• Ralph Dreher

The Grand Journey to the West

A 140-day adventure by Ralph Read more
  • Olympic National Park (Teil 1)

    March 31, 2022 in the United States ⋅ 🌧 6 °C

    Olympic NP - Cape Flattery - Royal Victorian Motel Port Angeles

    Die nächsten Tage sind wir im Olympic National Park. Dieser im nord-westlichsten Teil des US-amerikanischen Festlands gelegene Nationalpark besteht eigentlich aus drei Teilen. Zum einen der Marine Park an der Pazifikküste, die alpine Teil rund um den Mount Olympic und ob der wiederum behaupteten 300 Regentage im Jahr einem urwüchsigen nördlichen Regenwald. Wir hatten bis dato ja durchgängig Glück mit dem Wetter, dennoch bestand kein Anlass sich in den kalten Marinepark zu begeben, daher wurde der Marine Park lediglich an der Oberfläche angekratzt. Auf dem Highway 101 ging es bis an die Nordwestlichste Spitze des Festlands nach Port Flattery. Dramatische Kliffs mit tiefen Höhlen und zumindest mit dem Fernglas gut und deutlich zu beobachtende Weisskopfseeadler und Robben.

    Da wir zwei Nächte in Port Angeles und noch eine zusätzliche Nacht in einem anderen Teil des riesigen Parks verbringen sollten, ließen wir es für heute gemütlich angehen und machten uns statt nochmals eineinhalb Stunden zu einem anderen Aussichtspunkt zu fahren zurück auf den Weg ins Hotel beziehungsweise ins Downriggers on The Water auf ganz sicher nicht den besten Chowder in Oregon.
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  • Olympic National Park (Teil 2 )

    April 1, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 10 °C

    Hurricane Ridge

    Der zweite Tag im Olympic National Park war dann gleich mal mit ordentlichen Höhenunterschieden und den von Miss I so gehassten Serpentinenfahrten (natürlich mit steil abfallenden Kliffs vorrangig auf der Beifahrerseite).

    Zunächst ging es in den eigentlichen Nationalpark wo die Gebühr von 30 USD (gültig für das gesamte Auto mit allen Insassen und sieben Tage zu entrichten war. Dann kilometerlang den Berg hoch zum Hurricane Ridge Visitor Center und dort zu Fuß ein Stück auf dem meterhohen Schnee der die weiterführende Strasse bedeckte entlang um das atemberaubende Panorama aus verschiedenen Blickwinkeln einzufangen. Ungewöhnlich waren die mit einer Art grün-silbrig/grünem Moos-Lametta behangenen Bäume.

    Höhepunkt für FF war der Einsatz einer Schneefräse die sich wacker bemühte den zuvor beschriebenen Weg von den Schneemassen zu befreien, dabei allerdings nur in Zentimetern vorwärts kam.

    Nach zwei Stunden ging es weiter zur nächsten Etappe…..
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  • Olympic National Park (Teil 3)

    April 1, 2022 in the United States ⋅ 🌧 7 °C

    Hoh Rain Forrest - Lakq Quinault / Lake Quinault Lodge

    Wie angekündigt ging es nachmittags dann zu dem Teil des Parks, der für seinen ursprünglichen Regenwald bekannt war, dem Hoh Rain Forrest. 18 Meilen abseits des Highway 101 schlängelte sich eine kurvige Strasse durch eine einzige hohe und grün bemooste Allee.. Da es diesmal zumindest standesgemäß nieselte, wirkte die Fahrt schon wie die Reise in einen Dschungel quer durch ein Spalier von Baumriesen in Tarnmontur.

    Auf dem Weg zum Visitor Center begegnete uns dann auch prompt ein junger Elch am Straßenrand. Gemäß dem alten Safari-Motto, dass nur die erste Begegnung zählt gleich eine Vollbremsung für den Fotostop aus dem Auto heraus. Normalerweise sieht man in Folge dessen dann dutzende wenn nicht hunderte Vertreter, die vergeblich um die Aufmerksamkeit des Fotografen buhlen, der aber, sofern die Viecher nicht mit zumindest 5 Keulen jonglieren nur gelangweilt abwinken. Unsere Aufregung ob des hochbeinigen Brunftwesens war allerdings genau richtig. Stand heute haben wir nämlich trotz diverser verkehrszeichentechnischer Ankündigung auf unserem Weg keinen weiteren Vertreter angetroffen (mit Ausnahme diverser Jagdtrophäen).

    Der Spaziergang auf dem ca. 2 Kilometer langen Spruce Trail führte uns nicht hinter die Fichte (= Spruce) sondern durch eine urzeitliche Mischung aus Jurassic Park und der Herr der Ringe Landschaft.

    Nach eineinhalb Stunden dann aber endgültig weiter zu unserem Hotel für die Nacht, der altehrwürdigen im Jahr 1926 direkt am Seeerrichteten Lake Quinault Lodge. Da es zwischenzeitlich stärker zu regnen angefangen hatte, waren wir froh um einen schnellen Check-In und die Möglichkeit uns in der wunderschönen Lobby rund um ein großes Kaminfeuer in grüne beziehungsweise braune Chesterfield Sofas zu lümmeln und uns bei einem ersten Getränk aufzuwärmen bzw. Zu trocknen.

    Da das hoteleigene Restaurant a) nicht sonderlich gut bewertet war und b) augenscheinlich der Warteschlange auch recht voll war, entschieden wir uns zugunsten unseres Budget für einen günstigeren Stopp bei der lokalen Pizzeria. Der Service war bemüht und freundlich und die Pizza üppigst belegt. Mit drei Bier und zwei Portionen Chicken Wings (davon eine gratis wegen falscher Order) kostete das ganze inklusive Trinkgeld keine 50 Euro, was für die amerikanischen Verhältnisse schon günstig war. Beliebt war der Laden auch, zumindest kam allerhand offensichtlich lokales Volk um sich mit Kalorien einzudecken.

    Glücklich zurück ins Hotel und die Ersparnisse in Ginger Ale und eine Flasche lokalen Chardonnay investiert.

    Bettschwere ging es zeitig in unser großzügiges Zimmer mit Löwenfußbadewanne.
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  • Und wir gehn auch über Wasser

    April 2, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 10 °C

    Lake Quinault - Astoria - Seaside / Holiday Inn Express Seaside

    So charakteristisch unser Hotel am Lake Quinault auch war, es blieb festzustellen, dass in den USA historische Gebäude nicht zwingend massiver gebaut wurden. Und ist eine Verbindungstür zwischen zwei oder mehreren Hotelzimmern praktisch, wenn man mehrere Familienmitglieder getrennt und doch vereint unterbringen möchte, so ist es deutlich nervtötend, wenn diese Trenntüren aus zwei schlecht isolierten Knäckebrotscheiben bestehen und man von den jeweiligen Nachbarn jedes (Körper-) Geräusch mitbekommt. Da ist dann auch der Verwandschaftsgrad unerheblich. Unsere sicherlich netten Nachbarn waren jedenfalls Frühaufsteher und augenscheinlich ebenso wie wir von dem Umstand, dass man für`s Internet zahlen mussten so weit genervt, dass sie sich unter anderem darüber ab 7 Uhr unterhielten und versuchten sich durch mehrfache und ausdauernde Anwendung des Haartrockners zumindest über die Stromrechnung zu refinanzieren. Geschenkt, anders als bei unserer Ankunft am Vorabend regnete es nicht mehr und so nutzten wir den Vormittag zu einem netten Spaziergang durch den großzügigen Hotelgarten und auf dem Spazierweg entlang des Sees.

    Danach ging es weiter in Richtung Seaside einem kleinen Küstenstädtchen an der Küste Oregons, das für seinen Boardwalk am Hafen und diverse kleinere Geschäfte, Restaurants und Videospielarenen (Arcades) bekannt war.

    Auf dem Weg dorthin überquerten wir stilvoll mit Thomas D. Im Ohr die Arcadia Bridge und
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  • Videospiele sind das Beste

    April 3, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 10 °C

    Seaside - Wrack „Peter Iredale“ - Cannon Beach - Newport / Elizabeth Ozean Front Suites Newport, OR

    Nachdem am Vorabend der Weg nach Hause schon zugig war, hatte sich der Wind über Nacht nochmal deutlich verstärkt. So war es gut, dass wir gestern in der „Spielhalle“ unser großzügiges Budget von 10 USD nur zur Hälfte aufgebraucht hatten. Also nach einem kurzen Frühstück noch mal in die Arkade und auf den Tokyo-Kurs, zumindest auf dem Motorrad-Simulator. FF wendet hierbei seine passiv erworbenen Kenntnisse aus Thailand in Bestform an und macht einen formidablen dritten Platz!! Sowieso ist aus der Sicht eines Sechsjährigen das Videospiel in den Arkcades das Beste unserer gesamten Reise bis hierhin. Vermerk an den älteren FF: Und warum haben wir den ganzen Sch…. Gemacht und uns nicht einfach die Playstation 5 gekauft??????

    Bei dem useligen Wetter war es eigentlich nicht schlecht, dass wir heute ein relativ langes Stück Reise vor uns hatten. Blöd nur, dass wir gestern faul waren und es in der Umgebung noch die eine oder andere Attraktion zu besichtigen war. Also erstmal ein kurzes Stück zurück in Richtung Norden um das 1906 versunkene Wrack der Peter Iredale zu besichtigen. Letztlich nur noch ein rostiges Skelett, das nur noch entfernt an seinerzeit sicherlich stolzes Schiff erinnerte. Aber der Strand war bei Sturm auch für sich genommen atemberaubend schön. Atemberaubend allerdings auch, da man ständig Gefahr trug den aufgewirbelten feinen Sand einzuatmen. Wenigstens war nach wenigen Minuten am Strand die Kleidung klamm und mit Sand beschichtet, der sich auch ansonsten in den Ohren und der Nase festsetzte.

    Entsprechend gering war die Motivation an der Cannon Beach länger als nötig im Freien zu bleiben. Zumal sich der als sehenswert gerühmte Heuhaufen-Felsen (Haystack in the Sea) sich dann doch nur als Stein im Meer herausstellte. Also schnell ein paar alberne Fotos zur Beweissicherung geschossen und dann aber nichts wie rein ins Wayfarer Restaurant zum Aufwärmen und Trocknen. Drinnen war es dann auch gleich angenehmer und mit Blick aus dem Warmen auf die Gischt entschieden wir uns spontan zum Lunch anstelle des eigentlich nur geplanten Kaffee bzw. Kakao-Stopps. Neben einem Flight of Beers (ja auch die pinke Flüssigkeit sollte Bier sein) gab es den besten Clam Chowder bis hierhin und ein zwar teures aber sehr üppig mit frischem Krabbenfleisch belegtes Sandwich. Gesättigt, nur noch halb-klamm ging es ins Auto und dann durch den Regen die Küste entlang bis nach Newport wo wir die nächsten zwei Nächte in der ersten Strandreihe mit Blick auf den Pazifik schlafen sollten.

    Zum Abendessen gab es dann heute die Jagdbeute aus dem Safeway, unter anderem eine sehr üppige und gesunde Rohkostplatte *. Damit es nicht zu gesund wurde, gab es auch Salami, Käse und Ranchdressing.

    Aber mit einem besseren Körpergefühl und froh bei dem Sauwetter nicht mehr vor die Tür gemusst zu haben ging es zeitig ins Bett.

    * Anmerkung: es bedurfte der Recherche in den unendlichen Weiten des Internets um sicherzustellen, dass man Brokkoli tatsächlich so schreibt und dieses Gemüse offensichtlich wirklich als Rohkostzutat anerkannt ist. Der körperliche Schmacht nach Vitaminen liess uns diese und auch die bitteren Zucchini verputzen. Und ja, auch Zucchini habe ich nachgeschlagen ;-)
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  • Sturm und Drunk

    April 4, 2022 in the United States ⋅ 🌧 9 °C

    Newport / Elizabeth Oceonfront Suites

    Wer mit „Rückenwind“ von Thomas D. anreist muss sich nicht wundern, denn „sagte ich nicht es wird Regen geben“. Der bei aller Kritik an dem furchtbar langsamen Aufzug und dem nicht wirklich einladenden Pool (sowohl Lage als auch Ausstattung und Chlorierung) des Hotelpools, unser Blick aus dem vierten Stock direkte Strandlage war fantastisch bestätigte aber auch, dass der Tag nur bedingt besser begonnen als er am Vorabend geendet hatte.

    Grau, Regenschleier in der Luft. Das Frühstück war als Grab&Go eher unspektakulär, wobei auch hier der Fairness halber gesagt sein muss, dass sich das Hotel bemühte den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Die Auswahl war gut und um 17 Uhr gab es Suppenspeisung (Chowder, klar) und abends nochmals Cookies für die Kinder, deren Energielevel nach einem weiteren Zuckerschock verlangte um den Abend dann aber auch wirklich genießen zu können.

