Patagonien...mach dich bereit

November 2016 - April 2017
A 146-day adventure by FabOli Read more
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  • Day 18

    Mit der Fähre über die Magellanstrasse

    December 17, 2016 in Chile ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach knapp 10 Stunden durch die Pampa werden wir mal wieder aus dem Bus gescheucht und auf die Fähre verfrachtet. Es windet unheimlich und die Wellen schwappen teilweise über das Deck. Wir gönnen uns ein Käffchen im Bordrestaurant, welches auxh eine kleine Auswahl an Speisen und Getränken bietet. Nach einer halben Stunde haben wir die Magellanstrasse passiert. Jetzt ist es nicht mehr lange bis wir wieder die Grenze zu Argentinien erreichen...ja und bisher ist der Plan dass wir keinen Plan haben was wir dann dort machenRead more

  • Day 18

    tote Hose um uns herum

    December 17, 2016 in Chile ⋅ ⛅ 27 °C

    Die Busfahrt endet für uns direkt hinter der chilenisch-argentinischen Grenze, sind nun wieder in Argentinien und müssen nach Chile zurück, welches wir mit dem Bus bereits passiert haben. Das muss gesetzlich leider so laufen. So wurden wir bereits im Busreisebüro unterrichtet. Es ist komisch und unverständlich, aber da wir Transitpassagiere sind, müssen wir uns wieder in Chile anmelden. Naja die Grenzhäuschen liegen glücklicherweise in ca. einem Kilometer Entfernung. Da können wir bequem hin laufen und die Einfuhr unserer Lebensmittel läuft auch unproblematisch. Wir haben schon befürchtet dass wir all unsere Lebensmittel, die wir erst in Ushuaia gekauft haben, weg werfen müssen. Kein Problem.

    Das größere Problem ist eher hier weg zu kommen. Wir sind hier im absoluten Niemandsland und es kommen auch nicht so viele Autos an uns vorbei, die Richtung Punta Arenas fahren. Und wenn, wollen sie Einen ja auch nicht immer gleich mitnehmen. So stehen wir schließlich 3h am Zoll bis uns ein freundlicher Reisender anspricht ob er uns mitnehmen kann. Er fährt nach Ushuaia. Wir steigen ein und haben die Hoffnung etwas weiter an einer Kreuzung mehr Glück zu haben. Dort kommen 2 Strassen zusammen, was die Wahrscheinlichkeit etwas erhöht.

    Wir warten und warten. Halten den Daumen raus. Die Guanacos, die wie Lamas aussehen, laufen auch an uns vorbei und staunen nicht schlecht. Die habens gut, ie können ohne Grenzkontrolle passieren.

    Alle grüßen uns aber keiner nimmt uns mit...freundlich sind die Autofahrer allemal, die an uns vorbei fahren.
    Ein LKW hält an. Er lässt einen weiteren Tramper hier raus. Nun sind wir zu dritt und die Wahrscheinlichkeit hier weg zu kommen sinkt wieder um ein paar Punkte. Sein Name ist Alex und er scheint Outdoortyp durch und durch zu sein. Zumindest legt er auf seine Erscheinung einen nicht so grossen Wert. Er ist ein netter Kerl und bietet uns an mit ihm zu Abend zu essen, wenn wir ihm etwas Wasser abgeben. Guter Deal. Es gibt Kartoffelpüree mit Spargelcremesuppe. Eine ausgezeichnete Kombi. Er kocht während wir weiter den Daumen hoch halten. Der Brei ist ruckzuck aufgelöffelt und wir sind schon so weit aufzugeben. Nach einer weiteren Stunde an der Kreuzung erkunden Fabi und Alex schon einen Schlafplatz im Gebüsch neben der Strasse. Noch 10 min meint Olli stehen bleiben zu wollen und prompt hält unsere Rettung. Ein Paar aus Rio Grande auf dem Weg zur Shoppingtour nach Punta Arenas. Es ist Platz für uns drei und Alex wird zu unserem Begleiter für die nächste Zeit. Wir sind froh so spät am Abend weg zu kommen und Fabi und Alex nutzen die Rast im Auto für einen Powernap.
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  • Day 19

