleicht fragen sich schon manche von euch „Ja wieso rennt er denn so?“. Auf die Frage gibt es zwei Antworten:
    1. Mal wieder die Lage der Unterkünfte
    2. Ich habe mit Max ausgemacht, dass wir uns am 15.06 am Riffugio Nordio Deffar am Beginn des karnischen Höhenweges treffen und sonst hätte das nicht mehr geklappt 😄
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  • Etappe 26: Zum Abendessen in Italien

    14. juni 2023, Østerrike ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute war so eine Etappe von der ich eher dachte, dass sie etwas öde wird.
    Damit ich es morgen zum Rifugio Nordio Deffar schaffe, musste ich von Villach aus wieder ein gutes Stück im Tal laufen.

    Die Altstadt von Villach hat mir schon gestern gut gefallen und da es kein großer Umweg war bin ich nochmal dort etwas durchgelaufen. Eine richtige Altstadt fehlten München einfach.
    Ich hab dann auch noch die Gelegenheit genutzt und ein paar Landkarten, die ich für den weiteren Weg nicht mehr brauche per Post heim zu schicken.
    Am Rande von Villach hat es dann leider schon leicht zu regnen angefangen . Der Wetterbericht ist momentan leider nicht sehr zuverlässig.
    An einer Abzweigung hab ich dann ein paar Radfahrer gesehen, die auf einen kleineren Weg abgebogen sind und auch ihre Räder geschoben haben.
    Der Weg sah etwas schöner aus, als mein geplanter und war auch kein großer Umweg, also bin ich da auch lang.
    Die Entscheidung hat sich als großes Glück herausgestellt, da ich ich auf einmal unerwartet am Maibachl Warmbad gestanden bin. Anscheinend ist das ein Überlauf der Therme Villach, der aber nicht immer Wasser führt. Hier waren schon einige Leute am Baden und ich habe dann spontan entschlossen diese Möglichkeit auch zu nutzen.
    Das Wasser war angenehm lauwarm und kurioserweise ist eine Fledermaus ständig knapp einen Meter über dem Becken herumgesaust. Scheint sich in der Tageszeit geirrt zu haben, war aber nett zu beobachten.
    Ich hab ein kurzes Video gemacht, allerdings ist die Fledermaus zu schnell um eine gute Aufnahme zu bekommen.

    Da ich am Nachmittag noch verabredet war, bin ich aber nach einer halben Stunde auch wieder weiter gelaufen. Der Regen wurde etwas mehr, war aber immer noch erträglich, aber mit Sicht war heute nicht viel.
    Der weitere Weg war aber kein so fader Hatscher im Tal wie gedacht, sondern ging durch den Naturpark Dobratsch und hier gab es unerwartet viele Blumen, die mir bisher noch nicht untergekommen waren, schaut einfach in die Bilder.

    Gegen Mittag hat das Wetter dann immerhin etwas aufgelockert, aber die Etappe wurde schon etwas zäh. Das lag aber einfach daran, dass die letzten 4 Tage etwas viel waren, da komme ich auf knapp 110 km.

    Ich war dann froh an meinem Tagesziel zu sein und nach einer schnellen Dusche hab ich mich auch schon mit Thomas zum Abendessen getroffen.

    Er ist der Sohn eines früheren Arbeitskollegen und Freundes meines Vaters und in der Kindheit / im Teenageralter waren unsere Familien regelmäßig zusammen im Skiurlaub. Er wohnt seit einigen Jahren mit seiner Familie in Arnoldstein und das ist hier gleich um die Ecke. Ist schon ein paar Jahre her, dass wir uns gesehen hatten und es wahr sehr nett sich mal wieder zu treffen.
    Da meineUnterkunft direkt an der Grenze zu Italien liegt, sind wir dann zum Abendessen in eine Pizzeria knapp hinter der Grenze.
    War ein netter Abend :)
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  • Etappe 27: Zum Höhenweg gehts hoch

    15. juni 2023, Italia ⋅ ⛅ 16 °C

    In der Pernsion war ich der einzige Gast heute Nacht und wurde trotzdem mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet belohnt. Sogar mit Entsafter um selber aus Orangen, Äpfeln und Karotten einen frischen Saft zu machen. Wunderbar!

    Die 1. Etappe des karnischen Höhenwegs ging dann auch gleich hinter der Pension los und zum Glück waren es heute nur knapp 500 Meter auf Teer.
    Meine Füße haben es mir gedankt, gestern nach 3 Tagen viel Strecke haben sie schon ziemlich gemeckert, aber heute war dann wieder alles gut.

    Wenn man einen Tourenführer zu der Etappe gelesen hätte wäre sic her folgendes dort gestanden: „Schnell gewinnt man an Höhe“. Es ging doch relativ steil durch den Wald nach oben. Es war an sich ein schöner Weg, nur freie Blicke hatte man selten.
    Am Wegrand wuchsen ein paar Walderdbeeren und darüber hab ich mich sehr gefreut. Wer öfter mit mir wandern geht, weiß schon, dass ich immer nach Blaubeeren usw. Ausschau halte.

    Der Weg heute war nicht schwierig, aber mit 1800 Höhenmetern wieder ziemlich viel Anstieg. Wenn man einen Höhenweg gehen will muss man halt erst mal in die Höhe.
    Es ging dann auch ständig zwischen Italien und Österreich hin und her, was mit diversen Warnschildern gekennzeichnet war.

    Auf dem weiteren Weg waren dann auch immer mehr umgestürzte Bäume und man hat schon die Waldarbeiten hören können. Tja und da stand ich dann vor einem Absperrband wo eigentlich mein Weg weiter gehen sollte.
    Da auch keiner der Arbeiter mir irgendeine Aufmerksamkeit geschenkt hat, bin ich dann etwas quer am Hang vorbei gelaufen und konnte die Arbeiten zum Glück gut umgehen.

    Die letzte Stunde heute wurde dann schon etwas zäh, aber immerhin gab es mittlerweile mehr Ausblick.

    Gegen 16 Uhr war ich dann an der Hütte und hab mich erst mal mit einer Pistazientorte gestärkt. Max war noch nicht in Sicht, aber einige andere Wanderer waren schon da. Es starten jetzt natürlich mehrere den karnischen Höhenweg, es wird also nicht mehr ganz so ruhig wie zuvor, aber das ist auch ok so.

    Nach einer erfrischenden Dusche hab ich mich dann noch mit einem anderen Wanderer etwas unterhalten, dann kam auch Max auf der Hütte an. Schon lustig sich jetzt wirklich mal zu treffen und in den nächsten Tagen haben wir auch die gleichen Etappen.

