• Ms.Berches
  • Pitti Platsch

AbenteuerWelt

Wir haben unsere Jobs gekündigt und wollen ein Jahr reisen. 🤩
Zuerst geht's mit unserem Hund 'Hicks', Auto und Dachzelt durch Europa. Ab Juli geht's für Rico und mich dann zu zweit weiter.
Wir freuen uns extreem auf dieses Abenteuer!
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  • Tag 36: Arenas del Rey, ES

    May 20, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    Zugegeben hatten wir keine Ahnung, wo wir uns genau befinden. Trotz GPS haben wir uns etwas schwer getan, unseren aktuellen Standort genau benennen zu können. Irgendwo zwischen Malaga und Granada, kurz vor, aber nicht in der Sierra Nevada und irgendwo zwischen den Sierras de Tejeda, Almijara und Alhama. Kurz, irgendwo in einem Kettengebirge. Ob wir uns da wohl ein bisschen blöd angestellt haben?? Egal, mittlerweile wissen wir, wir befinden uns in 'Arenas del Rey', direkt am See 'Los Bermejales'.
    Dieser Ort ist durch seine Historie geprägt. Im Dezember 1884 war er das am stärksten betroffene Dorf eines starken Erdbebens. Dabei stürzten 90% der Gebäude ein. Die restlichen 10% waren stark beschädigt. Eine Vielzahl der Dorfbewohner starben, weitere wurden schwerverletzt. Die darauf folgenden Schneefälle brachten täglich weitere Tote mit sich. Heute leben hier etwas mehr als 600 Bewohner. Beim Betrachten der Landschaft, lässt sich die Historie bezüglich der Naturgewalten noch gut erahnen. Die Gegend ist übersäht von tiefen Schluchten, Rissen und Gräben. Hier soll es auch legendäre Klettersteige und wunderschöne Wanderruten geben. Die fallen für uns mit Hicks in diesem Fall aber leider raus. Denn aktuell macht ihm seine Arthrose wieder sehr zu schaffen, weshalb unsere Runden gerade etwas weniger anspruchsvoll ausfallen.
    Da uns die landschaftliche Entstehungsgeschichte Andalusiens sehr interessiert hat, haben wir uns erstmal ein bisschen schlau gemacht... Macht schon mehr Spaß, wenn man durch eine Gegend fährt und weiß, was und warum. 😁
    Am heutigen Tag war dann nichts Spannendes mehr los. Wir haben die Ruhe genossen, den vielen Tiergeräuschen gelauscht, einen schönen Spaziergang mit Hicks zum Stausee gemacht und die Gegend bestaunt. Neben einer riesigen Herde Ziegen, haben wir beim Spaziergang unzählige kleine Babyfrösche entdeckt, die überall in den Sträuchern krabbelten. Wohin ihr Weg sie auch immer führen sollte... Jedenfalls nicht zum Wasser.
    Das Wasser des Sees ist hier wunderschön - türkisblau und glasklar. Am Ufer und auch an einem Turm, der kurz vor dem Staudamm steht, sieht man, wie hoch der Wasserstand schon war. Wir waren erstaunt, wie niedrig der Wasserspiegel im Vergleich aktuell ist. Unser Spaziergang endete mit einem kühlen Bier auf der Terrasse des Campingplatz-Restaurants. Yummy!
    Den Abend haben wir mit Wäsche waschen und etwas Schreibkram ausklingen lassen. Was für eine schöne entspannte Zeit, hier in 'Arenas del Rey'.
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  • Tag 37: Granada, ES

    May 21, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Nachdem wir uns heute morgen einen Kaffee vom Campingplatz-Restaurant gegönnt hatten und uns mit Hilfe des Google-Übersetzers von der, nur spanisch sprechenden, Küchenchefin verabschiedet hatten (sie schien darüber sehr gerührt zu sein, weshalb wir es für unsere Erinnerungen an dieser Stelle gern erwähnen möchten), ging es für uns weiter nach Granada.
    Da es Hicks heute besonders schwer gefallen ist, längere Zeit auf harten Wegen zu laufen, viel die heutige Erkundungstour durch Granada etwas kürzer aus - ganz zu Ricos Bedauern. Die Stadt wirkt auf den ersten Blick sehr facettenreich. Neben einer klassischen Shoppingmall (hat etwas Ähnlichkeit mit dem berliner Kudamm), gibt es auch eine sehr urige Altstadt mit schmalen Gassen, Kopfsteinpflaster und alten Gebäuden. Auch hier im Granada findet man in den Einkaufsstraßen viele gespannte Sonnensegel, die das Shoppingerlebnis vermutlich noch positiver ausfallen lassen sollen. Besonders erwähnenswert ist auch die weltbekannte Stadtburg 'Alhambra'. Sie gilt sogar als eine der meistbesuchtesten Attraktionen Europas und verkörpert die islamische Baukunst. Neben der Burg ist auch die Geschichte dazu sehr interessant und erklärt das Stadtbild Granadas. Ein Besuch dieser Sehenswürdigkeit wurde uns von Sanne und Klaus (Saintes-Maries-de-la-Mer) wärmstens empfohlen. Da aber auch hier keine Fellnasen erlaubt sind... Das allgegenwärtige Spiel eben.
    So haben wir uns eine winzige, aber sehr süße Bar (La Lirio) in der Altstadt gesucht, um dort ein kleines Päuschen für Hicks einzurichten und die Stimmung der Stadt auf uns wirken zu lassen.
    Diesen Ort hätten wir wirklich noch weiter erkundet. Mit Hund hat das in unseren Augen zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nicht viel Sinn ergeben. Deshalb haben wir uns kurze Zeit später wieder zum Auto begeben, um einen Platz für die Nacht zu finden. Da es für uns morgen zu einem besonderen See in Meeresnähe gehen soll, haben wir unsere Suche nach einem geeigneten Schlafplatz in Richtung 'Alicante' ausgerichtet. Übers Internet haben wir den Campingplatz 'Lo Monte' entdeckt. Dieser hat super Bewertungen, ein sehr umfassendes Angebot (Fitnessstudio, Spa, Wasserrutschen, usw.) und das ganze zu einem sehr annehmbaren Preis - wir haben 21,- € für eine Nacht bezahlt.
    Wäre der Ort 'Torre de la Horadada' nicht so trostlos und eher hundeunfreundlich, wären wir hier vermutlich spontan länger geblieben. Da es allerdings keine einzige (nutzbare) Grünfläche gab, auf der wir Hicks ausführen konnten, blieb es für uns bei einer Nacht. 'Nutzbar' deshalb, weil es zwar Grünflächen gab, diese allerdings aus Kunstrasen bestanden und somit unbrauchbar für eine Hunderunde sind. Kunstrasen vermutlich deshalb, da der komplette Ort extrem trocken ist und Pflanzen hier scheinbar nicht eigenständig, ohne regelmäßiges Bewässern überleben können. Auch scheint es hier kaum Menschen zu geben, die hier dauerhaft wohnen. Alle Häuser, die wir gesehen haben, sind Ferienhäuser oder leer und zum Verkauf ausgeschrieben. Meiner Meinung nach, ist das hier ein sonderbarer Ort...
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  • Tag 38: San Pedro d. P. & Torrevieja, ES

    May 22, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 28 °C

    Auch wenn wir versucht haben, größtmögliche Rücksicht auf Hicks Arthrose zu nehmen, ist es wohl doch etwas viel Programm für seine müden Knochen. Nachdem er gestern bei der letzten Hunderunde dreibeinig vor Rico stand, war klar, so können wir nicht weiter machen. Nach einer Nacht voller Grübeln, Recherchieren und Abwägen der Möglichkeiten, war unser erstes Ziel heute morgen... Natürlich der nahegelegene Decathlon! Hier bekommt man ja (fast) alles, was das Outdoor-Herz begehrt. (Unbezahlte Werbung! 😉)
    Natürlich haben wir alles gefunden, nur nicht das, was wir eigentlich wollten. Mit unserem neuen, klappbaren Bollerwagen und weiteren Utensilien, gings zurück zum Auto. Die Frage der Fragen: Wie sollen wir denn nun all unsere Errungenschaften ins Auto bekommen?? Denn, das Auto ist ohnehin schon voll bis unters Dach. 'Keine Sorge! Lass das mal den Rico machen. Der Rico macht das gut!' Und so war es auch. Ein paar Minuten des Tetrisspielens später, war alles verstaut und die Türen zu. 🙌
    Jetzt konnte es endlich zum eigentlichen Ausflugsziel weitergehen: Die beiden Salzseen 'La Salinas de San Pedro del Pinatar' und 'Laguna Rosa'. Neben der Besonderheit, dass beides Salzseen sind und sich in San Pedro das einzige Gebiet befindet, in dem Spanien selbstständig Speisesalz abbaut und verkauft, haben beide Seen aufgrund spezieller Bakterien rosafarbenes Wasser. Beide Orte haben eigene Besonderheiten, weshalb wir uns extra beide angeschaut haben:
    In San Pedro ist der See zwar nicht so hübsch, man läuft allerdings durch ein schönes Vogelbeobachtungsgebiet und kann unteranderem unzählige Flamingos in freier Wildbahn beobachten. Außerdem gelangt man innerhalb kurzer Zeit zu einem schönen wilden Strand. Ich war wieder mal total fasziniert von den Vögeln.
    Die Laguna Rosa hat den schöneren und größeren See. Vor allem das Seeufer ist sehr besonders. Denn durch den hohen Salzgehalt im Wasser (bis zu 200 Gramm pro Liter), schäumt das Wasser stark und es bilden sich überall Salzplatten. Vor allem Hicks war davon schwer beeindruckt. Das Salz, das hier abgebaut wird, wird im Gegensatz zum Salz in San Pedro, als Streusalz verwendet. Auf dem Weg zum Ufer, fährt man an riesigen Salzbergen vorbei. Man kann auch eine geführte Tour mit einer kleinen Bimmelbahn buchen. Wir hatten uns allerdings dazu entschieden, die Gegend auf eigene Faust zu erkunden.
    Gegen frühen Abend haben wir uns dann auf den Weg zum neuen 'Campingplatz' gemacht. Es handelte sich um einen sehr kleinen, privaten Platz, weshalb wir uns hier vorher anmelden mussten. Da wir uns aber, wie immer, sehr spontan für diesen Platz entschieden haben, hatten wir das Glück, den letzten freien Stellplatz zu ergattern. Mehr dazu aber morgen.
    Wir bauen jetzt erstmal unseren Platz auf und machen es uns gemütlich.
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  • Tag 39 - 40: Dolores, ES

