Meer gefunden 2021

tammikuuta 2021 - toukokuuta 2024
Trotz aller Widerstände versuchen wir es erneut 💪🏻 Unser Ziel: mal sehen wie der Wind steht 💨 🌊 Lue lisää
Matkustaa tällä hetkellä
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    Ich glaub, es geht schon wieder los...

    12. tammikuuta 2021, Meksiko ⋅ ☀️ 23 °C

    Am letzten Tag unserer Neuseeland-Reise 2020, kurz nachdem wir in Frankfurt/Main gelandet waren, suchten wir uns ein halbwegs gemütliches Plätzchen am ziemlich leeren, größten deutschen Flughafen ✈️ Während unseres 5-stündigen Aufenthaltes, buchten wir dann tatsächlich einen “Weiterflug” für Januar 2021 🤪 Dieses Mal soll es nach Mexiko gehen 🇲🇽 Wie sich manche erinnern, hatten wir in 2020 kontinuierlich versucht auf Segelboote zu kommen, die uns auf Südsee-Inseln bzw. nach Indonesien oder Australien mitnehmen sollten ⛵️ Aufgrund der Corona-Lage blieb aber der Großteil der Segler in Neuseeland und die tollkühnen Kapitäne, die lossegelten, fuhren allein, um keine Probleme bei der Einreise zu bekommen 😕

    Anfang November hatten wir bereits Jen und Luke aus Kalifornien über das Boot-Portal Crewbay kennengelernt und uns kurzerhand mit ihnen in Mexiko verabredet 🙋🏼‍♂️🙋🏽 Die zwei wollen dort nach ihrer Fahrt von Kalifornien die Küste herunter als erstes einen Halt machen. Alle Details abgesprochen und in großer Vorfreude aber auch Bange, dass die Aus-/Einreise nicht klappen könnte, buchten wir also die Flüge ✈️ ✅ Von der Nachricht waren Jen und Luke allerdings nicht so angetan, da sie gerade schlechte Erfahrung mit ihrer ersten Crew auf dem Boot gemacht hatten und auch die große Überfahrt Richtung Südsee nicht mehr so im Plan hatten 🤦🏼‍♂️🤦🏽 Das als quasi erste Nachricht nach 10 Monaten Neuseeland und Ankunft in das Corona-Chaos Deutschlands war erstmal ein ganz schöner Runterzieher 😩 Die Abreise aus dem anfänglichen Sommer und coronafreien Neuseeland fiel uns so schon schwer genug und dann noch eine Quasi-Absage von Luke und Jen, forderte unsere Laune ganz schön heraus 😒 Wir, vor allem Philipp, lässt sich dennoch nicht beirren und schreibt weiter fleißig Bootskapitäne an, was uns 2-3 Alternativen beschert 🤩

    In den kommenden sechs Wochen bis zu unserer erneuten Abreise steht einiges auf der To-Do-Liste 📝 Wir wollen unter anderem unsere Ferienwohnung an der Nordsee ein wenig aufmöbeln 🏡 , Freunde und Familie sehen 🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♂️, soweit mit Abstand, Maske oder sogar Schnelltest an der Tür möglich 😷, Jessys Geburtstag „feiern“ 🎂, Weihnachten im engsten Rahmen der Familie verbringen🎄, Babys und Hundebabys kennenlernen 👶🏼 🐶, uns um ein wenig Bürokratie kümmern 🤓, unsere Wohnung in Berlin nach fast 5 Jahren auflösen 😢. Corona war zu dieser Zeit für uns noch nie so präsent. Freunde hatten sich tatsächlich infiziert, viele “Abstand-Treffen” wurden deswegen abgesagt und das Herumlaufen mit Maske war auch absolutes Neuland für uns 😷 🦠

    Nichtsdestotrotz verging die Zeit bis zum nächsten Abflug wie im Flug 🛫 Nachdem wir alles Organisatorische erledigt und uns von Freunden und Familie verabschiedet hatten, brachten uns Jessys Eltern zum Hamburger Flughafen 🚙 Da waren wir schon 2 Tage zuvor, um den PCR-Test zu machen, den wir für den Transit in den Niederlanden brauchen. 70€/Person für den Test für insgesamt 1,5 Stunden Aufenthalt am Amsterdamer Flughafen, aber für die Einreise selbst nach Mexiko muss man nichts vorweisen 🙄 Wir sehen einige wütende Reisende, die aufgrund eines falschen Tests nicht mitgenommen werden und freuen uns, dass bei uns alles klappt. 😬
    Unser Gepäck ist dieses Jahr deutlich leichter und das nicht nur, weil wir über 100 Euro für ein Aufgabegepäck sparen, sondern weil wir optimistisch weniger warme Kleidung einpacken und aus der Erfahrung generell weniger Zeug auf der Reise brauchen 🧳 Das schont auch den Rücken 😌

    Wir fliegen mit KLM, die sich als gute Flugllinie bewährt. Das mit dem Wein-Nachschenken hatten allerdings China Airlines wie auch United Airlines großzügiger gemacht 🍷😄 Unsere vegane und bei Jessy glutenfreie Extrawurst war natürlich nicht im Programm, wodurch wir wieder improvisieren und auf Verständnis bei den Flugbegleitern spekulieren. Es klappt ganz gut mit vegetarischem Essen und Jessy greift das vegane Essen, was auch zufällig glutenfrei ist, von einem nicht aufgetauchten Fluggast ab 🙋🏼‍♀️🍛

    In Mexiko-Stadt abends angekommen, tragen wir unsere Masken schon mehr als einen halben Tag. Es stehen aber noch ca. 11 Stunden am Flughafen bevor, wo wir die Nacht verbringen 🌃 Die Nacht ist kalt und unbequem auf den Wartesitzen und wird jede 5 Minuten von der nervtötenden Corona-Ansage gestört 🔊 Zudem werden wir inklusive der Sitzereihen im Schlaf mit desinfiziert 🤣 🧼 Es schlafen noch einige andere Reisende auf den Sitzbänken. Jessy kann nicht schlafen und nutzt die Zeit für ihre Weiterbildung 👩‍💻 Philipp schreibt noch schnell Couchsurfing-Gastgeber an, weil wir noch keine Unterkunft für die ersten Tage haben 👨‍💻 Der Flug nach San José del Cabo ist nicht weit und wir kommen 9:30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein an einem kleinen, einfachen Flughafen an 🛬☀️ Ins Wifi eingeloggt sehen wir, dass wir eine Couchsurfing-Zusage in Cabo San Lucas haben, ca. 30min per Bus entfernt vom Flughafen. Überragend! 🥳 Freudige Taxi- und Shuttle-Fahrer möchten uns für mehr als das 15-fache eines Bustickets hinfahren. Wir entscheiden uns für die Busvariante auf der Ruta del Desierto, der Wüstenroute 🚌
    Die Masken haben wir zu dem Zeitpunkt schon ca. 35 Stunden auf (sie wurden zwischendurch natürlich gewechselt 😏). Wir nehmen sie erst ab, als uns ein freudestrahlender Adrian, unser Couchsurfing-Host, mit dem Auto aus dem Stadtzentrum abholt 🙋🏽‍♂️ Adrian ist leidenschaftlicher Weltenbummler und beruflich Strafverteidiger, Ende 40 und hat eine Wohnung in Laufnähe zur Innenstadt 👨🏽‍⚖️Dorthin bringt er uns, fährt dann wieder zur Arbeit; wir atmen erst mal durch und kommen an ☺️

    Als wir anschließend durch die Stadt schlendern, merken wir die Corona-Maßnahmen, da selbst in den Straßen überall Masken getragen werden 😷 Das liegt womöglich auch an den schmalen Fußwegen. Cabo San Lucas ist ein amerikanisierter Touri-Ort und tatsächlich sind einige Touris da 🚶🏻🚶🏼‍♀️ Restaurants, Hotels, Touranbieter etc. haben geöffnet, aber mit reduzierter Kapazität. Soll uns recht sein, denn wir sind auch so schon von all dem Tourikram, wie mit Delfinen zu schwimmen, mit dem Jet Ski zu fahren oder auf Kamelen zu reiten, genervt und fühlen uns fehl am Platz 😐 Die Sonne knallt ganz schön nach wochenlangem Grau in Grau in Deutschland und so strapazieren wir unsere Pigmente nicht allzu sehr und verbringen viel Zeit in Adrians großzügiger Wohnung 🏠 ☀️ Da haben wir die meiste Zeit sturmfreie Bude und sind am Rechner, machen Yoga, kochen und kommen nach den durchgetakteten Wochen in Deutschland wieder langsam in den Reisemodus 🧘🏼‍♀️😌

    Ach ja, und da ist ja auch noch die Bootsache. Von Jen und Luke werden wir zu einer 2-wöchigen Segeltour im Golf von Kalifornien eingeladen, quasi als Ersatz für die Monate im Südpazifik ⛵️ Besser als nichts und eine wertvolle und schöne Erfahrung zugleich 🤗 Wir haben jetzt 2 heiße Kandidaten für unsere große Überfahrt von Mexiko nach Französisch-Polynesien. Laurent 🙋🏼‍♂️ ein Franzose, Ende 50 sowie sehr erfahren im Segeln und John 🙋🏼‍♂️ US-Amerikaner, ähnlich alt, aber so gar nicht verlässlich in der Kommunikation per whatsapp oder Crewbay.

    In Cabo (San Lucas) werden wir von Adrian in das von seiner Familie geführte Restaurant eingeladen, auch um seine Partnerin Fleurette kennenzulernen 🙋🏽‍♀️ Das mit dem Pünktlichsein hat Adrian nicht so verinnerlicht. So warten wir ca. 1,5 Stunden, bekommen aber Getränke und Nachos🍹🌮 Also halb so schlimm 😅 Dann wird eine Auswahl an lokalen Spezialitäten aufgetischt. Fleurette kommt noch eine Stunde später, ist erst ein wenig scheu und wird dann schnell mit uns warm 😊 Wir verabreden uns zu einer Bootstour, da Adrians Bruder jeden Tag morgens aufs Meer fährt, um zu fischen und dabei Wale gesichtet hat. 🐋 Die Tour wird leider wegen gestiegener Corona-Beschränkungen abgesagt. Dafür stapfen wir mit Adrian über gesperrte Strände und fahren zu einer Oase mit Wasserfall in der Halbwüste 🚙🏝 Die Landschaft ist sehr trocken, dafür aber sehr authentisch mit weit ausgedehnten Busch-/Strauch- und Kaktus-Landschaften 🌵 Adrian nimmt uns noch zu einem malerischen Strand mit vielen Fischern mit, zeigt uns das originale “Hotel California” aus dem gleichnamigen Song 🏨 und wir probieren verschiedene Köstlichkeiten 🥙🥗🍲 Auf den Fahrten entlang der Pazifik-Küste sehen wir immer mal wieder aus der Ferne Wale und Delfine, die in dieser Gegend um diese Jahreszeit sind und im Sommer wieder in den Nordpazifik zurückkehren 🌊 🐳 🐬 Der Winter bei ca. 25 Grad, 350 Tage Sonne im Jahr, lässt sich hier ganz gut aushalten ☀️ Die 5 Tage bei und mit Adrian vergehen schnell. Den Ort werden wir nicht so vermissen, dafür aber Adrian und seine von Grund auf positive und fröhliche Grundstimmung 😊
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  • Päivä 7

    Der Golf von Kalifornien per Katamaran

    18. tammikuuta 2021, Meksiko ⋅ ☀️ 24 °C

    Mit dem Bus 2,5 Stunden nach La Paz unterwegs, sind wir schon sehr gespannt auf Luke und Jen, deren Katamaran und auf die 2 Wochen Segeln im Golf von Kalifornien 😍⛵️ Mexiko hat Corona-Beschränkungsstufen ähnlich wie in Neuseeland. Hier geht es von Level 1-6. In Cabo San Lucas wurde es kürzlich von 3 auf 4 erhöht und in La Paz von 4 auf 5 🤨 Restaurants und Geschäfte haben trotzdessen beschränkt auf, aber die Flaniermeile ist gesperrt und wir arbeiten uns vollgepackt und natürlich mit Mundschutz entlang der Fußgängerzone bis zur Marina 💪🏻🚶🏼‍♀️🚶🏼

    Wir realisieren noch mal, dass wir ohne die beiden Bootsbesitzer gar nicht hierher gekommen wären 🇲🇽 Eine Email, ein WhatsApp-Videoanruf und dann hatten wir schon unsere WhatsApp-Gruppe und tiefergreifenden Austausch per Mail ✉️Jetzt wollen die beiden zwar nicht mehr die große Tour mit uns machen, aber dafür 2 Wochen Segeln zum wieder Einschunkeln ist auch nicht verkehrt 😜Wir treffen am Nachmittag auf einen leicht nervös-schüchternen Luke und eine offenherzige und willkommenheißende Jen 🙋🏽‍♀️🙋🏼‍♂️ Nach dem ersten Drink und einer Tour durch das Boot, laden uns die beiden in das Marina-Restaurant ein. Super nett von den beiden und im Restaurant wird peinlich auf Hygiene geachtet. Es gibt Bier, Bohnen, Maisfladen, Nachos und Guacamole 🌮🥑 Herrlich! Auf dem Rückweg zum Boot bestaunen wir die vielen Fische und das “Korallenriff” entlang des Steges. Der Abend wird jedoch für uns nicht lang 🥱

    Am nächsten Tag regnet es sich nach und nach ein. Quasi ein absolutes Natur-Spektakel, denn regen ist in der Wüste in Baja California rar ☔️ Wir gehen gemeinsam mit Jen shoppen und bereiten uns auf die Abfahrt am nächsten Tag vor 🛍 Jen erzählt uns dabei, dass sie und Luke erst ein gutes Jahr zusammen sind und spontan nach 6 Monaten aus rechtlichen Gründen geheiratet haben 💒 😅 Naja ganz oder gar nicht 😜 So haben wir die beiden sehr organisierten und nach eigenen Angaben Introvertierten gar nicht eingeschätzt. Aber dazu sollen wir in den kommenden Wochen noch weitere, unerwartete Erkenntnisse bekommen 🙃 Wir gehen an diesem Tag insgesamt zweimal shoppen, da wir soviel Lebensmittel gar nicht tragen können. Im Endeffekt waren unsere Einkäufe absolut die Wege wert, denn entlang unserer Route gibt es fast keinen Ort geschweige denn eine Einkaufsmöglichkeit 🛒

    Vor der Abfahrt gehen wir noch eine ausgiebige Runde Laufen 🏃🏼‍♀️ 🏃🏼 und nachdem Joe Biden offiziell vereidigt ist 🇺🇸 und wir durch die enge Ausfahrtsschneise aus La Paz losgefahren sind, liegt der offene Golf vor uns 🌊 Als erstes soll es zu der unter Walbeobachtern beliebten Isla Espiritu Santo gehen 🐋 Ein schönes Fleckchen Erde mit allerhand Pelikanen, wie generell auf der Baja California, und Delfinen, die wir schnell sichten 🐬 Wir fahren täglich ein Stück weiter nördlich, mal mehr mal weniger von segelbarem Wind verwöhnt, und ankern abends ⚓️ Um Wasser zu sparen, hilft der Sprung ins Meer, Einseifen, noch mal rein und dann kurzes Abspülen mit Wasser aus dem Tank 🚿 Ab und an gehen wir an Land für einen Spaziergang, was aber mehr einer Klettertour in einer Kaktus- und Dornbusch-Savanne ähnelt 🌵 Die Aasgeier kreisen dabei stetig über uns 🦅 Unsere Touren auf dem Standup-Paddleboard oder im Kajak sind ganz andere Erlebnisse und lassen uns bei klarem Wasser die Unterwasserwelt erkennen 🏄‍♀️ Nach Schnorcheln ist uns noch nicht, da die Wassertemperaturen noch unter 20 Grad sind und der Wind sein übriges tut 🥶 Sonnig ist es aber und wir genießen das maritime Klima. Der Lauf der Sonne bestimmt mehr und mehr unseren Tagesablauf 🌅 Wir stehen zeitig auf, morgens Yoga auf dem Katamaran, abends Film gucken, erzählen oder Buch lesen 🧘🏼‍♂️ 📖 🎞 Ein wortwörtliches Highlight sehen wir zu später Abendstunde im Waschbecken: leuchtendes Plankton, dass wir ebenfalls durch die Bullaugen unserer Kajüten entdecken 🌌 🤩

    Die Tagesgestaltung ist ziemlich abhängig von den Segelverhältnissen: Wind, Wellen, Flaute etc. 💨 🌊 Internet gibt es nach dem ersten Tag auch nicht mehr, aber das war uns ja bekannt. Wir verbringen viel Zeit mit Lesen, unsere Weiterbildungen strebsam zu verfolgen und über Gott und die Welt und das Wasser mit Luke und Jen zu philosophieren 🙂 Die beiden wollen nach Hongkong, weil Jen dort geboren wurde, Luke’s Bruder dort wohnt und den beiden Visa gewährt wurde, das sie allerdings bis Oktober 2021 “eingelöst” haben müssen 📆 Je mehr wir darüber sprechen, desto unwahrscheinlicher wird die Überfahrt auf dem Seewege. Zunächst wollen die beiden in Mexiko bleiben. Luke hat allerhand mit seinem Startup zu tun 👨‍💻 Jen hingegen hat sich eine Auszeit von ihrem Anwaltdasein genommen und verkauft grade ihr Haus in Colorado. Generell haben die beiden Anfang 40-jährigen also keinen Zeitdruck und grooven sich erstmal in das Boot-/Cruising-Leben ein 🧑🏼‍✈️👩🏽‍🍳

    Das tun wir nun auch mal wieder seit unserem letzten Segeltörn in 2016 von den USA zu den Bahamas 🇧🇸 Alles ist ein wenig bekannt, ein wenig neu, ein wenig aufregend und ein wenig unbequem 😬 Ein großes Abenteuer und tolle Erfahrung aber allemal, auch wenn der Anker mal in der Nacht sich vom Hof machen will und vom peniblen Handy-Alarm ertappt wird 😳 ⚓️ Wir werden nach und nach besser im Segeln und finden richtig Spaß inmitten der Natur zu sein und fast keine andere Menschenseele zu sehen oder zu hören 🤫 Wir sehen und hören dafür jedoch jede Menge Wale schnaufen 🐳 Seelöwen ziehen an uns vorbei, Pelikane fliegen aufgereiht knapp über dem Wasser gen Horizont und dann sind da noch die Blautöne des Meeres - Unglaublich! 😍 Wir sind sehr froh, dass die beiden uns mitnehmen und viele Dinge erklären. Luke ist nicht sehr redselig, eigentlich ganz im Gegenteil, aber wir kommen mit ihm zurecht. Jen ist die Botschafterin zwischen den Welten und kann manchmal gar nicht aufhören zu erzählen und Fragen zu stellen 🙋🏽 In den ersten beiden Monaten derer Reise hat sich wahrscheinlich auch ein wenig Redebedarf bei ihr angestaut 🗣 An einem Abend veranstalten wir eine kleine Movie Night 🍿 Luke baut den Fernseher auf und wir schauen den Film „Eurovision“. Die beiden wollen von uns wissen, ob der Eurovision Songcontest wirklich so aussieht 😂 wer ein Will Pharell Fan is sollte sich den Film auf jeden Fall ansehen 📺

    Der erste und einzige Ort, den wir in den 2 Wochen ansteuern ist Puerto Escondido, der versteckte Hafen ⛴ Es gibt dort eine recht neue Marina mit Duschen, Shop, Restaurant und vorallem Internet 👩‍💻 Nachdem wir unter Scherzen der Marina-Mitarbeiter eingeparkt haben 😬 vertiefen wir uns alle in unsere mobilen Endgeräte 🤳 Der Empfang auf dem Boot ist nicht hervorragend, dafür gibt es aber in der sogenannten „Captain’s Lounge“ einen tollen Bereich zum Arbeiten am Rechner und Live-Musik vom Restaurant, neben dem nervtötenden Gelächter von Motoryacht-Besitzern (Scherz!)😜
    Nach unserer obligatorischen Laufrunde am nächsten Tag und der wohltuenden warmen Dusche geht es weiter gen Norden 🏃🏼‍♀️ 🚿 Alles Obst, Gemüse und Salat haben wir da schon aus dem Marina-Shop weggekauft, dazu noch ein paar Maisfladen, Erdnussbutter und Bier 🍻

    An einer Insel, die alle menschenleer sind, begeben wir uns mit Luke und Jen auf eine seiner berüchtigten Nachtwanderungen 🚶🏼🌝 Wir sind schon tagsüber auf der Insel unterwegs gewesen und haben neben viel Fels und stacheligen Büschen auch die ein oder andere Vogelspinne getroffen 🕷😱 Wir waren daher eigentlich nicht me ganz in freudiger Wanderstimmung, lassen uns dann aber doch von Luke’s angepriesener Wanderung im Vollmondlicht überzeugen 🌕 Wir machen uns früher als erwartet bei Dunkelheit auf, was auch gut ist, denn der Ausflug soll sieben Stunden lang dauern 😶 Das wissen wir allerdings erst später. Der Vollmond gibt sein bestes uns den Weg zu leichten. Es geht durch Gestrüpp und über Geröll und Fels, bis wir nach drei leicht entnervten Stunden vom Bergkamm in eine surrealen Welt schauen, einem ehemaligen Salzabbau-Gebiet 🌌 Dort gibt es auch einen verlassenen Ort und allerhand verrostete Gerätschaften und Gefährte 🏚 Ziemlich cool mitten in der Nacht bei Mondschein! Der Rückweg fiel nach einem Zug aus dem Vaporizer zwar etwas leichter, aber wir segneten uns dem Boot entgegen 🚣‍♀️ halb vier morgens waren wir dann endlich im schaukelnden Bettchen 🛌 🕞 Eine besondere Erfahrung.

