Wir sind dann mal weg

October - November 2020
Es sollten 4 Wochen Bali werden, aber das Schicksal trägt 2020 einen Namen „Corona“....
Aber zum Glück haben wir unseren treuen Freund Kai-Uwe 🚐 und so wagen wir uns ins Abenteuer #traveleurope
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  • Day 11

    Life is better at the beach

    October 18, 2020 in Greece ⋅ 🌙 21 °C

    Nach einem kleinen Rundgang und einem Gyros Pita in Kalambaka, dem touristischen Zentrum von Meteora, wollen wir endlich wieder ans Meer. Wir fahren also wieder durch die Prärie. Anders kann man die Gegenden und Wege die Google Maps uns manchmal schickt, echt nicht bezeichnen. Heute wird der Bogen aber echt überspannt und wir wenden auf einem zugewachsenen, holprigen Feldweg und fahren zurück zur nächsten größeren Straße. Diese ist übrigens gesäumt von weißen Fusselbällchen. Denn hier wird im großen Stil Baumwolle angebaut und von LKW mit Gittern auf der Ladefläche durch die Gegend gefahren. Ich habe mir bis heute nie Gedanken gemacht, wie man die Ernte von sowas transportiert. Mir erscheint jedes verlorene Fussel als echter Verlust, dieses wertvollen Rohstoffes. Sonst gibt es in dieser Gegend nicht viel zu sehen. Hier und da steht eins der allgegenwärtigen braunen Schilder, die auf historische Stätten hinweisen. Die überlesen wir mal großzügig. Als ich allerdings etwas von „Hot Springs“ lese, bin ich neugierig und wir fahren da mal hin. Den schwefeligen Geruch kennen wir ja noch aus Italien. Allerdings wird heut wieder nichts mit einem heißen Bad, denn direkt neben den Quellen befindet sich ein Zigeuner Lager. Vorurteilsfrei, sind die Blicke, mit denen sie uns und Kai-Uwe abchecken, mehr als deutlich. Wir fahren also weiter und wenige Kilometer später haben wir noch einmal die Chance. Diesmal führt ein kleiner Weg von der Straße rechts weg. Dass wir richtig sein müssen erkennen wir, als uns ein älterer Mann im Bademantel, in seinem Auto entgegen kommt. Wenig später sehen wir am Wegesrand zwei, sehr in die Jahre gekommene Badebecken. Darin sitzen mehrere ältere Griechen. Wir sind noch unschlüssig und gehen erstmal mit der Zehenspitze vorfühlen. Schon angenehm warm und die Leute nicken uns auffordernd zu. Okay, wir wollen ja auch nicht unfreundlich wirken. Also ziehen wir schnell unsere Badesachen an und hocken wenig später in der müffelnden, aber sehr sauberen Brühe, im Becken, welches durch eine Thermalquelle gefüllt wird. An der Seite ist dann einfach ein Überlauf und aus den zwei Becken vereint sich die Quelle wieder und fließt weiter ins griechische Hinterland. Nach einer halben Stunde haben wir genug, verabschieden uns freundlich, bei den immer noch im Wasser ausharrenden Leuten, springen im Wohnmobil in trockenen Klamotten und fahren weiter. Bis zum Meer ist es zum Glück nicht mehr so weit und wir sind ungefähr eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang am Ziel. Heut können wir sogar direkt auf dem Kiesstrand parken. Unsere Ankunft bleibt nicht unbemerkt, denn nur wenige Augenblicke nachdem der Motor aus ist, stehen 5 Hunde um Kai-Uwe drum herum. Das ist ja genau das Richtige für mich „Helikopter-Hundemutter“. Ich hab doch immer Angst um unser Giselchen. Sie hat dann erstmal Stubenarrest, während wir die Wassertemperatur prüfen. Einer der armen Streuner, hat eine verkrüppelte Pfote und hinkt durch die Gegend. Er scheint besonders lieb zu sein und guckt immer ganz treuherzig. Aber auch die Anderen sind auf den ersten Blick freundlich. Trotzdem warten wir lieber bis nach dem Essen ab, bevor wir mit Gisela raus gehen. Dies bleibt zum Glück unbemerkt von den anderen Hunden, die sich inzwischen zurückgezogen haben. Bin gespannt wie das morgen früh dann aussieht.Read more

