Doris Jäger
Bis 2022 selbständige Ärztin in Halle. Facharzt für Pneumologie, Schlafmedizin, innere medizin Weiterlesen🇩🇪Deutschland
  • Die Schlechtwetterfront nähert sich😂🤣Oben auf dem Rim angekommen, auf dem Weg zum Auto.

    Bryce Canyon Nationalpark

    20. September 2024 in den USA ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach den turbulenten Tagen in Las Vegas mussten wir unserer Seele etwas Ruhe gönnen, und das kann man am besten mit Wandern durch die schönen Nationalparks erreichen. Davon hatten wir jetzt einige auf dem Plan. Mit dem Bryce Park wollten wir starten. Schon die Fahrt dahin war ein Highlight. Von Las Vegas aus fuhren wir gleich in ein Hochgebirge. Doris spielte gerade eine Nachricht von einem guten Freund ab, in der er berichtete, dass nun in Deutschland der Herbst beginnt. Wie von Geisterhand fuhren auch wir in diesem Moment durch die schönste Herbstlandschaft. Die Bäume trugen farbenprächtige Blätter. Eben waren wir in Las Vegas im Sommer gestartet und nun waren wir auf 2600 Höhenmeter angekommen bei draußen nur noch 13°C auf dem Thermometer. Weiter ging unser Fahrt durch unterschiedlichste Landschaften: Berge in verschiedenen Farben und Strukturen, gerade Straßen und dann wieder Serpentinen, und das bei strahlendem Sonnenschein, herrlich. Einen Wermutstropfen gab es dennoch. Für den nächsten Tag war schlechtes Wetter mit Regen angesagt. Da macht Wandern nicht wirklich Spaß. Für meine Planung hieß das nun möglichst noch heute eine Wanderung einzuplanen. Der Haken daran war, dass wir pünktlich im Hotel sein mussten, um noch einem Platz im Restaurant mit Livemusik zu ergattern. Gegen 15:30 kamen wir am Parklplatz an, leider hatte ich den falschen für die nun etwas kürzer ausgesuchte Wanderung eingegeben. Es gab nun zwei Möglichkeiten: andere Wegstrecke oder neuer Parklatz. Wir entschieden uns für die etwas längere Wanderung und das war gut so, wie sich herausstellen sollte.
    Am Anfang noch mit Sonne stiegen wir in das Tal hinab. Die Felsformationen mit spitzen Nadeln und den berühmten rot-weißen Querstreifen zeigten sich in ihren schönsten Farben. Das einzige was störte, waren die wirklich vielen Menschen unterwegs. Im Tal angekommen verließ uns die Sonne, die Schlechtwetterfront war angekommen. Schön dass wir am Anfang noch so tolles Wetter gehabt hatten. Auf unserem Rückweg bemerkten wir dann ein Schild, dass der Weg „Wallstreet“ wegen Baumaßnahmen gesperrt sei, genau der Weg, den ich eigentlich geplant hatte! „Jedes Schlechte hat was Gutes“, da hatten wir es wieder, einer meiner Lieblingssprüche. Oben an der Kante der Schlucht angekommen, schickte uns der Himmel noch einmal kurz ein paar Sonnenstrahlen, wie verrückt ist die Welt. Den Rim entlang tummelten sich noch mehr Touristen, die auf kurzem Weg von ihren Autos oder Bussen her die tolle Kulisse des Bryce Canyon erblicken wollten… Nun schnell zurück zum Auto. Pünktlich kamen wir im Hotel an und ergatterten noch einen begehrten Platz im Restaurant. Was für ein schöner, aber auch anstrengender Tag.

    Habt ihr den footprint „Niagara falls“ schon gesehen ? (neu, aber weiter unten).😁
    Weiterlesen

  • abends in Las Vegas. höchstes Riesenrad der Welt
    Casinobereich im Bellagiokommt er in Versuchung?die Hotels an der nördlichen "Spine"der Eifelturm vor dem Hotel "Paris"Springbrunnen vorm Bellagiounsere Aussicht vom Hotel "Jockey Club"das Hotel "Luxor"Überblick vom "Venetian"Nachbildung der Rialtobrückeder "Dogenpalast"Grachten beim Venetian Hotelder Campanile vom Markusplatz VenedigDogenpalastDeckengemälde im Hotel "Venetia"Abendessen in ner Art "Italiener"schönes Zimmer in der Spielerstadtwarten auf den Start der Show "O" von Cirque du Soleildie Deckenlichtspiele im "Tunnel" im Stadtzentrum

    Höhepunkt Las Vegas

    18. September 2024 in den USA ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach dem kurzen aber schönen Spaziergang in den Red Mountains fuhren wir nach einer Kaffeepause bei Starbucks (den Caramelmacchiato haben wir liebgewonnen) nach Las Vegas rein. Man hat gleich den Eindruck, dass auch die öffentliche Hand hier reich ist: alles sauber, gut gepflegt, mehrere schmucke Eigenheimsiedlungen und riesige einstöckige Einkaufsmalls rechts und links der mehrspurigen Einfallstrasse. Dank Carplay und Uwe‘s vorheriger Zieleingabe des Jockey- Club Hotels fanden wir uns durch das Wirrwarr der über- und untereinander kreuzenden Highways hindurch bis zur Tiefgarage. Von weitem sah man schon die Riesen-Hotelkomplexe des berühmten Bellagio und Caesar‘s Palace. Unser Hotel ist nur zehnstöckig und liegt direkt neben dem mondänen Bellagio Hotel. Wir waren gespannt, welchen Ausblick unser Zimmer haben würde: diesmal hatte unsere schriftliche Bitte offenbar Erfolg: Eine Suite mit Küche, Bad und Wohnzimmer mit Essbereich im 7. Stock mit Ausblick direkt aufs Bellagio und seinen See davor, wo die berühmten Wasserspiele stattfinden. Wir waren begeistert und überlegten, statt 2 sogar 3 Nächte hier zu bleiben, es war zu schön!!😻 Mit 105 Euro sogar preisgünstig..

    Gott sei Dank hatten wir unsere Show für heute Abend („O“ von Cirque du Soleil) erst für 21:30 Uhr gebucht. Da blieb noch Zeit für einen ersten Rundgang an der nördlichen „Spine“, wie die Hauptstraße mit all den großen Hotels genannt wird. Nach einem großen Sandwich mit Frie‘s für uns beide und einem großen Bier (Kosten 35 Dollar 🤯) in der Food-Ebene des Cosmopolitan Hotels marschierten wir durch die Eingangshallen des Bellagio mit seinem „Zaubergarten“ und der Blumen-Kuppel Richtung Caesar‘s Palace.
    Typischerweise sind im gesamten Erdgeschoss eines jeden Hotels unüberschaubare Reihen von Spielautomaten, Rouletttischen und Black-Jack sowie andere Games aufgebaut. Jeder Laden, jedes Restaurant in das man eintritt, hat immer zuerst einen Bereich mit Spielautomaten. Am Mittwochnachmittag waren die Tische vereinzelt besetzt, später zum Abend nahmen hier mehr und mehr Spielwütige Platz.
    Auch die Wasserfontänen Show des Bellagio, die ab abends halbstündlich jeweils 5 Minuten geboten wird, sahen wir jetzt erstmals, im Gedränge mit anderen Schaulustigen wie wir mit Kameras und Handys im Anschlag: die Wasserfontänen bewegen sich vielfältig in vielen Reihen und Kreisen und tanzen (grob) nach der Musik, die dann laut aus Lautsprechern tönt. Man kann sich der Wirkung nicht entziehen, es ist wunderbar. Genauso wie ich es vor 20 Jahren in Erinnerung hatte.
    Danach reihten wir uns in die unendlich erscheinende Reihe zum Veranstaltungssaal des Bellagio zur Show ein. Ein kurzer Rundumblick erleichterte, wir waren nicht underdressed, von kurzen Hosen zu Sandalen und Schlabber T-Shirts bis zu langen Kleidern und goldenen Schühchen war alles geboten.
    Die zugegeben sehr teure Show, die es schon seit 1998 gibt (270 Dollar pro Karte) war nett und unterhaltsam aber nicht überragend: Seil- und Trapezakrobaten turnten zu Musik an schwebenden Gerätschaften und sprangen danach kunstvoll ins Wasser. Das Besondere ist hier, dass der Boden der riesigen Bühne häufig zwischen fest und dem tiefen Sprungbassin wechselt. Auch im Wasser fand dauernd sowas wie „rhythmische Sportgymnastik“ statt. Viele Kostümierte schritten auf und ab und sollten sowas wie den Flair aus 1001 Nacht verbreiten. Am besten fanden wir die Vorstellung mit hoch aufgehängten Schaukeln, von denen die Artisten sich zu gewagten Kunstsprüngen hochwerfen ließen. Die zwei Clowneinlagen gefielen mir nicht besonders, Humor ist ja immer Geschmacksache. Der Schlussapplaus war insgesamt mager… nun gut, Geld futsch, eine Show gesehen, abgehakt. Immerhin ist sie täglich 2 x ausverkauft mit jeweils 1800 Zuschauern!

    Tag 2 widmeten wir der südlichen Spine. Angenehm ist, dass die großen Themenhotels durch breite Fußgängerbrücken und Rolltreppen verbunden sind, selten geht man an der Straße entlang. Unbedingt wollten wir zum Hotel „New York New York“, welches in seiner Fassade mehrere Gebäude aus New York vereint, u.a. das Empire State Building und World Trade Center. Auch eine täuschend echte Freiheitsstatue posiert davor. Hier gönnten wir uns eine Fahrt mit dem Rollercoaster: die Achterbahn beginnt innen im Hotelgebäude, die Tür klappt auf in den grellen Sonnenschein und man blickt auf den steilen Anstieg, den man hochgezogen wird. Ich machte die Augen erst eine Weile später wieder auf 🙈, später ärgerte ich mich darüber. Die Fahrt hat’s ganz schön in sich, 3 Überschläge und ruppige Kurven. Handys waren leider verboten mitzunehmen.
    Danach wanderten wir weiter bis zum Luxor Hotel, welches eine Riesen Sphinx und eine schwarze Pyramide zu bieten hat.
    Mit dem Bus, der leider sehr langsam und a…kalt war strebten wir danach der „Altstadt“ zu. Hierbei muss man sich in den USA von den europäischen Vorstellungen zu diesem Begriff allerdings lösen. Der Bereich ist bekannt für den „Tunnel“, eine bogig überdachte Einkaufsmeile mit knalligen Neonlichtspielen an der Kuppel. Eine Art Lebensmittelhändler, wo ich Eier, Tomaten und 1 Zwiebel für unser Frühstücksomelett kaufen wollte, fand sich allerdings nicht. Sowas Profanes benötigt man hier offenbar nicht.
    Sehr eindrucksvoll war zum Abend hin nochmal der Bereich des Hotel Venetia: Hier kann man mit Gondeln durch Grachten fahren, die Seufzer- und Rialtobrücken stehen vor Einem, und ebenso der Dogenpalast. Der Eingangsbereich des Hotels ist mit barocken Bögen und venezianisch anmutender Deckemalerei sehr detailgetreu nachgeahmt. Auch der Campanile vom Markusplatz ragt hoch auf. Sehr hoch, wie uns schien. Eine Nachfrage bei Chat GPT ergab, dass er nur 2 Meter niedriger ist als das Original, Wahnsinn!

    Noch zweimal genossen wir auf dem Rückweg den tanzenden Springbrunnen vorm Bellagio und ließen uns zum Ausklang in der Hotelbar des Bellagio bei angenehmer Live-Pianomusik nieder.
    Nach 2 Tagen reicht es Einem auch wieder, die Spielhallen auf Schritt und Tritt, wo man immer hindurchmuss, und das ganze Remmidemmi. Wir waren am Ende froh, keine Verlängerungsnacht bekommen zu haben. Aber insgesamt ein tolles „Erlebnis der anderen Art“, das man einmal gesehen haben sollte.
    Weiterlesen

  • Endlose Straßen
    Terrasse mit schönem Ausblick... und die Gänse.Das Hotel mit Charme. Und schon erste SpielautomatenBlick vom Dandes View zum BadwaterBlick vom Zabriskie PointSchaulaufen auf dem BadwaterDoris im "Eis" 86 m unter dem MeeresspiegelFelsen in den verschiedenen Farben am Artists DriveAuf den Dünen unterwegsRed MountainsWasserfall ohne Wasser

    Tal des Todes und Red Mountains

    17. September 2024 in den USA ⋅ ☀️ 29 °C

    Von Montery, wo wir abends noch in der Fishermans Wharf zu Abend gegessen hatten, fuhren wir weiter in Richtung Bakersfield. Wir hatten hier ein sehr hübsches Hotel gebucht mit schönem Pool in der Mitte umringt von Palmen. Wir kamen so früh an, dass uns die Dame am Tresen fragte, ob wir für 20,-$ einen Früh-Check in haben wollten. Wir dankten und tranken stattdessen einen Kaffee im Starbucks, das es hier wirklich fast an jeder Ecke gibt. Kurz nach drei checkten wir ein. Ein „kleines Problem“ musste nun noch gelöst werden, unsere Telefonkarte funktionierte nicht mehr. Die Lösung des Fehlers dauerte dann zwei Stunden inclusive eines längeren Telefonates von Doris mit einer Servicedame der prepaid Karte😡. Das Baden war uns dann vergangen, wir setzten uns nur noch ein bisschen an den Pool um dann in die Stadt zu fahren. Bakersfield ist bekannt für seine Countrymusik, und wir wollten versuchen in einer Bar vielleicht etwas Livemusik zu erleben. Wir waren aber zur falschen Zeit am falschen Ort. Am Sonntag ist nach 20:00 🕗 hier tote Hose. Viele Restaurants haben geschlossen, von Musik keine Spur. Wir fuhren unverrichteter Dinge wieder zurück zum Hotel und aßen im Hotelrestaurant die üblichen Burger und gingen bald ins Bett.
    Am nächsten Morgen starteten wir zum Death Valley. Wir fuhren durch schöne Landschaften. Besonders beeindruckten mich die langen kerzengeraden Straßen, die nie zu enden schienen. So etwas kannte ich bisher nur aus Filmen. Kurz vorm Ziel ging es dann über den Towne Pass, der so um die 1500 m hoch ist. Von da an neigte sich die Strasse in das Tal hinab. Es ging immer tiefer und tiefer. Bei -22 m erreichten wir die tiefste Stelle der Anfahrt. Wir kamen an den sehr bekannten Weißen Dünen vorbei und statteten ihnen einen kurzen Besuch ab. Im Visitor Center staunten wir dann nicht schlecht. Von allen Ecken her konnten wir deutsche Sprache hören. Mit einigen Leuten kamen wir ins Gespräch. Es ist schon erstaunlich, wie viele Deutsche in den USA Urlaub machen. Wir holten uns im Center noch einige Informationen und schauten einen kleinen Film über die Entstehungsgeschichte. Danach ging es weiter in unser Casino-Hotel, was etwas außerhalb lag. Wir hatten ein schönes großes Zimmer mit Terrasse zum See, worauf Gänse und Enten schwammen. Das ganzen Hotel hatte noch einen Charme aus längst vergangenen Zeiten durch viele große Holzfiguren und Modelle aus der „Western Ära“.
    Am nächsten Morgen startete unsere Erkundungstour ins Tal. Zuerst fuhren wir aber hoch zum „Dante‘s View“ mit tollem Blick auf die umliegenden Bergketten und das „Badwater“, den tiefsten Punkt im Tal des Todes. Nach einer kleinen Wanderung folgte der „Zabriskie Point“ mit sehr schöner Aussicht auf ganz eigentümliche Felsformationen. Natürlich wurde auch hier gerade eine ganze Ladung deutscher Touristen aus einem Bus abgeladen. Der Punkt ist nach einem Unternehmer benannt, der hier im Tal Borax abbauen ließ. Nach 8 Jahren wurde dies jedoch wieder eingestellt. Eine neue Geschäftsidee musste her, dies war der Beginn des Tourismus hier in dieser grotesken wildschönen Gegend.
    Nun ging es aber endlich ins Tal. Es war eine ganz schöne Ecke zu fahren, bis wir am Badwater ankamen. Wir wanderten weit hinaus, auf ganz mit Salz bedecktem Grund. Es war ein ganz eigentümliches Gefühl: Der Kopf sagte beim Anblick „kalt“, aber die Haut signalisierte „warm“. Dabei hatten wir noch Glück. Das Thermometer erreichte heute „nur“ 33°C. Normal sind hier um diese Jahreszeit um die 40-45°C. Bekannte die wir in einem Hotel kennengelernt hatten, hatten aus diesem Grund das Tal kürzlich ausgelassen.
    Der nächste Tagesordnungspunkt war eine Fahrt auf dem Artist Drive. Eine Straße die durch die Berge mit unterschiedlichsten Farben führt, wie auf der Farbpalette eines Malers. Was die Natur hier so zustande gebracht hat ist einfach erstaunlich.
    So langsam ging bei uns nun der Akku aus und ein Kaffee musste her. Wir bekamen gegenüber vom Boraxmuseum, was leider geschlossen hatte, einen Cappuccino. Das Gesöff hatte aber diesen Namen nicht verdient, es war unerträglich süß und Doris konnte es nicht trinken… Und so hat uns dieses auch nicht so richtig auf die Beine gebracht.

