Jakobsweg 2020

September 2020
7. September - 30. September 2020
Von Lissabon nach Porto
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  • Day 24

    Heimreise nach Rostock- Markgrafenheide

    September 30, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Viel gibt es nicht zu erzählen.
    Frühstück im Hotel, danach auschecken, Taxi rufen und zum Hauptbahnhof fahren.
    Ich fahre mit Trainline zum Super- Sparpreis für 18,50 Euro nach Rostock. Dort holt mich mein Mann Roland ab.

    Von insgesamt 396 Kilometern bin ich 267 Kilometer zu Fuß gelaufen.

    Im Schnitt zwischen 10,5 km und 21,6 km am Tag.

    Wegen Corona hatten fünf Herbergen geschlossen.

    Die Tages- Temperaturen reichten von 15 Grad Celsius bis 34 Grad Celsius.

    Es war gut, am Schluss den Weg an der Atlantik- Küste zu wählen. Meinem Fuß hat es gut getan.

    Nach dem Camino ist vor dem Camino.
    Mal sehen, was Corona dazu sagt.
    Bom Caminho 👣
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  • Day 23

    Abreise

    September 29, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

    Nun ist es geschafft. Heute fliege ich zurück. Um 9 Uhr check ich im Hotel aus und gehe ins Café gegenüber zum frühstücken.
    Ich nehme mir viel Zeit. Mein Flieger geht erst am Nachmittag.
    Nach dem Frühstück laufe ich zur Metro und lade meine Karte auf, Zone 4 kostet 2 Euro. Vom Bahnhof São Bento fahre ich bis Trindade. Hier muss ich umsteigen in die Linie zum Flughafen. Kein Problem. Es ist alles gut ausgeschildert. Im Schnitt fahren die Metros alle 4 - 7 Minuten. Zum Flughafen pendelt sie im 20- Minuten- Takt.
    Am Flughafen angekommen suche ich erstmal meinen Flug auf der Anzeigetafel.
    Ich muss zum Check- In 11.
    Da ich noch viel Zeit bis zum Abflug habe setze ich mich in den Wartebereich und schaue dem Trubel zu.
    Auch nutze ich die Zeit, um meine Mutter und Freunde anzurufen. Mit meinem Mann habe ich schon vor dem Aufstehen telefoniert. Wir sprechen nochmal, wenn ich in Hamburg gelandet bin.
    Endlich öffnet der Check- In, aber nur ein Schalter. Die Schlange ist riesig. Ich habe keine Eile und warte ab, bis das Ende bei mir ankommt.
    Dann geht es relativ schnell zur Sicherheitskontrolle und auf die Suche nach dem Gate. Beim Boarding dauert es dann wieder etwas länger.
    Ich habe genau in der Mitte des Flugzeugs einen Fensterplatz. Es geht auch sofort los. Wir starten pünktlich. Der Flug dauert 2 Stunden und 55 Minuten. In Hamburg muss ich die Uhr wieder um eine Stunde vorstellen. Das geht aber automatisch.
    Wir sind pünktlich gelandet, das Gepäck war auch gleich da. Um diese Zeit fährt von Hamburg nach Rostock kein Bus und kein Zug mehr. Ich muss hier übernachten.
    Der Weg zum Hotel ging, abgesehen von meinem schmerzenden Fuß, recht schnell. Es ist das gleiche Hotel wie im letzten Jahr.
    Noch kurz telefonieren, duschen und dann Licht aus.
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  • Day 22

    Der letzte Tag in Porto

    September 28, 2020 in Portugal ⋅ ☁️ 20 °C

    Etwa 9 Uhr verlasse ich mein Hotel. Heute möchte ich mit dem Boot auf dem Douro fahren. Bis auf die andere Seite des Douro brauche ich eine Dreiviertelstunde. Zur Sicherheit habe ich die Wanderstiefel angezogen. Das geht wirklich besser, als mit Turnschuhen.
    Die erste Fahrt soll um 11 Uhr sein, aber es müssen sich mindestens vier Passagiere finden. Also warten. Nach einer halben Stunde kommen drei Mitfahrer und wir können an Bord. Vorher wird bei Jedem die Temperatur gemessen. Die 6- Brücken- Tour dauert 50 Minuten. In vier Sprachen wird zu der jeweiligen Brücke ein Text vom Band abgespielt. Ein bisschen Englisch habe ich verstanden. Mitten im Fluss habe ich meine letzte Muschel versenkt. Jetzt ist mein Caminho Portugues abgeschlossen.
    Für das Warten auf Mitfahrer habe ich zwei Gutscheine für Portwein erhalten. Bevor ich aber was trinke, muss ich erst was essen. Es gibt Gnocchi. Das Essen ist reichlich und schmeckt. Danach suche ich das Weinkontor und löse meine Gutscheine ein. Zweimal Tawny. Der gefällt mir. Auf dem Rückweg will ich noch mit der Traditions- Straßenbahn Electrico fahren. Bargeld nimmt der Fahrer nicht an, mein Handy kann den Code nicht lesen. Ich muss eine Frau bitten, per Handy für mich mit zu bezahlen und gebe ihr dann das Geld. Wir fahren bis zur Endhaltestelle an die Mündung des Douro. Bei der Rückfahrt das gleiche Problem, dieses Mal zahlt ein junger Mann für mich mit. Mein Bargeld nimmt er aber nicht an und winkt ab. Ich bedanke mich dafür. So sind die Portugiesen eben, hilfsbereit und uneigennützig. Feine Geste.
    Heute sind es 12700 Schritte und 8 Kilometer.
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  • Day 21