    Den kommenden Tag lassen wir ruhig angehen 😌 Uns beiden schmerzt der untere Rücken und wir dehnen uns ausgiebig. Später paddeln wir noch eine Runde mit dem Kajak, fahren zur benachbarten Bucht, kentern halb beim Aussteigen, sammeln Plastikmüll und treten die Rückfahrt an 🛶 Gegen Wind und Wellen ist das allerdings nur halb so witzig 😤 Auf dem Hinweg kommen ca. zehn Delfine bis auf 2 Meter nah an unser Kayak 🐬 Ein so schöner Moment 🤩 Bis uns eins der beiden Billig-Plastikpaddel abknickt und die Laune im Boot drastisch sinkt ☹️ Ein Glück sinken wir nicht, brauchen aber vier Mal so lange wieder für den Rückweg und kommen leicht entnervt am Boot wieder an. Ein Corona-Bier mit Limette beim Sonnenuntergang entschädigt schon ein wenig 🍻

    An den Kielen des Katamarans haben sich so einige Mitfahrer angesiedelt, die wir mit Tuch und Schaber ihres Zuhauses berauben 🦞 🐚 Trittbrettfahrer! Noch kurz ein paar Fotos von einem der unzähligen Kaktenwälder 🌵 und wir lichten den Anker wieder ⚓️ Weiter gen Norden soll es nämlich nicht gehen und wir treten nach fast 10 Tagen die Rückreise in 4 langen Tagestouren an. Mal mehr mal weniger Wind, aber oft gute Wellen und gefühlt auch etwas schneller durch die sauberen Kiele 🧼 😜 Essenstechnisch kommen wir langsam von unserer weihnachtlichen Massephase runter und lernen schon mal Proviant zu rationieren. Kleinere Portionen schaden nicht und wir lernen das Sproßenziehen aus trockenen Hülsenfrüchten wie Linsen Lieben 🌱

    Je näher wir der Küste kommen, desto eher huschen mobile Daten zu uns 📲 Wir haben Kontakt mit 2 Couchsurfing-Gastgebern in La Paz aufgebaut und haben damit auch Herbergen für die Zeit, wenn wir vom Segeltrip zurück sind 🤗 Schließlich müssen wir uns seelisch und moralisch auf die Überfahrt gen Marquesas, Französisch-Polynesien, vorbereiten. Das ist zumindest da noch unser Plan… 🤔 ein paar Tage später erfahren wir jedoch von unserem französischen Kapitän, dass französisch Polynesien aufgrund der Corona-Mutationen unsere Einreise verwehrt und die Überfahrt abgesagt wird 😩 Keine guten Nachrichten, als wir grade wieder in den Hafen von La Paz einlaufen ⛵️ Nun gut, wenn wir etwas im letzten Jahr in Neuseeland gelernt haben, dann ist es, dass sich alles jeden Moment ändern kann. Es heißt also positiv bleiben und nicht vergessen, wie toll es ist, was wir jetzt gerade schon erleben dürfen 🧘🏼‍♀️ 🌞 Laurent mit seinem Boot war schließlich nicht unsere einzige Option 😁
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  • Päivä 25

    Schweizer Käse in La Paz

    5. helmikuuta 2021, Meksiko ⋅ ☀️ 22 °C

    Nach den gut 2 Wochen an Bord des Katamarans mit Luke und Jen, wollen wir ein paar Tage an Land verbringen und La Paz, zumindest so gut es geht bei Corona-Level 5 (von 6), erkunden 😷 Die Geschäfte und Restaurants sind alle offen, aber nur mit 30% der Kapazität ⛔️ Wir machen das Boot sauber, bringen die Wäsche zum Wasch-Center und kaufen 2-3 Sachen fürs Abendessen und Frühstück ein. Mit in unserem Einkaufswagen landet eine 2-Liter-Fasche des billigsten Wodkas, umgerechnet nicht mal 4 Euro, die sich Luke und Jen regelmäßig in ihr Sprudelwasser kippen 🥃 Naja, wem es schmeckt & die beiden freuen sich über unser kleines Abschiedsgeschenk 🎁 Wir verabschieden uns herzlich voneinander! Vor allem mit Jen haben wir uns sehr gut verstanden und wir sind dankbar, dass die beiden uns zwei Wochen lang haben mit segeln lassen 🙏

    Wir kommen ab dem nächsten Tag bei Hazal unter, einer Schweizerin mit türkischen Eltern, die uns direkt von der Marina mit ihrem in die Jahre gekommenen, aber sehr geräumigen VW-Campervan abholt 🚌 Damit sind sie und ihr Freund viele Monate durch Mittelamerika gereist 🙋🏽‍♀️🙋🏼‍♂️ Hazal bietet uns als erstes an einkaufen zu gehen, da sie auf einem Berg wohnt und es sonst mit Einkäufen zu anstrengend sein könnte. Wir lehnen zunächst ab, da wir uns auf Bewegung freuen. Nach Hazals nochmaliger Empfehlung mit dem Auto einkaufen zu fahren, geben wir nach und sind am Ende froh darüber 🧗🏼‍♀️ Im Supermarkt wundern wir uns über den großen Rabatt auf Chips, Bier und Schnaps: der Super Bowl steht kurz bevor! 🏈 Interessiert uns zwar weniger, den Rabatt nehmen wir aber trotzdem gern mit 🤑 Wir kaufen großzügig Früchte und Gemüse, Reis, Tortilla-Chips, Bohnen und Corona-Bier ein. Toll, dass Corona glutenfrei ist - Corona kann auch etwas Gutes haben 🍺 Wir trinken öfter abends ein Corona mit Hazal, werden aber auch sonst täglich an das nervtötende Virus erinnert 🦠 In jedem Geschäft wird fleißig Fieber gemessen, Maske in Geschäften ist ohnehin Pflicht und hier werden wir sogar beim Flanieren auf der Promenade per Lautsprecher ermahnt die Masken aufzuziehen 📢 Aber wenn es sonst nichts ist...

    Wir sind Hazals erste Couchsurfing-Gäste ☝🏻 Sie ist 24, viel in der Welt, vorallem Lateinamerika mit ihrem Freund gereist und lebt seit einem halben Jahr in La Paz, um hier Meeresbiologie zu studieren 👩🏽‍🎓 Das Studium fängt auch in der Woche an, in der wir ankommen, ist aber zunächst online aus bekannten Corona-Gründen 👩🏽‍💻 Meeresbiologie scheint hier direkt am Golf von Kalifornien eine große Sache zu sein, denn drei weitere Couchsurfer, die wir angefragt haben, studieren dasselbe. Das Gewässer hier soll das zweitartenreichste der Welt sein, daher auch die bekannte Uni für Meeresbiologie 🐋🐬🐢 Mit Hazal zusammen wohnen noch die Italienerin Camilla, auch Anfang 30, und deren drei Hunde. Alle drei sind frühere Straßenhunde, die aus ihrer Misere gerettet wurden. 🐕🐕🐕 Die Hündin Dori kommt aus einem Tierheim in Honduras, Leo wurde abgemagert auf der Straße in La Paz aufgelesen. Nummer 3, Mia, gehört zu Camila und freut sich über die beiden Spielgefährten von Hazal. Wir jedoch zunächst nicht und müssen uns an das lautstarke Bellen, Knurren und Beißen (im Spiel) der drei gewöhnen 😅🙉

    Nachdem Hazal zunächst in einer Wohnung außerhalb der ca. 250.000-Einwohner-Stadt gewohnt hatte, hat sie nun ein Haus auf dem Hügel gemietet 🏠 Die Lage bietet einen hervorragenden Blick auf die Stadt und das Wasser, wahrscheinlich einen der besten Ausblicke hier 🤩 Das Haus ist für Schweizer Verhältnisse nicht sonderlich teuer, ca. 900€ Euro pro Monat und das teilt sie sich auch noch mit ihrer Untermieterin 🤑 Die Straße zum Haus ist sehr beschwerlich, selbst mit Geländewagen und wir sind nochmals froh, das Fahr-Angebot von Hazal angenommen zu haben. Hazal reist bereits seit ein paar Jahren und ist nun seit Juni 2020 in La Paz 🇲🇽 Ihr Vater war in der Türkei in den 80er- und 90er-Jahren politisch aktiv gewesen ist, allerdings auf der Oppositionsseite. Er musste fliehen und hat Anschluss bei Bekannten in der Schweiz gefunden 🇹🇷

    Hazal ist so grundentspannt und fröhlich, wie man als Schweizerin nur sein kann 😊🇨🇭 Wir fühlen uns sehr wohl mit ihr. Die erste Nacht verbringen wir couchsurfing-gemäß in ihrem Zimmer auf der Couch inkl. der beiden Hunde und natürlich Hazal selbst 🛋 Das ist zwar total lieb und gastfreundlich von ihr, aber wir bevorzugen die Couch im Wohnzimmer, eine Etage tiefer, und geben ihr und uns dadurch ein bisschen Freiraum 🤗 Wir genießen nämlich auch das konstante Internet und finden uns täglich vor dem Rechner wieder 👨‍💻 Am zweiten Tag ist schon etwas besonderes geplant: die digitale Baby-Party von Jessys bester Freundin, die Jessy auch organisiert 🥳 Neben anfänglichen Verbindungsproblemen, klappt alles super und besonders die werdende Mutter ist sehr glücklich darüber ca. 20 ihrer engsten Freunde und Familie zu sehen 😍 🤰🏻 Ihr Mann ist auch dabei und organisiert alles vor Ort, z.B. die vielen Geschenke 🎁🙆🏻‍♂️

    Nach viel Zeit auf dem Boot, freuen wir uns in La Paz über die vielen Spaziergänge🚶🏼‍♀️, wir gehen Laufen 🏃🏼 , machen Yoga 🧘🏼‍♀️ , gehen mit Hazal und Freunden an den Strand 🏝 und machen Wanderungen zu tollen Aussichtspunkten mit Blick über die Bucht und genießen die tollen Sonnenuntergänge 🌅 An einem Tag macht Camilla von uns und einem anderen Pärchen Wander-Fotos, um sie auf ihren Instagram-Kanal zu stellen 📸 Sie möchte gern Touren selbst anbieten und erhofft sich durch die sozialen Medien eine größere Reichweite und junges Publikum 📲 Bisher arbeitet sie noch für einen Touranbieter, bei dem aber für sie nicht viel vom Umsatz übrigbleibt, erst recht nicht während Corona. Die Not macht erfinderisch 💡

    Wir telefonieren fast täglich mit Freunden und Familie und hören auch über Todesfälle im Bekanntenkreis, teilweise auch durch Corona 😔 Es ist schwer für uns, für Freunde und Familie in diesen Fällen nicht da sein zu können... Es hilft, dass die digitalen Wege ein bisschen Verbindung herstellen können. Zumal man derzeit vor Ort Corona-bedingt eh nur eingeschränkt beieinander sein könnte. Ein kleiner Trost in der Hilflosigkeit 😞

    Wir spielen mit Hazal Schach ♟ und beschäftigen uns viel mit den Energiebündeln von Hunden 🐕 Sie können sich zwar auch gut selbst bespaßen, aber versuchen trotzdem regelmäßig die Aufmerksamkeit zu erhaschen 🐶 Apropos Aufmerksamkeit: ein großes Thema für uns ist natürlich, wie es mit unserer Reise weitergehen soll, nachdem Laurent abgesagt hat ❌⛵️ Über die Weihnachtszeit hatte uns Eitan angeschrieben, 28, aus Kalifornien 🙋🏻‍♂️, Eigentümer eines 12m-Segelboots von 1981 ⛵️ , mit viel Erfahrung auf dem Wasser (Kapitän), in der Luft (Pilot)👨🏻‍✈️ und im medizinischen Bereich an Land (Rettungssanitäter)👨🏻‍⚕️. Achso und Feuerwehrmann 👨🏻‍🚒 ist er auch... Ja er ist 28 nicht 58❗️Die Kosten hatten uns zunächst abgeschreckt, aber nach ein wenig rechnen und da wir gerade wenig Alternativen haben, schreiben wir Eitan an 😬 Außerdem hat Jen (von dem Katamaran) uns bereits an Eitans Freundin Amanda empfohlen, da diese sich ebenfalls durch Crewbay im letzten Jahr kennengelernt haben und seither in Kontakt sind. Die Seglerwelt ist eben auch nur ein Dorf 😅 Einen Tag später haben wir ein Video-Telefonat mit Eitan und Amanda. Lustigerweise, haben sich Eitan und Amanda erst kürzlich kennengelernt und wie wir erfahren sind wir daran nicht ganz unbeteiligt 💘 Amanda wollte nämlich eigentlich auf Luke und Jen’s Boot. Diese Kabine haben wir ihr aber weggeschnappt. Wie das Leben auch manchmal spielt 😂 Wie dem auch sei, die beiden sind nett, wollen auch nach Französisch-Polynesien und eigentlich die Welt umsegeln 🗺 und ganz wichtig: sie haben eine Sondergenehmigung, um in Französisch-Polynesien per Boot einreisen zu dürfen ✅ Eitan hatte dazu einen Reise-Makler für ca. 300 Euro beauftragt, der sich um die Formalitäten bei der Einreise kümmert. Auch damit kann man Geld verdienen 💰

    Wir überlegen uns die Rahmenbedingungen nur kurz, dann sagen wir zu. Gleiches tun Eitan und Amanda und wir kriegen schnell positive Rückmeldung 🤝 Das heißt, noch ein paar Tage bei Hazal, dann nach Puerto Vallarta, was auf dem Festland Mexikos liegt und einen 24h-Trip von der Baja California entfernt ist. Wir bleiben dennoch in Kontakt mit 2-3 anderen Seglern, die entweder die Überfahrt noch antreten wollen bzw. schon dort sind ⛵️ Alles auf eine Karte setzen, ist bei den ständigen Änderungen und Absagen keine gute Alternative. Die Alternative Laurent meldet sich witzigerweise einen Tag später und meint, dass die Genehmigung für ihn, eine andere als die von Eitan, wieder gültig ist und die Treff- und Abreisetermine bestehen bleiben. Super 🙄 Da Laurent aber eh nur auf die erste Insel nach der Überfahrt wollte und uns dort von Bord geschmissen hätte, ist die Aussicht mit Kapitän Eitan schon eine bessere Wahl 😌

    Wir buchen also eine Fähre (ca. 12 Stunden) nach Mazatlán auf die Festlandseite Mexikos ⛴ und dann gehts weiter mit dem Bus nach Puerta Vallarta (ca. 8 Stunden) 🚌 Doch bevor es am nächsten Tag losgeht haben wir aber noch einen Zoom-Geburtstag mit einem Freund aus Deutschland 🥳 Eine tolle Runde, digital aus aller Welt zugeschaltet mit tollem Programm! Wir sind beeindruckt, was man so auf die digitalen Beine stellen kann 👨‍💻🍻 Am Abend machen wir dann einen Abschiedsabend mit Hazal und Camilla und essen vegane Tacos 🌮 Ja, die sonst mit Fleisch und Käse gefüllten Teigtaschen gehen auch anders, und sind ziemlich lecker 🤤 Am nächsten Tag geht es nochmal eine Runde Laufen 🏃🏼 und dann ab zum Fährterminal. Hazal bringt uns mit ihrem Auto und wir steigen kurz darauf an Bord ⛴ Neben uns sind zu 95% LKW-Fahrer, die es sich in den Flugzeugsitzen vor den Fernsehern bequem machen 📺 Die Nacht ist nicht sonderlich schön, aber wir bekommen nach ein paar Spanisch-sprachigen Filmen in dröhnender Lautstärke etwas Schlaf 🔊 Jessy holt sich ein großes Sitzkissen, auf spanisch „Puff“, auf dem man halbwegs schlafen kann und gesellt sich zu der schlafenden Sitzkissen-Kolonie am Ende des Raumes 😴 Am Morgen freuen wir uns auf das Festland, die Fähre hat aber gut 2 Stunden Verspätung und wir bzw. Philipp wird nervös 🙍🏼‍♂️ Unser Bus fährt nämlich nur einmal am Tag 😬 Der geplante ausgedehnte Spaziergang, wird also zur rasanten Taxi-Fahrt durch Mazatlán 🚕 Wir kommen grade rechtzeitig an und sitzen kurz darauf schon im wieder in einem komfortablen Bus gen Puerto Vallarta 🚌

    Eitan und Amanda erwarten uns auf dem Boot „Sierra Wind“ in der Marina und wir sind schon ziemlich gespannt, weil wir wahrscheinlich einige Monate mit den beiden auf dem Boot verbringen werden 😃 ⛵️
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  • Päivä 32

    Aurevoir Französisch-Polynesien

    12. helmikuuta 2021, Meksiko ⋅ ☀️ 27 °C

    Der Bus hat dieses Mal keine Verspätung, allerdings hatten wir die 1 Stunde Zeitunterschied übersehen 🙄 Egal, Eitan und Amanda sind entspannt und wir erreichen die Marina gegen 21 Uhr 🕘 Während der langen Fahrt haben wir schon fleißig Ideen für eine wochenlange Überfahrt gesammelt, in Bezug auf Lebensmittel (Sprossen ziehen) 🌱 körperlicher Betätigung (Fitness, Yoga) 🧘🏼‍♀️ Beschäftigung neben dem Segeln (Lesen, Weiterbildung machen, Stricken) 📚 Wir sind also startklar!

    Die Marina ist komplett umgeben von großen Hotel- und Eigentumswohnungs-Gebäuden mit allerlei Restaurants, Bars und Geschäften 🏢 Eitan holt uns vom Tor ab. Er und Amanda empfangen uns freundlich 🙋🏼‍♀️🙋🏻‍♂️ Sie zeigen uns das Boot und unsere (suuuperkleine) Kajüte 😒 Diesmal direkt zum reinklettern ohne Platz zum stehen… Naja, man muss eben kompromissbereit auf einem Segelboot sein 🤷🏼‍♂️🤷🏼‍♀️ Wir gehen dann zusammen den langen Weg um die Marina, um nach ca. 15 Minuten bei den Toiletten und Duschen anzukommen 🚿 Drei Toiletten und zwei Duschen für jeweils männlich und weiblich für Hunderte Boote in der Marina. Anscheindend nutzt nur ein Bruchteil die sanitären Einrichtungen außerhalb der luxuriösen Yachten 🛥 Amanda genießt die erste Dusche nach zwei Wochen auf dem Boot und gönnt sich 25 Minuten warmes Wasser und eine Überflutung des Badezimmers 🤦🏼‍♀️ Die meisten Yachten, mit vorrangig US-Inhabern, liegen hier monatelang unbenutzt, wie in vielen anderen Marinas. Die Eigentümer fliegen hin und wieder her und schippern dann entlang der Küste 🛬⚓️

    Nach einer akzeptablen Nacht in unserer sehr begrenzten Kabine, geht es zum Einkauf, wo wir uns mit Proviant für 1-2 Wochen bevorraten 🛍 Es soll nämlich heute schon losgehen. Dazu muss aber erst noch ein neues Segel eingezogen und im Boot aufgeräumt, sowie Proviant verstaut und der Müll weggebracht werden ✅ Dann geht es los. Aus der Marina und aus Puerto Vallarta fahren wir den kompletten Weg motorisiert, da der Wind zu schwach ist und uns frontal entgegen kommt 💨⛵️ Nach einer guten Stunde sind wir in einer Bucht angekommen und gehen vor Anker ⚓️ Die Routine muss sich erst einspielen, aber wir lernen gleich von Beginn an. Kapitän Eitan ist motiviert und gut im Erklären von Segel- und Bootswissen 👨🏻‍✈️ Im Gegensatz zum letzten Boot brauchen wir uns hier keine Sorgen um die Stromversorgung machen. Die Batterie wird regelmäßig durch den Motor geladen und es scheint als hätte dieses Boot wesentlich weniger technische Geräte zu betreiben 🔋
    Die Toilette funktioniert auch elektrisch und nicht per Handpumpe: eine tolle Erleichterung! 💩 Allerdings wehrt die Freude darüber nicht lang. Am nächsten Morgen ist das Klo außer Betrieb, da die Pumpe bzw. das Abflussrohr Probleme hat 🙇🏼‍♂️ Nach einigen Stunde manuellem Abpumpen, Saubermachen, Ausbau von Teilen, Einbau von Ersatzteilen und das alles bei Seegang, ist einen Tag später das Klo wieder funktionstüchtig 🚽 bis dahin eben Arsch über Bord 😅 Der Übeltäter war der Abflussschlauch und ein Großteil der Reparaturmaßnahme überflüssig, aber wer weiß das schon vorher 🤦🏼‍♂️
    Fröhlich entleert, geht die Fahrt zu einem neuen Ankerplatz weiter. Dieses Mal kommen die Segel zum Einsatz und wir freuen uns über das entspanntere und geschmeidigere Segeln auf diesem Boot, im Vergleich zum Katamaran vorher 😌