    Wir schwankten nun zwischen weitermachen oder zum Hotel zu fahren. Letztendlich entschieden wir uns noch einmal zu den Dünen zu fahren. Es bedeutete zwar auch nochmal eine ganz schöne Strecke, diese hat sich dann aber doch gelohnt. Bei der schon tiefer stehenden Sonne warfen die Dünen schöne Schatten. Nachdem wir das Laufen auf den Dünenabhängen raus hatten, wanderten wir eine ganze Strecke in sie hinein, was dann doch noch richtig Spaß gemacht hat. Als wir später am Hotel ankamen war die Sonne schon untergegangen und der Vollmond stieg gerade hoch. Eine kleine Ecke vom Mond war dennoch etwas dunkel. Meine Vorahnung bestätigte sich, wir waren gerade Zeuge einer partiellen Mondfinsternis geworden. Der Tag hatte uns letztendlich ganz schön geschlaucht, und so gingen wir bald nach dem Abendbrot ins Bett.
    Tags drauf ging es nun nach Las Vegas, zu einem neuen Höhepunkt unserer Reise. Da die Strecke aber eher recht kurz war, hatte ich noch eine kleine Fahrt durch die Red Mountains mit einer kleinen Wanderung eingebaut. Diese führte uns zu einem kleinen Wasserfall, der aber leider zu dieser Jahreszeit kein Wasser führte. Es war trotzdem eine sehr schöne kurze Wanderung mit wieder auch mehr Grün als gestern, und die Red Mountains begeisterten uns durch ihre roten Felsen mit verschiedensten Strukturen.
    Wie es dann in Las Vegas war, dass verrät euch dann Doris im nächsten Footprints.
    Weiterlesen

  • selten ist sie ohne Nebel zu bewundern
    weil's so schön istgerade fand eine Segelregatta stattKonzert des SF Sinfonieorchesters.Überfahrt zur Gefängnisinseldie GefängnisinselVerwaltungsgebäude AlkatrazZellengänge 2 Reihen übereinanderBeispiel bewohnte ZelleGefängnishof zum FreigangSpeiserauman Pier 33 warten die Essensstände auf hungrige Rückkehrer aus Alkatrazschöne alte Häuser mit JugendstilelementenFisherman's Wharf in MontereyCalifornische Steilküste. nach einem Drittel gesperrt 😢.... trotz trüben Wetters ein PhotoAbendessen in Monterey bei Meeresfrüchten und dunklem Fassbier

    San Franzisco 2. Teil

    12. September 2024 in den USA ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir kamen am 12. September von Yosemite zurück und bezogen ein neues Quartier, fussläufig zur Davies Sinfonie SF. Das Hotel hatte zwar Abzüge wegen „Obdachlosen- und Junkiebelastung“, aber es entpuppte sich als eines der schönsten bisher: Balkon, 2 große Betten, sehr gute Dusche (ohne Badewanne🙄). Und beim Frühstück strengten sie sich auch an: das Rührei und der Bacon waren sogar warm, etwas Obst vorhanden, vorgebackene Waffeln. Inzwischen nehmen wir aber eigenes Zubehör zum Frühstücken mit wie Nutella, Frischkäse oder Salami, und gel. eigenes, etwas stabileres Pkastikbesteck.
    Am Ankunftstag fuhren wir gleich von Nordosten nach SF rein und hoch zum Aussichtspunkt über die Golden Gate Bridge. Und heute Nachmittag stand sie wolken- und nebelfrei in all ihrer Pracht vor uns, einfach großartig!!☺️
    Hurtig aßen wir im Umfeld des Hotels im „Lafayette“ preisgünstig leckere „Hausmannskost“: Uwe eine superzarte Kalbsleber mit Kartoffelbrei und Zwiebeln und ich hatte Lust auf Spiegelei „sunny side up“ mit Bratwürstchen und Kartoffeln.
    Denn um 19.30 Uhr mussten wir in der Sinfonie sein, wo es zum Saisonauftakt ein Benefizkonzert des SF Sinfonieorchesters unter der Leitung des Hausherren Esa-Pekka Salonen, u.a. mit der Harfinistin Katherine Siochi, zu erleben gab. Die Komponisten J. Sibelius (Spätromantik), E. Grieg (Romantik), M. Ravel und C. Debussy (beide Impressionismus) waren genau unser Geschmack. Es war großartig!
    Tags drauf wollte Uwe gern ins alte Hochsicherheitsgefängnis nach Alkatraz, das davor als Militärgefängnis gedient hatte, bevor es zusätzliche Ausbruchssicherungen bekam. Diese bestanden hauptsächlich in besserem Stahl für die Türen und einem zentral manuell zu bedienenden Schliessmechanismus der Zellentüren. Die einzelnen Schlösser an jeder Tür und die vielen Schlüssel sowie die nach außen aufschwingenden Zellengitter waren immer ein Sicherheitsrisiko gewesen.
    Es gab eine interessante Vorführung dazu. 3 Insassen war als einzigen 1972 die erfolgreiche Flucht gelungen, indem sie Luftschächte in der Wand mit Löffeln mühevoll erweitert hatten. Und es soll immer gutes Essen gegeben haben! Hatte ich gar nicht angenommen…
    Danach sahen wir uns in der Fishermen‘s Wharf um: weitläufig, mit Verkaufsbuden für Perlenschmuck, Souvenirs und recht teuren Merresfrüchte Restaurants. Inzwischen habe ich Dank eines positiven Erlebnisses meine Angst vor dem hier und auch in Florida typischen „Clam Chowder“ abgelegt, hier schmeckte sie wieder.
    Erwähnenswert in der Wharf ist noch die große Kolonie von Seelöwen an Pier 39. Wir wurden sogar Zeuge einer echten Rangelei zwischen 2 Tieren um einen Platz auf der Mole zum Abendsonnen. Im Wasser ging das Geraufe dann weiter. Man steht recht nah dran…😊.
    Ein Highlight war zuletzt die streetshow von Orion Griffiths (orion_griffiths) aus einer englisch-irischen Zirkusfamilie. Hauptinhalt der Vorstellung war - neben den Balanceakten - seine kontinuierliche, humorvolle Ansprache an die Vorbeigehenden und die sitzenden Zuschauer, die auch Teil der Übungen (Freiwillige) wurden. Herrlich der englisch/irische Akzent (oder wars schottisch?🤪).
    Die Weiterfahrt an der Küstenstraße (Highway Nr. 1), welche teilweise gesperrt ist, über Santa Cruz und Monterey war unspektakulär und von wolkenverhangenem Himmel und Nebel geprägt.
    Weiterlesen

  • Goldgräber und Mammutbäume

    10. September 2024 in den USA ⋅ ☀️ 23 °C

    Weiter ging es dann nach Sacramento. Da dies die Hauptstadt von Kalifornien ist, wollten wir sie nicht ganz links liegen lassen. Erstaunlich war erst einmal der Temperaturunterschied. Hatten wir in SFO noch bei 18° fast gefroren, brach uns hier bei 36° gleich mal der Schweiß aus. Ein kleiner Bummel durch die Straßen von Old Town ließ Wild West Feeling aufkommen entlang Häuserfassaden wie in alten Westernfilmen. Dann standen wir mit einemmal vor einem alten Waggon der Southern Railroad. In 10 min sollte eine letzte Fahrt gehen. Wir entschieden uns kurzerhand ein Ticket zu lösen und fuhren die 3 km hin und zurück mit. Hat uns letztlich nicht vom Hocker gerissen, aber wann bekommt man sowas noch mal geboten, eine Zugfahrt in einem alten Waggon aus den 1920er Jahren.
    Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter nach Grass Valley in unser Hotel für die nächsten beiden Nächte. Hier begrüßte uns auch gleich ein kleiner Pool, und diese Einladung nahmen wir gern an.
    Am nächsten Tag besuchten wir die berühmte Empire Goldmine. Wie wir bei einer Führung erfuhren, war dies die ertragreichste Mine jener Zeit. Begonnen wurde der Goldabbau im Jahr 1850 und wurde bis ins Jahr 1956 betrieben. Die Grube hatte zuletzt eine Neigungstiefe von 3.355 m. Als die Grube wegen mangelnder Rentabilität geschlossen wurde ließ man alles stehen und liegen, und so fühlte es sich auch an, wenn man durch die unterschiedlichen Gemäuer wandelte. In der Reparaturwerkstatt der Mine stand eine, allerdings sehr verstaubte, Drehbank so da, dass ich dachte, ich könnte sie anwerfen und ein Werkstück bearbeiten. Ein anschließender Stadtbesuch brachte mir noch ein paar neue tolle Wander-Sandaletten ein, meine alten waren auseinandergefallen. Ansonsten war es hier recht verschlafen.
    Am nächsten Tag fuhren wir auf einer sehr kurvenreichen Strecke in den Yosemite Nationalpark. Als Highlight hatten wir uns die Mariposa Grove herausgesucht. Auf einem 6 km langen Rundgang bestaunten wir riesige Mammutbäume. Sowas muss man gesehen haben, die Stämme sind so riesig. In der schon tiefer stehenden Sonne leuchteten sie richtig rötlich, einfach magisch. Auf der Fahrt zu unserem Hotel kamen wir dann noch am „Tunnelblick“ vorbei: Nach einer Bergdurchfahrt bot sich plötzlich die bekannte phantastische Aussicht in das Yosemite Valley.
    Unseren letzten Tag im Park verbrachten wir bei einer sehr schönen Wanderung durch das Tal des Mirror Lake. Zur linken und rechten steigen die Felsen über 1000 m empor. Der Mirror Lake, in dem sich die Felsen sehr schön spiegeln sollen, hat leider nur im Frühjahr Wasser, wenn die ganze Schneeschmelze in das Tal hinunterfließt. Aber auch so war diese Wanderung sehr abwechslungsreich. Nach dem Fußmarsch stand noch ein Wasserfall auf dem Programm. Leider sind einige ausgetrocknet oder führen im Moment sehr wenig Wasser. Aber schon allein die Vorstellungskraft, wie es im Frühjahr hier sein muss, ließ uns dann doch ehrfürchtig zum etwas mageren Bridalveil Fall hochblicken.
    Als Tagesabschluss stand noch der Glacier Point auf dem Programm. Über 50 km kurvenreiche Strecke lag nochmal vor uns. Ich hoffte, dass sich der Aufwand auch lohnen würde. Und er tat es! Eine Super Aussicht auf 2300 m Höhe auf die Gipfel des Parks und in das gesamte Tal, wo wir heute entlanggegangen waren, tat sich vor uns auf. Die schon wieder tiefstehende Sonne ließ alles in einem magischen Licht erscheinen. Ein toller Abschluss eines wunderschönen Tages.
    Weiterlesen

  • San Franzisco - ohne zerrissene Jeans 😅

    8. September 2024 in den USA ⋅ ⛅ 20 °C

    Der Flug von Buffalo bei den Niagarafällen ging über Detroit (3 h Aufenthalt) nach San Franzisco. Dort schliefen wir in einem Hotel nahe dem Flughafen, da wir relativ spät ankamen und auch einen neuen Leihwagen aufnehmen mussten. 5 h dauerte der Flug ab Detroit, trotzdem kamen wir laut Uhrzeit schon nach 2 h an aufgrund 3 h Zeitverschiebung durch eine andere Zeitzone.
    In der Stadt angekommen war relativ schnell klar, dass hier etwas anders ist als an der Ostküste: Viel mehr Obdachlose, die in manchen Straßen in Reih und Glied auf dem blanken Fußboden hingestreckt liegen. Hier wird wegen Drogenkriminalität auch vor der Lage mancher Hotels gewarnt.
    Am nächsten Tag wollte ich Einkäufe erledigen und meinen Silberschmuck zum Reinigen abgeben. Macy‘s wurde von Chat GPT ausgespuckt als „Kaufhaus ähnlich Kaufhof oder Karstadt“. Silberschmuck Reinigen hätte aber mit Versand 5 Wochen gedauert 😳, sonst Wäsche gekauft, aber alles überteuert.
    Toll war an Macy‘s vor allem die Dachterrasse der „Cheesecake Factory“! So viele Arten von Käsekuchen in der Auslage hatte keiner von uns je gesehen.
    Beim anschließenden Stadtrundgang stellten wir uns gleich bei einer Fahrt mit den für SF typischen Cablecars an. Wegen des starken Gefälles der Straßen können die Waggons nicht auf den Schienen gebremst werden. Die Geschwindigkeit wird von einem Fahrer im Innern des Waggons über den direkten Kontakt eines Greifers mit einem unterirdisch in der Mitte der Fahrbahn laufenden Kabel gesteuert. Genauso wild rauf und runter ging es dabei, wie ich mich noch an die frühere Krimiserie „die Straßen von San Franzisko“ erinnere.
    Unten in der nördlichen Bucht und am Hafen angekommen sah man gut auf die frühere Gefängnisinsel Alkatraz.
    Kühl war es hier in der Stadt, 15 Grad und windig. Wir froren etwas. Und wir hatten immer noch kein Hotel für diese Nacht im Kasten. Der Internetempfang war mies, immer wieder flog Uwe beim Buchen raus. Das Hotel war seid gestern Abend wieder 20 $ teurer geworden. Na prima!
    Als wir später doch ankamen war die Rezeption auf der Ebene der Tiefgarage. Etwas seltsam. Und das Bett war 1,20 m breit. Dafür gabs davon 2 im Zimmer. Das wird kuschelig.
    Abends wagten wir uns doch noch raus - die Gegend war etwas vertrauenswürdiger - und landeten in einem Restaurant mit unheimlich vielen Einheimischen bei einer Pizza. Laut war‘s, aber lecker…☺️.
    Am nächsten Tag starteten wir schon Richtung Grass Valley, Anfang des letzten Jahrhunderts ein Zentrum des Goldschürfens. Als wir auf dem Weg aus der Stadt die Golden Gate Bridge passierten, war sie überwiegend in Nebel gehüllt. Auch am Vista Point wurde es nicht viel besser….. Viele standen da und warteten auf „Wetterbesserung“. Das ist hier wohl meistens so.
    Aber wir kommen ja nach dem Besuch des Yosemite Parkes nochmal hierher zurück. Wir haben nämlich Karten für ein - dem Programm nach zu urteilen - tolles Sinfoniekonzert mit dem SF-Sinfonieorchester für den 12.9. ergattert. 😄.
    Weiterlesen

  • die Albacore
    Doris interessierte sich besonders für die Kombüse, wo 55 Mann bekocht werden mussten 🙈Blick durchs Periscope: nähern sich feindliche Schiffe?wieder mal obligate Burger...😅wenn schon keine tolle Aussicht, dann ein schönes NickerchenEs gab reichlich PilzeRundgang am SeeHerrlich, Kajak fahren bei diesem Wetterein Reiher genießt die letzten Sonnenstrahlen auf der im See verankerten LuftmatratzeTouristenautobahnHier wurde es schon etwas anspruchsvollerblick über ein Seengebiet von New HampshireRast auf dem GipfelTotwaldseeDas erste Mal, dass wir eine Eisportion beinahe nicht geschafft hätten…Unser Hotel am See in New Hampshire

    Wanderfreuden in New Hampshire

    30. Aug.–2. Sept. 2024 in den USA ⋅ ☁️ 22 °C

    Auf dem Rückweg von Maine zu unserem heutigen Hotel kamen wir an einem schwarzen Ungetüm vorbei. Es handelte sich um das U-Boot Albacore welches hier als Museum liegt. Doris hatte so ein Gefährt noch nie von innen gesehen und ich interessiere mich auch dafür, also drehten wir kurzerhand um und stiegen in das außer Dienst befindliche Boot hinein.
    Bei der Albacore handelt es sich um ein Testschiff, bei dem neue Technologien zum Einsatz kamen. Es hat eine Tropfenform und war für den dauerhaften Einsatz unter Wasser gedacht. Dies machte die Entwicklung der Atomantriebe möglich. Frühere U-Boote waren für die Fahrt auf dem Wasser optimiert. Nachdem wir uns eine Zeitlang durch enge Gänge gezwängt und über die Gebräuche des Alltagslebens an Bord informiert sowie ein Gewühl von Kabeln, Rohren und analogen Displays bestaunt hatten, ging es weiter zu unserem Hotel.