  • Day 12

    Good Morning in the Morning

    October 19, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 16 °C

    Die Sonne geht bei windigen 19° C halb hinter Wolken versteckt auf. Die Nacht war stürmisch und die Wellen echt laut. Wahrscheinlich haben sie nach mir gerufen. Na dann lasse ich mich mal nicht länger betteln und springe direkt aus dem Pyjama ins kühle Nass. Durch den kalten Wind, fühlt es sich aber im Meer wärmer an, als draußen. Die Strandduschen sind auch noch in Betrieb und ähnlich warm wie das Meer. Das nutze ich gleich aus zum Haare waschen. Die „Humpelpfote“ hat übrigens die ganze Nacht neben uns geschlafen und begrüßt Gisela, als sie endlich raus darf, auch ganz freundlich. Die anderen Streuner kommen auch noch hinzu und eine wilde Toberei beginnt. Gisela ist froh mal wieder mit Artgenossen rumrennen zu können. Lange bleibt ihr dafür allerdings keine Zeit, denn unser heutiges Ziel lautet Athen. Vorher füllen wir noch den Wassertank auf und machen wie jeden Morgen den kleinen „Hausputz“ Richtig wild war ich auf Athen zwar nicht, aber wenn man schon mal in der Nähe ist, dann sollte man diese Stadt doch mal besuchen. Wir fahren heut mal wieder Autobahn, denn nach der gestrigen Routenführung, wollen wir es ein wenig unkomplizierter. Nach knapp 120 Kilometern sind wir dann aber auch schon 30€ Maut los. Das ist echt sportlich... Die letzten 35 Kilometer fahren wir also doch wieder Land- bzw. Bundesstraßen. Da es in Großstädten ja immer etwas gefährlicher für Wohnmobile ist, haben wir uns für einen etwas teureren, bewachten Parkplatz direkt am Fuße der Akropolis entschieden, dessen Ausblick schon den Aufpreis dreimal wert ist. Dort bekommen wir nach ein wenig hin und her und phantastischer Überzeugungsarbeit meines Schatzes, einen Stellplatz am Rand zugewiesen, der sogar recht schattig ist. Wir installieren also noch schnell unseren Ventilator in die Dachluke, der die warme Luft raus saugt, geben Gisela frisches Wasser und laufen los Richtung berühmtestem Steinhaufen Griechenlands.Read more

