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Einmal rundherum - Teil 2

Pläne ändern sich immer wieder... Zweiter Versuch, Südostasien möglichst über den Landweg zu erreichen. Diesmal mit Baby! Meer informatie
  • Cunda

    7 september 2022, Turkije ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute machen wir einen kleinen Ausflug nach Cunda. So werden die kleinen Inseln genannt, die über zwei Brücken mit Ayvalık verbunden sind. Ein Minibus bringt uns nach kurzer Fahrt dahin.
    Aber zuerst geniessen wir noch ein türkisches Frühstück. Das sollte unserer Meinung nach eigentlich das Continental Breakfast als Hotel-Standard ablösen.

    Wir sind überrascht von den vielen schönen Häusern, die hier in Cunda am Hang und unten vor der Küste stehen. Viele von ihnen sind kleine Boutique-Hotels mit schön farbigen Fassaden. Die Hafenpromenade ist gesäumt mit Restaurants und, wasserseitig, mit vielen Ausflugsbooten. Wir geniessen hier ein Dessert im Schatten. Der Wind, der hier an der Küste teils ziemlich stark durch die Gassen fegt, kühlt zwar schön ab. Trotzdem brennt die Sonne immer noch auf uns herunter. Wir freuen uns schon auf die baldige Abkühlung im Meer!
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  • Sarımsaklı

    9 september 2022, Turkije ⋅ ☀️ 28 °C

    In Sarımsaklı, einem kleinem Ort südlich von Ayvalık, geht es das erste Mal ins Meer. Aber nur kurz: Trotz 30 Grad Aussentemperatur kommt einem das Wasser (24 Grad "warm") doch recht frisch vor. Unsere Eli, die das erste Mal im Meer ist, kann sich deshalb nicht so sehr dafür begeistern. Auch für uns bleibt es nur bei einem kurzen Schwumm.

    Der lange Strand vor dem Örtchen ist sehr beliebt und mit Liegestühlen und Sonnenschirmen der dahinter liegenden Hotels eingedeckt. Sogar unser kleines Hotel hat einen eigenen kleinen Abschnitt für sich, weshalb uns das für einmal nicht so stört. Von Massentourismus kann aber noch keine Rede sein; abgesehen vom Strand scheint es ein netter, wenn auch ein bisschen langweiliger Ort zu sein.
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  • Bergama

    11 september 2022, Turkije ⋅ ☀️ 33 °C

    In Bergama stossen wir wieder auf griechische und römische Ruinen. Die Stadt war in der Antike als Pergamon bekannt und gilt, so zumindest die Legende, als Ursprungsort des Pergaments. Der Ort liegt etwa 80km von Izmir entfernt und ist uns einen kleinen Umweg wert. Die Überreste der Akropolis, die auf einem Berg über der Stadt thronte, besuchen wir ebenso wie die "Rote Halle" und das Asklepieion.

    Erste Fund deuten auf eine Besiedelung bereits im 8. Jahrhundert vor Christus hin. Alexander der Grosse befreite Pergamon von den Persern; durch den Tod eines Herrschers von Pergamon kam Philetairos an die Macht, der die Stadt unabhängig machte und eine eigene Dynastie begründete, die Attaliden. Die Stadt vergrösserte sich mit dem Ziel, kulturell und künstlerisch zu einem zweiten Athen zu werden. Während dieser Blütezeit allierte sich Pergamon mit den Römern, bis ins Jahr 133 v. Chr.: Attalos III. verstarb ohne Nachkommen und vererbte die Stadt an das Römische Reich.
    Nachdem die Stadt unter den Tributzahlungen an Rom litt, folgte ein weiterer Ausbau unter Trajan und seinen Nachfolgern. Die Stadt wuchs auf 200'000 Einwohner an und war neben Ephesos und Smyrna (heutiges Izmir) eine der grössten Städte der Provinz.
    Mit der Eroberung durch das Byzantinische Reich fing der Niedergang der Stadt an. Bereits 1250 n. Chr. war der Burgberg nicht mehr viel als eine Ruinen.

    Mit dem Taxi fahren wir hinauf zur Akropolis und sind die Allerersten, die heute die Ausgrabungsstätte besuchen. Besonders interessant sind hier die diversen Tempel, die zu Ehren griechischer Götter gebaut wurden. Das Theater hat Platz für 10'000 Besucher und gilt als eines der steilsten aller antiken Theater. Eine Seilbahn bringt uns später wieder zurück auf Stadthöhe; zu Fuss geht es weiter.
    Bei der "Roten Halle" handelt sich um ein riesiges Backsteingebäude aus der Zeit des Römischen Kaisers Hadrian (117-138 n. Christus). Die ungewöhnliche Gebäudeart deutet auf die Verehrung eines ägyptischen Götterkults hin. Unter den Byzantinern wurde ein Kirchenschiff ins Innere gestellt; heute wird einer der Rundbauten als Moschee genutzt. Ziemlich imposant und für uns etwas ganz Neues.
    Im Asklepieion, welches etwas oberhalb der Stadt liegt, wurde der griechische Gott der Heilkunst, Asklepios, verehrt. Eine von Säulen gesäumte Strasse führt zum Komplex, zu dem auch ein antikes Theater gehört.