    Jetzt sitzen wir hier gerade noch in einer gemütlichen Runde aus Leuten, die den karnischen Höhenweg laufen, die Via Alpina laufen und eben die, die von Wien nach Nizza laufen.
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  • Etappe 28: Karnischer Höhenweg Tag 2

    16. juni 2023, Østerrike ⋅ ⛅ 13 °C

    Der gestrige Tag war ja eigentlich nur der Aufstieg zum karnischen Höhenweg, aber heute ging es nun endlich mal etwas weiter oben dahin.
    Es stand mal wieder eine Etappe mit gut 8 Stunden auf dem Programm. Gestern auf der Hütte hatten Max und ich auch noch Dominik aus St. Pölten kennen gelernt und da wir heute alle das gleiche Ziel hatten, sind wir dann den Tag zusammen gelaufen.

    Das war eine willkommene Abwechslung mal nicht alleine zu wandern und vom Tempo her hast es auch relativ gut gepasst.

    Heute war auch endlich mal mehr Ausblick und die Etappe war landschaftlich wunderbar.
    Gegen Mittag war es mal etwas bedeckt, aber es hat zum Glück wieder aufgemacht. Insgesamt ist das Wetter für die nächsten Etappen recht gut angesagt.
    Mittlerweile fängt auch der Almrausch zu blühen an, in den nächsten Tagen wird das sicher noch intensiver werden.,

    Wir haben uns heute auch recht gut unterhalten / verratscht und so sind wir auch ein paar mal falsch abgebogen, aber meistens haben wir es schnell gemerkt.

    Trotz der 25 km und 1800 hm ging der Tag wie im Flug vorbei und ich bin schon gespannt was die nächsten Etappen auf dem Höhenweg bringen - wir werden auch in der Besetzung noch ein paar Tage zusammen unterwegs sein.
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  • Tinka

    17. juni 2023, Østerrike ⋅ ☀️ 14 °C

    Ich habe lange überlegt, ob ich hier im Blog davon schreiben soll. Es lesen mittlerweile auch viele mit, die mich nicht so gut kennen,
    aber es gehört eben auch zu mir und meinem Weg.

    Tinka war meine Ehefrau und heute wäre unser 6. Hochzeitstag gewesen.
    Leider habe ich sie Anfang letztes Jahr verloren, bei ihr wurde im Mai 2018 Lungenkrebs diagnostiziert.
    Sie hat nie geraucht und auch sonst ein gesundes Leben geführt.

    Die Jahre mit der Krankheit und auch gerade in Verbindung mit der Coronazeit waren schwer, aber die Zeit ist auch mit vielen schönen Erinnerungen an Dinge, die wir noch zusammen erleben durften verbunden.

    Ich habe mir früher selber nie groß Gedanken darüber gemacht, aber von einem Tag auf den anderen kann sich das eigene Leben komplett ändern, egal was man macht, keiner weiß was kommt.

    Wieder alleine, ohne Partnerin zu sein, ist mir sehr schwer gefallen und ich musste auch erst wieder lernen Dinge alleine zu machen und mich auf neue Dinge einlassen zu können.

    Ich bin zwar früher schon mal mit dem Mountainbike von Nord nach Süd über die Alpen geradelt, aber zu Fuß wollte ich das nicht machen.

    Ich habe mich dann gefragt, ob das schon mal jemand von Ost nach West gemacht hat und bin dann über das Buch „2000 km Freiheit“ gestolpert.
    Ich habe es mir dann gekauft, gelesen und relativ schnell entschlossen, dass ich das machen will. Auch um mal für einen längeren Zeitraum aus allem raus zu kommen, Abstand zu bekommen und über viele Dinge nachdenken zu können.

    Ich bin heute den 29. Tag gewandert und jetzt genau seit einem Monat unterwegs. Auch wenn ich noch ein langes Stück vor mir habe, das Gefühl von Freiheit hat sich schon eingestellt und ich merke wie das Wandern, die Natur, die Erlebnisse und Begegnungen mir gut tun.

    Ich habe auf meiner Wanderung einige Leute getroffen, denen ich erzählt habe was ich vor habe, aber nicht wie ich eigentlich dazu gekommen bin.
    Oft kamen Aussagen wie „Sowas möchte ich auch irgendwann / wenn ich mal in Rente bin / wenn ich Zeit habe machen“. Natürlich hängt dass auch von den individuellen Lebensumständen ab.
    Kann man sich die Zeit nehmen, kann man sich das finanzieren, … aber Dinge, die einem wichtig sind sollte man nicht aufschieben.

    Ich möchte mit diesem Beitrag einfach etwas dazu anregen nachzudenken.
    Für mich waren Sätze wie „Nutze jeden Tag, es könnte dein letzter sein“ lange einfach abgedroschene Lebensweisheiten, aber heute sehe ich viele Dinge anders.

    Auch wenn Tinka nicht mehr hier ist, begleitet sie mich doch etwas. Als Architektin und Tochter eines Künstlers hatte sie ein starkes Gespür und Talent für Design und vor ein paar Jahren hat sie mir ein Wander T-Shirt mit einem extra für mich designten Logo geschenkt.
    Ich habe mir für diese Wanderung zwei neue davon machen lassen und trage jeden Tag eines davon. Auch ein paar kleine Bilder trage ich stets bei mir.

    Lasst diesen Beitrag bitte einfach so stehen wie ich ihn geschrieben habe.
    Kein „Gefällt mir“, keine Kommentare.
    Wenn mir jemand etwas dazu schreiben möchte, dann bitte über eine private Nachricht.
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  • Etappe 29: Karnischer Höhenweg Tag 3

    17. juni 2023, Østerrike ⋅ ☀️ 12 °C

    Wie ihr am Titel seht fehlt mir aktuell etwas die Kreativität 😂

    Gestern Abend war ich schon ziemlich platt und die letzte Nacht hab ich irgendwie nicht gut geschlafen.
    Ich hab dann schon befürchtet, dass es ein anstrengender Tag wird, aber nach dem Frühstück ging es dann schon wieder.

    Die heutige Etappe ging anfangs noch etwas durch ein Skigebiet, aber schnell waren wir in recht felsigem Gelände.
    Das war mal wieder eine willkommene Abwechslung und bisher kann ich dem Kommentar von Herbert nur Beipflichten: Je weiter es nach Westen geht um so schöner wird es auf dem Höhenweg.

    Vom Wetter her hatten wir heute fast nur strahlenden Sonnenschein, ab und zu vielleicht etwas Wind.

    Unsere Dreier-Wandergruppe hat heute auch wieder wunderbar gepasst. Viele interessante Gespräche, viele blöde Sprüche und alle haben ein ähnliches Tempo.
    Wenn man lange alleine läuft hat man bei den blöden Sprüchen etwas Nachholbedarf, das geht nicht nur mir so 😂

    Auch wernn wir heute über 9 Stunden unterwegs waren ging der Tag recht schnell vorbei und des ging wirklich den ganzen Tag durch wunderschöne Landschaften.

