Crazy Trip durch Deutschland

June - August 2020
A 65-day adventure by Ju & Ach Read more
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  • Day 20

    Goodbye Warsaw

    July 2, 2020 in Poland ⋅ ⛅ 25 °C

    Die Tage, an denen wir unsere Herbergen pünktlich verlassen müssen, sind gleichzeitig einmalige Möglichkeiten, um Frühstücksempfehlungen auszuprobieren. Heute gönnen wir uns daher ein Frühstück im Charlotte, eine polnische (?) Kette, der wir auch schon an früheren Zwischenstopps begegnet sind und die uns sogar doppelt nahegelegt wurde. So erinnert diese Kette jedoch eher an ein Café Extrablatt, in dem Julhuhn in ihrem Teeniealter ständig anzutreffen war, als an ein fancy french-style café, das es vielleicht gerne wäre. Selbstgemachte süße Aufstriche verlieren aufgrund der Massenproduktion etwas ihren Reiz und auch sonst fehlt die Liebe zum Detail. Aber auch so stellt sich die Frage, wer schon freiwillig französisches süßes Frühstück genießen möchte, wenn richtiges Frühstück (fast hätte ich 'deutsches' geschrieben) so viel mehr zu bieten hat. Die Verehrung der französischen Küche über Landesgrenzen hinaus bleibt ein ungeklärtes Mysterium.
    Nachdem wir etwas verloren im sog. Hipsterviertel Warschaus' Praga umher irren, brechen wir auf in Richtung Tomaszkowo.
    Die Fahrt selbst sollte ein eigenes Highlight werden, eine 74km lange Schnellstraße mit Ampeln sollte selbst den sonst so ausgeglichenen Achtrau zum Brodeln bringen. Hinzu kommt seine Antipathie gegen das allgemeine Fahrverhalten vieler Pol*innen, die die Stimmung auf der Autofahrt weiterhin trüben sollte.
    In Tomaszkowo angekommen werden wir von einer sehr netten Dame begrüßt, die voller Begeisterung mit uns ihre Deutschkenntnisse auffrischt. Nach einem kurzen Spaziergang zum See, kaufen wir ein und gönnen uns mal wieder selbstgekochtes Essen, bevor wir völlig entspannt die Relegation verfolgen. Schwingt zwar die Hoffnung mit, dass die Fischköppe in den Keller wandern, liegt unsere Priorität doch eher auf einem spannenden Spiel, das uns leider so gar nicht geboten werden will.
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  • Day 21

    Mit nasser Unnerbuchs' durch Olsztyn

    July 3, 2020 in Poland ⋅ ⛅ 20 °C

    Laut Wetterbericht sollte es den gesamten Tag regnen und gewittern - für einen Tag am See nicht die besten Voraussetzungen. Also harrten wir den gesamten Vormittag in unserem kleinen gemieteten Zimmerchen aus und warteten auf den großen Guss. Als bis halb 2 noch immer kein einziger Tropfen gefallen ist, nehmen wir all unseren Mut und unsere Badesachen (wirklich alle?) zusammen und düsen Richtung Olsztyn (von Archimedes liebevoll Oldtown genannt). Der dortige Strand hat einiges zu bieten: Von drei Sandstrandabschnitten über Volleyballplätze, Bootsvermietung und Essensangeboten bis hin zu krassen DJ-Areas. Wir begnügen uns mit zwei Quadratmetern Sandfläche und dem kühlen Nass. Aber gerade als wir planschen gehen wollen, stellt Julita schockiert fest, dass ihre Badehose noch auf dem Bett liegt. Für manche wäre der Tag jetzt gelaufen, aber nicht für Julita - ab geht's mit Unnerbuchs und Bikinioberteil in den Ukiel-See. Nach zweieinhalb Stunden Badefun wird noch kurz die nette Altstadt von Olsztyn erkundet. Anschließend klingt der Tag gemütlich bei einer Brettspielrunde Stone Age aus, in der Juli Achi mit 264 zu 178 bodenlos vernichtet.Read more

