I don't know where I'm going,
but I'm on my way.
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Chemnitz, Deutschland
  • Day 208

    Wiedersehen in Aksu

    May 22, 2023 in Turkey ⋅ ☁️ 23 °C

    Nach 1 Woche Urlaub kehre ich für 5 Tage zurück nach Aksu. Sowohl Tiere als auch Menschen freuen sich und am gleichen Abend trifft noch eine neue Praktikantin aus Deutschland ein. Es gab ein paar Neuzugänge an Hunden und Katzen, ein paar durften nach Deutschland reisen und ein paar mussten wir über die Regenbogenbrücke verabschieden. Auch das gehört dazu.

    Der Tagesablauf ist wie immer gleich. Um 8 Uhr geht's los, Tiere füttern, Medikamente verabreichen, Katzentoiletten leeren und Hundekot einsammeln. Irgendwann zwischen 10 und 11 gibt's Frühstück. Nur mit Gabeln und ohne Teller etwas ungewöhnlich, aber immer lecker. Nach dem Mittag stehen meistens Reinigungsarbeiten an und ab 15 Uhr geht die Fütterung erneut los. Zwischendurch passiert dann immer etwas anderes... Wir holen Spenden vom Flughafen und es kommen deutsche Urlauber, die Interesse an Tieren haben. Beyza die Tierärztin fährt fast täglich zur Tierklinik wegen irgendeinem Notfall und es werden neue Notfälle vorbei gebracht. Gegen 18 Uhr ist meistens Schluss, es gibt eine heiße Dusche und Okan kocht für uns. Manchmal geht's aber auch länger, weil die Strohlieferung noch läuft oder wir nochmal zum Flughafen müssen. Täglich versuche ich Fotos für den Verein zu machen, damit die Tiere bald ein neues Zuhause finden. 16 von 30 Fotoaufträgen habe ich geschafft.

    Es macht viel Spaß hier zu helfen, es ist aber auch super anstrengend. Zum Ausgleich fuhr Okan am vorletzten Abend mit uns in die Altstadt von Antalya und am letzten Tag fuhren wir mit 5 Hunden in den Park.
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  • Day 207

    Touristenhochburg Kemer

    May 21, 2023 in Turkey ⋅ ☁️ 20 °C

    Dass das letzte Drittel meiner Reise nicht ganz so weit von Zuhause entfernt sein soll, war beabsichtigt. So kann ich nun mal öfter Besuch aus der Heimat empfangen. Dieses mal kam Hessi für ein verlängertes Himmelfahrt Wochenende in die Türkei. Wir verabredeten uns in Kemer, einem bekannten Ort für Pauschalreisende, 1 Stunde von Antalya entfernt.

    Kemer gehört nicht zu den Orten, in denen ich gerne Urlaub mache. Hier findet man diese Art von Urlaubern, die vorwiegend im Hotel am Pool bleiben oder sich maximal an den hoteleigenen Strand verirren. Vor allem Touristen aus Russland sind hier zu finden, sodass alle Schilder und Menükarten auf türkisch, russisch und maximal Englisch gedruckt sind. Im Ort selbst kann man nicht viel unternehmen. Aber es gibt Fotografier "Highlights" an jeder Ecke. Man könnte sicherlich Ausflüge in die Umgebung machen, aber dafür war die Zeit zu kurz. So lagen wir am zweiten Tag wie alle Anderen an unserem hoteleigenen Pool. Zwischendurch tranken wir Raki, Bier und Aperol Spritz in handelsüblichen Mengen.
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  • Day 203

    Freitauchen in Kaş

    May 17, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 24 °C

    Nach meiner 7-Tage-Arbeitswoche brauche ich erstmal Urlaub. Und eine Waschmaschine. Da der Wunsch nach einem Tauchkurs noch auf meiner Liste stand, verschlägt es mich für 5 Nächte nach Kaş.

    Kaş liegt an der Mittelmeerküste, 200 km südwestlich von Antalya und war definitiv die 6 Stunden Busfahrt wert. Ein kleines süßes Städtchen auf dem ehemaligen Gebiet der antiken Stadt Antiphellos. Man kann noch ein paar Ruinen und ein Freilufttheater besichtigen.

