Gran Canaria 2021

November - December 2021
A 22-day adventure by Guido Meyer & Olaf Read more
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  • Day 11

    Ist das Poster da?

    December 10, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute haben wir bei Lidl nicht nur die leckeren Walnuss-Brötchen gekauft, sondern auch für Gemüsecurry. Denn heute gehen wir mal nicht essen und kochen in unserem Apartment.

    Nach dem Frühstück jedoch fuhren wir mit dem Bus nach „Puerto de Mogán“. Interessanterweise fuhr der Bus diesmal über „Faro de Maspalomas“. Wir haben nicht herausgefunden, warum der Bus 32 manchmal direkt nach „Puerto de Mogán“ fährt und manchmal eben nicht und scheinbar an jeder Haltestelle hält. Entsprechend voll war auch der Bus.

    Im Ort angekommen, gingen wir sogleich zum Markt. Denn das war Grund, warum wir überhaupt wieder nach „Puerto de Mogán“ gefahren sind. Hier haben wir beim Besuch des Marktes vor einer Woche uns kurze Hosen gekauft, aber auch ein Poster gesehen was Olaf sehr gut gefallen hat. Vor einer Woche jedoch sind wir hier weiter gefahren, um dann eine beschwerliche Wanderung zu absolvieren. Da hätte unterwegs ein Poster sicherlich schaden genommen. Deshalb kamen wir zurück, um es dann zu kaufen. Der Markt war ziemlich groß und es gab unterschiedliche Stände. Meistens jedoch gab es Klamotten. Aber auch Spielzeug, Deko und Kunsthandwerk. Gerade bei letzterem haben wir gehofft, den Stand mit den Posters zu finden. Wir haben den gesamten Markt abgesucht weil wir dachten, dass der Stand eventuell jetzt woanders ist. Denn er war nicht dort, wo er beim letzten Mal war. Schade - wirklich schade. Aber so ist das nun einmal. Wir gehen noch zweimal auf Märkte und eventuell haben wir Glück, dass dann der „Posterstand“ da ist. So ganz ohne etwas zu kaufen, gingen wir nicht vom Markt. Wir haben uns eine Kette in Regenbogenfarbe gekauft und an einem Stand einen Mojito aus frisch gepressten Zuckerrohr gekauft und genossen. Dann fuhren wir mit dem Bus 32 gemütlich und leicht beschwipst zurück nach „Playa del Inglés“.

    Es war schon gegen 15:00 Uhr, als wir dann zum Strand gingen. Leider war wieder sehr starker Wind und die Fahnen waren auf Rot gesetzt. Man durfte also nicht ins Wasser. Einige haben es trotzdem getan und wurden durch das spanische Rote Kreuz aus dem Wasser gebeten. Trotzdem war es ein schöner Aufenthalt und sehr chillig. Wir saßen wieder am Hang der großen Düne und genossen den Ausblick auf das tosende Meer. Wir haben uns auch kurz an das Meer gesetzt und den Wellen zugeschaut. Es waren einige Surfer im Wasser, denn die dürfen das. Baden jedoch ist bei roter Fahne verboten.

    Langsam ging die Sonne unter und der Wind frischte auf. Da gingen wir zurück und schauten nach unserer Eisdiele, ob sie denn nun wieder Schoko-Eis haben. Leider nicht. Dann gingen wir Hand in Hand auf der Promenade zum Apartment. Wir begegneten zwei polnischen Betrunkenen Mitmenschen, welche hinter uns auf den Fußboden spukten. Scheinbar gefiel es ihnen in einem freien Land nicht, wenn zwei Männer Hand in Hand gehen.

    Im Apartment kochten wir unser Gemüsecurry und freuten uns über den schönen Tag der hinter uns lag.
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  • Day 12

    Markt & Strand

    December 11, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 19 °C

    Die Matratzen in unserem Apartment mag ich, auch weil sie sehr hart sind. Aber ich bin es nicht gewöhnt und so habe ich schon den zweiten Tag in Folge Rückenschmerzen am Morgen. Eigentlich beklage ich mich sonst nicht über Schmerzen. Diese sind jedoch schon recht präsent. Trotzdem mag ich meine (harte) Matratze.

    Erneut besuchten wir Lidl für die Walnuss-Brötchen und nach dem Frühstück gingen wir sogleich zum Markt „Mercado Municipal San Fernando“. Von unserem Apartment aus waren das gute 50 Minuten pro Strecke. Bekanntlich „stirbt die Hoffnung zuletzt“ und somit auch bei uns. Wir hofften hier den Stand mit den Postern zu finden. Der Markt war voller Menschen. Und die meisten hielten sich an die „Mascadrilla“ und die Atmosphäre war entspannt. Wieder gab es eine Vielzahl an Ständen mit Kleidung in den Vielfältigsten Ausführungen. Eher weniger waren Stände mit Kunsthandwerk. Leider war auch hier nicht der Stand mit einem Poster vom „Faro Maspalomas“ zu finden. So grummelten wir auf dem Markt umher und entdeckten dann doch noch einen interessanten Stand. Hier gab es etwas, was wir meiner Schwester zu ihrem Geburtstag am 31.12. schenken werden. Da sie das hier auch liest, können wir es leider nicht erwähnen.

    Gleich nach dem Kauf des Geschenks gingen wir zurück zu unserem Apartment. Auf dem Balkon genossen wir eine gekühlte „Drachenfrucht“ - lecker. Dann eben etwas Sonnenschutz aufgetragen, Kleidung für den Strand angezogen und dann gingen wir über die Promenade zum Strand. Weiter am Wasser entlang bis zu „unserem“ Liegeplatz. Es war erneut ein recht kräftiger und leider auch etwas frischer Wind - anders als gestern.