    Diesmal hatten wir eine sehr schöne Unterkunft im Grünen direkt am See gebucht. Der Hotelier begrüßte uns sehr nett und teilte uns gleich mit, dass wir abends an den vorgesehenen Stellen gern ein Lagerfeuer machen und auch die Kajaks unten am See nutzen könnten. Danach führte er uns zu unserem Zimmer. Wir konnten unser Glück kaum fassen, hatten wir doch eins der wenigen Zimmer mit direktem Blick zum See bekommen. Bis zum Abendessen blieb noch etwas Zeit und so probierten wir gleich eins der Boote aus. Das war natürlich was für mich! Wir glitten durch das Wasser und genossen die Ruhe und die langsam untergehende Sonne. Abendessen gab es dann in einer Brauerei ganz in der Nähe. Zu einer leckeren Pizza wurden unzählige Sorten frisch gezapftes Bier angeboten, da fiel die Auswahl schwer. Da es am Abend doch schon recht kühl wurde reizte uns das Lagerfeuer noch nicht.

    Am nächsten Tag stand dann eine Wanderung auf dem Programm. Wir wollten es langsam angehen lassen, und so hatte ich einen gemütlichen Trail herausgesucht, der auf einen Berg und an einem kleinen See vorbeiführte. Auf dem Berg genossen wir die leider etwas eingeschränkte Aussicht und hielten ein Mittagsschläfchen im weichen Moos. Auf dem Rückweg kamen wir dann am See entlang, und unterhalb von diesem erreichten wir ein kleines Bächlein, das munter vor sich hin plätscherte. Viele Pilze waren am Wegesrand zu erblicken, aber oft schon am Vertrocknen, da es längere Zeit nicht geregnet hatte.

    Am Tag darauf hatte ich einen Weg um einen See geplant, da es bis zu 29°C werden sollten, fast 10° mehr als am Tag zuvor. Wir packten Badesachen ein, falls sich eine Gelegenheit bieten sollte. Leider wurde uns gleich zu Anfang der Wanderung dieser Zahn gezogen. Ein Schild am Wegesrand wies den See als Trinkwasserreservoir aus und Schwimmen war somit verboten. Schade. Es war trotzdem eine schöne Wanderung.
    Am frühen Nachmittag kamen wir zum Hotel zurück und ich freute mich auf eine ausgiebige Tour mit dem Kajak. Doris saß währenddessen an ihrem Computer. Es war wunderbar, so über das Wasser zu gleiten. Wenig Wind und die warmen Temperaturen machten es zu einem Vergnügen. Einzig ein Motorboot welches laut kreischende Kinder auf etwas Aufblasbarem hinter sich her zog trübte das Vergnügen etwas. Den Abend ließen wir dann nach einem Mahl in einem kleinen italienischen Restaurant am Lagerfeuer am See ausklingen. Was für ein schöner Tag.

    Am dritten Wandertag hatte ich dann eine längere Tour geplant. Es sollte 370 m hinauf zum Mount Major gehen. Diesen Weg hatte ich als letztes vorgesehen, da der Weg als anspruchsvoll bewertet wird und etwas Training davor sicher nicht schlecht war. Am Parkplatz angekommen, war dieser schon rammelvoll. Es war Feiertag in den USA (Labour Day) und alles was Beine hatte schien unterwegs zu sein. Am Anfang war der Weg wie eine Touristenautobahn ausgebaut, richtig breit mit Kies und betonierten Treppenstufen. Das konnte ja was werden. Es sollte sich aber bald ändern, der Weg wurde immer steiler und bald ging es nur noch über Steine und Wurzeln. Unterwegs trafen wir einige Wanderer, alle sehr freundlich und immer ein nettes Wort parat. Ein Pärchen fragte uns sogar, ob wir noch Wasser bräuchten. Oben angekommen bot sich eine wunderschöne Aussicht auf eine große Seenlandschaft mit den White Mountains am Horizont. Nach einem Picknick hielt ich auch hier wieder ein Schläfchen und dann ging es wieder hinunter zum Auto. Erschöpft aber glücklich kamen wir am Auto an. Leider hatte sich das Wetter aber wieder so weit abgekühlt, daß ein Lagerfeuer keinen Spaß gemacht hätte, und so verbrachten wir den Abend nach einem erneuten Besuch des Brauereirestaurants auf dem Zimmer. Es war auch genug zu tun. Flüge, Auto und Übernachtungen für die vor uns liegende Zeit mussten gebucht werden.
    Weiterlesen

  • Blick vom ICA auf den Bostoner Hafen
    schöne alte Backsteinhäusereine alte christliche Kirche... und ihr Innereskleiner Platz im Laufe des "trail of freedom"kleine Vorführung der ersten Druckmaschinen mit einzelnen Metallbuchstaben nach dem SetzkastenprinziErinnerung an einen Freiheitskämpferim Common Park in Bostonder Obelisk in Boston, ähnlich dem George Washington Memorial in WashingtonAusstellung im Institute of contemporary Artdie Arbeitsgruppe will die Öffentlichkeit sensibilisieren400 hohle Steine repräsentieren die 400 wöchentlichen Todesfälle durch Schiessereien in den USAAusstellung im ICA in Boston. Ein Gemälde der karibischen Künstlerinvor der Schule John Irving's in Exeterdas Semester hat noch nicht begonnenEine Bucht mit Seglern in Maine. Da will Uwe auch hin!Uwe testet die Wassertemperatur. Er möchte nächstes Jahr hierher segelnkleiner Mini Abstecher nach Maine mit Blick auf den LeuchtturmFort McClary im Süden Maines

    Auf den Spuren der Boston Tea Party

    29. August 2024 in den USA ⋅ ☀️ 21 °C

    Haben wir doch alle mal in der Schule gelernt: da wurde von den ehemaligen englischen Auswanderern jede Menge Tee im Bostoner Hafen ins Wasser gekippt, und es ging um zu hohe Steuern… Die Zeiten haben sich irgendwie kaum geändert 😂. Aber was war da genau?
    Ich hatte Boston von einem früheren Kongressbesuch aus meinen Forschungszeiten an der Uni in schöner Erinnerung. Also nichts wie hin ins „Inn“, etwas außerhalb gelegen.
    Brav und erwartungsvoll saßen wir am nächsten Vormittag an einer leeren Bushaltestelle. So lange, bis Uwe herausfand, dass die Busse von hier nur sehr früh und sehr spät am Tag fahren. wohl für Pendler. Zähneknirschend mit dem Auto ins Zentrum gedüst und 65 $ für ein Tages-Parkticket hingeblättert. Nach dem Besuch der bekannten Faneuil Hall, die früher als Versammlungsort u.a. der „Sons of Liberty“ zu Beginn des „war of independence“ diente und jetzt von unzähligen Essenständen bevölkert ist, tranken wir ein kühles Bier bis zum Start der Hafenrundfahrt. Diesmal wurden die Erläuterungen live von einem Mann im Kilt mit sehr klarem „englischem Englisch“ vorgetragen. Er hat eine irische Abstammung mütterlicherseits, daher die Tracht...
    Boston wartet mit einer kleinen Skyline auf, aber nicht zu vergleichen mit Manhattan. Im Hafen liegt ein alter amerikanischer Kriegs- Dreimaster aus dem 1. Weltkrieg, die US Constitution.
    Nun ja, sonst nichts weiter Spektakuläres, aber unterhaltsam vorgetragen. Da wir den „trail of freedom“ für Tag 2 geplant hatten und ich müde war, liefen wir danach auf den „Common Park“ zu. Der Park war ein highlight für sich, sehr gut gepflegt mit üppigem Gras, das man sogar betreten darf. Wir schlugen also ein kleines Lager auf zur Entspannung. Abendessen wollten wir in der Faneuil Hall, wo wir morgens die Stände gesehen hatten. Aber leider nicht die Preise gelesen 🫣. Die Bostoner Ecke ist wohl für reichlichen Meeresfrüchtefang bekannt. Aber in jeder Art von Anreichung - und das letztendlich „auf die Hand“ oder Plastikteller - ging jedes Gericht mit Meeresfrüchten bei 35 Dollar los. Und das fanden wir zu heftig für einen Krabbencocktail 😳.
    Boston ist auch bekannt für gute Strassenmusik. Mehrfach hörten wir guten Spielern länger zu und gaben ihnen zur Anerkennung eine Spende . Es ist sehr angenehm, wenn man nicht in Eile ist!
    Der bekannte „freedom trail“ läuft mitten durch die Stadt an den historisch wichtigen Gebäuden vorbei, bis zum Bunker Hill Monument, das an den Washingtoner Obelisken erinnert. Der Pfad ist gut gekennzeichnet, meist mit roten Ziegeln im Fußweg. Jedes der historischen „Gebäudchen“ hätte allerdings nochmal extra Eintritt gekostet, ab 10 $ aufwärts. Schenkten wir uns.
    Der Weg an sich war schön, das Wetter sonnig, und Uwe stieg die 295 Stufen des Bunker Hill Memorials hoch wegen der lohnenden Aussicht über Stadt und Hafen.
    Beeindruckt haben uns an Boston die vielen alten roten Backsteingebäude, die das Bild der Altstadt weithin prägen. Zuletzt liefen wir noch zum Institut für zeitgenössische Kunst ICA, das etwas enttäuschend war. Die Daueraustellung fand ich langweilig, ansonsten wurden aber farbenfrohe Gemälde der Künstlerin Firelei Báez aus der Karibik gezeigt, die mir gefielen.
    Eigentlich hatte ich in Maine, u.a. in den White Mountains, noch Wanderungen machen wollen. Dort ist der Schauplatz einiger Romane von John Irving, den ich sehr mag.
    Aber das lag zu weit abseits von unserer Hauptroute. Ich begnügte mich mit dem Besuch seines Geburtsortes und seiner Schule in Exeter, New Hampshire. Dieses Internat soll ihm als Vorlage für den Roman „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ gedient haben.
    Danach machten wir einen kleinen Abstecher hoch nach Maine. Beim Fort McClary lag eine zauberhafte Bucht mit Segelbooten vor uns. Vom Ufer hatte man auch einen Blick auf die Pourtsmouth Harbour Lights.
    Dann ging es schon weiter Richtung Westen.

    Nun nochmal zur Titelgeschichte (dürfen nur Geschichtsinteressierte lesen 😜):
    Ende des 18. Jahrhunderts hatten die amerikanischen Siedler, die ja nun wahrlich viel geleistet hatten, die Gängeleien aus England zunehmend satt. Zum Schutz der East India Company hatten die Engländer die Einfuhr von Tee aus England wieder verbilligt, aber die Zölle blieben. Die Kolonien waren aber nicht im englischen Parlament vertreten. Es gab einen Aufruhr unter dem Wahlspruch „no taxation without representation“, der 1773 in einem Marsch zum Bostoner Hafen und Entleerung der gesamten Teeladung von 3 Handelsschiffen ins Hafenwasser gipfelte. Auf diesen insgesamt noch friedlichen Akt folgte nach einer weiteren Eskalation des Streites ab April 1775 bis 1783 der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg von 13 nordamerikanischen Kolonien gegen die britische Kolonialmacht. In diesen griffen zuletzt auch andere europäische Mächte zur Unterstützung der Kolonisten wie Frankreich, Spanien und die Niederlande ein. Viele deutsche Söldner, meist aus Hessen, kämpften jedoch auf der Seite der Royalisten.
    Weiterlesen

  • Hop-on-hop-off
    hat da wer dran geschüttelt?? 😂unser AusflugsbootBlick vom Boot auf Manhattans Osten und das Financial districtBlick von "the Edge" nach Manhattan SüdAussichtsplattform "the Edge"da war die Sonne noch zu sehen und warf ein mystisches Lichtdie Lichter gehen an in Manhattaneingekehrt bei Sofia's in Little Italyleckeres Abendessen mit homemade Pastadas neue One-World Trade Centerso sahen die Zwillingstürme aus vor dem Anschlagder Einsturz des Nordturmesim Museum 9/11: Einsatzwagen der nahe dran war...berühmtes Foto: im Treppenhaus kurz vor dem Einsturz: rechts ging's ins Leben, links in den Todin der Hitze verbogene Stahlträger des alten World Trade Centerwieder mal in der U-Bahn...Picasso und Uwe im MoMAAndy Warhols wohl berühmtestes BildSt. Patricks Cathedral

    Letzte Tage in Manhattan

    26. August 2024 in den USA ⋅ ☁️ 26 °C

    Vorgestern gönnten wir uns einen weniger laufintensiven Tag und sprangen vormittags auf einen der Hop-on-Hop-off Busse. Das Wetter lud auf das sunshine-Deck ein, über die verteilten Ohrstöpsel erklang eine Tourbeschreibung sogar auf deutsch mit automatischer Orientierung am Standort. Da wir viele der abgefahrenen Sehenswürdigkeiten schon besucht hatten, konnten wir ganz entspannt vom Oberdeck in die Runde schauen. Erstmals sahen wir auch die Hudson River Seite Manhattans von Nahem. Wir empfehlen aus o.g. Gründen, eine Stadtrundfahrt hier nicht ganz an den Anfang des Stadtbesuches zu stellen.
    Wir stiegen in Chelsea auf ein Boot zur zweistündigen Rundfahrt um: Manhattan, Brooklyn, Freiheitsstatue, Williamsburg, Wallstreet, Soho. Die Audiotour über die Handyapp unterbrach immer beim Photografieren und sprang dann öfter nicht wieder an. Etwas nervig, aber insgesamt genossen wir nochmal tolle Blickwinkel und neue Informationen. Auch über die Entstehung und Bedeutung der älteren Mietshochhäuser in Manhattans Osten.

    Vor der Bootsfahrt hatten wir uns im „Edge“ noch Slot-Tickets für 19.00 uhr ausdrucken lassen… wir waren ja nun schon schlau geworden und wussten, dass man den digitalen Zugangspass nochmal durch Zeit-Tickets konkretisieren muss, meist nur am selben Tag möglich.
    Zur Kaffeezeit hoppten wir beim Bryant Park von der Plattform. Hier wollten wir unseren traditionellen „Kaffee und Kuchen“ einnehmen. Der Park ist nicht groß, etwa wie eineinhalb Bauplätze für ein Hochhaus, fast vollständig zugestellt mit Tischen und Stühlen. Von letzteren sprangen wir in einem der Cafés jedoch schnell wieder auf bei 14 $ für ein Stück Kuchen. Mit 2 Bechern Kaffee und 2 Muffins vom offenen Stand ausgerüstet fanden wir dann einen gemütlichen Platz im Schatten. Der folgende Teil der Busrundfahrt zum „Edge“ war für mich dann der schönste: ich hörte keinen Audioguide mehr an, es war nicht mehr so heiß, und ich blickte einfach von oben herab entspannt in die Runde.
    Der Sonnenuntergang auf der mit Glas eingesäumten Plattform „the Edge“ im 102. Stock war dann später leider von Wolken verhüllt. Aber es war stimmungsvoll, wie in der Abenddämmerung nach und nach im Hochhaus-Meer die Lichter ansprangen. An der Selfie-Ecke, wo zwei Glasplatten ohne Rahmen den Eindruck eines freien Stehens vor dem Abgrund vermitteln, wand sich den ganzen Abend eine lange Schlange. Nichts für uns. Wir genossen ein weiteres Mal die Aussicht auf Manhattans Wolkenkratzer, eben von einer anderen Ecke.
    Zum Tagesausklang kehrten wir in dem kleinen Stadtviertel „Little Italy“ in einer gemütlichen Taverne mit Livemusik ein. Hausgemachte Gnocchi - sehr lecker. Hier gab es plötzlich Restaurants mit lichtergeechmückten großen Freisitzen - geht doch! Etwas was man in amerikanischen Städten leider selten findet.
    Der letzte Tag gehörte dem One-World-Trade Center und dem Museum 9/11. In dem Memorial hielten wir uns 3,5 h auf. Es ging um die genauen zeitlichen Abläufe und die politischen Hintergründe des Anschlages, der Amerika veränderte. Dass die 19 Attentäter der 4 gekaperten Flugzeuge, die auch alle ums Leben kamen, teilweise in den USA ihre Piloten- und Englischausbildung absolviert hatten, bestürzt schon. Wo hat da der Geheimdienst geschlafen?
    Original-Tonaufnahmen der Opfer aus den Flugzeugen von Telefonaten kurz vor dem Unglück machten sehr betroffen: Die meisten gaben mit ihren letzten Worten ihrer Liebe an die Daheimgebliebenen Ausdruck. Insgesamt fand ich die Ausstellung mit Videos, Fundstücken, Leuchttafeln und unzähligen Schaukästen von allen Seiten allerdings etwas überladen.
    Leider blieb dann nur noch 1 Stunde zum Besuch des MoMa übrig, da es früher schloss als erwartet. Schnell eilten wir zu den Bildern von Picasso, Van Gogh und den Kubisten. Auch zu Andy Warhol und Roy Lichtenstein zog es mich, aber nur wenige Bilder von ihnen sind da, darunter das berühmte mit den Suppendosen…. Mehr Glück hatten wir mit der St. Patrick‘s Cathedral. Sie ist ein eindrucksvolles Beispiel der Neugotik aus dem 19. Jh mit vielen Nebenaltären, Kreuzrippengewölben und reich verzierter Fassade. Die Kirche war länger geöffnet als angenommen.
    Der Tag schloss mit einem schönen Abendessen bei dem Italiener vom ersten Abend.
    Am nächsten Morgen holte Uwe alleine das Auto aus der Wochen-Garage. Er frug sich zur richtigen Fähre nach Williamsburg durch und wehrte eine Attacke des Garagen Guys ab, der ihm nochmals 150 $ abknöpfen wollte. Er präsentierte ihm auf dem Handy sein online gekauftes und schon bezahltes Ticket, worauf der unfreundliche Typ mürrisch abzog.
    Also, immer aufpassen!
    Morgen geht’s weiter nach Norden….
    Weiterlesen