    Die Sonne brennt, es sind knapp 30 Grad und wir arbeiten hart an unserer Urlaubsbräune ☀️ Nun kommt unsere Sonnencreme täglich mehrmals zum Einsatz 🧴 Glückselig in Sonnenschein und Segel-Schieflage, macht der Auto-Pilot als nächstes Probleme 😫 Dem wichtigsten Crewmitglied helfen wir bei Ankunft sofort und holen die überflüssige Luft aus dem hydraulischen System 🛠 Ein wenig muckt der Autopilot am nächsten Tag noch rum, fängt sich aber dann und liefert wieder beste Arbeit 💪🏻

    Wir sind froh, dass wir täglich an Land gehen, den Ort/ die Gegend mit Eitan und Amanda erkunden oder am Strand Laufen gehen oder Yoga machen können🚶🏼‍♀️🧘🏼‍♂️ Der Bewegungsradius auf diesem Boot ist durch jede Menge angebundenes Equipment an Deck extrem begrenzt, speziell auch zu viert 🚷 Eitan wird nicht müde uns täglich andere Bereiche und Funktionen des Bootes zu erklären 👨🏻‍🏫 Sicherheitsthemen haben dabei höchste Priorität, was seinem Beruf als Rettungssanitäter zu verdanken ist 👨🏻‍⚕️ Er hat eine Vielzahl von Abzeichen im Boot hängen und viele Scheine für die Arbeit an Land, auf dem Wasser und in der Luft gemacht 🏅 Amanda will dem vielen Erklären nacheifern und erläutert uns auch Themen. Sie ist 32, auch aus Kalifornien, und hat uns schon etwas voraus, aber auch nicht zuviel 😉 Beide geben uns neben den Arbeiten am Boot und Segelstunden, auch unseren Freiraum und beziehen uns bei Entscheidungen wo wir als Nächstes Ankern mit ein 👍🏻 Interessante Gesprächsthemen finden wir auch. Mal schauen, wie das bei der wochenlangen Überfahrt wird... 👀

    Wir schippern also mal ein längeres mal ein kürzeres Stück weiter gen Süden und absolvieren meist zwischen 30 und 70 Seemeilen pro Tag 🗾 Wir kriegen zwischen den Zeilen schon die Zusage, dass wir mit den beiden nach Französisch-Polynesien fahren dürfen 🤩 Den vermeintlichen Test haben wir somit schnell bestanden 🤓 Wir zahlen dieses Mal für das Mitfahren, was ok ist. Denn leider gibt es zurzeit Dank Covid-19 nur eine begrenzte Anzahl an Booten, die die Überfahrt nach Französisch Polynesien antreten wollen. Auf den Booten zuvor haben wir normalerweise „gearbeitet“ und uns ledugljch die anfallenden Kosten geteilt 💵 Bei Eitan sind in der Pauschalsumme von 20$/ Tag/ 👃 die Verpflegung, Sprit, Marinakosten, Einreisegebühren etc. inbegriffen. Dadurch haben wir wenigstens eine gute Planbarkeit unserer Ausgaben in den nächsten Wochen/ Monaten 💰

    Wir fahren in abgelegene Lagunen oder Buchten mit vielen anderen Seglern. Manchmal sind die schnöseligen Hotelgäste gar nicht davon begeistert, dass wir auch an ihren Strand kommen 😤Laut mexikanischem Gesetz ist allerdings jeder Strand im Land öffentlich und daher wir im Recht 😝 Traumhafte Orte kann man so mit dem Boot erreichen. Eher albtraumhaft sind dagegen die Nächte in der ersten Woche, da wir immer wieder viel Wellengang in der Nacht haben und sich das Boot lautstark darüber beschwert 😖🌊 Wir werden aber auch entschädigt. An einem Tag geht es auf eine einstündige Mangroventour in unserem Schlauchboot mit einem Seglerpärchen vom Boot nebenan. Es soll hier Kaimane geben, aber neben einer Vielzahl unterschiedlichster Vögel und Mangrovenvegetation erspähen wir keine 🐊 Liegt wohl an der Tageszeit bzw. an dem Motorgeräusch 🔊 Am Strand lernen wir ein Pärchen aus Großbritannien/ Tschechien kennen, die seit einiger Zeit mit dem Boot unterwegs sind und verabreden uns mit ihnen auf unserem Boot 🙋🏽‍♂️🙋🏼‍♂️ Sie bringen Bier, Nüsse und selbstgebackenen Kuchen und viele interessante Gesprächsthemen mit. Ein schöner Abend, vor allem mal wieder mit mehr als drei Leuten zu interagieren 😅

    Das Internet ist hier wesentlich besser als noch in Baja California und wir halten uns auf dem Laufenden mit der Außenwelt 📶Jessy lernt für ihre anstehende Klausur 👩🏼‍💻und Philipp arbeitet seine Seminarunterlagen durch 👨🏼‍💻 Jessy bestreitet ihre Klausur dann in einem französischen Café und besteht den Test ohne Probleme 👩🏼‍🎓 Den Glutentest abends mit dem selbstgebackenen Kuchen besteht sie allerdings nicht und weiß wieder genau, warum sie Gluten vermeidet 🤢 Wenn wir kochen, ist das Essen ohnehin glutenfrei und möglichst reich an Nährstoffen. Auf dem Boot muss man erfinderisch sein, um leckere und abwechslungsreiche Kost mit dem vorhandenen Proviant aufzutischen
    🍲 Wir wechseln uns mit Amanda und Eitan ab. Wer kocht, muss nicht abwaschen 🧼 Die Ernährung von beiden Pärchen an Bord könnte kaum unterschiedlicher sein 🥓 vs. 🥬 Frühstück und Snacks tagsüber macht jeder für sich. Wir fangen in den 10 Tagen Fahrt einen Thunfisch und eine Dorade, die wir zum Teil roh (mit Limette und Zwiebel), zum Teil gedünstet essen 🎣

    Mal essen wir auch auswärts, wie an dem Abend, als wir ein anderes Seglerpärchen treffen, dass uns mit zum amerikanischen Monster-Burger-Lokal nimmt 🍔 Nach einem strammen einstündigen Marsch durch die Stadt erreichen wir den Laden und genehmigen uns neben guten Getränken, Pommes mit Limette und Chili-Gewürz: interessante Mischung 🍟 Bier gibt es übrigens auch mit Limette, Salz und Chili-Gewürz: Michelada 🍺 Muss man nicht jedes Mal haben, aber zum Corona-Bier gehört die Limette schon dazu 😜 Neben dem „ur-mexikanischen“ Essen im Monster Burger-Laden fällt uns auf, dass unsere vier amerikanischen Freunde sogut wie kein Spanisch sprechen 🗣 Auch nicht das ältere Pärchen, dass seit Jahren hier mit dem Boot unterwegs ist. Schade 🤦🏼‍♀️ Außerdem bemerken wir die Scham, die uns auf dem Weg zum und in dem „Ami-Burgerladen“ begleitet. Neben der sprachlichen Katastrophe, haben unsere amerikanischen Freunde nicht grade ein respektvollen oder freundlichen Umgang mit den Einheimischen 🙎🏼‍♂️

    Am nächsten Morgen geht es sehr zeitig los, da wir eine große Strecke vor uns haben. Wir machen nun Schichtdienst: Eitan/ Amanda bzw. Jessy/ Philipp, zunächst jeweils 2 Stunden ✌🏻 Das funktioniert gut und wir kontrollieren Instrumente, Wasserstand, Wind etc. 🤓 Als wir im nächsten Hafen ankommen, traut sich auch der wasserscheue Eitan rein. Es ist bereits tropisch warm 🌡 Wir waren bis dahin jeden Tag im Wasser und sind meist zum Strand und zurück geschwommen. Ein bisschen Bewegung tut gut 🏊🏻‍♀️ Das Schwimmen auf dem offenen Meer probieren wir an einem anderen Tag auch. Zunächst erspähen wir zahllose Schildkröten, die dann aber nicht mehr da sind, als wir das Boot zum Planschen anhalten 🐢 Trotzdem sehr angenehm sich in der Rettungsleine treiben zu lassen 🤩🌊 Neben den Kokosnuss-ähnlichen, schwimmenden Panzern der Schildkröten, sehen wir unzählige Wale 🐋 Es ist zu schön um wahr zu sein, diese mächtigen Geschöpfe springen, auf- und abtauchen zu sehen. Wir müssen sogar besonders darauf Acht geben, nicht einen Wal zu rammen 😳

    Wir lernen in diesen ca. 10 Tagen sehr viel und frischen auch viele Segel- und Bootskenntnisse auf 😃 Die Knoten klappen wieder, wir ziehen an den richtigen Leinen und wir sind produktive und hilfreiche Mitglieder der Crew 🪢 Die englischen Begriffe haben wir auch langsam drauf. Dann ist Ixtapa-Zihuatanejo in Sicht 🌃 Hier werden wir für eine Woche in die Marina gehen. Eitan und Amanda fliegen für eine Woche nach Hause 🛫. Sie organisieren noch ein paar Dinge, bringen Ersatzteile und Rettungswesten mit und dann soll es bald auf die große Überfahrt gehen ⛵️

    In froher Hoffnung auf Zivilisation und Komfort erreichen wir die Marina. Nach einem Hin und Her mit den Angestellten vor Ort parken wir unser Boot rückwärts ein. Wir machen bei 30 Grad und Mittagssonne das Boot gründlich von außen und innen sauber 🧽🥵 Gute Angewohnheit, aber nicht bei der Hitze! Die Marina hat leider kein Internet, manchmal kein Wasser in den Duschen, dafür aber reichlich Mücken, Fische und Krokodile 🐊 Wir sind gespannt auf unsere Woche hier, die wir ohne die beiden verbringen und das Boot hüten. Wir wollen die Woche nochmal richtig ausnutzen, um: Sport zu treiben 🏃🏼‍♀️🧘🏼‍♂️ einiges an Arbeit wegzuschaffen 👩🏼‍💻 uns täglich mit frischem Gemüse und Obst zu versorgen 🍉 und diverse Telefonate mit Freunden, Familie zu führen 📲 Das Internetlastige verlagern wir in Cafés, da sonst unsere mobilen Daten (Prepaid Maximum) schon an 2-3 Tagen alle wären 😓 Wir sehen also zu, dass wir, in der Hoffnung in naher Zukunft die Überfahrt nach Französisch-Polynesien antreten zu können, alles mögliche vorher erledigt haben. 😋

    Am einem Abend trifft Jessy zwei leicht überdrehte Mädels vor dem Marina-Büro, die ihr das Passwort des Marina-Internets verraten 📳 Leider funktioniert das wirklich nur direkt vor dem Büro. Es gibt einen gut ausgebauten Fahrradweg, der zu unserer Laufstrecke für die Woche wird 🏃🏼‍♀️Zum Abend gehen wir ein paar mal an den Strand. Dort gibt es ein Feierabend-Corönchen inklusive Wale und springender Rochen 🍻🐳 Perfekte Kombi 😃 Zweimal fahren wir in die Stadt „Zihuatanejo“. Die Marina befindet sich nämlich 20 Minuten außerhalb 🚌 Wir kaufen schon mal Kosmetik-Produkte und auch Spielsachen für die Kinder auf den abgelegenen Inseln Französisch-Polynesiens ein 🌴 Nicht zu vergessen sind die lokalen Mercados Municipales (Wochenmärkte), die wir noch von unseren vorherigen Reisen kennen und lieben gelernt haben ♥️ Allerdings sind diese mit einer veganen und glutenfreien Ernährung eine andere Erfahrung 😅 Trotzdem lecker, 😋 vorallem die typisch mexikanische Küche mit Tamales 🫔, Tacos 🌮 und den weiteren verschiedenen Maisgerichten 🌽 Wir genießen die Ruhe in der Marina, das Boot schaukelt nicht und wir sind nur zu zweit ☺️

    Die Woche vergeht wie im Flug und schon sind Amanda und Eitan wieder da 🙋🏼‍♀️🙋🏻‍♂️ Zu unserem Unmut wird in unserer WhatsApp-Gruppe von deren Seite sehr wenig kommuniziert 😑 Nach unserer dreifachen Nachfrage, was der Plan nach deren Ankunft ist, geben wir auf und lassen es auf uns zukommen 🙄 Jessy wartet noch bei dem Waschsalon auf unsere Wäsche, als Philipp die beiden am Boot in Empfang nimmt. Eitan hat sofort 30 Projekte am Boot, die er angeht und alle Anwesenden mit einspannt und möchte am liebsten noch am selben Tag wieder los ⛵️ (obwohl auch die kommende Nacht in der Marina bezahlt ist) 😒 Alle müssen mithelfen und am Ende entscheidet der Kapitän, dass wir doch noch eine Nacht bleiben... Pläne sind halt nicht für jeden was 😠 Eitan hat eine neue Rettungsweste sowie kleine Satelliten-Empfänger als persönliche Schutzausrüstung für Philipp dabei. Das Equipment für Jessy und Philipp hat uns nochmal eine schöne Stange Geld gekostet, aber nun gut - alles im Sinne der großen Überfahrt.... 💰 DENKEN WIR! 🤯 Denn beim Abendessen gibt es zum Nachtisch schwer verdauliche Neuigkeiten: die Überfahrt wird aller Wahrscheinlichkeit nach NICHT stattfinden 😳 Bitte was⁉️ Wir verstehen nichts mehr. Vor einer Woche haben wir noch davon gesprochen, sobald wie möglich startklar zu sein und nun blasen wir die ganze Sache ab? ❌ Eitan hat wohl schon seit längerem, aber vor allem in der Woche als er zuhause in Kalifornien war, über seine Weiterfahrt nach der Zeit in Französisch-Polynesien nachgedacht 🤔 Es scheint wohl immer unwahrscheinlicher, dass er weiter in der Südsee Herum-Cruisen oder gar sein Boot vor den Stürmen in Sicherheit bringen kann, die im Herbst auftreten 🌪
    Ein ganz schöner Brocken für uns und wir gehen verdutzt, verärgert und verunsichert nach dem Essen eine Runde an den Strand 🏝 Während wir uns über die Neuigkeiten auslassen und unserem Ärger Luft machen, entdeckt Philipp dass sich um uns kleine 5-Markstück-große Scheiben bewegen. Glück im Umglück! 🤩 Wir geraten mitten in die Wanderung von Baby-Schildkröten von ihrem Schlüpfen am Strand zum Meer 🐢 Dabei geiern die Vögel 🦅 unweit und wir agieren sehr gerne als freiwillige Helfer und geleiten die Kleinen ins Meer 🌊 So ein unfassbar schönes Erlebnis lässt uns die vorherigen schlechten Neuigkeiten -fast- vergessen. Je näher wir jedoch wieder dem Boot kommen, desto mehr reden wir wieder über die jetzige Situation. Wir suchen nach einer Lösung für uns, denn der Plan B von Eitan und Amanda, den Golf von Kalifornien hoch zu segeln, kommt für uns nicht in die Tüte 🙅🏼‍♂️

    Am nächsten Tag geht es für uns also an den Rechner und wir recherchieren, welche Länder geöffnet haben, welche Kapitäne noch die Überfahrt wagen wollen, wo man eine Yoga-Ausbildung machen kann, ... 👩🏼‍💻👨🏼‍💻 Wir fahren derweil weiter in die Bucht Zihuatanejos und ankern an einem schönen Schnorchel-Platz. Abends in der Stadt treffen wir die beiden Mädels aus der Marina (die uns das Internet-Passwort gegeben haben), die zufälligerweise Amanda von einer Neujahrsparty kennen 😄 Wir gehen in ein veganes Restaurant und erleben einen der unangenehmsten Abende all unserer Reisen! Die Spielregeln am Tisch heißen: Vier Amerikaner erzählen im Wettlauf über sich selber und hören dem anderen möglichst wenig zu! On top wird auf entsetzlichem Spanisch bestellt, Serbien mit Sibirien verwechselt, Nord- & Südamerika als Zentralamerika ausgewiesen und zum Schluss 12 MINUTEN LANG die Rechnung auseinander gerechnet! 🤯🔫 Aber auch dieser Abend ging vorbei und wir sind mehr und mehr gedanklich davon entfernt mit Eitan und Amanda weiterzusegeln ☹️ Es hat sich dazu mittlerweile zu viel Unverständnis eingestellt, dass uns Eitan seine Bedenken zu Französisch-Polynesien nicht vorher mitgeteilt hat und wir uns gedanklich und geldlich auf die Überfahrt eingestellt hatten 😡

    Wir packen also die Gelegenheit beim Schopfe und rufen direkt bei Kapitänen an, mit denen wir vorher schon mal in Kontakt waren 👨🏻‍✈️📲 Unter anderem sprechen wir mit John. John hatte uns bereits im Dezember auf sein Boot eingeladen. Damals schien uns seine Planlosigkeit, als nicht zuverlässig. Da wir nun jedoch das gleiche Schicksal der Planlosigkeit teilen, entscheiden wir uns für sein Angebot auf sein Boot zu kommen 😃 Er möchte in den nächsten Monaten an der Pazifikküste von Zentralamerika hinunter reisen und freut sich uns an Bord zu begrüßen 🤩 Da die kostspielige Quarantäne in Thailand für uns nun doch nach einigen Überlegungen nicht in Frage kommt, sagen wir John zu 🤝 Bei der nächsten Möglichkeit berichten wir Eitan von unserer Entscheidung. Der ist merklich nicht erfreut, aber irgendwie ist es ihm zugleich auch egal 😐 So planen wir gemeinsam unseren Abgang von Bord der Sierra Wind, um den nächsten Langstreckenbus nach San Carlos zu erwischen 🚌

    Bis dahin wird noch ein wenig geschnorchelt und das tropisch warme Wasser genossen 🤿 Leider fühlen sich die Quallen hier ebenso wohl, ganz zum Leiden von Jessy, die die glitschigen Teilchen unfreiwillig anzuziehen scheint. Schmerzen, die man nicht braucht 😣 Anders als das warme Wasser, kühlt die Stimmung auf dem Boot immer mehr ab 😶 Nun wo klar ist, dass wir bald weg sind und Eitan bald auch eine Einnahmequelle wegbricht, spürt man unterschwelligen Unmut 🙎🏻‍♂️ Es wurde uns eben etwas anderes versprochen, was von 100 auf (fast) Null abgesagt wird und wir müssen sehen, wie wir unsere Reise weitergestalten 🗺 Wir hoffen auf mehr Verständnis, aber es ist uns eigentlich auch egal 😑 Wir sind weiterhin freundlich, sowie die beiden auch (auf amerikanische oberflächliche Art versteht sich). Wir putzen nochmal das Boot unterhalb der Wasserlinie und entfernen Muscheln und Dreck so gut es geht 🐚 Dann gibt es noch ein letztes mal sehr angenehmes Segeln bei 8 Knoten Wind ⛵️ und ruhiger See bevor wir in den Industriellen Hafen einlaufen, um von dort einen Bus gen Norden zu nehmen 🚌

    Wir freuen uns vom Boot zu gehen. Auf der Sierra Wind haben wir uns dann einfach genug gestoßen 🤕 gekrümmt geschlafen, sich im Weg rumgestanden, über das viel zu sehr vollgepackte Deck geärgert, dem Motor stundenlang gelauscht (wenn die Batterien leer waren oder man bei 30 grad warm duschen wollte?!), Eitan Sachen hinterhergetragen und aufgeräumt oder Amanda’s Essensreste aus dem Abfluss entfernt 😅 ABER es war natürlich nicht alles schlecht! Wir möchten diese Erfahrung nicht missen und sind dankbar für jede der ca. 300 Seemeilen, die wird an der Pazifikküste Mexikos mitsegeln durften 🙏

    Unser spektakulärer Abgang von Bord findet hier klein Platz mehr und folgt im nächsten Eintrag 🤯
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  • Päivä 58

    Mann und Frau über Bord! Endgültig!!