    Wir saßen zuerst direkt am Strand und gingen einmal kurz ins Wasser. Die Wellen waren herrlich, mussten jedoch wegen der Strömung aufpassen, dass wir nicht abtreiben. Später gingen wir dann wieder zu der großen Düne hinter uns und legten uns dort bis zum Aufbruch in deren Windschatten. Zurück ging es quer durch die Dünenlandschaft und hofften, dass zumindest in unserer Eisdiele wieder Schoko-Eis geben wird. Antwort: Nein.

    So zogen wir ohne Eis von dannen und wollen erst am „Mirador de las Dunas“ den Sonnenuntergang genießen, wenn es unsere Eissorten gab und das sind Schoko, Mango und Cocos. Auf dem Rückweg fiel uns auf, dass es fast keinen Wind mehr gab. Im Apartment gab es Resteessen von gestern —> Gemüsecurry.

    Es war ein entspannter Tag und kamen durch den Marktbesuch auf 21km
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  • Day 13

    Schon wieder ein Markt

    December 12, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 19 °C

    So langsam müssen wir uns (vorerst) von „Play del Inglés“ verabschieden. Denn in zwei Tagen werden wir über „Las Palmas“ nach „Galdár“ fahren und 3 Tage auf dem Jakobsweg gehen. Das bedeutet, dass wir so langsam unsere Lebensmittel aufbrauchen müssen. Es ist schon eine kleine Herausforderung, damit wir keine Lebensmittel wegwerfen müssen. Das wollen wir nicht.

    Was soll ich sagen - Walnuss-Brötchen zum Frühstück. Dazu die vegane „Ei-Rolle“ aus Berlin aufgebraten, die Gurke und fast den gesamten Aufschnitt verbraucht. Wir sind mit uns zufrieden. In Kühlschrank haben wir noch Gemüse und damit wollen wir ein Ratatouille machen.

    Wir gingen auf den Bauernmarkt von „San Fernando“. Von diesem Markt hat Olaf immer geschwärmt, da er dort schon öfters war. Auch in touristischen Internetseiten wird dieser Markt empfohlen. Ein Highlight also. Möglicherweise gibt es dort wieder einen Stand mit Mojito und Zuckerrohr und eventuell ein Poster - HEHE (wohl eher nicht).

    Aber zuerst mussten wir wieder durch die Stadt. Es war Sonntag und entsprechend war es morgens relativ ruhig und gechillt. Einige Geschäfte waren geöffnet, aber längst nicht alle und auch nicht alle Supermärkte. In den Straßen saßen wenige Menschen draußen im Café und genossen den wunderbaren Morgen. Wir kamen an der Bushaltestelle vorbei, wo wir bereits zwei mal mit Bus 18 abgefahren sind. Weiter in Richtung Stadion, denn dort auf dem Parkplatz soll der Markt sein. Früher soll es sogar auch noch einen Flohmarkt gegeben habe und auch bei Touristen sehr beliebt gewesen sein. Zuerst verliefen wir uns ein kleines Stück auf den Weg zum Stadion und gingen dann quer durch die Wohnsiedlung. Dann in die Ecke und da ist er - der - ups was ist das? Ein (Mini-) Bauernmarkt mit schätzungsweise 10 Stände (😊). Es gab fast ausschließlich Gemüse, was super ist, es gab noch einen Stand mit Brot und Gebäck, sowie einen Stand mit Honigprodukten (eher nichts für uns). Dank der Übersichtlichkeit, konnten wir uns schnell entscheiden und kauften eine (!) Aubergine 🍆. Dann ging es zurück.

    Auf den Rückweg gingen wir mit Absicht durch eine Wohnsiedlung, weil uns die Örtlichkeit sehr interessiert hat und wir uns hier eine Casa für uns gut vorstellen können. Mit entsprechend viel Fantasie gingen wir durch diese Straßen und malten Träume aus. Gleich hinter der Wohnsiedlung war ein Spar-Supermarkt. Dort kauften wir noch (vegane) Albondigas für unser Ratatouille. Dann ging es ab zum Apartment. Vorher noch aber Wasser kaufen.

    Nach einer Pause bereiteten wir unsere Strandsachen vor. Ich hatte noch drei Shirts gewaschen, befürchtete aber, dass diese wegen möglichen Wind vom Balkon fliegen könnten und holte sie ins Zimmer. Dann gingen wir los.

    Über den „Mirador de las Dunas“, gingen wir durch die Dünen zu unserem Liegeplatz. Es war recht voll an der Düne, da es erneut - oh Wunder - windig war. Kurz nach unserer Ankunft gingen zwei und wir zogen auf deren Platz. Nach weiteren 20 Minuten gingen die nächsten und wir zogen erneut um. Olaf benutzte sein Handtuch als Unterlage. Ich verzichtete und legte mich schon wie die anderen Tage auch, einfach in den Sand. Denn auch mit Handtuch war ich immer sandig.

    Nach einer Weile gingen wir ins Wasser. Es war herrlich erfrischend und diesmal war auch die Strömung nicht so stark. Dadurch konnten wir richtig viel Spaß mit den Wellen haben. Wir nutzten die Zeit nach dem Baden zum Chillen und gingen erneut Baden. Dann ließen wir uns trocknen und gingen zum Mirador zurück. Dort klopften wir unsere Schuhe aus und gingen zu unserer Eisdiele. Siehe da, es gab Olaf sein Lieblings-Eis Haselnuss. Wir holten uns eine große Portion und genossen mit vielen anderen Menschen zusammen am „Mirador de las Dunas“ den Sonnenuntergang. Die Stimmung war wundervoll und der Wind hatte fast komplett aufgehört. Wir gingen zurück zum Apartment, wo wir das Ratatouille zubereiteten.