    Kurz vor der Zollnerseehütte haben wir noch kurz überlegt ob wir uns hier im See abkühlen sollen. Nachdem man dann im seichten Wasser gleich mehrere Blutegel sehen konnte, haben wir das doch lieber gelassen😮

    Nach einem hervorragenden Abendesen auf der Hütte ist jetzt noch ein ruhiger Abend angesagt, da morgen schon wiedereine lange Etappe auf dem Programm steht.
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  • Etappe 30: Karnischer Höhenweg Tag 4

    18. juni 2023, Østerrike ⋅ ☁️ 13 °C

    Der Abend auf der Zollnerseehütte war noch ganz nett. Wir haben zu dritt noch etwas Karten gespielt. Seltsamerweise hatte die Hütte fast ausschließlich Kartenspiele mit einem „Doppeldeutchen Blatt“, was keinem von uns bisher untergekommen war. Mir mussten etwas improvisieren.

    Die Hütte war wieder nur halb voll, so war Platz im Lager und ich konnte wesentlich besser schlafen als die Nacht davor. War auch gut so, die heutige Etappe bis zur Wolayerseehütte war eine des bisher längsten Etappen.

    Wir sind daher auch schon um 7:45 gestartet. Es ging zunächst auf recht schmalen und eingewachsenen Wegen dahin, die neben dem Weg recht steil abfielen. Nicht super schwierig, aber es war über einen langen Zeitraum Konzentration gefragt

    Danach waren erst mal 600 Höhenmeter Anstieg zum Köderkopf angesagt. Die vergingen eigentlich recht schnell und oben gab es etwas Mobilfunkempfang, also erst mal meinen Eintrag hochladen und kurz die Antworten der nächsten Hüttenbuchungen checken. Die ersten beiden Hütten in den Dolomiten stehen auch schon mal 😃

    Danach standen 1000 Höhenmeter Abstieg an. Die führten durch ein landschaftlich schönes Gebiet und man konnte ein paar Adlern beim Kreisen zuschauen, aber für meine Füße war der lange Abstieg dann doch sehr anstrengend. Zum Glück werden die nächsten Etappen etwas kürzer, die brauchen etwas Erholung.

    Am Ende des Abstiegs gab es einen kleinen Stausee. Hier war zwar Schwimmen verboten, aber wir haben es uns nicht nehmen lassen uns zumindest am Rand kurz zu erfrischen.

    Die Abkühlung tat gut und da wir bisher kaum Pause gemacht hatten sind wir dann noch bei der 30 Minuten entfernten Valentinalm eingekehrt. Ein zuckerhaltiges Getränk und ein Marillenkuchen haben Wunder für den Energielevel gewirkt - was auch für den anstehenden Anstieg wichtig war.

    Wir mussten nämlich nochmal fast 1000 Meter nach oben…
    Der Anstieg war aber überraschend angenehm. Nicht zu steil und sehr gleichmäßig und führte wieder durch eine wunderbare Landschaft, die Wohl ein Paradies für Murmeltiere ist, da wir bestimmt 15 -20 gesehen haben.
    Je weiter wir nach oben in Richtung Valentintörl gekommen sind, um so mehr Schnee ist uns auch wieder begegnet. Der war aber sehr gut zu gehen.

    Am Valentintörl angekommen waren aber alle froh den Aufstieg für heute geschafft zu haben. Der restliche Weg zur Hütte war auch nicht mehr weit und man konnte im Schnee noch etwas mit den Schuhen Richtung Hütte hinab rutschen, so dass das wirklich fix ging.

    7:45 los, um 17:20 an der Hütte. Das war schon ein langer Tag und die Dusche waren dringend nötig.

    Da Max tatsächlich auch noch Yogalehrer ist und konsequent jeden Tag nach der Tour 20-30 Minuten Yoga macht, habe ich heute mal das Angebot wahrgenommen und auch mitgemacht. Hat gut getan, war aber nach dem Tag auch anstrengend.

    Auf das Abendessen, Lammragout mit Polenta und Rosenkohl, haben sich dann natürlich alle gefreut und der restliche Abend wurde noch mit Kartenspielen verbracht.
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  • Etappe 31: Karnischer Höhenweg Tag 5

    19. juni 2023, Østerrike ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute ging es wieder bei strahlendem Sonnenschein los und die Aussicht auf eine Etappe, die mal nur 6 Stunden lang ist, war sehr angenehm.
    Die Landschaft wird jeden Tag etwas wilder und oft ist man von hohen Wänden umgeben.
    Am späten Vormittag kamen wir nach einem leichten Aufstieg schon am ersten Pass an. Hier gab es mal wieder etwas Mobilfunkempfang und wir legten eine längere Pause in der Sonne ein, da jeder noch ein paar Dinge zu organisieren hatte. Ich habe mal wieder die nächsten Rifugios in Italien angeschrieben, damit ich gut durch die Dolomiten komme.
    Kurz nach unserer Pause kam noch ein kleiner See. Wir haben die Gelegenheit genutzt und sind kurz hinein gesprungen - er war aber tatsächlich noch so kalt, dass wir es keine Minute ausgehalten haben - gut war es trotzdem 😄

    Es ging dann weiter an schottrigen Bergflanken entlang und wir mussten erst mal wieder ein Stück absteigen, hatten aber in der Tagesziel schon immer im Blick.

    Zwischendrin sah der Himmel in Richtung Ziel schon bedrohlich dunkel aus und vereinzelt hat es gedonnert, aber es war dann doch nur etwas Geplänkel.

    In der Senke angekommen, ging es auch schon wieder nach oben, aber gar nicht mehr so weit. Auf halbem Weg kam dann etwas Regen, aber nur ein paar Tropfen und bald war auch schon die Hütte im Blick.

    Jetzt wird erst mal etwas erholt, bevor morgen wieder eine längere Etappe ansteht.
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  • Etappe 32: Karnischer Höhenweg Tag 6

    20. juni 2023, Østerrike ⋅ ☁️ 17 °C

    Gestern hatten wir es wohl um einiges besser erwischt, als die Leute die den Weg von West nach Ost gehen.
    Das Wetter war etwas zu labil und so sind die meisten nicht oben am Grat entlang gegangen. Das ist natürlich etwas bitter, da diese Etappe, also unsere heutige, als Königsetappe des karnischen Höhenwegs bezeichnet wird.
    Da es im Hochweißsteinhaus schon ab 6:30 Frühstück gab und wieder ab Nachmittag Gewitter angesagt waren sind wir tatsächlich schon um 7:20 von der Hütte gestartet.