    Porto - Matosinhos

    September 27, 2020 in Portugal ⋅ ☀️ 20 °C

    Mein Hotel ist mit den modernsten Sicherheitsstandards ausgerüstet. Heute Nacht knallten die Brandschutztüren zu und die Lüftung ging los. Das hielt bis zum Morgen an. Ob jemand heimlich auf dem Zimmer geraucht hat?
    Als ich gegen 9 Uhr zum Frühstück aufbreche ist ein Techniker dabei, den Alarm zurückzusetzen. Noch hat er die Ursache nicht gefunden.
    Nach dem Frühstück laufe ich durch die Stadt. Eigentlich wollte ich mit der Straßenbahn eine Stadtrundfahrt machen. Es kommt aber keine Bahn und ich entschließe mich, mit dem Bus nach Matosinhos zu fahren. Hier ist herrlicher Sonnenschein. Am Strand sind die Surfer, auch die Schulkinder können das schon sehr gut. Ich setze mich in ein Café und schaue zu. Im Schatten kann man es gut aushalten.
    Heute habe ich die Turnschuhe angezogen, das ist aber doch nicht so gut. Mein Fuß hat wenig Halt und meldet sich sofort. Also bleibe ich sitzen. Vor einem Jahr habe ich hier meinen Sonnenhut gekauft.
    Die Erinnerungen kommen wieder. Was werde ich wohl nächstes Jahr denken, falls ich nach Santiago de Compostela laufen werde?
    Corona wird dann hoffentlich vorbei sein.
    Inzwischen suche ich nach einer Möglichkeit, wie ich wieder zurück nach Porto komme.
    Mit der Metro ist es nicht weit. Zuerst bis Trindade und dann umsteigen in die Linie nach São Bento.
    Das Ticket für Zone 2 kostet 1,60 Euro. Der Nahverkehr ist sehr gut ausgebaut. Kurze Wartezeiten und viele Möglichkeiten, ob Bus, Metro oder Straßenbahn sind hier normal.
    In Porto suche ich nach einem kleinen Restaurant, wo ich Mittag essen kann. Ich finde es in einer Seitenstraße. Mein Menü ist klein, aber fein. Gebackener Camembert, dazu Weißwein, als Dessert Mousse au Chocolat und Kaffee.
    Dann schleiche ich zurück in mein Hotel. Ich muss die Schuhe ausziehen.
    Am Abend gönne ich mir noch einen Tawny im Hotel.
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  • Day 20

