Wir sind dann mal weg

October - November 2020
Es sollten 4 Wochen Bali werden, aber das Schicksal trägt 2020 einen Namen „Corona“....
Aber zum Glück haben wir unseren treuen Freund Kai-Uwe 🚐 und so wagen wir uns ins Abenteuer #traveleurope
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  • Day 28

    #wirsinddannmalwiederda

    November 4, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 8 °C

    Der See an dem wir geparkt haben, ist wirklich recht hübsch. Aber auch eisig kalt und so wird es nichts mit dem morgendlichen Bad. Wir starten also, denn vor uns liegen noch knapp 8 Stunden Fahrt nach Hause. Dass wir in den Herbst fahren, sehen wir deutlich an der wunderschönen Laubfärbung. In Österreich sehen wir sogar schon wieder etliche schneebedeckte Berge. Kurz vor Dresden zeigt sich die Sonne dann auch wieder mit einem beeindruckenden Sonnenuntergang in den tollsten Farben. Komisch, jetzt von der Autobahn zu fahren und zu wissen, dass jetzt 4 Wochen schon wieder rum sind. Zu Hause begrüßt mich dann ein ganz lieber Blumengruß von meiner Mami. So eine Freude!!!Read more

  • Day 27

    Chioggia - Venedig für Arme

    November 3, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 15 °C

    Knapp 400km Land-und-Leute-Tour stehen heut noch auf der Agenda. Na dann wollen wir mal starten. Vorbei an Rimini, durch ein großes Naturschutzgebiet geht es parallel zur Adriaküste gen Norden. Immer wieder lese ich Venedig auf den Schildern und ich erinnere mich an die Worte, unserer lieben Addi, die vor unserer Reise berichtete, irgendwo gelesen zu haben, dass unterhalb Venedig, das sogenannte „Klein-Venedig“ so sehenswert sein soll. Wie hieß die kleine Lagunenstadt doch gleich nochmal? Kurz gegoogelt - Chioggia ist der eigentliche Name der kleinen Schwester von Venezia. Und wie es der Zufall so will, geht die von Google Maps geplante Route ins Trentino direkt an Chioggia vorbei. Na dann ist ein Stop dort ja unumstößlich. Auf der Suche nach einem Parkplatz sieht es für uns noch nicht nach „sehenswert“ aus. Aber wird sicher noch besser. Gisela bleibt jetzt mal im Auto, denn wir sind sicher nicht allzu lange weg. Wir laufen los und bekommen das komplette Gegenteil zu heut Morgen geboten. Denn dies Städtchen ist schmutzig, verfallen, ungepflegt und mehr als in die Jahre gekommen. Wir tun uns echt schwer, überhaupt etwas Sehenswertes fürs Foto zu finden. Also das war mal ein Satz mit X - das war wohl niX. Also cruisen wir weiter bis kurz vor Trient, wo wir uns im Finsteren um 18:30 Uhr an ein Seeufer stellen. Bin gespannt wie es hier morgen früh bei Licht so aussieht. Aber bis dahin erstmal „Gute Nacht“Read more