    FF als waschechten Hamburger Jung lud das Wetter dennoch zu ausserhäusigen Aktivitäten ein, zumal diese ein offenes Feuer, Holzstäbe und die Beigabe von Mashmallows, Keksen und Schokolade beinhalteten. Ja, wir hatten aus Portland noch unsere Portion S`Mores im Auto und bis dato waren die Lobby- oder Zimmerkamine immer ausreichend vor direktem Zugriff geschützt so dass wir nunmehr die Gelegenheit ergriffen und windgeschützt auf dem Patio und neugierig von den Möwen unsere Marshmallows zu grillen.

    Derart gestärkt und motiviert ein langer Strandspazierung, zumal es nicht mehr regnete und ganz langsam auch Hoffnung auf ein wenig Sonnenschein aufkam. Die zwei Übernachtungen hier in Newport und ja auch das schlechte Wetter hatten den Vorteil, dass wir den Rest des Tages ohne schlechtes Gewissen etwas gemütlicher angehen konnten. Also zog sich Super-Papa an die „Kaffeebar“ in der Lobby zurück (hier die Wahl zwischen geschmacklosem braunem Wasser mit oder ohne Koffein und den Geschmack gab es in Form von dreierlei Kondensmilch-Döschen dazu: Vanilla, French Vanilla (muss man dann glaube ich nur mit Accent aussprechen, ansonsten geschmacklich kein Unterschied) und Haselnuss).

    Eigentlich ein sehr entspannter Nachmittag, nur der Besuch in dem angeschmuddelten und in keinster Weise angenehmen Pool mit FF war nicht notwendig, zumal der sich den Schwimmübungen entzog und schon nach 10 Minuten schlotterte, so dass der entwürdigende Gang durch das Parkhaus im Bademantel (verbunden mit gefühlten 10 Minuten Wartezeit bis der Aufzug kam) es nicht wert waren. Kurze Pause um sich von diesem Ereignis zu erholen (und den Chlorgeruch verdunsten zu lassen, soll ja gut gegen Viren sein) und dann auf zu einem frühen Abendessen bei Georgie`s , nur wenige Meter vom Hotel entfernt („Savoring every Sunset since 1998“). Six erstaunlich große Oyster-Shots und zwei leckere aber nicht sehr große und mit 28 USD heillos überteuerte Crab-Cakes und ein noch nicht mal sonderlich gutes Seafood Saute später ging es wieder nach Hause. Halt Stop, meine Seafood-Tacos waren preislich und auch geschmacklich wie man so sagt tippitoppi ;-)

    Und um der zugegeben schlecht gewitzelten Überschrift auch noch gerecht zu werden: der Rose aus dem Napa-Valley war auch gut! Miss I und ich freuen uns schon wieder auf Kalifornien ;-)
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  • Fremdschämen 1.01

    April 5, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 10 °C

    ohne Kommentar…. Peinlich nur, dass mir die gleiche Corvette entgegenkam als ich mich entschied in falsche Richtung in die Einbahnstraße einzubiegen….. Wenn man mit dem Finger auf jemanden zeigt, weisen drei Finger in die eigene Richtung……Read more

  • Rheinischer Kulturschock (1)

    April 5, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 10 °C

    Beim Besten Willen: Nein! Das werde ich noch nicht mal in Ausübung meiner Pflichten als Berichterstatter probieren. Ihr könnt mich nicht zwingen. Neeeeeiiin, ich will meine rheinische Seele behalten, bittteeeeeee nicht …….Read more

  • Coach House Restaurant & Lounge

    April 5, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 10 °C

    Newport - Seal Rock - Umpaqa Lighthouse State Park - Coos Bay / Best Western Motel Coos Bay, OR

    Aufgewacht, den Vorhang geöffnet und tadaaaaa…. die Sonne ist wieder da, das Glück hat sich entschieden weiter mit uns zu reisen und so ging es auch gleich nach einem schnell eingesammelten Frühstück (weiterhin Grab&Go) gleich weiter. Auf dem Weg in Richtung Süden ein spontaner Stopp am Seal Rock. Wettrennen mit den Wellen mit einem klaren Sieger, FF und ich klatschnass aber glücklich ob der guten Luft, des Sonnenscheins und der ausgelassenen Stimmung. Trocknen kann man im Auto beziehungsweise bei unserem Picknick-Lunch mit Blick auf den Pazifik. Der letzte Zwischenstopp vor unserer Ankunft im Hotel war dann ein riesiger Sandkasten Spielplatz. Einerseits für die vielen vierbeinigen Fellfreunde die uns erstaunlich oft begegneten (das ist ausdrücklich keine Referenz zur Paw Patrol Truppe die FF dank Bookbeat zwischenzeitlich wieder für sich entdeckt hat, obwohl wir eigentlich gedacht hatten er sei inzwischen schon erwachsen und auf Ninjago-Level angekommen….;-). Aber Scherz beiseite, es mag an der Hotelauswahl liegen, die sich aus unserem limitierten Reisebudget ergab, aber aus meiner Sicht reisen die Amerikaner deutlich häufiger mit Hunden und auch am Strand sieht man kaum eine Gruppe ohne Begleiter. In unserem letzten Hotel vernahm ich ungelogen folgenden Dialog zwischen einer eincheckenden Reisenden und dem Hotelmitarbeiter:

    Hotelmitarbeiter: So you arrive with two adults and no kids
    Guest: Yes
    Hotelmitarbeiter: Do you have any accompanying animals.
    Guest: Yes, two dogs
    Hotelmitarbeiter: So I would need the names of your dogs as well. And the breed and the Color
    Guest: That is Sammy and Tally, Sammy is a poodle and black and Tally is a middle aged mix with salt and pepper fur.

    Hatte ich so auch noch nicht erlebt, aber generell ja nichts verkehrtes, wobei ich schon froh bin, dass unser Jack in seiner Pension in besten Händen ist. Den Flug mal ausgeblendet, wäre selbst die Reise durch die USA für ihn nicht wirklich angenehm, da ja dann doch viel Zeit im Auto und dann wahrscheinlich auch alleine im Hotel oder wiederum im Auto. Aber auch Jack hätte viel Spass in den Sanddünen des Umpqua Lighthouse State Park gehabt. Rechts der Pazifik, dann ein Streifen Dünen und danach nur Sand und leicht bewaldete Hügel. Erstaunlich und in Deutschland wohl in der Form auch nicht vorstellbar, dass der größte Teil als freie Strecke für Quads und Motocross-Räder freigegeben war. Entsprechend war der Parkplatz auch überwiegend mit großen Trucks mit Anhängern oder gleich mobilen Garagen belegt und überall schraubten mittelalte weisse Männer an ihren „Maschinen“ ehe es dann im wahrsten Sinne auf die Piste ging. Ich will diese Zeilen nicht ohne das Eingeständnis abschließen, dass ich schon auch neidisch war und total gerne ein paar Runden mit den Quads gedreht hätte.

    Andermal, wir fuhren das letzte Stück der Strecke bis nach Coos Bay und checkten in unserem Hotel ein. Nach der inzwischen fast schon zum Ritual gewordenen Verschnaufpause ging es zum Essen. Entgegen en Empfehlungen unseres Rezeptionisten fuhren wir ein Stückchen zu einer Hütte beziehungsweise einem Holzverschlag, den wir, hätte sich unser Navigationssystem in den letzen Wochen nicht als durchaus verläßlich erwiesen hätte*, vermutlich ignoriert hätten. Die Adresse war aber richtig und im Coach House gab es hervorragende gegrillte Austern, als Hauptgang für mich ein Flat Iron Steak und als Nachtisch erstmals, wir reisen gen Süden einen Pecan Pie mit Schlagsahne. An der Karte hätte ich mich auch gerne zum nächsten Frühstück oder Lunch abgearbeitet.

    Stattdessen nach Hause und unterwegs noch eine Flasche Sauvignon Blanc aus Neuseeland gekauft, da nicht nur Cloudy Bay hier in den USSA deutlich günstiger waren als in Deutschland und uns ein bisschen alkoholisches Heimweh zugestanden sei.

    Im Bett setzten wir den Vorabend fort. Dort hatte ich mir - angeregt durch diverse Podcast in welchen der von mir geschätzte Michi Mittermeier- dessen neuestes Buch „nur noch eine Folge!“ auf Bookbeat angehört. Das Genre Fernsehen der 80er entspricht natürlich genau den Texten, die seit Generation Golf von Florian Illies beziehungsweise der Kolumne von Max Goldt die das Buch von Illies nicht nur vorweggenommen hat sondern auf knapp sieben Seiten Text deutlich präziser und ohne die Redundanzen wiedergegeben hat, fester Bestandteil der Geschenk- aber auch frei gewählten Literatur sind. An dieser Stelle seien dann auch gleich die dem Genre entsprechenden aber vom Schreibstil her angenehm weiterentwickelten Bücher empfohlen: Alexander Gorkow, „Die Kinder hören Pink Floyd“ oder „Blackbird“ von Matthias Brandt . Naja, also Mittermeier ist schon lustig, und wenn man ihn in zwei Podcasts gehört hat, nimmt man ihm auch ab, dass dieses vermeintlich pseudo-lustige bayrisch so in dem „Michel“ drinnen steckt und es damit auch Teil des Charmes ist. Jedenfalls hatte ich am Vorabend mit dem Hörbuch begonnen und da FF traditionell zum Einschlafen wenigstens in mein Bett kommen durfte um sich die tägliche Portion Kuscheleinheit und Gutenachtkuss abzuholen *, dachte ich, ich lasse ihn halt so neben her mithören, da man ja auch nie zu früh anfangen kann seinen Kindern qualitativ hochwertige Fernsehserien nahe zu bringen, und wenn sich der Mittermeier Michel mit etwas auskennt, dann ist es erwiesenermaßen Fernsehen, schließlich basiert ja seine Comidian-Karriere nicht zu unwesentlichen Teilen auch auf diesem Sujet, aber ich merke ich verzettele mich, Also: FF und ich liegen im Bett und hören friedlich Michi Mittermeier zu. Der Rest lief allerdings anders als geplant, denn wer zuerst einschlief (und so sieht es auch gerade wieder aus, wo ich im Bett liege und versuche diesen Post endlich zu einem Ende zu bringen und neben mir ein kleines nimmermüdes Monster stetig versucht mich aus dem Schreibfluss zu bringen indem er selbst seine Kommentare niederschreiben beziehungsweise seinem Privatsekretär aka Papa diktieren möchte. Um des lieben Friedens Willen, ist jetzt kurz FF im Originalton zu lesen:

    Papa: Was soll ich schreiben, FF?
    FF: Nicht hier, sondern eigentlich wollte ich etwas zu Paw Patrol sagen.
    Papa: Was denn?
    FF: Ich. Höre. Auch. Gerne. König. Der. Affen!!!! Lieber. Als. Mara
    Papa: Wer ist Mara?
    FF: Jemand von Paw Patrol, ein Affe!
    Papa: Das wolltest Du jetzt geschrieben haben: Kann ich dann jetzt bitte meinen Teil zum Ende bringen?
    FF: Jaaa.
    Papa: Danke mein Schatz

    Gutenachtkuss!!! **

    Also gut, in kurz: ich schlief ein und FF hat noch begeistern weitergehört. Am nächsten Tag wurde dann der ausdrückliche Wunsch an mich herangetragen das lustige Hörbuch wolle er wieder mithören. Sowieso schaffe ich es, wenn schon nicht mit meiner Playlist, so zumindest mit meiner Podcast Auswahl zu dem jungen Mann durchzudringen, jedenfalls kennt er inzwischen nicht nur Apokalypse und Filterkaffee sondern erklärte seiner Mutter auch, dass davor so was kam wo sich der gleiche Typ über Fussball unterhalten hat (Anmerkung;: von sachverständig war keine Rede ;-)

    Also an diesem Abend dann wieder Mittermeier. Nur diesmal mit dem Unterschied, dass ich länger durchhielt und nach einer Dreiviertel Stunde eigenständig den Stop-Button drückte.

    Aber schon schön, wenn man diese Dinge mit seinem Kind gemeinsam machen kann, obwohl ja eigentlich klar ist, dass er lediglich mit einem Bruchteil der Geschichten wirklich etwas anfangen kann.

    Den Tatort Wien noch mit VPN angeschaut (irgendwie schmeißt es mich inzwischen selbst bei den sendereigenen Produktionen länderspezifisch raus, oder mag das an Österreich liegen? Jedenfalls bin ich teutonisch genug dies so nicht zu akzeptieren und daher musste zumindest vorübergehend ein VPN Zugang her. Danach noch etwas im neuesten Johanna Mo Krimi gelesen: Finsterhaus. Und zumindest bis zwei Uhr geschlafen.

    Ob der in Deutschland zurückgelassenen Themen dann aufgewacht und kerzengerade im Bett. Statt mich herumzuwälzen entschieden im wahrsten Sinne die Gunst der Stunde (in Verbindung mit der Zeitverschiebung) zu nutzen und angezogen und auf dem Parkplatz mehrere Telefonate mit Deutschland geführt. Danach ins Bett zurückgekehrt und zumindest phasenweise wieder eingeschlafen…. Aber das war alles schon am nächsten Tag.

    * auch an diesem Abend hat das Navi keine Schuld daran, dass ich vom Hotelparkplatz kommend in die falsche Richtung abbog und prompt in falscher Richtung in einer Einbahnstraße landete. Kurz aufgeschreckt und gleich wieder abgebogen. Aber der Puls war schon oben, erst recht als uns 20 Sekunden später - inzwischen waren wir wieder vollständig im Rahmen der Gesetze unterwegs ein Wagen der Oregon State Police überholte. Der zog aber auch nur seine Runden.