    Anfangs ging der Weg sehr schmal an einigen Bergflanken entlang und es gab mal wieder ein paar unangenehme Schneefelder zu überwinden, aber das war zum Glück nur am Anfang.
    Nach etwas Anstieg ging es dann los mit der Gratwanderung und da auch das Wetter mitgemacht hat hatten wir heute wirklich eine Königsetappe und der Weg war super schön und angenehm zu laufen. Schaut euch einfach die Bilder an, erzählen macht hier keinen Sinn 😄

    Meine heutige Etappe sollte noch bis zur Porzehütte gehen, gleichzeitig war das dann auch aber auch der Abschied von Max und Dominik.
    Die beiden wollten nochmal 2 Stunden zur nächsten Hütte, da sonst deren Etappen in den nächsten Tagen nicht so gut klappen.
    Es bleibt spannend ob Max und ich uns vor München nochmal treffen 😀

    Nach einer kurzen Stärkung an der Porzehütte sind die beiden also weiter und ich hab mich etwas meiner weiteren Planung gewidmet.
    Wahrscheinlich wird mich Anfang Juli ab Bozen ein guter Freund aus München etwas begleiten, mit dem ich schon oft auf Hüttenwanderung unterwegs war und das muss noch etwas organisiert werden.
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  • Etappe 33: Karnischer Höhenweg Tag 7

    21. juni 2023, Østerrike ⋅ ☁️ 23 °C

    Auf die heutige Etappe habe ich mich schon sehr gefreut, weil es die Möglichkeit gab den großen Kinigat als Gipfel mitzunehmen.

    Ich war nämlich Ende März mit dem Alpenverein auf einer Skitourenwoche hier in der Gegend und bei der Gelegenheit waren wir auf dem Tscharrknollen, der unterhalb des großen Kinigats liegt. Damals hatte der schon imposant ausgesehen und heute war es nur eine knappe Stunde mehr um dort hoch zu gehen.

    Die heutige Etappe bin ich mit zwei jungen Kölnern gelaufen, die ich auch schon auf den letzten 3 Hütten getroffen hatte und heute hatten wir das gleiche Ziel.

    Da - mal wieder - Gewitter am Nachmitag angesagt waren, ging es um kurz nach 7 schon los und das war auch gut. Mit 34 Grad im Tal angesagt war es selbst auf 2500 Metern gut warm.

    Den Löwenteil des Anstiegs hatten wir schon in der früh. Der Weg führte zunächst in Richtung Filmoorsattel und an der Filmoor-Standschützenhütte vorbei.

    Der Brunnen vor der Hütte war schon verlockend mit Radler und Bier gefüllt, aber es zu früh und auch der Weg auf den großen Kinigat war anspruchsvoll.

    Nach einer knappen weiteren Stunde ging es dann einen mit Seilen gesicherten Steig nach oben under große Kinigat war bald erreicht.
    Das „Europakreuz“ am Gipfel war eindrucksvoll und der Gipfel bot sich für eine Pause an.

    Der Abstieg vom Gipfel war dann ein leichter Klettersteig und nach kurzer Begutachtung wurde er als machbar eingestuft. Etwas Konzentration war nötig, aber die Überschreitung hat sich auf jeden Fall gelohnt.

    Der weitere Weg führte wieder am Grat entlang bis zur Pfannspitze, Mittlerweile war es ziemlich heiß und jedes kurze Stück Schatten und jeder Luftzug wurde begrüßt.

    Von der Pfannspitze war es keine Stunde Abstieg mehr zum Obstansersee und der dazugehörigen Hütte.

    Nach einem kurzen und erfrischenden Bad im See - 15 Sekunden haben gereicht, am Rand waren noch Eisschollen - gab es dann nach der Anstrengung erst mal einen Kaiserschmarrn.

    Die heutige Übernachtung ist dann tatsächlich schon die letzte in Österreich. Wahnsinn wie die Zeit und auch die Strecke vergeht.

    Update: Noch ein kurzes Video was man am Bergsee halt so macht😂
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  • Etappe 34: Pfiat di & Baba Österreich

    22. juni 2023, Italia ⋅ ☁️ 19 °C

    … e benvenuto in Italia.
    Wobei man jetzt gleich wieder diskutieren könnte, ob man über offizielle oder kulturelle Grenzen spricht und wozu Südtirol nun gehört.

    Auf der Obstanserseehüte hat sich am Abend wieder eine nette Spielerunde mit einigen der Gästen ergeben. Uno hat sich schon auf den letzten Hütten etabliert, da die meisten es kennen.
    Trotzdem ist vor jeder neuen Runde eine Abstimmung der jeweiligen „Uno-Dialekte“ notwendig, da es doch jeder etwas anders spielt.

    Die letzte Etappe des karnischen Höhenwegs geht eigentlich nach Norden und man steigt nach Sillian ab .
    Da ich in den Süden weiter will bin ich aber heute nach Sexten gelaufen.
    Der Weg ging heute wieder angenehm auf und ab, meistens am Grat und immer noch schön, aber im Vergleich zu den letzten Etappen konnte der Weg nicht mithalten.

    Man hat auch gemerkt, dass man in ein Gebiet mit Tagestourismus kommt: Die Rucksäcke wurden kleiner und auch die Wanderer anders.

    Die zwei Kölner hatten anfangs noch den gleichen Weg wie ich und so sind wir wieder zu dritt gelaufen, bis wir gegen Mittag an der Sillianerhütte angekommen sind.
    Dort gab es noch ein gemeinsames Mittagessen und einen Espresso, bis sich dann die Wege trennten.

    Ich hatte noch ca. 1,5 Stunden Abstieg, der zunächst auf einer Skipiste lang geführt hat, die aus unerfindlichen Gründen von Baumaschinen mehr oder weniger komplett umgepflügt wurde, aber zum Glück waren das nur ein paar Minuten bis es wieder durch Wald und blühende Wiesen bis zu meiner Unterkunft ging.

    Morgen werde ich einen dringend notwendigen Pausentag einlegen und habe mich daher ins einen schönen Gasthof mit gutem Essen und einer Sauna einquartiert.
    Trotz der warmen Temperaturen hat die heute schon sehr gut getan.

    Pause bezieht sich aber nur auf das weitergehen. Morgen steht dann weitere Etappenplanung, Vorräte auffrischen und ein Friseurtermin an 😭

    Das Blog wird mnorgen auch mal eine Pause einlegen.
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  • Etappe 35: An den drei Zinnen vorbei

    24. juni 2023, Italia ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Pausentag hat sehr gut getan, aber war doch mit Aktivitäten gefüllt:
    - Ausgiebig Saunieren
    - Vorräte auffüllen
    - Neue Karten besorgen
    - Stiefel mal etwas pflegen
    - Friseur so lange mich noch jemand gut versteht😂
    - Die Etappen ab Bozen planen

    Hat alles wunderbar funktioniert und war eigentlich kein Stress. Ich hab mich sehr gut erholt und ich hätte meinen Pausentag nicht besser legen können da vom Wetter her der schlechteste Tag seit langem war, es hat schon um 10 Uhr gewittert.

    Da meine Etappe mit 8:30h veranschlagt war bin ich schon um 7:15 gestartet. Erst ging es noch flach im Tal entlang und auch nicht recht einsam, aber als dann der Anstieg in Richtung Drei Zinnen Hütte los ging war ordentlich was los, aber das war zu erwarten.