    May 23–24, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Der Morgen begann, wie der vorherige Abend endete: Entspannt. Aus diesem Grund trafen wir noch beim Frühstück die Entscheidung, doch für drei Nächte zu bleiben. Jill war's recht. Nun aber erstmal zu dem Ort als solches... Der Campingplatz nennt sich 'Sheppards Rest' und ist ein kleines privates Grundstück mit neun Stellplätzen. Die Chefin, Jill, ist Britin, seit vielen Jahren hier und rockt das Ding auf eigene Faust und mit sehr viel Hingabe. Jeder Platz verfügt über einen eigenen Gartenzaun inkl. Tor, sodass man seine mitgebrachten Tiere frei laufen lassen kann und einen eigenen kleinen Garten hat. Dementsprechend viele Hunde sind hier auch anzutreffen. Dennoch ist es erstaunlich still und friedlich. Einige der anzutreffenden Camper, sind bereits seit sechs bis neun Wochen hier und genießen die Ruhe. Das spricht ja wohl für sich. Außer einem weiteren deutschen und einem ukrainischen Paar, sind wir die einzigen nicht englisch sprachigen Personen auf dem Platz. Es fühlt sich wie eine winzige englische Wohnsiedlung an.
    Bei unserer Ankunft wurden wir nicht von Jill persönlich, sondern von einem der Campinggäste freundlich empfangen und eingewiesen. Jeder der an den Parzellen durchläuft, hält für einen netten Plausch am Gartenzaun an oder ruft mal eben was rüber. Diese Art des Miteinanders ist für uns neu, denn auf den bisherigen Campingplätzen hatten wir das so noch nicht.
    Der Platz an sich ist sehr sauber, mit unglaublich viel Liebe zum Detail, einem schönen Pool, gemütlichen Sitzecken, Ziegen und glücklichen Hühnern, die sich der Aufgabe der morgendlichen Frühstückseier annehmen. (Sechs frische Eier für, in Summe, einen Euro ist ein absolut fairer Preis.) Außerdem gibt's sehr viele Lichterketten und Deko, die das ganze abrunden.
    Nachdem wir hier also sehr entspannt in den Tag gestartet sind, ging's eine Runde mit Hicks in das nahegelegene Naturschutzgebiet. Das war zugegeben etwas spannend. Denn der Weg hatte sich durch verschlossene Tore recht abenteuerlich gestaltet sodass wir etwas improvisieren mussten.😉 Zudem haben uns die Möglichkeit nicht nehmen lassen, unser neu geshopptes 'Hicksmobil' auszuprobieren - Der Bollerwagen für den knochenlahmen Hicks. Der Wagen soll uns zukünftig als 'Kutsche' dienen. In diesem Fall drehen wir aber den Spieß um... Rico spielt das Pferdchen und Hicks den Kutscher. Ein Bild für Götter. 😄
    Unser Ziel ist dabei, die noch ausstehenden Stadtausflüge ohne großartige Einschränkungen und Kopfzerbrechen angehen zu können. Aber das muss vorher natürlich in einer entspannten Atmosphäre geübt werden. Zu unserer Freude, hat Hicks seine neue Kutsche schnell als solche angenommen. Am Abend gab's dann nochmal ein bisschen 'Büroarbeit' für mich und anschließend endet der Tag mit Dosenbier im Campingstuhl. 🍻
    Der zweite Tag begann mit einer feuchtfröhlichen Badesession am Pool. Jill, Ian und dessen Frau, Collin und Robert waren selbstredend auch am Start. Doch es sollte nicht bei einer entspannten Badesession bleiben. Denn, nachdem das Eis zwischen uns allen gebrochen war, kam Jill mit einem Job für uns um die Ecke... Sehr zur Belustigung der anderen: Der Pool ist von innen (an den Seiten und auf dem Boden) mit kleinen Mosaiksteinen verkleidet. Auf dem Boden des Pools fehlten einige davon. "Ihr seid noch jung, ihr könnt doch eben da runter tauchen und die Steine wieder ankleben?!" Schneller als wir reagieren konnten, lagen Ersatzsteine und ein scheinbar spezieller 'Unterwasserkleber' parat. So verbrachten wir den Mittag dann also mit Reparaturarbeiten... Ich am Poolrand mit der Klebepistole und Rico im Wasser, neuerdings als 'Berufstaucher' tätig. Bei jedem angeklebten Stein, lösten sich zwei der umliegenden Steine. So wurde daraus dann doch eine längere Angelegenheit. Ob der 'Unterwasserkleber' nun hält, was sich Jill von ihm verspricht? Wir werden es wohl nicht erfahren. Rico war jedenfalls äußerst skeptisch. Jill hingegen war überglücklich und Rico und ich hatten einen amüsanten Arbeitseinsatz. Also win-win für alle Beteiligten. 😉
    Der Rest des Tages verlief sehr entspannt und am nächsten Morgen haben wir uns dann nach einer ausgiebigen Verabschiedung auf den Weg zu unserem nächsten Spot gemacht...
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  • Tag 41: Alicante, ES

    May 25, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 25 °C

    ... Unser erstes Ziel fürs Tagesprogramm war Alicante. "Da soll's schön sein!"... wurde uns gesagt. Nach der, gefühlt, stundenlangen Suche nach einem Parkplatz und unserem anschließenden Spaziergang durch die Innenstadt, haben wir uns bei nem italienischen Restaurants niedergelassen. Einen Platz zum entspannten Sitzen zu finden, war gar nicht so einfach. Denn scheinbar gilt Alicante als 'Place to be' für Junggesellenabschiede, wodurch man in jeder Ecke laut grölende Gruppen vorfand. Das klingt jetzt vielleicht etwas spießig... Aber wenn man selbst nicht auf dem 'Gröl-Level' ist, ists nur halb so lustig. 😅 Wir haben dann aber doch noch ein schönes Plätzchen gefunden. Anschließend gings weiter am Strand entlang. Da der Strand verhältnismäßig klein ausfällt und hier direkt ein großes Hotel angrenzt, tummeln sich am Strand und der Promenade hunderte von Menschen. Gleich gefolgt von den typischen Ständen, an denen im Wechsel Trikots, Handtaschen und Sonnenbrillen verkauft wurden. Für unseren Geschmack ist es hier zu voll und unglaublich touristisch noch dazu. Deshalb gings für uns auf direktem Weg wieder zum Parkplatz.
    Wir hätten uns zwar gern noch die Burg angeschaut, von der man einen großartigen Ausblick über die Stadt und aufs Meer haben soll, mit Hicks war das aber leider nicht drin (weil Seilbahn = Hundeverbot und Treppen mit seinen müden Knochen nicht machbar).
    Unser Fazit zu Alicante? Die Innenstadt ist süß und hat ein paar hübsche Ecken. Für unseren Geschmack ist es touristisch zu überlaufen. Wer auf 'Ölsardinen-Feeling' steht, könnte sich hier aber durchaus wohlfühlen. 😉
    Wieder im Auto ging es erstmal in Richtung Benidorm. Hier wollten wir einen Campingplatz ansteuern. Auf dem Weg dorthin haben wir uns dann aber wiedermal kurzerhand umentschieden: Anstelle eines Campingplatzes in Strandnähe wollten wir uns lieber nochmal das Landesinnere anschauen. So steuerten wir Guadalest an.
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  • Tag 42 - 43: Guadalest, ES

    May 26–27, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 29 °C

    Der Weg nach Guadalest führte uns durch abenteuerliche Straßen und kleine Bergdörfer. Scheinbar fahren hier so wenig Autos durch, dass es kein Problem darstellt, einen kleinen LKW mitten im Kreisverkehr zu parken...
    In Guadalest angekommen, haben wir uns einen Platz im 'Refugio de Guadalest' ergattert. Wie auch schon in Dolores, handelt es sich hierbei um ein hübsches kleines Privatgrundstück, das vom Chef höchstpersönlich betreut wird. Im Gegensatz zu unserer Unterkunft bei Jill, ist dieser Platz hier aber sehr viel natürlicher angelegt. Das Grundstück sieht aus wie ein großer, naturbelassener Garten in den Bergen. Hicks durfte sich hier frei bewegen und ich war begeistert, von der Slackline, die direkt hinter unserem Auto gespannt war. Ich sag nur so viel: Challenge accepted! 😉
    Wir haben uns hier zwei Nächte eingebucht. Erst später haben wir bemerkt, dass uns dieser Ort bereits von einer ehemaligen Arbeitskollegin von Rico empfohlen wurde. Aus Zufall und ein bisschen Glück, haben wir diesen schönen Ort trotzdem noch rechtzeitig entdeckt. :)
    Am ersten Abend haben wir die Gegend noch ein bisschen erkundet. Man gelangt super einfach zu einem schönen Stausee mit türkisblauem Wasser. Schade war nur, dass man nirgends direkt ans Wasser kommt.
    Am nächsten Morgen durfte Hicks am Auto warten und wir sind in den Ort 'gejoggt'. Der Joggingspaß ging nur leider keine 500 Meter, bis meine untrainierte Lunge ein Veto eingelegt hatte. Naja was solls... Dann wurde es eben ein sportlicher Spaziergang in das noch etwas verschlafene Guadalest. Der Ortskern liegt etwas höher als unser Campingplatz und bietet eine wunderschöne Aussicht auf den Stausee und die umliegenden Berge. Nachdem wir diese vom Castelló aus genossen hatten, ging's weiter zu einem niedlichen Café im 'Zentrum'. Der Kaffee wurde uns direkt serviert, die bestellten Croissants wurden von einer Mitarbeiterin dann erstmal beim Bäcker um die Ecke organisiert. Da saßen wir nun, ganz entspannt und haben das morgendliche Treiben um uns herum genossen. Eigentlich sollten die Läden alle schon eine Weile geöffnet sein. Hier oben haben die Menschen aber scheinbar die Ruhe weg und sehen das mit den Öffnungszeiten nicht so eng. Das machte für uns aber gerade den Flair aus und entspricht auch sehr unserer aktuellen Lebensweise. 😉
    Nach unseren kleinen Frühstück ging es zurück zum Campingplatz, wo für mich noch etwas Arbeit am Laptop anstand und wir ansonsten einfach den Blick in die Berge genossen haben.
    Heute morgen ging's dann wieder weiter. Zunächst haben wir einen kleinen Wasserfall in der Nähe angesteuert. Dieser galt als Geheimtipp, an dem meist nur Einheimische anzutreffen sind. Dort angekommen, viel der Wasserfall aufgrund der aktuellen Trockenheit allerdings sehr dürftig aus. Ein paar moosige Felsen und ein bisschen tropfendes Wasser war alles, was einen Wasserfall noch vermuten ließ. Dennoch ist es ein schönes, kleines Fleckchen Erde, mit einem niedliche kleinen See... Oder vielleicht eher 'Teich'. Zum Füße kühlen und Natur genießen war es jedenfalls perfekt.
    Im Anschluss wollten wir nach Benicàssim, haben uns aber kurz vor knapp wieder umentschieden und sind in Peníscola gelandet. Interessanter Ortsname... Mehr dann aber morgen. :)
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  • Tag 44 - 45: Peñíscola, ES