  • Die Börse von New York am Tag
    Kunst in einer SubwaystadionDie HighlineDa soll es hinaufDie teure Uhrdas Grand Central TerminalTime SquareBei Michael JacksonTimesquareNackte Tatsachen 🫣

    New York, Teil 3

    24. August 2024 in den USA ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute Morgen war erst einmal Wäsche waschen angesagt. Bei 8 Wochen unterwegs kann man das schlecht vermeiden. Gegen 11:00 Uhr brechen wir dann Richtung „High Line“ auf. Das ist eine ehemalige Hochbahn, die in den 90er Jahren stillgelegt wurde und 2009 zur Fußgängerattraktion avancierte. Viele Bänke laden zum verweilen ein. Wir laufen mitten durch die Wolkenkratzer entlang einer begrünten Fußgängerzone, wirklich sehr schön angelegt. Am Ende des Weges sehen wir schon unser nächstes Ziel.
    Ein Wolkenkratzer mit dreieckigem Aussichtsbalkon aus Glas, genannt „The Edge“. Am Ziel angekommen erkunden wir die Lage. Plötzlich sehe ich ein schönes Photo mit dem Edge bei Sonnenuntergang… Wir kommen ins Zweifeln, sollen wir jetzt wirklich hochfahren? Am Tag und in der Nacht waren wir schon auf Aussichtspunkten, bei Sonnenuntergang noch nicht. Wir disponieren um. Leider können wir aber noch keinen festen Termin für morgen festlegen. Was sollen wir aber jetzt mit der freien Zeit anfangen? Vieles fällt uns ein, für nichts können wir uns zunächst entscheiden, da wir abends schon einen festen Termin haben. Am Ende fällt die Wahl auf den größten Bahnhof der Welt, die Grand Central Station. Hier angekommen empfängt uns eine riesige Halle, hoch wie eine Kathedrale mit grüner Decke mit Sternzeichen und viel altem Stuck. Alles in Mamor mit einer schlichten Eleganz. Wir geniessen die Atmosphäre und schauen uns auch die Uhr in der Mitte der Halle an. Sie wird oft als Treffpunkt für Rendezvous genutzt. Leicht verschätzt man sich dabei im Wert, der mehrere Millionen Dollar beträgt, da ihre grossen Zifferblätter aus Opal bestehen. Die Zeit in der Halle versüßen wir uns mit einem Cappuccino und einem Stück Cheesecake in dem berühmten Café „Cipriani Dolci“. Es war ein spezieller Wunsch von Doris.
    Nun wird es aber Zeit zurück zum Hotel zu fahren, denn wir haben noch etwas vor.
    Die Stadt New York ist ja auch die Stadt der Musicals. Aus der Vielzahl der angebotenen Titel haben wir uns „MJ The Musical“ ausgesucht. Es spiegelt das Leben von Michael Jackson wider. Die Leistung der Darsteller ist große Klasse.
    Den Abschluss bildet heute dann noch der Timesquare bei Nacht. Ein Lichtermeer aus riesenhaften Reklamen erwartet uns hier, wie man es wohl nur in dieser Straße erleben kann. Die Leute und Autos drängen dicht an dicht, man muss aufpassen, sich (und wohl auch seine Brieftasche 😜…) nicht zu verlieren. Um viele Eindrücke reicher sinken wir, nach einem Glas Cuba libre im Hotel, ins Bett.
    Weiterlesen

  • zur Fackel darf man seit einigen Jahren nicht mehr hochsteigen
    verbotenes Photo am security check am Ferry Einstieg nach Liberty Islandmal wieder auf dem Wasser...Ellis Island. das Gebäude zum Empfang der Einwandererwieder die richtige U-Bahn aussuchen. totale Hitze hier unten 😰Time SquareShow zur Erbauung des Empire State BuildingESBhier entstand beim Bau dieses Photo der BauarbeiterFührung über das Rockefeller Centerunser smarter Führer... es rauschte nur oft stark in den Kopfhöhrern, sonst war's sehr gutverschiedene Kunstwerke am/ beim RockefellerAtlas muss zur Strafe die Welt schulternPrometheus unterwegsBlick von Top of the Rock nachts

    Hoch hinaus und tief hinab…

    23. August 2024 in den USA ⋅ ☀️ 29 °C

    Um es vorweg zu nehmen, ein New York Aufenthalt kostet ne Stange Geld, auch wenn man nicht in exquisite Restaurants einkehrt…🙈.
    Aber wenn man nun schon - vielleicht nur einmal im Leben - hier ist, will man auch etwas sehen.
    Um die Kosten für die Sehenswürdigkeiten überschaubar zu halten haben wir uns einen „New York Pass“ für 4 Tage gekauft, dann sind Besichtigungen unlimited. Kostenpunkt knapp 300 $ Festpreis pro Person. Um diesen Pass mit Leben zu füllen (je mehr man unternimmt, desto mehr spart man) starteten wir heute am 23.8. den 4 Tagepass und fuhren recht früh mit der Fähre zu Liberty Island, wo die Freiheitsstatue steht. Sie besteht aus Kupfer und wurde den Amerikanern von Frankreich 1886 zur Feier ihrer hundertjährigen Unabhängigkeit von England geschenkt. Auch als Symbol der engen Verbundenheit der beiden Staaten. Alle Teile wurden in Scheiben in Frankreich gegossen und auf dem Seeweg nach New York transportiert. Das innere Stahlgerüst der Statue stammt von - wer hätte es gedacht - Gustave Eiffel.
    Erst hatte es uns zunächst etwas genervt, dass nur noch ein Fähren-Sicherheitscheck um 8.30 frei war und wir deswegen sehr früh aufstehen mussten. Später waren wir froh darüber, noch keine langen Schlangen und erträgliche Temperaturen um diese Zeit. Eine Auffahrt zur Krone hatten wir nicht gebucht, so umrundeten wir die stattliche Figur zu Fuß auf ihrer Insel und legten noch auf Ellis Island an. Hier waren im 18. und 19. Jahrhundert die Einwanderer angekommen und mussten sich und ihr Gepäck dort erstmal „sortieren“. Ein Museum im historischen Gebäude stellt dies anschaulich dar.
    Nach einer kurzen Pause mit frischen Erdbeeren vom Strassenverkauf fuhren wir Richtung Time Square. Uwe ist inzwischen recht gut bei der U-Bahnplanung, und wir nutzten unsere gestern mit Komplikationen gekaufte 10-er Karte heute souverän…😀.
    Hochgekommen aus dem überwärmten U-Bahnschacht liefen wir staunend durch das Einkaufszentrum mit den überdimensionalen Leuchtreklamen. Wir ließen es einfach auf uns wirken.
    Danach strebten wir dem Rockefellercenter zu. Die Besichtigung „Top of the Rock“ war zwar in unserem Pass enthalten, das „Zeitfenster“ kann jedoch nur persönlich vor Ort dazugebucht werden. EinSlot für 19.00 Uhr war zwar nicht mehr frei, zu dieser Zeit gabs nur noch die „Rockefeller Tour“ mit anschließendem Hochfahren zur Aussenplatform im 68 Stockwerk. Na gut, buchten wir diese Tour vor, dümmer wird man nicht davon 😛….
    Vorher um 4 p.m. hatten wir das Empire State Building auf unserem schedule. Es ist ein relativ „alter“ Wolkenkratzer aus den 1930er Jahren. Bevor man ganz oben an die frische Luft und den atemberaubenden Ausblick durfte gab es Videos und Erläuterungen zum Bau des Giganten, die natürlich Uwe speziell interessierten. Alle Eisenträger wurden mit einzelnen Nieten verbunden, Wahnsinn. Oben angekommen schauten wir 360 Grad in die Runde auf das unvergleichliche Wolken-kratzer Panorama. Ein unvergessliches Erlebnis.

    Heute jagte ein Höhepunkt den anderen. Nach kurzem Essenfassen bei Starbucks waren wir um 19 Uhr wieder am Rockefeller Center zu unserer Tour. Ein junger Guide führte uns recht kurzweilig durch den Komplex von 19 Gebäuden, bereichert durch Kunstwerke, die Frau Rockefeller, eine Kunstmäzenin, beauftragt hatte. Hier ist auch das NBC Fernsehstudio zuhause, welches viele Top U.S. Serien herausbrachte und bringt.
    Leider war es nach der Tour, als wir im Freien auf Stockwerk 68 ankamen, schon ziemlich dunkel, Uwe hatte sich ein Panorama in der Abenddämmerung gewünscht. Aber wir haben ja noch das One-World Center und die neue Aussichtsplattform „the Edge“ vor uns.😃
    Weiterlesen

  • Die New Yorker Börse bei Nacht

    New York - Teil 1

    21. August 2024 in den USA ⋅ ☀️ 23 °C

    Am 21.8. kamen wir am späten Nachmittag in New York an. Von weitem sahen wir schon die Skyline, ein atemberaubender Anblick. Leider wurde ich auf unangenehme Weise auch gleich in den Verkehr von NY eingeführt: Rücksichtnahme - Fehlanzeige, dafür wird gern und viel gehupt. Ansonsten kann ich mich über die Fahrweise der Amerikaner nicht beklagen. Drängelei, wie sie in Deutschland an der Tagesordnung ist, gibt es hier fast überhaupt nicht. Bringt ja auch nicht viel, bei der erlaubten Höchstgeschwindigkeit käme man trotzdem nicht eher an. Dafür ist rechts überholen überhaupt kein Problem.
    Nachdem wir in unserem kleinen Hotel „Wallstreet“ eingecheckt hatten, sind wir noch eine kleine Runde gelaufen um etwas NewYorker Luft zu schnuppern. Wir hatten uns bewusst für dieses kleine Hotel mit nur acht Etagen entschieden, wird doch meistens vor langen Wartezeiten an den Fahrstühlen in großen Hotels gewarnt. Ein kleiner Haken war dann doch noch dabei: wir hatten ein kleines Zimmer gebucht, wünschten uns aber ein Upgrade auf ein größeres. Dies wurde uns sogar ohne Mehrpreis genehmigt, leider war das Zimmer für Rollstuhlfahrer ausgelegt und die Dusche sehr tief angesetzt, und somit für uns nicht geeignet. Am nächsten Morgen durften wir in ein anderes Zimmer ziehen und waren wunschlos glücklich.
    Nach dem Umzug brachten wir erst einmal das Auto in eine günstigere Garage. Eine Nacht in Manhattan kostet locker 65,- $, und das ist doch etwas happig. Von der Garage in Brooklyn fuhren wir mit der Fähre zur Brooklynbridge. Hier fanden wir ein tolles Restaurant mit Blick auf die Skyline von Manhattan. Genau der richtige Einstieg für unser Grossstadtabenteuer. Nachdem wir uns satt gesehen und dabei ein Bier getrunken hatten, wanderten wir über die berühmte Brooklynbridge. Menschen über Menschen waren unterwegs. Alle Nationen kann man hier antreffen. Auf der anderen Seite angekommen mussten wir erst einmal den Fuß von Doris verarzten und dann einen Plan machen, wie es weitergehen sollte. Wir entschieden uns für den Besuch des Central Parks, wo wir ein Stück spazieren gingen und uns dann in einem Restaurant zuerst einen Kaffe mit Kuchen und dann einen Cocktail schmecken ließen. Die Zeit verging wie im Flug. Wir hatten in dem selben Restaurant vom Nachmittag in Brooklyn Plätze für abends reserviert, um die Skyline von Manhattan im Dunkeln zu erleben. Nun mussten wir schnell zurück, um rechtzeitig da zu sein. Unser Weg führte uns wieder über die Brooklynbridge, diesmal in einem ganz andere Licht. Die Kulisse vom Restaurant aus war phänomenal, wie im Bilderbuch. Die Sonne ging langsam unter und es wurden immer mehr Lichter an der Skyline sichtbar. Um 20:51 sollte uns dann die Fähre zu unserem Hotel zurückbringen. Diese fiel jedoch aus und wir mussten umdisponieren. Die Subway fährt unter dem East River durch, auch Richtung Hotel, also liefen wir noch um 9 abends zur U-Bahn Station. Nach einem Bier sanken wir ins Bett. Es war eine anstrengender Tag, aber ein toller Einstieg in das Abenteuer New York.
    Weiterlesen

  • Stadt, Land, Berg….

    17. August 2024 in den USA ⋅ ☀️ 23 °C

    Am Samstag den 17.8. starteten wir unsere Autotour entlang des Blue-Ridge Parkways (BRP) durch die Blue-Ridge Mountains. Der Südeingang liegt nahe der Stadt Cherokee, unserer letzten Übernachtung. Der BRP ist relativ schmal, kurvenreich, mit einer doppelten gelben Linie in der Mitte und 722 km lang. Der Blue Ridge Parkway wurde 1935 als Teil des „New Deal“ gebaut, um die Amerikaner nach der Großen Depression wieder in „Lohn und Brot“ zu bringen.
    Ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte gibt es hier wenig Touristenremmidemmi, wenig Verkehr und keine typischen Fastfoodhütten oder Souvenirläden.
    In der ersten recht informativen Touristenstation wurde auch über vorkommende Wildtiere und Pflanzen informiert. Elche und Schwarzbären wären meine Wunschkandidaten gewesen, wilde Fasane und Raben bekamen wir zu Gesicht. Die Straße windet sich entlang der Appalachen, ein sehr altes Gebirge vom Urkontinent Pangäa, welches früher so hoch wie die Alpen war und durch Erosion auf Mittelgebirgshöhe abgetragen wurde.
    Die Landschaft ist wunderschön, hügelig bis bergig mit z.T. schroffen Felsen. Fast nach jedem Kilometer sind Haltepunkte für die Autos mit oft lohnenswerten Ausblicken angelegt. Die Straße umgeht erfreulicherweise Ortschaften. Im ersten Drittel übernachteten wir in Asheville und genossen bayrisches Biergartenfeeling bei Schwarzbier und Weißbier.
    Der höchste Punkt der Panoramastrasse am Mount Mitchell (2037 m) lag am nächstenTag in den Wolken. Wenige Meter tiefer schien jedoch wieder die Sonne und kämpfte gegen wabernde Wolkenfetzen. Überhaupt war das Wolkenspiel während dieser 2 Tage sehr spannend und schön anzuschauen.
    Das Naturerlebnis vor dem Besuch der Großstädte fand seinen Höhepunkt in den mehrstündigen Wanderungen zum Crabtree Waterfall und dem Humpback-Gap Trail mit seinem tollen Aussichts-Felsplateau. Auch der Aufstieg zu den „Bubbling Spring Falls“, die in schöne Badebecken münden und sonst in einem flachen Wasserfilm wie Glas über die abgeschliffenen Felsen fließen, war sehr eindrucksvoll.
    Am 3. Tag steuerten wir dann Richtung Washington und zu unserem kleinen Hotel in Arlington, einem Vorort. Wir planten am Abend dort unseren Tagestripp durch die Hauptstadt der USA. Alle berühmten Memorials liegen auf einem riesigen 4 km langen parkartigen Gelände, also wieder „Stoff für die Beine“ 🤣.
    An das sehr dürftige typisch amerikanische Hotelfrühstück haben wir uns schon resigniert gewöhnt: Rührei in Scheiben aus Flüssigei oder Eipulver, gel. ein paar müde Würstchen, Obst nur im Ganzen, Toast, Gummi-Bagel und Butterersatzaufstrich in so winzigen Abpackungen, dass man sie kaum mehr findet, wenn sie auf den Boden fallen….🤣. Was es immer gibt sind Waffeleisen, aber meist nur dünnen Sirup dazu. Heute wurden mal 3 verschiedene Beerensossen dazu angeboten. Uwe freute sich! Er hat sich echt schon zum perfekten Waffelbäcker entwickelt.
    Den Start nach Washington City verzögerte noch ein kleiner Unfall: Uwe fehlinterpretierte eine Glasscheibe als offene Tür und knallte voll dagegen. Seine Brille war verbogen und die Schläfe lädiert - mussten wir also erst noch ein Brillengeschäft aufsuchen. Der Mann dort war hilfsbereit und half bereitwillig.
    Den ganzen Tag verbrachten wir dann bei sonnig-wolkigem 22-24 Grad-Wetter beim Washington- und Lincoln- und Martin-Luther King Memorial, vor dem Weißen Haus, dem Capitol, bei Starbucks und abends in einer Koreanischen Fastfood Kette. Eine Karte für eine Capitol-Tour hatten wir nicht mehr ergattert, auch nicht für die Aufzugfahrt hoch zum Obelisken des Washington-Memorial. Macht nichts, es war trotzdem eindrucksvoll.
    Am Teich vor dem Capitol haben wir den Entchen etwas von unserem Kaffeegebäck abgegeben. Wir mussten an diesem Ort hauptsächlich an den von Trump angezettelten „Sturm aufs Capitol“ vor ein paar Jahren denken. Man muss immer wieder den Kopf darüber schütteln. Und jetzt steht dieser Mann wieder als Präsident zur Wahl. Das hat dieses zu Recht stolze Land und Vorreiter der Demokratie, die an diesem Ort in U.S.-Gesetze gegossen wurde, wahrlich nicht verdient.
    Vor der Abfahrt nach New York besuchten wir noch das berühmte National Cemetery in Arlington. Die ganze Kennedy Familie ist hier begraben. Am „Grab des unbekannten Soldaten“, in welchem Gebeine vom 1. und 2. Weltkrieg und vom Koreakrieg ruhen, findet alle 30 min. im Sommer und sonst stündlich eine hoch-zeremonielle Wachablösung statt. Sie wird vom 3. Batallion der U.S. Ground Force traditionell ausgeführt. Die Bewegungen der Jungen Soldaten sind so perfekt und abgehackt, dass es an Computerfiguren erinnert. Das Begräbnisfeld ist riesig und umfasst hauptsächlich Soldaten.
    Nach diesem wichtigen Tagesordnungpunkt ging es Richtung New York. Wir freuen uns drauf!
    Weiterlesen