    Erstaunlich flott bin ich voran gekommen und war nach 3:30h schon an der Drei Zinnen Hütte. Der Blick war gigantisch, aber jede Menge Leute. Da ich so früh dran war und meine Planung das wohl ziemlich überschätzt hatte, hab ich dann spontan entschlossen einen Umweg zu gehen um den Massen etwas zu entgehen und auch um die Landschaft noch mehr zu genießen.

    Also mein kompletter Weg bisher war schön, auch vor allem die letzte Woche am karnischen Höhenweg, aber heute war schon der Wahnsinn. Die Dolomiten sind nochmal was ganz spezielles.

    Ich bin also von der Drei Zinne Hütte noch einen Bogen über das Büllelejoch gelaufen und hier war es einen Tick ruhiger und der Umweg hat sich von den Ausblicken her gelohnt.

    Beim Rifugio Lavaredo bin ich dann aber doch wieder auf die hochfrequentierte Route gestoßen und hier war alles dabei: Asiatische Reisegruppen, Frauen in Ballerinas, …

    Beim Rifugio Auronzo angekommen hat man dann auch den riesigen Parkplatz gesehen. Man kann mit dem Auto dorthin fahren und dann in etwa einer Stunde zur Drei Zinne Hütte laufen.

    Am Rifugio bin ich dann abgezweigt und es wurde schnell ruhiger. Erst ging es einfach dahin aber dann Stand noch der Bonacossa Steig an. Ich hatte mich schon informiert, der wird in der Regel ohne Klettersteigset begangen aber Konzentration war trotzdem gefordert und 1-2 unangenehme Stellen waren mit dabei.

    Nach etwa 8 Stunden und einem tollen Tourentag bin ich dann gut und etwas KO im Rifugio Fonda Savio angekommen.

    Ich heute und die nächsten Tage auf den Dolomiten Höhenweg Nr. 9 unterwegs, aber wie immer gehe ich meine eigene Interpretation davon.

    Heute war einer der Tage wo es mir schwer fiel die besten Bilder auszuwählen… es gibt zu viele
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  • Etappe 35: Nachtrag Abendstimmung

    24. juni 2023, Italia ⋅ ☁️ 17 °C

    Da der Sonnenuntergang gestern auf der Hütte sehr schön gibt es noch einen extra Eintrag mit ein paar Eindrücken

  • Etappe 36: Teufelsscharte und mehr

    25. juni 2023, Italia ⋅ ☀️ 19 °C

    Ich habe letzte Nacht trotz laut schnarchendem Lagernachbar einigermaßen gut schlafen können. Die Samstage sind natürlich recht voll, dafür hab ich heute wieder ein Lager für mich alleine.

    Der Weg ging dann da weiter wo er gestern aufgehört hat, der Bonacossasteig war noch nicht zu Ende. Gleich kurz nach dem Rifugio ging es dann steil die Forcella del Diavolo (Forcella = Scharte) hoch. Hier lag im obersten Teil noch etwas Schnee und die Mischung aus Steilheit, Schotter und Schnee war unangenehm. Zum Glück nur ein kurzes Stück.
    Auf der anderen Seite ging es dann gleich wieder Steil nach unten und es kamen wieder ein paar Stahlseile und Leitern. Technisch nicht schwierig, ich weiß dass ich das kann aber psychisch muss ich mich da schon auch immer etwas zusammenreißen.

    1. Scharte geschafft, aber danach kam gleich die Forcella du Misurina. Auch hier wieder ein paar Stellen, die mit Seil gesichert sind, aber einfacher. Es ist immer wieder faszinierend, dass man von weitem denkt „Wo soll es denn da hoch gehen“ und dann ist es meist nicht so wild und wenn man dann zurück schaut denkt man sich „Wo bin ich da eigentlich runter gekommen.

    Von oben konnte man dann schön sehen, dass auf der Straße zum Rifugio Auronzo schon Stau war. Später haben mir Leute erzählt, dass die Straße gesperrt wurde. Großer Run auf die Drei Zinnen.

    Der folgende Abstieg zum Misurinasee war unspektakulär und da es gestern nur einen Waschraum gab hab ich den See um Baden und Abkühlen genutzt.
    Da es gestern auf der Hütte zwar gutes Essen gab, ich aber nach dem Essen noch Hunger hatte, hab ich die Gelegenheit genutzt um 11 eine kleine Pause in der Malga Misurina zu machen. Ich war leider zu früh für die hausgemachten Gnocci, aber der Brotzeitteller mit verschiedenem Speck und Käse war auch sehr lecker.

    Da ich immer noch früh dran war bin ich dann noch in Richtung Monte Popena aufgestiegen. Landschaftlich sehr schön und im Vergleich zu Misurina kaum etwas los. Ich hab mich mal kurz verstiegen und dabei dann meine Entscheidung für den zusätzlichen Weg etwas bereut. Nach 10 Minuten war ich aber richtig und der Ärger auch schon wieder vergessen.

    Der Abstieg ging dann über die Forcella so Popena und über einfache Wege zum Passo Tre Croci. Hier war dann auch wieder deutlich mehr los.

    Von dort hatte ich noch eine gute Stunde zum Rifugio Son Forca. Da hier mal wieder ein Skigebiet ist und die Sonne erbarmungslos runter gebracht hat, war der Weg nicht so toll, dafür hat man oben wieder eine gute Aussicht
    War dann doch länger als gedacht, jetzt ist erst mal entspannen angesagt
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  • Etappe 37: Direttissima

    26. juni 2023, Italia ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Abend im Rifugio Son Forca war entspannt, das Essen lecker und ich hab es tatsächlich wieder bis zum Sonnenuntergang ausgehalten.
    Der war wieder schön aber nicht so wie am Abend davor - man wird mit der Zeit wählerisch 🤣

    Heute dachte ich es wird großteils etwas fader und wesentlich wärmer als die letzten Tage, weil ich ins Tal und wieder hoch musste. Ich hatte mir aber extra eine Route gesucht, die ab Cortina d‘Ampezzo vorbei führt. Ich brauch gerade nichts und auf Stadt hatte ich keine Lust.

    Es ging recht bald durch wunderschönen Wald in dem es angenehm kühl war und es ging auch ein angenehmer Wind.
    Der Wald war mal wieder voller Blumen, der Weg war mit Knabenkraut und Teufelskrallen gesäumt.
    Am tiefsten Punkt kam ich am Torrente Boite vorbei, der ein schönes milchiges Blaubwie Gletschereis(-Bonbons) hatte. Wunderschön.

    Dann ging es aber los mit dem Aufstieg. Anfangs noch schön durch den Wald, aber bald war ich im Skigebiet. Hier hatte man genialerweise einige Wanderwege für Downhillmountainbiker gesperrt.
    Ich konnte das zwar recht einfach umgehen, aber der Weg führte dann einfach direkt die Skipiste nach oben und das war gut steil.

    Im Rifugio Duca d‘Aosta hab ich dann eine kurze Pause eingelegt, viel mehr als ein Schinken-Käse-Sandwich war leider nicht drin.