  • Day 22

    Spiel, Spaß, See

    July 4, 2020 in Poland ⋅ ⛅ 22 °C

    Am heutigen Tag nutzen wir die direkte Nähe unserer Unterkunft zum See. Hier probieren wir das erste Mal das in der Coronakrise erworbene Zweispieler*innenspiel Patchwork. Selbstverständlich entscheidet Julja auch dieses Spiel haushoch für sich, Achtrus Tetriserfahrungen liegen aufgrund seines hohen Alters wohl einfach zu sehr in der Vergangenheit. Selbst das erste Kniffelspiel, in dem Achtru ein "Yatzi", "Knaller" oder einfach nur "Kniffel" gelingt, gewinnt Julja problemlos.
    Nach dem Abendessen im einzigen Restaurant Tomaszkowos, erkunden wir ein wenig die Neubaugebiete in der Umgebung. Hier könnte sich in den nächsten Jahren noch einiges tun, der 16 Stunden Supermarkt ist auf Bevölkerungszuwachs zumindest aufgrund seiner großen Anzahl an Mitarbeitern bereits vorbereitet.
    Wir lassen den Abend zum Staffelfinale von "Are you the one?" ausklingen, sind aber doch eher enttäuscht darüber, dass hier eine "Stunde danach" zu fehlen scheint. Um die Leitfrage der Serie abschließend beantworten zu können wäre eine solche allerdings unverzichtbar.

    Nun abschließend noch eine Frage an unsere aufmerksamen Follower: was ist der sweete weiße Hund für eine Rasse? 😍
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  • Day 23

    Tourifallen in Gdánsk

    July 5, 2020 in Poland ⋅ ☁️ 21 °C

    Heute soll es für uns endlich zu unserem letzten Zwischenstopp vorm Meer gehen.
    In Danzig angekommen begeben wir uns auf die Suche nach unserem Hostel. Während wir verzweifelt nach dem richtigen Haus suchen, finden wir im Hauseingang eine tote Taube und werden im Innenhof von drei unangenehmen Bier trinkenden Kerlen angesprochen. Der eine zeigt uns den richtigen Eingang und weist uns den Weg. Wir betreten das nach Urin riechende Haus. Auf dem Weg in den obersten Stock begegnen uns zwei lebendige Tauben, die schnell das Weite suchen als wir auftauchen. Vor der endlich richtigen Eingangstür angekommen, stellen wir fest, dass wir den versprochenen Zugangscode noch gar nicht haben und rufen die angegebene Nummer an, bei der wir zwar weggedrückt werden, der Code wird uns dann aber doch recht schnell zugesandt. Uns begrüßen fensterlose Räumlichkeiten und unser Zimmer, das recht notdürftig eingerichtet, immerhin doch über ein Fenster verfügt.
    Der Eindruck der Stadt ist dann allerdings um einiges besser. Danzig überzeugt mit einer sehr schönen Altstadt, verzweigten Mottlau- und Weichselarmen auf denen alle Arten von Schiffen tuckern und überrascht mit einer sehr hohen Anzahl an Touristen. Wir genehmigen uns ein paar überteuerte Cocktails und lassen den Abend nur deshalb nicht in einer Karaokebar ausklingeln, weil diese leider an einem Sonntagabend nicht so voll ist wie erhofft. So schade.
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  • Day 24

    Danzig, Zoppot und Meer

    July 6, 2020 in Poland ⋅ ☀️ 20 °C

    Mit einem deftigen Mittagessen bei einer Milkbar begeben wir uns auf den Weg nach Zopott - endlich ans Meer. 😍 Leider müssen wir feststellen, dass beide von Wikipedia angepriesenen Tourispots - das krumme, märchenhafte Haus und der krasse Holzsteg - gar nicht so krass sind, letzteres vor allem, weil der Zugang kostenpflichtig ist. Bei ersterem ernüchtert nicht nur die mangelnde Märchenhaftigkeit des Gebäudes, sondern auch der Großkonzern, der sich in ihm breit gemacht hat. Wir genießen deshalb einen kostenlosen Strandspaziergang, solange bis Julita Lust auf Eis bekommt und eine gute Eisdiele - ohne Eis bekannter Großkonzerne - auf Google (kein Großkonzern) ausmacht. Allerdings liegt zwischen uns und dieser Eisdiele zu diesem Zeitpunkt noch ein Park. Selten einen so schönen und großen Park, so nah an einem Strand gesehen, verfliegt die Euphorie schnell als Julita die Größe der Mücken auffällt.
    Um auf schnellstem Weg aus dem Park Richtung Eisdiele zu gelangen, nehmen wir einen vermeintlich geeigneten Pfad, der sich zwischendurch allerdings senkrecht verzweigt und in Kombination mit den aggressiven Stechmücken (nur nochmal zur Klarstellung für Trautmannsche Leser*innen) zu einer Herausforderung wird. Kurzerhand diagnostiziert sich Julita selbst eine Allergie gegen Mückenstiche und beschließt, dass eine fünfjährige Hypersensibilisierung angemessen für ihre Symptome ist. Im Café angekommen startet plötzlich ein Platzregen, dem wir aber ja gerade so entkommen sind, sodass wir das selbstgemachte Eis in Form unseres ersten Eisbechers in diesem Urlaub - der Urlaub beginnt also eigentlich erst genau heute - genießen können.
    Auf dem Rückweg Richtung Danzig und Hostel gönnen wir uns einen "echten Berliner Döner", der leider unseren Plan mal einen richtigen polnischen Döner zu essen noch nicht in die Tat umsetzt. Wir beenden den Tag, indem wir den Fischköppen (Liebe an Sofia 😘) dabei zusehen, wie sie sich gerade noch so in die erste Liga retten können. Nur eine Folge Bauer sucht Frau international vermag hier noch zu trösten.
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  • Day 25