    ** FF, ja ich weiss, wenn Du erstmal in die Pubertät kommst wird Dir das unangenehm sein, aber ich schwöre zum einen, dass dieses Gespräch genauso stattgefunden hat und verspreche gleichzeitig es niemals zur Veröffentlichung ausserhalb unserer Familie freizugeben. Vorausgesetzt natürlich Du benimmst Dich ab jetzt immer vorbildlich, hörst auf Deine Eltern und schenkst mir zu Weihnachten nichts Selbstgebasteltes….Scherz!
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  • Heureka in …ach lassen wir das

    April 6, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 16 °C

    Coos Bay - Battle Rock - Eureka, Best Western Plus Humboldt Bay / Eureka

    Ziel unserer heutigen Reise war das Städtchen Eureka, klar, dass sich hier das eine oder andere Wortspiel anböte, aber lassen wir das. Aber eines nach dem anderen. Coos Bay wollten wir nicht verlassen, ohne zumindest einen kurzen Blick auf die Hauptstrasse geworfen zu haben und in einem christlichen Kaffeeshop unser tägliches Koffein erhalten hatten. Sehr viel gab es nicht zu sehen, ausser dem Egyptian Theatre, einem historischen Kino das ursprünglich als Garage gebaut und 1925 zu einem Theater umgebaut wurde. Und, ja der Kaffee mit spirituellem Schuss war auch ganz gut.

    Den Highway 101 entlang war unser Kaffee gerade halbwegs getrunken und schon der erste Stopp am Battle Rock Nationalpark. Jetzt, ein paar Tage später würde ich sagen ein ganz ansehnlicher Felsen an der Pazifikküste, wellenumtost aber auch jetzt nichts so Besonderes, als dass man dafür aus dem Auto aussteigen müsste, es sei denn man verbindet das Ganze mit einem Pinkelstop. Aber wir waren ja noch Frischlinge was die wilde Küste Kaliforniens anbetraf und daher gab es dann doch die obligatorische längere Pause mit Kletterpartie. Für die Leserschaft und vor allem die Besucher unserer Diät-Show „die 5.000 spektakulärsten Küstenbilder Kaliforniens“ langweilig aber andererseits doch auch schön, wenn sich so etwas entwickelt und vor allem FF reisetechnisch noch nicht so abgewichst ist, so dass er sich an so ziemlich jedem Stock und einer halben Muschel erfreuen kann.

    Dennoch weiter, da die nächsten Tage recht viele Streckenkilometer angesagt sind.

    Am frühen Abend sind wir in Eureka angekommen. Das Best Western hatte diesmal einen sehr hübsch angelegten Pool mit Billiard und Gym-Bereich. Letzterer war zwar auch schon etwas in die Jahre gekommen, da aber nach nur knapp einem Monat die Jeans bedenklich zwackt, bin ich doch für eine Stunde rein während die Familie sich im bzw. beim Pool vergnügte. Allerseits froh sich etwas bewegt zu haben ging es zu Fuß auf der Suche nach einem Restaurant an den Hafen. Die 500 Meter vom Hotel waren sinnbildlich für das Sozialsystem der USA. Vorm Parkplatz des gehobenen Motels runter war man einen Block später in einem Industriegebiet in dem die Menschen auf dem Trottoir kampierten oder auch einfach nur mit der Kapuze über den Kopf gezogen auf dem Bürgersteig schliefen. Keine zwei Blöcke weiter hatte man dann den Yachthafen und hippe Restaurants und Bars. Alles so eng aufeinander und doch so weit auseinander. Auffällig auch, dass viele der Obdachlosen eher vor sich hin vegetieren oder vor sich hin brummeln oder monologisieren. Aktives Betteln sieht man nicht, ist wahrscheinlich auch nicht geduldet, aber es gibt noch nicht mal den Versuch durch ein Schild einen Hut oder einen eindringlichen Blick etwas Mitleid zu erheischen (was total in Ordnung wäre). Bedrückend ist es so oder so. Zumal die Anzahl so groß ist, dass individuelle Hilfe auch schwer ist, was natürlich auch die Ausrede eines alten weissen Mannes ist.

    Gegessen haben wir trotzdem und diesmal (aus meiner Sicht endlich) mal wieder mexikanisch. Obwohl ich jedesmal wieder auf`s Neue vor der Karte sitze und rätsele, was denn nun außer Nachos und ja der obligatorischen Margarita man den nun nehmen soll *. So auch diesmal, zumal die Margarita-Karte es einem auch nicht einfacher machte, da es über 20 verschiedene Tequilas in allen Preisklassen zur Auswahl gab. Nur die Größe war für mich da, immer einen unter dem Pitcher bleibend gab es ein Jumbo-Glas, ohne Chichi aber mit Salzrand und on the rocks. Sehr viel mehr brauchte ich dann auch nicht, obwohl das Essen auch lecker war.

    Auf der Rückfahrt hatten wir dann, nachdem wir mal wieder ein Konzert wegen der Altersbeschränkung nur von aussen belauschen konnten, Glück. Unser Hotel hatte einen Limousinen-Service zu verschiedenen Restaurants der Stadt angeboten (kostenfrei, wahrscheinlich eingedenk der oben geschilderten Situation in der unmittelbaren Nachbarschaft, wobei wir das nicht bedrohlich empfanden, aber wir sind auch am frühen Abend an den Zelten vorbeigelaufen). Und mit Limousine meine ich genau so ein Gerät mit dem in Deutschland eigentlich nur Junggesellenabschiede vom Land in der großen Stadt einen auf dicke Hose machen. Wenigstens waren wir gerade mit unserem Abendprogramm und einem abschließenden Bummel soweit durch als ich den Shuttle-Service am Straßenrand stehen sah. Zur - wie man auf dem Foto gut erkennen kann - unbändigen Freude der bereits gebuchten Mitreisenden hies es nach kurzem Zusammenrücken, hier kommt DJ FF. Erstmal alle Knöpfe inklusive Light-Show und Laserlichtern ausprobieren. Leider ging die Fahrt nur vier Minuten, sonst hätten wir sicherlich auch noch das Dach geöffnet.

    Und nachdem wir auf die üblichen Wortspiele zu Eureka an dieser Stelle verzichtet haben dann doch noch der dank an Michael S. für den Hinweis, dass sich Eureka nach der 1994 erschienen Geschichte „The Invaders of Fort Duckberg“ oder auf deutsch „Die Herrscher über Entenhausen“ die Stadt Entenhausen annähernd dort befindet, wo auch Eureka zu finden ist.

    *nein, was Essen und Getränke anbetrifft bin ich geographisch einigermaßen sattelfest. Die Pizzas schreibt sich nämlich mit „h“ ;-)
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  • Thatˋs why I do Porn

    April 6, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 13 °C

    Executive Summary for our new Member Miss T: do not be misguided, the reference is made to Food Porn ;-) But thank you for joining!

    Heute Abend war ein recht besondere Moment, denn auf dem Weg beziehungsweise der Suche nach einem Restaurant griff sich FF meine Hand und erzählte mir, wie er es sich vorstellt in unserer neuen Wohnung in N., wenn wir erstmal zurückgekehrt sind, in seiner eigenen Küche für andere Kinder zu kochen und damit seine Business-Überlegungen zu einem Restaurant voranzutreiben. Nachdem ich ihm erklären musste, dass wir zwar in seinem Reich eine Küche vorgesehene haben, diese aber erst später eingebaut würde, da er schlicht noch zu klein sei, fragte er ernst: Papa, ab welchem Alter darf man kochen.

    Die letzten Wochen und eigentlich Monate hatte er mir schon davon berichtet, dass er ein Restaurant in Thailand eröffnen möchte, als Chef, nicht im englischen Sinne also Koch sondern als Besitzer. Er würde schon manchmal kochen, aber selbstverständlich hätte er Angestellte, die sich um den täglichen Dienst kümmern (schließlich muss er sich ja auch noch um seinen Ninjago-Themen-Park in Deutschland kümmern, eines von vielen weiteren Projekten).

    Ihm zuzuhören, wie er Rezepte entwickelt („wir können aus Bananan Delfine schnitzen und die schwimmen dann in einem Meer aus blauem Wackelpudding mit Blaubeergeschmack“) lässt mir das Herz übergehen. Er legt dann eine solche Ernsthaftigkeit an den Tag und ist komplett detailversessen. Beispielsweise fällt mir gerade (23:15 Uhr!!!) nicht ein woraus dass Meer bestehen sollte. Diese Nachfrage wurde, obwohl selbst er sich inzwischen schon fast im Schlaf befindet, ohne Verwunderung, warum Papa überhaupt das Thema aufbringt beantwortet.

    Von seinen Eltern scheint er eine Menge zum Thema Essen mitgenommen zu haben. So kommentiert er fachmännisch und durchaus mit einem Sinn für Details fast jedes Essen was wir ihm vorlegen. Egal ob es sich um Krebs-Sandwiches, Corn Dogs oder Apple Butter handelt, alles wird mit seinen noch im Übermaß vorhandenen Geschmacksknospen analysiert und bewertet. Und ganz anders als ich aber sehr viel mehr Miss I hat er ein verlässliches Urteil, dem ich ich mich im Zweifel blind anschließen würde (zugegeben immer im Bewusstsein, dass das Urteil von einem 6jährigen kommt, wo Zucker durchaus durch noch mehr Zucker verbessert werden kann).

    Ich weiss dass Miss I eigentlich von Geburt unseres Sohnes an davon träumte, dass dieser eines Tages kein Koch, aber ein Restaurant-Kritiker werden sollte. Sicherlich ist damit die Vorstellung verbunden selbst mit zu Gala-Banqueten, Wine Tastinges etc. eingeladen zu werden. Klar, wenn der feiner Herr dann erstmal so weit ist, wird er sicherlich stets mit seiner Mama im Schlepptau zu solchen Veranstaltungen anreisen.

    Aber zugegeben sei, dass diese Wunschvorstellung zumindest schon mal eine deutlich sozial-adaptivere Arbeitszeiteinteilung erlaubt als der klassische Kochberuf, der sicherlich ebenso reizvoll ist, wenn man es denn erstmal zu seinem eigenen zweiten Stern und der Kochshow geschafft hat. Nur ob man dahin auf Bananen-Delfinen durch ein Jelly-Meer reiten kann bleibt zu bezweifeln……

    Was mich aber bei der Frage von FF sehr bewegte, war der Umstand, dass ich selbst unglaublich viele Erinnerungen meiner Kindheit und Jungend mit Essen verbinden. So wollte ich als Kind gerne Koch werden und habe mir beispielsweise Backbücher (das braune von Gräfe&Unzer, klar) schenken lassen, um dann darin zu schmökern und mir die 10 besten Kuchen und Torten für meinen zehnten Geburtstag zu wünschen. Ich war - und wer mich kennt - bin dem Essen nie abgeneigt und das war auch mehr oder minder offenkundig, aber neben den Mengen an Ungesundem gab es auch Ereignisse dich ich für mich als prägend empfand. So war eine meiner ersten geschäftlichen Tätigkeiten (nachdem ich die friedliebende Ortschaft Bammental als 6 oder 7 jähriger mal kurzzeitig mit einer neuen Betrugsmasche aufrollen wollte, indem ich herkömmliche Muscheln silbern anmalte und ernsthaft als Schatzmuscheln verkaufen wollte…inklusive Werbeschild und mit aufgerufenen Fantasiepreisen von um die 300 Mark) der Verkauf in der Küche meiner Oma (noch auf einem kombinierten Elektro-Feuer-Ofen) zubereiteter Dampfnudeln in unserem Ort. Es mag mittlerweile mehr auf den mir erzählten Geschichten basieren als auf eigener Erinnerung, wobei so oft wurde mir das gar nicht vorgetragen wie zum Beispiel das eine Mal wo ich mich (ähnlich wie FF heute) in der Stammwirtschaft meines Opas unter selbigen Stammtisch verbarrikadiert hatte und nicht mehr herauskommen wollte. Jedenfalls habe ich heute noch das Bild vor Augen wie ich mit der Apfelverkaufs-Schelle durch den Ort zog und meine Backwaren feilbot. Der Hang zu ausgefallenen Foodideen zieht sich also durch unsere Familie bis hin zu dem immer noch vorhandenen Traum einmal ein Ramen-Imperium oder ähnliches aufzubauen.

    Aber seien wir ehrlich, die Arbeitszeit als Koch oder auch erfolgreicher Inhaber eines Restaurants, der nicht nur selbst sein bester Kunde ist, erfordert Fleiß und die Bereitschaft das eigene Privatleben zumindest für einige Zeit hintenanzustellen, da man in der Küche/ dem eigenen Laden steht, wenn Freunde ausgehen und das Leben genießen.

    Daher war ich zumindest immer zweigleisig als theoretischer Restaurateur aber noch viel mehr als aktiver Nutzer der Gastronomie unterwegs und letztlich hoffe ich, genau wie Miss I, dass unser FF dies vielleicht einmal als Profession für sich entdeckt und wenn es das nicht ist, so bin ich mir jetzt schon ziemlich sicher, dass er die verschiedensten Küchen high or low as long as it is good zu genießen versteht, denn das tut er schön heute.