  • Day 27

    Über den Wolken

    November 3, 2020 in San Marino ⋅ ⛅ 13 °C

    Wir starten zeitig, denn das Ende unseres Urlaubs rückt immer näher und wir haben heut noch etliche Kilometer vor uns. Unsere österreichischen Parkplatznachbarn haben uns den Fußweg, statt der Seilbahn empfohlen. Also laufen wir drei Hübschen voller Ehrgeiz los. Nach dem ersten Stück Fußweg mit leichtem Anstieg, kommen wir zu einem gepflasterten Weg, der steil mit flachen Stufen den Festungsberg hinauf führt. Also kalt ist uns jetzt garantiert nicht mehr. In Rekordzeit oben angekommen, sind wir reichlich aus der Puste. Aber bereits der erste Ausblick entschädigt für die Strapazen, denn wir befinden uns oben auf der Festungsanlage von San Marino und um uns rum ist ein Wolkenmeer. Wie heißt es so schön: „über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein...“ Also wir fühlen uns zumindest fröhlich, wenn auch etwas verschwitzt nach dem Aufstieg. Wir schlendern durch die Gassen und was uns als erstes auffällt, ist die Sauberkeit überall. Es liegt nirgends etwas auf dem Boden, an den Wänden sind keinerlei Schmierereien und Alles sieht dadurch so perfekt aus und strahlt irgendwie Friedlichkeit aus, wie man sie selten zuvor in einer Stadt erlebt hat. Wir sind ja ziemlich zeitig dran und deshalb sind fast alle Läden noch geschlossen. Also machen wir einen Schaufensterbummel durch die hellen Sandsteingassen. Es gibt wie überall wo Touristen sind, jede Menge Nippes, Parfüm und Schmuck. Aber wir sehen in jedem zweiten Fenster auch noch ganz was Anderes, was so gar nicht zu diesem friedlichen Fleckchen Erde zu passen scheint. WAFFEN!!! Überall gibt es Messer, Pistolen, Gewehre und Alles was den Militaria-Fan und Waffennarren zum Strahlen bringt. Und dann scheint es auch noch recht günstig zu sein, wenn man den Preisen in der Auslage Glauben schenken kann. Sehr skurril das Ganze.
    Nachdem wir die drei Festungstürme und das historische Stadtzentrum besichtigt haben, machen wir uns an den Abstieg. Die Berge gehen ganz schön auf die Knie und ich hole mir sogar Blasen an den kleinen Zehen, weil diese bei jedem Schritt bergab im Schuh gestaucht werden. Autschi...
    Aber die nächsten Stunden in Richtung Norden können wir uns ja erholen.
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  • Day 26

    Roadtrip zur ältesten Republik der Welt

    November 2, 2020 in Italy ⋅ ☁️ 16 °C

    Guten Morgähhhn....
    Also eins muss man den Kläffern hier lassen. Sie sind sehr wachsam und scheinen nie zu schlafen und falls doch, dann übernimmt in der Zwischenzeit der Hahn im Dorf den Job des Nerventods. Und da wundert es niemand, dass für uns kurz nach 6 Uhr die Nacht vorbei war. Aber wie heißt es doch so schön: „Der frühe Vogel....“
    Na gut, auf Würmer sind wir heut nicht aus, aber auf einen schönen Roadtrip durch Umbrien, um uns noch ein paar hübsche Städtchen anzuschauen. Die autobahnfreie Route würde durch Rom führen, was zur Rush-Hour wahrscheinlich nichts so clever ist. Drum nehmen wir zum Anfang also doch wieder die Autobahn, bis wir an Rom vorbei sind und fahren dann ab, um Land und Leute zu sehen. Obwohl man da teilweise echt viel Enthusiasmus an den Tag legen muss, um das durchzuziehen. Die Straßen sind teilweise schlechter als zu Honeckers Zeiten. Da räumt es einem die Wohnmobil-Schränke einmal komplett um. Aber ich als Bordpersonal, brauche ja auch immer mal etwas Bewegung. Da begebe ich mich dann auf die Suche nach diversen Geräuschen, wie klappern, quietschen oder poltern, um diese dann im besten Fall zu beseitigen. Auf dem Rückweg bringe ich dann auch gern mal Verpflegung mit zurück, bevor ich wieder die Position wechsele und von der Stewardess zum Co-Piloten und Navigator werde. Ist echt ein Fulltimejob solch ein Wohnmobilurlaub. *schmunzel*
    Wir holpern also weiter gen Norden, decken uns zwischendrin mit Obst, Brot und Käse ein und steuern als erstes Ziel Perugia, die Hauptstadt Umbriens an. Wie die meisten Städte in der Gegend, liegt sie oben auf einem Berg und wir kämpfen uns mit Kai-Uwe wieder unsere geliebten Serpentinen rauf, bis zum Parkplatz unterhalb der Stadtmauer. Die Altstadt ist nämlich verkehrsberuhigt. Nachdem ich beim 5. Versuch endlich einen Parkschein aus dem Automaten bekommen habe, laufen wir los. Natürlich geht es weiter bergauf. Es gibt sogar eine unterirdische Rolltreppe nach oben in die Altstadt, aber wir wollen uns ja auch ein bisschen bewegen. Mal wieder beeindruckend, die uralten Häuser, Gassen und Kirchen. Die Stadt blickt aber auch auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück. Perugia wurde bereits im 9. Jhd. v. Chr. erstmals erwähnt. Danach wechselte die mehrfach den „Besitzer“ und ist heute ein Anziehungspunkt für Touristen. Allerdings nicht mehr im November und schon gar nicht mittags. Somit haben fast alle Läden geschlossen und wir schlendern einfach so durch die Stadt und wandeln durch die schmalen Gassen, mit ihren kleinen Stufenabsätzen. Unser Hunger hält sich nach einem Olivensnack, während der Fahrt in Grenzen und so verschieben wir das Mittag auf unser nächstes Ziel Citta di Castello. Dort haben wir nämlich einen Restaurant Tipp mit genauer Essens-Empfehlung. Wir fahren also weiter und sind eine Stunde später in Città, wie es unter Kennern kurz genannt wird. Dort sieht es dann aber noch verwaister aus, als in Perugia und besagtes Restaurant hat geschlossen, genau wie eigentlich fast alle weiteren. Sogar der Dönermann hat zu. Und ich hatte mich insgeheim schon auf ne große Pizza oder leckere Nudeln gefreut. Aber nichts!!! Nicht einmal ein Eis ist dort aufzutreiben. Gisela schaut auch ganz verwirrt, als wir sie nach 20 Minuten schon wieder aus dem Schlaf reißen, indem wir die Schiebetür öffnen. Na dann disponieren wir mal wieder um und schauen mal schnell, wie weit es denn bis San Marino ist. Etwas mehr als 100 km lautet die Antwort von Frau Google. Nebenbei gibt es noch die Info, dass es die älteste Republik der Welt und einer der reichsten Staaten weltweit ist. Ein paar Klicks weiter habe ich auch prompt einen Stellplatz gefunden und wir starten um nicht erst im Finsteren anzukommen. Klappt auch super. Bis jetzt kann man noch nichts weiter sehen. Ich weiß aber, dass wir von hier aus, morgen direkt zur Seilbahn laufen können. Die soll uns morgen nämlich ins historische Zentrum auf den Berg bringen. Ich bin schon sehr gespannt.
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  • Day 25

