Unterwegs nach/durch Kroatien

August - October 2022
Es geht nach/durch Kroatien. Unsere Erlebnisse halte ich auf humorvolle Art in diesem Reisetagebuch fest. Dabei handelt es sich nicht um einen Reiseführer, sondern ich nehme Leserin und Leser gern mit auf die Reise und lasse sie teilhaben. Read more
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  • Day 10

    Sunset Walking zum Berg Krk

    September 5, 2022 in Croatia ⋅ ⛅ 28 °C

    Wenn man länger auf einem Platz steht, ist es mit Erlebnissen eher mau, denn der Tag vergeht ereignislos und schnell mit Schwimmen, im Liegestuhl dösen, lesen usw.
    Nichts, worüber es sich zu berichten lohnt. Es sei denn, man erhebt den Allerwertesten und startet eine Radtour, eine Wanderung oder eine Besichtigung.
    Heute Morgen habe ich mal das kostenlose Angebot des Campingplatzes genutzt und mich pünktlich im Pool zur Wasseraerobic eingefunden, etwas, was zuhause auf Grund der Corona Einschränkungen im Moment nicht so einfach zu haben ist.
    Nachdem der junge Mann seine Anlage aufgedreht hat, weiß der ganze Campingplatz, dass es los geht. Er setzt alles daran, dass sich außer mir noch 5 Damen und ein Herren im reiferen Alter zu spanischen Sommerhits im Wasser bewegen. Sehr zur Freude derjenigen, die den Pool schnell verlassen und mit den umstehenden Liegen getauscht haben und nun belustigt zu sehen. Nach einer halben Stunde Wasser - Dancing à la Macarena bin ich fit für die nächste Party.

    Am frühen Nachmittag sind auch die beiden mitgeführten Herren einer kleinen Radtour nach Omišaj nicht abgeneigt, an deren Ende sie ein Eis erwartete. Die Tour entlang des Meeres es ist wieder sehr schön und angenehm erfrischend, denn es sind heute über 30 Grad. Die Strecke ist durchaus auch zu laufen, wenn man gut zu Fuß ist.
    Nach dem Abendessen schnappe ich mir meine Walkingstöcke. Ich habe mir eine Tour zum Berg Krk überlegt, die mit 3 km pro Weg nicht allzu weit erscheint.
    Der Wanderweg, der nicht weit hinter dem Campingplatz von der Straße abgeht, ist breit und geschottert. Aber schon bald wird er zu einem steinigen Pfad, der durch das Gestrüpp führt . Ein Stück vor mir läuft ein Paar mit seinem Hund. Die Frau ermahnt ihren Mann, auf die Schlangen aufzupassen.
    Muss das denn jetzt sein? Meine Schritte werden vorsichtiger.
    Dann ist auch der Pfad nicht mehr zu erkennen. Geröll- und Steinflächen auf dem Weg nach oben. Es wird alpin und geht ganz nah an den Klippen vorbei. Kurz vor dem Ziel wird es mir zu risikoreich mit Stöcken und Turnschuhen und ich trete den Rückweg an....
    Wegen der losen Steine, nicht wegen der Schlangen ;-)
    Die Sonne färbt inzwischen alles golden und malt fantastische Bilder aus der Landschaft.
    Ich beschließe spontan dem "Camio Krk", der oberhalb der Felsen durch den Wald führt, zu folgen. Eine super Entscheidung, denn ich entdecke traumhafte, kleine Badebuchten in den Felsen, z.T. mit Stegen versehen, z.t mit kleinen Betonflächen zwischen den Felsen, schwer zu erreichen, aber gerade jetzt im Licht der untergehenden Sonne einfach toll. Eine kleine Entschädigung für den entgangenen Gipfel.
    Als ich zurück zum Wohnmobil komme, ist die Sonne gerade untergegangen. Diese Walkingrunde bei Sonnenuntergang war das Highlight des heutigen Tages.

    Runde zum Berg Krk
    https://www.komoot.de/tour/916732578?ref=aso
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  • Day 11

    Njivice muss warten

    September 6, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 27 °C

    Eine missglückten Radtour nach Njivice

    Wetter vom Feinsten, das Meer vor der Tür .... und so geht es direkt aus dem Bett ins Meer.
    Der Strand ist um 8.00 Uhr noch fast leer. Aber was sehen meine, vom Schlaf noch verklebten Augen: Handtücher. Jawohl, es liegen bereits Handtücher auf zwei der kostenlosen Strandliegen, die schön unter den zwar noch recht kleinen Bäumen aufgestellt sind.
    Von den Handtuchbesitzern fehlt jede Spur. Nein, im Meer ist keiner und am Strand ist, außer einer dauertelefonierenden Walküre im schwarzen Negligé, auch niemand.
    Kurz überlege ich, ob es sich um einen Notfall handeln könnte, von wegen Badeunfall im Wasser und so, aber dann erinnere ich mich, dass das Camp Omišaj zur Zeit eine deutsche Enklave und das Besetzen von Liegen mit Handtüchern eine typisch deutsche Eigenart ist.
    Also kein Rettungsteam alarmieren, sondern ein entspanntes Morgenbad im Meer nehmen, und dann den ersten Kaffee des Tages in der Sonne genießen.