    Die Stadt hat nur 50.000 Einwohner und zieht sich die Hänge des Taurus Gebirges hinauf, sodass man immer einen Blick auf das türkisblaue Meer hat. Die Altstadt besteht aus kleinen Gassen mit Kopfsteinpflaster, kleineb Restaurants, hübschen Läden und es gibt nur kleine familiäre Hotels statt protzige Hotelbunker. Der Strand besteht hier leider aus Kieselsteinen, was meinem Plan eines Tauchkurses nicht schadet.

    So buchte ich online einen 3-Tages-Kurs fürs Freitauchen, um mein erstes SSI Zertifikat zu erhalten. Nach einem halben Tag Theorie zu Atemtechniken, Druckausgleich im tiefen Wasser und Erste Hilfe, ging es dann auch gleich noch am 1. Tag ins offene Meer und ich absolvierte meine ersten 10 Meter in die Tiefe nur durch Luftanhalten. Anders als in Hawaii und Malediven ist hier ein 5mm Neoprenanzug nötig, denn das Wasser kühlt den Körper schnell aus.

    Am 2. Tag trainierten wir im flachen Gewässer das Langstrecke tauchen. Für 40 Meter brauchte ich nur 40 Sekunden. Und ohne Bewegung mit viel Konzentration schaffe ich es 2:05 Minuten die Luft anzuhalten. Das waren für mich schon erstaunliche Rekorde. Am 3. Tag fuhren wir zu einem Tauch-Spot, an dem man zu einem Panzer in 6-8 Meter Tiefe tauchen kann und ich knackte dann noch die 12 Meter Tiefe, bis mein Equipment und mein Mut mich verliesen. Die richtige Taucherbrille ist dann doch entscheidend, denn der Druck unter Wasser wird von Meter zu Meter immer größer. Genauer gesagt 1 Bar pro 10 Meter. Leider habe ich die 20 Meter Tiefe dieses Mal nicht geschafft, obwohl ich in der Theorie weiß, dass ich das schaffen kann. Vielleicht beim nächsten Mal.

    Nun bin ich ein Zertifikat reicher, habe aber am letzten Tag Taucherbrille und Schnorchel auf dem Boot vergessen. Egal! Ich brauche eh was neues.

    Noch ein Detail am Rande... Während meines Aufenthalts in Kaş war am 14. Mai die Wahl für das türkische Parlament und den Präsidenten. An Wahltagen ist Alkohol in der Türkei verboten und so gab es kein Feierabend-Bier für mich. Das Ergebnis für Erdogan war sehr knapp, sodass in 2 Wochen erneut Wahlen stattfinden. Am 28. Mai, zu meinem Geburtstag, den ich ebenfalls in der Türkei feier und an dem es dann wohl auch keinen Jubiläumssekt geben wird.
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  • Day 194

    Tierauffangstation in Aksu

    May 8, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 23 °C

    Seit 4 Tagen bin ich nun in Aksu, in der Nähe von Antalya. Da, wo für die meisten der Badeurlaub beginnt, beginnt für mich eine körperliche und mentale Herausforderung. Ich helfe und wohne in einer Tierauffangstation.

    Hier leben ca. 200 Hunde, 30 Katzen, 7 Esel und 1 Pferd. Das Gelände der Auffangstation umfasst ca. 10.000 qm und ist sehr schön angelegt. Die Hunde leben in Rudeln zwischen 5 bis 15 Tieren - getrennt nach Alter und Mentalität - in großen eingezäunten Anlagen im Freien. Zusätzlich hat jeder Hund seine eigene Hütte. Nur einzelne Tiere werden zeitweise separat gehalten, weil sie nach einer OP in Quarantäne sind. Die Tiere kommen von der Straße. Während in Deutschland der Hund ein Teil der Familie ist und Hawaii-Hemden trägt, werden Hunde in der Türkei oft nur als Hüte- oder Wachhunde gehalten. Im Islam werden sie sogar als unrein angesehen und dürfen weder in die Wohnung noch ins Haus. Auf der Straße vermehren sie sich ungewollt oder werden angefahren. So landen vorallem Welpen oder verletzte Tiere in der Auffangstation. Finanziert wird das Ganze durch Spenden und den deutschen Verein 'Gemeinsam für Tiere', der sich auch um die Vermittlung der Tiere nach Deutschland kümmert.