    Heimweg auf Umwegen

    November 1, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 19 °C

    Die Nacht auf der Fähre war diesmal super entspannt. Mal abgesehen von dem Beladelärm der LKW beim Zwischenstop in Igoumenitsa. Die letzte Stunde Fahrt stehe ich an der Reling und schau mir die italienische Küste an. Bei Tageslicht ist so eine Schiffsfahrt gar nicht so schlimm. Kurze Aufregung bei der Ankunft. Gibt es PCR-Tests, Registrierungen oder andere Corona-Reglementierungen? Nein - zum Glück nicht... Also entscheiden wir uns spontan, doch noch nen kleinen Umweg einzulegen. Aber als erstes brauchen wir eine Wiese für unser Giselchen. Schließlich hat die Süße seit 18 Stunden weder gepieselt noch gekackt. Dementsprechend dringend war es jetzt auch. Da wir jetzt wieder alle entspannt sind, entscheiden wir uns, für einen Schlenker über die Amalfiküste und Pompeij. Vom
    Zeitplan sollte das exakt passen. Hab ich zumindest so kalkuliert. Wir fahren also einmal von links nach rechts über den „Stiefelspann“, um auf die Panoramastraße entlang der Amalfiküste zu gelangen. Ist zwar an sich mit Wohnmobil nicht erlaubt, aber wir pokern mal, dass es in der Nachsaison hoffentlich niemand wirklich kontrollieren wird. Nach wenigen Kilometern ist klar, wieso es dieses Verbot gibt. Die Straßen sind dermaßen schmal, dass man kaum am Gegenverkehr vorbei kommt. Aber mein Schatz ist ja der beste Fahrer überhaupt... Er fährt also souverän in luftigen Höhen über der Felsküste, vorbei an pittoresken Landschaften und Häusern. Leider kann man hier nirgends anhalten, um mal ein paar schöne Fotos zu machen. Rüdi hat deswegen leider so gut wie nix von der Tour. Aber er freut sich sowieso mehr auf den Vesuv und Pompeij. Da führt uns unser Weg jetzt nämlich hin. Wir stellen Kai-Uwe auf einen Campingplatz gegenüber der historischen Ausgrabungsstätten und lassen uns offen, ob wir über Nacht bleiben. Am Eingang angelangt, stehen wir dann leider vor verschlossenen Türen. Schade!!! Ob es nun am Feiertag oder der Nebensaison liegt, bekommen wir nicht heraus. So sitzen wir 10 Minuten später wieder im Auto und entscheiden uns, gegenüber unserer sonstigen Gewohnheit, mal
    ausnahmsweise Autobahn zu fahren, um bissl Strecke zu machen. Kurz vor Rom suchen wir uns einen Stellplatz etwas abseits der Autobahn im Hochland. Jetzt schnell Abendbrot und dann ins Bettchen. Es war wieder ein langer Tag.
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  • Day 24