    Heute waren es dann doch wieder 20km gewesen.
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  • Day 14

    Strand (ohne Markt)

    December 13, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Was gibt es zu erzählen? Zum einen, es gab Walnuss-Brötchen und zum anderen, wir haben unseren Koffer gepackt. Und zwar mit Dingen, die wir in den nächsten 3-4 Tagen auf unserer Wanderung nicht benötigen. Am Ende blieben fast leere Rucksäcke, die wir dann dabei haben würden. Die Lebensmittel haben wir so gut wie aufgebraucht. Nur die, die man länger lagern konnte, sind mit in den Koffer gekommen.

    Mit dem Frühstück haben wir uns heute mal Zeit gelassen und nach dem das mit dem Koffer auch erledigt war, gingen wir zum Strand. Es war warm - 24 Grad und es wehte ein mäßiger Wind. Wir gingen an der Küste entlang bis zu unserem Liegeplatz an der großen Düne. Wir hätten nicht gedacht, dort noch einen Platz zu finden. Aber es war tatsächlich noch „unser“ Platz frei. Hier blieben wir und chillten. Zwei mal gingen ins Wasser. Was uns wunderte war, dass die Fahne am Strand Gelb wehte und am Strand selbst am Wasser, sich im Boden gesteckte rote Fahnen befanden. Damit konnten wir nichts anfangen. Trotzdem gingen wir ins Wasser baden und es war wieder herrlich. Die Strömung kam uns zu gestern etwas schwächer vor. Was noch merkwürdig war, es schienen mehr Kontrollen durch die Polizei zu sein. Sie fuhren dabei den Strand mit einem Auto ab und setzten hin und wieder auch einen Hubschrauber ein, der dann das gesamte Areal abflog.

    Es wurde 17:00 Uhr und auch etwas kühler. Olaf wollte ungern zum Apartment, aber es wurde auch ihn etwas zu kühl. Auf dem Rückweg gingen wir nackt Hand in Hand durch die Dünen. Am „Mirador de las Dunas“ aßen wir zum Sonnenuntergang Eis. Danach ging es in das Apartment.

    Wir packten die restlich Sachen vom Strand auch noch in den Koffer und brachten ihn zu dem Hotel, wo wir dann nach unserer Wanderung ankommen werden. Bis dahin können wir den Koffer dort lagern.

    Es war ein schöner Strandtag mit wieder knapp 20km
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  • Day 15

    Santa Ana y Cueva Pintada

    December 14, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Ungewöhnlich früh zu den letzten Tagen, standen wir noch im Dunkeln auf. Die Rucksäcke hatten wir bereits am Vorabend soweit fertig gepackt und den Koffer abgegeben. So blieb nur die übliche Morgenroutine ohne Frühstück. Denn das wollten wir in einer Churreria in „Las Palmas“ einnehmen.

    Wir gingen zur Bushaltestelle „Los Angeles“ und fuhren mit dem Bus Nr.30 nach „Las Palmas“ zum Busbahnhof „San Telmo“. Das ist für Überlandbusse ein unterirdischer Busbahnhof, während die Stadtbusse oben halten. Zuerst musste ich mal auf Toilette. Einen Schönheitspreis wird diese garantiert nicht erhalten. Wir gingen gleich zur Churreria „Montesol“ und waren begeistert. Es gab dicke Schokolade und Churros. Dazu nahmen wir je noch einen Café Americano und frisch gepressten Orangensaft. Man waren die Churros lecker - der Wahnsinn.

    Danach gingen wir zu Kathedrale und wollten eigentlich um 10:00 Uhr auf die Aussichtsterrasse. Entgegen der der vorherigen Info, konnte man erst ab 11:00 Uhr da hoch. Zumindest hatte das Museum der Kathedrale geöffnet und so gingen wir dort hinein. Der Innenhof war wunderschön mit Orangenbäumen, Palme und Brunnen und die Balustrade im kanarischen Stil. Die verschiedenen Säale zeigten auf Bilder (dicke) Kardinäle, Heilige und andere spirituelle Persönlichkeiten. Im Audioguide erfuhren wir interessante Dinge über den Bau der Kathedrale. Dann war auch schon die Zeit um und wir gingen zur Aussichtsterrasse der Kathedrale. Mit einem Lift fuhren wir hinauf und dann noch ein paar Treppen und wir waren (vom Platz aus gesehen) auf den rechten Turm. Von dort hatten wir eine wunderbare Rundumsicht auf „Las Palmas“. Der Abstieg vom Turm war leicht und wir hielten uns kurz auf der Aussichtsterrasse zwischen den Türmen der Kathedrale auf. Danach gingen wir zurück durch die Einkaufsstraße zum Busbahnhof „San Telmo“ und nahmen gleich einen Bus nach „Gáldar“ - unser Ziel. Der Bus war sehr voll und die Fahrt recht ruhig.

    Wir stiegen in „Gáldar“ aus und gingen gleich zur Ausgrabungsstätte „Museo y Parque Arqueológico Cueva Pintada“. Hier waren wir bereits 2017 schon einmal und konnten eine Führung durch die Ausgrabungsstätte leider nur in spanisch miterleben. Nun hatten wir die Chance auf eine Führung in deutscher Sprache. Im Museum fragten wir deshalb nach und ja, die Führung in deutsch fand statt. Wir kauften gleich Karten und gingen dann gleich ins Hotel um dort einzuchecken. Da hat Olaf wieder eine hervorragende Unterkunft ausgesucht. Sehr schick in einem alten Gebäude. Auch das Zimmer sehr schick und modern. Der Blick vom Balkon war seitlich auf den Platz vor der Kirche von „Gáldar“.

    Wir stellten unsere Rucksäcke ab und gingen in die Altstadt. Zuerst in die Kirche. Hier holten wir unseren ersten Stempel für den Pilgerausweis ab. Das Sonnenlicht durchschien die bunten Glasfenster, was sie so richtig zum „leuchten“ brachte. Danach gingen wir in das Rathaus. Hier befand sich in dem kleinen Patio ein Alter und mächtiger Drachenbaum (El Drago). Im Jahr 1718 wurde er gepflanzt und dokumentarisch erwähnt. Außerdem konnte man im Rathaus eine ganz wunderbare und liebevoll gestaltete Jerusalemmodelbaulandschaft bewundern inkl. Christusgeburt.