  • River Side in Savannah
    eingekehrt im "Dub Pub"rechts unten im Blick die Flaniermeile River front in Savannahthe "Battery", edles Wohngebiet in Charlestownder nette Amerikaner wollte uns dort unbedingt ablichteneine der "älteren" Immobilien hier... offenbar trotzdem nicht billigszene aus dem Film "Forest Gump"hier stand die Bank. In SavannahBasilika von Savannahneugotischer Bau aus dem 19. JhBuntglasfenster aus Innsbruckdie Rainbow Row, wo früher Slums warenDie "Rainbow Row" in Charlestown

    Der amerikan. Geschichte auf der Spur

    16. August 2024 in den USA ⋅ ☀️ 28 °C

    Von St. Augustin in Florida fuhren wir weiter nach Savannah in Georgia. Hier kamen wir am frühen Abend an, und wir ließen es uns nicht nehmen, von unserem Hotel, welches etwas außerhalb lag, noch einmal ins Zentrum zu fahren. Leider fing es gerade etwas zu regnen an, wir ließen uns aber die Laune nicht verderben und schlenderten an der Waterfront entlang. Dies ist ein ehemaliges Industriegebiet, welches jetzt sehr viele Restaurants, Boutiquen, Souvenirläden und die typischen Bonbonfabriken beherbergt. Nach einem ausgiebigen Bummel entschieden wir uns in ein Pub einzukehren und ließen uns das leckere Essen und Bier schmecken.
    Am Vormittag des nächsten Tages ging es wieder auf Stadtbesichtigung. In Savannah wurden Teile des Filmes „Forest Gump“ gedreht, unter anderem die Anfangsszene auf der Bank. Leider steht diese Bank nicht mehr in dem Park, sondern wird jetzt in einem Museum der Stadt ausgestellt.
    Der nächste Programmpunkte war die Besichtigung der Kathedrale, welche vom Papst Pius IX. sogar zu einer Basilika minor erhoben wurde. Diese wurde im 19. Jahrhundert vom Architekten James Roosevelt Bayley im Neugotischen Stil geplant und 1873 fertiggestellt. Die Türme wurden 1896 hinzugefügt. Die Neugotik zählt zu den frühsten stilistischen Unterarten des Historismus. Viele Stilelemente sind der Gotik entnommen, die Spuren der Jahrhunderte, die diese Kirchen sonst aufweisen, fehlen hier jedoch. Die tollen Buntglasfenster wurden in Innsbruck hergestellt, die vier Seitenaltäre bestehen aus weißem italienischem Marmor. Uns hat die Kirche sehr gefallen. Neugotische Bauwerke werden uns auch in New York bald wiederbegegnen.
    Am frühen Nachmittag fuhren wir weiter nach Charlestown in South Carolina. Hier besuchten wir am Abend noch die Prachtstraßen der Stadt, die „Battery“. Hier stehen prächtige, zum Teil noch im Kolonialstil erbaute Villen bis zur Waterfront. Einige ganz alte Exemplare, noch aus dem 18. Jahrhundert, eher noch weniger prächtig in der Bauausführung, wurden kürzlich zu zweistelligen Millionen Preisen verkauft. Dies erzählte uns zumindest ein einheimischer Amerikaner, der uns suchend herumlaufen sah. Er erklärte uns freundlich nähere Details und wollte uns unbedingt vor den Gebäuden ablichten. Auch die „Rainbow Row“, 13 in Pastellfarben gestrichene historische Häuser, bekam ihren Besuch abgestattet. Auch im „French Quarter“, wo wir zum Abendessen einkehrten, gibt es noch viele Gebäude mit Gaslaternen.

    Am nächsten Tag besuchten wir die „Boone Plantation & Gardens“, eine noch heute betriebene, ehemalige Bauwollplantage. Zuerst wurden wir durch das Herrenhaus geführt. Die Führung war interessant und humorvoll. Da merkt man dann, dass eine Sprache gut können und deren Witze/Kalauer aus dem Mund eines schnellsprechenden Amerikaners zu verstehen, immer noch ein kleiner Unterschied ist——😜.
    Danach folgte eine Fahrt auf einem Hänger durch das Anwesen. Im Nachgang gingen wir durch die Behausungen der damaligen Sklaven. Hier erfuhren wir sehr viel über das damalige Leben und den Sklavenhandel. Auch die weitere Diskriminierung der farbigen Menschen in den USA über die Jahrhunderte bis in die Neuzeit wird dargestellt. Selten sind die Täter so selbstkritisch…
    Eine weite Fahrt stand noch bevor, und so brachen wir gegen Mittag schon zu unserem nächsten Ziel auf, den Blue Ridge Mountains.
    Weiterlesen

  • Florida - der Sunshine State

    10. August 2024 in den USA ⋅ ⛅ 33 °C

    Man kennt es ja, dass man sich durch längeres Laufen Blasen an den Füßen holen kann…. Diesmal schaffte ich dies an unserem Flugtag von Trinidad nach Fort Lauderdale, Florida: längeres Anstehen zum Einchecken, Sicherheitskontrollen, Leihwagen Aufnehmen, Laufen zur Coconut Bar an einem Seitenarm des Intercostal Waterway. Die Clam-Shouder, Lobster Bowl und Empanadas an der Waterfront entschädigten aber zuletzt dafür….
    Am nächsten Tag Weiterfahrt nach Cocoa, einer hübschen, beschaulichen Kleinstadt mit kilometerlangem Sandstrand hinter dem ICW, an dem wir nachmittags auch hinter den Brandungswellen Baden gingen.
    Recht lange vergnügten wir uns da im etwas kühleren Nass als wir es aus der Karibik gewohnt waren. Aber als wir, nicht zuletzt wegen einer dunklen Wolkenfront, die aufgezogen war, an Land zurückkehrten, war der Schreck riesig: Unsere Badetasche, Handtücher und meine Bauchtasche waren nicht auffindbar. Leichtsinnigerweise waren beide Handys drin sowie mein Portmonee mit allen Karten, Arztausweis, Autoschlüssel etc. Wir liefen weite Strecken nach Nord und Süd den Strand ab und sprachen Badegäste an, ob sie etwas beobachtet hätten. Wir waren bald ziemlich sicher, beklaut worden zu sein und hielten schon nach Polizei Ausschau. Auf dem Handy eines Badegastes orientierte sich Uwe dann, bei welchem Durchgang wir eigentlich den Strand betreten hatten…. es war noch viel weiter südlich gewesen! Uwe lief los, ich trottete entmutigt hinterher. Der besagte Mann lief mir noch nach, und schenkte uns 2 Flaschen kühles Wasser. Wie verzweifelt und fertig müssen wir ausgesehen haben. Da winkte Uwe von weitem - er hatte unsere Habseligkeiten doch wiedergefunden. Wir waren offenbar so so so weit abgetrieben worden. Derart leichtsinnig werden wir nicht mehr sein!
    Der gesamte nächste Tag gehörte dem Visitors Center von Cape Kanaveral. In mehreren riesigen Hallen + Freigelände werden die Apollo- und Spaceshuttlemissionen sowie aktuellen Raketenprogramme, auch in Zusammenarbeit mit Airbus oder Elon Musk, dargestellt und viele originale Raumschiffe ausgestellt. Wir fanden es besonders eindrucksvoll, wie die wiederverwendbaren Raketen durch den wiederholten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre Schmauchspuren und andere „Abnutzungserscheinungen“ an der Aussenhülle erkennen lassen. In interaktiven Schautafeln und mit Videopräsentationen gibt es viel Abwechslung - so verbrachten wir 8 (!) spannende Stunden. Ich interessierte mich mehr für die Halle mit den „Zukunftsvisionen“ wie die geplanten Marsmissionen, und wie man sich längeres Wohnen im Weltall vorstellt („Space Habitat“). 7 Monate dauert bei den derzeitig verfügbaren Geschwindigkeiten die Reise zum Mars, da kann man nicht die ganze Zeit im Cockpit sitzen. Ein Marsmobil der Amerikaner ist ja schon dort unterwegs und sammelt fleißig Gestein, welches bei folgenden Missionen zur Erde zurückgebracht werden soll, um dann vielleicht das Geheimis von Leben auf dem Mars zu lüften.
    Gestern, am 13. August trafen wir wie vereinbart in der Ferienwohnung von Prof. Günther Hochhaus von der University of Gainsville in St. Augustine ein. Das deutsche Paar war vor über 30 Jahren in die USA gezogen. Günther hatte vor mehr als 30 Jahren für meinen 2019 verstorbenen Mann pharmakokinetische Messungen an Serumproben durchgeführt. Seine Frau Renate und er empfingen uns sehr herzlich, wir redeten über vergangene und aktuelle Zeiten und verbrachten schöne Stunden zusammen, beim Kaffee, Spaziergang am Atlantik und ICW und Abendessen mit Lachs und Salaten.
    Heute früh statteten wir St. Augustine selbst einen Besuch ab. Es wurde 1565 von den Spaniern gegründet und gilt als die älteste durchgehend bewohnte Stadt der USA. Da die Ferienzeit hier gerade zu Ende gegangen ist, war das historische Stadtzentrum (mehr ein historisches Strässchen) nicht überfüllt, und wir gönnten uns einen leckeren Eisbecher und zwei große „Americanos“.
    Weiterlesen

  • Das Abkärchern befreit Vitila von den meisten Schalentieren
    Fahrt an der Nordküste Trinidads zur Maracas BayMaracas BayEinfahrt zur Maracas Bayzu den Weisswürsten aus der Dose brauchte es natürlich Brez'nnoch einige entspannte Abende in der Maracas Bayunsere Mitbewohnerin JohannaJohanna muss ausquartiert werden vor dem Trockendock...😁Werftkulisse in der Bucht vor Chaguaramasdie berühmte Yvanna von Peake's hilft uns mit dem Papierkrieg beim Einklarieren 🙈Rigg-Check von Chrisauch Uwe darf mit der Lupe mal schauen...die schwergängige Rolle vom Vorsegel wird von Chris auch repariert6 Tage im heißen Trockendock ...😰Thomas Sand vom Nachbarkat. hat uns mit zum Bus zum Markt nach Port of Spain eingetragender häufige Weg über den Werftplatz zum Hotel rüberletzter gemütlicher Abend zum Dinner im "Sails"geschafft auf den Flughafengemütlicher Warteplatz für 3 h bis zur Gate-Aufforderung

    Vitila wird trockengelegt…

    7. August 2024 in Trinidad und Tobago ⋅ ☁️ 30 °C

    Am 22. Juli begann morgens unser Einklarierungsmarathon in Chaguaramas. Ich hatte ja alle 8 online vorbereiteten Zettel ausgedruckt und mit unseren Unterschriften als PDF eingescannt bereits zur Peake Marina gemailt. In deren Büro gingen wir dann Montag früh. Die Frau, um die sich dort alles dreht und die alles im Griff hat, ist Yvanna. Da wir am Sonntag den 21.7. bereits in der Scotlandbay übernachtet hatten, und dies ohne Einklarieren offenbar nicht erlaubt ist, hatte sie alle 8 Zettel schon neu ausgefüllt und die Ankunft umdatiert.
    Ausgerüstet mit diesem Papierkram und einem neuen Schnellhefter von Peak (mit den Info- und Ausfüllzetteln von Peak…🙄) fuhren wir mit dem Dinghi zu Immigration und dann zu Customs. 2 Stunden dauerte alles insgesamt, einen Zettel mit der Dokumentation der Einreise erhielten wir gestempelt zurück. Gut Wegpacken! 25 U.S. Dollar kostete trotzdem die „Sonntagsgebühr“, und eine mündliche Verwarnung gab es obendrauf, weil wir nicht sofort einklariert hatten. Schuldbewusst senkten wir den Blick….😉
    Wir verlegten uns danach in die Maracas Bay an der Nordküste Trinidads, fuhren vorbei an atemberaubender Steilküste. Die Woche in der Bucht nutzten wir für Aufräumen, gekühlte Vorräte aufessen, Putzen, Testaufbau unserer mobilen Klimaanlage für die Zeit der Abwesenheit, Planen von Reparaturen, Unterbodenreinigung, Einschweißen von einiger Kleidung und Kissen zur Lagerung, 3 Wäschen + Bügeln, damit keine auch nur 1 mal getragene Kleidung zurückblieb. Dies wurde allenthalben zum Schutz gegen Schimmel empfohlen. An Land konnten wir mangels Dinghi-Dock nicht, zum Beachen des Beibootes war die Brandung zu stark. Der Schwell in der Bucht war für Katamaran aushaltbar, Wasserqualität ging so….
    Die letzten 2 Nächte vor unserem Hawlout-Termin am 2.8. verbrachten wir wieder näher vor Chacuaramas.
    Wir mussten ja auch noch unsere Mini-Krabbe „Johanna“ ausquartieren. Sie war in einer Bucht auf Grenada bei uns eingezogen, ernährte sich von unserem Bewuchs am Boot, und schlief gerne in den kleinen Nischen rund um unsere Badeleiter. Auch längere Segeltripps hatten sie nicht vertreiben können. Am letzten Tag in der Bucht fing Uwe Johanna in einem Desertglas 😂 ,und danach wurde sie bei den Mangroven am Ufer ausgesetzt. Eine 8-wöchige Trockenzeit an Land hätte für sie den sicheren Tod bedeutet.
    Das Hawlout tags darauf war gut organisiert und professionell mit Taucher durchgeführt. Es verblieb uns noch genau 1 Woche in Trinidad bis zum Flug in die USA. Für die Zeit hatten wir ein Hotel nahe der Werft gebucht. Auf der Werft ist es schon extrem heiß und feucht, es fehlt die Meeresbrise, und die wassergekühlte Klimaanlage zum Schlafen kann ja nicht benutzt werden.
    Wir konnten noch einen Handwerker organisieren zum Motor- und Generatorservice, und „Mr. Clean“ verpflichteten wir zum Bootspolieren. Das Wichtigste war noch der Rigger Chris Monteroy, der am 6.8. mit seiner Truppe zum Rigg-Check anrückte. Im Gegensatz zu der Prüfung im November in Menorca hatten wir diesmal das Gefühl, dass es gewissenhaft gemacht wurde: er entdeckte mit seiner Lupe kleine cracks in den Kautelen und Materialermüdung in den Terminals in Form von winzigen Löchlein. Nach 10 Jahren ist damit bei einem Rigg zu rechnen. Wir entschlossen uns, es hier komplett erneuern zu lassen. Anfang Oktober, wenn wir wiederkommen. Nur die Matratzen abgeben zur Erneuerung des Schaumstoffs gelang uns nicht: Ich hatte im Laden vorgesprochen und um einen Kostenvoranschlag gebeten. Es kam aber bis heute nichts…. Karibik eben.
    Am 9.8. schlossen wir unsere Vitila für die nächsten 8 Wochen ab. Ein netter Bootsnachbar, der Amerikaner Thomas Sand vom Kat. Kontiki, wird gel. über seine App. nach unserem Batteriestand schauen. Um 5.00 Uhr stiegen wir ins Peake-Shuttle, das uns in 1 Stunde kostenlos zum Flughafen brachte. Da war dann auf jeden Fall ein Tip für den netten Fahrer fällig.😀
    Weiterlesen