    May 28–29, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 27 °C

    In Peñíscola haben wir einen sehr zentralen und dennoch niedlichen Campingplatz gefunden - Camping Ferro. Hier haben wir uns für zwei Nächte eingebucht. Zur aktuellen Jahreszeit ist der Platz auch nicht so voll, weshalb die etwas kleinen Parzellen trotzdem sehr gemütlich sind.
    Am ersten Abend wollten wir uns die Altstadt anschauen. Laut Google soll diese der schönste Ort der Costa del Azahar sein. Nach einem spontanen Tierarztbesuch, für die monatliche Arthrosespritze, kamen wir allerdings nur bis zum Strand. Dieser ist hier, zur Freude von Rico und Hicks, extrem seicht und auch die Wassertemperatur ist für meine beiden Warmduscher bestens geeignet. 😉
    Am nächsten Tag wollten wir den Plan vom vorherigen Abend nachholen - 'Besichtigung der Altstadt'. Doch wieder kamen wir nicht weiter als bis zum Strand. Rico hat es anschließend allerdings noch ins nahegelegene Fitnessstudio und zum Barber-Shop geschafft und ich habe mich nach dem Strandausflug produktiv mit meinem Laptop auseinander gesetzt. Den Abend haben wir dann in einer niedlichen Strandbar verbracht. Von dort hatte man einen wunderbaren Blick auf das Meer und die untergehende Sonne.
    Unser letzter Tag in Peñíscola (und ja, man spricht es tatsächlich wie geschrieben, allerdings liegt die Betonung auf i und o) begann wieder mit Arbeit... Rico kam seinem Sport nach und ich meinen Aufgaben am Laptop. Heute haben wir es dann auch endlich mal in die Altstadt geschafft. Die moderne Innenstadt ist zugegeben nicht besonders ansprechend. Die auf einem Fels erbaute Altstadt ist dagegen umso bezaubernder. Durch kleine Gässchen gelangt man zu einer Vielzahl von Aussichtspunkten, schönen Bars und Restaurants sowie süßen kleinen Shops. Die Menschen hier sind zudem sehr freundlich. Man könnte meinen, es handelt sich bei der Altstadt um einen komplett anderen Ort als die tiefer gelegene Innenstadt. Auf dem höchsten Punkt des Felsen befindet sich eine Burg, die eine sehr lange Historie mitbringt. Da Hunde hier aber wieder verboten sind, haben wir uns die Burg nur im Vorbeigehen angeschaut. Danach war es dann auch schon später Nachmittag und für uns somit höchste Zeit, unser heutiges Ziel anzusteuern.
    Unser Fazit zu Peñíscola? Angelockt vom Ortsnamen, hat uns die Innenstadt zunächst nicht wirklich aus den Socken gehauen. Durch die zentrale Lage des kleinen Campingplatzes und den super Strand, hat es uns aber doch gut gefallen. Die Altstadt ist wirklich schön und wäre für uns ein Grund gewesen, hier noch ein paar Tage länger zu bleiben. Da wir allerdings Fährtickets für Freitag gebucht haben, müssen wir uns langsam aber sicher in Richtung Fährhafen in Barcelona bewegen. Denn heute ist ja schon Mittwoch und wir wollen schließlich noch ein bisschen Zeit haben, um Barcelona anzuschauen.
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  • Tag 45 - 46: Sitges, ES

    May 29–30, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Als schnellen Tagesausflug und letzten Stopp vor Barcelona haben wir uns auf den Weg nach Sitges gemacht. Sitges ist ca. 45 Minuten von Barcelona entfernt und somit sollte das gut machbar sein. Wir hatten allerdings etwas viel Zeit in Peñíscola vertrödelt und kamen dementsprechend erst am frühen Abend in Sitges an. Nach kurzem Überlegen, haben wir dann umentschieden und einen spontanen Plan B gewählt: Wir buchen uns für eine Nacht auf 'Camping Sitges' ein, schauen uns den Ort als Abendprogramm an und düsen dann gleich früh morgens weiter nach Barcelona. So haben wir zumindest noch Donnerstag und Freitag Zeit, um Barcelona anzuschauen.
    Nachdem wir uns auf dem Campingplatz eingerichtet hatten, ging es dann zu Fuß in Richtung Ortskern. Der Weg war schön zu laufen und nach ca. 20 Minuten waren wir dann auch schon mitten im Getümmel. Es hat nicht lange gedauert, bis Sitges uns in seinen Bann gezogen hatte. Entgegen unseres eigentlichen Vorhabens gab's einen Besuch in einer 1A Tapas-Bar und im Anschluss hat es uns, inklusive Hicks, in Richtung Partymeile gezogen. Sitges ist offiziell als 'schwulste Stadt Europas' bekannt und bietet daher eine entsprechend umfassende Vielfalt an Bars, Clubs, Sexshops usw. Durch die Berliner Clubszene haben wir diesbezüglich zwar schon einiges kennengelernt, trotzdem war es komplett anders als alles bisher Gesehene. Und dennoch sehr angenehm und tolerant allen 'nicht schwulen' Personen gegenüber. Hicks war natürlich das Maskottchen aller und genoss die Aufmerksamkeit. Kurzum, haben wir uns alle drei pudelwohl gefühlt.
    Nachdem wir uns im 'CoX' den ein oder anderen Drink gegönnt hatten, ging es, viel später als geplant, Richtung Campingplatz. Da der Weg dorthin am Strand entlang führte, haben wir es uns nicht nehmen lassen, eine Nacht-Bade-Session und eine ausgiebige Spielrunde mit Hicks einzubauen. Da wir somit viel zu spät im Bett waren, wurde aus dem Plan, früh nach Barcelona zu fahren nichts. Vielmehr haben wir den Tag damit verbracht, unseren Kater im Zaum zu halten und den Tag ganz relaxed auf dem Campingplatz zu verbringen. Aus Plan B wurde somit ein völlig unvorhergesehener Plan C: Zwei Nächte in Sitges verbringen und Freitag, bis zur Abfahrt der Fähre am Abend, noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Barcelona anschauen.
    Donnerstagabend waren wir wieder so weit hergestellt, dass wir uns eine leckere Paella mit Meeresfrüchten gegönnt haben. Da Ricos Magen allerdings vom Vorabend noch etwas beleidigt war, bekam ihm das köstliche Abendmahl so gar nicht. Die Folge daraus? Freitagmorgen hing Rico mit Bauchkrämpfen und Übelkeit komplett in den Seilen. Na das kann ja nur ein großartiger Tag in Barcelona werden...
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  • Tag 47 - 48: Barcelona & Fähre, ES

    May 31–Jun 1, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Aus Plan C wurde D... Nachdem wir unsere eigentlich drei geplanten Tage in Barcelona auf nur einen Mittag gekürzt hatten, wurde aufgrund von Ricos Magenverstimmung natürlich auch nichts aus diesem einen Mittag. Oder, zumindest nicht so, wie wir uns diesen vorgestellt hatten.
    Nachdem wir völlig genervt mit dem Auto durchs Zentrum von Barcelona cruisten, hieß die Devise: Ab raus aus der Innenstadt und irgendwohin wo man einigermaßen entspannt parken und in Ruhe in einem Park die Sonne genießen kann. Dass man das Auto in Barcelona vorab online anmelden muss und dazu auch lässige 20€ pro Stunde für ein halbwegs sicheres Parkhaus im Zentrum zahlt, war uns völlig neu. Ich würde mal sagen, das kommt wohl dabei raus, wenn man völlig uninformiert und naiv ins Blaue fährt. 😅
    Um das ganze abzukürzen: Wir sind dann durchs Kaufhaus am Hafen geschlendert, haben uns danach in einen Park gesetzt und gewartet bis wir (gegen 20 Uhr) bei der Fähre einchecken konnten. Gegen Abend ging es Rico dann zum Glück auch wieder etwas besser.
    Die Überfahrt von Barcelona nach Rom dauert 22 Stunden. Hicks ist vorher noch nie Fähre gefahren, ich kenne das Drama aber vom Hund meiner Eltern... Deshalb haben wir uns dazu entschieden, eine Kabine zu buchen. Davon haben wir uns, im Vergleich zu den Schlafsäälen, etwas mehr Ruhe erhofft. Als wir unsere Kabine bezogen hatten, waren wir direkt begeistert und sehr glücklich mit unserer Wahl: Zur Verfügung standen uns zwei kleine Betten, mit einem großen Fenster nach außen, einem kleinen Schreibtisch und sogar ein eigenes kleines Bad. An Deck gab es eine kleine Hundetoilette, wobei diese schon für uns Menschen abschreckend gerochen hat. Da Hunde bekanntlich eine sehr viel bessere Nase haben... Naja lassen wir das! Nachdem wir erstaunlich gut geschlafen hatten, verbrachten wir einen sehr entspannten Tag auf dem Schiff. Es gab zwar recht wenig bis keine Infos zum Ablauf, dafür wurde uns die Menükarte des Boardrestaurants im Halbstundentakt in drei Sprachen vorgelesen. Pünktlich um 21 Uhr lief die Fähre im italienischen Hafen ein und eine halbe Stunde später hatten wir dann auch schon wieder festen Boden unter den Füßen.
    Unser Fazit zu Barcelona und der Überfahrt nach Italien? Also Barcelona hätten wir uns wohl sparen können und hätten damit einen sehr viel entspannteren Tag gehabt.
    Die Fahrt nach Italien war dafür umso besser... Unsere Kabine war super und außer dem etwas dürftigen Informationsfluss durch das Schiffspersonal, war alles tiptop und besonders glücklich waren wir darüber, dass Hicks die Fahrt so super gerockt hat. Würde man ihn fragen, würde vermutlich etwas wie "Hotel ist für eine Nacht ok, ruckelt aber komisch, riecht seltsam und macht merkwürdige Geräusche. Der Balkon ist schön groß, ne Toilette gibt's aber nicht... Seltsamer Laden und somit eher unbefriedigend!" Den grundsätzlich sehr sauberen (peniebelst stubenrein) Hund, konnten wir nämlich nur mit ein paar Tricks dazu bringen, zu pinkeln. Und alles andere hat er sich ganze 26 Stunden verkniffen! Er war vermutlich sehr erleichtert, als er wieder Rasen unter den Pfoten hatte.
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  • Tag 49: Rom, IT

    June 2, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach unserer späten Ankunft in Italien, haben wir auf einem privaten Womo-Stellplatz zum Glück noch einen freien Platz für die Nacht ergattert. Bei der Rückkehr von der letzten Hunderunde hat Rico aus Versehen, und zum Ärger des Eigentümers, die Alarmanlage ausgelöst... Ups. Dabei wollten wir nur den Weg abkürzen und zum hinteren Tor auf den Platz zurück... Die Magnetkarte hatte immerhin funktioniert. Naja, dann eben außen rum.
    Heute morgen haben wir dann erstmal realisiert, dass wir nun bereits vier Länder bereist und das fünfte vor uns haben. Dementsprechend erstmal ein kurzes Fazit zu unserer Zeit in Spanien...
    Besonders gut gefallen haben uns die Orte Marbella, Sitges, Sevilla, Guadalest und Conil.
    Am spannendsten war bisher wohl unsere Zeit in Vigo. Wir haben die Zeit in Spanien sehr genossen. Als vielleicht einzigen Punkt könnten wir bemängeln, dass auch hier das Nutzen der öffentlichen Verkehrsmittel mit Hund verhältnismäßig schwierig ist. Trotzdem ist und bleibt Spanien vermutlich Ricos Lieblingsland. Vorerst zumindest... Wir haben ja noch einiges vor uns.😉
    Heute stand für uns 'Rom' auf dem Plan - Eins von Ricos absoluten Highlights auf seiner 'WannaDo-Liste' für die Reise.
    Eingebucht haben wir uns etwas außerhalb auf dem Campingplatz 'Village Flaminio'. Von dort aus starteten wir mit der Bahn und waren in weniger als 15 Minuten an der 'Piazza del Popolo'. Weiter ging's dann zu Fuß zur Spanischen Treppe, der Fontana di Trevi, dem Pantheon, der Piazza Navona, dem Forum Romanum und zu guter letzt dem Colosseo. Auf dem Weg haben wir uns außerdem zahlreiche Kirchen angeschaut und ne Pause in einer der unzähligen Pizzarien durfte natürlich auch nicht fehlen. Trotz Nebensaison war die Stadt schon brechend voll mit Touristen, die sich durch die Straßen schoben... Und wir mit Hicks und seinem Bollerwagen mittendrin. Zugegeben war das ziemlich anstrengend und gegen Ende auch etwas nervenraubend! Auf den Besuch des Vatikans hatten wir dann tatsächlich keine Muße mehr. Und wie Rico immer sagt: "Die Menge macht das Gift." Für heute war's definitiv genug Sightseeing!
    Der Heimweg gestaltete sich dann noch spannender als gedacht. Denn die Zugverbindung, mit der wir in den Stadtkern gefahren sind, wurde uns im Internet nicht angezeigt. Wir wussten allerdings, in welche Richtung wir mussten. So stiegen wir in die nächstbeste Bahn ein. Die Schwierigkeit war jedoch, dass in der Bahn keine Ansagen zu den Haltestellen durchgeben wurden, kein Fahrplan vorzufinden war, die Fenster so verschmiert waren, dass man draußen absolut nichts erkennen konnte und man zuguterletzt, wie im Bus, einen Knopf drücken muss, damit die Bahn hält. Das gestaltet sich allerdings schwierig, wenn man nicht weiß wo man sich befindet. Da wir allerdings die absoluten Füchse sind, zückten wir selbstsicher unsere Handys und verfolgten die Fahrtrichtung über GPS und Google-Maps. Es stellte sich dann jedoch schnell heraus, dass die Internetverbindung im Zug mieserabel war. Wie auch immer... wir haben es dann jedenfalls irgendwann zurück zum Campingplatz geschafft.
    Dort angekommen war Rico so genervt, dass er die freundliche Kontaktaufnahme unserer saarländischen Campingnachbarn erstmal sehr ungeschmeidig abblockte. Nach dem ersten Bier ging's dann aber schon wieder. Und so kam es dann doch noch zu nem sehr unterhaltsamen Abend mit den beiden, die erfreulicherweise nicht nachtragend sind. 😉
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  • Tag 50 - 57: Sutri, IT