    10. maaliskuuta 2021, Meksiko ⋅ ⛅ 22 °C

    Der Abgang von Eitans Sierra Wind hätte fast nicht schlimmer sein können... 😳 Wir müssen mit dem Segelboot unter einer Brücke hindurch, damit Eitan uns absetzen kann und wir von dort weiter mit Taxi fahren können 🌉 Als die beiden (in einem hochbewachten Industriehafen!) ihre Drohne steigen lassen, um die Höhe des Mastes einzuschätzen, werden wir per Funk ermahnt die Drohne wieder einzuholen! Das war ja auch nicht abzusehen 🤦🏼‍♀️ Eskortiert von zwei Booten und insgesamt 5 Hafenkontrolleuren 🛥👮🏽‍♂️ fährt Amanda uns dann mit dem, bis zum Anschlag mit uns und unserem Gepäck beladenen, Schlauchboot zum nächsten Steg 🚣‍♀️ Dort treffen wir auf vier weitere Mitarbeiter des Industriehafens. Wir müssen unser Gepäck öffnen, Pässe zeigen und werden zudem mindestens 100 mal von allen Seiten fotografiert und das von jedem der Mitarbeiter 🤳 Dann kommen zwei weitere Angestellte der Einwanderungsbehörde und wollen unsere Aufenthaltsgenehmigung kontrollieren ✅ Dabei ist zu wissen, dass man bei der Einreise nach Mexiko einen kleinen Schnipsel bekommt auf dem die erlaubte Dauer des Aufenthalts steht. Verliert man diesen, hat man ein Problem 🙁💰 Wir haben beide unsere Schnipsel noch und die beiden, sowie eigentlich alle Anwesenden, sind sehr nett zu uns. Man merkt, dass es eine besondere Situation für uns alle ist 😕 Als endlich alles abgesegnet worden ist, fahren wir wieder zu unserem 50m entfernen Segelboot, wo Amanda und Eitan darauf warten, dass sie endlich ohne uns weiterfahren können 😒 Nun müssen die Beiden ebenfalls noch ihre Pässe zeigen und deren Laune ist am Siedepunkt 😡 Ein Mitarbeiter erklärt Eitan, dass er uns nun mit dem Schlauchboot (so wie vorher vereinbart) ein Stück weiter hoch den Fluss außerhalb des Industriehafens bringen soll, weil er ja nicht mit dem Mast unter der Brücke durch passt. Auf schlechtestem Spanisch und mit abwertender Körperhaltung weist Eitan die Männer in Uniform an, dass sie uns doch bringen sollen 😳 Er hat ja grade sein Schlauchboot eingeholt und es ist ihm auch egal, dass wir dann noch 40$ für ein Spezial-Taxi aus dem Hafen zahlen müssen. Die Mitarbeiter und wir sind alle ziemlich sprachlos 😶 Auf das Wort Arschloch auf Englisch, welches Jessy „rausrutscht“, stimmen die Mitarbeiter sofort mit ein 😆 Jessy fragt den Mitarbeiter dann noch einmal sehr höflich, ob wir nicht doch laufen oder die Herren uns ein Stück weiter den Fluss hinauf bringen können, damit wir von dort ein normales Taxi für umgerechnet 1,50€ statt 35€ nehmen können 😣 Die Herren holen sich die Erlaubnis per Funk ab und nehmen uns tatsächlich mit, um uns aus dem Hafen auszuchecken und auf normalem Wege weiterreisen zu lassen 🙏 Fast geschafft: Nun nochmal das Gepäck beim nächsten Grenzkontrolleur öffnen. Er nimmt es diesmal genauer und unsere mühsam gestopften Rucksäcke werden heute das dritte mal gepackt 🎒 Er ist ebenfalls sehr aufmerksam und während er unsere Schlüppis 🩲 und dreckigen Socken 🧦 inspiziert, unterhalten wir uns nett über unsere Reise 👮🏾‍♂️ Wir erzählen ihm, dass wir uns jetzt auf den Weg nach Guyamas machen 🚌 Er empfiehlt uns nicht über Guadalajara zu fahren, sondern zunächst den Bus nach Morelia zu nehmen; guter Tipp 👍🏻 wir bedanken uns, er ruft uns noch ein Taxi und wir verabschieden uns nett 👋

    Am Busbahnhof nehmen wir den Hinweis des Grenzontrolleurs wahr und kaufen Tickets nach Morelia 🎫 Bis dahin haben wir einfach nur funktioniert und uns an Jessys Lehre, aus der Vipassana Meditationszeit im vergangenen Jahr, erinnert, dass alles vorbeigeht 💆🏼‍♀️💆🏼‍♂️ In der einstündigen Wartezeit auf den Bus lassen wir dann nochmal langsam Revue passieren, was in den letzten zwei Stunden passiert ist.... 🤯 Die Zeit reicht dafür jedoch nicht aus! In den nächsten 28 Stunden Busfahrt haben wir dann nochmal genug Zeit alles sacken zu lassen und uns um noch offene Posten zu kümmern: Eitan hat uns 2 Minuten vor unserer Abfahrt 80$ in die Hand gedrückt, die er uns noch von einem Einkauf schuldete. Nun geht es noch um die zu viel gezahlten Tage an Bord ❗️ Denn das Geld scheint er nicht so einfach rausrücken zu wollen 💸 Wir schreiben ihm in unsere WhatsApp Gruppe und verlangen ebenfalls nach den Rechnungen für Philipps Sicherheitsmaterial, wofür er einfach eine pauschale Summe im Vorfeld verlangt hat. Hierzu später mehr 😠 Wir warten auf Antwort...

    Die Busfahrt fühlt sich an, wie so manch angeklebter Kaugummi an den Bussitzen 🚌 Die ersten beiden Busse, jeweils 4-5 Stunden, bringen uns in größere Städte und sind schon fast luxuriös 🤗 Gegen Mitternacht kommen wir in Guadalajara an. Wir erwarten eigentlich einen stündlichen abfahrenden Bus zu unserem Endziel Guyamas. Aber auch dort empfängt uns COVID mit offenen Armen und hat 90% der Busse gecancelt 😷 Letztlich können wir die Fahrt über die Großstadt, Guadalajara, nicht vermeiden ohne knapp 20 Stunden auf den nächsten Bus zu warten 🤨 nach 30 minütlichen hin und herlaufen entscheiden wir uns den nächsten Bus nach Ciudad Obrégon zu nehmen, was schon ziemlich nah an unserem Ziel liegt. Diese Fahrt dauert dann nochmal knappe 18 Stunden 😣 na gut Zähneputzen und los geht die wilde Fahrt 🚌

    In Ciudad Obrégon kommen wir am frühen Abend an und haben Glück gleich den nächsten Bus (10 min später) nach Guaymas nehmen zu können 🔜 Der ist erstaunlich günstig, dauert aber noch mal 2,5 Stunden. Am Busbahnhof 21:00 Uhr in Guyamas angekommen, schnappen wir uns das nächstbeste und einzige Taxi 🚕 Der 3-zähnige Fahrer will uns den doppelten Preis abknöpfen, was wir selbstverständlich runterhandeln 👊🏻 Am Bootshafen San Carlos angekommen, freuen wir uns, dass die Fahrerei und Sitzerei nun endlich ein Ende hat 🙏 Der Taxifahrer wirft uns noch ein paar Flüche hinterher und wir stolpern die Promenade entlang zum Boot von John ⚓️

    Als er uns empfängt, schauen wir verwundert, weil John humpelnd auf einem Gehstock uns entgegenkommt 😯 Er empfängt uns sehr freundlich, auch mit Umarmung und wir gehen zu Bettie 🙋🏼‍♂️ Bettie ist sein Segelboot und John wird nicht müde zu erzählen, wie besonders Bettie ist und dass wir noch kein vergleichbares Boot gesehen hätten 😳 Ok, wir sind gespannt! Die Marina ist schon mal sauber und schön gelegen zwischen den rotbraunen Felsen allemal 🏜

    John ist nicht viel älter als wir, aber deutlich vom Leben bzw. Militäreinsätzen in Afghanistan gezeichnet, körperlich wie auch geistig 🇦🇫 Er ist super entspannt, was auch an dem regelmäßigen Konsum von medizinischem Marihuana liegt, dass er gegen die Schmerzen seiner vielfältigen Kriegsverletzungen einnimmt 🚬 Er empfängt uns auf Bettie mit Bier und Rum, was den ersten Eindruck von Bettie jedoch nicht vertuschen kann 🤯 Bettie soll unser Boot für die nächsten Monate sein. So unser (einzige) Plan den wir zu dem Zeitpunkt haben. Nach gefühlten 1,5 Minuten schauen wir uns an und wissen, dass Bettie zu speziell ist, im Zusammenspiel mit John, als dass wir hier länger aushalten könnten 👀 John hat das ca. 17m lange Segelboot seit dem 26.10. nicht bewegt ⛵️ So sieht es auch außen wie innen aus. Es ist ziemlich verkramt, überall liegt etwas rum und sonderlich sauber ist es auch nicht. Wir sind nicht wirklich pingelig, aber Bettie müsste sich schon ordentlich rausputzen, um irgendeiner außenstehenden Person zu gefallen 🧼 😓
    Abgesehen davon, dass wir nach über 24h on the road ziemlich fertig sind, fährt John gegen 23-24 Uhr erst so richtig auf 🤩 und wird nicht müde uns den kompletten Kahn zu zeigen und zu erklären: jeden einzelnen Knopf und jede Anweisung. Das Innere des Bootes ist KOMPLETT vollgestopft mit Zeug, sicherlich allerhand Nützlichem, aber auch Gegenteiligem! Alle Fenster sind zu oder zumindest verhangen: “We do not like sunlight” meint er dazu 🌞🚫 Er erklärt uns, dass er jede Nacht bis 4-5 Uhr morgens Wache hält, dass niemand in die abgesicherte Marina und auf sein Boot kommt. Sein Tag startet demnach auch nicht vor Mittag 🕛 Wir versuchen ihm mehrmals, auch schon fast unfreundlich klarzumachen, dass wir totmüde sind und verflüchtigen uns Richtung Marina-Duschen 🚿 Auf dem Weg dahin, können wir unser Unglück kaum fassen, schmieden aber sofort Abreisepläne für den nächsten Tag und Überlebenspläne für die Nacht 🙆🏼‍♀️ John erwähnt mehrere Male wie sauber das Boot ist. Wir müssen sogar die Hände desinfizieren, wenn wir nach dem Duschen aufs Boot kommen! Wie absurd das ist, zeigen die Bilder der Küche 😫 Als wir uns Bettfertig machen, macht sich John keinen Meter neben uns Eier und Speck um 1:30 Uhr, spielt dann laut auf seiner XBox Kriegsspiele und raucht sich die Birne zu 🙅🏼‍♂️ In dem Boot gibt es außer zum Mini-Klo keine Tür. Er weist uns auch noch daraufhin, dass er auf uns keine Rücksicht nehmen kann, da er seine Routinen hat, wann er isst oder ins Bett geht 🤬 Jessy hat ihn „aus Versehen“ bei dieser Aussage gefilmt 🎤
    Alles ist offen, aber durch die komplette Abschottung nach Außen weht auch kein Wind, außer der Wind aus Johns Hose, den er anscheinend nicht so unter Kontrolle hat 💨 🤢 Wir kauern uns in das für uns vorgesehene 1m breite, in der Küche befindliche und in die Navigationsstation integrierte, „Bett“. Unter den kläglichen Versuchen die Ballergeräusche aus John Kriegsspielen nicht in unsere Träume einzubauen, schlafen wir um 2:30 Uhr morgens vor Erschöpfung ein 💤

    Nach 5 Stunden “Schlaf” in der Mini-Koje werden wir wach, weil John um 8 Uhr morgens den Segler-Funk auf voller Lautstärke mithört 🔊 Das Radio ist bei Booten nun mal an der Navigationsstation, welche eben quasi in unser Bett integriert ist 📻 So dürfen wir jedes Wort lautstark mitverfolgen. Wir stehen morgens unter Schock und Erleichterung zugleich. Schock, da such unsere Pläne für die nächsten 2-3 Monate so schnell zerschlagen haben💥 uns Erleichterung, da wir mit dem Kapitel Boote abschließen 🙅🏼‍♀️ So machen wir ihm nach dem morgendlichen Toilettengang klar, dass wir noch heute Vormittag wieder abreisen und sind dabei diplomatisch ehrlich wie möglich 😬

    Da der Drops nun eh gelutscht ist, fragen wir ihn direkt nach seinen offensichtlichen Narben und Verletzungen 🤕 Er hat mehrere 30 cm große Narben am Körper, nimmt unglaublich viele Tabletten und hat nur noch ein halbes rechtes Bein🦵Wir unterhalten uns daraufhin mehr über ihn und seine Afghanistan-Einsätze in der US-Spezialeinheit der Navy Seals 🥷🏼 Bei einem Anschlag auf das Auto in dem er zu einem Einsatz unterwegs war, sind 5 von 6 Autoinsassen ums Leben gekommen. Er war der Sechste 🥺 Er erzählt von seinen Einblicken in die organisierte Kriminalität und von zerhackten Prostituierten in Kofferräumen und dass er das Drogenkartell vor Ort um Erlaubnis gebeten hat, hier mit seinem Boot zu sein 🤨 Alles ein wenig skurril und schön, als es vorbei ist 🙏 Wir helfen ihm noch bei 2-3 Dingen an Bord, die er körperlich nicht allein schafft und ziehen gegen Mittag los 🚶🏼‍♀️🚶🏼 Später hören wir von ihm, dass ein Mädel, dass ihn die nächsten Jahre bei der geplanten Weltumrundung begleiten sollte, auch nach einer Nacht das Weite gesucht hat 🏃🏼‍♀️ So tat es übrigens auch der Franzose, der vor uns für ein paar Wochen auf dem Boot in der Marina war 🏃🏼 Manche Einsicht mag schwer sein... 😅

    So auch unsere Einsicht: Schweren Herzens aber auch erleichternd schließen wir nach den letzten beiden Erfahrungen nun unser insgesamt 6-wöchiges Segelabenteuer für diese Reise ab ⛵️🌊 In die Südsee soll es wohl während der Pandemie nicht gehen und die Bootsreise zu erzwingen ist auch nicht (mehr) unser Ziel 🗺 Und nun?

    Weiter auf dem Landweg 🛣 Den Norden Mexikos kennen wir noch nicht und so entschließen wir uns von West nach Ost rüberzumachen ➡️ Der erste Stopp ist Hermosillo, wo wir ausnahmsweise mal ein Airbnb buchen 🏨 Zur gleichen Zeit haben wir glücklicherweise einen Gast auf Dienstreise in unserer Ferienwohnung in Friedrichskoog. Ein Geben und Nehmen! 😅

    Wir freuen uns über das erste richtige Bett nach über 4 Wochen Boot 🛌 und versuchen uns erstmal mit den neuen Rahmenbedingungen zu organisieren. Naja und wo könnte man nach so viel Meer eher hin als in die Wüste? 🏜
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  • Päivä 60

    Vom Meer in die Wüste

    12. maaliskuuta 2021, Meksiko ⋅ ☁️ 17 °C

    Wir könnten uns über die abgebrochene Seereise ärgern, finden aber schnell daran Gefallen wieder an Land unterwegs zu sein. Ganz zu schweigen, wie sehr wir uns über den Luxus einer Innendusche, einen festen Untergrund und fast kontinuierlich gutes Internet freuen 🤗 Der Abschied der Sierra Wind wirkt noch nach; Kapitän Eitan ziert sich die Rechnungen 🧾 für unser teuer erstandenes Sicherheits-Equipment zu senden und dann haben wir auch noch Anspruch auf ein paar Tage Überzahlung auf dem Boot 😡 War eben keine günstige Angelegenheit 💸

    Egal, wir sind in Hermosillo, aber so schön (“hermoso” auf spanisch bedeutet schön) ist der Ort gar nicht 😕 obwohl wir im Stadtkern ein paar nette Gebäude 🏘 mit Wandmalereien entdecken 🎨 Wir achseln also mit Sack und Pack durch dreckige und kaputte Straßen, an dreckigen und kaputten Leuten vorbei bis wir nach gut einer Stunde „leicht“ entnervt bei unserem Airbnb ankommen 🚶🏼‍♀️🚶‍♂️ Die Nacht auf der Bettie von John steckt uns da noch in den Knochen 😖 Der Airbnb-Host empfängt uns jedoch sehr freundlich und die Wohnung ist nett, aber sehr spärlich eingerichtet 😅 Er bringt später noch, einen Stuhl und Tisch sowie eine Minimal-Ausstattung für die Küche und selbstgeerntete Datteln. Eine gute Bewertung hat er hier schon sicher 😌

    In den nächsten drei Tagen in Hermosillo sind wir viel am Rechner 👩🏼‍💻 erkunden die Stadt 🌃 machen Yoga 🧘🏼‍♀️ gehen Joggen 🏃‍♂️ und entscheiden uns für die nächsten Reiseziele 🗺 Das große Thema Yoga-Ausbildung ist ja auch noch offen. In Mexikos Süden gibt es interessante Angebote. Den über 3.000 Kilometern in Überlandbussen die dazwischen liegen, sehnen wir noch nicht entgegen 😒 Wir machen uns also auf den Weg durch die Wüste 🏜 Erstes Ziel ist der von Dj Bobo-besungene und für seine Miniatur-Hunde bekannte Ort „Chihuahua“ 🐕 Hier finden wir schnell einen Couchsurfing-Host 🛋 und freuen uns mal wieder mit Einheimischen in Kontakt zu kommen 🇲🇽

    Am Tag der Abreise stapfen wir also, wie ein paar Tage zuvor, den elendigen Weg zurück, um beim Busbahnhof zu erfahren, dass unser Bus nur noch einen Platz frei hat 😭 Wir hatten zuvor mit verschiedensten Kreditkarten versucht, das hinterhältige, mexikanische Buchungssystem zu bezwingen, aber ohne Erfolg 💳 Es ist 19 Uhr und der nächste Bus kommt 02:30 Uhr morgens. Also machen wir es uns „bequem“, streben unseren Weiterbildungen nach und schauen Netflix oder beobachten die anderen Leute in der Wartehalle 👀 Sie schlafen auf Fußböden, schauen sich überlaut Youtube- oder Facebook-Videos an oder starren mit Chips und Cola im Arm in die Gegend 😶 Irgendwann machen unsere Rechner schlapp und wir freuen uns auf den Schlaf im Bus 😴 🚌 Denn wir sind genauso schlapp und freuen uns auf die 14-stündige Fahrt bei zumeist Tageslicht. Als der Tag langsam anbricht, kommen wir an der Grenze des Bundesstaates in eine Militärkontrolle 🛑✋ Das heißt: alle raus, alles Gepäck raus und einzeln in den Scanner, wie am Flughafen 😩 Wir sind nämlich noch immer in Richtung Norden und damit zur Grenze der USA unterwegs. Hier werden viel Drogen, Waffen und Menschen geschmuggelt. Unser geschnippeltes Obst fällt aber nicht negativ auf 😜 Zu unserer letzten Mexiko-Reise in 2015 fällt uns negativ auf, dass nun jeder in Mexiko ein Handy und unbegrenzt mobile Daten besitzt 📱 Auf denen jedoch weder die Lautstärke noch die Tasten- oder Nachrichtentöne eingestellt werden können 🤯 Die Ohrenstöpsel sind Gold wert 🙉 Währenddessen fliegt das Wüstenpanorama am Fenster vorbei und schon bald fahren wir in Sichtweite zu Trumps Grenzzaun 🇺🇸 Ein absurdes Bild. Gut, dass wir auf der besseren Seite der Mauer sind 😅

    Am Nachmittag gibt es eine ausgedehnte Mittagspause in einem sandigen und windigen Wüstenort 🏜 Wir lassen uns gerade die Bohnen mit Reis und kleinem Salat schmecken, als der Busfahrer schmatzend mit der Hiobsbotschaft aus der Küche kommt 👨🏻‍✈️ Es gab einen Unfall auf der Strecke aufgrund eines Sandsturms mit Toten und nunmehr einen kilometerlangen Stau 🌪 Unsere Ankunft verspätet sich also um ein paar Stunden, aber Gerson, unser Couchsurfing-Gastgeber ist tiefenentspannt und eh noch bis spät auf Arbeit 😌 Er ist selbständig und arbeitet in Privatkliniken als Kinderarzt/-chirurg 👨🏻‍⚕️ Wir erreichen Chihuahua gegen 20 Uhr und werden kurz danach schon von Gerson mit dem Auto abgeholt 🙋🏻‍♂️ Welche ein Luxus denken wir, als er uns offenbart, dass er uns in seiner aktuell freien Airbnb-Wohnung die nächsten Tage unterbringt. Wow! 🤩 Er selbst hat seine Mutter und seinen Bruder während der Pandemie (seit März 2020) bei sich im Haus untergebracht und wohnt selbst bei seiner Freundin 🏡 Sie ist auch Ärztin und so arbeiten beide in Kliniken und hatten auch schon beide Corona vor einem halben Jahr 🦠 Wie zweitrangig das alles wird, merken wir glücklicherweise, als ein befreundetes Pärchen uns fast mit Live-Schalte bei den letzten Stunden vor der Geburt mitfiebern lässt. Ein tolles Gefühl, den Lieben so nah zu sein 🥰🤰🏻

    Die Wüste ist sonnig und trocken, nicht weiter verwunderlich 🤓 Unsere Haut schrumpelt vor sich hin und selbst drei Mal täglich eincremen hält unsere Haut nicht davon ab, im Zeitraffer zu altern 🧟‍♂️ Selbst die Orangen vertrocknen von innen 🍊 Da wird uns schnell klar: wir sollten schleunigst Richtung Golfküste 🏝 Der Ort Chihuahua hat eine schöne Innenstadt und Gerson gibt sich alle Mühe uns bestens zu versorgen und zu unterhalten. Tagsüber ist er auf Arbeit, wir nutzen die Gelegenheit mit Freunden und Familie zu telefonieren und ein Yoga-Training auszusuchen 👨🏼‍💻 📞 Unweigerlich kommt es zu dem Punkt, dass wir uns gegenseitig eingestehen, dass es vielleicht Sinn macht, vor Jahresende wieder nach Deutschland zurückzukehren 🙃 Die Reise ist ja dann noch nicht vorbei. Aber dazu später mehr 🔜

    Das im Hinterkopf möchten wir schon noch ein weiteres Land sehen außer Mexiko 🇲🇽 Lateinamerika gefällt uns sehr gut, und ein Glück, sind die Einreisebeschränkungen hier wesentlich geringer als woanders in der Welt 🌎 Das liegt vielleicht auch an den hohen Infektionszahlen, wobei Mexiko sich erstaunlich gut hält. Nach einiger Recherche schießen wir uns auf Ecuador ein 🇪🇨 Ein tolles Yoga-Training am Strand gibt es dort auch 🧘🏼‍♀️