  • Day 12

    Von Historie, zu Moderne, zu Kulinarik

    October 19, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 21 °C

    Im Internet liest man überall von langen Schlangen an den Akropolis-Kassen und den Empfehlungen gleich früh zeitig oder aber erst nach 17 Uhr dort zu sein. Da liegen wir ja mit 13:30 Uhr mal wieder komplett richtig. Hahaha...
    Na wir schauen mal, ob wir trotzdem Glück haben. Dank unseres Parkplatzes in der „Pole-Position“, sind es durch den kleinen Park und die wenigen Stufen hinauf, nur ungefähr 5 Minuten bis wir vor der Kasse stehen. Und da ist nichts von Menschenmassen und langen Schlangen zu merken. Lediglich 2 Mädels stehen vor uns. Na das hat ja schon mal sehr gut geklappt. Wir bezahlen also brav unsere 20 € pro Nase, passieren die Sicherheitsschleuse und sind drin. Auf einem der ältesten Festungsberge der Welt, dessen Geschichte bis in die Jungsteinzeit zurück geht. Akropolis bedeutet im Übrigen nichts weiter als Festungsberg. Somit findet man in ganz Griechenland überall Schilder mit der Aufschrift Akropolis. Aber natürlich ist die Athener - die Bekannteste weltweit. Auf dem Gelände befinden sich riesige Tempel, Säulen und Amphitheater... ein Großteil allerdings abgesperrt und eingerüstet. Denn wir stehen wahrscheinlich gerade auf der größten antiken Dauerbaustelle. Seit den 1980er Jahren wird hier versucht, die teils porösen Marmorteile zu stützen, zu restaurieren oder zu ersetzen um die geschichtsträchtigen Bauwerke zu erhalten. Hier oben sind jetzt doch einige Leute und so herrscht hier mal Maskenpflicht, was sonst in Griechenland nur in Geschäften angesagt ist. Wir schlendern also über das Gelände und lauschen mal hier, mal da, bei in der Nähe stehenden Reisegruppen, um die ein oder andere interessante Info zu erhaschen. Es ist interessant, aber auch ganz schön viel, diese geballte Ladung Historie. Uns zieht es deshalb immer wieder an einen der Aussichtspunkt, um über die Stadt zu schauen. Welche so gigantisch groß ist, dass man es wirklich kaum fassen kann. Und einige Viertel wollen wir uns dann auch gleich noch anschauen. Vorher lassen wir unser „durchfallgeplagtes Fellkind“ nochmal raus und ziehen danach wieder los. Die schönen historischen Viertel reihen sich rund um die Akropolis. Also laufen wir kaum 10 Minuten und stehen schon im Viertel Plaka, welches das Älteste Athens ist und sich seinen dörflichen Charme erhalten hat. Die Fassaden sind pastellfarbig und überall sind kleine Lädchen, welche neben den üblichen Souvenirs auch Handwerksarbeiten, wie Lederwaren oder Olivenholzgegenstände verkaufen. Klamottenläden gibt es nicht ganz so viele und wenn dann sehen sie eher teuer und chic aus. Aber ein Geschäft, mit seinen in weite, schwarze, unförmige Sachen gekleideten
    Schaufensterpuppen, weckt direkt unser Interesse. Na dann gehen wir mal stöbern. Die Farbauswahl in dem Laden beschränkt sich tatsächlich auf schwarz, weiß, grau und ein paar wenige Teile in oliv oder beige. Die Klamotten sehen auch echt futuristisch aus und wirken meist sehr formlos oder gar verschnitten. Also genau mein Ding... ich komme aus dem schauen und staunen gar nicht raus. Der Mittfünfziger welcher dort arbeitet und das Sortiment am eigenen Leibe perfekt repräsentiert ist auch ein Top-Verkäufer und hilft mir ganz Gentleman-like in das ein oder anderenTeil. Ich probiere etliche Jacken, Mäntel, Westen und Pullover. Cool aussehen tut fast alles. Rüdiger möchte mich dann allerdings gern mal in einem Overall sehen, der auf einer der Schaufensterpuppen präsentiert ist. Sieht