    Hostel in Punta Arenas gefunden

    December 18, 2016 in Chile ⋅ ☁️ 10 °C

    Die beiden sind so freundlich und lassen uns direkt an einem Hostel in Punta Arenas raus. Wir haben Glück und bekommen nachts um elf 2 Zimmer angeboten. Sie liegen bei 22-24€ pro Nacht und pro Person. Hm das ist uns etwas zu teuer und wir wollen kurz recherchieren ob wir noch etwas günstigeres bekommen. Die Hausdame gibt uns freundlicherweise ihr WLAN Passwort und wir stellen fest dass es garnicht so einfach ist kurzfristig etwas günstiges zu bekommen.

    Wir fragen ob wir das günstigere Zimmer bekommen können. Innerhalb von 10min sind beide Zimmer vor unserer Nase weg geschnappt worden. Ärgerlich. Vor allem um die Uhrzeit und mit schwindender Lust den Rucksack noch ewig durch die Stadt zu tragen noch ärgerlicher.

    Fabi findet noch ein Hostel in der Nähe und wir laufen hin um zu fragen ob noch etwas frei ist.
    Manchmal denke ich mir ob es mehr Glück oder Verstand ist, aber es sind genau noch drei Schlafplätze frei.
    Die Herbergsmutter ist eine kleine ältere Frau die uns sehr herzlich empfängt. Das Hostel ist überall sehr gemütlich eingerichtet und durch die verwinkelten Nischen hat man das Gefühl von einem Wohnzimmer in das nächste zu kommen.
    Sie zeigt uns unsere Schlafplätze und schließlich schläft Olli im mixed Zimmer, Fabi im Frauenzimmer und Alex auf einer Couch. Früh bekommen wir sogar noch ein Frühstück und alles in allem ist es sogar noch günstiger hier als in dem vorigen Hostel. 17 Euro pro Nacht und Person mit Frühstück. Am Ende des Tages ist nun doch alles gut gelaufen, auch wenn wir das nach 4h warten an der Grenze nicht mehr erwartet haben.
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  • Day 19

    Hospedaje Maria unser Tor zum Glück

    December 18, 2016 in Chile ⋅ ☁️ 10 °C

    Der Tag startet mit einem Frühstück im gemütlich eingerichteten Esszimmer. Ruckzuck füllt sich der Raum und an unserem Tisch sammeln sich zufälligerweise nur Deutsche bzw. Österreicher. Alle kommen aus der Richtung in die wir wollen. Dem Torres del Paine. Sie haben ihre Trekkingtour bereits hinter sich und wir unterhalten uns über die erlebten Erfahrungen. Sie erzählen uns auch dass es unbedingt notwendig ist, alle Reservierungen zu haben. Ansonsten besteht die Gefahr dass man Streckenabschnitte nicht machen darf und zurück geschickt wird. Bisher haben wir das ziemlich auf die leichte Schulter genommen und gedacht, das wird schon nicht so genau genommen werden. Da haben wir leider falsch gedacht.

    Nun ja zuerst wollen wir aber das Problem mit unserem Kocher lösen. Wir fahren mit dem Taxi in die Zona Franca, in der man steuerfrei einkaufen kann. Hier bekommen wir endlich unseren Kocher für die nächsten Campingausflüge. Einen der unseren Vorstellungen entspricht und ausserdem verhältnismäßig günstig ist, zu denen die wir in Ushuaia gesehen haben. Alex verabschieden wir nun auch wieder, da seine Pläne etwas anders sind als unsere.

    Mit dem Kocher im Gepäck und überglücklich endlich einen Kocher gefunden zu haben laufen wir zurück zum Hostel. Fast schon selbstverständlich halten wir den Daumen raus und werden wieder einmal fast bis vor die Tür gefahren. So konnten wir uns das Taxi wieder einmal sparen. Prima. Über so viel Hilfe und Vertrauensvorschuss freuen wir uns immer wieder.