    Zunächst müssen wir aber unser liebgewonnenes Airbnb wieder verlassen, weil Gäste kommen, und ziehen in ein anderes Haus von Gerson, dass allerdings komplett leer steht 🏠 Nicht schlimm, denn am nächsten Tag wollen wir mit einem seiner drei Autos zur Kupferschlucht fahren 🚗 Er bringt uns ein kleines Reisebett, allerdings ohne Pumpe 😶 Mit mehr oder weniger hilflosen Gesten, macht er uns klar, dass wir entweder wie die Weltmeister pusten oder damit zur nächsten Tankstelle laufen. Also pustet Philipp weltmeisterlich eine halbe Stunde bis ihm die Augen aus dem Kopf quellen und wir machen es uns gemütlich 🥵 Die Heizkörper mit offener Gasflamme sind auch Relikte aus einer anderen Zeit 🔥 In der Wüste ist es nämlich nicht nur trocken und sonnig, sondern auch kalt in der Nacht 🥶 Im Februar waren hier sogar 20cm Schnee ❄️ Wir treffen uns abends mit Gerson (44 Jahre) und seiner 15-Jahre jüngeren Freundin, Ana, in einer Bar 🙋🏻‍♀️ Gerson kommt mal wieder zu spät, dieses Mal über eine Stunde. Wir sind zwar in Urlaubsmodus aber wollen/ sollen früh aufstehen für die Fahrt in die Kupferschlucht 🌄 Ein schöner Abend mit den beiden in einer coolen Bar 🍹 Das ist das erste und einzige Mal, dass wir Gerson ohne Mund-Nase-Schutz sehen 😷

    Die Großzügigkeit und das Vertrauen ist schon unglaublich, dass Gerson uns sein Auto für das Wochenende überlässt 🙏 Ein Glück, haben wir noch unseren internationalen Führerschein von letztem Jahr Neuseeland 🇳🇿 Als ob jemand diesen Papier-Lappen Ernst nehmen würde... 😅
    Wir fahren durch beeindruckende und grüner werdende Landschaften, u.a. durch eine Region, wo vorrangig Amish-Leute wohnen, die einst aus den USA kamen und sehr viel und gut Landwirtschaft betreiben 🧑🏼‍🌾 Angekommen in der „Barranca del Cobre“ (Kupferschlucht), sind wir die Einzigen, die den Weg entlang der beeindruckenden Schlucht gehen 🚶‍♂️🚶🏼‍♀️ Alle anderen fahren mit dem Auto etwas versetzt die Schotterstraße entlang. Wir gönnen uns eine große Corona-Dose (765ml) und testen unsere Höhentauglichkeit 🍺 Ziemlich tolle Aussicht! ⛰ Dieses Picknick entscheidet auch darüber, dass wir anstelle eines Hochseilgartens mit Zip-Lines, den ultimativen Zip-Rider ausprobieren: 2,7km, gut 100km/h an einem Drahtseil über die Schlucht! 😃 Ziemlich aufregend, aber auch ziemlich schnell wieder vorbei. Wir sehen hier in den Bergen sehr viele indige Leute, meist mit Kind und Kegel 👨‍👩‍👧‍👦 Alle verkaufen das Gleiche, oder betteln und leben in einfachsten Hütten in den Wäldern 🏚 Ein komisches Bild mit den wohlgenährten mexikanischen Touristen, denen sie auch gern mal ein Klinkind in die Hände drücken, um ein Foto zu machen 📸 Mit der Seilbahn geht es wieder an den Rand der Schlucht 🚠 Der Nationalpark schließt auch bald. Gerson hat uns eine Unterkunft in der Nähe gebucht 🏨 Über eine abenteuerliche Straße kommen wir auch dort an. Der Herbergsvater empfängt uns sehr freundlich und wir wechseln unsere große Hütte mit Platz für 6 zu einem Zimmer mit Gemeinschaftsküche 😅 Nachdem der Besitzer Topf, Messer und Brettchen aus seinem Eigenheim geholt hat, machen wir uns eine große und reichhaltige Suppe 🍲 Das tut gut. In den letzten Tage gab es nur Salat und der Bauch protestierte etwas 😣 Die Nacht war erholsam. Endlich 🙏 denn in Gersons Airbnb und sowieso in dem leerstehenden Haus haben wir eher gar nicht oder schlecht geschlafen 🛏 Morgens werden wir von den anderen Gästen geweckt, die sich um 6 Uhr auf die Reittour durch die Berge vorbereiten 🐎 Ach ja, und der Zug, der gefühlt durch unser Zimmer fuhr und jede 30 Sekunden getutet hat, da nirgends an der Strecke Bahnschranken sind 🚂

    Morgenstund hat Gold (oder etwas später schlechte Laune) im Mund 😏 Wir ziehen frühzeitig von dannen und frühstücken an einem See in der Nähe. Ein wenig erinnert das an unsere Zeit in Neuseeland. Wir müssen dann nur unseren Frühstücksplatz mehrere Male ändern, weil ein paar Indigenen-Familien ihre Kinder auf uns hetzen und diese nach Essen und Geld betteln ☹️ In der Nähe gibt es beeindruckende Steinformationen, an denen wir über Schotterstraßen vorbeifahren 🏞 Das kommt Neuseeland auch schon ziemlich nahe. Der Eintritt geht dafür völlig in Ordnung. Hier, wie auch in der Kupferschlucht, trägt kaum jemand eine cubreboca (Mundschutz), anders als in den Städten 😷 Wir versuchen wieder mehrmals, einen Bus online zu buchen, was wieder nicht klappt. 🤬 Wir wollen es nämlich vermeiden, noch eine Nacht in dem leeren Haus von Gerson zu schlafen und nehmen lieber eine Nacht im Bus nach Monterrey in Kauf 🚌 Am Busbahnhof holen wir uns also Tickets für diesen Abend, ohne 10% Online-Discount, aber dafür mit Sicherheit 😉 Schnell noch eine Runde Yoga im leeren Haus vor den 12 Stunden Bus 🧘🏼‍♂️ dann verabschieden wir uns von Gerson, der uns noch schnell seine Mutter und seinen Onkel durch das Fenster vorstellt 👨🏻‍🦳👩🏻‍🦳 Auf der Busfahrt können wir ganz gut schlafen. Dieses Mal gibt es keine Militäkontrolle, da wir Richtung Süden unterwegs sind. Morgens werden nervige Kinder um uns herum wach, deren desinteressierte Eltern sich nicht um deren Lautstärke kümmern 🤯 Eine werdende Mutter spuckt noch die letzten Minuten vor Ankunft hochgewürgtes Wasser in den Flur, was sich beim Bremsen den Weg nach vorn zwischen unsere Beine bahnt 🤮 Ansonsten sind wir aber angetan von dem ersten Eindruck Monterreys, von Bergen umrahmt 🌇 Wir kommen an, machen uns auf den schäbigen Bahnhofstoiletten frisch, die immer zu bezahlen sind, und frühstücken ein wenig 🍌☕️ Dann bestellen wir uns ein Uber und es geht zu Hector, unserem Couchsurfing-Host. Wir hatten nur drei Leute angeschrieben, weil wir uns noch nicht sicher waren, haben aber gleich 2,5 Zusagen erhalten. Gutes Omen 😊
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  • Päivä 70

    Adíos Mexiko!

    22. maaliskuuta 2021, Meksiko ⋅ 🌙 14 °C

    Hector heißt uns in Monterrey herzlich willkommen und wir fühlen uns spontan wohl 🙋🏻‍♂️ Wir bekommen ein eigenes Zimmer, wofür seine Mitbewohnerin das Feld räumen muss. Das ist für sie aber nicht schlimm, da sie und Hector auch gern zusammen in einem Zimmer sind 👩‍❤️‍💋‍👨
    Hector ist Mitte 30, arbeitet von zu Hause und hat mehrere Online-Unternehmen 👨🏻‍💻 Seine zwei Katzen kommen regelmäßig vorbei für Krauleinheiten und Futter, sonst sind sie draußen 🐈‍⬛ 🐈 Mit Ohrenstöpsel schlafen wir sooo gut wie lange nicht mehr 😴 Das Bellkonzert der Hunde und Gurren der Nachbarstauben ist damit fast zu überhören 🕊🐶 Ist eben der mexikanische Großstadtdschungel 😆 Nach dem kalten und trockenen Chihuahua ist es in Monterrey schon wieder wärmer und die Luftfeuchtigkeit lässt die Nasenschleimhäute entspannen 👃 Wären da nicht die Abgase der Autos. Glücklicherweise, haben wir außerhalb der Wohnung immer eine Maske auf 😷 Das filtert zumindest ein wenig den Dreck raus.

    Währenddessen leistet sich Jessy ein Rechtfertigungs-Gefecht mit unserem ehemaligen Kapitän Eitan. Was für ein Pfeife! 🤬 Natürlich sieht er keine eigene Schuld und findet auch keine Rechnung für unsere über 500-Eure-teure und neu gekaufte Sicherheitsausrüstung 😠
    Das liegt jetzt hinter uns. Wir schauen nach vorne oder schräg nach vorne, weil regelmäßig aus Hectors Zimmer Grasduft zu uns herüberweht und buchen nach eifriger Recherche eine Yoga-Ausbildung für den kompletten Mai und das in Ecuador 🧘🏼‍♂️🧘🏼‍♀️ Ziemlich aufregend 🤗 Die Einreisebestimmungen während Corona schränkt die Auswahl ein, aber wir sind dennoch sehr euphorisch und freuen uns auf die Natur, Menschen und Kultur in dem tropischen Land 🇪🇨 Die Regenzeit ist dort auch fast vorbei, sodass wir uns auf unsere Hütte am Strand im Yoga-Zentrum freuen 🏡

    Wieder zurück in der Arbeitswelt bekommt Jessy unverhofft ein Remote-Jobangebot, dass sie dankend ablehnt und an Philipp weiterleitet 😋 Der Geschäftskontakt war dann aber doch ein wenig überschwänglich und eine Remote-Stelle in Spanien wäre, nach interner Rücksprache, dann doch nicht drin. Wir tasten uns aber schon mal näher ran 😉 Wir merken, wie schnell sich durch kleinste Entwicklungen bzw. Entscheidungen unser Leben ändern kann. Beim abendlichen Verdauungsspaziergang durch die ganz nette und wohlhabende Stadt Monterrey 🚶🏼‍♀️🚶‍♂️sprechen wir viel über unsere Planungen für Spanien, wo wir Ende 2021 bzw. Anfang 2022 im Raum Barcelona starten wollen 🇪🇸 So schlendern wir, uns schon gedanklich in einer Finca mit Wein und Meerblick sitzend sehen, durch die zweitgrößte Stadt des Landes und auch zweitwohlhabendste Lateinamerikas 🌇Hier ist auf jeden Fall viel Industrie, was wir auf einem umgewidmeten Bergbau-Gelände entdecken können 🏭 Ehemalige Stahlwerke mit Hochöfen lassen Philipp an das Brandenburger Stahlwerk mit ca. 10.000 Mitarbeitern denken 💭

    Wir spazieren am nächsten Tag durch die Haupt-Einkaufsstraßen entlang eines künstlich angelegten Flusslaufs. Auch hier kaum eine Spur von Corona 🦠 Wir holen uns Tamales - gekochter Maisteig in Maisblättern mit Bohnen, Zwiebeln und Gemüse 🌽 Uns fällt immer wieder auf, dass wir wesentlich teurer als noch vor 5-6 Jahren unterwegs sind 💰 Zumindest was das kulinarische Budget anbelangt. Wir holen uns eher selten bis gar nicht das typisch mexikanische Street-Food; den entsetzten und unverständnisvollen Blicken der Einheimischen auf unsere Frage, ob wir das ganze auch ohne Fleisch, Käse und Creme haben können weichen wir somit aus 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♂️ Die Werbeschilder der unzähligen mexikanischen Fast-Food Läden, auf denen sich lächelnde Schweine und Hühner selber in die Pfanne hauen, machen uns die Abstinenz leicht 🐔🐷
    Das lächerlich günstige Uber für die Fahrt in die Stadt ist abends plötzlich dreimal so teuer für die Rückfahrt 🚗 Schon aus Prinzip und für einen Verdauungsspaziergang nehmen wir den Weg zu Fuß und entdecken die Stadt noch mal neu 🌃 Erschreckend und faszinierend zugleich. Eine Fußgänger-freundliche Stadt ist Monterrey nicht. Hier gilt eher: Survival of the fittest, egal ob metertiefe Löcher bei offenen Gullideckeln, Müll und Staub überall oder sporadische Beleuchtung, geschweige denn Straßenbeleuchtung oder -markierung 🏚

    Zurück im Alltag unserer lieben Freunde in Deutschland lernen wir den prächtigen Nachwuchs kennen 🥰 und fühlen uns gleichzeitig nah, durch den Videoanruf und fern, durch die tausende Kilometer dazwischen 👶🏼 Wir merken, dass wir doch nicht so fern sind als wir die nächste Fahrt nach Tampico mit Blablacar buchen können 🚙 Die Mitfahrgelegenheit haben wir in Deutschland sehr häufig genutzt, sei es für den Geldbeutel, die Unterhaltung auf der Fahrt oder die Umwelt 😁 Tolles Konzept.

    In Monterrey verbringen wir generell viel Zeit zu Hause bei Hector. Wir arbeiten am Computer, recherchieren 👩🏼‍💻 haben Videotelefonate 📱 machen Yoga 🧘🏼‍♂️ und spazieren abends durch die Nachbarschaft 🚶🏼‍♀️ Nachträglich erhalten wir in diesen Tagen das fertige Werbevideo, welches Hazals (Couchsurfing in La Paz) Mitbewohnerin von uns für ihre Webseite gemacht hat:
    https://www.instagram.com/tv/CMq6p52DZ9R/?igshi… 😜
    Am vorletzten Tag reißen wir uns dann nochmal von unseren Rechnern los und gehen Wandern. Monterrey ist von einer steilen Bergkette umgeben ⛰ Wir wollen hoch hinaus, aber kommen nicht wirklich weit, auch wenn uns die zahlreichen Eichhörnchen entlang des Weges förmlich hochfauchen 🐿 Die Luft ist uns, in der ohnehin schon höhergelegenen Stadt, einfach zu dünn 😯 Am letzten Tag bei Hector, halten wir uns nochmal am Laptop auf 👩🏼‍💻 Wir klären ab, welchen Test wir für die Einreise nach Panama (Transit) und Ecuador benötigen. Ein Antigen-Test reicht jeweils, was auch wesentlich günstiger und schneller ist als ein PCR-Test 🧫 Das wollen wir dann in Mexiko-Stadt machen; genauso wie unseren mexikanischen Freund Sabino treffen, mit dem Philipp 2015 in Dublin den Marathon gerannt ist und mit dem wir vor 5 Jahren auf dem Festival “Vive Latino” in Mexiko-Stadt waren 🙋🏾‍♂️ Aber bis dahin haben wir erst noch einen Stopp in Tampico, wo wir ca. eine Woche bleiben wollen 😌

    Der Blablacar-Fahrer nach Tampico holt uns, gegen 4€ Aufpreis, frühmorgens von zu Hause ab. Absehen davon, dass er morgens um 2 Uhr per WhatsApp die Fahrt um 1,5 nach hinten verschiebt und dann morgens auch nochmal 30 Minuten zu spät kommt, ist er ein netter Kerl 😬 Viva Mexiko 🇲🇽 Er quetscht für die ca. 7-stündige Fahrt noch ein weiteres Pärchen ins Auto. Das Häkchen zur Bestätigung, dass es maximal zwei Leute auf der Rückbank sitzen, hat er wohl „vergessen“ rauszunehmen ✔️😡 Die dröhnende Techno-Musik verhindert jegliche Kommunikation und lässt seine krasse Fahrweise wie in einem schlechten “The Fast and the Furious”-Film erscheinen 😱😩 Das Pärchen neben uns gönnt sich Hühnchen mit Reis to go und entsorgt den Plastikmüll selbstverständlich aus dem Fenster. Saubere Sache! 😤 Da ist interkulturelle Kommunikation gefragt! Hatten wir im Studium 🧑🏼‍🎓 hat aber nicht geholfen... Die Fahrt kostet nur ein Drittel der Busfahrt und dauert ca. die Hälfte der Zeit, Nervenkitzel gratis on top 😶 Wir lachen und fluchen gleichermaßen unter unseren Masken. So kommt für Daniel keine auch leider keine gute Bewertung bei rum 👎🏻

    Letztendlich und bei so machen riskanten Überholmanövern kommen wir wie durch ein Wunder in Tampico, am Golf von Mexiko an 😅 Unser Couchsurfing-Host Gerson aus Chihuahua hat uns hier in seine Ferienwohnung eingeladen 🙋🏻‍♂️ Der Schlüssel soll unter der Fußmatte liegen und wir können uns fühlen, wie zu Hause. Mi casa, su casa 🏠 Tja, unser lieber Gerson hat uns jedoch nicht gesagt, dass eigentlich noch Handwerker in der Wohnung sind und die Toreinfahrt per Code gesichert ist 🙄 Über Umwege kommen wir ca. zwei Stunden und ein paar Dosenbier nach Ankunft auch in die Ferienwohnung rein, die seit vielen Wochen nicht mehr gereinigt wurde 🥴 Wir putzen also die kommenden zwei Stunden gründlich, machen Wäsche, beziehen Betten, räumen auf etc. 🧼 Ganz nettes Plätzchen.., jetzt! Die Wohnung hat drei Schlafzimmer, wie auch drei Bäder und ist weder schallisoliert, noch winddicht, selbst bei geschlossenen Fenstern und Türen 🚪💨 Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit ist auch eine regelmäßige Durchlüftung nicht verkehrt. Ganz so wie in Berliner Altbauten 😅

    Tampico ist ein netter Ort, Internet haben wir aber nicht zu Hause, also spähen wir das nächstgelegene Café aus 🤓 Starbucks bietet sich ziemlich aufdringlich an und überzeugt auch durch großzügige Öffnungszeiten und tolles Internet 😋 Die sympathischeren, kleinen Cafés machen erst 9 Uhr auf, was mit unseren Terminen und der Zeitverschiebung von 7-8 Stunden nach Deutschland nicht immer klappt ⏰ Wir nutzen beide ausgiebig die Zeit am Rechner, zu Haus über Mobile Daten wie auch im Internet-Café. Da Jessy ein Quasi-Fast-Jobangebot hat, ihre Remote-Stelle auf Vollzeit zu erhöhen, sucht auch Philipp verstärkt nach Remote-Jobs, wie auch nach Stellen in Barcelona 🇪🇸

    Wir haben in Tampico viel Platz und Zeit für Yoga, Sport und eben Computerarbeit 👩🏼‍💻 Wir gehen fast täglich ausgiebig spazieren und knacken schnell mal den Halbmarathon, als wir den Strand erkunden wollen 🚶‍♂️🚶🏼‍♀️ Am Ende sind wir ganz schön fertig, aber nachdem der Gasherd funktioniert, können wir uns auch etwas Leckeres kochen. Das tut dem Körper und speziell dem Darm gut 🍲
    Tampico ist ebenfalls für seine Lagune inmitten der Stadt bekannt 🌴 Angeblich hat diese schon so einige Menschenleben gefordert 😳 Als wir an den zahlreichen, sich-in-der-Sonne-aalenden Krokodilen vorbeikommen, wissen wir auch warum 🐊 Die Innenstadt ist auch ganz nett und ziemlich trubelig. Der Strand beeindruckt uns nicht wirklich. Die tausenden Gäste entlang des kilometerlangen Strandes haben sichtlich eine gute Zeit 🏖 Trotz der Menge an Gäste, ist die Zahl an Besuchern hier reguliert. Man muss sich mit einer App registrieren, bevor es an den Strand geht; es scheint zu klappen 📲 Am nächsten Tag geht Jessy laufen und es regnet, das erste Mal seit Wochen 🌧 Perfect Timing zum Laufen 🏃🏼‍♀️😅 Wir spazieren später am Tag noch über die riesige Baustelle der neuen Arena von Tampico 🚧 Die zahlreichen Bauarbeiter schauen nicht schlecht, als wir unter Kränen und durch Baugerüste durchstaksen, aber wir lassen uns nichts anmerken und können bis zum Ende unbehelligt Sightseeing auf der Baustelle machen 🏗😃
    Kurz vor unserer Abreise in Ecuador machen wir uns am Rechner schon mal mit Ecuador vertraut und überlegen uns eine Reiseroute 🗺 Die Sicherheitswarnungen des Auswärtigen Amts nehmen wir natürlich auch wahr 🤞🏼

    Unser lieber Freund in Mexiko Stadt ist leider etwas nachlässig mit dem Antworten und so suchen wir uns ein Couchsurfing im Süden der Stadt 🛋 Der Bus nach CDMX (Ciudad de Mexico) ist vergleichsweise günstig 💰 und es ist der bisher beste Bus, zumindest von der Abwicklung her 🚌 Auf dem Weg zur Busstation fragt uns ein vorbeifahrender Autofahrer, ob er uns mitnehmen kann. So nette Leute! 🥰 Wir kommen ohne Hilfe an und auch der Bus hat weniger als eine Stunde Verspätung. Respekt! 👌
    Mit dem Elektrobus düsen wir von Nord nach Süd durch die 25-Mio.-Einwohner-Stadt in nur 30 Minuten ⚡️ Hier im Stadtviertel „Coyoacan“ empfängt uns unser freundlicher Host Mauricio 🙋🏻‍♂️ Er ist Mitte 30, arbeitet im Gesundheitsbereich und hat mit uns eine Ausnahme bei der Aufnahme von Couchsurfern in der Pandemie gemacht. Er ist nämlich schon geimpft 💉 Wir beziehen unser Zimmer mit eigenem, kleinen Bad und noch kleinerem Bett 🛏 Die Nähe im 90cm-breiten Bett ist auf die Dauer anstrengend, aber nicht, was uns abschrecken könnte 👩‍❤️‍💋‍👨

    Mauricio lädt uns ein, mit zu seinen Eltern in den benachbarten Bundesstaat Morelos zu kommen. Wir sind selbstverständlich dabei! 😃 Mit dem Bus dauert die Fahrt nur zwei Stunden 🚌 Mauricio hat einen Arzttermin und lässt uns gleich zu Anfang mit seiner verdutzten Familie und einem Zimmer ohne fließend Wasser oder Klopapier allein 😒 Dass er nach gut zwei Stunden wiederkommt, wissen wir da noch nicht. Wir machen uns mit seiner Familie bekannt, verkneifen uns den Toilettengang und streifen durch die Stadt 🚶🏼‍♀️🚶‍♂️Abends geht es daran nochmal gemeinsam mit Mauricio in die Stadt und wir probieren Tacos in einem neuen Laden 🌮 Ganz nett und ganz lecker 😋

    Am nächsten Tag fahren uns Mauricios Eltern zu „Las Estecas“, einem tropischen Naturpark mit einem halbwegs natürlichen Flusslauf, wo man auch schnorcheln und schwimmen kann 🤿 🏊🏻‍♀️ Sehr cool und super entspannend. Der Park ist gut besucht und jeder trägt (außer im Wasser 🤪) eine Maske 😷 Die Liegeplätze sind mit Schnüren abgesteckt sodass auch der Mindestabstand gewahrt ist 👍🏻 Mexiko kann auch weiter leben lassen in der Pandemie 👏 Mauricio hat auch eine sichtlich gute Zeit und wir haben das erste mal tiefgründigere Gespräche. Er erzählt uns von seinen verflossenen Liebhabern und wir philosophieren über gesellschaftliche Erwartungen 🗣 Seine Eltern holen uns auch wieder ab und waren dann an dem Tag insgesamt vier Stunden für uns im Auto 😟 Wir fühlen uns 15 Jahre zurückversetzt, aber hier hat die Familie noch ein anderes Konzept als in Deutschland 😅 Wir kaufen am Wegesrand exotische Früchte, wie Mamey und Guanabana 🍈 Sehr lecker, aber nicht immer so einfach zu essen.