    Im Haifischbecken

    July 7, 2020 in Poland ⋅ ☁️ 16 °C

    Endlich verlassen wir unser muffiges Hostel (Rezension ist bei den Fotos zu finden) und gönnen uns heute mal richtig - wir fahren in den Wasserpark nach Reda, in dem es die einzige rotierende Wasserrutsche der Welt gibt und eine Rutsche, in der man unter einem Aquariumsbecken mit Haien rutscht. 🤩
    Im Aquapark angekommen, von dem wir im Übrigen nur durch Autobahnwerbung wissen, wird Achelm klar, dass Julchen heute nicht leicht zufrieden zu stellen sein wird. Die Turbo-Mega-Speedrutsche, in der man eher fällt als rutscht und von der Achim noch Tage danach Striemen am Rücken haben sollte, ist ihr irgendwie zu heftig. Das Wellenbad, in dem sie gähnend in ihrem Reifen auf und ab schwappt, langweilt sie dagegen. Zum Glück entdecken wir nach der ersten oberflächlichen Schwimmbaderkundung dann doch die zwei klassischen Reifenrutschen sowie die Hairutsche, die Julia dann schließlich doch abholt. Auch Achima macht eine gute Figur und verzichtet heute auf Übelkeitsanfälle, wohl vor allem weil es ihm insbesondere der Whirlpool angetan hat.
    Unsere neue Unterkunft am Meer liegt im Ballungsraum Gdynias. "Gdynia" muss man grundsätzlich im König der Löwen Song verpackt sagen. Um den Wassertag thematisch abzurunden gucken wir abends auf unserem großen Fernseher noch die Extended Version von Titanic, worüber Achima Julia erst im Nachhinein informieren sollte.
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  • Day 26

    Wohnung "nah" am Meer

    July 8, 2020 in Poland ⋅ ⛅ 16 °C

    Endlich beginnt der richtige Strandurlaub. Das dachten wir zumindest, als wir unser kleines Apartment in Gdynia am Meer buchten. Zwei Aspekte sollten uns jedoch einen gesalzenen Strich durch die Rechnung machen. Zum einen hieß es im Wetterbericht, dass es den gesamten Mittag regnen und dazu lediglich 16°C sein sollte. Kein optimales Badewetter. Also gab es eine kleine Planänderung: eine Trainingseinheit mit Iron Body-Lars und ein Waschtag wurden eingeläutet. Nach dem Frühstück um halb 2 schauten wir passend zur Themenwoche Meer "Pocahontas". Als das gröbste Unwetter vorüber war, trauten wir uns schließlich doch noch ans Meer. Hier sollte jedoch Aspekt 2 zum Vorschein kommen. Die in der Anzeige beschriebenen 200 m zum Strand schienen nicht auf die horizontale Distanz bezogen zu sein, sondern auf die vertikale. Eine nicht enden wollende Treppe (vielleicht bisschen übertrieben) führt vom Wohnkomplex über eine fast senkrechte Klippe zum Meer. Am Strand sehen wir am Horizont schon unser nächstes Ziel: Hel!
    Nachdem die letzte Nachfrage nach Hunderassen so gut beantwortet wurde: zu welcher Rasse gehören wohl die abgebildeten Abdrücke? 😋
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  • Day 27