    Ich möchte kurz den Text von http://www.gran-canaria.citysam.de/galdar.htm hier einbringen …

    Im äußersten Nordwesten von Gran Canaria liegt Gáldar, eine rund 22.000 Einwohner zählende Stadt, malerisch am Fuß des Vulkankegels Ajodar. Ihr Name leitet sich vom Wort "Agaldar" ab und kann mit "königliche Stadt" übersetzt werden. Schon während der Fahrt nach Gáldar fällt der Blick auf den erloschenen Vulkan, der mit seinen 400 Metern Höhe die Ebene überragt. Die Einwohner von Gáldar leben hauptsächlich vom Bananenanbau, denn der Tourismus hat hier bisher noch nicht den großen Einzug gehalten. Deshalb ist es auch kaum möglich, in der romantischen Stadt zu übernachten. Trotzdem fahren vor allem Reisebusse nach Gáldar, um den Urlaubern auch die ruhige und urtypische Seite der Insel zu zeigen.

    In prähistorischer Zeit war Gáldar das kulturelle Zentrum der Guanchen, der früheren Ureinwohner der Kanarischen Inseln. Darum befand sich auch die Residenz des großen Guanarteme "Tensor Semidán", einer der früheren Herrscher der Insel, in der Stadt. Somit war Gáldar vor Las Palmas die Hauptstadt der Insel.

    Heute befindet sich in Gáldar dort, wo einmal der alte Palast stand, die Kirche Iglesia de Santiago de los Caballeros. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde im Barockstil erbaut. Die von außen recht schlicht wirkende Basilika überzeugt im Inneren mit ihren prächtigen Heiligenfiguren, den farbigen Fenstern und schönen Gemälden im Gewölbe. Zudem verfügt die Kirche über eine Orgel - was auf den Kanaren eine echte Seltenheit darstellt. Ein besonderes Kleinod ist das Pila Verde, ein grün glasiertes Keramiktaufbecken, in dem bereits die ersten Ureinwohner der Insel ihre Weihe empfangen haben sollen.

    Im Innenhof des Rathauses, das sich an der Plaza de Santiago gegenüber der Kirche erhebt, wächst ein im Jahre 1718 gepflanzter Drachenbaum. Der Baum gilt als Ältester seiner Gattung und überragt sogar das städtische Rathaus, um das sich das Zentrum von Gáldar gliedert. Zu sehen gibt es hier unter anderem eine Ausstellung mit Gebrauchsgegenständen der Guanchen und auch 30 Mumien, die in Gáldar gefunden wurden.

    Insgesamt gibt es in Gáldar eine Menge von archäologischen Funden zu sehen. So zum Beispiel in der Cueva Pintada, die bemalte Höhle, in welcher Guanchen geometrische Zeichnungen in weiß, grau, ocker und schwarz angefertigt haben. Die Höhle wurde im Jahr 1873 entdeckt und die Zeichnungen sind in ihrer Art einmalig auf dem kanarischen Archipel. Das Museum Cueva Pintada y Parque Arquelógico in Gáldar bietet noch allerhand interessante Fakten zu der bemalten Höhle und der prähispanischen Vergangenheit der Insel.

    Fährt man von der Stadt aus in Richtung Artenera, kommt man am Vulkankrater Caldera de los Pinos de Gáldar vorbei. Vor hier oben hat man eine traumhafte Aussicht über die komplette Nordküste.



    Danach gingen wir in die erwähnten „Cueva Pintada“ (bemahlte Höhle). Wir waren insgesamt 4 Personen und erhielten unsere Führung diesmal auf deutsch. Es ist eine sehr beeindruckende Ausgrabungsstätte und ich müsste hier sehr viel schreiben. Ich empfehle https://de.m.wikipedia.org/wiki/Museo_y_Parque_…

    Nach der Besichtigung erneut kurz ins Hotelzimmer und dann zum Essen direkt am Platz vor der Kirche und unserem Hotel. Dann gingen wir die sehr (unheimlich) weihnachtlich geschmückte Straße entlang, ein regelrechtes Christmas-Paradise. Hier tummelten sich Familien mit ihren Kindern und Pärchen. Sie fotografierten sich mit den teils schrill bunten Figuren und Lichtern. In einem Café aßen wir nochmals Churros und genossen dann auf dem Platz vor der Kirche die abendliche Stimmung mit den bunten Lichtern.
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  • Day 16

    Camino Santiago Gran Canaria Etappe 1

    December 15, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 12 °C

    Wir haben die Nacht in „Gáldar“ im Hotel „Agaldar“ verbracht. Es war ist oder war ein wunderbares Hotel. Sehr schick und modern mit schnellem Internet (hust). Bei uns war Frühstück inklusive und das konnten wir in dem herrlichen Lichthof einnehmen. Von dem Hotel waren wir wirklich sehr begeistert.

    Wir gingen los und starteten unsere Reise auf dem Platz vor der Kirche die dem heiligen Jacobus gewidmet ist. Natürlich folgten wir unserer Planung und zuerst einen Weg aus der Stadt heraus. Wir konnten uns nicht nach den gelben Symbolen oder Pfeilen richten, da der Jakobsweg eigentlich von „Maspalomas nach Gáladar“ führt. Das bedeutet, wir gehen den Jakobsweg rückwärts. Dadurch sehen wir natürlich nicht sofort die Markierungen. Deshalb waren wir über Komoot froh und ließen uns dadurch führen.

    Die Wege aus einer Stadt sind nicht immer gut, gehören aber dazu. So auch dieser und wir erreichten relativ schnell die Stadtgrenze und kamen in dünn besiedelte Gebiete. Vorab muss ich aber erwähnen, dass wir fast bis zum Ende des heutigen Weges nur bergauf gehen. Von 70m müssen wir auf 1710m aufsteigen und das heißt nur bergauf.