    Für heute habe ich mir vorgenommen, in den Ort Njimice zu radeln. Aber auf keinen Fall auf der stark befahrenen 102, der Hauptstraße. Am liebsten würde ich entlang des Meeres radeln, aber der Weg ist hinter dem Hafen von Omisalj zu Ende. So die Aussagen sämtlicher zur Verfügung stehender Karten.
    Lediglich der "Camino Krk", der Küstenwanderweg, führt von dort weiter.
    Den aber habe ich gestern Abend beim Walken bereits kennengelernt. Wunderschön, aber kein Weg, den man mit einem normalen E-Bike fahren sollte.
    Marion und Hans kommen an unserem Stellplatz vorbei gefahren. Sie sind auf dem Weg zum "Konzum" und wollen über einen sich parallel zur Hauptstraße befindlichen Schotterweg fahren. Die beiden haben ebenfalls keine Lust auf Tuchfühlung mit Fahrzeugen jeglicher Art auf der 102 zu gehen.
    Das bringt mich auf die Idee für den Weg nach Njivice den Schotterweg zu nehmen, der augenscheinlich auch noch weiter führt.
    Keine gute Idee. Der Schotterweg zum "Konzum", wenn ich schon mal da bin, statte ich dem Konzum doch gleich auch einen Besuch ab, ist sehr steinig und schwierig zu fahren, aber nichts gegen das Stück ab Omisalj.
    Irgendwann ist der Weg für mich und mein Rad nicht mehr befahrbar, zu steil und dazu noch viel zu steinig.
    Ich fahre ein Stück zurück und folge einem ausgewiesenen Rad -und Wanderweg, der auch nicht viel besser ist. Ich bin irgendwo zwischen Omišaj und Njivice, das glaube ich zumindest.
    Endlich kommt eine kleine, asphaltierte Straße, und die führt mich dann.....nach Omišaj. Ich bin im Kreis gefahren.
    Dann eben heute nicht Njivice, sondern noch einmal ein Besuch des hübschen Städtchen Omisalj.
    Später geht es auf dem inzwischen schon bekannten und schönsten zu fahrenden Weg am Meer zurück.
    An der Villa Eva, die eine wunderschöne Terrasse direkt am Meer hat, reserviere ich für den Abend einen Tisch. Die Pizza, die wir beim Vorbeiradeln gestern gesehen haben, sah super aus.
    Es ist bereits Nachmittag, als ich von meiner missglückten Radtour zurück bin.
    Der restliche Nachmittag vergeht mit Baden. Auch heute haben wir Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke.
    Gegen Abend radeln wir zum Pizza essen und erleben wieder einen tollen Sonnenuntergang über dem Meer. Und.....morgen nehme ich den Shuttle Bus, um nach Njivice zu kommen.
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  • Day 12

    Mit dem Bus nach Malinska

    September 7, 2022 in Croatia ⋅ ⛅ 24 °C

    Mit dem Fahrrad können wir nur schwerlich die kleinen Küstenorte erreichen (es sei denn, man ist mit einen MTB Rad unterwegs). Hier fehlt uns wirklich die "Rote Paula", unsere Vespa.
    Dehalb fahren wir (Marion und ich) heute mit dem Shuttle-Bus des Campingplatzes nach Malinska.
    Auf dem Rückweg wollten wir auch noch einen Abstecher nach Njivice machen. Um es vorweg zusagen: Malinska hat uns nicht gerade umgehauen und für Njivice war am Ende keine Zeit mehr.

    Dafür war die Fahrt mit dem Shuttle-Bus ein Erlebnis. Eigentlich ist der Shuttle-Bus kein Service des Campingplatzes, sondern ein selbständiges Taxiunternehmen, das mehrmals täglich Gäste vom Campingplatz nach Malinska und Njivice transportiert, wie mir der Fahrer und Chef des Unternehmens später erzählt.
    Der deutsch sprechende Fahrer ist ein wahres Unikum und unterhält uns während der Fahrt mit seinen Lebensweisheiten und Ansichten. Irritiert fragt er sofort, wo denn unsere Männer wären. Auf meine Antwort, dass wir schon groß und inzwischen auch alt genug wären, um einen Ausflug alleine zu schaffen, schüttelt er bekümmert mit dem Kopf.
    Es folgt eine Rundfahrt über den recht großen Campingplatz. So sehen wir auch Ecken, in die wir bisher noch nicht gekommen sind.
    "Auf der stark befahrenen 102", erzählt uns der Fahrer, "sterben jedes Jahr Radfahrer."
    Wenn ich mir den Verkehr anschaue und die vereinzelten Radfahrer auf der Straße sehe, dann hat das schon was von einem "Kamekaze-Vorhaben".
    "So eine tolle, breite Straße. Warum baut ihr hier keinen Radweg ?", frage ich ihn, als er haarscharf an zwei Radfahrern vorbeifährt. "Das habe ich zu verhindern gewusst," meint er lachend, " mit einem Radweg hier an der Straße, hab ich doch nichts mehr zu tun." Wo er recht hat, hat er recht.

    Auf meine Frage, ob die Saison denn jetzt so langsam ausläuft und die Gäst weniger werden, meint er: "Die Kinder gehen zwar nach Hause. Jetzt kommen aber die Hockeyspieler." "Hockeyspieler?", frage ich irritiert. "Ja," klärt er uns auf, " die mit den Stöcken und den Silberhelmen". "Aaah, er meint uns," erkläre ich Marion und muss lachen. "Nein, nein, ihr doch nicht," versucht er sich aus der Affäre zu ziehen, und erklärt uns schnell die Landschaft, während er überholt und telefoniert.
    In Malinska setzt er uns im Hafen ab. "Nein, vor 16.30 Uhr könnt ihr nicht zurückfahren ,"informiert er uns dann, "es ist gleich 12 Uhr und da habe ich dann Mittagspause." Bezahlen müssen wir gleich, auch die Rückfahrt. " Sonst nehmen sich die Gäste ein anderes Taxi," meint er erklärend und fährt davon. Nun haben wir fast 4 Stunden Zeit, um die Stadt und den Hafen anzuschauen. Malinska ist ein quirliger Ort im Nordwesten der Insel Krk und die Bevölkerung lebt überwiegend vom Tourismus.
    Der Hafen und die lebhafte Uferpromenade bilden das Zentrum des Ferienortes. Seitlich des Zentrums, entlang der Strände, verteilen sich die Ferienhaussiedlungen . Insgesamt gibt es 10 verschiedene und unterschiedliche Strände in Malinska. Die haben wir uns aber nicht alle angeschaut ;-)
    Im Zentrum von Malinska befindet sich ein kleiner Hafen. Bis auf ein paar Ausflugsschiffe liegen hier überwiegend die Schiffe der Touristen. Insgesamt 50 Liegeplätze gibt es.
    Früher war der Hafen der bedeutenste Hafen der Insel KrK. Vor allem landwirtschaftliche Güter wie Holz und Olivenöl wurden vom Hafen Malinksa verschifft.
    1880 wurde Malinksa dann vom Tourismus wachgeküsst. Seit dieser Zeit verkehrt auch eine Schifffahrtslinie zwischen Opatja/Rijeka und Malinska.