wirklich niedlich aus. Also der ist schon mal gebongt und eine lange Weste in oliv mit vielen auffälligen Details ebenfalls. Rüdi probiert ein paar Jogger mit tief hängendem Schritt an, aber fühlt sich nicht so recht wohl. Obwohl es mir ganz gut gefällt. Gerade fertig mit Bezahlen, fällt mein Blick auf eine Hose, die auf einem Tisch liegt und schon verschwindet Rüdi wieder in der Umkleide. Die Zeit nutze auch ich, um nochmal eine Hose zu probieren. Wir beide stehen wenig später nebeneinander vorm Spiegel - mit coolen Hosen. Mir bringt der Verkäufer gleich noch eine passende weiße Bluse im Japan-Style dazu und ich bin auf Anhieb verliebt in diese Kombi. Da es ja in Deutschland aber gleich Winter ist (und der bekanntlich KALT) bekomme ich noch einen Mantel gereicht. Der passt natürlich perfekt zum Outfit. Aber irgendwann ist auch mal Schluss. Wir kaufen also noch die Bluse und für jeden von uns eine Hose. Zum Glück habe ich den Rucksack dabei. So können wir trotz Kaufrausch weiter spazieren. Wir schauen uns noch ein Wenig um und kehren dann zum Auto zurück. Heute wollen wir mal richtig schön essen gehen und ich weiß auch schon wo. Ich habe von einem Restaurant gelesen, wo man von der Dachterrasse aus direkt auf die Akropolis schauen kann. Das soll bei Sonnenuntergang ein Highlight sein und das Essen wurde auch als sehr gut beschrieben. Also starten wir nach der obligatorischen Gisela-Gassirunde Richtung Restaurant. Natürlich führen wir sofort unsere neuen Sachen aus. Zum Glück gibt es Google, denn das Restaurant hätten wir wahrscheinlich nicht ausgewählt. Von außen sieht es nämlich aus, wie jedes andere in dieser Straße. Auch ist nirgendwo etwas von der Dachterrasse erwähnt. Ich frag beim freundlichen Kellner nach, ob sie denn eine Dachterrasse mit Panoramablick hätten? Er nickt zustimmend und führt uns in die vierte Etage. Da ist tatsächlich eine kleine Dachterrasse, mit gerade mal 6 Tischen. Einer davon ist bereits von einem Pärchen besetzt. Da haben wir ja gerade noch mal Glück gehabt. Der Blick ist wirklich spektakulär, denn wir können direkt auf den Festungsberg schauen, wo schon die Beleuchtung eingeschaltet worden ist. Auch die Sonne gibt bereits ihre tägliche Abschiedsvorstellung. Beim Essen entscheiden wir uns für griechischen Salat, Saganaki, gegrillten Oktopus und eine kleine Fleischplatte, weil wir echt hungrig sind. Das Essen ist wirklich sehr sehr lecker, aber bei der Fleischportion gerät mein Schatz echt an seine Grenzen. Zum Anschluss gibt es noch eine kleine Schoko-Mousse aufs Haus. Vollgefuttert laufen wir zurück Richtung Stellplatz und stellen mal wieder gemeinsam fest, wie anders alles im Dunkeln und mit der entsprechenden Beleuchtung so wirkt. Man fühlt sich in den charmanten Gassen, wie in einer Kleinstadt und keineswegs wie in einer Millionenmetropole. Etwas frisch ist es aber inzwischen schon. Und so steuert Rüdiger, mit seinem perfekten Orientierungssinn, zielstrebig unser Shoppingparadies vom Nachmittag an. Dort werden wir mit einem Lächeln begrüßt und unsere Outfits gelobt. Und schlussendlich darf ER dann doch noch mit. Der riesige, unförmige Mantel, der mein Herz beim ersten Besuch schon im Sturm erobert hatte. Ich ziehe ihn gleich an, werde mit fachmännischen Handgriffen noch zurecht gestylt und verlasse Hand-in-Hand mit meinem Schatz den Laden. Frieren muss ich jetzt jedenfalls nicht mehr. Nach diesem erlebnisreichen Tag fallen wir völlig müde ins Bett.
    Fazit: „ATHEN - Du warst die Reise wert“
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  • Day 13