    Über Jäger und Gejagte

    October 31, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 20 °C

    Heut ist es also soweit.
    Wir reisen ab.
    Traurig irgendwie.
    Deshalb muss ich unbedingt nochmal ausgiebig im Meer schwimmen gehen. Weil auf unserem verlassenen Campingplatz überall Wasserschläuche liegen, kann ich danach auch gleich duschen und Haare waschen. Und weil wir gerade so fein beim „Säubern“ sind, machen wir gleich bei Kai-Uwe weiter. Teppiche und Matratzen ausklopfen, Wäsche waschen und fegen steht auf der Agenda. Als wir damit fertig sind, füllen wir noch Wasser auf und sind dann startklar. Aber natürlich nicht, ohne nochmal an der „Kantina“ vom Vortag anzuhalten und uns eine Portion Souvlaki für sofort und eine To-Go zu ordern. Vollgefuttert geht es Richtung Fährhafen Patras. Daß auch in Griechenland derzeit Jagdsaison ist, zeigt sich direkt an der Hauptstraße in Form des Jagderfolges eines Waidmanns, eindrucksvoll auf dem Autoheck präsentiert. Ähnliche „Jagderfolge“ haben die Polizisten im Fährhafen auch... Allerdings handelt es sich dabei nicht um Wildschweine, sondern um Flüchtlinge, welche versuchen sich in sämtlichen Ritzen, Überhängen oder Spalten der LKW zu verstecken. Aber die Polizei ist da echt machtlos und fährt nur immerfort Kreise mit Sirene und Blaulicht, denn festnehmen können sie die Jungs nicht. Also bleibt nur aufspüren und verjagen. Am Schlimmsten ist es aber für die LKW-Fahrer, denn wenn bei der Kontrolle am Hafen irgendwo ein blinder Passagier gefunden wird, ist der Fahrer wegen Menschenschmuggels dran. Binnen 5 Minuten beobachteten wir gleich 3 mal, wie immer wieder ein Anderer versuchte, bei einem LKW in den Windabweiser überm Fahrerhaus zu klettern, um sich dort zu verstecken. Es war wie im schlechten Film. Wir waren froh als wir dann endlich, ohne ungebetene Mitreisende an Bord sind. Gemeinsam mit unseren neuen Parkplatznachbarn, einem netten Paar mit zwei süßen Kindern, schauen wir uns noch den wunderschönen Sonnenuntergang an, bevor die SUPERFAST II ablegt. Fürs Abendessen haben wir ja vorgesorgt und so lassen wir uns die Kantina-Souvlaki schmecken, laden noch ein paar Filme für die Nacht runter und gehen ins Bett.Read more

  • Day 23

    Ich WILL endlich Schildkröten!!!