    Beim weiteren Weg musste ich mich entscheiden. Entweder einen kurzen, leichten Klettersteig oder nochmal 200 Höhenmeter runter und wieder rauf. Natürlich hatte ich davor recherchiert, dass der gut machbar sein sollte und auch wegen der verschiedenen Gesteinsfarben sehr schön sein sollte.
    Ein kurzer Blick und er war zum Glück wirklich gut machbar, ich war nämlich schon etwas KO.
    Dann ging es aber nochmal eine Stunde im Schotter und praller Sonne zum Rifugio Giussani nach oben.
    Aber es hat sich gelohnt, wunderschön hier oben.
    Ich hatte mich schon gewundert, wieso im Skigebiet eine große Eichhörnchenfigur stand und hier oben nochmal kleine auf den Tischen. Stellt sich heraus, dass das Eichhörnchen das Tier / Symbol von Cortina d‘Ampezzo ist.
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  • Etappe 38: Ausblick ohne Ende

    27. juni 2023, Italia ⋅ ☁️ 12 °C

    Das Rifugio Giussani war wieder grandios. Für mich gibt es hier die ungeschriebene Regel, dass eine Hütte umso besser ist, je höher sie liegt und je schwieriger sie zu erreichen ist. Wunderbares Essen und dazu leckeren Rotwein. Ein halber Liter war nach der Tour aber dann doch etwas viel - einem Schotten den ich kennen gelernt habe ging es genau so. Lecker war er trotzdem.

    Vor der heutigen Etappe hatte ich wieder etwas Respekt. Mein Tourenplaner hat über 10 Stunden ausgespuckt, allerdings kam mir das schon etwas komisch vor, weil ich ähnliche Distanzen und Höhenmeter schon gelaufen war und nicht so lange gebraucht habe.
    Na gut, lieber mal früh los. Es gab leider „erst“ um 7 Frühstück, nett fragen hat auch nichts geholfen. Also schon vor dem Frühstück alles hergerichtet und dann bin ich auch um 7:20 gestartet.
    Heute war es etwas bewölkt, daher war es in der früh auf 2500m noch recht frisch. Ich musste erst mal 300 Höhenmeter nach unten, Praktischerweise war das viel loser Schotter den man wunderbar schnell runterlaufen kann - nach 15 Minuten war mir dann schon wieder so warm, dass die Jacke runter musste.
    Hier hab ich dann erst mal ein paar Gämsen beim Frühstück gestört, aber sie waren wohl Wanderer gewöhnt, weit sind sie nicht weg gelaufen.
    Der Tofana du Rozes neben der Hütte sah schon die ganze Zeit sehr imposant aus. Leider ging sich eine Besteigung nicht aus, aber ich bin erst mal unten an den riesigen Wänden entlang gelaufen bis zur Forcella Bois und anschließend zur Forcella Travenanzes.
    Nun ging es wieder ein gutes Stück nach unten bis zum Falzaregopass. Von hier konnte man in der Ferne schon die Marmolada mit dem zugehörigen Gletscher sehen.
    Es ging dann erst mal relativ nah an einer Straße weiter zum Valparolapass. Hier hatte man dann einen super Blick auf das Fanes Sennes Gebiet mit dem Piz Lavarella.
    Bis hier war ich fast ausschließlich in sehr steinigem Gebiet, aber der nachfolgende Teil ging in einem angenehmen auf und ab durch Wald und viele Wiesen und auch hier zeigten sich wieder Blumen in allen erdenklichen Farben. Ich bin ja doch viel in den Bergen unterwegs aber so schön habe ich das auch noch nie gesehen.
    Man hatte jetzt wirklich in alle Richtungen einen grandiosen Blick, wenn auch ein paar Wolken da waren: Fanes / Sennes im Norden, der Sella Stock (Sellaronda …) im Westen und gleich daneben die Marmolada. Unglaublich schöne Ecke.

    Ich näherte mich langsam Corvara und es wurden wieder mehr Lifte und Touristen. Leider wurde der Gasthof am Pralongia gerade umgebaut, also nichts mit dem Mittagessen auf das ich spekuliert hatte.

    Etwas tiefer hatte aber die Ütia Punta Trieste geöffnet. Ich lag recht gut in der Zeit und hatte einen riesigen Hunger. Nach dem Teller Spaghetti musste auch noch ein Eis sein 😂
    Wer sich jetzt wundert was Ütia heißt, das steht einfach nur für Hütte / Rifugio, aber ich befinde mich mittlerweile im Gebiet wo auch noch ladinisch gesprochen wird. Das ist eine spezielle Region in den Dolomiten / Südtirol, am besten mal googeln. Es gibt auch eine recht bekannte Band - Ganes - die auf ladinisch singt, einfach mal reinhören.

    Von der Ütia ging es noch 30 Minuten ins Tal und dann hatte ich noch 850 Höhenmeter Aufstieg zur Franz Kostner Hütte vor mir. Es ging relativ gut dahin, aber es war mal wieder hauptsächlich Skigebiet. Heute zum Glück nicht so steil, aber etwas gemein ist es schon wenn man ständig unter dem fahrenden Lift läuft. Bis jetzt habe ich aber noch den „By Fair Means“ Gedanken, dass ich die Strecke wirklich komplett ohne motorisierte Hilfsmittel zurücklegen will. Bis jetzt hat es geklappt.

    Ich war dann nach knapp 9 Stunden - sogar inklusive der Pause - am Ziel und froh, dass es wieder so gut gelaufen ist.

    Ich bin schon gespannt auf morgen… wenn das Wetter mit macht werde ich über den Piz Boe laufen 😃
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  • Etappe 39: In den Wolken

    28. juni 2023, Italia ⋅ ☁️ 13 °C

    Gestern hab ich auf der Franz Kostner Hütte übernachtet und die hat mir recht gut gefallen. Sehr freundliches und harmonisches Hüttenteam, ein Glas Wein als Apero und dann ladinisches Essen.

    Der Dolomiten Höhenweg Nr. 9 an dem ich mich im Moment orientiere sollte auf der heutigen Etappe bis auf über 3000m gehen.

    Da der Weg ohnehin knapp am 3152m hohen Piz Boe vorbei geht hatte ich den Gipfel schon als Option ins Auge gefasst. Auf der Hütte hatte ich dann noch ein nettes Paar aus Frankfurt kennengelernt, die genau aus der anderen Richtung kamen und den Weg über den Gipfel schon gegangen waren.

    Schnell war klar, dass der Weg für mich gut machbar sein sollte und auch, dass der andere Weg, der nicht über den Gipfel geht sogar wegen mehr Schnee die schlechtere Alternative gewesen wäre.

    Ich bin also im kurz vor 8 los und das Wetter war zwar nicht überragend, aber immerhin war weder Regen noch Gewitter angesagt und am Vormittag sollte es noch besser sein.