    Wir sind ziemlich früh unterwegs heute, um der Hitze zu entkommen; trotzdem hüpfen wir am Mittag von Schattenplatz zu Schattenplatz. Eigentlich war der Besuch der Asklepieion gar nicht geplant, aber ein Missverständnis mit dem Taxifahrer brachte uns dorthin. Deshalb sind wir erst etwa um 14.00 Uhr zurück im Hotel; glücklicherweise haben wir ein unkompliziertes Baby dabei. Das lässt sich auch auf antiken Überresten wickeln und stillen.
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  • Izmir

    13 september 2022, Turkije ⋅ 🌬 27 °C

    Die drittgrösste Stadt der Türkei ist den meisten ein Begriff, die schon an der Mittelmeerküste der Türkei Urlaub gemacht haben. Sie ist ein beliebtes Ziel für Reisende und Kreuzfahrtschiffe. Allzu touristisch, wie wir es befürchtet haben, ist es trotzdem nicht.

    Smyrna, wie die Stadt in der Antike genannt wurde, gilt als eine der ältesten Siedlungen des Mittelmeerraums. Mit ihrem grossen Hafen stiess die Stadt in ihrer langen Geschichte zu einem bedeutenden Handelsplatz auf.
    Griechen und Römer eroberten unter anderem die Stadt, die mehrmals ganz oder teilweise zerstört wurde (neben Eroberungen auch durch Erdbeben). In der Spätantike wurde Smyrna zu einem wichtigen Zentrum der christlichen Welt und wird heute noch von Pilgern besucht. Im Byzantischen Reich (ab 395 n. Chr.) war sie neben dem Handel auch ein strategisch wichtiger Flottenstützpunkt; ein Punkt, den auch die später übernehmenden Osmanen sehr schätzten.

    Das moderne Izmir ist eine Millionenstadt, die sich um den Golf von Izmir schmiegt. Entsprechend sind hier nach langer Pause wieder Einkaufszentren und Hochhäuser zu sehen. Wir wandern von unserem Hotel aus die Fussgängermeile hinab bis zum Kemeraltı Bazaar, einem sehr charmanten Stadtteil, auch wenn teilweise sehr auf Touristen ausgerichtet. Der in der Nähe stehende Saat Kulesi (Uhrturm) ist ein Wahrzeichen der Stadt und wird von uns ebenfalls fotografisch festgehalten. An die Zeit der Römer erinnert die Agora, sozusagen das Stadtzentrum der Antike, deren Ruinen am Rande des Basar zu begutachten ist. Auch sie lassen wir uns nicht entgehen.
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  • Ephesos

    14 september 2022, Turkije ⋅ ☀️ 29 °C

    Ein längerer Tagesausflug steht heute an, denn eine der Hauptattraktionen der Türkei fehlt uns noch: Ephesos. Die Ausgrabungsstätte liegt in der Nähe von Selçuk, etwa 70km von Izmir entfernt. Mit drei Minibussen geht es dorthin; es dauert deshalb eine Weile, bis wir vor den Eingangstoren stehen. Und wir sind nicht die einzigen: Tourbus um Tourbus reiht sich auf dem Parkplatz und wir müssen anstehen, um unsere Tickets zu bekommen.

    Beim Ayasoluk-Hügel bei Selçuk fanden sich Hinweise auf eine Besiedelung bereits vor 5000 Jahren v. Chr.. Verschiedene Stämme und Völker liessen sich in der Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit hier nieder, bis die antiken Griechen die Stadt begründeten. Perser, Athener, Spartaner und wieder die Perser nahmen die Stadt ein, später gehörte sie zum Königreich Pergamon. Alexander der Grosse stand ebenfalls vor den Pforten, bis die Römer kamen.
    Nach anfänglichen Unruhen wurde Ephesos mit wahrscheinlich bis zu 200'000 Einwohnern dann zu einer der grössten Städte des Römischen Reiches und war Sitz des Statthalters der Provinz Asia. Durch die Stadt und über reiche Bürger wurden zahlreiche öffentliche Bauten erstellt und die Stadt wuchs bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. weiter.
    Ein starkes Erdbeben und der Einfall gotischer Krieger dämpften den Erfolg ein wenig; trotzdem blieb sie eine der wichtigsten Städte in der Region.
    Unter den Byzantinern und den Konflikten in den folgenden Jahrhunderten erlosch der Einfluss der Stadt allmählich. Der Meeranschluss ging aufgrund Sedimentation, klimatischer und seismischer Veränderung ebenfalls verloren, so dass die Bedeutung der Stadt weiter abnahm.
    Aus christlicher Sicht ist Ephesos auch zu beachten: So sollen die Lehren Jesu bereits 20 Jahre nach seinem Wirken in Ephesos angekommen sein. Sie gilt als eine der ältesten christlichen Gemeinden und das vermeintliche Sterbehaus der Mutter Maria ist ein Wallfahrtsort sowohl von Christen als auch von Muslimen.

    Die Ruinen und restaurierten Bauwerke sind wirklich beeindruckend: Das grosse Theater, die Fassade der Celsus-Bibliothek und die vielen kleineren Bauwerke lassen die Grösse der einstigen Metropole nur erahnen. Viele Nebenwege machen es auch möglich, die Ruinen abseits der Hauptwege zu entdecken.
    Die lange Anfahrt und der Besuch haben sich gelohnt. Dass es hier einen Touristenaufmarsch geben würde, haben wir gewusst. Aber letztendlich hat es uns weniger gestört als gedacht.

    Übrigens: Ephesos wird im Türkischen "Efes" genannt. Wer da an das Bier denkt, liegt richtig: Efes Pilsen ist das meistgebraute Bier in der Türkei, wird inzwischen in 70 Länder exportiert und die erste Brauerei davon lag in der Nähe von Izmir.
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  • Balıkesir

    17 september 2022, Turkije ⋅ ☀️ 36 °C

    Die Türkei ist gross und dementsprechend gross waren teilweise die Distanzen, die wir letztes Jahr mit dem Bus zurückgelegt haben. Mit Eli sind sechs Stunden Busfahren allerdings nicht mehr so attraktiv, weshalb es ab und zu vorkommt, dass wir einen Zwischenhalt zwischen zwei Hauptzielen einlegen müssen. Damit sind wir aber letztes Jahr schon gut gefahren (wortwörtlich!) und haben einige schöne Orte kennengelernt.