    Jun 3–10, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 28 °C

    Genau eine Woche waren wir hier, in unsererm kleinen Ferienhaus 'Villa Vacanze Le Quattro Querce'. Mit dem riesigen Garten, dem Pool, der Außendusche und einfach allem, was das Herz begehrt, haben wir es uns hier mal so richtig gut gehen lassen. Dabei haben wir gar nicht nach etwas in diesem Ausmaß gesucht. Eine kleine Wohnung mit Garten sollte es werden. Aber spontan und flexibel wie wir sind, kam dann ganz kurzfristig doch alles wieder anders als geplant und so landeten wir hier. 😉
    Später fanden wir heraus, dass Sutri mit all seinen historischen Bauten zum Weltkulturerbe gehört. Hier gibt es noch viele Felshölen, in denen die Menschen früher gewohnt haben. In der Innenstadt finden sich weitere, sehr alte Gebäude sowie auch ein Amphitheater. Zusammen mit den vielen kleinen 'Tante-Emma-Läden', in denen die frischen Produkte noch in Papier verpackt werden, den kleinen Cafés und den alten Springbrunnen, entsteht hier ein angenehmes uriges Flair. Zu Ricos Freude gab es sogar ein kleines Fitnessstudio. Es ist wohl außer Frage, dass ihn hier sein täglicher Spaziergang hinführte. Ich hatte meine Zeit derweil damit verbracht, mit Hicks eine kleine Runde zu laufen, mich anschließend im Pool abzukühlen und mich dann der Vorbereitung auf die Verteidigung meiner Masterthesis zu widmen. In den Lernpausen, und sobald Rico wieder zurück war, wurde gemeinsam gekocht, der ein oder andere Aperitif verköstigt oder im Garten chillaxed. So verging im Großen und Ganzen die ganze Woche.
    Außer einer Begegnung mit der Polizei (in UNSEREM Garten) und dem Bestehen meiner Prüfung gab's ansonsten keine weiteren besonderen Vorfälle. Dazu aber etwas genauer...
    An einem Abend, relativ am Anfang unserer Zeit hier im Sutri, tauchte im Garten mehrfach ein Schäferhund auf. Rico versuchte diesen erst vergeblich zu verscheuchen. Daraufhin scheiterte er dann auch noch beim Versuch, erst auf Englisch und anschließend mit Hilfe eines Übersetzers, den Nachbarn (der ein Sammelsurium von mindestens 15 Hunden der verschiedensten Sorten besaß), über unseren ungebetenen Gast zu informieren. Dieser reagierte allerdings sehr aggressiv, mit einem Holzknüppel in der Hand und war in höchstem Maße unkooperativ. Das Ganze führte zunächst zu nichts. Kurz darauf stand dann allerdings die Polizei vor unserem Tor - "Der Nachbar habe sie gerufen. Er hätte Angst, denn er würde von einem Mann bedroht werden. Dieser Mann würde ihn zudem mit den Worten 'Sir, your dog is here' belästigen. Und er selbst wolle schließlich einfach nur in Ruhe schlafen." Uns war's recht... So konnten wir mit der Polizei alles besprechen und hatten unsere Ruhe vor dem Nachbarn. Nachdem wir unserem Vermieter am nächsten Morgen ein Bild vom Loch im Zaun geschickt hatten, ging es keine 15 Minuten, bis der Gärtner kam und den Zaun reparierte. Somit war unsere Privatsphäre wieder hergestellt und wir damit wieder glücklich.
    Bezüglich meiner Verteidigung, also der abschließenden mündliche Prüfung meines Studiums, muss an dieser Stelle nochmals erwähnt werden, wie glücklich ich bin, diesen Lebensabschnitt endlich erfolgreich zu Ende gebracht zu haben!! Am Prüfungsmorgen ist Rico mit Hicks losgedüst, damit ich meine Ruhe habe. Pünktlich um 10:10 Uhr gings los und eine Stunde später, war dann auch schon alles erledigt. Nachdem ich vor Freude eine halbe Stunde durch die Küche sprang, kam Rico eeendlich nach Hause. Zur Feier des Tages, wurde ich mit einer Flasche Sekt, bunten Glitzersternen und meiner ganz eigenen Slackline überrascht. Da war die Freude nochmals größer. (Mit einer Slackline haben wir auf dem Campingplatz in Guadalest die ersten Versuche gestartet und ich war von Anfang an Feuer und Flamme. Da ich jetzt nichts mehr für die Uni lernen muss, werde ich meine freien Kapazitäten wohl für mehr Eleganz auf der Slackline einsetzen!) Nachdem der Sekt geleert war, wurde jeder von uns, inkl. Hicks, mit den Glitzersternen beklebt, zur Feier des Tages gab's für mich, passend zu den Sternen noch ein Glitzertop und danach ging es los, den Ort unsicher machen.🎉 Abends haben wir ein letztes mal auf unserer schönen Terrasse gegessen und dann gings ab ins Bett... Am nächsten Morgen stand nämlich der früher Check-Out auf dem Plan.
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  • Tag 58 - 59: Florenz, IT

    Jun 11–12, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 27 °C

    Nachdem wir in Sutri ausgecheckt hatten, hat sich Rico schweren Herzens vom Fitnessstudio verabschiedet. In der Zeit haben Hicks und ich noch eine letzte Runde durch den Ort gedreht.
    Anschließend ging es dann weiter nach Florenz. Um die Umweltzone innerhalb der Stadt zu vermeiden, haben wir uns für zwei Nächte beim stadtnahen Campingplatz eingebucht und konnten mit dem Shuttlebus, der vom Platz zu Verfügung gestellt wurde, inkl. Hicks in die Stadt fahren. Das war auch gut so, denn auch wenn es uns sehr gut gefallen hat, für unser Auto schienen die Energien hier nichts gutes zu tun... Beim Check-In zerfiel der Schlüssel zunächst, ohne irgendein Zutun von Rico oder mir, in mehrere Einzelteile. Da ich allerdings ein paar Bastelutensilien und den (nicht ganz funktionsfähigen) Ersatzschlüssel eingepackt hatte, konnten wir den Schlüssel wieder relativ schnell 'reparieren'. Beim Aufbruch in Richtung Levanto, blieb das Auto unmittelbar vor der Schranke zum Check-out stehen und sprang nicht mehr an. Da wir allerdings auch für solche Fälle immer alle Utensilien zum Fremdstarten dabei haben, konnten uns nette Campingnachbarn mit ihrem Auto 'Luigi' aus der Klemme helfen und unserem Gefährt wieder etwas neue Energie einhauchen.
    Florenz an sich hat uns gut gefallen. Unsere Highlights waren wohl die Markthalle, die vielen Statuen und eine Bar mit einem schönem Außenbereich. Die Abende verbrachten wir auf dem Campingplatz, mit unseren Nachbarn Olaf und Anette. Zu irgendeinem Zeitpunkt wurde Olaf dann allerdings sehr still und musste die von uns berichteten Storys "erstmal verarbeiten". Was sollen wir sagen, man sieht ziemlich viel wenn man wie wir, so neugierig und offen die Welt bereist. 😉
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  • Tag 75 - 86: Wolfach, DE

    Jun 28–Jul 9, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 27 °C

    Nachdem wir unsere sieben Sachen zusammengepackt hatten, ging es los Richtung Wolfach - Quasi zurück auf Start.
    Hier haben wir uns besonders darüber gefreut, die Familie nach zwei Monaten wieder zu sehen. Außerdem gab's wieder mal ein paar Dinge zu erledigen. So hatte ich zwei Tage Arbeit im Büro, das Auto musste geputzt und ausgeräumt werden, einige organisatorische Dinge gab es natürlich auch noch zu tun und Rico hat sich mit meinem Bruder beim Sport verausgabt.
    Darüber hinaus waren aber natürlich auch viele schöne Vorhaben geplant. So haben wir Ricos Bruder mit dessen Familie in Salem am Affenberg zu einem schönen gemeinsamen Nachmittag getroffen, haben sowohl mit der Familie, als auch mit einigen Freunden den Grill angeschmissen, Rico hat im neuen Pferdestall geholfen und ich war mit meiner Mutter und ihren Pferden bei bestem Wetter im schönen Schwarzwald unterwegs. Und selbstverständlich habe ich meinen Traumfänger feierlich an seine neuen Besitzer übergeben. 😉 Ansonsten haben wir nochmals eine letzte, intensive Zeit mit Hicks und Asabi verbracht und haben mit den beiden, bei Sonnenschein, viele kleine Ausflüge ins kühle Nass genossen.
    Wir hatten hier eine wirklich schöne und entspannte Zeit, bevor es für uns in die große weite Welt weiter geht. Es war quasi 'die Ruhe vor dem Sturm'. 😉
    Da wir die Zeit so sehr genossen haben, haben wir leider total vergessen, Bilder zu machen. Deshalb gibt's zu unserer Zeit in Wolfach leider kaum Einblicke...
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  • Tag 87 - 90: Kuta, IDN