    Ich liebe es andere Kulturen durch Einheimische kennenzulernen. Und ich liebe Hunde und Katzen. Aber hier wurde mein Level der Toleranz bei Mensch und Tier stark gereizt. Ich habe meine Komfortzone für 1 Woche verlassen.

    Die türkischen Mitarbeiter waren anfangs schwer zu knacken. Könnte daran liegen, dass kaum jemand Englisch geschweige denn deutsch spricht. So lief alles etwas wortkarg und unpersönlich ab. Ich musste mich plötzlich unterordnen und kam mir teilweise vor wie ein Azubi, für den gerade niemand Zeit und Arbeit hat. So durfte ich am ersten Tag nur zugucken und Tiere streicheln. Am zweiten Tag durfte ich die Katzentoiletten säubern und Hundekot einsammeln. Am dritten und vierten Tag haben wir Frühjahrsputz in den Hundehäusern gemacht. Die Arbeit beginnt 8 Uhr und endet meist 18 Uhr. Doch so richtig Feierabend ist dann nicht. Ich wohne in einem Zimmer inmitten der Anlage und teile es mir mit 5 Katzenbabys plus Mama. Eines davon muss ich anfangs noch mit der Flasche füttern. Die Kitten hüpfen nachts auf meinem Bett herum, während draußen die Hunde mit dem Muezzin der Moschee um die Wette grölen. Die Tiere waren anfangs sehr aufgeregt und sprangen mich oft an. Täglich bin ich innerhalb weniger Stunden von oben bis unten dreckig und voller Haare. Fast wie auf einem Festival hier, nur ohne Bier und Dixi-Klo.

    Nach 3 Tagen habe ich mich im Rudel etabliert. Sowohl bei den Menschen als auch bei den Tieren. Ich bin einfach unglaublich sympathisch, unwiderstehlich, bescheiden und eine unverzichtbare Mitarbeiterin. 😉
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  • Day 190

    Kappadokien

    May 4, 2023 in Turkey ⋅ ☁️ 19 °C

    Als wir in die Türkei starteten wussten wir nicht was uns erwartet. Wir wussten nur, dass am Mittwoch um 18 bis 24 Uhr die Hochzeit stattfindet. Keine mehrtägige Feier, wie es in diesen Kulturen üblich ist.

    Letztlich waren wir trotzdem die ganze Woche mit unserer afghanischen Großfamilie zusammen und fuhren auch noch gemeinsam auf Hochzeitsreise. Vor der Hochzeit wurden wir jeden Tag zum Abendessen eingeladen. Zwei mal Zuhause und ein mal in einem Restaurant. Wir waren immer über 10 Personen. Es war immer laut, interessant, lustig und lecker. Zur Hochzeit waren wir ohnehin Ehrengäste. Am Tag nach der Hochzeit fuhren wir mit 3 Autos nach Kappadokien und übernachteten in Uçhisar bei Göreme in einem Haus mit 6 Schlafzimmern und 7 Bädern.

    Für Außenstehende waren wir definitiv eine außergewöhnliche Gruppe. 14 Personen unterschiedlichen Alters und Herkunft. Die Gruppe bestand aus Freunden und Familie des Hochzeitspaares: 3 Afghanen aus Schweden, 3 Afghanen aus Deutschland (Chemnitz und Leipzig), 2 Afghanen aus der Türkei, 1 Afghane aus der Schweiz, 1 Schwede aus Schweden (wir nannten ihn liebevoll Nordmann), 1 Marokkanerin aus Deutschland und wir 3 Deutsche aus Deutschland. Lustig mal die Perspektive des Störers im Restaurant einzunehmen.

    Kappadokien liegt ca. 300 km südlich von Ankara entfernt und zählt zu einem Touristen-Highlight in der Türkei. Vor Millionen von Jahren lagerte sich hier Tuffasche ab, die durch Vulkanausbrüche in die Luft gestoßen wurde. In unterschiedlichen Farben und Härtegraden ergaben sich dann mehrere neue Schichten. Wind und Wetter spülten das weiche Material aus und das Härtere blieb übrig. Dadurch entstanden Täler und Felsen mit sogenannten Feenkaminen.