    Balıkesir, Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks, ist da keine Ausnahme. Eine typisch türkische Stadt, mit langen Fussgängerzonen und Einkaufsstrassen mit Cafés und Restaurants. Nach der Ankunft am Busbahnhof (wie so oft ziemlich ausserhalb des Zentrums) bringt uns ein Taxi zum Hotel, das schön zentral liegt. Zu Fuss (und jetzt auch mit Buggy) erkunden wir die Stadt. Hier in der Moschee des Zaganos Pascha, die heute von einer schönen Parkanlage umgeben ist, las Mustafa Kemal Atatürk 1923 seine berühmte Freitagspredigt. Am Samstagabend spazieren wir noch durch einen Park (natürlich auch benannt nach dem Staatsgründer) und holen uns auf dem Riesenrad nebenan ein bisschen Chilbi-Stimmung in die Türkei.
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  • Ein weiteres Mal Bursa

    19 september 2022, Turkije ⋅ ☀️ 25 °C

    Hier in Bursa waren wir schon einmal, am Ende unseres Türkeibesuchs. Die Stadt hat uns aber gefallen und Ende Sommer ist hier auch weitaus mehr los als Mitte Januar. Der grosse Basar hat uns damals schon beeindruckt und einige Sehenswürdigkeiten sind mit mehr Grün drumherum nochmals einen Blick wert.

    Die Grüne Moschee haben wir letztes Mal nur von aussen betrachtet; was für ein Glück, dass wir einen Besuch des Inneren noch nachholen können. Nicht nur ist die T-förmige Grundfläche und der Brunnen in der Mitte eher ungewöhnlich für eine Moschee; die farbigen Wände und Decken sind beeindruckend.
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  • Cumalıkızık

    20 september 2022, Turkije ⋅ ⛅ 23 °C

    Durch Zufall sind wir auf Cumalıkızık gestossen, ein kleines Dorf, welches bereits zu Beginn des Osmanischen Reiches gegründet wurde; 2014 wurde der Ort deshalb zum Weltkulturerbe ernannt. Von den 270 Häusern sind zwei Drittel immer noch bewohnt. "Ein Geheimtipp", dachten wir uns, da das Dorf auf einer englischsprachigen Webseite nur so als Fussnote erwähnt wurde.

    Unter einheimischen Touristen ist der Ort allerdings ziemlich beliebt und die vielen Stände mit lokalen Spezialitäten und den üblichen Souvenirs erschrecken uns fast ein bisschen. Trotzdem ist ein Spaziergang durch die labyrinthartigen Gassen sehr schön und einmal mehr ist man abseits der Hauptwege fast wieder alleine. Die farbigen Fassaden laden zum Fotografieren ein, auch wenn einige Häuser noch restauriert werden müssten.

    Zurück in Bursa erledigen wir ein paar Einkäufe und geniessen die jetzt ein wenig kühleren Temperaturen.
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  • Eskişehir - Sazova Park

    22 september 2022, Turkije ⋅ ⛅ 14 °C

    Nachdem heute mal wieder Ausschlafen angesagt war, wollten wir uns etwas zum Frühstücken suchen und uns dann auf den Weg zum Sazova Park machen. Als wir das Hotel verlassen, merken wir jedoch, dass wir für Eli zuerst noch der Temperatur angepasste Kleidung besorgen müssen. Sie hat nun ihre ersten beiden Pullis bekommen und so nicht frieren müssen (im Gegensatz zu ihren Eltern, die heute eine Jacke für unnötig erachteten).

    Nach dem Kleidershopping für Eli können wir uns nun auf den Weg zum Park machen. Das Schloss, welches sich dort befindet, erinnert an das typische Disneyschloss. Offiziell dazu gibt es dazu jedoch keine Verbindung. Die verschiedenen Türme weisen architektonische Merkmale von anderen türkischen Bauwerken auf, wie zum Beispiel dem Galataturm in Istanbul. Ebenfalls im Park befindet sich ein Piratenschloss und eine Mini-Eisenbahn, die heute leider nicht unterwegs ist.
    Als wir das Schloss verlassen, fängt es leider auch noch an zu regnen. Zurück in die Innenstadt bringt uns jetzt deshalb ein Taxi.
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  • Altes und Neues in Eskişehir

    23 september 2022, Turkije ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute schauen wir uns in Odunpazarı um, einem Viertel von Eskişehir voller älterer Häuser. Einmal mehr bewundern wir die osmanischen Baustile mit ihren farbigen Häuserfassaden. Bei der Kurşunlu-Moschee wurden einige der alten Gebäude in Museen und Galerien verwandelt; besonders schön sind die grossen und kleinen Kunstwerke aus Holz im Ahşap Eserler Müzesi. Moderner, aber durchaus auch schön sehenswert ist der riesige Holzbau am Rand des Viertels, in dem das Odunpazarı Modern Müze (OMM) untergebracht ist.

    In der Innenstadt, an den Ufern des Porsuks, reihen sich hier neben den üblichen Cafés und Restaurants auch Bars und Nachtclubs aneinander. Eskişehir ist eine Studentenstadt: An der Anadolu-Universität und der Osmangazi-Universität sind rund 70'000 Studenten eingeschrieben (fast 10% der Einwohner der Stadt).
    Auf dem Porsuk kann man sich ebenfalls fortbewegen: Mit einer Gondola. Das hat noch keiner von uns gemacht und so lassen wir uns am Nachmittag in einem der Boote, welches wir sonst nur von Venedig her kennen, den Fluss hinab fahren.
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  • Administratives in Ankara

    28 september 2022, Turkije ⋅ ⛅ 24 °C

    Wo sonst in der Türkei sollte man Papierkram erledigen als in Ankara, der Bürokratie-Zentrale des Landes? Auf unserem Weg an die Schwarzmeerküste müssen wir eh über die Hauptstadt fahren.