    October 30, 2020 in Greece ⋅ ☁️ 20 °C

    Nachdem uns gestern Abend noch eine nette Dame darauf hingewiesen hat, dass wir so weit vorn am Strand nicht stehen dürfen, weil es Naturschutzgebiet sei, sind wir dann kurzerhand 50 Meter zurück gefahren und haben eine ruhige Nacht umgeben von Nadelbäumen verbracht. Da wir aber jetzt baden wollen, fahren wir wieder auf den gestrigen Platz und laufen schnell ins Wasser. Ist es heute deutlich kälter, oder liegt es an den großen Wellen, dass es uns heut fröstelt? Also schwimmen kann man hier definitiv nicht, denn man spürt sofort die starke Strömung, die einem nach wenigen Metern im Wasser die Füße wegzieht. Außerdem schwimmen heut viele schwarze Seegrasstückchen
    im Wasser rum. Naja, für eine kleine Erfrischung hat es auf jeden Fall gereicht. Da ich traurig bin, dass ich bis jetzt immer noch keine Schildkröten gesehen habe, muss ich nachdem ich wieder trocken bin gleich nochmal googeln. Na wer sagt es denn... Gar nicht weit weg von hier gibt es einen See und ein Thermalbad, an dessen Flusszulauf es wilde Schildkröten geben soll. Zwar keine Land- sondern Wasserschildkröten, aber besser als nix. Man kann sie mit Brot anlocken, steht da geschrieben. Na zum Glück haben wir da noch ein wenig übrig. Der Reisebericht, der Urlauber hält neben dem Schildkrötenwohnort noch ein weiteres Highlight bereit. Nämlich den Tipp für die besten Souvlaki von Peloponnes. Damit wäre ja jetzt für jeden von uns was gefunden. Na dann wollen wir mal. Wir fahren also zu besagtem Parkplatz am Thermalbad und schauen in den kleinen Fluss. Man sieht da aber leider keine Schildkröten und auch das ins Wasser geworfene Brot bringt keinen Erfolg. Erst als wir schon fast aufgeben und uns dem Gespräch mit eben angekommenen österreichischen Campern widmen, taucht immermal wieder eine Schildkröte auf, schnappt sich eins der umherschwimmenden Brotkrümel und verschwindet sofort wieder. Na dann wird das Mittag jetzt eben für uns vorgezogen und wir machen uns auf dem Weg zum Foodtruck. Wir fahren die schmale Straße um den See weiter und entdecken dabei links im Fels eine geflutete Höhle. Da halten wir nochmal an und der Schwefelgeruch zeigt deutlich, dass es sich dabei um eine Thermalquelle handelt. Gerade als wir weiter fahren wollen, überquere ich noch ein letztes Mal die Straße, um in den Fluss zu schauen. Da sehe ich wie sich gleich zwei kleine Köpfchen aus dem Wasser recken. Zum Glück haben wir noch etwas, ohnehin nicht so gut schmeckendes Gebäck im Auto. Dieses nehmen wir dann zum Anfüttern. Und ehe wir uns versehen können tauchen immer mehr kleine und große Schildies auf und rangeln sich sogar vor Futterneid. Sehr niedlich anzuschauen. So nun kann ich diesen Punkt auf der Liste auch abhaken. Jetzt muss nur noch das Essen so gut sein, wie es angepriesen wurde, dann ist es für uns beide ein erfolgreicher Tag. Wir finden die „Kantina“ auf Anhieb und sind auch die ersten Gäste. Hinterm Grill steht Cristos und seine Frau nimmt die Bestellungen auf. Souvlaki, mit Tzaziki lautet unser Wunsch. Tzaziki ist leider heute nicht im Angebot, aber Brot und Zwiebeln. Na dann nehmen wir eben das. Und bitte eine große Portion. Wir setzen uns an einen kleinen Tisch und bekommen schnell gegrillte Knoblauch-Olivenöl-Brote, 6 Souvlaki-Spieße, garniert mit gewürzten Zwiebeln und Oliven serviert. Und der Bericht im Internet hatte wahrlich nicht zuviel versprochen, denn es schmeckt so unglaublich gut. Wir essen selbst die puren Zwiebeln auf dem gegrillten Brot. Gut gestärkt starten wir Richtung Strand, schlagen unser Lager auf einem verlassenen Campingplatz auf und üben uns in süßem Nichtstun. Zuerst planschen wir mal wieder in den Wellen, die nach wie vor riesig sind und dann erkunden wir den Platz. Ich finde es erst ein wenig spooky und bin nicht sicher, ob ich hier bleiben möchte. Zumal kurz nach unserer Ankunft zwei Männer auf ihren Mopeds plötzlich auftauchten, eine Runde fuhren und wieder verschwanden. Gerade als wir beratschlagen, ob wir bleiben oder nicht, tauchen zwei tschechische Wohnmobile auf, die sich ganz selbstverständlich an einen Platz stellen, Markise aufbauen und sich mit Tisch und Stühlen raus setzen. Sie erzählen uns, dass sie schon länger hier stehen oder vor einiger Zeit hier standen, ohne Probleme. Unser Tschechisch ist genauso miserabel wie ihr Englisch, aber es reicht aus, um mir meine Bedenken zu nehmen. Wir bleiben also hier. Na dann schnell wieder an den Strand Pigmente haschen. Als der Wind gegen 15:30 Uhr immer doller und kühler wird, ziehen wir uns was über uns machen einen Strandspaziergang. Unterwegs entdecken wir kleine Camperlager in den Dünen von Kitern, für die dieser Wind und die Wellen natürlich das Paradies sind. Nach einem eher mittelmäßigen Essen in einer kleinen Taverne kehren wir pünktlich zum Sonnenuntergang zurück. Leider ist der heut durch Wolken verdeckt.
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  • Day 22