    Im Zuge der Jobsuche tut sich ebenfalls die Suche nach einer sinnstiftenden Aufgabe im Leben auf. So startet Philipp mit seiner Social-Media-Karriere 😝 So werden ab sofort täglich Beiträge in Bezug auf ökologische und soziale Projekte auf WhatsApp, Instagram und Facebook gepostet 🙋🏼‍♂️🤳 Selbst wenn es nur eine Person inspiriert, sich neu zu interessieren oder gar umzudenken, hat es sich jedoch schon gelohnt 👏

    Am letzten Abend in Morelos wollen wir einen Mezcal, die rauchige Vorform von Tequila, mit Mauricio trinken gehen 🥃 So tapern wir ca. eine Stunde durch die Stadt, sehen einen Autounfall mit Verletzten, kriegen viel Sand in die Augen bei dem peitschenden Wind und werden durstiger bei jedem Schritt 😣 Schlussendlich wird es eine Bar mit zwei Liter Mojito im Angebot. Wir nehmen gleich vier Liter, aber die kommen auch erst nach zweieinhalb Snacktellern vorweg 😅 Der peitschende Wind bringt plötzlich die Hälfte der Getränkerechnung auf dem Gehweg angeblasen 💨 Philipp erspäht das sich im Wind wirbelnde Geld und der Abend ist gerettet 🍹🍹🍹🍹

    Am nächsten Tag kommen wir erst verspätet los. Die tiefe Ruhe von Mauricio ist uns noch fremd, aber wir schaffen den Bus 🚌 Naja, nachdem wir den ersten verpasst haben 😆 In Mexiko-Stadt geht es auch direkt zum Flughafen, wo Mauricio mit der städtischen Uni im Corona-Testzentrum arbeitet 🦠 Wir bekommen schnell und günstig den Antigen-Test 🧫 Hauptsache: negativ ✅ Nun noch „schnell“ die Altstadt erkunden, denn Mauricios Zeitmanagement ist naja sagen wir sehr mexikanisch und somit quasi nicht vorhanden 🤭 Ein Ticket für das komplette Metro-Netz der 25-Mio-Einwohner-Stadt kostet umgerechnet 20 Cent. Man kann hier über enorme Strecken unterwegs sein 🚎 Gleichzeitig sind die Bahnverbindung aber auch sehr schnell 🚇 Die historische Innenstadt ist von kolonialen Bauten und vielen Straßenhändlern geprägt. Beeidnruckend! Wie auch das Getümmel zur Pandemie Zeit auf den Straßen 🤪 Der Abschied fällt uns schwer, aber wir freuen uns auch schon sehr auf Ecuador, wo wir die nächsten 2-3 Monate verbringen werden 🇪🇨

    Nach etlichen Tests und Fragebögen am Flughafen sitzen wir glücklich im Flieger ✈️ Philipp bekommt wieder die doppelte Portion an glutenhaltigen Snacks und Jessy freut sich auf das vorher geschnippelte Obst 🙎🏼‍♂️💁🏼‍♀️ Die Nacht am Flughafen von Panama-Stadt zerrt noch an den Kräften, aber was sind schon 20 Stunden, wenn wir eigentlich 4 Wochen nach Französisch-Polynesien segeln wollten? 😄 Die Preise in Panama sind plötzlich vervielfacht, die Leute sehen ziemlich anders aus und die ganze Freundlichkeit ist auch gewichen. Wir wissen schon, warum Panama nicht so schnell auf unsere Favoriten-Liste kommt 🇵🇦 🚫 Umso mehr freuen wir uns schon auf unsere Gastgeberin in Guayaquil, Ecuador, die uns vom Flughafen abholen und für ein paar Tage beherbergen wird 🇪🇨
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  • Päivä 90

    Ecuador mit Corona & Couchsurfing PART 1

    11. huhtikuuta 2021, Ecuador ⋅ ⛅ 24 °C

    Mit Botox und mehr Schein als sein

    Die lange Anreise mit Übernachtung am Flughafen von Panama-Stadt sitzt uns noch in den Knochen, als wir in Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors, ankommen 🥱 In Panama mussten wir nach einer wenig erholsamen Nacht mit lauten Durchsagen und mehreren Polizei-/Militärkontrollen noch schnell einen Weiterflug buchen ✈️ Ohne den kommen wir nämlich nicht nach Ecuador 🇪🇨 Kurzerhand buchen wir einen Flug nach Peru, das Nachbarland mit ähnlichen Einreisebestimmungen aktuell wie Ecuador 🇵🇪 Der Rum vom Abend geistert noch durch den Kopf 🥃 Den hatten wir uns aus Protest gegenüber den teuren und ungesunden Snack-Möglichkeiten am Flughafen geholt und bei Netflix auf dem Handy verköstigt 😏 Den hatten wir uns auch nach den anfänglichen Strapazen auf dem panamerikanischen Flughafen verdient. Wir durften nämlich den Sicherheitsbereich des Flughafens nicht verlassen, um die Nacht in Ruhe im Inneren verbringen zu können 😴 Der Weiterflug war noch 18 Stunden hin und das Einchecken somit noch weitere 16 Stunden ⏳ Wir hatten so unsere Kommunikationsschwierigkeiten mit dem Personal, ob wir unser Gepäck abholen und wieder einchecken müssen oder es einfach bei der Gepäckabholung bleiben soll 🤔 Es schien uns zunächst nicht ganz Geheuer, aber wir hatten Zahnbürste und einen Extra-Schlüppi im Handgepäck und waren somit für Schlimmste gewappnet 🩲😅 Neben diesen Strapazen, erleichtert es uns sehr, dass Andrea, unsere Couchsurfing-Gastgeberin in Guayaquil, uns vom Flughafen abholen will 🚙 Unser Gepäck erscheint (tatsächlich 🙏) auf dem Laufband, dann noch eine Corona-Kontrolle und an den Grenzbeamten vorbei und so schon sind wir im tropisch-warmen Ecuador 🇪🇨 Wir sind gespannt! Es ist zwar auch Lateinamerika, aber auch ein paar Tausend Kilometer weiter südlich 🌎

    Andrea fährt mit uns in ihr Reihenhaus in einem Vorort von Guayaquil. Alle Wohnsiedlungen sind hier von Mauern umgeben und von Sicherheitspersonal bewacht 👮🏾‍♂️ Das sei hier so üblich, meint Andrea. Ihr Haus ist recht luxuriös, alles gefliest, neu möbliert, aber auch schwül warm mit 30 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit 🥵 Der kleinen langhaarigen Hundedame „Mika“ macht das auch zu schafffen, die schnell hechelnd breitbeinig auf den kühleren Fliesen liegt 🐶 Wenn Mika allerdings eine Mohrrübe wittert, ist sie ganz schnell ran und knabbert sie vollständig weg 🥕 Ein Kaninchen in Hundegestalt 🐰 Mika hat dazu noch eine Wie sie doppelt so große Plüschkarotte von ihrem Tierarzt bekommen, die sie über alles liebt und die wahrscheinlich nicht lange leben wird 😆 Corona-mäßig ist es etwas strenger in Ecuador. Wir haben eine nächtliche Ausgangssperre von 20-5 Uhr morgens, da hier auch die Fallzahlen höher sind als in Mexiko bzw. Deutschland 😷

    Wir erkunden am nächsten Tag die Stadt und sind sehr beeindruckt von der Architektur, dem bunten Treiben, den vielen Läden und Märkten und schlendern schwitzend durch die Metropole🚶🏼‍♀️🚶‍♂️ Besonders gefällt uns die sehr günstige Seilbahn, die über dem Zentrum und den benachbarten Fluss führt 🚡 Fast wie in Wuppertal 😛 Wir haben viel Positives aber auch Negatives von Ecuador gehört und schauen noch etwas respektvoll und kritisch auf das Land. Wir müssen zunächst ein Gefühl für Land und Leute bekommen 🧐 Dann wird das schon. Womit sie uns sofort gewinnen, ist die Vielfalt an Essensständen, die günstig sind und von netten Leuten betrieben werden 😋 Die Stadt ist vergleichsweise sauber und wir sehen maximal noch eine Handvoll anderer westlicher Touristen. Das war schon in Mexiko ein besonderes Gefühl 🤗 Andrea ist ca. 30, selbständig und wohnt mit ihrer Mutter zusammen, die aber für ein paar Tage bei einer Freundin übernachtet 🙋🏻‍♀️ Vermutlich sind wir der Grund dafür.

    Eine Freundin von Andrea lädt sie in ihr Strandhaus 2 Stunden entfernt ein und Andrea nimmt uns kurzerhand wie auch ihren Hund mit 😅 Das chaotische Autofahren ist auch in Ecuador ein beliebtes Hobby. Wir haben das Gefühl, dass abgesehen von Taxifahrern, die eine eigene Liga für sich bilden, die Autofahrer hier bekloppter fahren, je dicker und teurer das Auto ist: das Auto als eine Verlängerung des Egos 🙄 🚗 Andreas vielfach schönheitsoperierte und ziemlich wohlhabende Freundin fährt genauso schlecht wie Andrea. So wird uns eben also ziemlich schnell schlecht 🤢 On Top sitzen wir komplett eingebaut mit Möbelstücken und hechelnd-nervösem Hund auf dem Schoß auf der Rückbank 🤯 Wir, also wir zwei, hatten schon den Proviant wie auch das komplette Gepäck eingeladen, was für Andrea augenscheinlich selbstverständlich war. Wertschätzung sieht anders aus 🤨 Mika wurde vergessen eine Beruhigungstablette vor der Fahrt zu geben, weshalb die Fahrt für sie mindestens so aufregend war wie für uns 🥺 Auf dem großen Anwesen angekommen, werden wir von dem Personal begrüßt, was von Andreas Freundin herablassend aufgefordert wird, die Taschen in unsere Zimmer zu bringen 😓 Wir helfen natürlich mit und werden von den beiden Grazien verdutzt beäugt, sie schlendern dann aber schon weiter über das Anwesen. Das ist allerdings wirklich traumhaft schön und direkt am Strand gelegen 🏝 Die Familie Quirola hat vor zwei Generationen einen der größten Meeresfrüchte-Betriebe Ecuadors aufgebaut (Quirola Group) 🦞 und gehört mittlerweile zu dem wohlhabendsten Prozent des Landes 💰 Das lässt Nicole, die älteste Tochter, auch raushängen wo sie nur kann 💁🏽‍♀️ So auch auf ihrem Instagram Account: https://instagram.com/nickicevallos?igshid=1hm3… Erschreckend und schon bemitleidenswert ist wie sie ungeschminkt im Profil Michael Jackson ähnlich sieht 🕺 Andrea versucht ihr nachzueifern, wirkt dabei aber ziemlich unglaubwürdig 🙋🏻‍♀️ Aber wir sind zu Gast und wollen uns nicht beschweren... Wichtig ist, dass der Strand toll ist, das Wasser warm und wir ein eigenes Zimmer haben 🤗 Nachdem wir für die Runde Essen gemacht und abgewaschen haben, verfolgen wir noch den Ausgang der Präsidenten-Stichwahl des Landes 🇪🇨 Es gewinnt der Favorit von Andrea und ihrer Freundin, ein wirtschaftsnaher Demokrat. Somit ist der Abend gerettet.

    Mit Yoga am Strand starten wir den Tag und versuchen bei den vielen Sandflies ruhig zu bleiben 🧘🏼‍♂️🪰 Ein flüchtiger Freund von Nicole kommt vorbei und wir fahren 2,5 Stunden an irgendeinen anderen Strand. Die kurvige Fahrt ist recht nervig, da Jessi den bescheidenen Mittelplatz hinten bekommen hat 😡Warum wir die vielen anderen Strände links liegen gelassen haben, verstehen wir immer noch nicht 🤷🏼‍♀️ Wir freunden uns mit dem Kanadier auf der Rückbank an. Ganz nett. Hat aber mehr Bock auf Jetski und Pizza, was auch die Unterhaltung nicht so tiefgründig werden lässt 😕 Am Strand angekommen, machen Andrea und ihre Freundin zahlreiche Instagram-Stories. Wir Bleichgesichter versuchen uns in den einzig vorhanden Schatten in der Mittagssonne zu retten 🏖 Die Wellen laden nicht zum Baden ein, selbst beim leichten Toilettengang ist es schwer, auf den Beinen zu bleiben 🌊 Leider gibt es auch hier jede Menge Müll am Strand. So auch in einer riesigen toten Schildkröte, die wir beim Müll aufsammeln finden und welche voller Fischernetze im Inneren ist 🐢 😭 Zurück im Auto hat Nicole Durst und will dass Andrea aussteigt und ihr was holt. Andrea will das ebenfalls nicht und fordert einen leicht verdutzen älteren Herren an der Straße auf ihnen Wasser zu kaufen... 💧 Selbst die nächstbesten Polizisten werden mit “Ey, chicos” herangerufen, um nach dem Weg zu fragen 🤦🏼‍♀️ Fremdschämen ist kein Ausdruck! Die beiden Möchtegern-Neureiche legen wirklich eine widerliche Art an den Tag, und sind gleichzeitig zu bemitleiden 😒 Andrea ist Einzelkind und bekommt von ihrer Mutter, Immobilien-Maklerin, keine Liebe oder Anerkennung 💔 Ihre wohlhabende Freundin wird von ihrer superreichen Oma nicht mehr durchgefüttert und von der Mutter aus dem Haus geschmissen, sodass sie in das riesige Strandanwesen zieht und versucht mit Bademode ein wenig Einkommen zu generieren 👙 Ihre operierten Brüste, aufgepolsterten Pobacken, gerichtete Nase, aufgespritzten Lippen, sowie die Fettabsaugung vom Bauch helfen zumindest um Aufmerksamkeit zu bekommen 🙁 Wir setzen mehr als 20 Mal auf Geschwindigkeits-Begrenzern auf und verursachen 10 Beinahe-Unfälle, wobei sich schon Bauarbeiter die Augen zuhalten, als wir auf sie zu fahren 😫 Andrea verrät uns außerdem, dass sie nur deswegen ein so großes Auto hat (Pickup), weil sie sich dadurch sicherer und größer fühlt 🚙 Sie kann nämlich nicht gut Auto fahren und hat schon so einige Autoschrammen durch schlechte Manöver fabriziert 😂 Als krönenden Abschluss geht es zum Italiener in einem Hippie-/Aussteiger-Ort, wo Jessy original gar nichts essen darf. Das ist den beiden Damen natürlich herzlich egal 😑 Dann isst Andrea aus Versehen das Essen von der Freundin, aber die Freundin will Andreas Essen nicht. Somit geht aus Kulanz das Essen wieder zurück und es kommt ein neues... Uns kommt immer wieder das Lied von den Prinzen „Schwein sein“ in den Kopf 🤣 Wir trinken Bier und Wein und ziehen alleine durch den Ort bis die beiden fertig gespeist haben 🍻🍷

    Nach drei Nächten am Strand und 2 großen Säcken voll Strandmüll sind wir wieder auf Abruf bereit und machen uns auf den Rückweg 😌 In Samborondon, dem Vorort von Guayaquil in dem Andrea wohnt, angekommen, überkommen Philipp dann Kopf- und Gliederschmerzen, die auch drei Tage anhalten. Corona? 🤒 Oder doch die fiesen Mücken und Sandflies am Strand? 😟 Die nächsten Tage bleiben wir zu Hause und machen mal wieder ein wenig Schreibtischarbeit 👩🏼‍💻 Die Haushaltshilfe ist jetzt auch in Andreas Haus, genauso wie ihre Mutter und eine weitere Haushaltshilfe von der Oma: Full House 🏡 Die beiden Hilfen haben von früh bis spät zu ackern und machen gründlich sauber, kochen/ frittieren Essen und springen, wenn eine der beiden Grazien schreit. Die Mango fällt nicht weit vom Stamm... 😜 Mika, die Haushündin, bekommt am nächsten Tag endlich die auf dem Boden schleifenden und vor den Augen wie Gardinen hängenden Haare gestutzt 💇‍♀️ Andrea berät uns an einem Abend in Bezug auf unsere Geschäftsideen, weil sie auch schon Unternehmen gegründet hat und selbständig ist. Einen sozialen Verein hat sie auch gegründet zur Unterstützung von weiblichen Unternehmensgründerinnen. Diesen Verein hat sie aber mit dem Beginn der Pandemie aus Geldmangel stillgelegt 💸 Wir können ihr auch ein paar Ratschläge in Bezug auf ihre Unternehmensideen geben. Durch ihr Wirtschaftsstudium lernt sie gerade noch ein wenig Theorie 👩🏻‍🏫 Später merken wir, wie wenig hinter ihren angeblich, ausgebuchten Events steckt: nicht viel! Homepages gibt es nicht mehr und die versprochenen Vorschläge, die sie uns zusenden will, kommen auch nach mehrmaligem Nachfragen nach vier Wochen nicht an. Naja war trotzdem nett sich auszutauschen 😌

    Zum Abschluss gibt es noch ein gestelltes Gruppenfoto mit Haushaltshilfe und eine komisch-herzliche Umarmung der Mutter 📸 Dann sind wir schon mit dem Uber auf dem Weg zu dem wahrscheinlich größten Busbahnhof, den wir bis dahin je gesehen haben 🚌 Der Bus beschallt uns wieder laut mit Filmen und eine nette Dame mit Mops auf dem Schoß spricht uns an. Im Smalltalk erfahren wir m, dass wir dem Busfahrer oder seinem Geld-einsammelnden Helfer Bescheid geben müssen, wenn wir aussteigen wollen 😮 Das Bus-Terminal von Santa Rosa fährt er nämlich nur halbherzig an, stoppt nicht und fährt ohne Ankündigung weiter. Er macht einen Schlenker für uns zurück, setzt uns an einer Tankstelle ab und ruft uns ein Motorrad-Taxi (TukTuk) ran 🛺

    Leo Roja, Ameisen und Busstreik

    Wir wissen noch nicht so ganz, was uns in Santa Rosa erwartet. Nachdem wir mit Andrea ausgiebig und halbprofessionell unsere Reiseroute geplant haben, schreiben wir fast im Akkord Couchsurfing-Gastgeber an 👨🏼‍💻 Die Rückmeldungen sind spärlich, aber das ist uns auch unter Pandemie-Bedingungen in den kleinen Ortschaften im Vorfeld klar 🤷🏼‍♀️ Santa Rosa war nicht auf dem Plan, aber es ist weit und breit der einzige Ort, wo wir eine Couch gefunden haben 🛋 Christian, unser Gastgeber hier hat uns sofort die Übernachtung bestätigt und abgesehen von seinem unverständlichen Spanisch, stets nett und flexibel reagiert 🙋🏽‍♂️ Als wir ankommen, hören wir laute Bässe von der Dachterrasse 🔊 Unser klingeln wird dadurch überhört, aber ein Freund von Christian holt uns nach einer Weile rein. Oben im Haus findet gerade eine (illegale) Techno-Geburtstagsfeier statt, zu der uns Christian mitnimmt 💃🕺 Circa 15 Leute, um die 20 tanzen hier und trinken Bier 🍻 Das mit dem Bier gefällt uns schon mal 🤪