    Hier waren wir im Dezember schon mal, als es bitterkalt war. Auf der Burg in der Altstadt sind wir letztes Mal fast alleine gewesen, einzig ein eisiger Wind blies uns um die Ohren. Jetzt muss man schon anstehen, um ein Foto mit Aussicht schiessen zu können. Auch im Basar in der Altstadt und in der Einkaufszone Kızılay sind deutlich mehr Menschen unterwegs und, so jedenfalls unser Gefühl, es haben auch mehr Läden geöffnet. Anıtkabir, das Monument zu Ehren Atatürks, wo selbiger auch begraben liegt, wird ähnlich überlaufen sein. Das lassen wir dieses Mal aus und schauen uns lieber den Gençlik Parkı (inkl. Lunapark) an.

    Wir müssen noch ein Paket mit zu kleiner Kleidung nach Hause schicken (Kleidung wird laufend nachgekauft) und ein Arztbesuch zwecks Kontrolle und Impfung steht für Eli ebenfalls an. Für die Visa-Anträge für den Iran brauchen wir noch aktuelle Passfotos; der Antrag selbst kann bequem online erledigt werden. Wäsche waschen, kleinere Erledigungen; es gibt immer etwas zu tun, aber trotzdem nehmen wir uns Zeit für ein bisschen Café-Kultur, die von den Türken (und von uns) so geschätzt wird.
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  • Safranbolu

    30 september 2022, Turkije ⋅ ☀️ 28 °C

    Nach der grossen Metropole geht es in die Kleinstadt Safranbolu, etwa 3h nördlich von Ankara. Dessen Altstadt ist bekannt für die gut erhaltenen osmanischen Häuser, die den Stadtteil fast zu einem Freilichtmuseum machen.

    Wir sind im oberen Teil der Stadt untergebracht und für unsere erste Besichtigung gestern Abend müssen wir zuerst einen steilen Weg hinab. Der kurze Spaziergang durch die kleinen Gassen ist aber sehr angenehm und nach einem Turk Kahvesi bringt uns ein Taxi wieder den Hügel hoch.

    Heute geht es zuerst in Richtung der Cristal Cam Teras, einem Aussichtspunkt im Tokatlı Canyon. Kurz bevor eine grosse Touri-Gruppe ankommt, können wir von dieser Glasterrasse aus den Blick über die Schlucht geniessen. Gleich in der Nähe steht das İncekaya-Aquädukt, vor welchem wir über Holztreppen und -stege in die Schlucht hinabsteigen können. Der knapp fünf Kilometer lange Weg führt uns dann erst am Bach entlang, später oben an der Schlucht, in die Altstadt von Safranbolu. Wir geniessen es, wieder einmal in der Natur zu sein; endlich einmal wieder etwas anderes als Städtetours und Ausgrabungen. Der Weg ist teilweise recht anspruchsvoll und wir müssen auch einen kleinen Sprung machen, um den Bach zu queren. Eli stört es nicht: Beim Einstieg in die Schlucht schläft sie ein und erwacht erst wieder, als wir sie zum Zmittag aus der Trage nehmen.

    Bei Tageslicht mag Safranbolu ebenfalls zu überzeugen und wir probieren hier die speziellen Lokum-Sorten, die an jeder Ecke angeboten werden. Der Türkische Honig, wie Lokum auch genannt wird, soll hier besonders gut sein. Überhaupt werden hier allerlei Bonbons, Süssigkeiten und auch Helva angeboten. Helva (oder auch Halva) wird aus Sesammus und Zucker oder Honig hergestellt. Zum türkischen Frühstück gibts Helva meist dazu oder wird als Brotaufstrich gereicht.

    Mit Safran hat der Name der Stadt eigentlich gar nichts zu tun; trotzdem werden hier Safran-Lokum, -Tee und allerlei sonstige Produkte verkauft, in welche Safran gesteckt werden kann. Die schönen Häuser und Gassen machen klar, das dieser Teil zu Recht ins Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Nach einem längeren Spaziergang und vielen geschossenen Fotos machen wir uns dann, wieder mit Taxi natürlich, auf den Heimweh.
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  • Sinop

    2 oktober 2022, Turkije ⋅ 🌬 23 °C

    Unser erster Halt an der Schwarzmeerküste ist Sinop. Die Hafenstadt war über lange Zeit ein wichtiges Kultur- und Handelszentrum am Schwarzen Meer. Der Philosoph Diogenes stammt von hier; ebenso wie eine besondere ockerfarbene Kreide, die von den Malern der italienischen Renaissance für Vorzeichnungen und Skizzen verwendet wurde.

    Wir haben uns ein wenig mehr erhofft von dieser Küstenstadt. Allzu viel gibt es nicht zu sehen; ein Teil der Sehenswürdigkeiten (wie das Gefängnis an der Küste) oder die Fussgängerzone werden auch gerade renoviert. Immerhin können wir auf der Festung einen Kaffee und eine schöne Aussicht geniessen. Das Schlendern an der Uferpromenade bleibt uns verwehrt, denn am Nachmittag regnet es längere Zeit.