    Dinner am Strand

    October 20, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 20 °C

    Uns fällt deutlich auf, dass wir uns jetzt mehr im Ländlichen befinden, denn die Straßen sind leerer, die Orte werden kleiner und es gibt weniger Leute. Wir suchen uns also einen schönen Kiesstrand, wo natürlich schon zwei weitere deutsche Camper mit ihren Expeditionsmobilen stehen. Wir parken mit etwas Abstand, direkt neben einer Stranddusche, was sich in der Vergangenheit zum Abwaschen, Haare waschen etc. als sehr nützlich erwiesen hat. Ein schönes Abendessen ist schnell gezaubert und wir sitzen bei Kerzenschein im Windschatten von Kai-Uwe. Über uns zeigt sich schon bald ein perfekter Sternenhimmel und Rüdi sieht sogar gleich 3 Sternschnuppen. Ich blicke scheinbar öfter aufs Meer als auf den Himmel, denn dieses Glück bleibt mir verwehrt. Aber ich habe ja die Theorie, dass ich einfach wunschlos glücklich bin und deshalb keine Sternschnuppen brauche.Read more

  • Day 13

    Von Korinth nach Peloponnes

    October 20, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 20 °C

    Wir sind wieder zeitig wach und so können wir den Sonnenaufgang über Athen bestaunen. Wieder sehr schön, aber jetzt wollen wir raus aus der Stadt. Alle Sehenswürdigkeiten für Griechenland auf unserer Liste sind ja jetzt abgehakt. Das Meer ruft...
    Also fahren wir ohne weitere Umwege zur Straße von Korinth, die wir überqueren müssen um auf Peloponnes zu gelangen. Straße bedeutet indem Fall aber Wasserstraße oder eben Kanal von Korinth. 1881 - 1893 pickerte man dort nämlich 84m tief in die Landenge, um dem Schiffsverkehr knappe 400km Seeweg zu ersparen. Der Kanal ist dabei auf Seehöhe gerade mal 25 Meter breit und 8 Meter tief. Am oberen Ende sind es beachtliche 75 Meter, welche über 5 Brücken überquert werden können. An einer davon parken wir Kai-Uwe um uns von da oben mal einen Überblick zu verschaffen. Das Wasser ist so extrem türkis, dass es aussieht als würde man durch einen Filter schauen. Leider haben wir kein Glück, ein Schiff durchfahren zu sehen, denn im Kanal wird gebaut uns so befindet sich lediglich ein Baggerschiff für Wartungsarbeiten im Wasser. Aber das bewegt sich natürlich nicht von der Stelle. Also fahren wir weiter, denn wir wollen jetzt in Ruhe frühstücken. Der fast perfekte Platz dafür befindet sich unweit, auf der Steilküste am nordöstlichsten Zipfel des Peloponnes. Fast - weil es dort leider mal wieder recht schmutzig ist. Aber wie sammeln einfach wieder rund ums Auto das Gröbste auf, nachdem wir im Bett gefrühstückt haben. Später stellen wir die Stühle raus und chillen ein wenig. Während ich mich grob mit der Reiseroute der kommenden Tage beschäftige, legt sich mein Schatz nochmal hin und hält ein kleines Nickerchen. Der anschließende Spaziergang führt uns durch eine verlassene Ferienhausgegend, an einem verwaisten Hotel vorbei, bis zu einem Strand. Überall beobachten und verfolgen uns dabei wieder streunende Hunde, die mal freundlich sind, aber auch teilweise sehr aggressiv. Also entscheiden wir uns zum Weiterfahren.
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  • Day 14

    Tanz auf dem Vulkan

    October 21, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach einem herrlichen Rührei im Bett mit Meerblick, wofür man im Hotel einen richtig hohen Aufpreis berappen müsste, springe ich in die Fluten, während Rüdi noch ein wenig chillt. Dann schnell duschen, Haare waschen und weiter geht die Reise. Wir fahren nach Methana, eine kleine Halbinsel unweit unseres Schlafplatzes. Dort gibt es einen erloschenen, unterirdischen Vulkan. Denn wollen wir uns anschauen. Wir fahren also auf die Insel und Kai-Uwe kämpft sich tapfer die vielen Serpentinen nach oben und in der kleinen Parkbucht am Straßenrand ist zum Glück noch Platz für unseren Camper. Wir ziehen die Wanderschuhe an und kraxeln mit Gisela den Berg rauf. Ganz schön anstrengend. Aber man hat immer wieder sehr schöne Panoramablicke über die Insel und das Meer. Oben angekommen ist es Unspektakulärer als erwartet. Lediglich ein Spalt ist da im Fels. Kaum vorstellbar dass der bis tief unter den Meeresspiegel geht und diese Halbinsel nur durch dieses Vulkan entstanden ist. Ich habe mal wieder gegoogelt und eine witzige Restaurantbewertung gefunden. Und so fahren wir nach Methana Stadt, parken im Hafen und laufen durch diese verwaisten kleinen Gassen zu einer Taverne in einer der Nebenstraßen. Wir sitzen an einem der klapprigen Tische, als die Chefin zu uns kommt und mich kurzerhand mit in ihre Küche nimmt, damit ich in die Töpfe schauen kann und entscheiden soll, worauf wir denn Appetit haben. Ich bin etwas planlos und zeige wild drauf los. Also gibt es für uns Hähnchen, grüne Bohnen, Kalbsragout, Kartoffeln und Spinat. Es ist sehr lecker und man schmeckt deutlich dass es mit Liebe gekocht wurde. Auf dem Rückweg, an der Hafenpromenade, steigt mir plötzlich ein bekannten Duft in die Nase, der aber gedanklich irgendwie in eine andere Umgebung gehört. Na kann das denn wahr sein? Hier? Doch es ist wahr... Direkt neben mir blühen Frangipani, meine Lieblingsblumen. Das sind Bäume oder Sträucher, die eigentlich nur in den Tropen vorkommen und wunderschöne, duftende Blüten tragen. Ich kenne sie aus Bali, wo sie eigentlich überall wachsen und die Blüten als Deko allgegenwärtig sind. Und jetzt stehen wir über die gesamte Länge der Promenade lauter kleine Sträucher. Ich pflücke mir einige Blüten, rieche daran und nehme sie mit ins Wohnmobil. Wir gern hätte ich solch eine Pflanze daheim. Aber es ist gar nicht so einfach. Ich habe schon mehrfach versucht selbst Pflanzen aus mitgebrachten Absenkern zu ziehen, aber hatte nie Glück. Man muss dafür nämlich einen dickeren, holzigen Ast abtrennen, eintrocknen lassen, dann irgendwie in Wasser wieder wurzeln lassen. Da mein Schatz mir gern jeden Wunsch erfüllen möchte, nimmt er mein Sushimesser aus dem Schubfach, fährt mit dem Wohnmobil an die Promenade und hackt mir einen kräftigen Ast ab. Jetzt aber schnell weg. Nicht dass es noch Jemand gesehen hat.Read more