    Bei der Unterhaltung mit unserem Host Christian verstehen wir maximal ein Viertel bei der Lautstärke und seiner undeutlichen Aussprache. Lächeln und Nicken 😁 In Mexiko dachten wir, wir wären schon ganz gut. Die Sprachlern-App Duolingo hat uns sogar denken lassen, dass wir ziemlich gut sind(vor allem im Anfänger-Level), aber die bittere Wahrheit war anders. Trotzdem ganz nett hier 😅 Wir gehen noch schnell einkaufen, denn ab 20 Uhr ist wieder Ausgangssperre 🛍 Noch haben wir ein komisches Gefühl in dem Land, aber das soll sich in den nächsten Tagen ändern. Erst mal ist aber die Polizei vor Christians Haus, da der Nachbar die Feier gefilmt und die Bullen gerufen hat 🤨 Die Feiergemeinde hat alle Lichter ausgemacht und versteckt sich schweigend im Hausflur. Mehrere Male gegen das Metallgitter geklopft und die Polizei fährt wieder los 👮🏾‍♂️ Die Leute machen auch, dass sie nach Hause kommen. Wir essen währenddessen unseren Salat und schauen wir uns von Christian für uns ausgesuchte ecuadorianische Musik auf YouTube an 🥗 Er ist ein großer Fan von Leo Rojas https://youtu.be/uOIHHMnI_Ig (ab Minute 2 wird es schwer die Salatblätter im Mund zu behalten 🤣 ) sowie dem Song „Ecuador“ https://youtu.be/9cQlVww0zKo von Sash 😂 Da kommen Erinnerungen hoch 💭
    Was für ein Start und was für ein Kontrast zu Andrea als Gastgeberin! 🤪

    Christian hat eine 2-Raum-Wohnung mit einem Mini-Fenster, ansonsten bleibt die Wohnungstür und das Flurfenster zur Straße offen 🚪 Es ist tropisch warm und es weht fast kein Lüftchen 💨 Er überlässt uns sein Schlafzimmer und schläft selbst auf der Couch 🛋 So geht Couchsurfing anscheinend auch. Durch die Hitze schlafen wir leider nicht so gut. Christian hat den einzigen Ventilator in der Wohnung bei sich stehen 🥵 Bei Andrea konnten wir noch auf die Klimaanlage bauen, nun heißt es Schwitzen! Überall rennen winzig kleine Ameisen rum, übers Essen, im Bett, im Bad 🐜 Des Nachts scheinen diese Biester auch zu beißen oder es sind diese kleinen Mücken🦟

    Wir erkunden mit Christian in den nächsten Tagen den Ort und fahren mit ihm in nahe gelegene, versteckte Erholungsgebiete mit Wasserfällen, Bergbächen und viel Wald und Natur 🌿 Wir sind die Attraktionen der Dörfer und Christian mimt stolz den Fremdenführer 💁🏾‍♂️ Je kleiner der Ort, desto mehr Müll scheint hier rumzuliegen. Wir ermutigen Christian mit uns rings um den traumhaft schönen Wasserfall den Müll wegzuräumen 💪🏻 Die fünf prallen Tüten tragen wir ins nächste Dorf und Christian ist sichtlich inspiriert und spricht Leute auf die Vermüllung der Natur an. Er liebt sein Land und die Natur 😊 Er spricht zwar nur Spanisch und wir kommen kaum hinterher, aber er hat ein gutes Herz und braucht auch nicht immer eine Antwort, um bestätigt zu grinsen 😄 Santa Rosa kriegen wir auch noch gezeigt und dürfen an jedem zweiten Springbrunnen für ein gestelltes Foto posieren 😬 📸 Christian ist auch nie pünktlich, aber so haben wir das auch schon in Mexiko kennengelernt 😅 An Verabredungen kann man sich orientieren. Das müssen wir noch lernen. Es funktioniert eben anders in Lateinamerika 🌎 So gibt es auch kurzer Hand landesweite Streiks der Fernbusse, wenn die Spritpreise erhöht werden 🚌 Wir kommen somit auch nicht weiter und zwei geplante Orte schauen wir uns somit nicht an 😒

    Wir sind nicht gut drauf und frustriert, dass es nicht so vorangeht, wie geplant. Wenn wir jedoch die Tagesschau sehen, wissen wir, dass es zu Hause gerade auch nicht besser ist 😩 Zudem kommen die Symptome die Philipp in der vorherigen Woche hatte nun bei Jessy durch 🤒 Leichtes Fieber, Gliederschmerzen, Schwäche... wir halten uns zurück und machen langsam 😐 Philipp geht es derweil wieder prächtig 💪🏻 Wir verbringen nachmittags/ abends Zeit mit Christian und sprechen über Ecuador, Natur, Politik, Geschichte, Fußball, Essen etc. Wir verstehen ihn immer besser. Er scheint sich auch mehr Mühe in der Aussprache zu geben 🗣 Er labert uns aber trotzdem dicht und wir suchen immer wieder das Weite 😅 Er macht einfach keine Pause und überfällt uns mit Fragen und hört nicht auf uns anzustarren und um Bestätigung bettelnd vollzutexten 🙎🏼‍♂️ Wir wechseln uns an der Kommunikations-Front ab und sind froh, tagsüber allein in der Wohnung zu sein, wenn er arbeiten ist 💆🏼‍♀️ Jessy fühlt sich derzeit immer noch schlapp, aber nicht schlimmer! Wir bekommen auch mit, dass es aktuell die wärmste Jahreszeit ist und gleichzeitig am meisten regnet 🌧

    Die Wahlen vor Kurzem wirken nach und es gibt ein Alkoholverbot 🚫 Somit müssen wir über Umwege uns ziemlich teuer Bier organisieren, weil Jessys Schwester mit einer digitalen Geburtstagsfeier überrascht werden soll 🥳 Und die soll nicht trocken sein! Die Umstände war es wert und es lief hervorragend. Zum Schluss waren die Beteiligten leicht angetütert und bei uns war es gerade kurz nach Mittag 😜 Da waren Jessys Kopf- und Gliederschmerzen auch schnell vergessen. Wir fahren mit Christian wieder in die Natur und die Abkühlung am Fluss tut gut. Generell einmal am Tag aus der Wohnung ohne Fenster zu kommen, aber eben mit Abstand und Maske 😷 Christian hatte Corona, also da mussten wir nichts befürchten 😐

    So langsam nervt uns Santa Rosa. Wir sind insgesamt eine Woche hier, aber zwei bis drei Tage, inklusive der Ausflüge hätten locker gereicht. Grade als unsere Laune noch schlechter wird und unsere Streichereien mehr werden, fahren die Busse wieder 🚌🙏 Jessy agiert noch schnell als Zweitprüferin bei einer digitalen Verteidigung einer Masterarbeit in Berlin (mit Auszeichnung!) 👩🏼‍🏫 und schwups, geht es los Richtung Berge ⛰
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  • Päivä 102

    Ecuador mit Corona & Couchsurfing PART 2

    23. huhtikuuta 2021, Ecuador ⋅ ☁️ 11 °C

    Die Bergluft schmeckt und riecht leider nicht...

    Der Ort Cuenca ist wesentlich größer und auch höher gelegen: 2.500m und unser Gastgeber Pedro hat seine Maisonette-Wohnung noch mal ein wenig höher auf ca. 2.800m über Meeresspiegel 😳 Die Busse sind wesentlich günstiger in Ecuador als in Mexiko, was sicherlich auch an den niedrigen Spritpreisen liegt (ca. 25 Cent je Liter) 💵 Beim Fahrstil unterscheiden sich die beiden Länder aber kaum, und wir müssen schon bald unsere Handy-Aktivität im Bus einstellen, aufgrund von aufkommender Übelkeit 🤮 Wir kommen in Cuenca mit ordentlich Verspätung im Regen an ⛈ Das erste Lockdown-Wochenende steht bevor und wir müssen bis 20 Uhr zu Hause sein und bis Montag 5 Uhr drinnen bleiben 🚷 Eine Stunde vor Ausgangssperre im strömenden Regen ein Taxi zu finden und das auch noch bei absolutem Verkehrschaos, ist gar nicht so einfach 😖 Wir wollen natürlich auch noch Proviant fürs Wochenende einkaufen 🛍 Da sind wir aber ebenfalls nicht die einzigen. Mit großen und kleinen Rucksäcken und 3-4 Tüten voll mit Obst, Gemüse, Reis, Nüssen etc. kommen wir 19:50 Uhr bei Pedro an und sind heilfroh und leicht entnervt 😬 Pedro wirkt kauzig in den ersten Minuten 🙋🏻‍♂️ Er kommt aber gerade von einer Fahrradtour (insgesamt über 300km) zurück und ist kräftemäßig völlig am Ende, durchgefroren und kann seine Rolle als Gastgeber nicht wirklich ausfüllen 🚴‍♂️ Auch hier bietet der Gastgeber uns sein Schlafzimmer an 🛏 Scheint hier zum guten Ton zu gehören. Wir sind sehr glücklich darüber und gehen nach kurzem Gespräch und Snack ins Bett 🥱

    In Cuenca, auf 2.800m Höhe ist es schon deutlich kälter, speziell in der Nacht, wo die Temperatur auf 10 Grad fällt 🥶 Erinnerungen aus Neuseeland werden wach. Am nächsten Tag ist Pedro schon besser drauf, wir haben aufgrund von dünner Luft und gelegentlicher Schnappatmung nicht so gut geschlafen 🥴 Wir erzählen viel, kochen zusammen und verbringen Zeit auf der sonnigen, kleinen Dachterrasse mit tollem Blick über die Stadt und machen Yoga 🧘🏼‍♀️ Wir erfahren von Pedro, dass er sehr sportlich ist, viel läuft, sehr viel Fahrrad fährt und sich bei der Critical Mass-Bewegung in Cuenca für bessere Fahrradwege einsetzt 🤩 Sein Vater ist quasi-Priester und seine Mutter Yoga-Lehrerin. Davon hat er jeweils eine Scheibe abbekommen. Am Sonntag verbringen wir auch mal wieder einige Zeit vor dem Rechner und telefonieren mit Familie und Freunden 📱 Abends kommt Pedros Vater vorbei, weil ihm langweilig ist. Er ist recht Macho-mäßig, wie einige mittelaltrige Herren in Ecuador. Wir haben Suppe gekocht und die scheint ihm sehr gut zu schmecken 🍲 Wir erzählen viel über Politik und Geschichte, mal wieder 100% auf spanisch 💪🏻 Pedro verrät uns, dass sein Vater mehrere Male schon jeweils einen Monat lang im Gefängnis gesessen hat, was man muss, wenn man mit über 1,5 Promille Alkohol im Blut am Steuer erwischt wird 🍺 Danach schauen die beiden noch einen ballernden Kriegs-/Actionfilm, wofür die Ecuadorianer auch eine gewisse Vorliebe haben. Ach ja, und für König der Löwen 🦁 so zumindest die auf höchste Lautstärke gestellten Filme in den Fernstrecken-Bussen 🚌

    Pedro nimmt Philipp auf eine Berg-und-Tal-Lauftour am nächsten Morgen mit. Jessy streikt, weil die Kopf- und Gliederschmerzen noch nicht ganz weg sind 😪 Nach einem ruhigen Wochenende und ein wenig Genesungszeit geht es aber „bergauf“. So können wir uns einen Tag in den Thermalbädern von Baños gönnen. Hier verbringen wir den Nachmittag mit Thermal-Wasser, türkischem Bad, Heiß-Kalt-Bädern und Zeit auf dem Liegestuhl 🧖‍♀️ Ein paar ältere Herren sind auch vor Ort, sonst genießen wir die Ruhe in den Bergen 💆🏼‍♂️Wir stapfen dann zu Fuß wieder zurück und nehmen uns bei aufkommenden Regen ein Taxi nach Hause 🚕 Die Taxis in Cuenca haben alle ein Taxometer und selbst Uber hat sich aus dem Ort wieder zurückgezogen, weil es nicht konkurrenzfähig ist. Wir sind begeistert und nutzen die günstigen und verlässlichen Taxis gerne, grade bei den Höhenmetern 😃 Obwohl wir auch genauso gern durch die Stadt laufen. An einem Tag auch 25km 😛 Der Halbmarathon in den Knochen lässt sich gut ertragen, wenn auf der Höhe regelmäßig ein Hochdruckgebiet ist. Somit ist jeder Tag, selbst bei kurzzeitigem Starkregen, ein schöner Tag 🌞

    Wir bleiben ein paar Tage länger, da es uns hier gut geht und wir auch noch keinen Plan für die Weiterreise haben 🗺 Wir bekommen mit, dass wir am kommenden Wochenende auch wieder Ausgangssperre haben und somit am Freitag schon in Ayampe anreisen müssen. Ayampe ist der Ort, wo wir unsere Yoga-Ausbildung den Mai über machen werden 🧘🏼‍♀️ Zunächst schauen wir uns aber noch die Anden-Orte Loja und Vilcabamba im südlichsten Zipfel Ecuadors an 😍 In den zwei Tagen sitzen wir zwar 12 Stunden in Bussen, aber allein die Fahrt durch die kräftig grünen Bergwälder und Täler ist atemberaubend 🚌 Die Nacht verbringen wir in Loja, wo wir uns ausnahmsweise mal ein Airbnb genehmigen 😌 Etwas von den Snacks aus den Straßenküchen Lojas bekommt Jessy nicht und sie verbringt in der Nacht einige Zeit im Bad 🤮 Glutenfrei gehts eben besser... Wir stehen frühmorgens noch im Dunkeln auf und machen uns auf den Weg nach Vilcabamba. Der kleine Ort versprüht eine tiefe Ruhe und die vielen Aussteiger, vorrangig Amis, machen den Ort international ✌🏻 Hippies mit Gitarren und Künstler aller Art inklusive 🤹🏼 In dem einzigen Internet-Café lassen wir uns für zwei Stunden nieder. Es regnet nämlich und der Bananen-Kakao-Smoothie schmeckt hier verdammt lecker 🤤 Jessy nutzt die Zeit für ein Gespräch mit ihrem Chef und Philipp kümmert sich um hoffnungsfrohe Anfrage für unsere Ferienwohnung in Friedrichskoog 🏡

    Zurück in Cuenca stapfen wir noch auf den höchsten Aussichtpunkt und es fängt, wie jeden Tag, an zu regnen ⛰ Wir genehmigen uns in einer Bar mit Aussicht über die Stadt das Corona-Special: 4 Corona zum Preis von 3. Für uns regnet es also Coronas 🍻 Auf dem Rückweg machen wir wieder Bekanntschaft mit Hunden aller Art. Es scheint, als ob in Ecuador nicht nur in Natur, sondern auch unter den Hunden eine große Vielfalt herrscht. Schäferhund in Dackelformat beispielsweise 🐕 Am letzten Abend sprechen wir wieder mit Pedro. Das heißt: er redet von sich und wir versuchen einen Dialog aufzubauen 🙄 Bei vielen Hosts haben wir das Gefühl, dass sie viel Redebedürfnis, aber auch stark Bestätigung und Anerkennung brauchen. Geben wir natürlich gern, solange es uns halbwegs gut geht und wir uns gerade nicht in den Haaren haben 😬 Eine gute Möglichkeit miteinander Zeit zu verbringen, ist ein Filmabend 🍿 Wir schauen den Film „Wir sind jung, wir sind stark“ (auf Netflix) und werden dabei sentimental und auch fast ein bisschen wütend, als Pedro unwissend über Hitler Grüße lacht 🤭 Wir sind froh am nächsten Tag weiterzukommen und sind schon in Dauerkommunikation mit der Yoga-Leiterin und einer Mit-Studentin aus den USA, die wir mit nach Ayampe nehmen sollen. Machen wir gern, obwohl die liebe Nadia ganz schön anstrengend ist 🤯 Da könne wir unsere Yoga-Qualitäten gleich üben 🧘🏼‍♀️

    Bei der Abreise aus Cuenca, ist der Geruchs- und Geschmackssinn von Jessy halbwegs wieder zurück. Das war neben den Schmerzen und der Schwäche ein unangenehmes Symptom von ...(Corona?) 😳 Es deutet alles daraufhin, dass wir es beide hatten und sind froh auf Abstand gegangen zu sein, naja außer zu unseren Hosts. Die hatten jedoch alle vorher schon Corona und leider stellten wir erst beim letztes Host fest, dass es auch bei uns Corona sein könnte und doch keine einfache Erkältung wegen der Klimaanlage oder eine Dengue-Infektion von einer Mücke... 😖 Jessy verabschiedet sich für den Yoga-Monat, wie gewohnt professionell, von ihren Kollegen mit einer kleinen Präsentation 💁🏼‍♀️ Kurz darauf sitzen wir für ca. 10 Stunden (mit Unterbrechung) in Bussen quer durch den Süden Ecuadors 🚌 Unsere Mitreisende Nadia ist auch sehr aufgeregt und wir nehmen sie an die Hand. Sie hätte sich sonst wahrscheinlich einfach ein Taxi für 100$ bestellt 😅 Wir organisieren uns auf dem Weg noch Essen für das Wochenende, da die Ausgangssperre am Freitag Abend wieder direkt bevorsteht 🛍 Glücklich und erschöpft kommen wir im Dunkeln in Ayampe an und werden freudig von Maria-Elena, der Yogaausbildungs-Leiterin, und Jenn, einer Lehrerin, in Empfang genommen 🙋🏻‍♀️🙋🏽 Wir beziehen unsere Strandhütte, verscheuchen ein paar Kakerlaken und machen es uns gemütlich 🥰
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  • Päivä 111

    Yoga Teacher Training am Strand

    2. toukokuuta 2021, Ecuador ⋅ ☁️ 26 °C

    Die erste Nacht mit dem ohrenbetäubenden Rauschen des Ozeans ist noch etwas ungewohnt, genauso wie das Rascheln der Zweige auf dem Dach, dass Philipp zuerst als Schlange verdächtigte 🐍 😅
    Wir nehmen am nächsten Montag gleich die erste Yoga-Stunde wahr, die zwar noch nicht im Rahmen des 28-Tage-Yoga-Trainings ist, aber uns schon gut fordert
    💪🏻 Das ist auch die erste gemeinsame Yogastunde, die wir zwei miteinander haben, abgesehen von den Youtube-Yoga-Sessions 🙌🏻

    Wir lernen weitere Teilnehmer und Lehrer bzw. Personal/ Eigentümer von „Otra Ola“ kennen, auf deren Gelände unsere Hütte 🛖 und ein Café inkl. überdachter Yoga-Plattform sind 🧘🏼‍♀️ Wir holen am Nachmittag die am Vortag wegen uns verschobene Eröffnungsfeier nach, mit nicht berauschendem Essen, dafür aber ersten Gesprächen mit den 5 weiteren Teilnehmern, einer Einführungsrunde mit Maria-Elena (Leiterin), ihrem Mann Hugo und ihrer Tochter Leelah, die uns hauptsächlich anleiten wird 🙋🏻‍♀️🙋🏻‍♂️🙋🏽‍♀️ Es kommt gleich eine familiäre Stimmung auf in dieser kleinen Runde. Alle sind freundlich und nett und das Wetter spielt auch mit ☀️

    Das Wetter soll sich in den nächsten Wochen jedoch ändern, denn auch in Ecuador gibt es Sommer und Winter 🇪🇨 Allerdings wird dieser Umschwung von uns Deutschen mit einem Lächeln beäugt,denn wir reden immer noch 20 Grad und ein wenig Regen 😄 geht schlimmer! Was allerdings mit dem Regen einhergeht und besonders Jessy, aber ach alle anderen Teilnehmer stört, sind die Mücken 🦟 Gut das wir in unserem Willkommens-Beutel, inklusive 400 Seiten DIN A4 Yogabuch, auch Mückenspray bekommen 😅

    Für die dennoch juckenden Stiche entschädigt der Ozean. Das Meer ist warm und wir haben einen tollen Strand direkt vor der Hütte 🏝 Der kleine Baywatch-Turm am Strand wirkt recht professionell, die Rettungsschwimmer sind aber freiwillig dort oben, wie wir später erfahren 🏊🏻‍♂️ Die Strömung und die Wellen laden nicht so wirklich zum entspannten Baden oder Schwimmen ein. Dafür sind aber jeden Tag zahlreiche Surfer im Wasser 🏄‍♂️ Ayampe ist auch bekannt für seine Wellen und es gibt mehrere Surfschulen und es ist der Einheimischen liebste Beschäftigung 🤙🏼