    Wir gingen oberhalb des „Barrancos de la Furnia“ und hatten immer wieder schöne Blicke in das sehr grüne Tal und sogar einen Regenbogen haben wir gesehen. Überhaupt ist der Norden sehr grün - im Gegensatz zum Süden von Gran Canaria. Immer wieder wurde wir von (unfreundlichen) Hunden begrüßt, die meistens angekettet oder in einem Käfig waren. Nur selten gab es frei laufende Hunde, die mit gebührendem Abstand uns vom Haus fern hielten.

    Wir erreichten verschwitzt „Saucillio“ und hier auch die erste Stempelstelle. Dieser hing außen an der Hauswand in einer Blechdose. Ein Schild wies auf den Stempel hin. In den Ort war auch ein Wandbild, was vollständig aus Plastik-Verschlüssen gemacht wurde. Je höher wir kamen, um so kühler wurde es. Teilweise zogen wir die Jacke wieder an und später wieder aus. Das blieb auch bis zum Ende so.

    Die Landschaft änderte sich und erinnerte uns irgendwie an Schottland (wir waren noch nie dort 😊). Hügelig grün gingen wir auf teils gepflasterten oder natürlichen Böden. Es schien in der Nacht geregnet zu haben oder die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass manche Steine rutschig waren und wir mitunter ganz schön aufpassen mussten, nicht auszurutschen. Wir erreichten einen Ausblick auf das Felsmassiv, wo wir 2017 herunter gekommen sind und ich wegen meiner Höhenangst den Abstieg fast nicht geschafft hätte. Auch aus der Ferne sah es sehr imposant aus.

    Wir erreichten eine Bar und an der Wand befand sich erneut ein kleines Schild mit Hinweis „Sello“ (Stempel). Wir gingen hinein aber niemand war da. Ich ging hinter den Tresen und rief mehrmals. Niemand antwortet. Wir sahen uns in dem Raum um. Auf dem Tresen stand eine kleine Holzschachtel. Ich öffnete diese mit etwas Protest von Olaf, der vorher schon sagte „… du kannst doch nicht einfach hinter den Tresen gehen …“ Siehe da, in der Holzschachtel war der Stempel. Wir drückten den schönen Stempel in unseren Pilgerausweis und verließen die Bar. Nach ca. 10 Minuten kam uns ein älterer Herr entgegen. Natürlich nur spanisch sprechend. Seine Gesten verstanden wir so, dass in der Bar ein Stempel sei. Offensichtlich war er der Barbesitzer und wir zeigten ihm den Stempel von seiner Bar in unserem Pilgerausweis. Er war sichtlich zufrieden und wir auch 🤗🤗

    Manchmal trafen wir unterwegs auch auf „Pilger“ und wünschten ihnen ein „Buen camino“ - das macht man als Pilger so. An einem Rastplatz machten wir eine kurze Pause. Ich sah mich dort etwas um und war erstaunt, wie viele Pilze dort wuchsen. Aber ich kenne mich mit Pilzen nicht aus und ließ sie stehen. Weiter ging es - wie in den letzten Stunden auch - immer weiter bergauf. So langsam wünschten wir uns, dass es mal einfach nur gerade aus geht. Nein, so kam es leider nicht. Wir gingen durch einen dichten Wald, überquerten zweimal die Straße und kamen auf ein Plateau. Hier konnten wir tatsächlich das erste mal nach 4 Stunden waagerecht gehen. Aber leider nur ca. 15 Minuten. Nach einer erneuten Straße ging es wieder bergauf. Die Landschaft erschien vulkanischer und war weiterhin sehr grün.

    Dann endlich, erreichten wir den heutigen Zenit von 1710m - Juchhu. Durch eine Wald mit auf und ab, kamen wir zu einem Ausblick in die „Caldera“ (eingestürzter Vulkankegel), wo sich der „Roque Bentayga“ befand. Ganz weit entfernt war er majestätisch anzusehen und der Blick über die riesige „Caldera de Tejeda“ war einfach nur unglaublich. Sanft grün-silbrig schienen die saftigen Hänge, während das Dorf „Tejeda“ sich in die Landschaft einschmeichelte. Immer wieder blieben wir fasziniert von dem Anblick stehen und schauten in die Landschaft. Ein wirklich grandioser Anblick.

    Von hier an stiegen wir etwas bergab - was uns von der bisherigen Bewegung her ungewohnt vorkam. Wir erreichten unser Ziel das Landhotel „El Refugio“. Wir übernachteten auch 2017 hier und checkten ein. Danach gingen wir essen. Denn die beiden einzigen Restaurants hier am „Cruz de Tejeda“ - dem bedeutendsten Wanderkreuz von Gran Canaria, machten um 18:00 Uhr zu und der Küchenschluss war sicherlich eine Stunde früher. So war es auch und wir hatten Glück, ein wirklich gutes Mahl zu bekommen. Erschöpft gingen wir zurück und spielten im Zimmer auf dem iPad „Siedler von Catan“.

    Insgesamt waren wir bei 1700 Höhenmetern 24 km unterwegs.
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  • Day 17

    Camino Santiago Gran Canaria Etappe 2

    December 16, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 16 °C

    Schon beim Sonnenaufgang bin ich aufgestanden und den Berg hinter dem Parador etwas nach oben gegangen. Hier hatte ich guten und stabilen Empfang für mein Smartphone. Ich loggte mich dann über Microsoft Teams in die beginnende Supervision der Tagesklinik ein. Mein Anliegen dabei war, mich von der Supervisorin Frau Sudhoff zu verabschieden. Sie verlässt uns als Team in der Klinik nach langjähriger supervisorischer Begleitung. Sie war sichtlich gerührt und bedankte sich für diese Aufmerksamkeit.