    Jul 10–13, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Am Mittwoch ging es dann endlich los. Zum Abschied hatte uns meine Mamsi nochmal ein bombastisches Frühstück gezaubert. Der anschließende Abschied viel uns allen dann doch etwas schwerer als gedacht. Immerhin werden wir uns alle nun voraussichtlich für die nächsten zehn Monate nicht mehr sehen. So floss auch das ein oder andere Tränchen. Noelle hat uns dann nach Basel zum Flughafen gefahren - an der Stelle nochmal ein ganz großes Dankeschön Nölli!! 😘
    Der Flug verlief ohne weitere Vorkommnisse und so landeten wir pünktlich am Donnerstagabend auf Bali. Ein Taxi brachte uns dann zum Hotel "Angkul Angkul Beach Inn" nach Kuta. Unser Zimmer war völlig in Ordnung und das Personal war super freundlich. Auffällig war, dass man hier scheinbar in einem sehr viel langsameren Tempo arbeitet, als wir es gewohnt sind. Und wenn ich 'sehr viel langsamer' schreibe, meine ich auch WIRKLICH SEHR VIEL LANGSAMER! 😂
    Nachdem wir unsere Bleibe bezogen hatten, gings noch ein bisschen die Gegend erkunden. Die Lage des Hotels schien ziemlich gut zu sein. Wir waren super schnell im Trubel und mindestens genauso schnell am Strand.
    In den folgenden beiden Tagen schlenderten wir weiter durch Kuta und machten uns einen ersten Eindruck von Bali.
    Rico schien direkt angekommen zu sein. Ich brauchte ehrlich gesagt eine gewisse Zeit. Scheinbar hatte ich mich zu wenig vorbereitet oder auch einfach nur ein falsches Bild vor Augen gehabt - Dass nicht alles Gold ist was glänzt, ist ja logisch. Allerdings hatte das tropische Inselparadies, das ich mir vorgestellt hatte, relativ wenig mit der sehr trubeligen, lauten und schmutzigen Gegend zu tun, in der wir uns aktuell befanden. Neben hunderten von streunenden Hunden und dreibeinig hinkenden Ratten, war die Straße eingenommen von einer hupenden, rufenden Rollerinvasion. Rund um die extrem schicken Nobelhotels sieht man viel Armut, Schutt und heruntergekommene Gebäude. In den dunklen Ecken lungerten viele Einheimische. An der Abbiegung zu unserem Hotel schien der Drogenumschlagsplatz zu sein - So wurden wir jedes Mal vom selben Mann mit der Frage "Valium? Valium?" angesprochen, während er uns eine Packung Tabletten unter die Nase hielt. Das mag nun alles nicht so schick klingen. Tatsächlich hatte es aber einen gewissen Charme. Denn trotz der Gegebenheiten sind die Leute hier auffallend freundlich, höflich und zuvorkommend. Schlechte Laune und Ärger scheint es nicht zu geben. Auch haben wir uns bis jetzt in keiner Situation unwohl oder fehl am Platz gefühlt. Natürlich ist es manchmal nervig, wenn man das bereits einstudierte 'No, thank you!' zum hundertsten Mal sagen muss und die Leute trotzdem nicht ab lassen. Andererseits ist es schon wieder amüsant zu sehen, dass sogar die jüngsten Balinesen (mit ca. 7 oder 8 Jahren) das Spiel, Touristen um den Finger zu wickeln, bereits in Perfektion beherrschen. So hat uns bspw. ein kleiner Junge am Strand mit seiner, ehrlich beeindruckenden Zauberkunst überzeugt, oder ein kleines Mädchen mit ihrem eisernen Willen, uns eins ihrer geflochtenen Armbänder zu verkaufen.
    Wir sind unglaublich gespannt, was wir hier auf Bali noch alles erleben werden.
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  • Tag 91 - 92: Pecatu I, IDN

    Jul 14–15, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 28 °C

    Auch wenn wir in den letzten paar Tagen nur wenig erlebt haben, haben wir dennoch so viele neue Eindrücke gewonnen. Kommt man das erste Mal in ein fremdes Land oder vielleicht sogar auf einen fremden Kontinenten, sind es vermutlich immer die ersten paar Tage, an denen man von Impressionen überhäuft wird. Um nur eine Sache zu benennen, die hier anders ist, als zu Hause:
    Auch wenn, wie im letzten Bericht beschrieben, viel Müll rumliegt, so findet man mindestens ebenso viel Schönes, das hier 'rumliegt'. So werden als tägliche Opfergabe überall kleine Bananenblattschälchen mit sorgsam erlesenen und drappierten Inhalten aufgestellt. Diese finden sich auf Mauern, Stufen oder auch einfach mitten auf dem Weg. Man muss also aufpassen, nicht versehentlich draufzutreten.
    Weiter aber mit unserer Tour... Nach Kuta führte unser Weg zunächst weiter nach Pecatu, direkt an den bekannten Surf-Strand Padang Padang. Von dort wollten wir Ausflüge zum Uluwatu Tempel machen, Surf Unterricht nehmen, usw. und haben uns dafür in einem süßen Surfcamp (Bombora Surf Camp) eingemietet. Am Anreisetag gab's für uns neben dem schönen Sonnenuntergang am Strand, noch einen Besuch in einem indonesischen Restaurant, in dem das Essen, zu meiner Freude, in einer Kokosnuss serviert wurde.
    Am nächsten Morgen um 7:00 Uhr wurden wir und noch eine weitere Touristin, Andrea, von zwei Surfguides mit zwei Motorrollern, an der Unterkunft zur ersten Surfstunde abgeholt... Wir hatten also zwei Roller für fünf Personen. Ruckzuck saßen wir Mädels gemeinsam beim einen Guide und Rico beim anderen Guide auf den Roller und dann ging die wilde Fahrt zum Strand auch schon los... Selbstverständlich ohne Helm oder sonstige 'Sicherheitsvorkehrungen'. Nachdem die erste Surfstunde für uns beide zufriedenstellend verlief, mussten wir uns, zurück in der Unterkunft, erstmal hinlegen. Von der frühen Sporteinheit schienen unsere Körper ziemlich erschöpft zu sein... Rico war nach ner kurzen Pause wieder fit. Bei mir schien sich da allerdings etwas ganz ganz Böses zu entwickeln. Und was soll ich sagen? Ich bin weder an diesem Tag, noch an einem der darauf folgenden Tage wieder ernstzunehmend aufgestanden. Trotz aller Vorsicht, der sehr eingeschränkten Verwendung des Leitungswassers und dem regelmäßigen Desinfizieren von gefühlt ALLEM, hatte ich mir den Magen verdorben und lag mit Bauchkrämpfen, Fieber und Gliederschmerzen im Bett. Wir vermuten übrigens die Eiswürfel aus dem letzten Getränk im Restaurant. Also zukünftig: Fingerchen weg!
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  • Tag 93 - 96: Pecatu II, IDN

    Jul 16–19, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 28 °C

    Leider war unser Zimmer im Surfcamp nur für zwei Nächte gebucht und im Anschluss auch direkt belegt. Aus diesem Grund mussten wir, trotz Krankheit umziehen. Um es so einfach wie möglich zu gestalten, hatten wir uns eine Unterkunft ganz in der Nähe genommen und ließen uns von einem Taxi hinbringen. Dort angekommen, verblieb ich die darauf folgenden Tage im Bett, fühlte mich elendig und bemitleidete mich ein kleines bisschen selbst. Als mich in der folgenden Nacht dann noch von zu Hause die Nachricht erreichte, dass sich unser langjähriger Familienhund/ Nachbarschaftsdrache/ Briefträgerschreck (viele kennen sie auch als Asabi) sich auf den Weg in Richtung Regenbogenbrücke begeben hatte, war ich vollends bedient. Wie kann der Start einer Reise denn bitte so unfassbar gemein laufen? Und das, obwohl wir uns so sehr auf Bali gefreut hatten. Meinem Gemütszustand half das natürlich nicht.
    Nachdem Rico nun den dritten Tag Bettruhe in Folge mit mir verbracht hatte, war er mehr als genug ausgeruht und begann die umligenede Gegend zu erkunden. Dabei entdeckte er zunächst, dass wir 'Haustiere' im Garten haben - Affen. Diese allein waren schon ein kleines Highlight. Außerdem entdeckete Rico direkt um die Ecke einen kleinen Laden, in dem es lauter hübschen Schickschnack und Krimskrams gab. Der Besitzerin Yeye (so hieß auch der Laden) und ihrem deutschen Mann Thomas, gehörte auserdem das angrenzende Bistro. Hier konnte man allerlei leckere typisch indonesische Dinge finden... Berichtete mir Rico, als er mir abends einen Karton voll Reis und ein paar Bananen vor die Nase stellte.
    Als endlich wieder etwas Energie in meine Knochen zurück kehrte, unternahmen wir einen kleinen Spaziergang zum nahegelegenen 'Thomas-Beach' und anschließend statteten wir Yeye einen Besuch ab. Diese freute sich sichtlich über unser Auftauchen und gab uns, zur schnelleren Genesung, direkt nochmal ein paar Bananen mit.
    Aus unseren ursprünglichen geplanten Ausflügen zum Tempel und auch den weiteren angedachten Surfstunden, wurde trotzdem erstmal nichts.
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  • Tag 97 - 98: Nusa Penida, IDN