    Hier oben möchte eine junge Dame auch ein Foto von uns machen (für sich selbst, versteht sich). Weil wir anscheinend "a cute family" sind. Wir vermuten stark, dass das nur ein Vorwand war, um an ein Foto von Eli zu kommen. Letztes Jahr wollte die ganze Reise lang nämlich keiner ein Foto von uns!
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  • Samsun

    4 oktober 2022, Turkije ⋅ ☁️ 21 °C

    Samsun ist die grösste Stadt an der türkischen Schwarzmeerküste und besitzt auch den grössten Hafen des Landes. Aufgrund der günstigen Lage und der guten Strassen- und Güterzugverbindungen gilt der Samsunport als wichtigster Handelsplatz für Anatolien. Auch eine Freihandelszone wie in David, Panama, gibt es hier.

    Historisch signifikant für die Türkei ist Samsun, weil Mustafa Kemal Pascha (später bekannt als Atatürk) am 19. Mai 1919 hier mit der SS Bandirma anlegte und das türkische Volk zum Widerstand gegen die Besatzungsmächte aufrief. Das Datum seiner Ankunft markiert den Beginn des Türkischen Befreiungskrieg und wird heute noch als Nationalfeiertag gewürdigt.

    Ein Denkmal mit der SS Bandirma und den Personen, die bei diesem wichtigen Tag dabei waren, ist an der Uferpromenade aufgestellt. Heute spazieren wir daran vorbei, weiter hoch zum Hafen. Ziel ist der Batı Park nördlich des Zentrums. Hier treffen wir überraschenderweise auf einen Nachbau eines Dorfes der Amazonen. So wurden die Völker genannt, bei denen Frauen "männergleich" in den Kampf zogen. Die sollen hier in der Nähe ihre Stadt Themiskyra gegründet haben. Wirkliche archäologische Hinweise gibt es dazu allerdings nicht und die Amazonen gehören eigentlich in die griechische Mythologie. Uns erinnert es ja ein wenig an den Europapark. Die grosse Statue einer Kriegerin und die beiden Löwen sind jedenfalls ein gutes Fotomotiv.

    Nach einer Stärkung in einem schönen Restaurant (mit Ausblick auf den Batı Park) machen wir uns via Tram wieder zurück ins Zentrum. Die Fussgängerzone muss schliesslich auch erkundet werden.
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  • Ordu

    5 oktober 2022, Turkije ⋅ ☁️ 18 °C

    Ordu (eigentlich Altınordu) ist nur ein Zwischenstopp auf unserem Weg nach Trabzon; wir bleiben nur eine Nacht hier, Aber die Stadt gefällt uns besser als Samsun. Es scheint mehr los zu sein und die lange, vollgepackte Fussgängerzone gibt mehr her als in Samsun. Nach dem Ablegen unseres Gepäcks schlendern wir gemütlich zur Küste runter. Dort steht die Talstation einer Seilbahn, die zum Boztepe führt, dem Ausflugsberg der Stadt. Wo wir schon mal hier sind, nutzen wir die Gelegenheit und fahren mit Eli hoch, um die Aussicht zu geniessen. Dieses Mal ist sie sogar wach dabei. Da es recht kühl ist, verweilen wir aber nicht lange hier oben.

    Die Zeit in Ordu wurde uns auf der Hinfahrt noch ein wenig gekürzt: Unser Bus musste kurz nach der Abfahrt die Reifen wechseln (den Grund konnten wir nicht in Erfahrung bringen). Die zweite Werkstatt, bei der unser Fahrer hält, nimmt sich uns an. Eli bandelt derweil mit den anderen Passagieren an: So wird sie für ein Selfie aufgeboten und ein netter Fahrgast, der Deutsch spricht, gibt ihr sogar Proviant ab.
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  • Trabzon

    7 oktober 2022, Turkije ⋅ ⛅ 20 °C

    Trabzon ist uns bis jetzt die sympathischste Stadt am Schwarzen Meer. Hier ist viel los, es gibt einiges zu sehen und doch ist alles zu Fuss erreichbar. Allerdings geht es hier auf und ab: Obwohl unser Hotel zentral liegt, müssen wir ein wenig den Hügel hoch laufen, um zum Hauptplatz und zu den Fussgängerzonen zu kommen. Aber dafür sind die Trottoirs hier buggy-tauglich (absolut keine Selbstverständlichkeit in der Türkei).

    Die Stadt gibt es schon lange und seit dem Ausbau des Hafens durch den Römischen Kaiser Hadrian im 2. Jahrhundert ist sie eine der wichtigsten Handelsplattformen im Schwarzen Meer. Nach der Eroberung während des Vierten Kreuzzugs wurde aus dem Gebiet das Kaiserreich Trapezunt; später, als Teil des Osmanischen Reiches wuchs die Stadt weiter und die Handelsbeziehungen mit Russland waren stark. Tumultreiche Jahre während des Ersten Weltkriegs und des Griechisch-Türkischen Kriegs endeten mit der Umsiedlung der in Trabzon wohnhaften Griechen, ähnlich wie wir das von Orten an der Mittelmeerküste kennen.