    Danach ging ich zurück ins Zimmer. Olaf war soweit auch schon mit dem Packen von seinem Rucksack fertig. Wir gingen vor dem Frühstück aber zunächst nochmals zu der Stelle, wo ich eben das Online-Meeting geführt habe. Denn die Aussicht hier war grandios. So langsam streiften die ersten Sonnenstrahlen des Tages den Rand der Caldera. Der „Roque Nublo“ war dabei schon voll erstrahlt und nun begann der „Roque Bentayga“ im Sonnenlicht zu leuchten. Die Sicht war so gut, dass wir sogar Teneriffa mit dem Teide sehen konnten. Mit diesen Eindrücken gingen wir zum Frühstück. Es war ein, für spanische Verhältnisse, gutes Frühstücksbüffet. Nach der Stärkung eben die Rucksäcke geholt, Schlüssel wie besprochen im Zinmer gelassen und ab auf den Jakobsweg.

    Der Weg verlief direkt hinter unserem Hotel „El Refugio“ und natürlich ging es erst einmal bergauf. Rechts hatten wir einen wundervollen Blick in die Weite der Caldera. Immer wieder hielten wir an, um den Ausblick zu genießen bzw. ihn irgendwie mit einem Foto festzuhalten. Es ging weiter am Rand der Caldera. Vor einigen Jahren hatte es hier sehr stark gebrannt und nun begann man wieder mit dem Aufforsten der Hänge.

    Wir gingen abwechselnd durch Kiefernwälder und weite Sträucherhaine. Immer mit Blick auf den „Roque Nublo“. Denn er liegst zwar abseits der Route vom Jakobsweg, aber ein Besuch bei ihm war uns und ganz besonders Olaf, sehr wichtig. Wir kamen an einem Campingplatz oder sowas ähnlichem vorbei. Etwas grotesk war der riesige Swimmingpool (abgezäunt) mitten in der Landschaft. Er gehört wahrscheinlich zu diesem Erholungzentrum - was offensichtlich geschlossen hatte. Hier bogen wir vom eigentlichen Jakobsweg in Richtung „Roque Nublo“ ab.

    Auf einem teils sehr steinigen und halb gepflasterten Weg gib es bergab. An sich sehr schön. Nur wussten wir, dass wir das alles wieder hinauf müssen. In der Senke ankommen, befanden wir uns an einem kleinen Stausee - dem „Presa de los Hornos“ oder auch „La Cumbre“ genannt, befindet sich 1565 ü. d. M. Die
    Staumauer wurde 1933 aus Mörtelmauerwerk gebaut. Später wurde sie erweitert und ist heutzutage 27 m hoch und hat eine Kapazität von 697000m3. Das Wasser wird durch Bewässerungsgraben und Tunnels in die Gemeinden „Arucas und San Mateo“ geleitet. Der Stausee befindet sich auf einem seltsamen Vulkangestein, das „Roque Nublo Breccie" genannt wurde. Die Vegetation der Umgebung besteht aus
    einem jung aufgeforsteten Kiefernhain, sowie aus verschiedenen Ginsterarten und Salbei, die sehr häufig im Hochgebirge vorkommen. Weiter ging es über die Staumauer auf die andere Seite und von dort nach oben zum Hauptweg, um zum „Roque Nublo“ zu gelangen. Aber zuerst waren wir noch an einem Aussichtspunkt und gingen dann etwas unterhalb von der Bergstraße am Hang entlang. Hier kamen wir nach einem ab und auf zu dem Hauptweg. Schon von weitem waren die Menschen zu hören.

    Für den Ausflug zum „Wolkenfelsen“, waren sie ALLE schon gestylt und aufgehübscht. Einer überholte uns auf dem doch sehr steinigen und später anstrengenden Aufstieg in Flipflops 😳🙄. Jeder wie er eben so mag. Wir erreichten das Plateau mit dem „Roque“. Ein imposanter Anblick und irgendwie mystisch. Der Monolith „Roque Nublo“ ist mit seinen fast 90 Metern Höhe das
    Hauptwahrzeichen der Insel und hat eine Unmenge von Kunstwerken inspiriert: "Lírica piedra lunar' lyrischer Mondfels, oder "Altar de mi tierra maga" Altar meiner bezaubernden Heimat (Néstor Alamo). Die moderne
    Geologie hat den "Roque Nublo" als eine seltsame Art vulkanischen Gesteins, das als "brecha Roque Nublo", Roque Nublo Breccie, bezeichnet. Es handelt sich um die Lagerung und spätere Abkühlung von Glutwolken. Die Formation gehört zur zweiten Periode der Vulkanausbrüche auf der Insel, die fast 2 Millionen Jahren dauerte (vor 5.3 bis 3.4 Millionen Jahren). Der Roque Nublo hat eine Sonderbedeutung und stellt einen
    "symbolischen Wallfahrtsort" für die Einheimischen dar. Seit die Spitze 1932 von einer deutschen Seilschaft erreicht wurde, ist er auch Ziel für Bergsteiger Die Pflanzenwelt der Gegend besteht aus jung
    aufgeforsteten Kiefern und dem üblichen Unterholz wie z. B. verschiedenen Ginsterarten und Salbei. Das Massiv gehört zum Naturschutzgebiet El Nublo und wurde am 29 Juni 2005 von der Unesco als Weltbiosphärenreservat erklart.

    Hier machten wir unzählige Fotos und Videos. Wie die vielen anderen Menschen ebenso. Dann gingen wir zurück zur Staumauer und dem Abzweig vom Jakobsweg. Puh war das wieder ein Aufstieg. Die Kiefernwälder waren jetzt sehr präsent und erholsam. Wir erreichten ein felsiges Plateau und der Abstieg zum „Cruz Grande“ begann. Der Abstieg ist schon spektakulär und starke Höhenangst sollte man nicht haben. Unterwegs gab es wieder herrliche Ausblicke in die Schlucht. In der Ferne sah man das Meer und wir vermuten auch unser morgiges Ziel „“.