    Jul 20–21, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 26 °C

    Nachdem wir nun schon zehn Tage in Indonesien sind und bisher noch keine wirklichen Abenteuer erleben, oder die Gegend umfangreich erkunden konnten, wurde es für uns aller höchste Zeit... Gesund wird man auch von unterwegs. Immerhin fühlte ich mich schon sehr viel besser als an den vorherigen Tagen. Also beschlossen wir, Schiffstickets zu organisieren und auf die nahegelegene Insel 'Nusa Penida' zu wechseln. Nach einer zweistündigen Taxifahrt zum Hafen (für umgerechnet 13€), ging das wilde Abenteuer los. Um meinen Magen nicht zu sehr zu provozieren, hatten wir uns für die schnellere Überfahrt, mit einem Speedboot anstatt einer Fähre, entschieden. Das Schiff wurde mit Gepäck und Menschen vollgestopft und wirkte auf uns so nur mittelmäßig seetauglich. Bevor wir uns aber ernsthaft Sorgen machen konnten, befanden wir uns auch schon inmitten hoher Wellen, die links und rechts ins Boot reinschwappten. Das Gepäck war zwar auf dem Dach des Schiffes untergebracht, wurde aber dennoch ziemlich nass. Nach ca. 45 Minuten war der wilde Ritt geschafft. Um auf die Insel zu dürfen, wird man als Tourist zur Begrüßung durch eine Zahlstelle durchgeschleust und findet sich danach in den Fängen der Taxifahrer wieder. "Sir, Taxi?", kam uns aus allen Richtungen entgegen. Gut, dass Rico in diesem Moment das Ruder übernahm und alles weitere managte. Mir wurde es nämlich langsam alles ein bisschen zu viel.
    Einige Kilometer Holperstraße später, kamen wir in unserer Unterkunft an - The Kleep Jungle Resort. Den Abend ließen wir mit einem Besuch im dazugehörenden Restaurant ausklingen. Um mich langsam wieder ans Essen ranzutasten (und weil ich, aufgrund der letzten Tage, keinen Reis mehr sehen konnte), bestellte ich mir eine Pizza Margherita ohne Käse. Nur leider hatte ich das Kleingedruckte nicht gelesen und so erhielt ich etwas ganz anderes, als gedacht. Serviert wurde ein Pizzateig, mit Chillisoße anstatt Tomate, frischer Paprika, Zwiebeln und Hähnchenfleisch. Rico freute sich sehr, im Gegensatz zu mir. Abschließend kann man dazu wohl nur sagen: Andre' Länder, andre' Sitten! 😆
    Zurück im Zimmer lasen wir uns noch etwas in die Spots ein, die wir hier auf Nusa Penida sehen wollten und planten die grobe Route.
    Am nächsten Tag ging es dann auf einem gemieteten Roller auf Erkundungstour. Ursprünglich hatte ich gedacht, hier auf der Insel sei der Standard vielleicht etwas höher als auf Bali. Woher auch immer meine Vermutung stammte, das Gegenteil war der Fall. Da die Insel aktuell noch nicht so sehr auf Tourismus ausgelegt ist, fehlt es noch deutlich an touristischer Infrastruktur. Zudem waren die Straßen waren ne mittlere Katastrophe, das Thema 'Müll' schien hier presenter als je zu vor (dieser wird bspw. in Massen am Straßenrand in den Wald geworfen und einfach angezündet...die Dämpfer riechen extrem giftig und verursachen ein unangenehmes Stechen in der Lunge) und die Hunde sahen noch sehr viel gruselig ungepflegter aus, als auf Bali. Dennoch, die Natur ist UNFASSBAR schön, das Wasser WAHNSINNIG klar und türkis und ein Spot war beeindruckender als der nächste.
    Neben den typischen Insta-Hotspots, an denen es von fotogeilen Touristen nur so wimmelt, haben wir auch weitere, weniger touristische Orte besucht. Außerdem konnten wir wieder super viele neue Eindrücke von Land und Leuten gewinnen. Besonders die Tierwelt mit ihrer Artenvielfalt hatte es uns angetan. Unsere absoluten Highlights waren die wilde Affen, die Kampfhähne in ihren Körben und ein großer Mantarochen, den wir von einer Klippe aus beobachten konnten. Außerdem haben wir unseren Roller irgendwann an einer Stelle zwischengeparkt, um zu zwei Einheimischen auf deren Roller zu springen, die uns nach einer sehr rasanten Fahrt durch den Wald, zu einem wunderschönen Fleckchen Erde gebracht haben. Das allein war schon ein absolutes Erlebnis!
    Nach vier Spots und einigen Kilometern, wurde es für mich dann doch etwas anstrengend und so verbrachten wir den Nachmittag und Abend wieder in unserer wirklich schönen Unterkunft. Das Essen ließen wir uns aufs Zimmer bringen und so endete ein ereignisreicher, spannender Tag für uns.
    Ach und ob wir in dem glasklaren Meer schwimmen waren? Natürlich nicht... Am Vorabend hatten wir noch einige Informationen zu den Stränden gesammelt. Die Wellen und die Strömungen sind hier teilweise überraschend stark und gleichzeitig gibt es niemanden, der einen im Zweifelsfall aus dem Wasser ziehen kann. So kam es in der Vergangenheit leider schon zu einigen Fällen, in denen unwissende Touristen ertrunken sind. Aus diesem Grund beschlossen wir, dass das Schwimmen für uns ohnehin gar nicht so sehr im Fokus steht.
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  • Tag 99: Nusa Lembongan I, IDN

    July 22, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 28 °C

    "Happy birthday to you,..." das war es sicher, was mir unser tierischer Mitbewohner, ein Tokeh (rot-blau gepunkteter Gecko), mitten in der Nacht mit seinem lauten Rufen kommunizieren wollte. Der Tokeh gilt in Bali als Glücksbringer. Hört man seinen Balzruf, solls Glück bringen. Das kleine Tierchen hat zwar ein ziemlich lautes Organ, wodurch wir nachts mehrfach geweckt wurden, in diesem Fall haben wir es aber mit Freude angenommen.
    Am Morgen gab's dann erstmal ein leckeres Geburtstagsfrühstück auf der Terrasse unseres Holzhäuschens.
    Anschließend führte uns unser Weg nach 'Nusa Lembongan'. Dazu brachte uns ein Taxi zum 'Hafen', wobei es sich lediglich um einen Strand handelte, an dem einige Schiffe mit einem Seil am Bug im Wasser festgebunden waren. Vom Heck aus führten jeweils zwei Seile zum Strand, an dem die Seile irgendwo im Sand endeten... Jedenfalls eine spannende Art und Weise, Schiffe zu fixieren. Kurz bevor es los gehen sollte, kam es zu einem etwas stärkeren Wellengang, durch den unser Boot mit einem weiteren zusammenstieß... Seehr vertrauenserweckend. 😅
    Dann war es aber auch bald soweit und unser Boot war bereit zur Abfahrt war. Da es keinen Steg zum sicheren Einsteigen gab, wateten wir inkl. Gepäck durch die Wellen. Am Boot angekommen, half man uns, das Gepäck sicher zu verstauen und ins Boot zu klettern. Gemeinsam mit einigen weitere Fahrgästen ging es dann auf zur nächsten Insel.
    Auf Nusa Lembongan angekommen, ging es mit einem Pritschenwagen zur 'Geburtstagsunterkunft' - Water Blow Huts. Die Unterkunft liegt direkt am Meer und so wurde, mit bestem Blick auf die Wellen, erstmal ein Bergüßungsdrink serviert. Rico hatte den Mitarbeitern beim Einchecken still und heimlich ein Zeichen gegeben... Als wir unser Zimmer beziehen durften, wurden wir mit einem hübsch verzierten Bett überrascht. Neben zwei Handtuchschwänen war mit Blütenblättern ein kleiner Geburtstagsgruß aufs Bett geschrieben. Ich war ganz entzückt.
    Da sich mein Körper immer noch nicht vollständig regeneriert hatte, viel die feuchtfröhliche Geburtstagsparty weg und wir genossen diesen wunderschönen Tag ganz entspannt. Dazu gehörte natürlich, dass wir uns für den Nachmittag eine balinesische Massage bei zwei netten Damen gebucht hatten. Den restlichen Nachmittag und Abend verbrachten wir dann mit leckeren Getränken auf der Terrasse, beobachten das Meer und führten tiefsinnige Gespräche.
    Nach dem Abendessen, mitten während eines Videocalls, dann das Highlight des Abends: Völlig unerwartet stand die Küchenchefin mit einer selbst gebackenen, kunstvoll verzierten Torte vor uns und übermittelte mir ihre besten Wünsche zum Geburtstag. Was für eine schöne und abrundende Überraschung zum Tagesende. Nachdem wir uns ein Stück gegönnt hatten, ging es dann auch langsam in Richtung Bett.
    So einen entspannten und schönen Geburtstag, der dennoch voller neuer Eindrücke und kleiner Besonderheiten ist, hat man wohl selten! Vielen Dank dafür!
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  • Tag 100: Nusa Lembongan II, IDN

    July 23, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 28 °C

    Dieser Morgen wird mir wohl lange in Erinnerung bleiben... Nachdem wir unseren Tisch, in erster Reihe am Meer wieder eingenommen hatten, genossen wir ein super leckeres Frühstück. Das besondere daran? Während wir genüsslich speisten, konnten wir viele große und kleine Schildkröten im Meer dabei beobachten, wie sie durch die Wellen schwammen und immer wieder an die Wasseroberfläche kamen. Ich war völlig aus dem Häuschen und konnte mich nur schwer von diesem Moment lösen. Wie wundervoll und besonders ist das denn bitte?? Wir hatten allerdings Pläne für den Tag, also mussten wir irgendwann los...
    Mit einem gemieteten Roller ging's auf Erkundungstour. Da man auf Lembongan die Möglichkeit hat, über die 'Yellow Bridge' auf eine weitere kleine Nachbarinsel 'Nusa Ceningan' zu fahren, erkundeten wir erst Ceningan. Hier führte uns unsere Tour an vielen wunderschönen Orten vorbei. An geheimen Stränden, hohe Klippen, an denen die Wellen zerschellen und durch kleine Dörfer, in denen links und rechts am Straßenrand tonnenweise Seegras getrocknet wurde. Dank des türkisblauen Wassers konnte man die Seegrasfelder im Meer sehr gut erkennen. Diese werden von den Einheimischen, besonders bei Ebbe, fleißig geerntet. Dieser Anblick war für uns beide neu und hatte uns sehr beeindruckt.
    Zurück auf Lembongan erkundeten wir vor allem die Nordinsel. Mitten während unserer lustigen Fahrt wurden wir aus dem Nichts von einem Mann ausgebremst - Wir müssen hier parken. Ab hier geht's nur mit dem Boot weiter... Na gut, warum auch nicht?... Wohin auch immer uns dieses Boot bringen würde. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Mann hatten wir herausgefunden, dass wir uns unmittelbar vor einem Mangrovenwald befanden. Gegen eine entsprechende Gebühr könne man sich hier durchfahren lassen. Wir entschieden uns jedoch für die Alternative - Man gebe uns ein Kajak, wir fahrn selbst! Für umgerechnet 8,50€ konnten wir uns ein entsprechendes Gefährt ausleihen und beliebig lange durch den Mangrovenwald cruisen. Zugegen das Wasser war dunkelbraun und wirkte mit einer zunächst recht starken Strömung nicht wirklich einladend. Schon nach kurzer Zeit waren wir mit unserer Entscheidung aber sehr glücklich. Beeindruckt von der Natur genossen wir die Stille. Denn, außer Insekten, Vögeln und dem Gluckern des Wassers, gab es keine weiteren Geräusche. Auch waren nur sehr wenig andere Boote anzutreffen. Was für eine schöne und überraschende Erfahrung - Das erste Mal Mangrovenwald!
    Nachdem wir wieder aus dem Kajak geklettert waren, ging es mit dem Roller weiter querfeldein. Dabei fuhren wir an einer riesigen Müllhalde vorbei, die ohne irgendwelche Sicherungen direkt an der Rückseite des Mangrovenwalds angrenzte. Da waren sie wieder... Die zwei Seiten, die uns hier auf Bali und den Nachbarinseln von Anfang an begleiten: Zu jedem wundervollen Aspekt, gibt's auch mindestens einen negativen. So schön die Natur im Mangrovenwald auch war, so erschreckend war der Anblick von der 'Rückseite' und das Thema 'Müllproblem' war mit einem Mal wieder präsenter denn je.
    Auf dem Weg zu unserem letzten Ausflugsziel für diesen Tag, gab es nochmal viel Armut zu sehen. Das hatte uns einerseits etwas getroffen. Andererseits war es schön zu sehen, was die Menschen hier aus 'wenig' alles zaubern können und wie viel Spaß die Kinder dabei haben. Für uns waren das unglaublich wertvolle Eindrücke.
    Nach ca. 30 Minuten kamen wir an unserem letzten Ziel an: Devil's Tears. Hierbei handelt es sich um Klippen, an denen regelmäßig hohe Wellen zerschellen. Durch die Felsformatierungen spritzt das Wasser hoch in die Luft - Wunderschön anzusehen und Ricos bisheriger Lieblingsplatz auf unserer Reise über die indonesischen Inseln. Nachdem wir uns hier noch den Sonnenuntergang angesehen hatten, ging es zurück zur Hütte. Schließlich knurrten die Bäuche langsam. Diesen letzten Abend auf Lembongan ließen wir mit einem Drink am Meer ausklingen und fielen danach müde und zufrieden ins Bett.
    Gute Nacht!
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  • Tag 101: Ubud - Monkey Forest, IDN