    Wir laufen heute zuerst die Fussgängerzone hindurch bis zum Zagnos Vadisi Parkı. Von der Strasse aus, die wir hochlaufen müssen, haben wir einen schönen Blick auf die Überreste der Festung von Trabzon (Kule Hisar). Der Park selbst ist in einer Schlucht angelegt und wir spazieren hier hinab bis ins Marktviertel. Einige schöne osmanische Villen sind noch erhalten und erheben sich oben an den Felswänden.
    Am Nachmittag fahren wir dann mit einem der Stadt-Minibusse zur Hagia Sophia (neu: Ayasofya), einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Ihre Geschichte ist der Namensvetterin in Istanbul sehr ähnlich: In eine Moschee umgebaut wurde sie später zu einem Museum. Erst kürzlich (2013) wurde aber wieder ein Gotteshaus daraus gemacht. Teile der Fresken sind noch gut erhalten und wurden restauriert. Interessant ist auch der Boden, den man durch Glasplatten betrachten kann: Zum Gebet wird dann einfach der Teppich drüber gerollt.
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  • Sümela Manastırı

    9 oktober 2022, Turkije ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute geht es nach Maçka, einem Ort etwa 30 Kilometer südlich von Trabzon. Von dort fahren mit dem Taxi die Altındere-Schlucht hinauf bis zum Sumela-Kloster.

    Was als Felskirche begann, wurde um 500 n. Chr. zu einem Kloster ausgebaut. Obwohl es mehrmals zerstört wurde (Feuer, Räuber), wurde es immer wieder aufgebaut und später zu einem christlichen Wallfahrtsort. Nach einem erneuten Ausbau im 19. Jahrhundert mussten die griechisch-orthodoxen Mönche das Kloster aufgrund des Bevölkerungsaustauschs nach dem Griechisch-Türkischen Krieg verlassen. Nach einem verheerenden Brand 1930 verfiel das Kloster und wurde erst 1972 von der türkischen Regierung unter Schutz gestellt und öffentlich zugänglich gemacht.

    Das Wetter ist heute ganz und gar nicht auf unserer Seite: Als wir in Trabzon auf den Bus warten (zum Glück im Trockenen), prasselt ein Gewitter mit Blitz und Donner auf uns nieder. Zum Glück scheinen wir ein relativ trockenes Zeitfenster gefunden zu haben, als wir aus dem Taxi steigen. Vom Parkplatz aus führt ein Weg über Stege und Stufen bis zum Eingang, der noch keinen Blick auf das Kloster freigibt. Erst als wir eine Treppe hochsteigen und um die Ecke sehen, liegt es vor uns: Links die Felskirche mit ihren Fresken, rechts die Wohnräume der Mönche, die später hier erstellt wurden. Unvorstellbar und eindrücklich, wie hier 270m oberhalb der Schlucht an diese Wand gebaut wurde.

    Die überhängende Felswand wurde mit Netzen gesichert und die Restauration der Anlage ist immer noch in vollem Gange. Eine Lastenseilbahn bringt Material hoch, um das Kloster authentisch wieder herrichten zu können. Eine richtige Herausforderung wird es sein, eine Restauration an diesem luftigen Ort.
    Besonders eindrücklich sind die Fresken in der Felskirche, die restauriert wurden und ebenso spannend die unberührten Überreste. Durch viele der Räume kann man hindurchgehen und es ist ein richtiges Labyrinth an Stufen und Wegen. Trotz der nassen Wetters sind wir froh, den Weg auf uns genommen zu haben. Die Sonne zeigt sich auf dem Rückweg jedenfalls schon wieder.

    Nachtrag zu gestern: Wir waren noch auf dem Boztepe, um die Aussicht bei einer Tasse Salep und Dessert zu geniessen. Durch den Markt sind wir mit Eli ebenfalls noch spaziert.
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  • Rize

    11 oktober 2022, Turkije ⋅ ☁️ 19 °C

    Wer einmal in der Türkei war, weiss, wie wichtig den Türken ihr Tee ist. An jeder Ecke sitzen die Männer auf Hockern um einen niedrigen Tisch und trinken Schwarztee aus kleinen Gläsern; das Geklirre des Zucker-Umrührens gehört zum guten Ton. Immer wieder wird uns auch Çay angeboten; nach dem Essen oder auch schon in einem Mobilfunkladen. Der Tee wird fast ausschliesslich im Inland produziert und der grösste Teil davon kommt aus der Region um Rize.

    Nach einem erfolglosen Versuch, in der Provinz Bursa Teepflanzen zu kultivieren, wurden Mitte der 1930er Jahren junge Teepflanzen im grossen Stil unter der Leitung des Agraringenieurs Zihni Derin von Georgien importiert und eigene Pflanzen herangezogen. Die erste Teefabrik 1947 beschleunigte die Teeproduktion enorm; heute beschäftigt das staatliche Unternehmen Çaykur an über fünfzig Standorten in dieser Region rund 16'500 Mitarbeiter, fast ausschliesslich in der Teeproduktion.

    Oberhalb von Rize wurde zu Ehren von Zihni Derin, dem "Vater des Tees", ein botanischer Garten (Ziraat Parkı/Botanik Çay Bahçesi) gebaut. Wir machen uns per Taxi dahin auf und schauen uns Teepflanzen aus der Nähe an. Die grünen Hügelzüge rund um Rize scheinen mehrheitlich mit Teepflanzen bewachsen zu sein. Von hier haben wir auch einen schönen Blick hinunter auf die Stadt und die Rize Kalesi (Burg von Rize) auf einem Hügel gegenüber: Unser nächstes Ziel. Eine Tee geniessen wir aber zuerst im dazugehörigen Teegarten; das muss einfach sein.

    Dass Rize die Stadt mit den meisten Niederschlägen in der Türkei ist, müssen wir eigenen Leibes erfahren. Gestern hat es fast nur geregnet; heute ist uns das Wetter ein wenig besser gesinnt und von unserem Ausflug kommen wir trocken zurück ins Hotel.
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  • Bayburt

    13 oktober 2022, Turkije ⋅ ☁️ 15 °C

    Durch das Gebirge führt unser Weg nach Bayburt. Die Stadt lag einst an der Seidenstrasse und wurde von dem verschiedensten Völker erobert und beherrscht, so unter anderem den Urartäern, Armeniern, Persern, durch das Römische Reich und die Seldschuken.