    Die Besucher können mit einem U-Boot die Unterwasserwelt der Bucht anschauen oder mit einem der Ausflugsboote Tages- und Halbtagestouren um die Insel Cres und Rab machen. Essen inklusive.
    Im Hafen findet man die Kirche des Hl. Nikolaus. Die moderne Kirche wurde erst Anfang dieses Jahrtausends errichtet.

    Zwischen Malinska und Njivice verläuft der 5 km lange , sogenannte Paradiesweg, der zum größten Teil auch mit dem Rad befahren werden kann.

    Die Stadt und der Hafen sind relativ schnell besichtigt. Und so stürzen wir uns in die vielen kleinen Läden und machen aus der Sightseeingtour noch eine Shoppingtour mit Cocktailpause.
    In einem der kleinen Läden komme ich mit der Besitzerin ins Gespräch. " Mein Deutsch", verrät sie mir," habe ich von den Touristen gelernt. Ich habe nie einen Sprachkurs gemacht."
    Seit 17 Jahren betreibt sie den Laden mit Strandkleidern u.ä. und muss sich gegen mindestens 10 Läden mit ähnlichem Angebot an der Promenade behaupten. In der Saison, die Ostern beginnt und bis Anfang Mitte Oktober geht, je nach Wetter, arbeitet sie 7 Tage in der Woche 12- 14 Stunden. Vom Verdienst muss sie Miete für den Laden, Steuern und ihre Unterkunft in Malinska bezahlen und auch noch genug haben, um von Oktober bis April in Zagreb, ihrer Heimat, leben zu können.
    "Ist schwer, aber geht. So Gott will, geht immer," sagt sie zuversichtlich und berührt dabei das goldene Kreuz an ihrem Hals.
    Um 16. 30 Uhr kommt, pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk, unser Shuttle -Bus vorgefahren. Wieder sind wir die einzigen Fahrgäste. Für eine Besichtigung von Njivice ist es uns inzwischen zu spät geworden. Außerdem wäre dafür noch einmal der volle Fahrpreis fällig.
    Aber der Fahrer ist uns wohl gesonnen und macht einen kleinen Abstecher mit uns durch Njivice, zeigt uns das Restaurant, wo man am besten essen kann und begrüßt dabei den auf der Terrasse stehenden Inhaber aus dem Seitenfenster per Handschlag.
    In der Straße wird es eng und der Bus drückt sich an einem PKW vorbei, dessen Fahrerin nicht weiter fahren will. "Wenn ich habe Führerschein, muss ich fahren, auch wo schwer, sonst zuhause bleiben", ist der Kommentar unseres Fahrers. Auf der 102 gibt es noch das eine oder andere gewagte Überholmanöver, von dem Marion später sagt: "Gut, dass ich nicht soweit vorne saß und das nicht so genau mit ansehen musste."
    Auf Corona ist unser Fahrer nicht gut zu sprechen. "Das hat kaputt gemacht Geschäft," meint er, aber Putin ist viel schlimmer ". Vor Corona und Putin hat er manchmal bis zu 1000 Euro am Tag verdient. "Erst die Leute nicht kommen wegen Corona. Jetzt sie bald zuhause bleiben, weil fehlt Geld. Verrückte Jahr!"
    Nein, um die Energie und Gas macht er sich keine Sorgen. "Kroatien hat genug. Kann Deutschland was verkaufen," meint er gelassen. Mit der Druschba -Pipeline vor der Nase, kann man wohl gelassen sein.

    Am Ende hat er uns wohlbehalten wieder am Campingplatz abgesetzt. Mit dem Auftrag unsere Männer zu grüßen.
    Das richten wir denen dann auch aus, als wir eine Stunde später beim gemeinsamen Grillen diesen Tag noch einmal " Revue passieren" lassen.
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  • Day 13

    Ein kleines Stück "Camino Krk"

    September 8, 2022 in Croatia ⋅ 🌧 24 °C

    Grau hängen die Wolken am Morgenhimmel. Für heute ist Regen angesagt. Es ist recht warm, und so steht dem morgendlichen Schwimmen im Meer nichts im Wege.
    Wir haben bereits alles eingeräumt und vorsichtshalber die Markise eingefahren, denn bei Gewitterschauern kann es oft starke Windböen geben, die unter Umständen der Markise, trotz aller Sicherung, nicht gut bekommen. Mehrfach haben wir schon bei Wind Markisen gesehen, die übergeschlagen sind. Bevor wir unruhig den Wind beobachten, stellen wir den Stressfaktor lieber ab und fahren das Ding ein.
    Das bedeutet dann aber auch, alles einzuräumen, was nass werden könnte.
    Der Regen klopft erst zaghaft an die Scheibe, dann kommt er wie ein Sturzbach vom Himmel.
    Den Vormittag über sind wir damit beschäftigt, die Stühle aus- und beim nächsten Schauer wieder einzuräumen, bis es endlich trocken bleibt und die Sonne wieder kommt.
    Regen droht immer noch, deshalb wollen wir uns nicht so weit vom Wohnmobil entfernen. Aber eine kleine Tour mit dem Rad über den Platz ist ok. So kommen wir dann auch zur Farm, die ganz am Ende des Platzes liegt. Hier kann altes hartgewordenes Brot abgegeben werden. Die beiden Schweine, für die es gesammelt wird, liegen träge in der Ecke. Ein paar Hühner und mehrere Hähne laufen aufgeregt herum. Die armen Wohnmobile, die in der Nähe dieser kleinen Farm stehen, die werden in aller Herrgottsfrühe durch das Krähen geweckt, das wir sogar bis in unsere Ecke hören können.
    In der Nähe der Farm ist der sogenannte "Auffangplatz". Alle Campingfahrzeuge, die keinen Platz mehr bekommen, können hier zwischenparken. Die "Wiese" hat sogar einen eigenen kleinen Strand. Also Platz findet man auf dem Camp immer, zumal, wenn ich den Aussagen des Fahrers vom Shuttle- Bus glauben darf, der Platz noch um einiges erweitert werden soll.