    Als wir im Hostel ankommen geht der Stress los. Wir schauen ob wir kurzfristig noch etwas bekommen. Keine Chance. Im Dezember ist alles ausgebucht. Uffffff. Das bringt unsere nicht vorhandene Planung etwas durcheinander. Nun die Frage...wie geht's weiter. Das Buchungssystem ist mehr als undurchsichtig. Es gibt mehrere Anbieter bei denen man die Campingplätze buchen muss. Diese sind aber nicht miteinander verknüpft, sodass man keinen Gesamtüberblick hat, wo etwas frei ist. Darum entscheiden wir nach Puerto Natales zu fahren, um die Plätze in den Agenturen zu buchen. Zudem ist gerade Hauptsaison in Puerto Natales und so kurzfristig sind kaum noch günstige Hostels zu finden. Wir schauen im Internet und sind uns uneinig ob wir einen Schlafplatz reservieren oder nicht. Das Risiko nicht mehr nach Puerto Natales zu kommen ist durch die fortgeschrittene Uhrzeit durchaus hoch. Andererseits wollen wir auch keinen Tag und Geld mehr in Punta Arenas verschwenden. Wir buchen ein Zimmer und hoffen noch nach Puerto Natales zu kommen.

    Die Zeit verfliegt bei solchen Recherchen immer wie im Fluge. Man schaut nach allen Möglichkeiten, versucht die günstigste für einen herauszufinden und dann sind schon wieder 2h rum. Es ist bereits Nachmittag und wir packen unseren Krempel zusammen, um Richtung Busstation, an der die Busse nach Puerto Natales abfahren, zu laufen. Auf dem Weg dahin halten wir unser selbst gemaltes Schild und den Daumen raus. Falls es nicht klappt würden wir noch mit dem Bus weg kommen.

    Ein Fahrer hält mit einem Pickup Truck an. Er erklärt uns dass wir hier nicht so gute Chancen haben weg zu kommen und lädt uns ein, uns zu einem besseren Platz zu fahren. Die Rucksäcke fliegen auf die Ladefläche und wir nehmen Platz neben den Kids auf der Rückbank. Wir fahren komplett aus dem Ort heraus und zweifeln schon ob das so richtig war, denn so kommen wir keinesfalls wieder zur Busstation zurück. Wir werden an der Fernstraßen nach Puerto Natales herausgelassen. Hier kommen auch wieder 2 Strassen zusammen und alle die in unsere Richtung abbiegen fahren tendenziell nach Puerto Natales. 10min stehen wir an dieser Stelle, bis uns ein freundlicher Herr aus Puerto Natales mitnimmt. Wir laden alles ein und steigen in ein riesiges Auto mit Ledersitzen und richtig viel Platz.

    Mit der Magellanstrasse im Blick geht's zügig Richtung Puerto Natales. Nach 2h Fahrt tauchen schon die ersten Berge am Horizont auf und wir kommen unserem Ziel näher. Es regnet und gleichzeitig scheint die Sonne. Das erleben wir hier immer wieder.
    Die Fahrt in dem riesigen SUV wird sehr entspannt und auch er bringt uns bis vor unsere nächste Schlafgelegenheit. Der Hospedaje Maria.
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  • Day 19

    La Picada de Carlitos Restaurant

    December 18, 2016 in Chile ⋅ ☁️ 10 °C

    Nachdem wir eingecheckt haben treibt uns der Hunger in die Stadt. Auf dem Weg zur Hospedaje Maria haben wir ein Lokal gesehen, was sehr einladend aussieht. Da geht's hin. Die Karte ist mit ettlichen Leckereien gefüllt. Für Olli gibt's gefüllte Kartoffelbällchen mit einem perfekt zubereiteten riesen Stück Steak und Tomatensalat. Fabi entscheidet sich für ein Sandwich gefüllt mit Hähnchenfilet mit Avocadoaufstrich, Tomaten und Salat. Nachdem wir so lange Zeit immer selbst gekocht haben, mussten wir uns heute einmal etwas gönnen. Eine sehr weise Entscheidung.