    So etwas habe ich tatsächlich bisher noch nie gesehen. Ein bisschen erinnerte es mich an Bryce Canyon und Grand Canyon in den USA oder Pinnacle Dessert in Australien. Trotzdem einzigartig, super schön und faszinierend.

    Bekannt ist die Gegend vor allem für Flüge mit dem Heißluftballon. Das war mir aber für 200€ zu spontan und teuer. Fürs erste genügte das frühe Aufstehen zum kostenlosen Sonnenaufgang, denn dann steigen die über 100 Ballons über den Felsen auf. Ich werde wohl wieder herkommen müssen!

    Auf der Rückfahrt waren wir noch in der unterirdischen Höhlenstadt Derinkuyu. 8 Stockwerke erstrecken sich auf 60 Meter unter der Erde. Die Faszination war größer als die Platzangst und wir kletterten durch alle Etagen. Sämtliche Räume wurden aus dem Fels geschlagen und mit Gängen und Treppen verbunden. Das Belüftungssystem funktioniert bis heute. Es gab sogar eine kreuzförmig angelegte Kirche. Spannend fand ich die Türen die wie Mühlensteinen aussahen. Die Stadt soll zwischen 2000 - 4000 Jahre alt.

    Und so endet mein erster Abschnitt in der Türkei. Eine Woche die man so in keinem Reisebüro buchen kann. Abwechslungsreich, spannend und individuell.
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  • Day 189

    Hochzeitstag (مراسم عروسی)

    May 3, 2023 in Turkey ⋅ 🌙 17 °C

    Mittwoch, 3. Mai - das große Highlight steht an. Wir feiern die Hochzeit von Aziz und Zahra. Die beiden konnten uns vorher nicht wirklich die traditionellen Abläufe erklären, nach denen wir mehrmals gefragt haben. Um das Fazit vorweg zu nehmen: Ich kann es nach der Feier auch nicht besser erklären. Aber ich versuche es mal:

    Wir erhielten eine Einladung für 18 Uhr. Am Tag vorher kam dann noch der Hinweis, dass wir bitte erst 18:30 Uhr ankommen sollen. Aber auch 18:30 Uhr waren wir die ersten Gäste. Wir Deutschen sind einfach immer peinlich pünktlich.

    Am Eingang mussten wir die Einladungskarten wie eine Eintrittskarte abgeben. Dann trennten sich Männer und Frauen. Sylvia und ich blieben zusammen, Tom musste in einen anderen Raum.

    Gefeiert wurde im Mersan Congress Center, die für solche Zwecke ausgelegt ist. Die Frauen und Kinder waren im großen Saal mit Tanzfläche. Rechts und links gab es große Treppen, die in den Saal führten. Es gab große runde Tische mit weißen Tischdecken und goldenen Kerzenständern. Auf den Tischen standen Obst, Nüsse und Wasser. Es gab einen DJ und ein Podium auf dem das Hochzeitspaar platziert wird. Die Hochzeit wurde Dank Kamerateam auf 2 großen Leinwänden im Saal der Frauen übertragen.

    Die Männer waren abgeschirmt nebenan. So konnten die Frauen, die sonst Hijab tragen, sich frei bewegen und tanzen. Zahra selbst trägt kein Kopftuch. Aber ihre Schwester, Mutter, Tante und Freundin, die wir bis dahin nur mit Hijab gesehen haben, sahen plötzlich ganz anders aus.

    Da Tom sowie Aziz Brüder und Freunde ein traditionelles afghanisches Gewand bekamen, waren sie Teil des Programms und durften ab und zu in den Frauenbereich. Sie waren sozusagen die Trauzeugen. Alle anderen Männer saßen nur im Nebenraum, ohne Tanzfläche.

    Gegen 20 Uhr ging es dann endlich los und das Brautpaar und alle Trauzeugen kamen im afghanisches Hochzeitsgewandt die Treppen hinab. Die weiblichen Trauzeuginnen brachten Henna mit, was sie dem Brautpaar in die Handinnenseite strichen.

    Anschließend tanzten erst die Frauen, dann die Männer für das Brautpaar und sammelten somit Geld ein. Dann gingen die Männer wieder in den Nachbarraum und die Frauen tanzten weiter. Immer bis zu 8 Frauen im Kreis und in der Mitte wechselte sich immer eine der Damen als Tanzpartnerin der Braut ab.