    Touri-Spot vs. Einsamkeit

    October 29, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir fahren von Koroni aus, weiter an der messenischen Küste entlang und finden eher zufällig den wunderschönen Sandstrand von Finikounda. Hierher haben sich nur ein paar wenige Menschen verirrt und da heute ja bisher unser morgendliches Bad ausgefallen ist, entscheiden wir das hier nachzuholen. Also nichts wie rein in die Badesachen. Das Meer ist heut ganz schön wild und wir können schön in den Wellen schwimmen. Nur etwa kälter scheint das Wasser hier zu sein, aber wir wollen ja nicht jammern. Wer kann Ende Oktober schon behaupten in 20° C warmem Meer zu schwimmen. Wir machen anschließend noch einen Strandspaziergang mit Gisela und sammeln ein paar Steine, für die nächste Bastelidee, die mir eben in den Kopf schießt. Da wir noch ein paar Orte anschauen wollen, fahren wir weiter. Der nächste Halt ist für Methoni angesetzt. Wieder ein kleiner Ort mit Festung. Diesmal ist diese auf einer Landzunge vorgelagert. Wir hätten sie auch gern besichtigt, aber da Hunde dort verboten sind, bleibt uns das leider verwehrt. Aber es gibt schlimmeres. Also fahren wir weiter Richtung Pylos. Dort belassen wir es auch bei einer kleinen Stadtrundfahrt mit Kai-Uwe und fahren weiter zur hoch angepriesenen Voidokilia oder auch „Ochsenbauch“-Bucht. Wie zu erwarten sind wir nicht die einzigen dort und auf dem Parkplatz reihen sich etliche Wohnmobile und PKW aneinander. Na da bin ich ja mal gespannt. Wir stapfen durch weichen Sand über eine bewachsene Dünne und sehen die große halbrunde Bucht mit ihrem hellen Sandgürtel. Rechts und links erheben sich Berge. Generell jetzt nicht so schlecht, aber auch nicht soooo besonders wie in jedem Reiseführer oder -bericht empfohlen. Aber wahrscheinlich liegt es heute einfach am Wetter. Denn das Wasser ist nicht azur-türkis wie man es von Fotos kennt, sondern bräunlich trüb vom Sand, der durch die hohen Wellen, die im Sekundentakt ans Ufer peitschen immerzu aufgewirbelt wird. Resümee: „...na man hat es mal gesehen“
    Also fahren wir weiter gen Norden, in der Hoffnung sowohl Olivenöl als auch einen schönen Stellplatz in der Einsamkeit zu finden. Kann ja an sich nicht so schwer sein. Nachdem die ersten beiden Olivenöl – Abfüllbetriebe leider geschlossen haben, gebe ich schon fast auf... Aber mein Schatz, sieht plötzlich links einen Laden mit dem Namen „Land of Olives“. Und die Tür steht offen. Wir fragen ob wir hier Olivenöl kaufen können und beginnen ein Gespräch im perfekten English mit einem Mann, der hier geboren wurde, aber seit vielen Jahren in Melbourne lebt. Er hat den internationalen Vertrieb des Olivenöls seiner Familie übernommen und ist zu unserem Glück gerade mal wieder persönlich hier. Nach einer Kostprobe entscheiden wir uns zum Kauf von 3
    4-Liter-Kanistern. Wer weiß wann wir mal wieder in Griechenland sind. Jetzt haben wir genug Action für heute und holen nur noch ein frisches Brot, bevor wir einen einsamen, rötlichen Sandstrand ansteuern, wo wir im Sonnenuntergang Rührei mit Weißbrot und griechischem Salat genießen.
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  • Day 22