    Hier am nordöstlichen Ende des Platzes liegt auch eine kleine Taverne am Strand, die wir uns anschauen und weil es dort so nett und romantisch aussieht, spontan einen Tisch für den nächsten Tag bestellen.

    Das Wetter scheint zu halten, und so mache ich mich mit meinen Stöcken auf den Weg zum Camino Krk, der hinter dem Campingplatz verläuft. Ihn hatte ich bei der Walkingtour zum Berg Krk entdeckt und heute möchte ich das Stück bis Omisalj laufen. Das sind zwar nur 5 km von den 107 km, die dieser neu markierte Weg um die Insel führt, aber ich muss ja auch wieder zurück. Schnell voran komme ich auf dem steinigen, schmalen Weg bzw. Pfad nicht. Ich muss aufpassen, dass ich nicht vor Begeisterung über die idyllischen Buchten, die tollen Ausblicke und die mich umgebende Natur vergesse, auf die Beschaffenheit des Weges zu achten, denn das könnte schnell zum Umknicken oder zum Fallen führen.

    Der Jakobsweg ist ein Netz aus Pilgerrouten, die alle in die spanische Stadt Santiago de Compostela führen. Auch in Kroatien und auf der Insel Krk gibt es diese mittelalterlichen Pilgerwege, welche als ca. 107 Kilometer lange Rundstrecke auf der Insel Krk verlaufen. Eigentlicher Startpunkt ist die Kathedrale der Stadt Krk, der Endpunkt ist die Pfarrkirche St. Jakob im Dorf Kornić. Erst vor 3 Jahren, 2019, wurden die Markierungen der Wege durchgeführt, und seit dem kann man einen kroatischen Pilgerpass im Fremdenverkehrsamt in Krk
    für 15 Kuna erwerben.

    Aber auch für Wanderer, Walker und Spaziergänger bieten Teilstücke dieses Weges ein wunderschönes Betätigungsfeld durch eine spektakuläre Naturlandschaft, Wälder, Hügel mit herrlicher Aussicht, alte Burgen und Kirchen, verlassene Dörfer, kleine mittelalterliche Städte, wunderschöne Strände.
    So auch auf dem von mir gelaufenen Stück, das immer direkt am Meer entlang führt und mir außer verträumten Badebuchten auch die liebevoll gestalteten Anlagen der kleinen Hotels und Pensionen offenbart, die die Felsen und Klippen mit einbezogen haben.
    Am Abend geht es mit dem Regen und Gewitter weiter, und so verziehen wir uns relativ früh ins Wohnmobil.
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  • Day 14

    Radtour über die Insel

    September 9, 2022 in Croatia ⋅ 🌧 20 °C

    Der heutige Tag fängt genauso nass an wie der gestrige. Damit meine ich nicht das morgendliche Bad im Meer, sondern mehr das Wasser von oben. Es regnet. Immer wieder gehen Schauer nieder und das Ganze bei 25 Grad. An irgendwelche Outdoor-Aktivitäten ist nicht zu denken. Deshalb wird der Tag zum Wasch-und Putztag erklärt.
    Ich habe Glück und erwische gleich eine Waschmaschine. Das klappt ja prima. Zu früh gefreut. Erst fällt die Münze durch und ich muss zur Rezeption laufen, um eine neue zu besorgen, dann geht die Maschine auf Störung und ich muss zur Rezeption laufen, um einen Techniker anzufordern und zum Schluss mache ich den Trockner auf, um zu fühlen, wie trocken die Wäsche ist, sie ist noch ziemlich feucht, und beende damit die Trocknerzeit. Früher brauchte man die Hände für die große Wäsche, ich brauche meine Füße, so oft wie ich heute durch den Regen laufen muss.
    Am Mittag regnet es immer noch und der Regen verschafft Zeit, um die gemachten Fotos zu sortieren und abzulegen und Mails zu beantworten. Dann endlich kommt die Sonne und wir können schwimmen gehen.
    Viel Zeit bleibt mir nicht bis zum nächsten angesagten Schauer und bis zum Essen am Abend. Aber für eine kleine Radtour quer über die Insel wird es reichen. Die Insel entdeckt sich nicht im Liegestuhl.

    Zunächst muss ich die stark befahrene 102 überqueren. Nicht so einfach, denn die Fahrzeuge sind schnell.
    Aber als ich dieses Hinderniss bewältigt habe, gehört mir die wunderbar geteerte 103 fast allein. Ich halte mich in Richtung Voz und komme an der "Immortelle Farm" vorbei. Die Anlage ist wie ausgestorben. Die dazugehörigen Felder abgeerntet. Was sind denn Immortellen?
    "Immortelle, auch Currykraut genannt, ist im Mittelmeerraum beheimatet. Genutzt wird sie als Gewürzpflanze. Die Immortelle ist eine der vielseitigsten Heilpflanzen und wird aufgrund ihrer speziellen Inhaltsstoffe bei Blutergüssen, Muskelverspannungen und Sportverletzungen eingesetzt. Ihr würziger Duft erinnert an Curry, weshalb Immortelle auch als "Currykraut" bekannt ist. Aha, und die werden hier angebaut und dann ätherisches Öl daraus destilliert.
    Schilder weisen darauf hin, dass man die Farm besichtigen kann.
    Ich fahre weiter, und schon kurze Zeit später tut sich ein Wannsinns- Panorama unter mir auf. Immer wieder halte ich auf der steil abfallenden Straße an , um zu gucken und Fotos zu machen. Bald taucht die Brücke von Krk im Sichtfeld auf. Ich höre sogar den Verkehrslärm der Küstenstraße vom Festland.
    Tief unter mir steht ein einsames Wohnmobil am Strand. Ich fahre bis zur St.Josef Kirche, dann geht es zurück, den Berg wieder hinauf, denn die ersten Regenwolkenn ziehen auf. An der Abzweigung zu der Bisurujika Höhle fahre ich noch ein Stück den Wander- und Radweg und werde mit einer herrlichen Landschaft und einem fantastischen Blick belohnt. Auf einem Steinhaufen am Rande des Weges hat jemand einen Steinturm gebaut. Was war noch einmal die Bedeutung der Steintürme? Hier in Kroatien heißen sie übrigens "gromila".
    Steinstapel an Wanderwegen werden schon seit Jahrhunderten gebaut. Dieses Ritual stammt aus der Bronzezeit. Aufeinander gestapelte Steintürme haben in verschiedenen Kulturen auch unterschiedliche Bedeutungen. Gemäß der griechischen Mythologie werden die Steintürme mit Hermes, dem Gott der Reisenden, in Verbindung gebracht.
    Da fällt mir ein, dass ich das Camino Schild gesehen habe, also wieder auf einem Pilgerweg unterwegs bin.
    Am Jakobsweg gibt es neben den Wegmarkierungen und Zeichen zusätzlich noch verschiedene Steinmännchen bzw. Steinhügel am Wegesrand. Schnell baue ich auch einen Steinturm, nach dem Motto: "Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen".
    Es wird Zeit zurückzufahren. Um 17.00 Uhr soll der Regen kommen. Aber einen kleinen Abstecher zum Flughafen Rijeka mache ich doch noch. Der allerdings ist wie ausgestorben. Keine Menschenseele in der Abflughalle. Nicht mal die Bar ist besetzt. Zurück geht es zum Campingplatz und noch bevor ich die 102 überquere, bietet sich mir ein beeindruckendes Bild auf das Meer und das dahinter liegende Festland.
    Ich schaffe es vor dem Regen zurück zu sein bzw. der Regen hat sich inzwischen verflüchtigt.
    Bereits wenig später geht es in die Taverne zum Essen. Das Ambiente am Meer ist herrlich, das Essen super und zum Schluss gibt es noch einen traumhaften Sonnenuntergang.
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  • Day 15