    Ostsee - einfach nicht wie Malle

    July 9, 2020 in Poland ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute morgen in einem recht gut recherchierten Artikel auf Facebook (bezahlte Werbung) gelesen, dass die Ostsee sich aufheizt, sollten wir dies heute überprüfen. Grundsätzlich herrschen dabei auch traumhafte Bedingungen - wenn die Wassertemperatur und die Außentemperatur sich annähern, bedeutet das im SOMMERurlaub ja häufig beste Bedingungen. Leider enttäuscht die Ostsee, weil sie sich weder aufgewärmt hat, noch generell gutes Strandwetter ist. Da wundert man sich kaum, warum dramatische Coronazahlen den treuen Mallorcaurlauber nicht abschrecken können.
    Trotz durchwachsenem Wetter tauschen wir zwischenzeitlich unseren Pulli gegen Badesachen und wagen uns ins kühle Nass. Einmal drin, merkt dann auch der/die pessimistischste Deutsche, dass man es schon ganz gut aushalten kann. Also eigentlich doch ein recht spaßiger Tag, wenn man ehrlich ist. Armin baut dann noch einen relativ beeindruckenden Steinturm, bevor das Wetter uns zwingt einkaufen zu gehen. In einem Kleintierhandel beobachten wir eine recht dramatische, herzzerreißende Situation, denn ZWEI Kinder kaufen nur EIN Meerschweinchen und so werden beide Meerschweinchen zukünftig sehr einsame Leben führen müssen. Im Supermarkt entdeckt Armin eine vegane Salami, die sich als ziemlich widerlich herausstellen sollte, weswegen wir sie netterweise unserem Vermieter zurücklassen werden, der bestimmt zu den 7% der polnischen Bevölkerung gehört, die sich vegan ernähren (Vegan World, 2019).
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  • Day 28

    Kein Hel, nur Neuwasser

    July 10, 2020 in Poland ⋅ 🌧 17 °C

    Wir wollen keinen Hehl draus machen, wir sind heute doch nicht nach Hel gefahren. Heute morgen gestehen wir uns ein, dass wir als Camper*innen nicht krass genug sind, um die Strapazen des angekündigten Dauerregens in unserem Zelt zu verkraften. Gegen Hel entscheiden wir uns übrigens erst circa fünf Minuten vor Abfahrt als wir unsere Unterkunft in Neuwasser buchen. Kurz bevor wir unsere Unterkunft verlassen und kurz nachdem wir sie eigentlich hätten verlassen sollen, klingelt es plötzlich an der Tür und ein Mann mit Maske betritt die Wohnung. Etwas verwundert, warum unser Vermieter in Arbeitskleidung, mit Maske und nur polnisch sprechend die Wohnung betritt, packt Achmetti schnell alle seine Sachen zusammen und will gehen, während die smarte Julita gleich versteht, dass dies nicht unser Vermieter sein kann. Es stellt sich heraus, dass der gute Mann ein Techniker ist, der irgendwelche Dinge in Küche und Bad überprüft und für funktionstüchtig befindet. Ob wir diese Dienstleistung unserem Vermieter in Rechnung stellen, überlegen wir noch aktiv.
    In Neuwasser angekommen, gelingt dann Achmetti der Geniestreich, denn er erkennt sogleich, dass das Haus, das wir ansteuern die Feuerwehr ist und nicht unsere neue Herberge. Da hat sich wohl ein Großkonzern bei der genauen Adresse geirrt.
    Am Nachmittag begeben wir uns auf einen Ausflug nach Darłowo, wo es nicht sonderlich viel zu sehen gibt, Achim aber schließlich endlich wieder Pizza essen kann. Happy End für einen sehr verregneten Tag.
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  • Day 29

    Rote Fahne, nix mit bade

    July 11, 2020 in Poland ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute sollte wieder einmal ein Strandtag anstehen, wirkliche Alternativen scheint es hier in der Umgebung, die wir vor allem gewählt haben, weil geographisch günstig gelegen, auch nicht zu geben. Außerdem ist kein Regen angesagt, also beste Bedingungen.
    Auf dem Weg zum Strand landen wir zunächst in einem sehr touristischen Ort, kaum vergleichbar mit bekannten Touriorten wie Mallorca, Türkei oder auch die deutsche Ostsee. Hier finden sich vordergründig Restaurationen, die nur temporär aufgebaut sind und wohl nach den paar "Sommer"monaten wieder abgebaut werden.
    Wir begeben uns an den Strand und während der blauäugige Achima sich noch über die hohen Wellen freut, erkennt die smarte Youlia direkt die Problematik der wehenden, roten Fahne. Es sollte also nicht zu einem Badetag kommen, sondern ein sehr windiger Strandtag werden. Um uns herum sind dabei alle deutlich besser vorbereitet - wohl einfach routiniertere Ostseeurlauber*innen. Sie hatten alle windaufhaltende Konstruktionen dabei. Wir hingegen mussten den harten Weg gehen und uns dem Wind ergeben. Um an dieser Stelle einmal die wundervolle Künstlerin LEA zu zitieren: "Es ist Mitte Juli und mir ist unendlich kalt".
    Um dem ganzen Touriwust zu entkommen, fahren wir am Abend in die polnische "Großstadt" Koszalin. Hier begegnen wir wohl aus gutem Grund keinem einzigen Touristen, können aber entspannt ein IPA genießen und Pipa schlemmen.
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