    July 24, 2024 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Am nächsten Morgen ging es für uns zum Hafen (Strand). Hier verlief alles ähnlich wie bei unserer Überfahrt von Nusa Penida nach Nusa Lembongan. Die Schiffe waren etwas größer, aber genauso befestigt wie auf Nusa Penida und so war es nicht weiter verwunderlich, dass aufgrund einiger hoher Wellen, ein Seil riss und auf einmal Hektik ausbrach. Das Schiff musste schließlich schnell wieder fixiert werden, bevor es sich selbständig machte.
    Zu gegebener Zeit brachte uns dann ein 'Fastboat' zurück nach Sanur, von wo aus es im Anschluss mit einem Taxi nach Ubud ging. Unsere Reise von Tür zu Tür dauerte einige Stunden und so blieb uns nur noch wenig Zeit, um unsere Unterkunft zu beziehen und eine spontanen Spaziergang durch den Affenwald zu unternehmen, bevor es dunkel wurde. Der Affenwald befindet sich mitten in Ubud und ist ein wirklich schönes Areal, in dem die Affen frei leben. Natürlich gibt es überall Mitarbeiter, die das Miteinander von Affen und Besuchern jederzeit im Blick haben. Neben den Affen gibt es allerdings auch eine Vielzahl an Steinskulpturen zu bestaunen, die Rico noch mehr begeisterten als die Affen selbst.
    Zu unserer Freude gibt es sogar eine Kranken-WG, in der vier Affen zusammen wohnen, die aufgrund körperlicher Einschränkungen wie bspw. fehlender Arme oder Beine oder Erblindung kein Leben in Freiheit mehr führen können.
    Nachdem wir die Äffchen bestaunt hatten, gings was essen und anschließend Zähne putzen, pullern und ab ins Bett. Gute Nacht!
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  • Tag 102: Ubud - Ceking, IDN

    July 25, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 26 °C

    Die erste Nacht in Ubud war leider kein wirkliches Highlight. Das Zimmer an sich war gut. Das Bett war allerdings extrem unbequem und unser eigentliches Problem war der Geruch von Bett und Handtüchern... Beides roch, als hätte man es schon eine sehr sehr lange Zeit nicht mehr gewaschen. Mein Ekel davor war so gigantisch, dass ich mein eigenes Handtuch benutzt habe und mich ausschließlich in meinem Hüttenschlafsack ins Bett gelegt habe... Und bloß nichts berühren!! Rico hatte sich dann auch relativ schnell für die selbe Herangehensweise entschieden. Ricos Vorschlag, in eine andere Unterkunft zu wechseln verwarf ich, schließlich wird es auf unserer Reise sicher noch das ein oder andere Mal vorkommen, dass die Unterkünfte nicht unseren Wünschen entsprechen. Eklig wars trotzdem! Und ob wir uns hier nen Ausschlag eingefangen haben? Na aber hallo! Rote, juckende Pusteln zierten schon bald Arme und Schulterblätter.
    So viel zur Unterkunft... An unserem ersten Morgen in Ubud schnappten wir uns einen Roller und düsten zu den 'Ceking' Reisterrassen. Zuerst gab's hier ein leckeres Essen in einem Restaurant, von dem wir den besten Blick auf die beeindruckenden Terrassen hatten. Im Anschluss stürzten wir uns in die Terrassen. Aufgrund von einem geplatzten Reifen eines LKWs konnten wir uns am Eingang 'vorbei schleichen' und sparten uns so den Eintritt... Fürs Erste. Leider kamen wir später etwas vom Weg ab, haben uns verlaufen, landeten in einem kleinen Dorf und als wir wieder einen Eingang gefunden hatten, fragte man uns natürlich nach unseren Tickets, die wir logischerweise nicht vorzeigen konnten. Naja, die Kosten hielten sich in Grenzen und so ging es dieses Mal auf dem richtigen Weg zwischen den Terrassen entlang. Unsere Highlights waren die Einheimischen, die sich für ein kleines Handgeld gern für Fotos zur Verfügung stellten.
    Nachdem wir den kompletten Tag in den Reisfeldern verbracht hatten, waren wir froh endlich wieder was zwischen die Zähne zu bekommen und die Füße hochlegen zu können. Was für wunderschöne Eindrücke waren das heute wieder?! ❤️
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  • Tag 103: Ubud - Mason & Pulina, IDN

    July 26, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 27 °C

    Neuer Tag, neue Abenteuer! Heute standen gleich zwei auf unserer Todo-Liste...
    Zuerst ging es für uns zum Mason Elephant Park. Laut der Homepage handelt es sich hierbei um eine Auffangstation für gerettete Sumatra Elefanten, wo man die Tiere aus nächster Nähe bestaunen kann und ihnen z. B. mit einer Dusche eine kleine Freude bereiten kann. Das klang für uns großartig. Denn der klassische Elefantentourismus widerstrebt uns gänzlich, weshalb wir solche Organisationen nicht unterstützen würden.
    Der Eingang des Parks war so gestaltet, dass man nicht sehen konnte, was sich hinter den Toren abspielt. Das war für uns in diesem Moment aber auch nicht wichtig. Fröhlich buchten wir uns direkt am Eingang für eine Duschsession ein und somit öffnete der Park seine Pforten für uns.
    Wir hätten uns vorab definitiv mehr über diesen Park informieren sollen. Denn leider handelte es sich nicht um das, auf der Homepage beschriebene, Paradies für gerettete Elefanten. Vielmehr befanden wir uns inmitten eines genau solchen Elefantenparks, wie wir es vermeiden wollten. Ganz offensichtlich wurden die Elefanten hier nur zur Belustigung der Besucher gehalten und getriezt wie kleine Zirkusäffchen. Hätten wir das nur vorher gewusst... Nun hielten wir uns an dem Gedanken fest, mit der gebuchten Abkühlung an diesem heißen Tag zumindest einem der Tiere eine klitzekleine Freude bereiten zu können. Das war zugegeben durchaus beeindruckend. Meine Emotionen purzelten völlig durcheinander und so entstand eine Mischung aus größtem Respekt und Faszination vor diesem riesigen und beeindruckend Tier mit seiner ledernen Haut und den gigantischen Beinen, Freude über den besonderen Moment mit so einem Tier, aber auch Trauer und Scham darüber, wie selbstverständlich der Mensch solche Tiere lediglich zur Belustigung und des Geldes wegen drangsaliert und darüber, dass wir uns aktuell mittendrin befanden. 'Unsere' Elefantendame durfte sich immerhin ohne Ketten oder ähnliches bewegen. Dennoch hatte sie, wie viele andere Elefanten auch, alte Wunden, die vermutlich von der Art Spitzhacke stammen, mit der ihnen sofort gedroht wird, sobald sie sich zu selbstständig bewegen und nicht wie 'Fiffi der elfjährige Labrador einer typischen Vorstadtfamilie' folgen. Auch schienen alle Elefanten größten Respekt vor den Mitarbeitern zu haben... Wo der wohl herkommt?... Nach der Dusche sind wir noch eine Runde übers Gelände geschlendert. Die Tatsache, dass es nirgendwo Informationen zu den Tieren oder dem Hintergrund gibt bestätigte uns nochmals darin, dass dies hier kein guter Ort und schon gar nicht zum Wohl des Tieres war. Etwas geknickt ging es für uns dann bald auf den Weg zur nächsten Station: Bali Pulina.
    Pulina wurde uns als Kaffeeplantage schmackhaft gemacht, auf der man Führungen mitmachen kann, viele Informationen erhält und verschiedene Kaffee- und Teesorten verkosten kann. Unteranderem den sehr besonderen Luwak Kaffee (Katzenkaffee), dessen Bohne durch die Fermentation einer Schleichkatze so besonders wird. Erwartungsvoll meldeten wir uns am Eingang an. Doch auch hier kam alles etwas anders als gedacht... Die 'Plantage' bestand aus einem hübsch angelegten Areal, das vielmehr einem großen Garten glich. Überall standen vereinzelte Kaffeebäumchen und auch weitere Pflanzen wie Nelken, Vanille, Ingwer, Kurkuma und Co. konnte man finden. Jedem Besucher wurde ein eigener Guide zugeordnet, der die Besucher durch das Areal führte und für die Infovermittlung zuständig war. Wir erhielten einige interessante Infos und konnten klassische Werkzeuge der Kaffeerösterei bestaunen. Bezüglich der Schleichkatzen wurde uns kommuniziert, dass diese hier hauptsächlich wild im Areal leben und die Mitarbeiter die ausgeschiedenen Bohnen regelmäßig aufsammeln, um daraus den teuren 'Kopi Luwak' herzustellen. Auch hier hatten wir uns vorher leider zu wenig eingelesen und waren vom Willen getrieben, die Kultur der Balinesen möglichst umfangreich kennenzulernen. Dazu gehört natürlich auch, zu erfahren, wie eine der weltweit teuersten Kaffeesorten gewonnen wird. Aber dazu später mehr. Für uns stand nun erstmal eine Verkostung verschiedener Tee- und Kaffeesorten an. Das war spannend und super lecker. Natürlich haben wir auch den Kopi Luwak probiert... So besonders fanden wir diesen allerdings nicht. Er schmeckt sehr mild und hat einen sehr geringen Säureanteil, was ihn sehr bekömmlich macht. Das war's dann aber auch. Anschließend liefen wir ohne Guide ein bisschen durchs Areal und landeten an einem Naturpool. Der kam uns für eine kleine Abkühlung sehr gelegen. Auf dem Weg zum Ausgang kamen wir dann an einem Käfig vorbei, in dem drei Schleichkatzen unruhig auf und ab liefen. Es handelte sich um ein erwachsenes und zwei Jungtiere. Im Käfig stand außerdem eine große Schale voller Kaffeekirschen. Nachdem wir die Tiere eine Weile beobachtet hatten war klar, diese Tiere sind alles andere als glücklich und schienen trotz Kaffeekirschen sehr hungrig zu sein. Nachdem wir das Areal verlassen hatten, war es schon langsam Zeit fürs Abendessen und so ging es für uns erstmal zu Ricos lieblings Warung. (Warungs sind einfach gehaltene Restaurants, in denen es leckeres, einheimisches Essen zu sehr fairen Preisen gibt.) Hier begannen wir uns dann über das eben gesehene erstmal schlau zu machen und warfen unsere Suchmaschine an. Das Resultat unserer Recherche mag man kaum laut aussprechen... Um die nötige Menge an Kaffeebohnen für den Kopi Luwak zu erhalten, werden die Katzen in Gefangenschaft gehalten und ausschließlich mit den Kaffeekirschen gefüttert. Da die Ernährung im natürlichen Lebensraum nur zu kleinen Teilen aus den Kirschen besteht, führt diese Art der Fütterung zur Mangelernährung und somit, langfristig, zum Tod der Tiere. Wiedermal sehr fragwürdig, was der Mensch mit seiner Umwelt und den Tieren anstellt, nur um die eigene Begierde zu befriedigen. Natürlich führte das bei uns wieder zu einem gewissen Unbehagen. Denn, auch wenn wir uns zu zweit eine Tasse dieses Kaffees geteilt hatten, hatten wir damit die Ausbeutung dieser Tiere zu einem kleinen Teil unterstützt. Wir versuchen es so zu sehen... Diese Erfahrung hat uns nachträglich zu einer Menge Wissen und Verständnis gebracht... Über die Tiere und deren Ausbeutung, aber auch über die Kultur und die Abhängigkeiten der Balinesen. Und da es sich hierbei um den zweiten unangenehmen Moment des heutigen Tages handelt, steht für uns fest: Neue Kulturen, Produkte und Herangehensweisen kennen zu lernen ist richtig und wichtig. Es führt zu neuem Wissen, Verständnis und man kann daraus neue Schlüsse für sich gewinnen. Allerdings sollte man sich, insbesondere wenn Tiere involviert sind, vorab genau informieren, worum es sich handelt. Hierzu sollte, außer auf die regulären Websites, auch auf Informationen weiterer Plattformen zurück gegriffen werden.
    Unser kurzgefasstes Fazit des heutigen Tages? Auch wenn es ein ethisch fragwürdiger Tag für uns war, haben wir daraus extrem viel für uns mitgenommen, was uns auch in der Zukunft sicher das ein oder andere Mal beeinflussen wird. Aus diesem Grund sind wir für die heutigen Erfahrungen sehr dankbar.
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  • Tag 104: Ubud - Goa Gajah, IDN