  • Day 14

    Welcome to Kantina Beach

    October 21, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 19 °C

    Unser Ziel für heute ist ein kleiner Strand, dessen Ruhe man sich aber hart verdienen muss. Denn es führt eine 5 km lange Schotterpiste mit teilweise abenteuerlichen Passagen durch Olivenhaine. Das Ziel schon in Wurfweite, stehen wir dann aber plötzlich vor einer Wiese, die durch massive Bodenwellen einfach unüberwindbar ist. Na klasse... und nun? Zurück fahren? Nein - so schnell geben wir nicht auf!Wir fahren also einfach ein Stück weiter auf der Schotterpiste und werden 50 Meter weiter mit einem fast perfekten Weg zum Strand belohnt. Da stehen wir nun allein, unter einem Baum, direkt am Strand. Na wenn das nicht paradiesisch ist. Wir gehen gleich erstmal eine Runde mit Gisela und laufen ein Stück bis zur benachbarten Bucht, um uns auch da mal nen Überblick zu verschaffen. Aber bei uns ist es definitiv schöner. Also naschen wir noch ein paar Brombeeren und gehen zurück. Am frühen Abend kommt dann noch ein zweiter Camper, aber der wollte wahrscheinlich auch lieber allein sein und so verabschieden sie sich recht flink wieder. Nach dem Essen ziehen wir uns unsere Onepiece an und setzten uns in den Windschatten des Wohnmobils und schauen wieder Sterne an. Rüdiger hat wieder Sternschnuppenglück und sieht eine nach der Anderen. Ich bin eher von anderen Lichtern abgelenkt. Denn am Horizont zwischen den Bergen ist ein ganz heller Schein. Aber war da eine Stadt? Irgendwie nicht... Und der Lichtkegel kommt näher. Er gehört zu einem Wohnmobil, was mit einem gesamten Arsenal an Suchscheinwerfern ausgerüstet zu sein scheint. Und sie stehen nach kurzer Zeit, an genau dieser buckeligen Sackgasse auf der Wiese, die uns vor wenigen Stunden ebenfalls zu schaffen gemacht hat. Sie steigen sogar aus und leuchten mit Taschenlampen. Dann versuchen sie ihr Glück und der Scheinwerfer hoppelt auf und ab. Na die haben Mut. Aber nach wenigen Metern merken sie, dass es nix bringt und drehen um. Na da bleiben wir scheinbar doch allein. Ich freue mich ein wenig, denn so können wir morgen früh endlich Yoga am Strand machen. Wir schauen also wieder in den Himmel, aber auf einmal ist da wieder dieses grelle Licht. Diesmal scheint es von rechts, weit nach links in den Nachthimmel. Und plötzlich sehen wir das gesamte Mobil, ganz oben auf dem Berg, wo es sich dann wenig später, die uns bisher überhaupt noch nicht aufgefallenen Serpentinen, mit mehrmaligem Rangieren hinunter schlängelt. Also Respekt, da kann jemand echt fahren. Wir beobachten das Schauspiel und wenig später parkt am anderen Ende der Bucht ein Wohnmobil mit Hamburger Kennzeichen. Die Suchscheinwerfer erlöschen und wir gehen nach diesem unterhaltsamen Abend schlafen.Read more