    Wir überquerten „Cruz Grande“ - ein sehr wichtiges Wanderkreuz und stiegen nach „San Bartolomé de Tirajana“ hinab. So langsam verließen uns unsere Kräfte und jeder Schritt auf dem Schotter bzw. Steinen viel schwerer und schwerer. Es wird Zeit das wir endlich ankommen. In dem Ort war leider die Kirche geschlossen und wir hoffen morgen. So checkten wir in unserer Unterkunft ein, wo wir schon erwartet wurden. Es ist ein altes und modernisiertes Haus mit 3 Unterbringungsmöglichkeiten. Wir hatten das größte mit 7(!) Schlafplätzen. Das große Bett davon befand sich auf der Empore. Wir gingen essen und zufrieden und gestärkt zurück in unseren Palast.

    Auch heute war es wieder ein sehr schöner Tag mit wundervoller Natur und grandiosen Ausblicken. Insgesamt waren wir heute 25km unterwegs und sind glücklich.
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  • Day 18

    Camino Santiago Gran Canaria Etappe 3

    December 17, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Unterkunft hatte wirklich viel Atmosphäre. Unglaublich viel Charme gepaart mit kanarischer Stimmung. Diesen Stil mögen wir sehr. Wenn ich könnte, würden hier bei Penguins mehr Fotos sein.

    Nach dem Aufstehen packten wir unsere Sachen. Wir verließen dieses wunderbare Rural „Suites Santiago de Tunte“. Den Schlüssen ließen wir außen im Briefkasten zurück. Dann gingen wir zu einer Panaderia (Bäckerei) und bestellten uns dort Bocadillos, Kaffee und frisch gepressten Orangensaft. Ein betagter Mann brachte uns die 4 Bocadillos und fragte uns, ob er zwei davon einpacken solle. Wir entgegneten nein danke und das wir diese jetzt und hier essen werden. Daraufhin bekreuzigte sich der ältere Mann und ging. Wir mussten lachen. In der Panaderia kauften wir noch Wasser, denn heute wird es unterwegs keinerlei Einkaufsmöglichkeiten geben. Das Dorf „San Bartolomé de Tirajana“ ist die größte Gemeinde auf der Insel Gran Canaria mit einer Fläche von 333,13 km2. Aufgrund seiner privilegierten Lage im Herzen des Tirajana-Kraterkessels wurde diese Gemeinde im Laufe der Geschichte zum wichtigsten Kommunikationspunkt zwischen Nord und Süd von Gran Canaria.

    In der Kirche „Iglesia San Bartolomé“ holten wir uns den Stempel ab und in der nebenan gelegenen Touristeninfo ebenso. Leider gab es keine Urkunde (Compostela) über den gelaufenen Jakobsweg, so wie es klassisch wäre. Aber das war auch okay. Da der Pilgertourismus hier erst beginnt, können wir uns sehr gut vorstellen, dass es bald möglich sein wird. Der ganze Ort „San Bartolomé de Tirajana (ehemals Tunte)“ ist mit entsprechender Symbolik geschmückt. Überall sind Santiago-Kreuze (Rot) oder Jakobsmuscheln zu sehen. Das wirkt alles schon zu viel und überladen. Früher verlief der Jakobsweg nur zwischen „San Bartolomé de Tirajana (ehem. Tunte) und „Gàldar“. Mittlerweile ist er jedoch bis nach „Maspalomas“ ausgedehnt und durchläuft somit Gran Canaria komplett von Süden nach Norden. Es gibt sogar noch eine weitere Variante - über „Tejeda“. Mal sehen wie sich das in den kommenden Jahren noch entwickeln wird.

    Wir folgten unserer Navigation durch Komoot, denn ab hier war der Jakobsweg kaum noch markiert. Vor ab können wir schon sagen, dass wir die Markierung insgesamt auf der 27km Strecke nur 3x gesehen haben. Hinter dem Ort ging es zunächst sanft bergauf und später wieder steiler auf einem Teil gepflasterten Pfad. Oben angekommen, konnten wir wieder eine herrliche Aussicht auf das Tal genießen. Dann folgten wir einer recht breiten Piste am Rand des Berges, bis ein steiler gepflasterter Pfad bergab abbog. Auch hier boten sich schier unglaubliche Ausblicke in die Natur. Es war so ruhig und der Wind wehte ganz sanft. Die Sonne schien uns den Tag verschönern zu wollen. Immer wieder blieben wir stehen und blickten in die grandiose Umgebung. Aber wir genossen auch die Stille und wenigen Geräusche vor der Natur. Es war einfach nur wunderbar.

    Leider hatte Olaf von dem gestrigen anstrengenden Abstieg leichte Schmerzen in der linken Wade und so gingen wir etwas vorsichtiger und langsamer. Was in dem Augenblick sogar passte. Der Weg führte teilweise sehr steil an Abhängen entlang, so dass Menschen mit ausgeprägter Höhenangst hier sicherlich Schwierigkeiten haben werden. Der Abgrund war schon sehr beeindruckend.

    In der Ferne sahen wir schon die zwei Stauseen „Embalse de Gambuesa“ und durch die Staumauer „Gambuesa“ den anderen See „Embalse de Ayagaures“. Letztere erhielt den Namen von dem anliegenden kleinen Ort. Wir überquerten die Staumauer und am Ende des zweiten Sees die andere Staumauer. Von hier an ging es erneut auf einer breiten Piste bergauf. Die Sonne schien ohne Unterlass und es gab keinen Schatten. Manchmal überholten uns Autos, Mopeds oder Fahrradfahrer, bis wir nach ca. einer Stunde oben angekommen sind. Von oben gab es wieder phantastische Ausblicke in die zwei riesigen Schluchten.