    Wir resümieren die letzten Tage und Erlebnisse bei Laura und unserer Fahrt hierher. Ziehen Vergleiche zu unserer Reise mit Kirby und stellen sehr deutlich fest, dass sich beide Reisen unheimlich stark voneinander unterscheiden. Während wir mit Kirby etwas abgekapselt von der Außenwelt waren und dafür viel mehr Zeit zu zweit verbracht haben, sind wir auf dieser Reise viel mehr in Kontakt mit Einwohnern und anderen Menschen. Wir geniessen diesen interessanten Austausch sehr und freuen uns sehr über die bereichernde Erfahrung.

    Die mächtig gefüllten Teller machen uns prächtig voll. Heimwärts können wir uns fast kugeln mit unseren prall gefüllten Bäuchen. Begleitet werden wir, wie immer von ein paar vierbeinigen Wegbegleitern.
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  • Day 20

    Tagesaufgabe teilweise erfüllt

    December 19, 2016 in Chile ⋅ ⛅ 15 °C

    Der Tag beginnt mit Kaffee und Frühstück im Wohnzimmer unserer Gastfamilie.

    Unser heutiges grosses Vorhaben ist es endlich alle Buchungen für die Campingplätze bzw. Refugios zu bekommen.

    Bevor es losgeht telefonieren wir noch mit Pierre und Fabis Mum und dann laufen wir mal los Richtung Stadt.

    Nun ja. Womit wir nicht gerechnet haben, ist die Siesta. Die erste Agentur hat noch geöffnet, schickt uns aber direkt in eine andere, um dort die ersten Buchungen für den Beginn der Tour zu machen.

    Also nutzen wir die Siesta noch für einen kleinen Bummel durch die Strassen, Shops und schlendern anschließend noch die Seepromenade entlang. Sonne macht sich breit und wir machen ein kurzes Picknick am See.

    Während der Siesta legen wir uns einen Plan zurecht. Die Trekkingroute verläuft in einem Kreis gegen den Uhrzeigersinn. Wir planen 7 Übernachtungen die wir bei drei verschiedenen Anbietern buchen müssen, die wie bereits erwähnt nicht im geringsten miteinander kommunizieren. Das macht es irgendwie sehr schwer einen richtigen Anfang (falls es den überhaupt gibt) zu finden. Mit unserem Masterplan laufen wir in die nächste Agentur.

    Hier sind die Leute hoch erfreut dass wir so vorraussichtig planen und können uns unsere gewünschten Termine Mitte Januar bestätigen. Da wir noch bis Ende März hier sind, sind wir ja flexibel. Prima. Erster Anbieter. Alles läuft rund. Auf zum nächsten. Hier können wir eine weitere Übernachtungen wie geplant buchen. Eine andere ist leider ausgebucht. Die Beraterin gibt uns zu verstehen dass auch die kostenlosen Zeltplätze reserviert werden müssen. 😠 damit haben wir nicht gerechnet. Diese sind nun natürlich auch schon im Januar komplett ausgebucht und es ist aussichtslos noch etwas zu bekommen. Versichert uns die Dame. Die Euphorie am Anfang trübt sich sogleich und wir sind von diesem nicht funktionierenden System ziemlich genervt. Man verbringt so viel sinnlose Zeit mit Onlinerecherche und geht sogar direkt in die Agenturen, um am Ende doch keine Reserverungen zu bekommen wie man es sich vorstellt. Wir belassen es für heute dabei. Den Rest des Tages schmökern wir noch durch ein paar kleine Läden und laufen dann am späten Nachmittag zurück zum Hostel.

    Die Betreiberfamilie scheint unseren Unmut schon zu ahnen und der Kaffee steht schon auf dem Tisch. Das hebt die Laune gleich wieder etwas an. Nun steht noch etwas Recherche an. Wir versuchen doch noch irgendetwas herauszufinden, aber es bleibt bei dem Stand. Wir wollen noch ein paar Sachen nach Hause schicken, die uns unnütz die Reise erschweren. Diese packen wir noch zusammen bevor wir uns wieder auf den Weg in die Stadt machen.