    Da das Essen Verspätung hatte, musste viel Zeit mit Tanzen überbrückt werden. Perfekter Zeitpunkt um Mal mit einem Sektchen anzustoßen... Könnte man denken. Doch bei meinen muslimischen Freunden fließt kein Alkohol. Den haben Sylvia, Tom und ich uns heimlich draußen im Auto bei 2 Afghanen aus Chemnitz organisiert. Beschaffungskriminalität International.

    Um 22 Uhr kam endlich das Essen. Es gab Reis mit Rosinen und Lamm. Dazu Wasser, Cola und Fanta. Anschließend tauschten alle ihre traditionellen Gewänder in klassische schicke Kleidung. Der Hochzeitstanz wurde getanzt und symbolisch eine Pappmaché Torte angeschnitten. Um die Torte abzuschneiden musste Aziz Zahras Schwester erst ein Schwert abkaufen. Auch hier gab es wieder einen kleinen Tanz.

    Dann kam noch schnell der Mullah und gab seinen Segen. Die Brauteltern tauschten Geld untereinander aus (wer hier wen bezahlt war nicht ganz klar) und die Braut bekam Goldschmuck. Die Gäste bekamen Hochzeitskuchen, der wie überall eh nicht schmeckt. Und es wurde der Brautstrauß geworfen, den witzigerweise ein junger Afghane gefangen hat. Das fanden die Muslim-Muttis vermutlich doof. Kurz vor Mitternacht wurden noch schnell Fotos gemacht und dann war schon alles vorbei.

    Die Fotos sind im Allgemeinen übrigens bei afghanischen Familien etwas anders... Genauso gestellt, aber gelacht wird nicht. Obwohl die Familie ständig lacht. Nur beim Gruppenfoto wird ein ernstes Gesicht gezogen.

    Und um 24 Uhr saßen wir auch schon im Taxi auf dem Weg ins Hotel.

    Insgesamt war es eine schöne und interessante Erfahrung.
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  • Day 187

    Ankara

    May 1, 2023 in Turkey ⋅ ⛅ 15 °C

    Ein bisschen Sightseeing gehört trotz Hochzeit dazu. Also fahren wir am zweiten Tag nach Ankara, der Hauptstadt der Türkei. Mit 5,6 Millionen Einwohner ist sie kleiner als Istanbul mit 15,5 Millionen Einwohnern.

    Ankara liegt in Anatolien, in der Mitte des Landes, fernab jeglicher Gebirge und Strände. Hier befindet sich neben zahlreichen Moscheen die Staatsoper, das Ballet, das Präsidentielle Symphonieorchester und mehrere nationale Theater. Und es ist Amtssitz des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Von den Wahlen für Präsident und Parlament am 14. Mai bekommt man (zum Glück) noch nicht viel mit.

    Oberhalb der Stadt auf einem Hügel liegt Anıtkabir, das riesige Mausoleum Kemal Atatürks, des ersten Präsidenten der modernen Türkei, der Ankara 1923 zur Hauptstadt machte. Die bekannteste und für uns einzigste Sehenswürdigkeit die wir auf unserem Besuch sehen werden. Denn nach einem leckeren Mittagessen, mussten wir auch noch ins Einkaufszentrum Schuhe für den Bräutigam kaufen. Die Zeit ist knapp.

    So war unser Ausflug nach Ankara kurz aber schön.
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  • Day 187

    Merhaba Türkei - Kirikkale

    May 1, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 15 °C

    Während meiner Reise halte ich regelmäßig den Kontakt nach Hause zu Freunden und Familie. So erfuhr ich während meines Aufenthalts im wilden Westen der USA, dass Sylvia und Tom zu einer Hochzeit in der Türkei eingeladen sind. Zur traditionellen Hochzeit von Aziz und Zahra. Beide sind aus Afghanistan, leben in Chemnitz und sind bereits in Deutschland integriert. Da der größte Teil ihrer Familie in der Türkei lebt, sollte die Hochzeit hier stattfinden.

    Ich kenne Aziz nur von einer Feier vor 5 Jahren, Zahra bis dato noch gar nicht. Doch eine afghanische Hochzeit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Da der Termin auch super in meinen Reiseplan passte, ließ ich mir eine Einladung organisieren und so flogen wir für 1 Woche Abenteuer von München nach Ankara in die Türkei.