    Lieber Koroni als Corona

    October 29, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach einer verregneten Nacht, werden wir durch die hinteren Scheiben tatsächlich von Sonnenstrahlen geweckt. Hier in Griechenland scheint der Wetterbericht also zu stimmen. Man kann kaum glauben, dass es gestern den gesamten Tag und die halbe Nacht wie aus Eimern gegossen und gestürmt hat. Da wir heute einiges auf dem Programm stehen haben, bummeln wir nicht lange rum und machen uns startklar für unseren Rundgang durch Koroni, der ja gestern buchstäblich ins Wasser gefallen ist. Die kleinen Gassen sind schon wirklich hübsch und die alte Festung, welche über der Stadt thront ist auch echt eindrucksvoll. In der riesigen Anlage befindet sich, selbst heut noch ein kleines Kloster mit Garten was von Nonnen bewohnt wird. Außerdem stehen mehrere Kirchen auf dem Gelände. Aber am faszinierendsten ist die Aussicht, die man von dort oben, in alle Richtungen hat. Das Meer ist heute zwar noch recht aufgewühlt, aber trotzdem sieht man deutlich dieses wunderschöne türkis-blaue Farbspiel.
    Zurück in der Stadt, kaufen wir in einer seit 1925 bestehenden Bäckerei zwei süße Teilchen, um auf dem Weg zurück zu Kai-Uwe ein schnelles Frühstück einzulegen.
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  • Day 21