    Schließlich wurde er nicht nur ab dem ersten Lebensjahr in jedes (auch gute oder besternte) Restaurant mitgenommen. Es war uns auch immer wichtig, dass er mit uns isst, also keine Kinderteller mit Pommes und Nudeln. Zumindest nicht, wenn es so viel Leckereres zu entdecken gab * **

    Ich hoffe, nein ich weiss, dass wir ihm damit etwas mitgeben, was ihn prägen wird. Zumindest verbinde ich einen nicht unwesentlichen Teil Kindheitserinnerungen mit vorrangig gutem, manchmal aber auch mittelmäßigem Essen unter jeweils ganz besonderen Bedingungen.

    So werde ich nie vergessen, dass ich zusammen mit meinem Vater und meinem Onkel Billy anlässlich eines komplett langweiligen Geschäftsessens bei dem ich im Adler in Lahr irgendwie dabei sein musste zum ersten Mal Kartoffel-Gratin gegessen habe. Das mag sich lächerlich anhören aber war zu dieser Zeit noch absolut aussergewöhnlich. Es gibt Gerichte, die man sein Leben lang mit einer Geschichte verbinden wird, so kann ich keine Muscheln essen ohne an einen Nachmittag, keine Ahnung, ich war vermutlich zwischen 6 und 8, an dem ich mit meiner Mutter in einem Einkaufzentrum unter dem Motto „Leben wie Gott in Frankreich“ Muscheln gegessen habe, Zu ihren Lebzeiten konnte man es darauf anlegen, dass diese Geschichte hervorgeholte wurde, sobald auch nur jemand das Wort Muschel in den Mund nahm. Ähnlich wie unsere Reise nach London im Jahr 1982 wo einerseits der Umstand, dass mir einem per se außergewöhnlichen Spaziergang alleine durch Picadilly Circus das Portemonnaie gestohlen wurde und ich es radebrechend schaffte nicht nur den Diebstahl bei der Polizei anzuzeigen sondern mir irgendwie auch noch drei oder vier Pfund zu erschnorren um mir nicht nur das Ticket nach Whitehall zu kaufen sondern mich zuvor auch noch mit einem Tee zu stärken (es war 5 Uhr, was wollte ich machen, Gin bekam ich damals noch nicht) anderseits hatte meine Mutter aber (vollkommen zu Recht) jedesmal wenn die Geschichte darauf kam eine nahezu kindliche Freude daran sich an unseren Ausflug in die andere Londoner Unterwelt zu erinnern, nämlich in China-Town, wo wir ihrer spontanen Eingebung folgend in einen Keller hinabstiegen um für uns beide erstmals in den Genuss von Yam Cha also südchinesischen Speisen die üblicherweise vormittags und oft, so auch hier, mittels eines Karrens an die hungrigen Gäste verteilt wurden.
    Ich glaube meine Mutter war bis zum Ende überzeugt, dass sie mich damit auf meine Reisen nach China aber auch auf das Leben das ich heute führe vorbereitet hat. Und natürlich hatte sie damit Recht. Und ich hoffe bei FF hinterlassen Mss I und ich einmal ebensolche Spuren.

    Last but not least und ehrlicherweise auch weil ich damit angeben möchte ein weiteres, für mich selbst gar nicht so prägendes kulinarisches Ereignis. Mit dem damaligen Partner meiner Mutter verbrachte ich zwischen 8 und 11 fast jeden Sommer in Ampuriabrava an der, na klar Costa Brava in Spanien. Alleine hierzu könnte ich tausend kulinarische Geschichten zu auf Schnecken und Kaninchen spezialisierten Mühlen irgendwo in der Pampa oder dem Versuch meine Mutter zur Zubereitung einer gefangenen Möwe zu überreden (vergeblich). Aber ein geschichtlich einprägsameren Besuch war im El Bulli. Hätte ich gewusst, dass das Restaurant mit Ferran Adria mehrfach in Folge zum besten Restaurant der Welt und zum Gral der Molekularküche gekürt würde, hätte ich sicherlich mehr Aufmerksamkeit auf diesen Besuch verwendet. So schwebt vieles im Dunkeln und es ist lediglich die Anekdote überliefert, dass sich der Partner meiner Mutter nach dem Essen übergeben musste und zu Hause dann noch einmal den Kühlschrank geplündert hat. Ja, unser Besuch überschnitt sich - leider - nicht mit der Zeit die Ferran Adria in der Küche das Sagen hatte, aber dennoch ist es immer wieder lustig zu sehen, wenn man in einer Runde sogenannter Kenner fallen lässt, dass man schon als Kind im El Bulli zu Gast war.

    Lange Rede und Einstimmung, doch ich denke damit dürfte nicht nur unsere (Miss I und meine) Beziehung zum Essen geklärt sein sondern auch die von Mister FF, der leider noch nicht auf der Welt war um später mal zu erzählen, dass sein Papa um die Hand seiner Mama in einem Restaurant angehalten hat, in dem die beiden nicht nur den fantastischen Höhnern (Teilen) ihren eigenen Hit vorsangen sondern das inzwischen auch zu den nur 121. Restaurants weltweit gehört, die mit 3 Michelin-Sterne ausgezeichent wurden.

    Um nach all dem Gesabbert zum Punkt zu kommen: die zahlreichen Bilder von Essen die wir auf dieser Reise genießen durften (das gleiche gilt eingeschränkt für Wein und Bier) bitten wir unter keinen Umständen als Influencer-Pics zu verstehen. Sowieso ist es unsere Eigenart, dass wir meist so viel Spass und Bock auf unser Essen haben, dass der Teller schon komplett gefleddert ist, ehe uns einfällt das ganze doch noch fotografisch festzuhalten. Jedenfalls wollen wir mit den vielen Bildern nicht a la Food Porn an unserer Wichtigkeit aufgeilen (von meinem Tomahawak-Steak mit Blattgold beim Stop-Over in Dubai hatte ich ja auch nichts gepostet ;-). Vielmehr sollen uns speziell diese Bilder uns und vor allem FF irgendwann mal als Erinnerung dienen, wenn zumindest ich Speisen nur noch püriert zu mir nehmen kann.

    * Pro-Tip: Es ist eigentlich offensichtlich, aber Pro-Tipps sind halt einfach gut als Klick-Bait: doch niemals bekommt man so leicht Zugang zu einer Profiküche wie mit einem Baby auf dem Arm. Das selbe gilt auch für Flugzeug-Cockpits ;-)

    ** kein Pro-Tipp, aber dennoch gut für`s Budget: Zumindest hier in den USA bestellen wir öfter mal ein Gericht aus dem Kids-Menu. Erstens weil die Amerikaner da wirklich sehr professionell sind und es das fast überall gibt und vor allem weil die Portionen dann teils immer noch so groß sind, dass wir uns daran gut zu dritt satt essen können (leicht übertrieben, aber zuhause wäre so manches Kids-Gericht mindestens gleichwertig mit einem herkömmlichen Essen)
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  • You Son of a…..Lawyer

    April 7, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 9 °C

    Vermutlich ist die Bezeichnung als „Sohn eines Anwalts“ für so manchen Zeitgenossen schlimmer als die gemeinhin üblichere Version des „Son of a bitch“. Wobei ich das als Organ der Rechtspflege selbstverständlich diametral anders sehe. Aber lassen wir meine persönlichen Befindlichkeiten hintenangestellt und wenden wir uns den harten Fakten zu: wie ist es denn, als Sohn eines Rechtsanwalts oder nennen wir es ruhig beim Namen erster Fackelträger zur Gründung einer ruhmesvollen Dynastie (kein Druck, FF, kein Druck ;-) groß zu werden.
    Nun, hier schon standesrechtlich notwendig die erste Einschränkung, denn natürlich kann ich dies nicht aus der Perspektive des Hoffnungsträgers berichten sondern hier lediglich meine Eindrücke wiedergeben. Dies aber nach bestem Wissen und Gewissen und so wahr mir ….. bla bla bla.

    Man sieht schon, der arme FF wächst wohl mit einem Vater auf, der gemeinhin mehr Spass am Schwafeln und Phrasieren hat und dabei auch das eine oder andere Mal die Toleranzschraube überdreht. Es sei mir nachgesehen und wenn es zu meiner Entschuldigung reicht der Hinweis, dass dies nicht qua Ausbildung kommt sondern auch durch die (niemals im Übermaß) erfolgte Lektüre von Benjamin von Stuckrad-Barre induziert sein dürfte. Und da war er schon wieder…..

    Vielleicht ist es auch der Vaterstolz, doch auffällig erscheint mir, wie sich ein Sechsjähriger dem - mangels Alternative - Vorbild Vater anschließt und die ein oder andere Verhandlungstaktik adaptiert:

    - Hinhalte-Taktik oder Einlullen wirkt
    So ist er bereits in diesem zarten Alter ein Meister des detailreichen Ausschmückens. Keine Geschichte wird auf den Punkt gebracht, es gibt immer noch ein „….und dann bzw. er schafft es einen Satz wie ein Kaugummi hinzuziehen, so ihm ohne Zweifel die Formulierung langer (und ich meine langer) Paragraphen mit Vorliebe im Steuerrecht auch im Mannesalter keine Probleme bereiten dürfte

    - Schweigen ist Gold
    Eine weitere Taktik ist natürlich das Schweigen, klar, wer nichts sagt, sagt auch nichts Falsches oder Belastendes. Aber in echter Meisterschaft ausgeübt und in Kombination mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck oder dem absoluten Fokus auf die Spielsache gerade vor einem liegt, kann man im Zweifel schon abstreiten überhaupt zu etwas befragt worden zu sein, bzw. Man habe es halt einfach nicht gehört. Selektive Wahrnehmung war nie wertvoller als nach der siebten Aufforderung das Candy Crush Spiel nun doch wirklich zur Seite zu legen.

    - Do ut Des
    Wir wollten es auch nicht glauben, aber unser Sohn ist ein Genie. Schön mit 6 Jahren, nein eigentlich schon früher hat er sein Latinum quasi in der Tasche. Wenigstens hat er sich juristischen Sinnspruch Do Ut Des, gibst Du mir, dann gebe ich Dir, vollständig verinnerlicht. So wird per se jede Aufforderung welche für ihn potentiell mit Ungemach verbunden ist sofort mit einer Gegenforderung verbunden. Na gut, ich putze mir die Zähne, aber dann darf ich noch eine Geschichte hören…..

    - Gerichtsstandshopping
    Eigentlich vom Gesetzgeber so nicht vorgesehen, gibt es doch für bestimmte Rechtsstreitigkeiten, sinnbildlich für das Presserecht, die Möglichkeit für den Kläger beziehungsweise den Antragsteller die Möglichkeit durch geschickte Auswahl des Ortes des Gerichts vielleicht auf einen Richter zu stossen, der in der Vergangenheit bereits in ähnlich gelagerten Fällen eine genehmere Rechtsposition vertreten hat. Klingt kompliziert, hindert FF aber nicht sich je nach Fragestellung eher an Miss I oder an mich zu wenden, durchaus abwägend, wo seine Chancen höher stehen dürften. Nicht zu verwechseln ist diese Taktik mit: wenn es da nicht geklappt hat, klage ich halt woanders nochmal. Ja auch das wurde versucht, aber bisher sind Miss I und ich meist konsistent in unseren Verboten gewesen. Und so kaltschnäuzig auf die Frage „was hat Mama denn dazu gesagt“ zu lügen, ist FF bisher noch nicht. Aber das kommt vermutlich noch deutlich vor dem ersten Staatsexamen.

    - Stufenklage
    Um das Prozessrisiko einzuschränken ist es in manchen Fällen empfohlen zunächst mal die Grundsatzfrage zu klären indem man einen kleineren Teilbetrag einfordert (da sich die Prozesskosten nach dem Streitwert richten). Gewinnt man, kann man mit diesem ersten Urteil in der Tasche leichter den vollumfänglichen Klageantrag verfolgen. Für FF heisst dies, dass er sich an viele Dinge erstmal anrobbt oder seine Forderungen erst in der Folge offen ausspielt. So ist es auffällig, dass nach den erfolgreich ausverkaufenden 10 Minuten Computerspielzeit gerne noch Wert auf eine weitere Viertelstunde Videozeit gepocht wird. Schließlich sei beides in keinster Form miteinander vergleichbar und damit auch parallel zueinander zu genehmigen.