    Regen-Sonne-Reibekuchen

    September 10, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 23 °C

    So langsam nervt das Schauerwetter etwas. Campingmöbel rein, Campingmöbel raus. Schon sind wir geneigt, allen Erfahrungen zum Trotz, die Markise draußen zu lassen, da fegt am frühen Nachmittag ein Schauer über dem Meer heran, der so viel Wind im Gepäck hat, dass die Wellen mit dicken, weißen Schaumkronen an den Strand klatschen.
    Um uns herum werden einige Leute hektisch. Der Wind hebt die Markise. Mit Körpereinsatz versucht man das zu verhindern und sie an ihrem Platz zu halten.

    Dann lieber aus- und einräumen, denke ich, als ich mir das Treiben aus dem Womo heraus anschaue.

    Irgendwie muss meine Erzählung von der gestrigen Raderkundung wohl auf Interesse gestoßen sein, denn nicht nur Marion, sondern auch die "mitgeführten Herren" ( diese Bezeichnung sorgt immer wieder für lustigen Gesprächsstoff) sind ganz interessiert und möchten die Gegend um Voz auch mal sehen.
    Wir starten um 11.00 Uhr und heute ist alles etwas anders . Das Überqueren der 102 ist wirklich nichts für Angsthasen. Es ist so, als müsse man mit den Rad mal gerade die Autobahn überqueren.
    Heute, am Samstag, ist noch mehr Verkehr, bedingt durch die An- und Abreise.
    Es gibt zwar eine Ampel, aber die ist schon seit Tagen ausgefallen.
    Letztendlich sind wir alle vier auf die andere Seite gekommen. Es sind jedenfalls keine Ausfälle zu verzeichnen.

    Alles in allem ist heute unterwegs viel mehr Betrieb .Sogar die Immortelle n Farm hat geöffnet und kann besichtigt werden. Die Sicht ist heute noch grandioser.
    Der Flughafen, der gestern wie verwaist war, ist heute voller Menschen. Taxen fahren vor und stehen in Warteposition. Selbst der kleine Biergarten ist voller Menschen. Hier machen wir die Pause, die ich gestern gern gemacht hätte.

    Die Anwesenheit der Taxen bringt mich auf die Idee, nach dem Preis für eine Fahrt nach Vbrnk zu fragen, denn mit dem Fahrrad kommen wir dort nicht hin und öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht. Ca.600 Kuna /80 € soll die Fahrt vom Campingplatz aus in den 15 km entfernten Ort kosten. Ganz ordentlich. Wieder bedauere ich, dass wir die Vespa nicht dabei haben, denn mit dem Rad kommt man nicht wirklich zu den Highlights der Insel. Als mir unser Nachbar, der mit dem Wohnwagen da ist, gsnz begeistert von seinen Fahrten nach Krk, Baska und Vrbnk erzählt bin ich richtig ein bißchen gefrustet. "Mit dem Wohnmobil ", meint er,"kommt man dort zwar überall hin, aber mit dem Parken ist es unmöglich "
    Ich hoffe, dass das nächste Woche, wenn wir weiterfahren, etwas besser klappt.
    Montag ist die versprochene Woche Badeurlaub herum und unser nächstes Ziel wird das ca 200 km entfernte Zadar sein.
    Die Sauson läuft hier auf dem Camping munter weiter. Am Abend sind alle Parzellen wieder besetzt.
    Am Nachmittag, als ich vom Konsum zurückkomme, gab es sogar einen langen Stau beim Check- In.
    Mal schauen, wie sich das so weiter entwickelt.

    Apropos Konsum: nicht nur in Deutschland sind die Lebensmittelpreise gestiegen, auch hier in Kroatien haben die Preise kräftig zugelegt. Der Liter Milch z.B 2,40 € . Die Kugel Eis um 2 Euro. Für unser alkoholfreies Bier, das wir im Biergarten am Flughafen getrunken haben, waren 40 Kuna / 5.50 € auch nicht gerade ein Schnäppchen.
    Wenn das so weiter geht -in der Saison kosten die Campingplätze teilweise schon bis zu 100 Euro- kann sich nicht mehr jeder Urlaub in Kroatien leisten.

    Der Spätnachmittag ist dann wieder badetauglich, die Sonne scheint und den Himmel kann kein Wösserchen trüben.

    Marion hat gegen Abend zum Reibekuchen- Essen eingeladen. Der leckere Geruch frisch gebratener Puffer zieht über den Platz und der Einladung wären sicher gern noch mehr Leute gefolgt.