    Oberhalb der Stadt liegt eine Festung, die durch die Seldschuken errichtet und durch die Osmanen erweitert wurde. Nach der Zerstörung der Stadt 1825 durch die Russen verfiel auch die Festung. Inzwischen wurde die Aussenmauer durch die türkische Regierung wieder restauriert und Informationstafeln aufgestellt.

    Ein grosses Tagesprogramm haben wir heute nicht vor uns. Einzig der Besuch der Burg steht an. Ein Taxi bringt uns bis an die unterste Mauer und von hier aus können wir alleine die Festung erkunden. Mit unserer Kondition stand es auch schon besser; bis wir oben ankommen, schnaufen wir schon ein bisschen. Die Aussicht über die Anlage und das darunterliegende Bayburt entschädigen aber dafür.
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  • Erzurum

    15 oktober 2022, Turkije ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir sind auf unserem Weg in den Süden in Erzurum gelandet. Die grösste Stadt Ostanatoliens steht bei uns vor allem wegen dem Iran-Visa auf dem Reiseplan; hier im Konsulat können wir sie hoffentlich bald abholen. Aber als Stadt mit langer Geschichte und georgischem und armenischem Einfluss gibt es auch hier einige schöne Gebäude zu sehen.

    Auf einem kleinen Burghügel steht die Zitadelle von Erzurum, welche im 5. Jahrhundert durch die Byzantiner erstellt wurde. Dahinter sieht man die Çifte-Minare-Medrese (Doppelminarett-Medrese), ein sehr spezieller Bau, wie wir ihn noch nicht gesehen haben. Die ehemalige Religionsschule wurde später als Kanonengiesserei und Lager benutzt und ist heute ein Museum. Ebenfalls ein Museum ist die Yakutiye-Medrese, die mit ihrem grossen Eingangsportal und dem speziellen Minarett beeindruckt.

    Im Park hinter der Çifte-Minare-Medrese stehen drei Türben (Üç Kümbetler), also Grabmäler, die uns an die armenische Architektur erinnern, die wir in Ani, der ehemaligen Hauptstadt des alten Armeniens in der Nähe von Kars, bereits gesehen haben. Hier spricht uns auch Necati an, ein Teppichhändler, welcher fünf Jahre in Deutschland gearbeitet hat. Er hat unser Deutsch gehört und wir kommen mit ihm ins Gespräch, da er sein eigenes Deutsch gerne trainiert. Er erzählt uns etwas über die Gräber, über die geschichtlich relevanten Häuser und Gebäude, die dem modernen Erzurum zum Opfer gefallen sind. Sogar über Religion und Politik wird gesprochen (als Kurde hat er hier eine klare Meinung zur aktuellen Regierung). Er lädt uns dann auf einen Tee in sein Haus ein, dass seit 200 Jahren dort steht; links und rechts wurden die Häuser bereits abgerissen. Hier verkauft er Teppiche und Souvenirs (momentan laufen die Souvenirs besser, meint er). "Wie eine Sucht" sei es aber; er kauft immer wieder Teppiche, wenn er die Möglichkeit hat. Im oberen Stockwerk stapeln sie sich in mehreren Zimmern und er erzählt uns viel über das Handwerk und die verschiedenen Stile. Dass wir momentan keinen Bedarf an Teppichen hat, versteht er, aber er gibt uns trotzdem seine Karte mit. Vielleicht ist unser Interesse ja nächstes Jahr noch da.
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  • An der Grenze zum Iran

    19 oktober 2022, Turkije ⋅ ⛅ 19 °C

    Hier waren wir schon einmal, in Doğubeyazıt. Letztes Mal kamen wir von Van aus hierher, im Dezember 2021. Kalt war es und es schien nicht viel los zu sein. Das ist heute anders: Die Fussgängerzone, die uns letztes Mal gar nicht richtig aufgefallen ist, scheint sehr beliebt zu sein; auf einem nahen Markt werden an diversen Ständen allerlei Waren angeboten.
    Und auch beim Ishak-Pascha-Palast, dem wir wieder einen Besuch abstatten, sind viel mehr Leute unterwegs. Gut für Eli, die mit dem Sicherheitsbeamten herumblödeln kann. Einzig der Ararat versteckt sich noch immer im Dunst und teilweise in den Wolken.

    Von hier aus wären es nur 35 Kilometer in den Iran. Betonung auf "wären": Denn obschon wir die Visas in der Hand und genug Fremdwährung in der Tasche hätten, bleibt ein mulmiges Gefühl im Bauch, zu diesem Zeitpunkt in dieses schöne Land zu reisen. Wir haben uns deshalb kurzfristig entschieden, wieder in den Norden zu ziehen, Georgien zu erkunden und dann weiterzuschauen. Unsere Mütter können aufatmen!
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  • Ab nach Gürcistan!

    22 oktober 2022, Georgië ⋅ ☀️ 11 °C

    Gemäss unseren Informationen kommt man von Kars nach Georgien wie folgt: Minibus nach Ardahan, Minibus nach Posof, Taxi an die Grenze, zu Fuss über die Grenze, auf der anderen Seite ein Taxi nach Wale oder gleich eins nach Achalziche (unser Endziel).
    Schlussendlich gings dann doch einfacher: An der Minibusstation in Ardahan angekommen, werden uns (und einem polnischen Touristen, der das gleiche Ziel hat) zwar Tickets verkauft und eine Abfahrtszeit (12.00 Uhr) mitgeteilt. Wie sich herausstellt, fährt uns dann aber der Mann, der uns die Tickets verkauft hat, gleich selbst nach Achalziche. Es scheint sogar, als hätte er seine Schicht am Schalter früher beendet, denn es geht schon eine halbe Stunde eher los. Umso besser für uns, denn so sind wir viel früher als gedacht in Georgien (oder eben türkisch: Gürcistan) angekommen und das sogar ziemlich unkompliziert.