    Die Türkei gilt als „Brücke“ zwischen Asien und Europa. Als beliebtes orientalisches Urlaubsland zieht es die meisten ans Meer nach Alanya und Side oder mit dem Segelboot in die Ägäis. Auch Städtetrips nach Istanbul und Izmir sind beliebt. Ich war 2005 und 2006 bereits 3 mal in der Türkei. Ich mag die freundlichen und offenen Menschen und vor allem die Küche. Doch nach Ankara kommen kaum Touristen. Erst recht nicht nach Kirikkale, wo Zahras Familie lebt und die Hochzeit stattfindet.

    So buchen wir uns in einem 3 Sterne Hotel im Zentrum von Kirikkale ein. Ich bin positiv überrascht, wie jung und modern diese Stadt ist.

    Auszug aus Wikipedia:
    Kırıkkale liegt im nördlichen Zentralanatolien, etwa 80 km östlich von Ankara. Als Kırık war es 1925 noch ein Dorf mit 12 Häusern, wuchs aber schnell zu einem wichtigen Industriezentrum (u. a. Rüstung, Chemie und Holzverarbeitung), bedingt durch die gute Verkehrslage an wichtigen Straßen- und Eisenbahnverbindungen. Kırıkkale erhielt 1941 den Status einer Belediye, einer Stadtgemeinde mit moderner Verwaltung und einem Bürgermeister (Baskan). Seit 1992 ist Kırıkkale auch Universitätsstadt.

    Da die Stadt kaum Tourismus hat, spricht auch kaum jemand Englisch oder Deutsch. Wir fallen schon ziemlich auf. Doch jedem dem man ein Lächeln schenkt, der schenkt eines zurück. Und alle freuen sich über unser "Merhaba" (Hallo) und "Teşekkür" (Danke). In der Stadt gibt es natürlich die typischen Moscheen, Dolmus Busse und viele Cafés um Tee zu trinken. Aber auch hübsche Parkanlagen und ein großes Einkaufszentrum.

    Witzige Situation: als ich mir eine türkische SIM Karte kaufen wollte, wurde mein Pass 3 mal fotografiert, musste die 40 Euro bar bezahlen und die Namen meiner Eltern angeben. @Mutti und Vati, ihr seid jetzt namentlich in der Türkei bekannt. 😉

    Natürlich wurden wir auch sofort von Zahras Familie nach Hause eingeladen. Typisch für südländische/orientalische Familien gibt es einen Empfangsraum, der nur aus Teppichen, schicken Sofas und Sesseln besteht. Dort gab es für uns zunächst Tee, der immer wieder nachgeschenkt wurde, Nüsse und Süßigkeiten. Das afghanischen Abendessen haben wir dann auf dem Boden gegessen. Wir wurden verwöhnt wie Könige, denn für sie war es etwas Besonderes, dass wir extra aus Deutschland angereist sind.
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  • Day 185

    2. Heimatbesuch

    April 29, 2023 in Germany ⋅ 🌧 12 °C

    Freizeitstress mit Burnout-Gefahr... So kann man die 2,5 Wochen Zuhause beschreiben. Der Jetlag und die Reiseerschöpfung lagen mir bis zum letzten Tag in den Knochen. Ich habe alle Menschen und Tiere gesehen, die ich gerne mag. Ich habe ganz viel Brot, Nudeln und Spargel gegessen, war wandern, beim Frisör, beim Arzt, im Rathaus und beim (letzten?) Heimspiel der Niners. Ich war bei Geburtstagsfeiern und zum Spieleabend. Teilweise hatte ich 4 Verabredungen an einem Tag. Ein bisschen bin ich froh, dass in Deutschland noch kein schöner Frühsommer ist. Sonst wäre mir der Abschied echt schwer gefallen. Letztlich war es aber fast eine Erlösung wieder meine kleine Tasche zu packen und in den Flieger zu steigen. Der Alltag kann noch warten. Das letzte Drittel beginnt. Auf nach Ankara!Read more

  • Day 168

    New York City Tag 8 & 9

    April 12, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Die letzten Tage meines längsten Aufenthalts im Ausland und somit auch in New York sind gezählt. Nach 7 Wochen Mexiko und 6 Wochen USA geht's (erst mal) wieder nach Hause. Und ich freue mich sehr darauf. Endlich wieder das eigene Bett, deutsches Brot, Wasser aus dem Wasserhahn und natürlich Familie und Freunde wiedersehen.

