Granitstadt Aberdeen, diesen Namen trägt sie auf Grund ihrer Masse an dauerhaften Gebäuden aus Granit. Man sieht wirklich überwiegend Granitgebäude mit Dächern aus Schieferschindeln, angefangen vom kleinen Arbeiter-Castle bis hin zu Universitätsgebäuden…alles sehr stattlich.
Im alten Viertel Aberdeens trifft man eher auf alte, ehrwürdige Gebäude, auf unserem Marsch ins moderne Viertel änderte sich das Bild etwas. Vorbei am Stadion des FC Aberdeen, kam man sich auf einmal vor wie in einem Streifen von Guy Ritchie und rechnete damit von Hooligans oder Zombies überrannt zu werden😂
Teilweise wieder wie leergefegt und dier einen oder anderen Hinterlassenschaft ausweichend, schalteten wir in den zweiten Gang um schneller ans Ziel zu kommen.
Im moderneren Viertel angekommen, zwar mehr Geschäfte, Restaurant, Bars und Pubs aber so richtig wie zum Beispiel in Edinburgh konnten wir uns nicht fühlen…daran konnten auch die teilweise in Pubs umgewandelten Kirchen und Kathedralen nichts ändern. Es gibt im Großraum Aberdeen einfach zu viele von den Gotteshäusern, daß die Schotten diesen etwas pragmatischen Weg gegangen sind und statt eines Neubaus, schon vorhandene und lieb gewordene Gebäude dadurch noch beliebter machten.
Zwar interessant aber doch anders als gedacht…uns kam einige Male der Verdacht, daß die Schotten ihre Touristen willkommen heißen aber irgendwo hört die Freundschaft dann auch auf: HELLO WELCOME AND NOW PISS OFF😂
Allerdings haben wir, bis auf in einer Situation, wirklich nur freundliche und sehr hilfsbereite Menschen kennengelernt…wie so oft auf Reisen, sind die Menschen in ihren Ländern immer anders als ausserhalb ihrer Grenzen. Nicht selten haben wir ja das Gefühl, Mensch in Rucksack und mit nach Hause nehmen🥰Baca lagi
Überlebt haben wir, auch dank der fürsorglichen Unterstützung der örtlichen Gesetzeshüter, welche unseren Bulli irgendwann zwischen Mitternacht und dem Morgengrauen in hellem Scheinwerferlicht erstrahlen ließen. Die Besatzung war natürlich hellwach aber nach 2 Minuten war der Spuk auch schon vorbei und sie zogen weiter auf ihrer nächtlichen Patrouille. Unsere Nacht allerdings war gelaufen, so richtig wollte uns nicht mehr gelingen zu schlafen und wir wachten relativ verkatert am nächsten Morgen auf.
Nach Morgenwäsche und Frühstück, beschäftigten wir uns noch eine Stunde lang diesem kleinen Friedhof und fanden heraus, daß der vermutlich älteste Grabstein auf das Jahr 1510 datiert war. Viele Steine und Platten auf dem Boden und der Steinmauer waren teilweise schon so stark verwittert, daß ein entziffern schwer fiel. Wir haben beschlossen, der Sache aber nochmal auf den Grund zu gehen.
Den Grabstein des im ersten Weltkrieges gefallenen Soldaten konnten wir auch identifizieren…direkt darunter stand vermerkt, wann seine Frau gestorben war. Sie überlebte ihren Mann um ganze 6 Jahrzehnte, diese Geschichte hat uns beide tief berührt.
Auf unserem Weg nach Aberdeen konnten sich der Fahrer nicht verkneifen, diesen einen Abstecher ins Grüne zu machen…zu Donald Trumps großartigstem Golfplatz der Welt.
Große Pläne hatte er hier geschmiedet aber Anwohner und Nachbarn waren wohl nicht begeistert, ein Nachbar hängte sich wohl die mexikanische Flagge in seinen Garten um zu rebellieren…am Ende aber regiert wie immer das Geld und mittlerweile fahren Bagger und großes Gerät auf einer Seite des Geländes herum und arbeiten sich Meter für Meter vor.
Der andere Teil allerdings, bereits 2012 fertiggestellt, kann sich durchaus sehen lassen und wird anscheinend auch sehr gut besucht. Demnächst finden hier die PGA Seniors Championchip statt, eine nicht gerade kleine Veranstaltung.
Zwar unnützes Wissen aber der Zufall sorgt doch öfter als gedacht für kleine Geschichten am Rande.Baca lagi