    Der Tag verabschiedet sich mit einem tollen Sonnenuntergang, während die Nacht mit einem Vollmond aufwartet, der mit den Lichtern von Rijeka um die Wette zu leuchten scheint
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  • Day 16

    Archäologischer Park Mirine - Fulfinum

    September 11, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute ist unser letzter Tag in Omisaj. Das Wetter lässt eine Radtour/Wanderung zum Archäologischen Park Fulfinum-Mirine zu.
    Von meinen Mitreisenden hat keiner Lust mich zu begleiten, denn der Park ist etwas schwierig zu erreichen und es erwarten mich bestimmt wieder etliche Höhenmeter
    Zunächst fahre ich über die Schotterstrecke nach Omisaj. Die Karte hat gezeigt, dass es Sinn macht die Anlage von oben, und nicht vom Meer aus anzufahren, weil man am Meer nicht um die Felsen fahren kann. Im Ortskern von Omisaj ist die Ausgrabungsstätte ausgeschildert.

    Es geht flott bergab. 12 Prozent Gefälle, die auf den Rückweg wohl oder übel zur Steigung werden.
    Die asphaltierte Straße ist wenig befahren. Eine kleine Rast wird eingelegt unter den Bäumen des örtlichen Friedhofs.

    Dann geht es weiter. Es rollt gut, bis ein Wegweiser meine Fahrt auf der Straße beendet und mich auf einen schmalen Weg mit vielen Steinen schickt. Radfahren....Fehlanzeige. Schieben ist angesagt. Gut 1 km wie ein Schild verrät. Nach 10 Metern gebe ich auf. Der nächste Baum ist meiner, bzw. der meines Rades, denn das wird dort angekettet. Bei dem steinigen Weg habe ich genug zu tun, auf meine Füße zu achten, die dummerweise in Sandalenstecken, da kann ich nicht noch ein E-bike schieben.

    Die Landschaft fasziniert mich. Wild und unberührt. Ich komme mir vor wie am Ende der Welt. Außer dem Zirpen einiger Insekten ist nichts zu hören. Und hier haben vor über 2000 Jahren schon Menschen versucht eine Stadt zu bauen.
    Die Stadt Municipium Flavium Fulfinum, die als Altersitz für römische Veteranen angelegt wurde. Als erstes sehe ich zwar die Ruine der Kirche, aber ich folge dem Schild zum Forum.

    Was riecht denn hier nur so streng? Dann sehe ich die schwarzen, kleinen Kugeln, die Schafe hinterlassen und versuche nicht hineinzutreten. Die ausgegrabenen Überreste geben Grund zur Annahme, dass Fulfinum eine Stadt mit ausgeprägter Zivilisation war.
    Es gab Straßen, ein Forum, Wasserversorgung und städtischen Einrichtungen wie Tempel, Stadtvillen, Wohnviertel, öffentliche Gebäude, Bäder, einen Markt usw. in dieser heutigen Wildnis.
    Ein Stückchen weiter, direkt am Meer, sind die Überreste einer ersten, christlichen Kirche zu sehen.

    Es ist angenehm hier am Meer und ich nutze die "alten Steine" für eine kurze Pause, bei der ich überlege, ob ich nicht doch das Rad holen soll. Ich entscheide mich dagegen, was eine gute Idee ist, denn dem schönen Weg am Meer setzt nach wenigen hundert Metern ein Zaun ein Ende.

    Zurück geht's den steinigen Weg zum Rad, das brav am Baum auf mich gewartet hat. Dann folgt der Aufstieg nach Omisalj, für den ich mich in der Konoba an der Kirche mit einem Cappucino belohne, bevor es auf dem bekannten Weg am Meer zurückgeht.

    Als ich an der Rezeption vorbei fahre und sehe, dass wenig Betrieb ist, nutze ich die Situation und checke schon mal aus und bezahle. Das brauchen wir dann morgen früh nicht mehr zu machen.
    Letztendlich hat der Platz mit Gebühren und Kurtaxe mit der ACSI Karte knapp 23 Euro gekostet. Das ist für diesen 5 Sterne Platz ein guter Preis. Der Platz ist ziemlich neu, Sanitär ist sauber und reichlich und die ACSI Plätze sind mit 80 qm auch für ein größeres Mobil groß genug, wie wir feststellen konnten. Durch die Terrassen hat jeder Platz Meerblick, allerdings sind die oberen Plätze mit großen Mobilen, Wohnwagen oder gar Wohnmobil mit Hänger schwerer zu erreichen.
    Besser stehen größer Mobile auf den Plätzen unten am Strand, die auch viel größer sind, die gibt es allerdings nicht zum ACSI Preis, sondern zum normalen Tarif.
    Alle Plätze haben Wasser/Abwasser/Strom am Platz und der Platz eigene Strand ist selten weiter als 50 m entfernt.
    Alles in allem ein schöner Platz.
    Ein kleines Minus bekommt er von mir wegen der Flugzeuge, deren Einflugsschneise direkt über dem Camping liegt. Aber es sind nicht so viele Starts und Landungen am Tag und nachts gar nicht. Ein weiteres kleines Minus ist der Blick auf die Industrieanlagen und die etwas abseits gelegene Lage, wenn man die Insel erkunden möchte. Ohne Motorisierung ist das schwer möglich, denn Radfahren ist meist nur mit einem MTB möglich. Der Shuttle-Bus fährt mehrmals täglich nach Omisalj Nievice und Malinska und nach Stadt KrK auf Anmeldung.