    July 27, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 27 °C

    Unser vorerst letzter Tag in Ubud stand unter dem Motto 'Tempel'. So begann der Morgen für uns zunächst auf der Terrasse unserer Gastgeberin, die große Freude daran hatte, Rico und mich 'tempelbereit' einzukleiden. Sie hatte uns eingeladen, ihren Familientempel zu besuchen, der sich direkt hinter unserer Unterkunft befand. Ob nun wir oder sie mehr Freude an der Einkleidesession hatte, lassen wir jetzt einfach mal offen... Nachdem wir eingekleidet waren, bekam jeder von uns noch eine Frangipangi (Blüte) hinters Ohr gesteckt und somit waren wir dann ready to rumble. Unsere Gastgeberin (den Namen wissen wir leider nicht) war hin und weg.
    Gemeinsam gings dann in den kleinen aber feinen Tempel. Weshalb die Balinesen ihre wirklich schönen Gärten, Hinterhöfe und Tempel häufig so chaotisch und unordentlich belassen, wird sich uns wohl nie erschließen. Vielleicht braucht man hier diese Gegensätze... Oder aber, die Balinesen haben ein Auge fürs Wesentliche und der Rest drumherum spielt absolut keine Rolle... So wird es wohl sein, ja! Inmitten des Chaos befand sich eine Vielzahl aufwendig drappierter Opfergaben auf goldenen Tellern und Etageres. Nachdem wir uns in Ruhe umgeschaut hatten, ging es für uns (dann wieder in unseren eigenen Klamotten) weiter zur Goa Gajah. Hierbei handelt es sich um einen Hindutempel, dessen Herzstück aus einer Höhle besteht. Die Höhle hat einen kunstvoll verzierten Eingang und ist ansonsten von einem sehr schönen Areal umgeben. Um hier rein zu kommen, müssen sowohl Frauen als auch Männer einen Sarong tragen und die Schultern bedecken. Wer nichts entsprechendes zum Anziehen hat, kann sich auch ein 'Outfit' am Tempeleingang ausleihen... Vorausgesetzt man schafft es an den vielen Ständen vorbei, an denen die VerkäuferInnen ihr bestes geben, den Touristen Sarongs in den schillerndsten Farben anzudrehen. Schaut man einmal zu lange hin, befindet man sich schneller in deren Fängen, als man das bereits einstudierte "No, thank you!" überhaupt aussprechen kann. Und so standen Rico und ich dann in besagten bunten Tüchern im Tempel...
    Nach unserem Tempelbesuch gab's erstmal eine kleine Pause mit ner frischen Kokosnuss. Im Anschluss düsten wir zu einem Wasserfall in der Nähe. Man hätte dort auch baden können. Uns war's allerdings zu stark besucht, weshalb wir uns dort lediglich einen kleinen Snack genehmigten und danach mit dem gemieteten Roller zurück in die Stadt fuhren. Da es unser vorerst letzter Abend in Ubud war, zogen wir nochmal ein bisschen um die Häuser, fanden eine Cocktailbar, die köstliche Drinks zubereitete und so versumpften wir dort, bis es irgendwann Zeit fürs Bett war.
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  • Tag 105-109: Amed, IDN

    Jul 28–Aug 1, 2024 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Eeeendlich hatten wir es geschafft und konnten Astitis Guesthouse verlassen. In der Zwischenzeit hatten sowohl Rico als auch ich rote Pusteln an den Armen und Schultern. Nach einer letzten Tasse Tee auf dem Schmuddelbett gings dann endlich los nach Amed, in den Osten Balis.
    Aufgrund der Straße und Verkehrslage dauerte die Fahrt knappe 2,5 Stunden. In Amed angekommen, nächtigen wir in den 'Melasti Mountain Villas'. Mit dem Zimmer waren dieses Mal sehr zufrieden. Hier blieben wir ganze fünf Nächte, lebten die meiste Zeit einfach nur in den Tag hinein und düsten mir einem Roller durch die Gegend.
    Aus dem trubeligen Ubud kommend, gefiel uns die Ruhe in Amed sehr. Dieser Ort zählt noch zu den eher ursprünglicheren Orten, in den sich vergleichsweise nicht allzu viele Touristen verirren. Hier fühlt sich alles noch sehr 'real' an. Abends tummeln sich an den Stränden gefühlt ALLE Bewohner des Ortes, egal ob Mensch oder Tier. Dann findet man hier spielende Kindergruppen, Fischer, die sich auf ihre abendliche Ausfahrt vorbereiten, viele kunterbunte Hunde, Hähne, die ihr Revier und die vielen Hennen lautstark vor der Konkurrenz verteidigen und sogar kleine Babyschweine, die die Welt erkunden. Dieses 'multikulturelle' Treiben konnte täglich beobachtet werden und war mein ganz persönliches Highlight. Zumeist haben wir diese Abende von einem kleinen Warung (Mewali) aus beobachtet. Bei einem leckeren Essen und frisch gepressten Säften dieses lustige Treiben zu beobachten, während die Sonne hinterm Meer langsam untergeht... Was gibt es denn bitte Schöneres??
    Wir haben die Zeit in Amed aber natürlich nicht nur im besagten Warung verbracht, sondern haben auch ein bisschen was unternommen. Unser erster Ausflug führte uns zum 'Tirta Gangga'. Hierbei handelt es sich um einen wunderschönen Wasserpalast. Neben einer schön angelegten Anlage, mit hübschen Skulpturen, finden sich hier massenhaft riesige Kois in den vielen Wasserbecken.
    Ein weiterer Ausflug führte uns zum 'Pura Lempuyang', der auch 'Gate of heaven' oder schlicht 'Himmelstor' genannt wird. Um diesen Tempel wird unserer Meinung nach ein viel zu großer Hype gemacht. Er ist sehr schön anzusehen, sicher! Viel mehr hat uns aber der Weg zu den sechs weiteren Tempeln fasziniert, die man fußläufig erreichen kann. Kontinuierlich bergauf, mit viiielen Stufen geht es von Tempel zu Tempel. Jeder Tempel sieht anders aus und hat seinen ganz eigenen Charme. Bis zum höchst gelegenen siebten Tempel, läuft man vom ersten gute drei Stunden. Da uns der Weg zu anstrengend und die Temperaturen zu hoch und schwül waren, haben wir uns nach dem vierten Tempel wieder auf den Rückweg begeben. Zum Abschluss gab's nochmal ein 'Shooting' im Himmelstor und dann ging es ab zurück nach Amed.
    Ein weiterer nennenswerter Ausflug war eine kleine Schnorcheltour. Direkt in Ameds Wellen befindet sich ein kleiner versenkter Tempel, inmitten eines Korallenriffs. Hier tummeln sich die schönsten Fische in allen Größen. Auch blaue Seesterne und Seeigel können hier bestaunt werden. Das war vermutlich Ricos Highlight in Amed. Leider gab es neben Fischen und Co. auch viele Feuerquallen, wodurch unser Schnorcheltrip deutlich gekürzt wurde. Mit brennender Haut, saßen wir glücklich im Sand und waren noch hin und weg von der farbenfrohen Unterwasserwelt.
    Ansonsten sind wir täglich mit dem Roller rumgecruist und haben uns die Gegend angeschaut. Einfach mal ganz entspannt und ohne Todo-Liste die Zeit genießen - das war Amed!
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  • Tag 110 - 112: Ubud, IDN

    Aug 2–4, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C

    Eine Quad-Tour, die unter Wasserfällen und über matschige Waldwege führt, ein traditionell gestochenes Tattoo, ein Besuch bei einer natürlich entstandenen Wasserrutsche... Das alles und viel mehr, wollten wir während unserer restlichen Zeit auf Bali machen. Denn bisher hatten wir es leider nicht geschafft. Außerdem lassen sich die meisten dieser Aktivitäten am besten von Ubud aus durchführen. Aus diesem Grund ging es für uns nach unserer Zeit in Amed nochmal zurück nach Ubud. Dieses Mal aber in eine andere Unterkunft... Das Nuriani Guest House ist sehr einfach und dennoch ganz ordentlich. Es gibt zwar kein Frühstück aber immerhin Tee und Kaffee for free. Durch diesen Umstand haben wir dann das Naturkostrestaurant 'Herb Library' gefunden, indem man ein ganz ausgezeichnetes Frühstück/ Mittag-/ Abendessen bekommt, das dazu noch gesund ist. Besser geht's wohl kaum!
    Am ersten Abend erkundeten wir noch ein paar Ecken von Ubud, die wir bisher noch nicht kannten. Dabei stolperten wir in ein Tattoostudio, in dem noch klassische Mentawai-Tattoos gestochen werden. Diese Tattoos werden von Hand, mit einer einzelnen Nadel tätowiert, die an einem Holzstab befestigt ist. Das Motiv an sich besteht je nach Bedeutung des Tattoos aus bestimmten Zeichen und wird vom Tätowierer direkt auf den Körper aufgemalt. Eine herkömmliche Maschine sowie Transferfolie kommen dabei nicht zum Einsatz. Sowas wollte ich haben! Jetzt gleich! Ganz sicher!
    Auf unsere Nachfrage hin, war der nächste Termin leider erst in über einer Woche möglich. Nach nem bisschen 'Bitte Bitte' wurde mir dann aber doch ein Termin für den nächsten Vormittag angeboten. Yippi!
    Ganze drei Stunden wurde tätowiert. Die Zeit fürs Vorbereiten, Aufmalen, usw. nicht miteingerechnet. Rico saß die ganze Zeit neben dran, hat Kaffee geschlürft und dem Tätowierer hin und wieder über die Schulter geschaut. Als das Kunstwerk fertig gestellt war, war vom Tag nicht mehr viel übrig und so tingelten wir weiter durch die Gegend und vielen danach müde ins Bett.
    Unsere eigentlichen Pläne bezüglich Quad-Tour, Wasserrutsche usw. verwarfen wir wieder. Stattdessen verbrachten wir die Tage mit Bummeln und Essen. In Ubud gibt's wirklich unfassbar viele Läden, die unglaublich coole Sachen im Programm haben und genau unseren Geschmack treffen. Ganz egal ob es sich um Klamotten, Accessoires oder auch um Cluboutfits handelt... Wie gut, dass wir noch einige weitere Länder vor uns haben. Sonst hätten wir uns vermutlich nen zweiten Koffer kaufen müssen. 😅
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