    Wir haben auch eine Surfstunde in unserem Programm in der ersten Woche und wagen uns nach kurzer Trockenübung am Strand in die seichten Wellen 🌊 Es klappt schon ziemlich gut nach so kurzer Vorbereitungszeit und wir schaffen es beide, auf dem Brett stehend ein paar Meter zu surfen 🏄🏄‍♀️ Ein tolles Erfolgserlebnis und wir fühlen uns schon halb integriert in die lokale Hippie- und Aussteigergemeinde ✌🏻 Es gibt hier viele westliche Leute, vorallem aus Nordamerika, aber auch Leute aus Europa und anderer Länder Südamerikas, die Dich hier niedergelassen haben. Es ist ein junger Ort mit Hauptsprache Spanisch, was uns positiv überrascht 🤩 Neben dem allseits präsenten Cannabis-Geruch, sind überall Hunde 🐕 am Strand, auf den Grundstücken und sandigen Wegen, Hundekacke inklusive 💩 Eine Katze 🐈 verirrt sich mehrere Male zu uns in den 1. Stock, wird aber zügig von Philipp des Raumes verwiesen (wie gut das Katzen immer auf allen Vieren landen) 😬

    In Ayampe gibt es nicht viel Lebensmittel zu kaufen, dafür müssen wir mit dem Bus oder Taxi 20 Minuten in die nächste Stadt nach Puerto Lopez fahren 🚌 🚕 Wir stellen schnell fest, dass wir mit die einzigen sind, die kochen und blockieren mit unserem Arsenal an Gemüse und Obst ein Drittel des Gemeinschafts-Kühlschranks 🥦🍅🥭 Wir grooven uns aber schnell ein in der Küche mit den anderen Bewohnern 🙂

    Wir bekommen jeden Tag Frühstück, was vegan ist, aber nur bedingt glutenfrei 😒 In unserer Gruppe hat auch Nadia aus den USA mit Gluten Probleme. Frühstück gibt es bei einem jungen Pärchen aus Kuwait, das gerade ihr Café hier eröffnet hat 🙋🏽‍♀️🙋🏽‍♂️ Nach den ersten Frühstücken gibt es schon einige Punkte zu bemängeln, besonders in Bezug auf das glutenfreie Essen, aber auch Pünktlichkeit und Obstangebot 🙍🏼‍♀️🙎🏼‍♂️ Daraufhin gibt es dann Essen wie auch Getränke eher an 9:00 Uhr dran, zu der Zeit, zu der wir täglich frühstücken und nicht erst nach 45 Minuten Wartezeit 😑 Es werden auch jetzt Früchte, wie Bananen und Wassermelone angeboten, die es in Ecuador im Überfluss gibt und auch gibt es jetzt mehr glutenfreie Optionen 🤗 Vorher haben Jessy und Nadia einfach kein Brot / Müsli / Kuchen bekommen. Aber wer nicht fragt, der nicht gewinnt! Oder so ähnlich 😅

    Unsere Yogi-Gruppe ist sehr unterschiedlich:
    Es gibt die gerade 18 Jahre alt gewordene Ania (Halb-Polin), die mit ihrer Mutter in Ayampe ist 🙋🏻‍♀️
    Die Ende 30-jährige Kami aus Kalifornien, die schon seit ein paar Monaten in Ayampe lebt, seit die Beziehung mit ihrem Freund in die Brüche gegangen ist 🙋🏽‍♀️
    Emma ist Ende 20, kommt aus England, reist aber schon seit 2-3 Jahren in Südamerika und unterrichtet online Englisch 🙋🏽‍♀️
    Nadia, unsere Mitfahrerin aus Cuenca, Anfang 30 aus Milwaukee, ist Veteranin und schon durch manch schwere Zeiten gegangen 🙋🏻‍♀️
    Nadia wohnt mit Pame in einem Zimmer des Otra Ola Hostels. Sie ist auch Ende 20, kommt aus und lebt in Quito - die einzige aus Ecuador 🇪🇨🙋🏼‍♀️
    Und dann noch wir 2.
    Die Charaktere sind noch unterschiedlicher als die Herkunft bzw. die Biografie der Teilnehmer, was einerseits sehr spannend ist, andererseits aber auch teilweise zu gespannten Nerven führt 😣 Speziell das Pünktlichsein, das Helfen beim Auf- und Abbau, wie auch generell respektvolles Verhalten untereinander ist nicht bei allen Teilnehmer so ausgeprägt oder generell vorhanden, wie wir uns das manchmal wünschen. Auch dadurch lernen wir, kotzen darüber ab und meditieren wieder 🤪

    Wie wir schnell mitbekommen, ist das komplette Yoga-Teacher-Training ein Familien-Business: Neben Maria-Elena, Hugo und Leelah, kommt auch Chris (Leelahs Bruder) zum Unterrichten vorbei 🙋🏽‍♂️ Es gibt aber auch 3-4 weitere Lehrer im Programm, die entweder den Kurs schon mal selbst absolviert haben oder von der Yoga-Schule vor Ort sind. Maria-Elena hält nämlich normalerweise ihre Trainings in den Bergen, in Cuenca ⛰ Zur Abwechslung, was uns auch gelockt hatte, wollte sie es am Strand stattfinden lassen 🏝 Glück für uns. Die Familie kümmert sich wirklich sehr gut um die Gruppe und wir fühlen uns wohl 😌

    Der Morgen startet täglich kurz nach 6 Uhr. Es wird langsam hell. Eine Person aus der Gruppe kümmert sich um Neti: Ein Topf heißes Wasser mit etwas Salz, womit die Nase gespült wird 👃 Am Anfang gibt das Tränen in den Augen, später merken wir die Wirkung beim Atmen durch die freie Nase 😍 Eine andere Person übernimmt den Karma-Yoga Dienst: das Fegen des Yoga-Bereichs, wo sich erstaunlich viel Salamander-Kot über den Tag/ die Nacht ansammelt 🦎 und dann treffen, mehr oder weniger pünktlich, zu 7:00 Uhr die anderen Teilnehmer bzw. Lehrer ein 🚶🏻🚶🏼‍♀️

    Wir bekommen theoretischen und praktischen Yoga-Unterricht und gehen nach und nach tiefer in die Übungen und Details der Positionen, Atemtechniken, Meditationen etc. Wir lernen Grundlagen zu Anatomie, Yoga-Philosophie/-Geschichte, Ayurveda, verschiedene Atemtechniken (Pranajama) etc. 🤓 Wir lernen auch relativ schnell, dass es sehr viel um das Atmen und die Meditation geht und die Yoga-Übungen dafür nur Vorbereitungen sind 🧐 Als die Gruppe immer wieder über Sternzeichen, Monde, generell Astrologie ♓️ und spürbarer Energie spricht, wird uns schon ein wenig anders, aber wie wir lernen: nicht akzeptieren, nicht ablehnen, sondern betrachten 😌

    Wir verbringen die erste Unterrichtswoche fast ausschließlich mit Leelah, die eigentlich in Dubai mit ihrem indischen Ehemann lebt und dort ein Meditations-/Zeremonie-Geschäft betreibt 🙋🏽‍♀️ Maria-Elena und Hugo stammen aus Ecuador, von wo sie vor 30 Jahren nach Kanada 🇨🇦 gezogen sind und vor gut 10 Jahren wieder zurück nach Ecuador 🇪🇨 Hugo kommt in der zweiten Wochen auf den Stundenplan. Er unterrichtet Anatomie und hat noch interessante Aspekte aus seiner Arbeit als Chiropraktiker, Homöopath und Psychologe für uns 👨🏻‍🏫 Die ganze Gruppe wird ein Mal durchgeknackt von ihm. Der berüchtigte Handy-/Computernacken knackt dabei am lautesten 🤪 Die Anatomie Klausur in der zweiten Woche bestehen wir alle mit Bravour 🤩

    Wir bekommen auch eine richtige Massage nach einer Woche, die die geforderten Muskeln/ Sehnen und Nerven dehnt, entspannt und für die nächsten Herausforderungen geschmeidig macht 💆🏼‍♂️💆🏼‍♀️ Bald unterrichten wir auch kleine Teile einer Yoga-Stunde bzw. die Meditationen. Die Nervosität ist anfangs groß, aber wird mit der Übung kleiner 😶 Jeder muss hier durch denselben brennenden Reifen springen. Die Atmosphäre in der Gruppe ist toll, sehr offen und wohlwollend 💓 Es werden alle Themen besprochen, wie körperliche Beschwerden, Beziehungsprobleme, Stuhlgang, Menstruation 😅 Und darauf wird auch Rücksicht genommen. Für Philipp ist das zunächst etwas befremdlich, aber bald normales Tagesprogramm. Manchmal ist er einfach stiller bzw. leicht abwesender Beobachter 🤨

    Wir haben einen knackigen Stundenplan. Am Wochenende sollen 1,5 Tage frei sein, die aber im Laufe der Wochen auch geringer werden. Am Wochenende ist eh die ersten beiden Wochenenden Ausgangssperre 🚷, wodurch wir entweder in unserer Hütte oder auf der Yoga-Fläche sind. An die Ausgangssperre halten sich die Einheimischen nicht wirklich. Die Ordnungskräfte haben ihre Mühe, die Badenden, Surfenden und Kiffenden am Strand stündlich wieder zurück zu schicken, bis sie anfangen die Leute festzunehmen und Strafen zu verteilen 👮🏾‍♂️ Das wirkt dann Wunder. Wir beobachten das Spektakel von unserer Terrasse, solange wir keinen Unterricht haben 🍿

    Neben unserem knackigen Stundenplan gehen wir abends noch auf eine Veranstaltung der Hare Krishna “Die Hare Krishnas, oder auch Gaudiya Vaishnavas sind eine Jahrtausende alte Tradition, die in den 1960 Jahren in den westlichen Länder populär wurde.
    Alle Lebewesen, also Menschen, Tiere und Pflanzen sind Seelen, das heißt Teile Gottes. Genauso wie der Ursprung, Gott, ewig ist, sind auch die Seelen ewig. Im Kreislauf von Geburt und Tod durchlaufen die unsterblichen Seelen gemäß ihren Handlungen aus vorherigen Leben unterschiedliche Lebensformen, um die Reaktionen auf Handlungen zu erfahren.” Zitat: https://hare-krishna.de/ Wir wussten nur wenig was uns erwartet, aber wir wurden von allen anderen sehr freudig erwartet 😃 So wurde von Leelah als Ehrengast erst eine Mediation gehalten und dann begann das traditionelle Mantrasingen. Zum Schluss tanzten wir alle im Kreis, von Jung bis Alt waren es ca. 25 Leute und wir sangen immer wieder das gleiche Mantra. Natürlich durften wir, wie auch viele andere, ein kurzes Solo einlegen 🤪 Eine tolle Erfahrung und dann gab es auch noch glutenfreies und veganes Essen (kostenlos!) 🥰

    Als Einführung in die pflanzliche Medizin halten wir eine kleine Zeremonie ab und bekommen einen speziellen Tabak in die Nase gepustet 👃 Das wird von vielen Jägern in den Anden/ im Urwald verwendet, um die Sinne zu schärfen 👁 Zunächst kribbelt der Kopf und die Augen tränen, aber kurz darauf ist der Geist glasklar (und die Sicht auch wieder). Zwei Tage später steht dann unsere San Pedro-Zeremonie an 😃 Bei dieser alten Inka-Zeremonie sitzen wir ab 21 Uhr in einer großen Runde im tropischen Regenwald, rings um ein Lagerfeuer 🔥 Es gibt einen Zeremonie-Meister (Taita) und seinem Gehilfen Santiago (kurz Santi genannt). Die beiden bringen uns die Geschichte um San Pedro, dem Geist der Kaktus-Pflanze näher. Es wird erzählt, gesungen, gepredigt, das Kaktus-Getränk verabreicht 🌵 Tabak durch die Nase gepustet 👃 und schlussendlich im Temazcal, der Schwitzhöhle, alles wieder ausgeschwitzt 🧖🏽 Insgesamt saßen wir ca. 12 Stunden (bis 9 Uhr morgens) um das Feuer, davon war es meist recht kalt 🥶 und regnerisch 🌧 bis auf den Schluss in der Schwitzhöhle 🥵 Eine echte Erfahrung, wobei manche Teilnehmer von intensiven Erlebnissen berichten konnten, die sich in ihren Köpfen abspielten. Philipp hat sich an die maximale Dosis gewagt, während Jessy schon nach der ersten von 6 Runden der Kaktus-Medizin 🧪 sich das ganze nochmal durch den Kopf gehen ließ 🤮 Bis auf diese sogenannte Reinigung, empfand Jessy nur Liebe für alle Teilnehmer 💓 Da während der gesamten Zeit nichts weiteres gegessen oder getrunken wird, musste Philipp nach 2 Stunden in der Schwitzhöhle testen, ob der Boden außerhalb noch fest genug ist 🥴 Als sich die Welt dann noch immer viel zu schnell drehte, musste er sich noch mal hinhocken und kam bei Papaya und Wassermelone langsam wieder in der anderen Welt an 🍉 Oder wie der Zeremonie-Meister meinte, wir sterben in der Schwitzhöhle, um danach wiedergeboren zu werden 🤱🏼 Ein gewisser Neustart war das auf jeden Fall. Es dauerte noch 2-3 Tage bis alle Teilnehmer wieder auf der Höhe der Zeit waren. Wir beide hatten zwar keine wirkliche Offenbarungen, aber die ganze Zeremonie und die Sauna mit Gesang und viel naturnaher Predigt haben es uns schon angetan 🥰 Emma schlug noch einen sogenannten Healing Circle vor. Hier wurde es nochmal sehr emotional und es wurde von den ganz individuellen Erfahrungen innerhalb der Zeremonie erzählt. Das Vertrauen von den einzelnen Teilnehmern zu erfahren und sich öffnen zu können war ein sehr schöner Abschluss der San Pedro Zeremonie 💓

    Leelah erzählte uns dann beim Frühstück von einem bestimmten Froschgift, das von einem lebenden Frosch gewonnen wird und gegen alle möglichen Krankheiten wirken kann. Es soll auch eine Art Neustart für den Körper und Geist sein, aber schon allein den gefesselten Frosch zu sehen, vertreibt unsere Neugier schnell 🐸 Wir spazieren generell viel am Strand und sammeln Müll 🗑 An dem Tag auch um wieder in der echten Welt anzukommen. Wir finden dabei eine große tote Meeresschildkröte 🐢 😭 man kann es nicht sehen, jedoch vermuten wir, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist, sondern nicht nur ein Plastikstück von all dem Müll am Strand verschluckt hat... 🥺 Das Müllsammeln ist nur eine kleine Kompensationen die wir machen können, bei unseren Langstreckenflügen und anderen umweltschädlichen Aktionen, die wir versuchen weitgehend einzuschränken 😔

    An dem Tag nach der Zeremonie holen wir Schlaf nach 😴 und tauchen dann wieder in die Yoga-Welt ein: Das Meditieren ist täglich Teil unseres Trainings. Für Jessy ist die Meditation schon regelmäßiger Begleiter 🧘🏼‍♀️ Für Philipp ist es ein neues Erlebnis, es wird aber schnell auch natürlicher und wirkungsvoller. Wir halten lange Meditationen und leiten uns gegenseitig in der Gruppe mit verschiedenen Meditationstechniken an 😌

    In der dritten Woche üben wir viel das Lehren von Yoga-Positionen, meistens in Zweier oder Dreier-Gruppen. Wir bereiten uns damit auch auf unsere Abschlussprüfung mit 1,5 h Unterricht vor 😃 Die Baustelle, die direkt neben unserem Yoga-Saal wie auch Hütte ist, leistet dabei eine nicht willkommene Ablenkung 😫 🏗 Aber auch das ist wieder eine Herausforderung, den Geist auf das Wesentliche zu schärfen, oder entnervt das Weite zu suchen 😤

    Hugo ist mit seiner NASA-Maschine in Ayampe, mit der alle möglichen Krankheiten, Unverträglichen, psychischen Probleme etc. (wohl) nachgewiesen werden können 👨🏻‍⚕️ Es beruht im Körper alles auf Schwingungen und Energiewellen. Diese werden durch die Maschine gemessen und Ungleichmäßigkeiten entdeckt 🧬 Dabei kommt u.a. raus, dass Philipp auch eine Glutenunverträglichkeit hat, aber bei weitem nicht so stark wie Jessy 😲 Die Intoleranzen zu Gluten bei Jessy und Laktose bei Philipp werden bestätigt, sowie eine Mais-Intoleranz bei Jessy festgestellt 🙄 Ganz interessant, aber auch hier vertrauen wir dem Gerät nicht blind. Dennoch werden unsere Vermutungen nochmals bestätigt! 😐 Es ist aber doch interessant, wie es die Krankheiten und Unverträglichkeiten rausfinden konnte. 25.000 US-Dollar sollen auch gut investiert sein 💰

    Jessy besteht ihre 2. Prüfung ihrer Online-Weiterbildung, während Philipp seine Weiterbildung für den Mai pausiert 🤓 Vor der Schlusswoche hält Leelah mit uns eine Kakao-Zeremonie ab 🪔 und neben sehr leckerem Kakao, Gesang, Instrument und Meditation, probieren wir uns im ekstatischen Tanz und nehmen noch mal Tabak durch die Nase 🕺💃 Gefällt uns ebenfalls gut! 😍 Mit dieser Zeremonie wird auch die Prüfungswoche eingeleitet, bei der Jessy mit ihrer selbst unterrichteten Yoga-Stunde (jeder hat ca. 2 Stunden) startet 😬 Nach innen nervös, nach außen entspannt und professionell absolviert sie die Prüfung mit Bravour 👍🏻 An den nächsten Tagen folgen die anderen Teilnehmer, bis am letzten Tag auch Philipp dran ist. Nach einer durchwühlten Nacht, aber viel Unterstützung von Jessy, absolviert auch er die Prüfung hervorragend 👏 Nun heißt es privat (wenn man denn will) weiter zu üben und zu unterrichten, um nicht wieder zu sehr rauszukommen. Auch das Unterrichten auf Deutsch müssen wir üben, denn die Ausbildung auf Englisch lässt uns schon das eine oder andere deutsche Wort vergessen 😅

    Am letzten Tag und vor der letzten Prüfung von Kami, findet die von uns benannte „Love-Shower“ statt 🥰 Eigentlich dachten wir (typisch Deutsch), dass es eine konstruktive Feedback-Runde wird 😆 Wir machten und schon innerlich bereit uns indirekt über Ania zu beschweren und zu erwähnen wie respektlos es ist, IMMER zu spät zu kommen und die anderen 10-15 warten zu lassen. Nicht ganz: Wir sitzen im Kreis und es geht jeweils eine/r in die Mitte. Diese/r bekommt dann ganz in Ruhe von jedem einzeln gesagt, was er/sie für ein wertvoller Mensch ist und was die Person liebenswert und besonders macht ♥️ Ganz schön emotional und es fließen bei allen Beteiligten Tränen 😭 Sowas bekommt man viel zu selten zu hören und sagt es vor allem nicht oft genug den Menschen die man liebt. Wir denken uns, dass man sowas öfter machen müsste und auch in Familien- und Freundeskreisen einführen sollte! Also nehmt euch in acht, die Hippies kommen 🤣

    So schnell gingen dann 4 Wochen rum ⌛️ Das Wetter ist mittlerweile noch grauer und regnerischer geworden Regen ☔️ Ab und zu waren Touristen da, denn die Ausgangssperre in Ecuador ist aufgehoben 🥳 Am Strand liegen nun wesentlich mehr Steine als vorher, wodurch unser Jogging stark beeinträchtigt wird. Es wird langsam Zeit weiterzuziehen 🏃🏼‍♀️
    Vorher besorgen wir uns aber noch Palo Santo, Holzschnipsel, das beim Abbrennen die Mücken verscheucht und einen angenehmen Geruch verbreitet 💨🦟 Natürlich gilt auch hier dieses aus einem nachhaltigen Anbau zu besorgen, denn auch Palo Santo ist bereits zu einer Geldmaschine geworden 🤨 Dazu gibt es noch ein kleines traditionelles Tongefäß aus dem Souvenirladen 🪔

    Am letzten Abend findet noch eine Abschlussfeier statt 🥂 Wir werden gebeten und in weiß zu kleiden. Schwierig wer die Kleidungsstücke von Backpackern kennt 😅 Aber man hilft sich untereinander aus und Philipp kriegt, neben dem Blumenkranz auf dem Kopf den jeder bekommt, einen großen weißen Schal aus Indien umgehangen 🇮🇳🧣Es wurde essen bestellt, die Zertifikate übergeben 📜 viele Fotos geschossen 📸 teilweise wieder ekstatisch getanzt 👯‍♀️ und schlussendlich die Füße und den Geist im Ozean abgekühlt 🌊
    Passend zum Ende des Yoga-Teacher-Trainings, ist es grau, regnerisch und kalt am Tag der Abreise ☁️ Wir machen nochmal ein großes gemeinsames Frühstück und dann geht jeder seinen Weg 😥
    Ania geht wieder zurück nach Cuenca und braucht wohl noch ein paar Jahre um fürs Unterrichten bereit zu sein 😬
    Kami gibt bereits ein paar Tage später ihre ersten Stunden in ihrem Hostel 🤗
    Emma kann vielleicht bald in der Otra Ola ihre ersten Stunden geben 🤝
    Nadia fliegt zurück in die USA und übt das Unterrichten an ihrem Freund 🤌🏻
    Pame integriert Yoga in ihr Online-Kerzen-Business 🕯
    Ja und wir beide unterrichten uns gegenseitig und hoffen schon bald online etwas anbieten zu können 🔜

    Wir erhalten in der letzten Minute noch eine Zusage für ein Couchsurfing in unserem nächsten Ort. Somit stellen wir uns mit den gepackten Rucksäcken an die Landstraßen, warten auf den Bus und freuen uns auf David in Manta 🚌 🙂
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