    - Offene Forderung
    Ähnlich gelagert und spitzfindig (allerdings für den zukünftigen Anwalt nur bedingt empfehlenswert, da ins solcher Form vormulierte Klageanträge voraussichtlich mangels Bestimmtheit scheitern werden) ist die offene Forderung. Der Fuchs hat nämlich schnell gemerkt, dass auf die Frage: kann ich Popkorn haben?“ schnell mal ein klares und endgültiges „Nein“ folgt.Daher hat er zeitweilig seine Fragetaktik umgestellt und uns lediglich Optionen angeboten. Also „kann ich Popkorn oder Zuckerwatte haben“. Die Hemmschwelle dieses Angebot gänzlich abzulehnen bereitet zumindest bei der erstmaligen Konfrontation fast körperliche Schmerzen, weil man sich vor dem geistigen Auge vorwirft dem Kind nichts aber auch gar nichts zu gönnen. Ging dann aber auch vorbei…;-)

    - It`s Drama, Baby
    Wenn dann alles gescheitert ist, bleibt nur noch die letzte Eskalationsstufe: komplette Übertreibung und Drama. Ungelogen fielen auf der Fahrt bisher schon Sätze wie „wenn ich die Spielzeugpistole nicht bekomme, dann sterbe ich“ und „ ich habe so einen Hunger *, und ihr gebt mir nichts. Ich verhungere gleich!“

    Diese lange Rede soll bitte nicht als Lamentieren verstanden werden, auch wenn es zugegeben manchmal etwas anstrengend ist, so erfüllt es mich doch mit Stolz., wie FF lernt seine Forderungen zu verteidigen und strukturiert vorzubringen. Auch dass ein Bitte und Lächeln gemeinhin weiterhilft als ein Boss-Baby dass im Kommandoton „ich will….“ schreit, ist inzwischen angekommen und wird sogar hin und wiedera.

    * hier die Anmerkung, dass es um Eis ging!!
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  • Betreutes Tanken

    April 7, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 14 °C

    Seit gestern haben wir Oregon verlassen und befinden uns wieder auf kalifornischen Straßen. Und das merkt man, denn

    - die Hotelpools sind jetzt wieder im Freien
    - die meisten öffentlichen Beschilderungen sind zweisprachig englisch/spanisch
    - die Spritpreise sind um rund 15% höher.

    Letzteres liegt wohl an den lokalen Steuern. Aber darf ich zumindest wieder selbst den Rüssel halten, während in Oregon die gesetzliche Verpflichtung zum betreuten tanken besteht. Mir ist das gleich bei unserer Ankunft in dem Staat passiert, als ich mich fröhlich (ob meiner vermeintlichen Kenntnis des hiesigen Tankverhaltens) an der Zapfsäule zu schaffen machte und von einem Tankwart freundlich aber bestimmt auf seine legale Daseinsberechtigung hingewiesen wurde. Quasi der amerikanische Kaminfegerstatus…. Doch egal, ab jetzt gilt wieder freies Tanken für freie Bürger und dafür zahle ich doch gerne einen Dollar mehr pro Gallone.
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  • Giant Teaser and fresh fish

    April 7, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 20 °C

    Eureka - / Travelodge by Wyndham Fort Bragg in Fort Bragg/CA

    Der heutige Tag sollte kilometertechnisch halbwegs angenehm sein, daher ließen wir es morgens etwas langsamer angehen. Nach einem ordentlichen Frühstück mit im Pancake-Automaten selbst zubereiteten Pfannekuche ging es zumindest kurz noch einmal in den Whirlpool und dann in die Stadt. Schon am Abend hatte sich ja angedeutete, dass das Stadtchen einige hübsche Ecken hat und so wanderten wir wieder in Richtung Hafen und zum Carson Mansion, einem 1885 im viktorianischen Stil erbauten Haus in welchem inzwischen der sehr exclusive Ingomar Club seinen Sitz hat. Schräg gegenüber gab uns eine Herde Jungs eine Geschichtstour zu dem Pink House, in dem sich wohl ihre Kita oder ähnliches befand. Nur geringfügig kleiner aber deutlich charmanter als das Carson Mansion.

    Der heutige Streckenabschnitte ging wieder ein Stück ins Landesinnere, denn man hatte uns gesagt, dass dort die Einheimischen leben und dieser Teil des Landes noch nicht so touristisch eingenommen sei. Ist natürlich Quatsch und ich bin, da ich noch nie auf Malle war, auch nicht berechtigt mich hier spöttelnd über den Ballermann lustig zu machen. Auch wenn man eines sagen kann, am nächsten an die Schinkenstrasse sind wir auf dieser Reise maximal mal in Disneyland gekommen, wo pubertierende Jungs in der Wildwestbahn „über die Stränge schlugen“. Also alles kein Vergleich, ebenso wie das zuvor beschriebene Bild. Uns führte auch vielmehr die Streckenführung von Dr. Google und der Verlauf des Highway 101 das Stück nach Osten. Aber auch der Humboldt-Redwoods-State-Park, der weltweit größte zusammenhängende Wald aus Küstenmammutbäumen lag auf der Strecke. Ein besonders schöner Weg um sich diese gewaltigen Bäume zu erwandern sollte der Rockefeller Trail sein. Sollte nicht so schwer zu finden sein, wobei der Weg dorthin schmal und schmaler wurde und selbst mit unserem Geländewagen wäre ein Zusammenprall mit einem dieser wunderschönen Bäume vermutlich nicht zu unseren Gunsten ausgegangen. Was kümmert es einen amerikanischen Redwood, wenn eine CO2-Panzer an ihm kratzt. Also mehr oder minder im Schritttempo durch den Wald, der sich ewig hinzog. Auch über den von unserem Navigationsgerät angewiesenen Zielort hinaus, wo man vor lauter Wald zwar die Bäume aber keinen Pfad erkennen konnte. Geschlagene drei Fahrten später konnten wir dann einen schwach ausgefahrenen Weg entdecken an dessen Ende sich dann versteckt ein kleiner Parkplatz befand. Zwischen den Baumriesen hindurchzulaufen erfüllt einen (wieder einmal bei den grandiosen Landschaften der USA) mit Ehrfurcht. Andererseits, im Rockefeller Forrest als Teil dieses Nationalparks sollen sich zwar vier der höchsten Bäume der USA und damit der Welt befinden, aber halt nicht der größte. Der (zumindest dem Volumen nach) größte Baum steht mit einem Stammdurchmesser von 6 Metern oder wie Fussballkenner sagen würden eineinhalb Calmunds im Sequia-Nationalpark. Und da wir da im weiteren Verlauf unserer Reise auch noch hinkommen sind die hier angetroffenen Giganten natürlich nur der ideale Teaser auf das was da noch kommen soll ;-)

    Trotzdem glücklich ein paar beeindruckende Bäume zumindest ansatzweise umarmt zu haben ging es mit bajuwarisch-landesväterlichem Gefühl wieder auf den Highway und ohne größere Unterbrechung nach Fort Bragg unserer Heimstatt für die Nacht. Das Motel war das bislang, wenn wir mal das außer der Reihe von uns selbst gebuchte Hotel in Tracy ausser Acht lassen (in dem wir ja glücklicherweise auch nicht übernachten mussten) das schlechteste was wir bis dahin angetroffen hatten. Alles angeramscht, hellhörig, und selbst das Frühstück war schlechter als kein Frühstück (siehe Details im Reisebericht zum 8. April).

    Dafür war aber das im Internet gefundene Restaurant im Fischereihafen von Fort Bragg beziehungsweise dem Vorort Noyo eine erfreuliche Überraschung. Obwohl wir uns spontan (oder mit anderen Worten wir sind stumpfsinnig in das falsche Restaurant gelaufen und dann aus Bequemlichkeit und weil es dort heimelig aussah hängengeblieben). Ein Oyster Po Boy Sandwich (im Grunde ein Hamburger mit drei frittierten Austern anstelle des Burger-Patties), Shrimp-Tacos und als unsere eigene Kreation, die aber die Zustimmung des Chefs fand: Fish and Chips aber anstelle von frittiertem Rockfish gegrillte Lachstücke mit angebratenen Zwiebeln. Direkt am Hafen mit dem Fischkutter vor der Nase (und dem Fischgeruch darinnen) schmeckte alles extrem frisch (wobei sich meine von der äußeren Umgebung stets völlig unbeeindruckten Food-Kritiker hier ein neutrales aber gleichlaufendes Urteil fällten).

    Auf der Rückfahrt noch kurz in den Supermarkt, die Wasservorräte aufgestockt und die wenig heimelige Hotelumgebung durch eine weitere Flasche Rose aufgehübscht und bald ins Bett.
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  • Weinprobe mit dem Paten

    April 8, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Fort Bragg - Sonoma County - Monterey / Portola Hotel at Monterey Bay in Monterey/CA

    Über unser vorangegangenes Hotel hatte ich mich ja bereits ausgelassen, deshalb sollen die Bilder unseres Frühstücks für sich sprechen und ich will mich nicht länger damit beschäftigen. Budgettechnisch war klar, dass wir uns was die Hotelfrage anbetrifft einschränken mussten. Und im Grunde genommen waren die bisherigen Hotels durch die Bank sauber und in Ordnung. Ja, dass der Pool mal nicht einladend ist, kommt vor ist zugegeben aber auch ein 1. Welt-Problem.

    Vermutlich war selbst dieses Hotel gar nicht mal so schlecht und es war vielmehr die zu erwartende Diskrepanz zu unserer nächsten Bettstätten die ausweislich unserer Reiseagenda knapp vier Sterne hatte und die Bilder des Hotelpools waren vielversprechend. Jedenfalls konnte ich nicht anders als laut aufzulachen, als wir unsere Frühstückstüte in die Hand gedrückt bekamen. Cheddar-Chips, Graham-Cracker und einen trockenen Schokoladenmüsliriegel, also Corn Syrup, Fructose und Zucker. Im letzten Hotel gab es zumindest noch einen Jogurt oder eine Milch mit dazu. Egal, so kamen wir zumindest schneller auf die Strecke, denn die Fahrt sollten heute knapp 450 Kilometer andauern. Deshalb lag mir auch Miss I etwas in den Ohren, das sie schon die Hoffnung hatte, dass wir zumindest ein wenig Gelegenheit haben das schöne Hotel in Monterey zu genießen. Drum hab nur einen Plan, den ich hatte noch einen Abstecher vor.

    Aber erstmal langsam auf die Strasse, tatsächlich ohne Fort Bragg noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Nichts gegen diese Stadt, aber nachdem wir dies auf den letzten Stops ein paarmal sehr genossen haben, hatten wir ja diesmal die Zeit gegen uns.

    Was Miss I nicht auf dem Schirm hatte war der Umstand, dass uns der Highway 101 heute auch durch eine der bekanntesten Weinbauregionen Kaliforniens führte: den Sonoma Wine County. Doch nach nunmehr 14 Jahren kenne ich mein Weib gut genug um zu wissen, dass der Pool gerne vor sich hin schwappen kann, wenn ihr andernorts ein gutes Glas Wein angeboten wird. Und so gab es keine größeren Beanstandungen, als wir die Autobahn auf Höhe Cloverdale verließen um uns ein nettes Weingut für eine Weinprobe zu suchen. Ich hatte da auch schon das Gut von Francis Ford Coppola im Auge und war entsprechend enttäuscht, als wir vor dem Weingut angekommen lesen mussten, dass dieses zur Zeit keine Weinverkostung anböte. Zum Glück gaben wir nicht so schnell auf und fuhren ein Stück weiter in Richtung Geyserville wo auf wundersame Weise Schilder mit dem Weingut auftauchten, die aber in die andere Richtung wiesen. Ohne unseren werten Lesern die Spannung nehmen zu wollen: wir waren zunächst an einer etwas entfernteren Lage der Familie Coppola aufgeschlagen (konkret der im Alexander Valley), in Geyserville lag dann das eigentliche Gut und wie man schon bei der Auffahrt sehen konnte: dieser Laden bedeutet Business und hier dürfte selten bis nie geschlossen sein. Die Wartezeit bis zu unserer Weinprobe vertrödelten wir gerne im Gebäude welches nicht nur ein sehr luftiges im modern-rustikalen Design eingerichtetes Restaurant sondern auch ein Filmmuseum mit zahlreichen Ausstellungsstücken aus dem Werk der Familie Coppola beinhaltete. Neben dem Schreibtisch von Don Corleone aus dem Film-Set der Paten-Trilogie standen die vielen Auszeichnungen (unter anderem auch die Oscars und die Berlinale Auszeichnung) und viele Flaschen die Appetit auf die Weinprobe machten. Endlich war es soweit. Ich musste zwar noch fahren, aber in weiser Ahnung der Kombination aus Promi, Weingut und Kalifornien, war ich nicht davon ausgegangen, dass wir für unsere 30 bzw. 35 USD erhebliche Mengen in den Gläsern der vier jeweils zur Verkostung anstehenden Weine erwarten konnten. Das es aber lediglich ein winziger Schlöck sein sollte, war dann doch etwas enttäuschend. Hatte ich doch die amerikanischen Weinpreise selbst als recht moderat wahrgenommen und zumindest darauf gehofft, dass man uns je Probe etwas mehr als 1 Cl feilbieten würde. Wenigstens gab es den Winzersekt Sofia zum Probieren vorneweg, der sich auch als unser Favorit herausstellte. Trotz einer gewissen Enttäuschung ob der nicht gerade italienischen Gastfreundlichkeit wollten wir zumindest ein paar Flaschen mitnehmen und entschieden und (auch wegen der bei Kisten eingeräumten 20% Rabatt) zu einer Investition in unsere Treibstoffreserven. Erstes Lernergebnis welches uns von einer sehr sehr netten italienischen Kellnerin vermittelt wurde: ah, European size. In the USA one box contains 12 bottles, but I give you 10% Discount on six. Zweiter Hinweis: But why don’t you buy two bottles more. If you buy eight bottles your tasting would be free of charge.
    Frei nach dem Motto earn more by spending more haben wir dann in der Tat und mit wenig Mühe noch etwas gefunden und sind nach eineinhalb Stunden Pause auf der Terrasse mit wenig Aussicht auf den Pool heute Abend dennoch glücklich weitergezogen.