    Wir überquerten den Berg und gingen an seiner Seite bis in das Tal „Barranco de los Vincentes“. Hier folgten wir dem Verlauf eines ehemaligen Flussbettes. Was sich toll anhört war ungemein anstrengend. Ständig auf grosse und kleine Steine treten, aufpassen das man nicht umknickt und nicht zuletzt die Einschränkung der Bewegung bei Olaf. So gingen wir 2 Stunden insgesamt 7km in dem ausgetrockneten Flussbett torkelnd und konzentriert. Das strengte extrem an und wir wünschten uns so langsam das Ende der Wanderung her. Hinter jeder Biegung hofften wir etwas Urbanität zu sehen. Aber nein, wir mussten da durch.

    Dann endlich sahen wir den Ausgang aus der Schlucht. Neue Kraft keimte in uns auf und wir kamen von Norden her nach „Playa del Inglés“ und erreichten den Ortsteil „San Fernando“. Hier gingen wir zuerst zu Lidl, denn wir brauchten Wasser und etwas zum Abendbrot. Dann gingen wir schon sichtlich erschöpft in das Hotel „La Strelitzias“, checkten ein, holten den Koffer von Olaf aus dem Lager und gingen in das Zimmer.

    Zuerst aufs Bett legen und 5 Minuten ankommen. Dann duschen und essen machen. Insgesamt war es wieder ein sehr schöner Tag und mit 27km der längste und auch bisher der anstrengendste.

    Fazit:
    Es waren tolle 3 Tage mit einer super Auswahl an hervorragenden Unterkünften. Die Natur und die Landschaft sind einfach nur grandios. Allerdings war der Jakobsweg „Camino de Santiago de Gran Canaria“ sehr anstrengend. Insbesondere der Anfang mit dem permanenten Aufstieg und am letzten Tag der lange Abstieg. Trotzdem bin ich sehr dankbar, dass wir den Weg gemeinsam gehen konnten bzw. glücklich, gesund und zufrieden angekommen sind.
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  • Day 19

    Und immer wieder „Last Christmas“

    December 18, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute und morgen sollen es eher geruhsame Tage werden. Wir waren bei Lidl (hehe) und haben für Frühstück eingekauft. Denn die letzten Tagen waren wir unterwegs und hatten keinen Grundstock an Lebensmittel. Das Apartementos „Strelitzias“ ist wie das „Los Ficus“ eher spartanisch eingerichtet, aber es reicht für uns völlig aus.

    Nach dem Frühstück habe ich meinen Rückflug eingecheckt und nach Apartments bzw. Wohnhäuser zum Kauf oder Miete in „Playa del Inglés“ gesucht und auch tatsächlich einige interessante Angebote gefunden, jedoch nichts konkretes unternommen. Nur mal so schauen, was der Markt so hergibt.

    Dann ging es zum Strand. Diesmal weitaus weniger Wind und auch noch von der anderen Richtung - wie ungewohnt. Auf dem Rückweg zum Appartement hörten wir plötzlich lautes Motorengeräusch und ständiges Hupen. Eine Hochzeit? Nein, eine Motorradparade mit Weihnachtsmännern, die Bonbons warfen 😂. Zurück in Apartment und fix geduscht. Dann ging es ab zum „Aloah Burger“ zum Abendessen . Bereits hier lief ständig Weihnachtsmusik und insbesondere "Last Christmas" in verschiedenen Versionen. Danach noch ins „Yumbo Center" und in der Bar "La Bulle" Mojito trinken. Auch hier ununterbrochen Weihnachtspopmusik z. B. von Mariah Carey, Kylie Minogue und natürlich "Last Christmas" von Wham und anderen Coverversionen 😂 Wir waren dann so in Weihnachtsstimmung, dass wir zwei lustige Spiralweihnachtsmützen mit LED Beleuchtung kauften 🤪 Dann wieder nach Hause. Ein ganz entspannter Tag.
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  • Day 20

    Letzter Tag Teil 1

    December 19, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute ist mein letzter Tag hier auf der Insel. Morgen fliege ich zurück nach Deutschland und meinem Zuhause. Darauf freue ich mich auch schon und trotzdem habe ich etwas Wehmut und Traurigkeit in mir. Denn gemeinsam mit Olaf, mit dem ich fast 20 Jahre verheiratet bin, habe ich wirklich schöne Tage erlebt und mich sehr gut erholt. Es gab keinen „blöden“ Tag oder schlimmen Moment, der die gute Atmosphäre getrübt hätte.

    Natürlich stand zuerst der Besuch bei Lidl an und ein Einkauf für unser heutiges Essen zum Abendbrot. Dabei kamen wir an dem interessanten Gebäude der „ökumenischen Kirche“ vorbei und wir gingen kurz hinein. Dann weiter zu Lidl. Heute haben wir zu Abend im Apartment gegessen, weil wir uns das Finale von „Voice of Germany“ auf dem iPad ansehen wollen. Diese Staffel haben wir von der ersten Folge an gesehen und möchten nun auch gemeinsam an unserem letzten Abend das Finale genießen.

    Nach dem Frühstück habe ich zuerst mir einen groben Überblick verschafft, was ich in meinen Rucksack packen kann. Einen großen Teil kann Olaf in den großen Koffer dann mitnehmen. Dann gingen wir zum Strand. Einen letzten Blick auf das Meer und den Sand - hehe.

    Wir gingen etwa früher zurück und sammelten auf dem Rückweg etwas Müll von den Dünen. Leider waren unsere Lieblingseissorten nicht da und deshalb nahmen wir den direkten Weg zum Apartment. Dort spielten wir noch eine Runde „Siedler von Catan“. Dann gab es Abendbrot und die Show begann. Wir haben einen schönen Abend verbracht. In den Werbepausen packte ich meinen Rucksack fertig und ging mit einem guten Gefühl ins Bett.

    Danke mein Schatz, für die wunderschöne Zeit mit dir auf Gran Canaria.
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