  • Fahrt durch raues Wasser
    ... mit knapp 10 Ktn durch das Wasser, aber nur 6,8 Ktn über Grund.Wir sind nicht allein unterwegs.Herrliche VollmondnachtPartyzeit Sonntagabend in Trinidad

    Auf nach Trinidad

    20. Juli 2024, Caribbean Sea ⋅ ☁️ 27 °C

    Heute ist es nun soweit, unsere letzte Etappe vor der USA-Reise bricht an. Der Wetterbericht sagt guten Wind bis 17 Ktn aus ONO Richtung voraus. Genau das was wir benötigen um der starken Strömung aus Osten etwas entgegenzusetzen. Um kurz vor 17:00 Uhr lichten wir den Anker, und pünktlich um 17:00 Uhr setzen wir die Segel. Da der Wind mit max. 17 Ktn vorhergesagt ist, verzichte ich erstmal auf ein Reff. Wie das hier aber so mit dem Wetterbericht ist, mal stimmt er und mal nicht. Die Windrichtung passt, aber als wir aus der Windabdeckung rauskommen, liegen gleich etwas über 20 Ktn an. Kann ein Kapeffekt sein. Ich zögere noch mit dem Reffen. Nach 10 min. verkleinere ich aber das Großsegel. Die Wellen haben inzwischen auch schon gut zugenommen. Ich telefoniere gerade mit meinem Freund Andreas, da gibt es einen Knall und das Boot wird erschüttert . Eine Welle hat sich direkt neben unserer Vitila gebrochen, schießt über das ganze Deck und Dach bis in den Steuerstand und durchnässt mich, obwohl ich eigentlich geschützt hinter dem Steuerrad sitze. Unsere eine Dachluke ist offenbar nicht ganz dicht, und Doris, die gerade darunter schläft, bekommt auch einiges an Salzwasser ab. Wie wir später feststellen, ist dabei auch eine unserer Glaslampen heruntergefallen. Die Glassplitter haben sich über den ganzen Boden verteilt.
    Auf Grund des starken Windes kommen wir erfreulich gut voran. Durch das Wasser gleiten wir mit bis 9 Ktn, über Grund machen wir aber nur 6 Ktn Fahrt, da uns die starke östliche Strömung versetzt. Der Vollmond erhellt die Nacht ziemlich gut, und die Wasseroberfläche ist bei diesem Licht deutlich zu erkennen. Wie ich so ins dunkle Wasser schaue, sehe ich plötzlich etwas Längliches schwimmen: Wir steuern direkt auf einen Baumstamm zu. Ich kann gerade noch den Autopilot deaktivieren und reiße das Ruder nach Backbord. Ganz knapp gehen wir an dem Stamm vorbei. Ich kann nicht genau beurteilen, wie groß dieser war, kann aber auch gut auf diesen Test verzichten. Vor kurzer Zeit hat ein Freund vor Panama mit einem Baumstamm Bekanntschaft gemacht und dabei sein Saildrive verloren. Weiter muss man sehr wachsam bleiben, und unser Boot wird von den 2 Meter Wellen mächtig hin und her geschaukelt. Eine derart große Wassermasse kommt aber nicht nochmal über uns…
    Um ein Uhr ändere ich den Kurs, die Wellen kommen jetzt mehr von hinten und damit wird unsere Fahrt gemütlicher. Für Doris fängt nun die Schicht an und ich lege mich bis 5:00 Uhr aufs Ohr. Ihre Schicht verläuft ohne weitere Vorkommnisse. Die letzte Nachtfahrt für längere Zeit, und die bei herrlichem Mondschein, genießt sie mit Musikhören und dem Hörbuch „der Eisbär und die Hoffnung auf morgen“ von John Ironmonger. Er war u.a. mit dem tollen Buch „Der Wal und das Ende der Welt“ 2015 berühmt geworden. Hier hatte er ein Szenario wie zur Coronazeit praktisch vorausgesehen. In beiden Büchern spielen das Meer und die Natur eine spannende Rolle. Schön zu lesen und nachzuempfinden, wenn man gerade auf dessen Wogen schaukelt…
    Um fünf übernehme ich wieder das Ruder und wir haben schon Land in Sicht. Die Dämmerung hat gerade begonnen und die Kulisse von Trinidad schält sich aus der Dunkelheit. Noch einige Meilen vom Land entfernt nehmen wir einen unangenehmen Dieselgeruch war. Das Wasser spiegelt sich in den Regenbogenfarben. Irgendwo muss Treibstoff ausgelaufen sein. Ist es noch auf das Schiffsunglück vom Februar zurückzuführen? Ich kann nichts Aktuelles im Internet finden.
    In der Durchfahrt Bocas del Dragon tauchen dann plötzlich unsere Lieblinge, die wir schon seit langem vermisst haben, auf: eine Schule großer Delfine springt plötzlich aus dem Wasser und spielt in unserer Bugwelle. Was für ein toller Anblick! In dieser Meerenge türmen sich relativ glatte höhere Wellen auf, da macht es offenbar besonderen Spaß, hochzuspringen und sich wieder ins Wasser fallen zu lassen. Es fasziniert uns immer wieder, diese tollen Geschöpfe zu sehen.
    Nach einer ganzen Weile verabschieden sie sich, und wir steuern unsere Bucht an, die wir schon bei unserer Flucht vor Beryl kennengelernt hatten. Wir erkennen sie aber fast nicht wieder. Das Wasser ist total schmutzig und stark nach Diesel riechend. Hier können wir nicht bleiben. Wir fahren wieder raus und gehen in die Bucht gegenüber. Auch hier der Geruch nach Diesel. Weitern hinten wird es etwas besser. Wir werfen den Anker, er hält auch gut. Unser Nachbarboot meint, wir seien etwas nah dran. Die Frau hat nicht ganz Unrecht, da wenig Wind ist und die Boote sehr unkontrolliert in der Gegend herumtreiben. Wir Ankern noch einmal um und lassen viel Abstand. Jetzt passt es . Es ist ja immer noch relativ früh am Tag, aber so langsam füllt sich jetzt die Bucht. Es kommen immer mehr Ausflugsboote, die gegenüber am Strand festmachen. Mit ihnen kommen auch gewaltige Soundanlagen zum Eisatz, und die Kapitäne scheinen sich in der Lautstärke der Musik übertreffen zu wollen. Ich halte es nur noch mit meinen EarPods von Apple aus. Diese können die Umgebungsgeräusche fast komplett unterdrücken. Wir haben die Hoffnung, dass die Boote zum Sonnenuntergang aus der Bucht verschwinden. Machen sie auch, bis auf die zwei lautesten, und diese bleiben bis gegen neun Uhr. Auch beim Abendessen dröhnen sie uns mit einer Art „ Reggae-Techno“ zu. An Schlaf ist nicht zu denken und unsere Laune hat dadurch ganz schön gelitten. Sonntag Abend ist Partytime in der Karibik. Muss man das jetzt in den Turnplan auch noch mit einbeziehen ? Um zehn fallen wir ins Bett, nachdem endlich Ruhe eingekehrt ist.
    Weiterlesen

  • die Carenage
    einige Boote, wohl unbeaufsichtigt, hat es durch Beryl doch an den Strand gespült.vom Fort St. George . dasselbe war wegen Renovierung nicht zugänglich.Haus des Kakaoskleines Museum mit Demonstration und - natürlich - Verkauf 😉wir bekamen eine private Trommeleinlage...🙃Bischofssitz; Kathedrale der unbefleckten Empfängnisalte Gebäude in der Carenageauf dem Obst- und Gemüsemarktdoch noch ein Lokal fürs verdiente Bierchen gefundenTagesausklang unter Männern auf unserer Skylounge . hier mit Werner von der "Bring me the horizon"gesellige Abende. hier mit Andrea, Pauli, Resi und WernerAnkunft in der Grand Mal BayHighlight: Skulpturenpark unter WasserGipfel erreicht! 200 m mit toller AussichtRAMs Supermarkt stach positiv hervorletzter Abend im Marina Restaurant

    Grenada ist nochmal davongekommen

    19. Juli 2024 in Grenada ⋅ ☁️ 29 °C

    Eigentlich waren wir schon am 27. Juni in Grenada angekommen, und hatten dort auch ordnungsgemäß einklariert. Nach 2 Tagen hatten wir uns aber wegen des herannahenden Hurricanes entschieden, nach Trinidad auszuweichen. Darüber gibt es bereits einen Footprint.
    Ab dem 2. Juli verbrachten wir die letzten Wochen bis gestern Abend, den 20.7., auf Grenada.
    Recht viel Aufregendes ist nicht passiert (zum Glück ?). Von unserem 1. Ankerplatz in der Hartmann-Bucht erschlossen wir uns zu Fuß einen recht schönen, für karibische Verhältnisse gut ausgestatteten RAMs-Supermarkt. Auf dem Weg dorthin liegt eine schöne Brauerei mit urig aus Holz gestaltetem Ausschank- und Restaurantbereich. Dort kehrten wir auf dem langen Fußweg durch die Wärme einmal ein.
    Viele Freunde, die wir auf unserem diesjährigen Weg durch die karibische Inselwelt kennengelernt hatten, trafen nach und nach auf Grenada ein. Teilweise als Zwischenstation, teilweise um das Boot hier abzustellen und einige Wochen wegzufliegen. Deswegen waren viele Abende privaten, gemütlichen Treffen auf den Booten mit gemeinsamem Kochen oder im Restaurant gewidmet.
    Am Sonntag den 14.7. zog es uns dann doch hinüber zur Westküste der Insel. Hier entschieden wir beim Schnorcheln im Bereich der Ausstellung von Unterwasserskulpturen des Bildhauers Jason deCaires Taylor doch einen kompletten Tauchgang hier zu unternehmen, da bei eher trübem Wasser von oben nicht allzuviel zu erkennen war.
    Wir haben es nicht bereut! Die Figuren sind in einer Tiefe von 5-8 Meter einzeln oder in Gruppen angeordnet und sehr eindrucksvoll. Sie stehen seit 2007 dort und sind zum Teil schon recht farbig bewachsen. Sie stellen Motive und Personen aus der Kultur der Kariben und speziell der Grenader dar: Krieger, Zauberer, einTisch mit Stillleben, Sagengestalten wie Meerjungfrau, Menschen aus dem Karneval, indigene Motive u.v.m. Sie bestehen aus pH-neutralem Spezielbeton, der lange hält und keine schädlichen Stoffe emittiert. Die Veränderungen der Skulpturen durch Strömung und Bewuchs sind beabsichtigter Teil der Installation.
    Einen weiteren ganzen Tag widmeten wir der Hauptstadt St. George mit Sendall-Tunnel aus dem 19. Jahrhundert, für Kutschndurchfahrten zur Altstadt vom Hafen konzipiert, jetzt einspurig für Autoverkehr und Fußgänger, Kathedrale, altem Fort St. Georg, altem Hafen Carenage und „Haus des Kakaos“.
    Im Bereich Carenage fanden wir in einem Supermarkt, in den wir nur so interessehalber mal reingeschaut hatten, sogar eine Flasche Ouzo, was wir hier in der Karibik noch gar nie entdeckt hatten! Die 1L-Flasche für 75 karibische Dollar (ca. 25 Euro) wanderte in unseren Barschrank. Hatten wir das Gläschen dieses Getränkes nach dem Essen in unseren langen Segelmonaten in der griechischen Inselwelt doch sehr schätzen gelernt und hier vermisst...
    Uwe unternahm von der Grand Mal Bay aus auch eine sehr schöne Wanderung zu einem tollen Aussichtspunkt auf einem Berg.
    Am letzten Tag ging’s wieder zurück in die Prickly Bay. Hauptsächlich um uns bei einem gemeinsamen Dinner mit 4 Ehepaaren alle nochmals zu sehen und letztendlich (hoffentlich nur auf Zeit) zu verabschieden. Aufgrund der Wettervorhersage mit passendem gutem Wind aus Nord-Ost-Ost war unsere Abfahrt Richtung Trinidad auf den Folgetag, den 20.7., festgesetzt. Auch Pauli und Andrea von der SYMI reisten am 20.7. ab, für mehrere Wochen nach Wien. Ulrike und Thomas fliegen am 25.7. nach Deutschland, Wolfgang und Evi folgen Mitte August nach Trinidad, in dasselbe Trockendock bei Peake’s wie wir.
    Weiterlesen

  • Salt Whistle Bay auf Mayreau
    der Rum Punsch specialauf dem Weg ins einzige Dorf auf Mayreaudie bekannte Bar Robert Righteousdie gemauerte 1930 eingeweihte Kirchedas schöne und gute Restaurant "Island Paradise"Abendessen dortdie Kartenspieler im Nebenraumunser Transportmittel nach Cliftonobststände in Cliftonnach dem Hurricanedie reste der Bar des Bob Marley Fansdie Reste des "Island Paradise"Blick über die Chatham Bay nach dem Sturm (Ausschnitt aus Video vom Internet)

    Mayreau und Union Island- lost paradises

    9. Juli 2024 in St. Vincent und die Grenadines ⋅ 🌬 29 °C

    Nach unseren Karibik-pur Erlebnissen in den Tobago Cays sind wir am 17. Juni das kurze Stück zur Insel Mayreau weitergesegelt. Die berühmte Salt-Whistle Bay bereitete uns zunächst keinen so erfreulichen Empfang. Sie war recht voll und es war windig, so dass man sich mit den Booten in der Nacht doch Recht nah kam, zumal ein Teil der Gefährte an Bojen festgemacht war, was unterschiedliche Schwoibewegungen im Vergleich zu den Ankernden bedeutet. Nachts erlitten Paulis Boot und unseres doch leichte Zusammenstöße mit einem Nebenschiff und die Ruhe war dahin. Der junge Skipper vom Motorboot neben uns kam noch im Dunkeln mit seinem Dingi herüber mit der Idee, einen Zweitanker von uns ausbringen zu dürfen. Gesagt, getan, und wir lagen viel gesicherter. Da es aber auch tagsüber laut und unruhig in der Bucht war, brachen wir zeitig auf, um in die benachbarte Bucht umzuankern, wo wir ziemlich alleine waren.
    Tage später kehrten wir am Spätnachmittag mit unserem Beiboot glücklicherweise nochmals in die Salt-Whistle Bay zurück, es war recht leer geworden, und wir trafen uns am Strand mit Resi und Werner von der „Bring me the Horizon“ zum Spaziergang und Sundowner. Der Rumpunsch in der kleinen Bar war wirklich große Klasse! Keiner ahnte zu der Zeit, dass das nur 4 Quadratkilometer große Inselchen bald dem Hurricane Beryl zum Opfer fallen sollte.
    Von der mittleren Bucht aus machten wir den ersten Landausflug, um den einzigen Ort und die einzige Strasse von Mayreau näher in Augenschein zu nehmen. Da der Ort hübsch am Hang verteilt war, ging es bis hoch zum berühmten Kirchlein ständig bergauf, vorbei an der bekannten bunten Bar des Bob Marley-Liebhabers „Robert Righteous“ und am Restaurant „Island Paradise“.
    Die gemauerte Kirche entstand 1930 durch die Initiative eines Benediktinermönches, der, nachdem alle vorherigen Holzkirchen durch Feuer oder Sturm vernichtet worden waren, in Belgien einen vierwöchigen Maurerkurs absolvierte und seine neuen Kenntnisse den Einwohnern vermittelte. Seit fast 100 Jahren hatte sie nun dort gestanden und diente mit den Nebenräumen auch als Grundschule. Wir trafen dort Kinder und die Lehrerin, die gerade Feierabend hatten, sowie eine ältere Dame, die uns Postkarten schenken wollte.
    Abends speisten wir zweimal bei James im „Island Paradise“, jeweils mit Freunden. Den liebevoll gedeckten Tisch incl. blauer Stofftischdecke und Porzellan sowie das gute Essen zu fairem Preis werden wir nie vergessen. Am 2. Abend spielten im Nebenraum einige Männer Karten, auch mit Einem von Ihnen sprachen wir.
    Nach einer guten Woche machten wir uns dann Richtung Union Island auf, um dort aus dem Land „St. Vincent und die Grenadinen“ auszuklarieren. Wir liessen den Anker in der wunderschönen Chatham Bay fallen, und hatten jetzt nur noch das Problem zu lösen, wie wir zum Hauptort Clifton zum Zoll und der Einwohnerbehörde kommen sollten.
    Pauli segelte direkt in die Clifton Bucht, wir fuhren mit Dinghi und örtlichem Kleinbus rüber, Resi & Werner nahmen den gesamten Fußmarsch hinüber auf sich. Das Ausklarieren gestaltete sich freundlich und zügig. Der Ort Clifton war sehr hübsch, lebendig und bunt. Wir nahmen uns noch die Zeit, um an einem Obststand frische Früchte zu kaufen. Auch zurück zum Dinghi gabelten wir einen Kleinbus auf, der uns für 10 EC (etwa 3 Euro) Einsteigen ließ. Uwe hatte den Fahrer einfach freundlich angesprochen. Allmählich haben wir es vermutlich heraus, wie das hier so läuft…
    Einen wunderschönen Abend verbrachten wir am Strand der Chatham Bay im Pink Restaurant von Vanessa. Ein Spaziergang am Strand bei Sonnenungergang führte uns noch an mehreren anderen hübschen Lokalen und Bars, sowie einfachen Fischerhütten mit ihren Booten davor vorbei. Einer der Anwohner sammelte und verkaufte große Muscheln, und hatte damit seinen ganzen Vorgarten dekorativ verschönert.
    Da sich nun bereits das Herannahen des ersten Hurricanes der Saison ankündigte, welcher bald danach schon auf „Beryl“ getauft wurde, wurden alle Segler zunehmend unruhig, und strebten südlicheren (oder ganz nördlichen) Inseln zu wie Grenada und Trinidad.
    Zu diesem Zeitpunkt gab es nur eine grobe Vorhersage des Zugweges des Sturmes, dass er die Karibik treffen würde, war aber schon sicher. Je näher ein Wirbelsturm heraneilt, desto genauer werden die Vorhersagen.
    Leider konnten wir deshalb keinen weiteren Tag in dieser wunderschönen Bucht und auf Union Island verbringen, wir waren das vorletzte Boot, das dort aufbrach, die Bucht war plötzlich leer geworden…
    Leider muß ich, um an der Realität zu bleiben, einige vorher-nachher Bilder einfügen. Schon das Schreiben des Textes und Heraussuchen der Photos von den wunderschönen Orten fällt schwer, wenn man weiss, dass das Meiste davon zerstört darniederliegt.
    Weiterlesen