    Die Stadt Achalziche ist nicht sehr gross und die meisten der Besucher werden durch die Festung angezogen. Die hat es nämlich in sich und ist wohl eine der grössten Anlagen, die wir bis jetzt auf unserer Reise gesehen haben.
    Sie wurde im 9. Jahrhundert n. Chr. errichtet und ständig ausgebaut; wie die Stadt selbst, deren Name "Neue Festung" bedeutet, lag die Festung nach Eroberung durch Mongolen und Perser später unter osmanischer und dann russischer Herrschaft. 2011-12 wurde das Gelände umfassend restauriert und kann heute fast vollständig erkundet werden. Es gibt diverse Türme, die man hochsteigen kann, eine orthodoxe Kirche ebenso wie eine Moschee. Die Aussicht von der Zitadelle zeigt das Ausmass der Festung. Schön ist auch die Begrünung der Anlage, die jetzt im Herbst besonders farbenfroh zur Geltung kommt.
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  • Wardsia

    23 oktober 2022, Georgië ⋅ ☀️ 12 °C

    Was in der Türkei "Dolmus" genannt wird, heisst hier in Georgien "Marshrutka": Ein Minibus für den öffentlichen Verkehr. Ein solches Gefährt bringt uns heute in anderthalb Stunden über eine teils sehr holprige Strasse nach Wardsia.

    Die Höhlenstadt wurde im 12. Jahrhundert auf Geheiss des georgischen Königs Giorgi III. in einer Wand des Bergs Eruscheti hineingebaut. Auf sieben Stockwerken waren hier 3'000 Wohnungen für bis zu 50'000 Menschen errichtet worden. Die nachfolgende Tochter Tamar lebte hier sogar zwei Jahre mit ihrem Hof, um vor einem militärischen Konflikt in Sicherheit zu sein.

    Aufgrund eines Erdbeben sind heute "nur" noch 750 Räume erhalten, die wir besichtigen können. Eine Strasse führt vom Eingang hoch zu den ersten Räumen. Wie ein Labyrinth geht es mit Treppen hoch und runter auf die verschiedenen Ebenen. Besonders beliebt ist die Klosterkirche "Mariä Himmelfahrt", in der viele der Besucher Kerzen anzünden. Neben der Kirche und den Wohnungen sind auch noch Reste von Bäckereien, Weinpressen oder Apotheken zu finden. Alles kann alleine erkundet werden und scheint gut gesichert zu sein. Einzig die enge Passage durch einen Tunnel ist mit Baby auf dem Arm eine Herausforderung. Aber auch hier kommen wir heil runter!
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  • Tbilissi

    25 oktober 2022, Georgië ⋅ ☀️ 17 °C

    Wir sind in Tiflis (korrekterweise eigentlich Tbilissi) angekommen, der Hauptstadt Georgiens. Hier leben rund eine Million Menschen und, wenn man das nähere Stadtgebiet miteinberechnet, somit etwa 30 Prozent der Einwohner des Landes.

    Von unserer Unterkunft aus laufen wir heute Morgen mit viel Wind im Gesicht zum modern gestalteten Rike-Park und dann über die Freiheitsbrücke ins Altstadtviertel. Viele der Gebäude werden gerade restauriert (ist auch nötig), aber ebenso viele sind es bereits. Im Bäderviertel Abanotubani kann man ein Schwefelbad im heissem Wasser geniessen, das hier aus den Quellen des Berges Mtabori sprudelt. Daher rührt auch der georgische Name der Stadt: "Warme Quelle". Eine kleine Schlucht hinter den Bädern führt zu einem stadteigenen Wasserfall.
    Oberhalb der Stadt können die Überreste der Festung Nariqala erklommen werden. Zu Fuss machen wir uns auf, um von hier aus die Aussicht auf Tbilissi geniessen zu können. Die Statue Kartlis Deda (deutsch: Mutter Georgiens) wacht hier oben ebenfalls über die Stadt. Hinunter nehmen wir die Seilbahn. Wie wir nachlesen konnten, gab es in der Stadt früher ein Dutzend Seilbahnen, welche die Bewohner in die höher gelegenen Stadtteile brachte.

    Der Tourismus ist hier wieder merklich stärker und der Gang durch eine Restaurantstrasse wird einmal mehr zum Spiessrutenlauf. Bootstouren und Ausflüge in alle Ecken des Landes werden ebenfalls angeboten. Das sind wir uns wirklich nicht mehr gewohnt; Tbilissi geniessen wir aber trotzdem!
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  • Hoch und runter in Tiflis

    26 oktober 2022, Georgië ⋅ ☀️ 15 °C

    Weiter geht es mit unserer Entdeckungstour in Tiflis. Dabei geht es rauf und runter; die Stadtviertel verteilen sich auf Höhen zwischen 380m und 727m. Mit der Standseilbahn fahren wir den Berg Mtazminda hinauf. 2009 wurde der Park zu einem Vergnügungspark erweitert und man kann hier von einer Achterbahn über Karussels bis hin zum Riesenrad fahren. Wir begnügen uns mit einer gemütlichen Fahrt mit dem Riesenrad, das hier an einmaliger Stelle steht.

    Am späteren Nachmittag schauen wir uns noch die Sameba-Kathedrale an, eine der Hauptkirchen der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche. Ein ziemlich imposanter Bau mit für uns ungewöhnlicher Architektur.
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