    Wir packen am Abend. Morgen geht es endlich weiter.
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  • Day 17

    Von Krk nach Zadar

    September 12, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute geht es endlich weiter. Wie schön, dass das Schauerwetter vorbei ist und wir für die Fahrt auf der Küstenstraße bis Senj das schönste Wetter haben, um die spektakulären Ausblicke auf die Inseln und das Meer genießen zu können.
    Da wir gestern schon bezahlt haben, geht es zügig vom Platz. So sind wir um kurz nach halb zehn schon auf der Brücke zum Festland und können noch einmal auf den Strand von Voz und die steile Straße schauen, die wir mir den Rädern gefahren sind.
    Nach der Brücke geht es auf dem Festland in Richtung Split weiter. Eine wunderschöne Fahrt, die zumindest mir, super Blicke auf das Meer erlaubt. Wir fahren vorbei an Crikvenica, einem charmanten Küstenort mit Sanatorien und Wellness-Oasen.
    Vor Senj gibt es viele, kleine Auto-Kamps, die schön gelegen und zum größten Teil auch einfach anzufahren sind.
    Senj selbst ist eine der ältesten Städte an der Nordadria und eine der ältesten in Kroatien. Von weitem können wir schon die Wohnmobile im Autocamp Senj am Meer stehen sehen. Der Platz sieht voll aus. Schon zwei Mal war Senj mit der Festung Nehaj für uns ein Etappenziel.
    Hinter Senj fahren wir in die Berge. Es gibt wieder jede Menge Serpentinen, Kehren und Kurven zu fahren, bis wir uns vom Meer bis auf fast 1000 Meter hoch geschraubt haben. Dann geht's bergab und wenig später auf die Autobahn, die mautpflichtig ist. Für die 130 Kilometer beste Autobahn mit Tunneldurchfahrten bezahlen wir bis Zadar 18 Euro.
    Auf dem Camping Falkensteiner in Zadar haben wir vor ein paar Tagen 2 ACSI Plätze reservieren lassen. Das war augenscheinlich nötig, denn der Platz ist ziemlich ausgebucht. Mit 2 Fahrzeugen ist es immer etwas schwieriger unterzukommen.
    Wenn die Fahrer gemeint haben, mit der Ankunft auf dem Camping ihr Tagewerk vollbracht zu haben, da haben sie sich getäuscht. Denn das Einparken auf die Stellflächen mit vollbelegten Plätzen nebenan, davor und dahinter, stellt noch einmal eine Herausforderung dar. Irgendwie sind immer Hecken, Bäume, eine Markise oder ein anderes Wohnmobil im Weg. Millimeterarbeit ist gefragt......und gute Nerven
    Aber dann stehen die Womos und wir können uns auf der Parzelle einrichten und den Platz und den angrenzenden Strand, der öffentlich ist, erkunden. Und natürlich wird das Meer getestet, das hier nicht ganz so klar ist, aber dafür mit Wellen dienen kann.
    Ein Spaziergang am Strand, um der Sonne beim Untergang über dem Meer zu zusehen, beendet diesen erlebnisreichen Tag
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  • Day 18

    Zadar entdecken

    September 13, 2022 in Croatia ⋅ 🌙 21 °C

    Zadar erkunden

    Was gibt es heute zu berichten?
    Seit gestern sind wir in Zadar auf dem Camping Falkensteiner.
    Zadar ist eine Stadt an der dalmatinischen Küste.

    Ich bin schon sehr früh wach, hole Brötchen und teste das Meer mit einem Morgenbad. Es ist kurz nach sieben und noch ist es relativ ruhig auf dem Platz. Auch im Meer tummeln sich nur eine Handvoll Frühschwimmer in den Wellen.
    Sehr schön und sehr angenehm, denn der Platz ist tagsüber sehr quirlig und vor allem sehr voll. Er bietet zwar alle Annehmlichkeiten, die wir aber nicht unbedingt brauchen. Mir ist er einfach zu eng und zu "rummelig".

    Auch das Umfeld, es gibt hier etliche große Hotels,
    vermittelt das Gefühl, mitten in der Hochsaison gelandet zu sein.

    Nach dem Frühstück steht eine Erkundung Zadars an. Das geht ganz gut mit dem Rad immer an Meer entlang. Nebenbei werden auch noch ein paar Sehenswürdigkeiten, die auf dem Weg liegen, mitgenommen.
    Zum Beispiel einen alten Bunker, der sich irgendwo am Meer versteckt. Er ist es nicht wert, dass wir ihn extra suchen müssen. Zerschossene Mauern und Müll.
    Dafür ist der kleine Strand dahinter sehr hübsch, an dem auch einige Wohnmobile stehen. Er gehört zum Autocamp Borik und es gibt hier sogar 2 Stromsäulen.

    Der Weg entlang des Wassers zieht sich ganz schön. 8 km haben wir auf dem Tacho, bis wir in der Altstadt angekommen sind. Aber der Weg ist wirklich super und bietet immer wieder einen schönen Blick auf die Kirche St. Donatus, die ein wertvolles Denkmal der Architektur des frühen Mittelalters in Kroatien und ein Symbol der Stadt Zadar ist.

    Auf dem Weg liegt auch noch der Garten der Villa Attila, in dem sich eine weitere Sehenswürdigkeit befindet : die Sphinx. Viele Geschichten ranken sich um die übergroße Betonfigur, die ein reicher Zadarer, nach den frühen Tod seiner Frau zu ihrem Gedenken hat errichten lassen. Der Ĺegende nach, soll sie romantische Wünsche der Menschen erfüllen.

    Eine weitere Besonderheit finden wir etwas weiter. Dort, wo die großen Yachten der Reichen und Schönen vor Anker liegen, fährt ein Fährmann in einem historischen Ruderboot, Fußgänger vom Pier zur Altstadt und kürzt so den Weg dorthin um einiges ab.
    Da er keine Räder mitnehmen kann, bleibt uns nichts anderes übrig, als weiter um das Hafenbecken herumzufahren, bis wir zur Fussgängerbrücke kommen, die über das Wasser führt.