    Heute solls Pizza geben. Laut Empfehlungen im Internet die Beste in der Stadt. Vom Preis-Leistungsverhältnis her stimmt das auf jeden Fall. Das Lokal ist komplett gefüllt. Das spricht wohl für sich. Wir haben doch noch Glück einen Platz an der langen Tafel zu bekommen. Hier gibt es nur einen Tisch, an dem etwa 30 Personen Platz finden. Welch Überraschung, wir sitzen wieder ausgerechnet neben ein paar deutschen Reisenden. Auch sie haben die Tour im Torres del Paine noch vor sich. Sie haben 6 Wochen im Voraus gebucht und alle Plätze bekommen. Sie gehen aber auch nur die kleine Route, was die Planung erheblich erleichtert.
    Mit Pizza im Bauch geht's wieder zurück zum Hostel. Totmüde fallen wir ins Bett.
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  • Day 20

    Fotoalbum Puerto Natales Seepromenade

    December 19, 2016 in Chile ⋅ ⛅ 15 °C

    Ein wirklich schönes Städtchen mit netter Seepromenade und tausenden Outdoorshops
    Ein Mekka für Wanderer und Kletterer.

  • Day 21

    Hostel Rio Tyndal/Zelten im Garten

    December 20, 2016 in Chile ⋅ ☀️ 25 °C

    Die heutige Tagesaufgabe lautet, endlich Ballast abwerfen und unsere aussortieren Klamotten nach Hause schicken. Fröhlich laufen wir mit unserem geschnürten Paket zur Post und erkundigen uns über das Porto. 90 Euro für ein Paket mit fünf Kilo Inhalt. Das ist uns deutlich zu viel und wir müssen uns einen Plan B einfallen lassen.

    Wir fragen unsere ehemaligen "Vermieter" ob sie es bis Mitte Januar für uns aufbewahren, bis wir wieder in Puerto Natales sind. Für sie ist es überhaupt kein Problem und sie bewahren es so lange für uns auf. Ein Problem weniger.
    Zumindest bis Mitte Januar. Danach haben wir mittlerweile aber auch Hilfe aus Deutschland bekommen. Ein Freund hat Beziehungen nach Santiago de Chile und wir können das Paket bis zu unserer Abreise dort aufbewahren. Wir fliegen ja normalerweise auch von hier zurück nach Hause. Passt also prima. Ausserdem haben wir evtl. noch die Möglichkeit in Pucon zu leben und zu arbeiten. Vielleicht klappt das ja auch noch. Das wäre klasse.

    Da alles noch ein bisschen unklar ist, wie wir es nun machen gehen wir zum 3-Uhr-Talk, der im Base Camp veranstaltet wird. Hier gibt es noch einmal eine ausführliche Vorstellung der Route im Torres del Paine und auf was man alles achten soll. Julia, ebenso aus Deutschland, stellt den Track mit viel Humor und Charme vor. Sie gibt noch ein paar gute Tips und kann uns auch etwas beruhigen, was die Übernachtungen angeht. Sie meint, wir sollen einfach freundlich versuchen, die Situation zu schildern und dann wird alles gut werden.

    Mit Julia unterhalten wir uns noch ein Weilchen und finden ihren Weg hierher auch sehr spannend. In Frankfurt war sie Intensivkrankenschwester und hat alles aufgegeben und gekündigt, um hierher zu kommen und hier zu arbeiten. Ein mutiger Schritt. Sie geniesst es hier zu sein und kann über so manche irrwitzige Erfahrung erzählen und wir lachen gemeinsam darüber.

    Nach der Vorstellung wollen wir es noch einmal in der Agentur versuchen. 17:03 Uhr. Drei Minuten zu spät. Die Agentur hat geschlossen. Nun auch egal.