    Der Rest war Strecke machen um trotzdem erst um halb acht in Monterey anzukommen.

    Das der Kategorisierung nach tolle Hotel entpuppte sich dann als riesiges Convention Hotel mit entsprechend großer Lobby und Zimmern, zumindest unserem, die gefühlt 800 Meter Fußmarsch entfernt lagen. Und der Pool war, sagen wir es mal so, sehr optimal mit Froschlinse fotografiert. Aber die Lage direkt am Hafen und der in ähnlich wie das Original in San Francisco im historisierenden Kitsch mit Fress- und Souvenirbuden vollgepackten Fisherman’s Wharf war sehr angenehm. Und da mussten wir dann auch abends noch hin um unseren Ausflug zum Whale Watching am nächsten Morgen zu buchen. Zum Verdruss von Miss I fand die einzige Ausfahrt gleich um 9 Uhr morgens statt und es wurde rauhe See vorhergesagt. Also nichts mit Ausschlafen ins komfortablen Hotelbetten und stattdessen absehbare Übelkeit und die wage Hoffung auf Großwild.

    Aber damit beschäftigen wir uns morgen. Da der Ausflug unser Budget 140 USD belastet fiel das Abendessen beim Mexikaner überschaubar aus. Eine Empfehlung unserer freundlichen Walbeobachtungstourfachverkäuferin, der sich allerdings als lautes Familienrestaurant mit größeren Gesellschaften entpuppte. Das Essen ging so, einzig erwähnenswert mag die Margarita sein, die mit einem extra Fläschchen Grand Marnier serviert wurde. Und die Lage an der Cannery Row bot sich dann noch für ein paar Fotos an.

    Dann aber ab ins Bett und morgen früh raus.
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  • 17 Mile Club

    April 9, 2022 in the United States ⋅ 🌙 17 °C

    17 Mile Drive - Santa Barbara / Best Western Plus Santa Barbara /CA

    Nach unserem Brunch an der Pebble Beach setzen wir unsere Fahrt entlang des 17 Mile Drive fort. Stationen unterwegs waren unter anderem der Bird Rock und die einsame Zypresse, die auf einem kleinen Felsen vor sich hin wächst. Der letzte Halt war dann an der Seeelefanten-Kolonie, wo sich an die 100 der gewaltigen Robben am Strand wälzten und es nur hin und wieder mal, wenn ein Kollege versuchte sich dazwischen zu drängeln ungemütlich wurde.

    Mittlerweile schon routiniert und ohne erwähnenswerte Stops spulten wir danach die knapp 450 Kilometer bis nach Santa Barbara ab. Unser Hotel lag in einem ruhigen Wohnviertel des beschaulichen kleinen Städtchens vor den Toren Los Angeles.

    Nach der langen Fahrt war der Spaziergang zu unserem Abendessen eine willkommene Gelegenheit sich ein wenig die Beine zu vertreten. Gutes Essen und Lob für unser Radebrechendes Japanisch von den Besitzern des Edomase Restaurants.
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  • Walegucken mit negativer Energiebilanz

    April 9, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Monterey

    Auch wenn ich mich wiederhole sei an dieser Stelle nochmal gesagt, wie stolz ich auf unsere Reisetruppe bin. Klar, das frühmorgentliche Aufstehen ist weder FF`s noch Miss I`s Sache (während ich irgendwie immer noch dem Jetlag hinterherhänge oder zu viel Büro mit dabei habe und meist gegen halb sechs Uhr aufwache und nicht mehr schlafen kann) doch wenn es darauf ankommt, dann funktioniert die Maschinerie reibungslos. Kein Rumgemosere über die Klamottenauswahl, keine Jammern mit speziellen Frühstückswünschen, stattdessen aus dem Bett, Zähneputzen und los.

    Boarding war auf 8:15 spätestens 8:30 angekündigt und wir schafften es tatsächlich ausgestattet mit zwei Starbucks-Kaffee pünktlich um 8:17 in der Reihe zu stehen. Der Kutter war schon groß und auf mehr als 200 Personen ausgelegt. Bei Sonnenschein und im Hafen wirkte auch die angekündigte stürmische See nicht mehr ganz so bedrohlich, so dass wir gleich vorne am Bug in zentraler Position Stellung bezogen. Das sollte sich aber mit der Ausfahrt aus dem Geschützen Hafenbereich ändern, tatsächlich waren die Wellen recht hoch und die Frage kam auf, warum wir - insbesondere Miss I - zu knipig waren uns die Tabletten gegen Seekrankheit für jeweils einen Dollar zu kaufen. Zumal die Fahrt drei Stunden dauern sollte. Doch nach einer halben Stunde war auch das nicht mehr so wichtig, denn die ersten Wale wurden gesichtet und langsam (und gefühlt 100 Aufnahmen aus der Ferne und über die ganze Strecke per Live-Streaming nach Indien übertragen) kamen wir immer näher an die drei Buckelwale heran, dass wir selbst einen fischhaltigen Gestank riechen konnten, wobei es sich nach Auskunft der an Bord befindlichen professionellen Walbeobachterin um Walrotz handelte. Wie war das, von allem was man riecht atmet man kleine Stücke ein…….

    Neben den Walen wurden wir eine ganze Zeitlang von einer Gruppe Robben und Delfine begleitet und bereits im Hafen hatten wir Kommorane und Seeotter gesehen. Also eine gute Ausbeute, wenngleich FF etwas enttäuscht war, dass wir keine Orcas gesehen haben (deren Sichtungsgebiet lag etwas weiter raus und dafür hätten wir eine sechs stündige Tour buchen müssen). Und wie bei so vielem nutzte die Begeisterung mit Zeit ab, so dass wir uns wieder auf die hohe See konzentrieren konnten. FF wurde immer stiller und hing wie ein Faultier im Winterschlaf an uns dran und nach vielen blöden Sprüchen zu Beginn erwischte es mich dann aus unserer Familie als Einzigen, dass ich die Spucktüte benutzen musste. Den Kaffe hätte ich mir also sparen können.

    Pünktlich um 12 wieder sicher im Hafen angekommen und wieder festen Boden unter den Füßen ging es gleich ins Parkhaus, da wir heute auch noch einiges an Programm auf der Strecke hatten.

    Wobei das erste Ziel, der 17 Meilen- Weg von Monterey nach Carmel at the Beach nur wenige Meilen entfernt lag. Dort schlängelten wir uns vorbei an Villen und windgebeutelten Strandkiefern an der Küste entlang. Und nachdem ich meine Energiebilanz für den Tag spuckend in den Negativbereich gebracht hatte, gab es zwischen Strand und Golfplatz erstmal ein ausgiebiges Frühstück - aufmerksam beobachtet von einem Trupp Möwen die sehr genau darauf achteten, ob sich irgendwo eine Gelegenheit zum Mund- oder Schnabelraub bietet.

    To be continued….
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  • Zur rechten Zeit auf dem rechten Weg

    April 10, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 17 °C

    Santa Barbara - Old Misson - Stearns Wharf - Malibu

    Sonntag - Sonne und ein Rosengarten. Mit einem frischen und diesmal tatsächlich trinkbaren Getränk von der Hotel-Kaffeebar ausgestattet ging es direkt nach Old Mission, der Missionsstation aus dem Jahr 1786. Da wir uns am Beginn der Karwoche befanden, fand in der Kirche ein Gottesdienst statt. Wir hatten aber heidnisch zunächst den üppig blühenden Rosengarten vor dem Gebäude besucht so dass wir bei Ankunft an der Mission lediglich noch das Vater Unser mitbekamen.

    Dennoch irgendwie christlich bestärkt sind wir noch an die Stearns Wharf.gefahren. Einem Steg am Strand von Santa Barbara, der, obwohl auch er als Attraktion beworben wird, gänzlich weniger touristisch aufgepeppt war als die Fisherman`s Wharf in Monterey oder San Franzisco. So suchten wir uns auch erstmal eine viertel Stunde nach einem Parkplatz um bei der Ankunft am Brunnen mit den drei Delfinen festzustellen, dass der Steg nicht nur mit dem Auto befahrbar war, sondern es sogar einen Parkplatz gab (bei dem dann auch noch, wie das Schild mir höhnisch in die Wunden rieb die ersten 45 Minuten kostenfrei war).

    Neben einer Gruppe Pelikane gab es Freitaucher und ein Paar Krabbenfischer mit Ihren Reusen zu sehen.
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  • Auf der Suche nach Bosch

    April 10, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 17 °C

    Danach ging es weiter in Richtung Los Angeles. Hier hatten wir nur eine Nacht Aufenthalt, da wir uns für zwei Tage in Disneyland bzw. dem daneben gelegenen Disney California Adventure Park entschieden hatten. Also nichts wie los. Trotz der relativ kurzen Strecke machten wir Pause in Malibu. Im Reel Inn gab es auf Empfehlung eines Bekannten, der mir von der entspannten Atmosphäre und dem guten Fisch vorgeschwärmt hatte, sehr gute gegrillte Goldmakrele (Mahi Mahi) mit Cajun-Würzung und Bratkartoffeln (homestyle oven potatoes), Muscheln in Weissweinsoße und für Fritz Fisch & Chips. Alles auf den Punkt zubereitet, so dass man gerne in Kauf nahm 20 Minuten in der Schlange zu stehen und sich das Essen am Ende am Tresen abholen zu müssen.

    Der Tag war weiterhin sonnig, also perfektes Strandwetter und Zeit sich die Venice Beach anzusehen. Mit knapp 18 Jahren hatte ich dort einen legendären Jongleur gesehen, der zu seinem Programmhöhepunkt mit einer laufenden Motorsäge jonglierte. Hoffentlich genießt er heute seine wohlverdiente Rente und sitzt nicht mit zwei amputierten Armen arbeitsunfähig an einer Straßenecke. Jedenfalls trat er heute nicht mehr auf. Stattdessen zog die junge Truppe Rapper / Breakdancer das Publikum an. Alles schon mal gesehen, aber dennoch unterhaltsam. Und daneben jede Menge Selbstdarsteller und Aufmerksamkeitsbettler, egal ob als moderner Schwarzenegger oder mit einem Gecko auf dem Kopf. Und darüber eine einzige große Wolke Ganja.

    Im Anschluss quer durch Los Angeles nach Hollywood. Unser Hotel lag parallel einen Block parallel zum Hollywood Bouldevard Doch den wollten wir uns erst am Folgetag geben. Heute Abend stand ein Besuch bei den schönen und Reichen in Beverly Hills an. Und so ging es auf dem Sunset Boulevard in Richtung Sonnenuntergang. Leider war ich in den engen Gassen von Beverly Hills mit dem Fahren beschäftigt. Doch an einer Stelle gab Stand ein Pulk Menschen auf der Strasse und es parkten diverse Luxusautos von Lamborghini bis Maybach. Die drei Jungs die wir fragten was denn dort los sei meinten nur es gäbe eine Party. Wahrscheinlich hatte DJ Khaled etwas zu feiern.

    Die kurvige Fahrt auf der Suche nach dem Haus von Detektiv Bosch aus der Fernsehserie wurde belohnt mit aufgeschnittenen Bauzaun der einen halblegalen aber dafür spektakulären Blick über Los Angeles bot. Das Haus selbst befand sich dann leider auf einer Privatstrasse. So weit ging dann meineUnverfrorenheit nicht so dass wir insoweit unverrichteter Dinge weiterfuhren. Nur noch schnell auf den letzten Drücker, ehe die Sonne vollständig untergegangen war das obligatorische Foto mit dem Hollywood-Zeichen und dann war für diesen Tag das touristische Programm abgeschlossen. Und nach einem kurzen Besuch beim Thailänder dann auch für den Rest.
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  • Boulevard of Broken Dreams

    April 11, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 18 °C

    Los Angeles - Hollywood Boulevard - Downtown LA - Grand Central Market - Angels Flight - Anaheim / Anaheim / Travelodge on Disneyland Drive Anaheim/CA

    Keine Reise an die Westküste ohne den Lieblingsstar auf Walk of Fame am Hollywood Boulevard besucht zu haben. Wobei Miss I zu Recht das Erstrebenswerte an einer Verewigung an dieser Stelle in Frage stellt, trampelt doch danach jeder Touri auf Deinem Namen herum.

    Insgesamt sind es über 2.500 Sterne die neben dem Namen des Stars auch jeweils mit einer Kategorisierung des Bereichs in welchem er sich diesen verdient hat versehen sind (Film, Fernsehen, Musik, Radio und Theater, wobei auch hier im Bedarfsfall geschummelt wird, so bekam Disneyland zum 50. Geburtstag einen Stern ohne Kategorie, ebenso wie Victoria Secret;-). Bis auf George Eastman hat kein Künstler zwei Sterne in derselben Kategorie, es gibt aber Künstler die in verschiedenen Kategorien jeweils einen Stern verliehen bekamen.

