Uchisar

Meeting Michael:

Das winzige Felsencafé mitten im Nirgendwo, bietet die typischen Heißgetränke, frisch gepresste Säfte und..... Michael!

"Komm setz dich zu mir, wir haben gerade Fisch gegrillt" ruft mir der sympathische Ire zu. Ich schnappe mir meinen Granatapfelsaft, wechsel das Sitzmöbel und freue mich über die unerwartet angenehme Gesellschaft - das passt ganz wunderbar!

Eine Stunde später, setzen wir die Wanderung gemeinsam fort - Michael will ebenso zurück nach Uçhisar, wo er bereits seit 17 Jahren immer wieder in seinem für die Gegend so typischen Felsenhaus lebt - das passt ganz wunderbar 2.0.

Der 63jährige sprudelt nur so vor guter Laune, erzählt von einem Wolf der ihm kürzlich beim Wandern sehr nahe gekommen ist, kennt Trails die wahrscheinlich nicht einmal besagter Wolf kennt und weiß so allerhand über die unzähligen, mehr als 1000 Jahre alten Felsenkirchen und ihre damaligen Bewohner, zu berichten.

Wir kommen auf unserem Weg an einigen vorbei und Michael, zeigt mir historische Schätze vom Allerfeinsten - Indiana Jones Feeling kommt auf!

Ich liebe diese ganz spartanischen Kirchen, wie beispielsweise die Grabkirche Christi in Jerusalem - Orte des wahren Glaubens und nicht zur Einschüchterung ausgebeuteter Menschen durch Prunk und Pracht.

Wenn man sich einmal überlegt, wie unglaublich viele Völker durch die Kolonialmächte in der Vergangenheit dezimiert und unterdrückt worden sind, nur um an Oro i Plata für glitzernde Kathedralen & den Klerus zu kommen, man dürfte eigentlich kein einziges europäisches Gotteshaus mehr betreten - die zugegebenermaßen äußerst beeindruckende Kathedrale von Sevilla, ist da ein Paradebeispiel.

Zurück ins Jetzt! Die immer noch gut zu erkennenden Felsenmalereien faszinieren mich - schon vor Ewigkeiten, wurden die Gesichter der Heiligen aus dem Gestein gemeißelt, die Farben jedoch, haben die Jahrhunderte erstaunlich gut überstanden.

Am meisten jedoch, überraschen mich gemalte Herzen, die wir in einer der Tuffstein Kirchen entdecken. Das omnipräsente Zeichen der Liebe, wurde also schon vor über 1000 Jahren genutzt - daß, war mir so nicht bekannt.

Am frühen Abend sind wir wieder zurück in der "Heimat" und Michael lädt mich noch auf ein Bier bei sich daheim ein.

Wie soll ich nur am Besten sein uraltes Felsenhaus beschreiben? Wow, trifft es ganz gut - absolutes Understatement, ein wahrgewordener, orientalischer Traum.

Glückwunsch dazu und vielen Dank für den schönen Nachmittag & deine Gastfreundschaft.

Ach ja, morgen Vormittag werden wir wieder zusammen wandern - mein neuer Trail Buddy, wohnt direkt um's Eck.

Hat wohl wieder mal sollen so sein - alles hat seinen Sinn und eins, kommt eben zum Anderen!Read more