    An den letzten beiden Tagen war ich allein unterwegs. Inzwischen habe ich keine Lust mehr auf neue Leute. Das Personal im Hostel reicht zum Quatschen am Morgen und Abend. Und auf der Straße kommt man auch immer in einen Smalltalk.

    An Tag 8 ging es bei strahlendem Sonnenschein auf das Rockefeller Center und die Aussichtsplattform "Top of the Rock". Für $40 hat man in ca. 260 Metern Höhe auf drei Etagen einen 360-Grad-Blick über ganz Manhattan und noch weiter. Besonders ist an dieser Aussichtsplattform, dass auf der obersten Etage kein Glas und kein Gitter die Sicht versperren. Und es ist bekannt für ein weltberühmtes Bild: „Mittagspause auf einem Wolkenkratzer“ das 1932 während der Entstehung des Rockefeller Centers entstanden ist. Beliebte Alternativen für einen Blick in luftiger Höhe sind das Empire State Building, The Edge, Summit One Vanderbilt und Le Bain.

    An Tag 9 und somit dem Tag der Abreise lief ich noch mal durch den Central Park und fuhr bis ans südlichste Ende von New York nach Brighton Beach und Coney Island. Ein letztes Mal am Strand und Meer für die nächsten (4?) Wochen.

    Mein Fazit für New York:

    New York ist was für Anfänger. Man braucht weder Taxi noch Uber. Die Metro ist günstig und logisch aufgebaut. Essen gehen ist teuer, dafür aber unglaublich vielfältig. Durch die internationale Bevölkerung bekommt man original internationale Küche serviert. Die Menschen sind auch entspannt. Gefährlich war es nie. Ein bisschen Menschenverstand gehört natürlich auch hier zum Reisen dazu, um nicht bei Nacht durch dunkle leere Straßen zu laufen. Klare Empfehlung ist mein Hostel „KAMA“. Es liegt zentral und mit guter Anbindung an die Subway und trotzdem in ruhiger Lage zwischen Central Park und Harlem. Viele nutzen den New York Pass, den ich mir nach langem Überlegen nicht geholt habe. Im Nachgang hätte ich lediglich 8% (für mich $9) gespart. Wenn man genau weiß was man sehen will und wann, lohnt sich das Ticket bestimmt. Aber ich wollte die ganze Zeit spontan sein und nicht zu viel unternehmen.

    Obwohl ich inzwischen ziemlich kaputt und müde bin, fand ich die Zeit hier sehr schön. Ich mag das urbane zwischen schickem Business Lifestyle, hübschen Parkanlagen und rockigem Underground. Genau wie Berlin und London fährt man hier mit der U-Bahn schnell und günstig von A nach B oder nimmt einfach die Fähre um zum nächsten Stadtteil zu gelangen.

    Letzte Empfehlung: Nicht jeden Tag so vollpacken! Man muss und kann nicht alles sehen. Wer das nicht kann, so wie ich, sollte nicht länger als 1 Woche bleiben. Ich bin trotzdem froh, den Stopp eingelegt zu haben. Eine klare Empfehlung, wer Mal im Lotto gewonnen hat und von Hawaii nach Berlin zurückfliegen will. Schrittweises Akklimatisieren von Wetter und Zeitzone und die Flüge effektiv nutzen. New York ist sicher immer eine Reise wert, denn es verändert sich ständig.

    Wer auch dieses mal wie immer bis zum Ende gelesen hat, dem sende ich hiermit die vorerst letzten sonnigen Grüße und ein großes DANKESCHÖN! Es ist wirklich schön, wie viele leidenschaftliche Leser und Fans ich hier habe. Das macht mich tatsächlich sehr glücklich. So halte ich nicht nur meine Gedanken und Fotos fest, sondern mache auch noch anderen eine Freude. Ich hoffe ihr kommt die nächsten 2 – 3 Wochen ohne mich klar. Ich mache erst mal eine Deutschland-Pause und melde mich bald aus der Türkei zurück. 😊

    Funfact: Es sind erst 60 % Ohne-Büro-Zeit vorbei. 😎
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