    Wer sich übrigens vieeeel Zeit nimmt und seine Halsmuskulatur schädigt (da die Sterne mal in die eine, mal in die andere Richtung weisen), wird sich vielleicht wundern, warum beispielsweise Julia Roberts und Clint Eastwood keinen eigenen Stern haben. Dies liegt daran, dass seit 1968 lebende Stars bei der Verleihung persönlich erscheinen müssen, was dazu führte. Dass ca. 40 Stars den Preis im Vorfeld abgelehnt haben.

    Am Tag unseres Besuchs bekam übrigens DJ Khalid (ja genau der, der vermutlich am Vorabend die Party in Beverly Hills geschmissen hat) seinen Stern verliehen. Mit einem für seinen Bekanntheitsgrad (also ich musste alles googeln) enormen Aufwand, so war der Hollywood Boulevard auf der Länge eines Blocks für den Verkehr abgeriegelt und mindestens dreissig Polizeibeamte standen bereit um den Ansturm der Fans in die richtigen Bahnen zu lenken. Der kam dann aber nicht wirklich, neben DJ Khalid selbst (klar) waren vielleicht 500 Fans und Besucher die wie wir einfach nur neugierig waren, stehengeblieben. Jedenfalls konnte man den Star halbwegs und seinen Maybach mit Fahrer aus nächster Nähe begutachten.

    Hier noch ein paar nette fun facts die ich der Seite https://www.usa-reisetipps.net/usa-rundreise-we… entnommen habe (so wie auch die Informationen im bisherigen Abschnitt):

    - Michael Jackson und Harrison Ford haben jeweils zwei Sterne, es handelt sich aber um Auszeichnungen für verschiedene Personen die denselben Namen tragen.

    - Die Anmerkung von Miss I hat sich auch Muhammad Ali gedacht, jedenfalls hat er als einziger Star einen Stern der an einer Hauswand hängt und nicht im Bürgersteig eingelassen. Auch wenn man es ihm gerne unterstellt, wohl nicht aus persönlicher Eitelkeit sondern mit dem Argument, er trage den Namen des Prophet Muhammed und auf dem dürften die Leute nicht herumtrampeln“

    - Roger Moore`s Stern liegt vor der Hausnummer 7007. Warum auch immer….

    - Und der von Al Bundy aka Ed O`Neill vor einem Schuhgeschäft

    Ich nutzte den Besuch zur Unterstützung meines Unterfangens FF auf diesem Trip meinen Musikgeschmack etwas näher zu bringen indem ich in unserer gemeinsamen Playlist neben Kuhglockenrock (Randale) , Dance Monkey (Tones and I) und I like to move it von Will.Iam auch ein paar Sachen von Prince, den Gorillaz und Dr Dre eingeschmuggelt habe. Als Dokumentation, dass gewisse Vorlieben schon sehr früh und durchaus freiwillig angenommen wurden gab es ein Bild von ihm mit dem Stern von David Bowie. Bei den Simpsons bedurfte es dann auch schon keiner Anweisungen mehr. Die schaut er schon richtig gerne mit (und hat an ganz anderen Dingen darin Spass).

    Der eigentlich auch viel spannendere Teil ist der Bereich vor Grauman`s Chinese Theatre, wo die Stars nicht mit selbigen ausgezeichnet wurden sondern meist ihre Hand und Fußabdrücke sowie die eine oder andere launige Widmung für den Besitzer des Theaters Sid Grauman hinterlassen haben ( „Sid, may you never die till I kill you, Humphrey Bogart“). Andere hinterließen zusätzlich Attribute Ihres Ruhms wie der Western Star Roy Rogers, der sein Pferd Trigger mitbrachte und dieses mit Hufeisen verewigte oder Donald Duck, der nur einen Fußabdruck hinterließ. Und Miss I war auch happy nachdem Sie neben Lee Byung Hun und Jacky Chan endlich auch mal in die Fußstapfen von Keanu Reeves treten durfte.

    Eigentlich wollten wir danach zügig in Richtung Anaheim aufbrechen, doch der Hunger einerseits doch auch die Enttäuschung, dass wir es am Vorabend nicht geschafft hatten das Haus von Detective Bosch zu sehen, trieb uns dann doch noch nach Downtown LA. Hier sollte das Original Polizeirevier aus der Serie stehen. Tat es auch, aber weder Miss I noch ich hatten das Gebäude so in Erinnerung, was zumindest Anlass ist die Serie bei Gelegenheit nochmal zu schauen. Groß war die Freude allerdings, als wir zufällig auf die Bergbahn Angels Flight stießen, die in einer Staffel als prominenter Mordschauplatz dient. Und als wir gegenüber noch die die Food Mall Grand Central Market entdeckten war die Freude groß und es gab Philippinischs Congee und Sticky Rice Mango.

    Danach hieß es dann aber endgültig Abschied von LA zu nehmen und es ging in Richtung unseres dritten Landes auf dieser Reise: Disneyland.
    Wie zuvor bei Kanada hatten wir auch hier die Einreisebedingungen nicht genau genug gelesen und so kam es am Abend recht überraschend, dass unsere Tickets nicht mit Datum eingetragen waren und wir uns noch einmal gesondert hätten registrieren müssen. Für den Dienstag war das kein Problem, aber der Mittwoch war aufgrund der Corona-bedingten Besucherbeschränkungen (an dieser Stelle schon mal ohne Absicht zu Spoilern ein lauter Lacher des Autors! Besucherbeschränkung für`n Asch, ha!!!!!!!). Aber die Stimmung nicht vermiesen lassen, auch nicht von dem Umstand, dass unser Hotel als erstes überhaupt Probleme mit der Reservierung beziehungsweise Vorab-Bezahlung unserer Zimmer hatte. Glücklicherweise wurde unsere private Kreditkarte als Garantie gelöst, bis wir zwar nicht den Reisevermittler in den USA aber unsere deutsche Agentur erreicht hatten, die sich den Problems annahmen und es auch lösten. Großes Kompliment an dieser Stelle an CANUSA, bis hierhin sind wir sehr glücklich mit unserer Reise!).

    Abends noch einen Besuch bei Shakey`s Pizza Parlor, der aus Gründen undokumentiert bleibt.
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  • Disneyland

    April 12, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 19 °C

    Disneyland Anaheim / Anaheim Travelodge on Disneyland Drive Anaheim/CA

    Klar, die Reise mit einem Sechsjährigen entlang der amerikanischen Westküste kann eigentlich nicht ohne einen Besuch im Disneyland erfolgen. Nach dem Legoland der zweite große Themenpark (lassen wir mal den Besuch mit Opa und Oma in Tripsdrill, wo sich Opa mit einer Fahrt auf der Wilden Liese eine Wochen Kreuzschmerzen aber auch die Dankbarkeit seines Enkels eingefangen hat;-). Nun also zu Mickey Mouse, die hier leider deutlich stärker repräsentiert ist als der mir eigentlich viel näher stehende Donald Duck. Wie der Name auch schon nahe legt, befand sich unser Hotel in günstiger Lage zum Park. Ca. 2 km wären eigentlich eine fußläufige Sache, doch in Erwartung allen vor uns liegt entschlossen wir uns doch zu einer Fahrt mit Uber, die kaum teurer als der Shuttle Bus war. So kamen wir gegen 9 Uhr an. Zusammen mit sehr sehr vielen Menschen. Der Park war zwar durch eine Online-Reservierungspflicht in der Aufnahmekapazität begrenzt, dies sollte allerdings nicht heissen, dass man dies nicht maximal ausreizen kann. Die Einlasskontrolle ging dann aber zugegebenermaßen recht flott, was man für die Abarbeitung der Schlangen vor den einzelnen Attraktionen nicht sagen kann, aber dazu später. Drinnen im Park ging es gleich die Mainstreet USA hinunter zur Statue mit Micky und ihrem Erfinder Walt Disney. Schöne Kulisse mit Schloss Neuschwanstein im Hintergrund, aber wir waren ja in erster Linie für die Fahrgeschäfte da.

    Und da ging es dann auch gleich los. Mit der Geduldsübung Schlangestehen. Ich werde jetzt nicht jedes Ärgernis im Einzelnen darlegen, aber die ausweislich der Disneyland App längste Schlange dauerte 240 Minuten!! Diese haben wir uns nicht gegeben und aber fast ebenso mutig in die Schlange mit 80 Minuten gestellt. Ist der Umstand, dass wir um 12 Uhr, also zu der Zeit zu der wir uns entschieden einen mittelmäßigen und recht überteuerten Lunch auf dem Pizza Planet einzunehmen exakt drei Fahrten hinter uns gebracht haben, schon beklagenswert, so gab es ein besonderes Ärgernis, was ich bei einem in zumindest ökonomisch super-professionell gemanagten Park nicht erwartet hätte. So standen wir bei der zweiten Attraktion (Matterhorn Bobsleds) schon geschlagene 45 Minuten in einer Dauerberieselung aus pseudo-schweizerischem Gejodel und wiederkehrenden Ansagen irgendeines Schwarzenegger-Imitators, als uns mit freundlicher Stimme mitgeteilt wurde, dass es leider technische Schwierigkeiten gäbe, weshalb auf unbestimmte Zeit keine Fahrten mehr stattfänden. Danke und noch viel Spass im Disneyland……. Hätte nicht dieselbe Truppe der die gleiche Geschichte zuvor nach einer Stunde bei Star Tours - The Adventure Continues passiert war und glaubhaft berichtet, dass der andere Teil ihrer Schulgruppe gerade in einem Wagen auf dem Matterhorn stünde und sich nichts mehr bewegte, ich hätte gewettet, dass es sich bei den technical difficulties um die Kaffepause der DisneyCrew handelte. Aber sei’s drum. Nachdem sich die Reihe vor uns schnell um die Hälfte dezimiert hatte, wir standen immer noch unschlüssig rum ob der Frage aufgeben oder auf eine baldige Lösung des Problems hoffend, da kam dann doch jemand Offizielles um uns für dieses Fahrgeschäft einen sogenannten Lightning Pass also die Gehe nicht über Los sondern direkt zur Fahrt-Karte gab. Die kosten sonst bis zu 20 USD pro Fahrt (sic!). Und tatsächlich, kurze Zeit später ging es dann doch weiter und wir konnten die Fahrt doch noch antreten.

    Ob der Park ansonsten das Geld wert ist (ohne hier in Details zu gehen, die Eintrittskarten für uns drei und zwei Tage haben knapp 1000 Euro gekostet), sollte ich nicht weiter kommentieren, da ich mit Ausnahme einer Firmenveranstaltung im Europapark Rust, wo ich an dem Tag für eine Stunde nur mit Beratern in der Schlange stehen musste, was weniger schlimm war wie es für Nichtberater klingt, zumal die Wartezeit an den größten Looping-Achterbahnen damit auf unter zwei Minuten sank, was das Erlebnis (in Kombination mit der Firmenveranstaltung typischen Menge an frei fließendem Alkohol) auch im Nachhinein noch strahlen lässt. Von dieser Ausnahme und dem Besuch mit FF im Legoland war ich das letzte Mal mit 34 in einem der großen Parks (konkret Universal Studios auf unserer Tres Hermanos Tour), ich bin also eh kein großer Fan. Und klar FF hat es super gefallen, wobei insbesondere er von dem langen Schlange stehen extrem gelangweilt war (und er hält sich seit Seattle immer noch an das Versprechen dieses Wort nicht mehr zu benutzen, also „ich bin das was ich nicht sagen darf“). Er war also extrem tapfer. Dies galt auch für das Haunted Mansion, allerdings erst nach einer Runde Augen zu und durch, und später auf der Splash Mountain Wasserbobbahn, und das obwohl oder weil er in der ersten Reihe saß und wirklich von Kopf bis Fuß triefend nass aus dem Teil ausstieg. Nur um sogleich nochmal nach einer Fahrt zu verlangen. Ihm hat es also wirklich gefallen, insofern war es das Geld und die Warterei wohl doch wert, ärgerlich ist es aber doch, zumal wir uns zwar mitten in den Osterferien befanden, der Park aus meiner Sicht bis an die Grenze voll war, und dennoch viele Attraktionen geschlossen waren oder ebenso wie die berühmte Parade nur in sehr sehr abgesteckter Version (und an diesem Abend wegen Wind!! Ohne Feuerwerk stattfand.