    Es ging nach der Hütte flott nach oben und auch etwas mit Seilen versichert, aber das bin ich ja mittlerweile schon gewohnt. Der Weg war vom Anspruch der genau so, dass ich gefordert war, aber nicht überfordert bot auch wieder grandiose Aussichten - leider nur bis kurz vor dem Gipfel.
    Als ich oben war kamen die Wolken weiter nach unten und man hatte kaum Sicht. Ich hab noch überlegt ob ich etwas warte. Aber es ging schon eine Weile ein unangenehmer Wind und es war recht frisch - auch wenn ich noch in der kurzen Hose unterwegs war.

    Also bin ich dann ohne Ausblick den Abstieg angegangen. Recht schnell und ohne Schwierigkeiten war ich am Rifugio Boe und von dort ging dann ein einfacher Weg in Richtung Sella Joch. Landschaftlich schön und auch wieder mit mehr Sicht. Der Gipfel war immer noch in dem Wolken, die Entscheidung nicht zu warten war also richtig.
    Nach einer ganzen Weile Abstieg kam dann der unangenehme Teil: 1,5km auf der Straße zum Sella Joch. Irgendwie gibt es hier keinen separaten Wanderweg bzw. er ist auf den Karten auf der Straße eingezeichnet.
    Die Straße ist natürlich auch bei Radlern, Motorradfahrern und Autofahrern beliebt und dementsprechend viel ist hier los.
    Hilft ja nix, also möglichst schnell hinter sich bringen.
    Am Sella Joch angekommen war natürlich auch viel los, aber wenigstens konnte ich dann wieder auf einen Wanderweg. Ich war dann doch etwas erschöpft und hab auf einer der Hütten eine Mittagspause eingelegt: Spinatspätzle mit Tomate, Mozzarella und Pinienkernen sind eine sehr gute Kombination.
    Nach der Pause ging es nochmal 1,5 Stunden auf einem einfachen Weg zur Plattkofelhütte. Die Strecke scheint sehr beliebt zu sein, es waren sehr viele Leute unterwegs, aber es ist halt auch eine schöne Ecke.

    Auf der Hütte hab ich es dann ganz gemütlich angehen lassen, irgendwie hat mich der Tag ziemlich geschafft. Vielleicht ist es aber auch die Summe der letzten Tage 😂
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  • Etappe 40: Rosengarten und Schlern

    29. juni 2023, Italia ⋅ ⛅ 20 °C

    Gestern auf der Plattkofelhütte war schon einiges los. Ich war in Lager Nr. 27, Hütte ist schon der falsch Begriff.
    Aber das Essen war gut, nur ich war etwas platt und daher bin ich früh schlafen gegangen und war dann heute morgen auch wieder fit.

    In der früh war es leider wieder relativ frisch und den ganzen Tag ging auch wieder ein kühler Wind. Es war aber besser als gestern, ich war auch nicht mehr so weit oben.

    Die Etappe führte mit heute durch die Gebiete Rosengarten und Schlern und was soll ich sagen, es war schon wieder sehr schön.
    Es ging den ganzen Vormittag gemütlich dahin und gehen Mittag war ich schon am Schlernhaus. Da ich einige Müsliriegel schon sehr lange durch die Gegend trage bin ich dann mal nicht eingekehrt und hab einfach ein Stück weiter etwas Pause in der Wiese gemacht.

    Ich hab dann spontan meine Etappe noch etwas umgeplant und bin noch über die Hammerwand gelaufen. Der Weg hat etwas spannender aber auch angenehmer auf der Karte ausgesehen hat und von der Hammerwand sollte man einen guten Blick auf Bozen und das Etschtal haben.

    Es ging dann auf schmalen Pfaden und auch wieder etwas mit Seilen versichert nach oben. Schlimm war es nicht, ich hab auch andere Wanderer mit Kind in der Kraxe getroffen.

    Vom Gipfel war es noch eine gute Stunde Abstieg zum Schutzhaus Tschafon wo ich jetzt mit super Blick etwas im Liegestuhl ausruhe 😎
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  • Etappe 41: Runter nach Bozen

    30. juni 2023, Italia ⋅ 🌧 25 °C

    Wahnsinn… 44 Tage, 41 Etappen, 897 Kilometer und 50800 Höhenmeter (Aufstieg) später sitze ich jetzt hier in Bozen am Piazza Walther und genieße einen Aperol Spritz.
    Die Zeit verging dann doch unglaublich schnell und ich fühle mir immer noch pudelwohl. Na gut die Füße meckern etwas aber bald steht wieder ein Pausentag an.
    Mittlerweile sollte ich bei knapp 45% der Gesamttour sein, aber so genau habe ich das nicht geplant

    Heute war ziemlich viel Abstieg angesagt und das Gelände wurde wieder grüner und sanfter. Der Weg war auch ok und recht einsam. Vermutlich fahren alle mit dem Auto/Bus/Lift gleich weiter nach oben.

    Die Ausblicke waren natürlich nicht mehr so spektakulär, aber mir sind doch wieder viele Kleinigkeiten untergekommen, es waren viele Schmetterlinge unterwegs.

    Die letzten 3 Kilometer nach Bozen ging e dann auf dem geteerten Radweg an der Eisack entlang, ganz ok aber ich war froh als ich am Ziel war.

    Nach eine Dusche noch eine schnelle Shoppingtour: Nüsse, Müsliriegel, Sonnenspray, Karten und eine neue kurze Hose für abends - die alte rutschte mittlerweile zu viel 😂
    Noch kurz zur Post und die nicht mehr benötigten Karte zu meinen Eltern losgeschickt und jetzt etwas entspannen und auf meinen Mitwanderer für die nächsten 2 Woche warten. Nico kommt aber erst gegen 20 Uhr mit dem Zug aus München.
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  • Etappe 42: Up hill

    1. juli 2023, Italia ⋅ ☁️ 19 °C

    Der Zug von Nico hatte gestern noch etwas Verspätung, aber zum Glück nicht so lang und er war gegen 20 Uhr da.
    Für mich fast schon ungewohnt so spät zu essen, auf den Hütten gibt es meist schon um 18 / 18:30 Abendessen 😂

    Wir haben dann eine nette kleine Pizzeria gefunden und sind dann trotz Regen draußen überdacht gesessen - war eine herliche Stimmung im Stadtzentrum von Bozen. Im Anschluss sind wir auch noch zum Batzenbräu, einer Bozener Brauerei, weitergezogen und haben die Bierauswahl genossen.