    Wir ziehen heute in ein günstigeres Hostel und verbringen hier erst einmal die vermutlich letzte Nacht in Puerto Natales. Im Garten des Hauses können wir unser Zelt aufschlagen und bezahlen 7 Euro pro Person mit Dusche und Benutzung der Gemeinschaftsküche. Auch hier wohnt man eigentlich in den Räumen der Familie und bewegt sich in deren Privathaus. Den Abend nutzen wir, um einen groben Plan für die nächsten Tage zu schmieden, Brötchen zu backen und Abendessen zu kochen.
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  • Day 22

    zelten an der Laguna Sofia

    December 21, 2016 in Chile ⋅ 🌬 8 °C

    Die Recherchen bezüglich unserer Wanderung im Torres del Paine stressen uns die letzten Tage, seitdem wir in Puerto Natales sind. Wir haben nun halbwegs alle Plätze bekommen die wir brauchen, um die grosse Wanderung zu machen. Die freien Campingplätze, für die man ebenso eine Reservierung braucht, sind leider bis Ende Februar ausgebucht. Wir spekulieren jetzt einfach mal drauf, dass sie uns dennoch aufnehmen und wir nicht weiter geschickt werden.

    Wir kommen im Januar wieder zurück und hoffen, dass dann alles reibungslos abläuft. Heute packen wir mal wieder unsere Sachen und stellen uns an die Strasse Richtung El Calafate. Einem etwas kleineren Ort, an dem wir evtl. Weihnachten verbringen möchten. Da wir erst am Nachmittag weg kommen, stehen die Chancen nicht so gut noch nach El Calafate zu kommen. Wir versuchen es dennoch. Das erste Auto hält und nimmt uns ein Stückchen mit. An der Kreuzung, an der wir raus gelassen werden, stehen wir wieder einmal in absoluter Einöde und dem kalten Wind total ausgesetzt. Die kleine Bushaltestelle bietet zwar Unterschlupf, aber in der sieht man uns ja nicht.

    Zu uns gesellt sich noch ein Mädel aus Kanada hinzu. Sie arbeitet seit neun Monaten in Puerto Natales und möchte an die Laguna Sofia. Unser Plan B, wenn Plan A, nach El Calafate nicht klappt.

    Das nächste Auto hält und könnte uns ein Stück mitnehmen. Allerdings nur bis auf halbe Strecke nach El Calafate. Das Risiko dort nicht weiter zu kommen ist um die Zeit relativ gross.
    Er würde uns zusammen mit dem Mädel aus Kanada mit zur Laguna Sofia fahren. Wahrscheinlich soll es so sein und wir fahren mit. Er fährt uns bis an den Strand. Wir sind froh nun doch an die Lagune zu kommen. Julia, vom Base Camp, und die Leute aus der Touristeninfo hatten uns diese empfohlen, wenn wir noch etwas Natur geniessen wollen. Eine gute Entscheidung also.

    Angekommen bauen wir unser Zelt an einem abgelegenen Örtchen zwischen den Büschen am Hang zum Wasser auf. Die Berge sitzen uns im Nacken und wollen heute noch erklommen werden.

    Gesagt, getan, laufen wir noch hoch zu einer Höhle, vorbei an ein paar Kletterspots zum Gipfel des Brockens hinter uns. Die Wege sind gesäumt von Mooskissen, hübschen Blumen und urigen Holzteilen, die in ihrem Verrottungsprozess eigenartige Formen annehmen. Die Natur hier ist einzigartig. Es ist alles noch so unangetastet und unverwüstet. Es versteht sich scheinbar von selbst, dass jeder seinen Unrat mitnimmt. Bis auf ein paar wenige Dosen ist hier kaum Müll zu finden.

    Auf dem Gipfel angekommen kann man sich richtig vorstellen, wie die Wassermassen hier einst die Schluchten geformt haben. Dazu sind die übrig gebliebenen Lagunen kleine Pfützen. Wir nehmen Platz und geniessen die Aussicht ins Tal. Nach ein paar Minuten peitscht uns der kalte Wind, dann doch wieder abwärts, ins Tal, zu unserem Zelt.

    Heute kochen wir zum ersten Mal mit unserer neuen Errungenschaft. Es gibt Nudeln mit Mischgemüse und zum Dessert Rotwein aus dem Tetra Pack. 😆 lecka!

    Der Regen prasselt aufs Zelt und macht uns müde. Zeit zum schlafen. Gute Nacht.
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