  • Day 15

    Suche Ei - biete Kuchen

    October 22, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 19 °C

    Als wir früh erwachen und die Schönheit dieses Ortes noch deutlicher wird, entscheiden wir einen entspannten Strandtag zu machen und zu bleiben. Damit es aber noch schöner ist, sammeln wir erstmal binnen kürzester Zeit, zwei Säcke Müll ein. Der Strand erweckt auch so langsam zum Leben, denn die in der Bucht vor Anker liegenden Segler, kommen mit ihren kleinen Schlauchbooten zum Ufer. Vielleicht auch um einfach mal wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Gegen 11 Uhr öffnet sich dann auch die Tür unserer neuen Nachbarn und ein verschlafener junger Mann kommt nach draußen. Er stellt sich als Tommy vor, seine Nadia chillt noch im
    Bett und wir schildern ihm, wie spannend das von ihnen gestern dargebotene Unterhaltungprogramm ihrer Anreise war. Er kann es kaum fassen, wie nah sie dem Strand beim ersten Versuch eigentlich schon gewesen sind. Aber es ist auch reichlich stolz auf seine Beleuchtung. Da es ein nettes Kerlchen zu sein scheint, frage ich direkt mal nach ob er und seine Freundin vielleicht Eier dabei haben. Denn die haben wir leider vergessen zu kaufen. Und ich finde zu so einem chilligen Strandtag würde Kuchen super passen. So könnte ich auch gleich mal meine Neuanschaffung, den Omnia „Backofen“ testen. Ich biete also Kuchen im Tausch gegen die fehlende, aber essenzielle Zutat „Ei“. Tommy grinst erfreut und findet, dass dies ein super Deal ist. Wir verabreden uns für später, denn erstmal steht Frühstück an. Bei uns gibt es heute ausnahmsweise mal ein Fertigprodukt und so brutzle ich wenig später unzählige Pancakes. Im Liegestuhl am Strand, schmecken sie gleich doppelt so gut. Ich habe inzwischen noch ein bisschen recherchiert und es kommen zwei mögliche Kuchen in Frage.
    Option 1: ein Ei für Apfelkuchen oder
    Option 2: 2 Eier für Zitronenkuchen.
    Tommy überlässt seiner Nadia die Entscheidung und so halte ich wenig später ein Ei in den Händen. Ich stelle mir die Kombination aus Apfel und Brombeeren auch extrem lecker vor und so machen wir uns noch mal auf den Weg zur Nachbarbucht, wo wir gestern schon reichlich Brombeeren vom Strauch genascht haben. Der Spaziergang und die Ernte sind erfolgreich. Wenig später kredenze ich, mit Handrührgerät und viel Liebe, den Teig für unseren Kuchen. Dann noch die Äpfel und Brombeeren dekorativ obendrauf geschichtet und los geht es - das Experiment Kuchenbacken im Wohnmobil. Ich bin zugegebenermaßen wirklich aufgeregt. Schon nach kurzer Zeit, breitet sich im Wohnmobil ein leckerer Kuchenduft aus. Und schon nach 20 Minuten ist er fertig. Ich öffne den Deckel und bin überwältigt. Der Kuchen sieht dermaßen lecker aus, dass ich mit stolzgeschwellter Brust direkt zu Rüdi und danach zu unseren Hamburger Nachbarn gehen muss, um das Prachtstück vorzuzeigen. Die Beiden lassen sich auch nicht lange bitten und so sitzen wir wenig später mit Kaffee, Kuchen und den Füßen im Sand beim Kaffee-Klatsch. Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit Stand-Up-Paddeln. Um am Abend ein schönes Lagerfeuer zu machen, sammeln die Männer Feuerholz und bereiten alles vor. Unsere illustre Truppe erweitert sich noch um ein weiteres Pärchen, die nachmittags mit ihrem VW-Bus, laut Kennzeichen aus Barcelona angereist sind. Allerdings sind die Beiden keinesfalls Spanier, sondern eine Französin und ein Grieche, welche jedoch zusammen in Barcelona leben und auch passionierte Camper sind. So ist es nicht verwunderlich, dass wir abends mit einer griechischen Delikatesse namens „Tsipouro“ konfrontiert werden. Einem hochprozentigen Schnaps, welcher manche Menschen erblinden lassen könnte. Mich zum Beispiel... drum verzichte ich lieber. Wir verbringen einen lustigen Abend zusammen und bekommen noch zahlreiche Tipps für unseren weiteren Aufenthalt auf Peloponnes.
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  • Day 15

    Strandleben in Bildern

    October 22, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 22 °C