    Durch das Tor in der alten Stadtmauer schieben wir die Räder, und dann weiter durch die Gassen. Bekannt sind vor allem die römischen und venezianischen Ruinen in der auf einer Halbinsel gelegenen Altstadt. Viele Touristen sind, wie wir, hier unterwegs.
    Musik ist zu hören. Auf dem Volksplatz führt eine Folkloregruppe traditionelle Tänze vor. Wir schauen ein wenig zu, bevor wir mit unsere Räder weiter schieben. Vor der Donatus Kirche, deren Turm man auch besteigen kann, macht wir eine "Eis-Pause", bevor es weiter zur Meeresorgel und zum "Sonnengruß" geht.
    Die Meeresorgel können wir zunächst nicht finden, weil die nämlich gar nicht zu sehen, sondern nur zu hören ist. Die Stufen am Meer, auf denen so viele Menschen andächtig sitzen und lauschen, ist eine Installation, unter der sich eine erfindungsreiche Konstruktion verbirgt, ein
    geniale System aus Resonanzkammern, das durch die Mereswellen immer wieder neue Melodien produziert.
    Direkt daneben befindet sich der Sonnengruß.
    Dieses Denkmal besteht aus 300 mehrschichtigen, gläsernen Solarzellen, die tagsüber die Sonnenenergie auffangen und nach Sonnenuntergang eine spektakuläre Lichtshow am Meer erzeugen.
    Für heute haben wir genug gesehen und gehört. So fahren wir, mit einem Abstecher zum Lidl, zurück zum Campingplatz, wo Liegestuhl, Meer und Strand wechselnder Weise den Nachmittag bestimmen
    Leckeres Essen gìbt es am Abend in dem "Restaurant Mijo", das in einer Seitenstraße in der Nähe des Campingplatzes liegt. Als wir zurückkommen stehen wenigstens 5 Wohnmobile auf dem Parkplatz des Campings, die die Nacht dort verbringen müssen, bevor sie morgen einen Platz zugewiesen bekommen.
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  • Day 19

    Ďiklo

    September 14, 2022 in Croatia ⋅ ⛅ 26 °C

    Es ist doch enorm, wie sich die Situation ändert, wenn man sich ein paar Meter vom Zentrum des Geschehens fort begibt.
    Nachdem ich den Vormittag mal wieder mit meinem Rücken im "Clinch" lag und zumindest ein "Unentschieden" mit Körnerkissen (wirkt etwas befremdlich in Verbindung mit einem Bikini), Rheumasalbe und Schmerztablette ausgefochten habe, steht einer kleinen Radtour nichts mehr im Weg.
    Vom pulsierenden Zadar hatten wir am gestrigen Tag etliche Eindrücke mitnehmen können, daher schlage ich die entgegengesetzte Richtung am Meer entlang ein.
    Schon nach kurzer Zeit wird die Straße schmaler und der Verkehr weniger. Es geht entlang an bunten Häusern, an denen lilafarbene Bougainvillien hochklettern. In den vorgelagerten Gärten wachsen Feigen und Olivenbäume, die voller Früchte sind. An fast jedem zweiten Haus hängt oder steht ein Schild mit Aufschrift: "Appartmenti", "Pension", oder "Rooms". Der Tourismus abseits der riesigen Hotelanlagen, Marinas und Campingplätze.
    Es ist ruhig. Entspannt liegen hier die Gäste auf einem schmalen Kiesstreifen jenseits der Straße in der Sonne. Hin und wieder lädt eine kleine Bar zum Einkehren ein.
    Ein winziger Hafen mit ein paar Booten lenkt meinen Blick auf sich, und dabei sehe ich das Schild, das zum historischen Zentrum von Diklo weist. Ich schließe das Rad im Hafen an. Dann gehe ich die schmale Straße zur Kirche hoch. Alte Steinhäuser, dicht aneinander gebaut und in unterschiedlichen Renovierungszuständen prägen den Ort. Ausser einer kleinen Katze, die mir schnurrend um die Füße läuft, wirkt der Ort ausgestorben.
    Doch dann höre ich Stimmen, die aus einer engen Gasse zu mir dringen. Ein paar alte Männer sitzen dort auf Stühlen, die, wie ich später feststelle, zu einer Bar gehören.
    Ziemlich weit oben im Ort und in der Sonne leuchtend, grüßt die Kirche mit einem kleinen Vorplatz . Die Kirche "Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz" ist ein einschiffiger Bau mit einem Satteldach und einem Glockenturm. Sie wurde an der Stelle einer älteren Kirche aus dem 8. Jahrhundert errichtet. Zu Ehren ihrer Schutzheiligen "Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz" tragen die Bewohner jeden ersten Sonntag im Oktober eine Statue der Heiligen bei einer feierlichen Prozession und Messe.
    Kaum zu finden, weil sie so zwischen die Wohnhäusern gebaut ist, ist die 2. Kirche. Erst ein Schild macht mich darauf aufmerksam, dass sich hier die Kirche St. Martin befindet.
    Die Kirche St. Martin ist eine romanische Kirche im Herzen des alten Diklo aus dem 11. bis 12. Jahrhundert und gehörte zum Klostergut St. Krševan. Ebenfalls hier hat sich die Burg Strmic befunden, von der allerdings nur noch der mittelalterliche Turm steht.
    Nach der kleinen Ortsbesichtigung setze ich meine Radtour am Meer fort. Endlich mal eine Straße, die ich nicht mit jeder Menge Autos oder behindernden Steinen und Schotter teilen muss.
    Es rollt herrlich in der Sonne mit der kühlen Brise und dem steten Blick aufs Meer, dass ich beinahe an der Taverna vorbeigefahren wäre, auf deren Terrasse ein paar Gäste beim Aperitif sitzen.
    Ein Blick in die ausgelegte Karte zeigt ein vielfältiges Angebot von Fisch und Meerestieren.
    Ich folge der Strandstraße weiter, bis sie zu einem Schotterweg wird. An dieser Stelle befindet ich eine weitere kleine Votivkirche, die Kirche St.Peter, die, der Legende nach, ein Seemann für seine Rettung aus dem Meer an dieser Stelle hat bauen lassen.

    Da ich Schotterwege in den vergangenen Tagen genug unter den Reifen hatte, fahre ich die asphaltierte Straße zurück und verlasse die ruhige Strandstraße, um auf der verkehrsreichen Straße an den Hotelanlagen vorbei, zum Leuchtturm am Puntamika, in der Nähe des Bunkers zu kommen. In der dortigen Strandbar "Bamboo" kehre ich ein. Von ihr aus, direkt am Meer sitzend, hat man einen besonders schönen Blick auf die gegenüber liegende Insel Pag und auf die Altstadt von Zadar. Dort im Hafen liegen heute gleich zwei große Kreuzfahrtschiffe. "Dann wird die Altstadt noch etwas voller sein," denke ich.
    Zurück am Campingplatz, tauche ich einmal kurz ins Meer, bevor wir gemeinsam mit Hans und Marion mit einem Aperitif unseren Grillabend einläuten.
    Danach ist zusammenpacken angesagt, denn morgen geht es weiter.
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