  • Die Flucht geht weiter

    30. Juni 2024, Caribbean Sea ⋅ 🌬 28 °C

    Wir haben uns nach Grenada geflüchtet und haben uns hier in Sicherheit gewähnt. Doch je näher der Sturm kommt, umso unsicherer werden wir. Gestern Abend haben wir uns mit Werner und Resi abgesprochen, heute Vormittag noch einmal zu beratschlagen, wie wir uns verhalten sollen, da die Hurrikanverhersage den Sturmverlauf immer südlicher sieht. Wir entscheiden gemeinsam, rasch nach Süden außerhalb der Hurricanebahn zu Segeln. Die Zeit scheint uns ausreichend, da der Kern des Sturmes erst am Montag um 14 Uhr über Grenada sein soll, und wir nur 14 h bis Trinidad zu fahren haben. Der Plan war also sonntags um 14:00 Uhr zu starten, um Montag Morgen mit dem Sonnenaufgang am Ziel in Trinidad anzukommen.
    Gegen 10 gehen wir ins Bett. Es wird für mich eine unruhige Nacht. Ständig werde ich wach, zwinge mich zur Ruhe, schaue bewusst nicht aufs Handy auf die Wettervorhersagen. Morgens gegen 5:00 Uhr höre ich draußen ein komisches Geräusch, irgend ein Knacken, ganz ungewöhnlich, ich habe dieses Geräusch vorher noch nicht gehört. Ich stehe auf und schaue nach. Direkt hinter uns geht ein Boot Anker auf. Ich blicke mich um: Ganz viele Lichter von ausfahrenden Booten sind zu sehen. Jetzt kann ich nicht mehr anders, schaue mir die aktuellen Wetterdaten an, ich bin ja jetzt eh hellwach. Und bloß gut, der Hurrikan hat inzwischen weiter an Fahrt aufgenommen. Zog er die letzten Tag mit bis zu 20 Ktn vorwärts, so sind es jetzt bis zu 35 kt. Er wird also viel eher eintreffen.
    Inzwischen ist mein Puls auf hundert, eine Entscheidung muß getroffen werden. Ich wecke Doris, berichte ihr von meinen neuen Erkenntnissen und bitte sie, unser Buddyboot auch gleich zu informieren. Sie melden sich aber nicht. Schnell lasse ich unserer Dinghi runter und brause rüber. Da sind sie auch schon an Deck. Schnell besprechen wir die Situation. Ich renne offene Türen ein, auch Werner hatte sich schon Gedanken gemacht und wollte mich noch gegen Mitternacht anrufen, hat es aber aus Rücksicht nicht getan. Egal, jetzt müssen wir schnell handeln….
    Um 5:30 Uhr holen wir den Anker auf. Die „Horizon“ hat etwas Probleme, ein Motor funktioniert nicht. Wir fahren nochmal zurück zu ihr. In dem Moment kommt der Anker aus dem Wasser. Jetzt also volle Kraft Richtung Meer und Segel setzten. Als wir aus der Bucht rauskommen empfängt uns eine kräftige Welle und Wind mit bis zu 25 Ktn. Wir fahren im ersten Reff und sehen teilweise 10 Ktn. Speed auf der Logge. Das ist gut so, denn wir haben 84 sm vor uns und wollen im Hellen ankommen. Zusätzlich müssen wir noch mit einer starken Strömung von ca. 2,5 Ktn rechnen, die uns nach Steuerbord versetzt und wir dadurch noch eine größer Strecke zu bewältigen haben.
    Gleichzeitig mit uns sind noch viele weitere Boote aufgebrochen. Einige davon kennen wir persönlich. Und auch Stunden später starten immer noch viele Boote, diese werden allerdings erst in der Nacht eintreffen.
    Wir sind jetzt erst einmal froh, diese Entscheidung heute Morgen so zügig und einstimmig getroffen zu haben. Der Hurrikan hat bereits die Stufe 4 erreicht und dreht immer weiter nach Süden.
    Inzwischen hat der Wind hier draußen abgeflaut, er weht nur noch mit ca. 10 - 12 Ktn. Um unser Ziel noch bei Tageslicht zu erreichen, ist das zu wenig, ich schalte einen Motor dazu. Kurz vor Trinidad kommt noch eine Regenwand angezogen, die auch wieder reichlich Wind und starke Böen mit sich bringt. In einer Rauschefahrt fliegen wir unserem Ziel entgegen und können glücklich in einer kleinen geschützten Bucht, die erstaunlicherweise noch vollkommen leer ist, unseren Anker fallen lassen. Schnell noch den Anker Abtauchen, und dann ein Ankerbier trinken. Bei der Kontrolle sehe ich, dass der Grund nicht optimal ist. Er besteht zum größten Teil aus abgestorben, kleinen Korallenteilchen und hartem Sand. Da der Wind hier nicht so stark werden soll, entscheiden wir zu bleiben. Wir gehen auf ein Bier zu unseren Freunden aufs andere Boot und werden auch gleich zum Abendessen eingeladen.
    Die Nacht verläuft ruhig, es weht kaum Wind und ich kann diesmal sehr gut schlafen. Auch am Morgen ist alles in bester Ordnung. Um 11:30 Uhr beginnt es allerdings mit einem Mal an zu Blasen: Ich kann 30 kt in Böen auf der Anzeige erkennen, aber unser Anker hält. Bei unseren Freunden leider nicht. Sie müssen Ankerauf Gehen, was bei einem Grundwind von 20 kt nicht schön, aber möglich ist. Sie kreuzen in der Bucht hin und her und lassen sich vom Wind treiben. Die Wellen sind niedrig und so ist das kein Problem. Nach zwei Stunden lässt der Wind nach, und wir haben unseren ersten schweren Hurrikan überstanden. Die „Horizon“ ist auch wieder fest im Grund verankert.

    P. S. Auch unsere Freunde in Grenada haben den Hurrikan gut überstanden. Er ist kurz vor der Insel etwas nach Norden abgezogen und hat dadurch nicht die schrecklichen Auswirkungen vom Hurrikan „Ivan“ gehabt.
    Weiterlesen

  • Hier sind wir noch mitten im prognostizieren Zentrum
    Die meisten Segelboote flüchten in den SüdenMit dem Kleinbus zur EmigrationSchnell noch Obst und Gemüse kaufenDas kleine Haus mit dem Zoll- und Einwanderungsbüromit dem Dinghi bei Wind und Wellen zum AusklarierenSo schnell ändern sich Pläne ...Das Sturmtief auf Wetteronline

    Auf der Flucht vor dem Hurrikan

    27. Juni 2024 in Grenada ⋅ ☀️ 29 °C

    Eigentlich wollten wir viel länger in der schönen Bucht Chatham Bay auf Union Island bleiben. Tolle Natur, schönes durchsichtiges Wasser, die Boatboys sehr nett und unaufdringlich. Aber wie das so bei Seglern ist, das Eine ist der Plan, und dieser wird meist durch Irgendetwas über den Haufen geworfen. In unserem Fall ist es diesmal ein drohender Hurrikan. Er ist gerade damit beschäftigt, sich über dem Atlantik aufzubauen, und soll am Montag bei uns in der Karibik sein. Keiner weiß im Moment genau, wie stark er werden wird, und wo er genau entlangzieht. Im Moment sieht es aber so aus, dass sich sein Auge genau auf uns richtet, wir müssen also weg hier.
    Als erstes heißt es Ausklarieren aus dem Land „St. Vincent and the Grenadines“. In der Bucht, in der wir geraden liegen, geht das nicht. Es gibt drei Möglichkeit zu den „Customs and Immigration“ zu kommen: Wir können mit unseren Papieren im Rucksack über den Berg nach Clifton Wandern, direkt mit unserer Vitila in die Clifton Bay Umankern, oder mit dem Dinghi 5 sm in die Clifton Bay hinüberpreschen.
    Mit dem Segelboot wollen wir nicht hin, weil Ankern schlecht möglich ist, und die Boatboys, die Einem dort eine Boje zum Anlegen „verkaufen“ wollen, einen sehr schlechten Ruf haben. Wandern wäre schön, wir müssten aber über einen hohen Bergrücken, und 2-3 Stunden bei der Hitze und dem Zeitdruck macht keinen richtigen Spaß…. Wir entscheiden uns daher für das Dinghi. Im Schutz unserer Bucht kommen wir zunächst auch gut voran. Aber als wir ums Kap biegen, bläst der Wind mit einem Mal von vorn, und die Wellen werden auch immer höher. Wir haben etwas über die Häfte der Strecke von 5 sm hinter uns, da werden die Wellen so gewaltig, dass ich ans Umkehren denke. Der Motor spinnt auch mit einem Mal. Irgendwas müssen wir jetzt ändern. Den Motor bringe ich zur Vernunft, indem ich ihn ausschalte und wieder starte. Den Wellenritt will ich nun durch eine Fahrt hinter dem Riff etwas angenehmer gestalten. Als wir uns indes der Stelle nähern, wo ich das Riff passieren will, wird es sehr flach beim Hinunterblicken und die Wellen eher unangenehmer, so dass wir auf eine Weiterfahrt verzichten müssen. Wir drehen zunächst um in Richtung unserer Ankerbucht.
    Doris hat plötzlich die Idee, in eine andere, benachbarte Bucht zu fahren und das letzte Stück zum Hauptort Clifton doch zu Fuß zu gehen. Gute Idee denke ich und steuere auf gut Glück ein Dinghidock an, und wir können mit Zustimmung der Einheimischen dort gut festmachen. Ich gebe die zu laufend Stecke in Komoot ein, und los geht es. Knapp 3 km liegen vor uns, leider ohne Wasservorrat, wir haben ja auch keine Wanderung geplant. Was soll’s, vielleicht finden wir unterwegs etwas.
    Da hält neben uns ein Kleinbus und Jemand fragt freundlich heraus, ob wir mitfahren wollen. Ja gern, wohin fährt er denn? Nach Clifton. Wir sagen dem Fahrer unseren Wunsch, und so werden wir direkt bis vor das Büro der Ausklarierungsbehörde gefahren, toller Service! Jetzt die nächste Hürde. Wir erwarten eine große Menschenmenge im Büro, weil viele Segler wegen des Sturmes in den Süden streben, und der Dame im Office geht zusätzlich ein negativer Ruf voraus. Die erste Überraschung, es ist nur EIN weiterer Segler vor uns im Büro, und die Dame ist heute gut drauf, sie hat sogar ein Lächeln für uns. Wir haben die Formalitäten nach 15 min. erledigt, und stehen schneller wieder auf der Straße als gedacht. Wir gehen wieder zurück Richtung Boot und werden von einer Frau angesprochen, ob wir Obst kaufen wollen. Erst schauen wir uns verdutzt an und ja, da war doch noch was, Obst und Gemüse war in den letzten Tagen völlig ausgegangen. Heute Morgen hat uns Alex, ein Bootboy, zwar schon Mangos vorbeigebracht, aber Tomaten, eine Avocado und ein frischer grüner Salat wanderten dann doch noch in unseren Rucksack. Wieder geht es auf die Straße, und in dem Moment kommt wieder so ein Kleinbus angefahren. Ich halte die Hand raus, er hält an, fragt kurz wohin, und nach kurzer Preisabsprache geht die Fahrt ab, unglaublich. diese Busse halten unterwegs immer wieder an, wenn Jemand Ein- oder Aussteigen will. Nach 50 Minuten insgesamt sind wir wieder an unserem Dinghi, haben uns ausklariert, eingekauft und den ganzen Weg hinter uns gebracht. Damit haben wir im Traum nicht gerechnet, super! Bei ordentlichem Wellengang geht es wieder zurück zum Boot.
    Inzwischen sind von 15 Booten nur noch zwei in der Bucht, unsere Freunde Resi & Werner und wir. Diese sind allerdings per Fuß unterwegs zum Ausklarieren. Jetzt flott alles Klarmachen zum Ablegen. Schnell noch den Abwasch erledigt, Segel Fertiggemacht, und der Startschuss fällt. Das Groß habe ich bereits vor dem Anker hochgezogen, alles geht soweit gut, der Anker kommt schön hoch und rastet brav im Ankerkasten ein. Aber was ist das nun schon wieder? Beim Beschleunigen kommt ein komisches Geräusch vom linken Propeller. Schnell wieder in den Leerlauf Schalten und Nachsehen. Da hängt doch wirklich eine rote Leine in unserer Schraube. Was nun? Gleich wieder Umdrehen, neu Ankern und ins Wasser springen, oder Weitersegeln? Wir entscheiden uns für‘s sofortige Kontrollieren. Hier kenne ich die Bucht, und die Maschinen müssen immer beide einsatzbereit sein. Schnell das Segel eingeholt und den Anker ausgebracht. Das gestaltet sich etwas schwieriger mit nur einem Motor, gelingt aber auf Anhieb. Ich hoffe inständig, dass nichts am Antrieb passiert ist. Beim Abtauchen sehe ich gleich das Problem: wir haben uns tatsächlich eine orange Leine eingefangen, zum Glück kann ich sie ohne Weiteres lösen, und es scheint auf den ersten Blick auch nichts weiter passiert zu sein. Dummerweise ist es unsere eigene Schuld, es handelt sich um die rote Leine, mit der unser Rettungsring an der Reling (offenbar mangelhaft) befestigt war.
    Es ist nun kurz nach zwölf, und der zweite Start aus der Bucht gelingt jetzt auch. Wir haben guten Wind, und es geht auf nach Carriacou. Nach 1 1/2 Stunden sind wir bereits an der Bucht L‘Esterre, wo wir einklarieren wollen, da erreicht uns die Nachricht von zwei befreundeten Pärchen, dass sie gleich nach Ronde Island Weitersegeln wollen. Ich beratschlage mich kurz mit Doris und ändere ebenfalls den Kurs. Einklariert wird dann morgen auf Grenada. So ist das mit uns Seglern, wir haben Pläne, aber was wirklich kommt, das wissen wir nie. Das macht dieses Leben aber auch spannend!
    Weiterlesen

  • alle 3 Kats mit Ziel Tobago Cayshier sieht man schön das Hufeisenriffzwischen den Zwei gelben Inselchen liegt der Kanal...hier liegen die SYMI, die VITILA und die BRING MIR DEN HORIZONT