    Der nasse Feiertag des Wortes „Nein“

    October 28, 2020 in Greece ⋅ 🌧 17 °C

    Kurz vor 4 Uhr nachts weckt uns der vom Wetterbericht vorhergesagte Starkregen, samt Blitz und Donner zum 1. Mal. Aber wir machen die Äuglein einfach wieder zu und schlafen nochmal weiter bis kurz vor 8 Uhr. Es ist still, der Regen hat aufgehört und es liegen nur noch einige dicke Wolken über unserer schönen Bucht von Kardamili. Draußen tummeln sich schon etliche Fischer und versuchen ihr Glück. Wir zögern kurz, ob wir bei den morgendlich kühlen 15,9° C eine Runde schwimmen gehen. Rüdiger ist heut ausnahmsweise der Erste und bibbert schon ein wenig. Aber da müssen wir jetzt durch, denn schließlich beobachten uns die Fischer, vermeintlich unauffällig von der Seite. Die Blöße, nur bis zu den Knien ins Wasser zu gehen, können wir uns nicht geben. Also schwimmen wir ein paar kräftige Züge und dann ist es schon gar nicht mehr so kalt. Danach gibt es einen liebevoll zubereitetem Kaffee, von meinem Schatz und einen netten Plausch mit einem Fischer aus Kalamata. Dieser bestätigt den schon gestern von Tommy in den Ring geworfenen Verdacht, dass heute in Griechenland Feiertag ist. Nämlich der sogenannte „Ochi-Tag“ (der Tag des „Nein“).
    Schön für die Griechen! ...blöd für uns!
    Denn unser Ziel war heute ein Markt in Kalamata. Na das hat sich dann ja jetzt erledigt. Wir starten trotzdem in die Richtung, denn Tommy und Nadia, die bereits dort übernachtet haben, wollten uns auf dem Laufenden halten, ob der Markt vielleicht doch stattfindet. Gerade als wir Kalamata erreichen, piept das Telefon und Tommy schreibt dass Alles geschlossen ist. Wir verabschieden uns dann zum wiederholten Mal per WhatsApp und versichern uns in Kontakt zu bleiben. Wäre schön wenn’s klappt, denn wir mögen die Beiden...
    Wir fahren also weiter die Küste entlang. Vorbei am Flugplatz, mit seinem Aufgebot an Kampfjets und an mehreren Schrottplätzen. Da könnte man echt heulen, wenn man sieht, was dort mitunter für Schätze vor sich hin rosten. Als dann auf einem dieser Plätze gleich mehrere Amphibienfahrzeuge stehen, drehen wir kurzerhand um, parken am Straßenrand und wollen uns die Schätzchen mal genauer ansehen. Schon irgendwie eine zwielichtige Gegend. Vom Schrottplatz tönt laute Gipsy-Musik und duelliert sich mit ähnlich lauten Klängen, die aus einer Art Zeltlager hinterm hohen Schilf nebenan zu kommen scheinen. Aber wir interessieren uns ja mehr für die Autos. Es reihen sich eine Unmenge BMWs, neben Ford Taunus, ulkigen 3-Rädern, Jeeps und 5 Amphibienfahrzeuge aneinander und sogar ein Rolls-Royce befindet sich auf diesem Friedhof der Automobillegenden. Am Liebsten möchte man alle retten. Aber da das nicht geht, wollen wir weiter. Als ich mich zu Kai-Uwe umdrehe, überkommt mich ein seltsam ungutes Gefühl. Auf der feuchten Fahrbahn unter dem Wohnmobil spiegeln sich Beine, ganz dicht neben der Beifahrerseite und dahinter sehe ich im Strassengraben einen weißen Kleintransporter stehen. Wenn ich mich recht entsinne, fuhr dieser an uns vorbei als wir gerade die Straße überquerten und der Typ schaute uns seltsam an. Hat er jetzt echt gewendet? Und was hat er vor? Wir haben schon mehrfach gelesen, dass in dieser Gegend oft Wohnmobile von Zigeunern aufgebrochen werden. Aber mitten an der Straße? Am helllichten Tag? Ich renne über die Straße und als der Typ das sieht, sucht er angeblich was im hohen Gras neben mir. Ich rufe Rüdiger zu, dass er bitte schnell kommen soll, weil er noch ein Foto auf der anderen Seite des Platzes geschossen hat. Jetzt aber nix wie weg... Das war irgendwie unheimlich und hätte echt schief gehen können. Wahrscheinlich hat er gedacht, dass wir sicher das Wohnmobil nicht erst abgeschlossen haben. Hatten wir aber zum Glück. Noch etwas perplex setzen wir die Fahrt fort und nur 20 Sekunden später erleben wir die nächste Überraschung. Rechts in einer großen Einfahrt steht ein uns wohl bekanntes Wohnmobil namens Buddy mit Tommy am Lenkrad und Guide Nadia auf dem Beifahrersitz. Das kann doch echt nicht wahr sein. Wir halten hupend an und amüsieren uns königlich. Tommy erzählt uns, dass sich hinter dem verschlossenen Tor, eine Gin Destillerie befindet, die er gern besuchen wollte. Aber „Ochi“ - also Nein - wie der heutige Feiertag eben buchstäblich sagt....
    Wir verabschieden uns zum zigsten Mal und fahren weiter. Bei Google Maps entdecke ich, dass es unweit Wasserfälle geben muss. Also machen wir einen Abstecher ins Innere von Messenien, wie sich der linke Finger des Peloponnes nennt. Am Straßenrand kaufen wir bei einer süßen, kleinen Omi noch einen großen Sack Saftorangen und Tomaten fürs Abendessen. Pünktlich mit Erreichen des Parkplatzes an den Wasserfällen, hört es auf zu regnen und die Sonne kämpft sich zwischen den Wolken hervor. Wir laufen ein Stück bergab und stehen schnell bei einer Wasserfalllandschaft, wie wir sie ähnlich nur aus Kroatien kennen. Immer wieder befinden sich am Wegesrand neue, kleine und größere Becken aus denen sich Wasserfälle ergießen... umrandet von Steinen, Gräsern und Bäumen zwischen hohen Felswänden. Dass hier bei guten Wetter die Hölle los ist, kann ich mir gut vorstellen. Wir sind heut aber fast allein. Nur ein weiteres Pärchen wandert vor uns durch diese bizarre Landschaft. Zurück am Auto regnet es natürlich wieder und dieser Zustand ändert sich auch nicht mehr bis wir Koroni am südlichen Zipfel Messeniens erreichen. Außer einem Nickerchen, einem kleinen Bummel durch die Stadt und drauf hoffen dass die Sonne morgen wieder lacht machen wir heut nix mehr...
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