    Ich war jedenfalls mit Disneyland durch und freue mich, dass der Rest der Tour- lässt man Las Vegas mal kurz aus dem Blick- meist aus Nationalparks besteht.
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  • Wieder „Visum-„-Probleme

    April 13, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Ich hatte es zum Vortag bereits geschrieben, wir hatten uns die Schlangen vorausahnend, vor Reiseantritt bereits für einen Zwei-Tagespass für Disneyland beziehungsweise ein Kombinationsticket mit dem direkt daneben liegenden Disney California Adventure Park entschieden. Was uns allerdings ich klar war war der Umstand, dass wir uns im Vorfeld auch noch für den Zutritt registrieren mussten. Dies war uns erst Sonntags in Los Angeles aufgefallen, also am Vortag unseres Besuchs. Leider, es war die Karwoche und damit auch in den USA Ferienzeit, war lediglich der Dienstag, also unser erster Tag, verfügbar. Die Rückfrage beim Reisebüro ergab erstmal eine Entwarnung. Die Anmeldung gilt bei den Zweitagespässen für beide Tage und ausserdem könne man mit dem Ticketvoucher einfach hingehen, das ginge schon….Ja klar! Man mag mich als misogynen Eigenbrödler bezeichnen und ja ich hatte so eine Ahnung, aber meine Entscheidung an diesem Tag auf keinen Fall in einer Schlange zu stehen war davon gänzlich unabhängig gefallen und hätte wohl auch gegolten, wäre hätte das Empire persönlich bei mir angeklopft und mich gebeten der Macht noch einmal beizutreten (naja, ausser es wäre ein privates Date mit Prinzessin Leia drin gewesen). Jedenfalls liess ich Miss I und FF alleine losziehen frei nach dem Motto, es gibt Erfahrungen, die jeder selbst machen muss, und zog es vor mich zumindest einmal in den Pool zu werfen und den Blog wieder halbwegs a jour zu bringen *.

    Wäre ich mal besser dabei geblieben, denn die beiden standen zwar parktechnisch in der Tat vor verschlossenen Türen, aber Disney wäre nicht Disney oder sogar Disney+, wenn nicht auch für solche Fälle die Möglichkeit zum ausgiebigen Frustkauf gewährleistet wäre. Jedenfalls hat FF jetzt ein Lichtschwert, wobei ich zum Zeitpunkt zu dem ich das schreibe noch nicht mal sicher bin, ob es das noch tut, und diverse Souvenirmünzen, also diese Pennymünzen, die für 25 Cent durch einen Walzautomaten geschwengelt werden um dann einen plattgewalzten Cent mit einer Souvenir-Prägung der jeweiligen Lokalität nach Hause zu bringen. Höhepunkt der Ironie ist wahrscheinlich, dass wir damit knapp 500 Euro in den Sand gesetzt haben und FF, der keine Pennies hatte, sich die Prägegrundlage in einem Brunnen angeln musste. Chapeau und Respekt für diese Aktion und eigentlich schade, dass wir die Geschichte erst jetzt aufgenommen haben, denn denn die Automaten standen schon auf der ganzen Reise immer mal wieder rum und das hätte zugegeben ein schönes Erinnerungsalbum ergeben. Ich habe ihm versprochen, dass wir das beim nächsten Mal gleich von Anfang an machen……

    Soviel zu einem unfreiwillig-freiwilligen Tag am Pool, wobei wir um eins auch schon aufbrachen um weiter in Richtung San Diego zu fahren. Einerseits weil ich diese Stadt als sehr angenehm in Erinnerung habe (nicht wegen der Nähe zu Tijuana) sondern auch, weil sich am nächsten Morgen unsere Wege für ein paar Tage trennen mussten, da ich in der Verpflichtung stand von Donnerstag bis Sonntag in Deutschland mein Gesicht zu zeigen (sehr viel mehr war das auch nicht, denn nach einer Reisezeit von hin und zurück ca. 30 Stunden und einer Aufenthaltsdauer von 45 Stunden in Deutschland befand sich mein Geist in dieser Zeit irgendwo in einer endlos erscheinenden Zeitschlaufe zwischen Wartebereich und 87 neuen Levels auf Candy Crush.

    Vorher ging es aber in der Nachbarschaft unseres direkt am Hafen gelegenen Hotels noch zum Essen. Ein ähnlicher Verschlag wie das Reel Inn in Malibu mit Felsenbarsch (Rockfish) Ceviche, Crab Louie Salat und einem hervorragenden Fisch Eintopf. Sehr empfehlenswert, ähnlich wie die noch spelunkigere Taco Bar neben einem mexikanischen Supermarkt in Anaheim, deren Burritos in der Bewertung wahrscheinlich noch besser dagestanden hätten, wenn Euer Berichterstatter vor der Bestellung die Begriffe „Suadero“ und „Buche“ gegoogelt hätte. So trieb mich neben Hunger die Neugierde und die Bereitschaft um die Entdeckung eines möglicherweise neuen und bereichernden Geschmackserlebnisses auf die sichere Wahl des „Asada“ zu verzichten. Sagen wir es so, Buche wird es nicht, denn nach viereinhalb Jahren China war mein Bedarf an Innereien und vor allem Schweinedarm bereits im Voraus gedeckt. Wobei man unvoreingenommen sagen muss, daß das bei weitem nicht so schlecht schmeckte, wie es für den deutschen Leberwurst-Genießer klingen mag. Dennoch not my cup of tea. Suadero war übrigens Rinderhackfleisch, das ging dann wiederum. Und die eine Portion war sogar für uns Drei fast ausreichend.

    * Unser doch recht knackig gestaltetes Reiseprogramm oder gerne auch mangelnde Disziplin des Autors stehen einer echten Live-Berichterstattung meist im Weg und so werden unsere Berichte, so wie auch diese Zeilen heute am 21.4. also mit neun Tagen Verzögerung, mit dem notwendigen Abstand und nach einem literarischen Reifeprozess zu Papier beziehungsweise Nullen und Einsen gebracht.
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  • Easter Break

    April 17, 2022 in Greenland ⋅ ⛅ -9 °C

    Ich hatte es bereits geschrieben, die nächsten Tage verbringe ich in beziehungsweise auf dem Weg nach und von Deutschland. Die Tristesse des Flughafenessens und unendlich lang erscheinender Flüge erspare ich Euch an dieser Stelle und halte hier nur den Flugplan fest:

    10:25 ab San Diego zunächst nach Denver / Colorado (was allerdings mangels Übernachtung nicht als besuchter Staat gewertet werden soll). Ankunft um 13:42 Uhr Ortszeit (mit einer Stunde Zeitverschiebung ab San Diego).

    Um 15:40 ging es von Denver aus weiter und am nächsten Tag um 9:20 Uhr sind wir pünktlich in Frankfurt gelandet.

    Erwähnenswert nur-

    - Dass unser Hotel in San Diego einerseits direkt am Hafen aber auch mit 2,4 Kilometern praktisch fußläufig zum Flughafen gelegen war. Da ich lediglich Handgepäck bei mir hatte, bin ich diesmal tatsächlich zu Fuß zum Flug gereist, was ich glaube ich auch das erste Mal überhaupt gemacht habe.

    - Die amerikanischen Fluggesellschaften, oder zumindest United Airlines, sind so spezifisch und/oder optimistisch, dass sie die Ankunftszeiten auf die Minute angeben. Auf meiner Boardingkarte stand also nicht nur, wann mein Boarding beginnt, sondern auch, wann der letzte Aufruf endet und dass wir ungelogen um 13:42 Uhr landen werden. Was natürlich nicht wahr war, aber auch ausserhalb Deutscher Bahn Standards pünktlich genug war.

    - Klar, dass genau zwei Tage nach meinem Höllenritt, bei dem ich während der gesamten 24 Stunden Flugzeit eine Maske tragen musste, das Bundesgericht der USA die Maskenpflicht auf amerikanischen Flügen aufhob. Im Grunde finde ich diese Maßnahme für Innenräume ja ganz vernünftig, andererseits war an Schlaf überhaupt nicht zu denken. Zumal die Amerikaner es wenn dann auch ganz korrekt machen, so gab es den Hinweis, dass man zwar zum Essen und Trinken die Maske abnehmen dürfe, es nach Bundesrecht aber Vorschrift sei, diese zwischen den Bissen / Schlücken wieder aufzusetzen. Gruß an Mario Barth an dieser Stelle ;-)

    Die im Reisejetlag verbrachten Tage bis zu meiner Rückkehr am Sonntagnachmittag (oder besser bis zum Montagmorgen, da ich nach der Begrüßung durch FF und Mis I nach 35 Stunden ohne Schlaf wie ein Stein ins Bett gefallen und mit Klamotten bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen habe) muss dann zu gegebener Zeit Miss I übernehmen, die in der Zeit das volle San Diego Programm mit La Jolla, San Diego Aquarium, Sea World und San Diego Zoo abgespult hat.
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  • Fein-Rib und Mexico so nah….

    April 18, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 29 °C

    Nachdem ich meinen Kurztrip nach Deutschland mittels eines Kurz-Komas von 16 Stunden einigermaßen verdaut hatte, war es leider schon wieder Zeit San Diego zu verlassen.

    Da ich bisher lediglich den Fußweg zum Flughafen und den Steinwurf bis zum Hafen gesehen hatte, nutzten wir zumindest die Gelegenheit für einen kurzen Abstecher nach La Jolla, einem Erholungsgebiet an einem der Strände für die San Diego auch bekannt ist. Hier gab es Robben und Pelikane zu beobachten und die vermutlich letzte Gelegenheit ausführlich die Füße in den Pazifik zu stellen. Gerne hätte ich an dieser Stelle berichtet, dass wir wagemutig kopfüber in die Fluten sprangen um wie seinerzeit Patrick Swayze und Keanu Reeves in Point Break in der Brandung zu surfen. Aber ohne Neoprenanzug war es schlicht zu kalt. Lediglich die Robben hatten damit keine Problem und auch wenn Euer Schreiberling zugeben muss, dass „the American Way of Life“ mittlerweile deutliche Spuren an mir hinterlässt, verbitte ich mir jeden Vergleich in diese Richtung. Aber jedenfalls barfüßig im Wasser und die Sonne genossen während FF seine mittlerweile üblichen Kletterübungen am Hang absolvierte.

    Danach auf einen Flat White Kaffee zu einer lokalen Kette namens Better Buzz, helles, Nippes Café das anscheinend so gut (oder so nah am Wasser lag), dass die übrigen Strandgänger eine Wartezeit von 15 Minuten für ihr Getränk zu akzeptieren bereit waren. Der Kaffee war dann auch gut, lediglich das Preis-Leistungsverhältnis mit 5 USD im Vergleich zu dem relativ kleinen Behältnis eher enttäuschend. Mit einigen Kilometern Fahrt vor mir und in Sorge, dass der Schlafmangel der letzten Tage noch nicht ganz ausgeglichen war, liess ich mich von Miss I und FF überzeugen auf dem Weg zurück zum Auto noch einen Stopp an einem kleinen Kaffee zu machen in dem die Beiden während meiner Abwesenheit schon mal die Süßigkeiten genossen hatten und wo mir FF gerne einen Muffin mit Ostereiern zeigen wollte. Den gab es dann nicht mehr, das hielt ihn aber nicht davon ab sich eine schokocremestrotzenden Cupcake zu bestellen, während Papa einen weiteren Flat White bekam (etwas mehr Koffein, weniger Schaumanteil in der Milch als ein Cappuccino). Damit ausgestattet ging es dann in Richtung 29 Palms. Ich hatte zwar kurz in Erwägung gezogen die Nähe zu México für einen kurzen Grenzübertritt zu nutzen, schon allein um diesem Reisebericht ein weiteres Land hinzuzufügen *, dann aber schnell wieder Abstand von der Idee genommen. Kein Risiko mit Grenzformalitäten wegen Corona in die eine oder andere Richtung und nicht zuletzt die Erinnerung, dass Tijuana letztlich nur ein schmutziger Grenzort ist, wo man sich mit billigeren Spirituosen eindeckt beziehungsweise meine Brüder auf unserer Tour 2004/2005 ohne Probleme und ID-Check ihre Margarita genießen konnten. Das mag gegenüber der Stadt Tijuana nicht ganz fair sein, da es auch dort sicherlich nette Ecken gibt, aber sie wird es uns nachsehen. Wir hatten auch noch einiges an Fahrt vor uns. Auf der Fahrt beim Verzehr meines Getränks dann zu der mir selbst nicht angenehmen Entscheidung gekommen, dass der teuflische Starbucks-Konzern vielleicht doch nicht so schlecht ist, zumindest bleibt die Qualität des dort bestellten Kaffees meist verlässlich mittelmäßig. Aber dies nur am Rande.

    Die Fahrt war aus der Retrospektive unspektakulär. In 29 Palms angekommen direkt nach dem Check-In zur The Rib Co., wo es na was wohl gab….. Im Rauch des großen Aussengrills, wo der Maestro stoisch seine Arbeit tat und eine Bestellung nach der anderen abarbeitete, war die Lust groß auf die große Rippchenplatte. Obwohl wir uns diese (zusammen mit einem Caesar Salad) zu dritt teilten, war die Menge an Fleisch viel zu viel, so viel also zu dem Robben-Vergleich. Wobei Arjen Robben an diesem Wochenende seinen ersten Marathon in Rotterdam mit einer Zeit von 3:13:40 absolvierte, vielleicht lasse ich mich dann doch mit dem vergleichen ;-)

    * Mit der Verortung meines Kurztrips nach Deutschland über Grönland habe ich diesem Reisebericht schon ein unzulässiges Land zugeordnet, aber wirklich zählen tut das reine Überfliegen natürlich so wenig wie der bloße Grenzübertritt auf einen Tequila. Aber mehr über das zwanghafte Sammeln von Länderpunkten und unseren familiären Zwischenstand in einem gesonderten Kapitel
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