    Traumziel - Tobago Cays

    15. Juni 2024 in St. Vincent und die Grenadines ⋅ ☁️ 29 °C

    Und dann waren wir endlich da! Zuerst hieß es, sich zwischen den Untiefen der vorgelagerten Riffbereiche hindurchzufinden. Sollten wir im Hauptkanal zwischen Petit Rameau und Petit Bateau bleiben? Wir entschieden uns, hier erstmal durchzufahren und bis zur Spitze von Baradal zum schneeweißen Baradal-Beach vorzustoßen. Auch außerhalb der Saison lagen hier insgesamt noch einige Boote vor Anker oder an den vermieteten Bojen. Seltsamerweise kostet hier Ankern und Boje pro Nacht dasselbe, nämlich 90 EC, ca. 30 Euro. Unser Anker fand guten Halt im Sandgrund.
    Kurz vor Erreichen der Cays hatte ich im Vesselfinder entdeckt, dass auch die „Pleasure 2“ unserer Freunde Martín & Helena hier liegt! Die waren doch die ganze Zeit viel südlicher bei gewesen….😳? Es stellte sich beim gemeinsamen Kaffeetrinken bei uns an Bord heraus, dass Martins Sohn zu Besuch da war, und man wollte ihm doch die zauberhafte Gegend hier kennenlernen lassen. Hier steht man Mitten in der Bilderbuch Karibik.
    Neben der Bootsroutine ist hier die einzige Beschäftigung, sich mit Schnorchelequipment ins türkisfarbene Wasser fallen zu lassen und den zahlreichen Schildkröten vor dem Strand einen Besuch abzustatten. Sie haben noch einen zusätzlich abgegrenzten Bereich, wo Niemand ankern oder mit Motor reinfahren darf.
    Die Tiere sind so zutraulich, dass sie vom Abrupfen und Kauen des schütter am Meeresboden wachsenden Grases nur behäbig aufblicken, wenn man sich schwimmend nähert, um dann gelassen weiterzufressen. Andrea hat an einem Morgen 13 Schildkröten auf einmal gezählt. Dazu kam für uns noch als Highlight ein Adlerrochen, der mit seiner Breiten Schnauze im Sandboden herumschnüffelte. Noch nie hatten wir ein Exemplar so nah gesehen! Von den Malediven kannten wir die Tiere zwar, die auch gern in Gruppen schwimmen, aber dort sind sie scheu und kommen kaum nah heran.
    Wir sind dann mit dem Dinghi näher ans Riff herangefahren und haben uns an einer öffentlichen roten Boje vertäut. Übers Riff zum Aussenriff mit Schnorchel hieß arbeiten gegen die Strömung, und ich fand es ganz schön anstrengend. Am Aussenriff wurde es zwar ruhiger, aber ordentlich Zug am Riff entlang war auch. Wir hatten hier eigentlich einen Flaschentauchgang absolvieren wollen, aber als wir im verteilten Flyer des Marine Park lasen, dass man nur mit gemietetem Guide tauchen darf, verging uns ein wenig die Lust. Und sooo gigantisch toll sah das Aussenriff von oben vom Schnorcheln auch nicht aus, dass es den Aufwand lohnte, die gesamte Tauchausrüstung ins Dinghi zu verfrachten, die Dinghi-Furt zur äußeren roten Boje zu suchen und bei Wellengang jeweils aus- und einzusteigen. Und wenn dann noch eine Strafe drohte- nein danke, wir verzichteten.
    Auch die immer wieder von Bootsboys vorgetragene Einladung zum „Beach Barbecue“ hier schlugen wir dankend aus. 120 EC kostet es pro Person. Und die Lobster Season ist eh vorbei. Unsere Freunde Pauli & Andrea waren hier mal recht abgezockt worden mit sehr kleinen Fischen vom „Catch of the day“ zu ebendiesem Preis. Da tat unser aufgetauter selbstgefangener Barrakuda voll seinen Dienst auf dem Grill.
    Weiterlesen

  • Pizza Belegen...mit dem Golfcar auf Canouan unterwegs..die einsame BadebuchtFlughafen vom "Sandy Lane Yachtclub"Spaziergang im Yachthaven ... alles ausgestorbenRestaurant Shenanigan. Empfehlenswert!nebenbei ein wenig das erste Deutschlandspiel kucken..😊die bekannten freilebenden Schildkröten mit den roten Horntupfen auf den Beinen

    Canouan: ein Italiener kaufte sich ein..

    14. Juni 2024 in St. Vincent und die Grenadines ⋅ ☁️ 29 °C

    Am 13.8. liefen wir in der westlichen großen Bucht von Canouan ein und der Anker fiel alsbald. Da auch unsere Freunde Pauli und Andrea von der SYMI sowie Werner und Resi von der BRING ME THE HORIZON in derselben Bucht lagen, und da zwei Packungen Masrcarpone weg mußten, hatte ich am Vortag eine Auflaufform mit Tiramisu angesetzt. Tatsächlich hatte ich Löffelbisquit im Supermarkt auf Martinique gefunden. Wir Frauen trafen uns schon am Nachmittag, um zusätzlich einen Pizzateig nach dem phänomenalen Rezeptvideo von Gennaro Contaldo „How to make a perfect Pizza“ anzusetzen. 2 Stunden später gegen 6 begann dann das Belegen von 3 Pizzaböden auf 3 Blechen für insgesamt 6 Personen. Wir hatten fast alles da, was man dazu braucht, nur die frischen mußten durch Konserven-Champignons ersetzt werden 🤢😅. Wir verbrachten einen fröhlichen „italienischen Abend“, abgerundet durch 2 Flaschen echten Pinot Grigio, eine davon hatte Pauli mitgebracht.
    Am nächsten Tag mieteten das SYMI-Team und wir jeweils ein Golfcar, um die Insel zu erkunden. Zwei Drittel der Insel werden von dem Resort „Mandarin Oriental“ eingenommen, auch Hügel und Strände gehören dazu, man steht immer wieder vor Schranken. Schon alles sehr eigentümlich. Vor vielen Jahren hat eine italienische Familie einen Großteil der Insel für 99 Jahre käuflich erworben und an die Resortbetreiber verpachtet. Zusätzlich wurde im südlichen Teil des Inselchens ein nagelneuer Yachthafen mit langen Anlegestegen für Millionärsjachten gebaut und auch ein kleiner Privatflughafen daneben. Man plante angeblich unmittelbar neben der Milliardärsinsel Mystique in der Nachbarschaft, wo der Jetset Anwesen besitzt, eine Insel für die Millionäre anzulegen… Die Millionäre praktisch von Mystique „abzuziehen“…😂
    Ganz ist der Plan irgendwie nicht aufgegangen….. Der Flughafen war verwaist mit nur einem geparkten Flieger, in der Marina dümpelten nur eine Handvoll Boote. Im Gespräch mit einem der Manager, den wir im Bereich der nagelneuen Wohnanlage mit Luxusappartments für die Segler antrafen, soll die Saison hier wieder Mitte Juli beginnen, wenn die reichen Amerikaner wegen der Hurricans von den Bahamas und Virgin Islands weiter in den Süden streben.
    Obs stimmt, werden wir wohl nicht erleben. Sonst trafen wir in der Geistermarina niemanden, liessen uns aber im Shenanagins Beach Club Getränke und Andrea einen Salat schmecken.
    Die Tour mit den lustigen Golfcars machte uns viel Spaß und führte uns zu einem einsamen Strand, der zum Nacktbaden wie geschaffen war. Auf dem Rückweg besichtigten wir einen kleinen hübschen Friedhof, wo alle Gräber Blick aufs Meer haben. Wer hat das schon?
    Ein wenig konnten wir unsere Obst- und Gemüsebestände im Ort bei den Einheimischen aufstocken. Wir wußten, dass wir auf unseren nächsten Zwischenstationen auf den Tobago Cays und Mayreau wohl gar keine Einkaufsmöglichkeit haben würden.
    Das Dinner im recht edel angelegten Soho Beach Hotel & Restaurant war nicht so gut wie erhofft: Die Portionen waren bei saftigem Preis eher klein, und Paulis Pizza war gar nicht saftig, sondern eher trocken….
    Weiterlesen

  • Die Regatta kann beginnen
    Der Schäkel mit verorenem BolzenSo sollte der Bolzen gesichert seinDie Symi hält sich rechtsMuss jetzt aber höher am Wind laufen und verliert an Geschwindigkeit

    Fahrt von Bequia nach Canouan

    13. Juni 2024, Caribbean Sea ⋅ ☁️ 29 °C

    Heute ging es nun wieder weiter. Da die Etappe nur ca. 20 sm hat, haben wir die Abfahrt auf 11:00 Uhr festgelegt. Wir sind aber schon früher fertig und beschließen um 10:45 Uhr den Anker aufzuholen, was sich auch gleich als gut herausstellen wird. Als Doris den Anker hochwinscht muss sie nämlich feststellen, dass die beiden Leinen, die normalerweise an unserer Ankerkette angeschlagen sind, fehlen. Der Schnappschäkel ist noch dran, aber die Leinen fehlen. Am Schnappschäkel ist noch ein weiterer Schäkel befestigt, und von diesem hat sich der Bolzen gelöst. Leider habe ich vergessen diese mit einem Kabelbinder zu sichern. Ich kann es rasch reparieren, nachdem wir die zwei losen Leinen mit einem Bootshaken aufgefischt haben, und pünktlich um 11:00 sind wir für die „Regatta“ bereit. Da ertönt ein Funkspruch von Pauli: Werner hat ein Problem mit seinem Anker, der sich wohl eine Kette eingefangen hat. Pauli eilt ihm zu Hilfe. Bevor er angekommen ist hat Werner das Problem aber selbst beheben können.
    Die Segel sind gesetzt, und nun kann es losgehen. Am Anfang haben wir noch Landabdeckung, können uns aber schon etwas absetzen. Pauli läuft mit einer Böe auf das offnere Wasser hinaus und kann Anfangs diesen Wind gut nutzen. Aus der Landabdeckung heraus bekommen wir gut segelbaren Wind von ca. 15 Ktn. leicht von vorn. Unsere Helia läuft durch die Putzaktion tatsächlich wieder viel besser! Pauli kann durch seinen Kurs etwas aufholen, verliert aber an Höhe, Werner kann unser Tempo nicht ganz halten, hat aber auch ein kürzeres Boot („Länge läuft“). Zum Ende hin weht der Wind etwas weniger und dreht weiter auf Süd. Teilweise kann ich das Ziel nicht mehr direkt ansteuern, hoffe aber noch auf einen Winddreher durch das Kap an der Insel. Pauli muss indes immer spitzer zum Wind laufen und verliert dadurch sehr an Geschwindigkeit. Am Kap dreht der Wind tatsächlich wieder nach Osten und ich kann wieder direkt unser Ziel anpeilen. Am Ende können wir den „Sieg“ heute für uns verbuchen. Es war ein angenehmer Segeltörn, wenn auch nur 20 sm lang. In den folgenden Tagen liegen wir in der Rameau Bay von Canouan. Davon wird dann Doris berichten.
    Weiterlesen

  • 11 Tage in Bequia

    6. Juni 2024 in St. Vincent und die Grenadines ⋅ 🌬 30 °C

    Am Sonntag den 2. Juni 2024 langten wir in der schönen Princess Margaret Bay von Bequia vor dem Ort Port Elisabeth an. An St. Vincent sind wir komplett vorbeigesegelt auf Anraten unseres Freundes Pauli. Er hatte dort schlechte Erfahrungen gemacht mit sehr aufdringlichen Boatboys, und die Insel sei für hohe Kriminalität verschrieen. Nun gut, andere fanden die Insel schön, aber der Weg von St.Lucia nach Bequia war eine schöne Tages-Segeltour.
    Im Vergleich mit z.B. Dominica ist die Insel auch relativ ursprünglich und wenig touristisch erschlossen, aber der Ort Port Elisabeth hier gefiel uns persönlich besser als Portsmouth dort, er ist größer und besser gepflegt, bietet 3-4 brauchbare Lebensmittelläden und einige nette Restaurants.
    Uns hat es gut geschmeckt in „Laura’s“ und sehr gut in Mac’s Pizza. Gleich nah zu unserem Ankerplatz befand sich „Jack’s Beach Bar“, wo wir gel. mit Freunden Sundowner mit Blick auf den Sonnenuntergang genossen, und auch ein Dinner mit lecker Burger für Uwe und Ceasar’s Salat mit Chicken für mich ist positiv hervorzuheben.
    Gleich zur Ankunft beeilten wir uns rechtzeitig zum Einklarieren zu gelangen, bis 18.00 Uhr sollte laut Internet geöffnet sein. Um Halb 6 waren wir vor der Tür, einer der Beamten kam gerade heraus und wollte abschliessen…. „Kommen Sie morgen früh wieder!“. Heute sei den ganzen Tag nur 1 x Jemand dagewesen, um ihre Dienste in Anspruch zu nehmen….. auch der 2. Kollege innen sei schon „nicht mehr da.“ Er war aber dann doch noch da, hinter dem heruntergelassenen Gitter. Auf meine Bemerkung über die Öffnungszeiten waren beide dann sehr freundlich und nahmen willig unsere Papiere entgegen. So schnell glaube ich waren wir noch nie eingecheckt, 15 Minuten.
    Wir belohnten uns danach mit einem kleinen ersten Rundgang und einem Abendessen bei „Laura’s“.
    Da wir aus der Seglergemeinschaft wußten, dass es hier einen Segelmacher gibt, der sehr gut arbeitet und auf Dinghi-Covers spezialisiert sei, wollten wir uns dieses Geschäft ansehen.
    Wir konnten auch unsere Freunde von der SYMI von der Idee begeistern, und so stellten wir unser Beiboot gleich am nächsten Morgen bei „Grenadines Sails & Canvas“ vor. Unser ursprüngliches Cover war nur aus dünnem Stoff und begann sich an den Rändern aufzuscheuern. Außerdem war es schon mit einem Loch geliefert worden, auf unsere mehrfachen Reklamationen hin beim Verkäufer in Kroatien hatte sich nie Jemand zurückgemeldet.
    3 Stunden wurde am nächsten Vormittag an unserem Dinghi Maß genommen, man konnte verschiedene Farben des sehr hochwertigen Sunbrella-Stoffes aussuchen. Wir wählten zusätzlich einen schwarzen Gummistreifen rundum als Stoßschutz. 2 Tage später war die Massarbeit fertig, und das Boot wurde fachmännisch mit dem neuen sehr schönen Cover bezogen. Hoffentlich hält es etwas länger als das erste.
    Schön war auf Bequia außerdem, dass mehrere Bekannte mit Booten gleichzeitig in der Bucht lagen. Wir waren schließlich umrundet von 4 Segelbooten mit Österreichern, und deutsche Boote kamen noch dazu. Einmal hatte Pauli die Idee, abends zur Bush-Tree Bar hochzulaufen zum Sundowner und Abendessen. Diese Bar war seit 2018 von Ken eigenhändig gezimmert und ausgerüstet worden. Es war ein wundervoller Ausblick zum Sonnenuntergang mit Rumpunsch oder Bier in der Hand, und zum Abendessen gab es eine fröhliche Runde mit 3 anderen Paaren, die wir auch schon von vorher kannten.
    Krönender Abschluss wurde unser beider Wanderung zum „Mount Peggy“, stolze 268 Meter hoch. Mit der App „Alltrails“ informierten wir uns vorher über Länge, Anstieg und Wegebeschaffenheit. Um halb acht morgens starteten wir den Trail, Wasser und frisch belegte Sandwiches in den Rucksäcken. Diesen Rundweg empfehlen wir - wie einige Andere auch - im Gegenuhrzeigersinn zu laufen. Dadurch begegnet man dem steilsten Anstieg ( über 50% !) in der ersten Hälfte, wenn man noch frisch ist… Der Weg ist anstrengend, aber bei mittlerer Fitness schaffbar. An steilen Stellen kann man sich, wenn man kürzere Beine hat (so wie ich) oft an hervorstehenden festen Wurzeln oder Stämmen von Jungbäumen hochziehen. Um 9.00 Uhr hatten wir den felsigen Gipfelpunkt erreicht, das Frühstück bei dieser Traum-Rundumsicht schmeckte ausgezeichnet! Beim Abstieg rüber auf die Atlantikseite zur Friendships-Bay wurde es dann schon sonnig und dementsprechend sehr warm. Der Ort hier an der Bucht ist sehr verschlafen und eine geöffnete Bar für eine Erfrischung fanden wir nicht. Wir kürzten etwas ab und bogen zum Schluß direkt zu Jack’s Bar in „unserer Bucht“ ab. Es ist inzwischen fast schon zur schönen Gewohnheit geworden, nach einer längeren Wanderung das Flüssigeitsdefizit mit einem „Radler“ zu löschen. Dafür bestellt man 2 Bier (die Fläschchen sind hier winzig…) und 1 Dose Sprite sowie zwei Gläser, die in der Regel mit Eiswürfeln gebracht werden. Welch ein erfrischender Genuss!
    Einen lustigen und gesprächsintensiven Abend verbrachten wir bei Pauli und Andrea auf der SYMI, hier waren wir zu Bouletten (zu bayrisch „Fleischpflanzln“) und Kartoffelpüree eingeladen.
    Mit Ulrike und Thomas von der SY TORIBA lernten wir ein weiteres sehr nettes Langzeit-Seglerpaar in dieser Bucht kennen. Über viele Jahre in der Karibik haben sie schon einen viel näheren Bezug zu den Einheimischen und ihren Gepflogenheiten entwickelt. Es war sehr interessant zu hören, wie sie bevorzugt in Einheimischen-Restaurants einkehren, lecker essen und dabei noch viel Geld sparen. Das nächste Ziel unserer Reise ist nun Canouan,das auch zu St. Vincent und den Grenadinen gehört.

    und hier geht’s zu unserem neuesten Video.

    https://youtu.be/a7AV8Ny8lyQ?si=vOpcIN0-jWq061a9
    Weiterlesen

Erstelle dein eigenes Reiseprofil

Kostenlos

QR code

FindPenguins für iOSFindPenguins für Android