    Heute morgen sind wir dann etwas später gestartet, da die Etappe auch nicht ganz so lange war.
    Unsere Weg führte uns nach Norden aus Bozen heraus in Richtung Jenesien und relativ bald ging es mal wieder steil auf einer Straße nach oben. 35% Steigung waren dann doch nicht ohne und es war heute am Vormittag recht schwül.
    Auf dem Weg war öfter ein Logo mit dem Text „Up hill“ zu sehen. Eine kurze Recherche ergab, dass das ein Berglauf war, der vor kurzem statt gefunden hatte.
    4 km, 785 hm und der Sieger hat dafür 28 Minuten und 25 Sekunden gebraucht - wir waren dann doch etwas gemächlicher unterwegs 😜

    Es ging durch Weinberge und etwas später durch Wälder, teilweise wieder sehr verwunschen, weil die Wolken heute so tief waren, dass sie bis in die Wälder hingen.
    Gegen Mittag wurde das Wetter aber besser, man hatte mehr Sicht und auch der Weg war mittlerweile ein angenehmes auf und ab über eine Hochebene mit schönen Wiesen und Lärchenwäldern.

    An einem schönen Gasthof war dann Pause angesagt, Nico hat sich deine typische Südtiroler Marende gegönnt und bei mir gab es einen Affogato und dazu Marilenknödel, die in Zimt gewälzt waren - sehr, sehr lecker.

    Nach der Pause hatten wir noch knapp 1,5 Stunden einfach weg vor uns, der auch rasch verging und jetzt sind wir hier im Gasthof Waldbichl, in der Nähe von Vöran angekommen.

    Morgen geht es dann weiter nach Meran. Das ist nur ein relativ kurzer Weg, aber da ich etwas Pause vertragen kann, werden wir einen Stop im Hotel Therme Meran einlegen und etwas relaxen.
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  • Etappe 43: Gliking

    2. juli 2023, Italia ⋅ ⛅ 22 °C

    Gleich nach dem Glamping (Glamorous Camping) kommt das Gliking (Glamorous Hiking).

    Mein Weg durch die Dolomiten war wunderbar und ich bin auch sehr schnell voran gekommen, aber meine Füße 🦶 haben dann doch gesagt, dass mal wieder ein Pausentag angebracht wäre.

    Da ich ja nun auch gut bei der Hälfte der Strecke bin, war es höchste Zeit sich mal etwas zu gönnen.
    Daher ging es heute „nur“ 17km weiter nach Meran und auch bewusst als halber Wandertag geplant, um sich dann hier eine Nacht in das Hotel Therme Meran einzuquartieren.

    Ich war hier schon einmal und das Hotel ist eine wunderbare Kombination aus Wellness, gutem Essen und entspannter Atmosphäre. Zur Feier des Tages habe ich mir auch noch eine Massage gegönnt und das hat mal wirklich gut getan.

    Es war trotzdem eine etwas skurrile Szene als wir hier verschwitzt in unserer Wandermontur eingecheckt haben.

    Morgen gibt es dann nochmal einen halben Wandertag, bevor es dann wieder etwas höher hinaus geht.
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  • Etappe 44: Auf in die Texelgruppe

    3. juli 2023, Italia ⋅ 🌩️ 26 °C

    Heute war ja der Tag auch noch als halber Pausentag gedacht und so ging es vor dem Frühstück erst mal an den Pool auf dem Dach vom Hotel und nach einem ausgiebigen Frühstück nochmal dorthin, da wir erst um 11 auschecken mussten.

    Im Anschluss sind wir noch etwas in der Lobby gesessen und haben die Etappen weiter geplant und Unterkünfte reserviert. Bis zum Samstag sind wir jetzt erst mal untergebracht, dann ist leider die Hütte die wir im Blick hatten schön ausgebucht. Aber wir haben Alternativen und der Hüttenwirt meine wir sollen gegen Mitte der Woche nochmals anrufen, oft sagen Leute noch ab.

    Gegen Mittag sind wir dann gestartet und nach ganzen 500 Metern erst mal an einer Eisdiele hängen geblieben😂
    Der weitere Weg führte uns aus Meran unterhalb des Dorf Tirol entlang und war anfangs noch gemütlich aber bald ging es in der prallen Sonne durch Weinberge und Apfelplantagen.
    Da wir ja nicht mehr so hoch waren war das doch ziemlich anstrengend und zum Glück waren wir bald im Wald - der Schatten war ein Segen.

    Auch wenn es nur einhaltet Tag war, die 1000 Höhenmeter hat man dann doch gemerkt. Ein Tag Pause und schon ist man nichts mehr gewohnt 😉

    Gegen 16 Uhr kamen wir dann am Oberhochmuthof an und da der Himmel schon bedrohlich dunkler wurde war das mal wieder ein guter Zeitpunkt. Das große Gewitter blieb dann aber aus, es kam nur etwas Regen.

    Jetzt wird noch etwas der Ausblick genossen und ein entspannter Nachmittag gemacht - morgen steht wieder eine lange Etappe an
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  • Etappe 45: Über( )Mut

    4. juli 2023, Italia ⋅ ☁️ 10 °C

    Was für ein Tag, heute war wettertechnisch wirklich alles dabei. Aber vor vorne:

    In der Früh ging es von der Unterkunft erst unschwierig, aber stetig nach oben über den Mutkopf zur Mutspitze. Hier war ich vor 2 Jahren schon mal, heute war es aber anders, da die Wolken mit uns aufgestiegen sind und man ständig andere Blicke hatte und in manchen Momenten keine 100m Sicht obwohl es ein sonniger und schweißtreibender Tag war.
    Nach knapp 2 Stunden standen wir schon auf der Mutspitze und ab dort wurde der Weg dann etwas spannender, aber immer noch gut zu gehen.

    Da wir 8 Stunden Tour vor hatten und am Nachmittag Gewitter angesagt war, sind wir nicht bei der Oberkaseralm eingekehrt sondern gleich weiter an den Spronserseen vorbei.

    Hier mussten wir uns dann entscheiden: Entwerder über die Mondseescharte oder etwas interessanter über den Tschigat. Nachdem wir dann nochmal den Wetterbericht und das Regenradar konsultiert hatten, fiel die Entscheidung für den Tschigat und erst sah es sogar so aus als würde es noch etwas besser werden.

    Es ging erst über Blockwerk nach oben, dann immer steiler mit etwas Kraxelei. Kurz vor dem Gipfel machte das Wetter aber dann doch zu. Das letzte Stück hatten wir noch eine spannende Stelle mit Schneeresten, die wir aber dann gut gemeistert haben.
    Kurz vor dem Gipfel hat uns dann aber ein Gewitter überrascht, das schnell daher kam und durch das Steile Gelände für uns nicht sichtbar war.
    Recht schnell graupelte es heftig und die Blitze waren auch unangenehm Nahe.
    Wir haben aber genau das richtige Gemacht: Ruhe bewahren, etwas Schutz unter einem Felsen gesucht und das Gewitter abgewartet.

    Nach 20 Minuten war der Spuck dann auch vorbei, wir etwas nass und de Abstieg war durch den Graupel auch nicht unbedingt einfach.
    30 Minuten später hatten wir dann wieder einfacheres Gelände erreicht und noch eine knappe Stunde einfachen Weg zur Lodnerhütte.
    Dort angekommen genehmigten wir uns auf den Schreck erst mal eine Schnaps und waren froh, dass wir trotz des Erlebnisses gut angekommen sind.
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