    Espinho - Granja - Porto 19 km

    September 26, 2020 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute lasse ich mir Zeit, es ist der letzte Tag auf meinem Weg nach Porto.
    Gegen 9 Uhr stehe ich vor dem Hotel und schaue auf die See. Vier Surfer sind gerade dabei nach draußen zu paddeln. Leider kann ich nicht mehr sehen, wie sie auf den Wellen reiten.
    Von meinem Hotel gegenüber führt der Weg auf der Promenade entlang. Dann beginnt der Holzweg auf den Dünen bis zur Promenade von Graja.
    Herrliches Wetter, die Sonne scheint und es ist warm.
    Nach zwei Stunden mache ich Frühstückspause. Ich sitze im Freien mit Blick auf den Atlantik. Noch ein letztes Mal diesen Anblick genießen.
    Ab Granja will ich mit dem Zug bis nach Porto fahren. Dieser fährt alle halbe Stunde. Meine Fahrkarte für Zone 4 kostet nur 2 Euro.
    Mittags um 12 Uhr bin ich in Porto am Bahnhof São Bento und gehe zuerst zur Kathedrale, um mir den Stempel zu holen.
    Hier treffe ich die drei Pilger aus Stuttgart. Wir verabreden uns für 18 Uhr zur Portwein - Verkostung bei Burmester.
    Auf der Suche nach meinem Hotel „Nice Way“ bin ich dreimal daran vorbei gelaufen. Es ist eine Haustür zwischen zwei Geschäften, ohne größere Werbung und unweit vom Bahnhof São Bento.
    Das Gebäude ist schon älter, hat einen Fahrstuhl und ist auf jugendlich poppige Art eingerichtet. Mit meiner KeyCard kann ich nur meinen Flur im 5. Stock, die Haustür und meine Zimmertür öffnen.
    Duschen, umziehen und das Handy aufladen.
    In Porto ist es kühl und nieselt. Bei meinem Stadtbummel stört mich das nicht. Zuerst kaufe ich Schmerztabletten, meine sind alle und ohne sie kann ich nicht mehr laufen. Auch noch Wasser und Tempotaschentücher.
    Bevor ich zur Portwein- Verkostung gehe esse ich noch. In einem kleinen Restaurant bestelle ich Suppe und was „Kleines“.
    Das sieht sehr übersichtlich aus, schmeckt aber gut. Der Weg auf die andere Seite des Douro führt unten auf der Brücke Ponte Luiz I. entlang. Am Einlass in die heiligen Hallen wird bei jedem Temperatur gemessen. Es gibt leider keine Karte mehr für mich für die deutschsprachige Führung. Die beiden jungen Pilger entscheiden sich für die Englische Führung und ich kann so den freien Platz in der Führung auf deutsch einnehmen.
    Nach der Verkostung waren wir noch essen. Zum Schluss haben mich alle drei bis zu meinem Hotel begleitet.
    Vielen Dank dafür, dass ihr immer Kontakt zu mir gehalten habt. Es hat mir Sicherheit gegeben.
    Am Ende des Tages bin ich 12 km und 22300 Schritte gelaufen.
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  • Day 19

    Ovar - Espinho 19 km

    September 25, 2020 in Portugal ⋅ ☀️ 18 °C

    Ich habe lange nicht so gut geschlafen. Als ich wach werde ist es 7 Uhr und draußen wird es schon hell.
    Waschen, Anziehen und Packen ist mittlerweile Routine.
    Die Wirtin Claudia erwartet mich bereits. Sie will sich noch verabschieden. Dann laufe ich los auf dem Schleichweg durch die Maisfelder, den sie mir noch am Abend zuvor gezeigt hatte.
    Mein Ziel ist die Atlantikküste.
    Nach zwei Stunden habe ich Praia do Furadouro erreicht. Hier mache ich die erste Pause.
    Sonne, Wind und Meer. Riesige Wellen. Einfach nur herrlich. Ich muss an zu Hause denken.
    Am Ende der Strandpromenade beginnt der Holzweg, danach laufe ich auf einem Fuß- und Radweg, bis mich schließlich ein schöner Weg durch den Wald vorbei an Campingplätzen nach Praia de Esmoriz führt.
    Gegen 16 Uhr mache ich Mittagspause. Dann geht es weiter auf der Promenade.
    Nach einer Stunde suche ich mir eine Mittfahrgelegenheit.
    Ein junger Mann fährt mich bis zum Hotel in Espinho.
    Das ist nicht so einfach zu erreichen. Durch eine Baustelle müssen wir einen Umweg fahren.
    Aber dann bin ich begeistert.
    Das Hotel „myCasa“ ist direkt an der Strandpromenade. Es ist modern eingerichtet. Mit 30 Euro auch nicht zu teuer.
    Nur noch ein Tag, dann bin ich in Porto und am Ziel.
    Es war gut, dass ich zur Küste abgebogen bin und meinen ganz persönlichen Weg genommen habe.
    In Porto werde ich die Pilger aus Stuttgart wiedersehen.
    Wir waren immer in Kontakt geblieben. Von ihnen kam auch der Tip mit dem Küstenweg.
    In 8 Stunden bin ich 25600 Schritte und 13,5 Kilometer gelaufen.
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  • Day 18

    Albergaria-A-Velha - Ovar 25 km

    September 24, 2020 in Portugal ⋅ ☀️ 20 °C

    Ich gehe meinen eigenen Weg!
    Da die nächsten zwei Etappen, die mir noch bevorstanden, wieder schwere Etappen waren habe ich beschlossen, meinen Jakobsweg an die Küste zu verlegen.
    Caminho da Costa.
    Ohne Berge.
    Also suchte ich mir ein Tagesziel, das in meinen Zeitplan passt. Für heute habe ich 25 Kilometer bis Ovar geplant. Noch in der Nacht suchte ich mir ein Hotel. Ab 6 Uhr bin ich unterwegs. Das Navi führt mich wieder an der Nase herum. Darauf muss ich mich aber verlassen, denn hier gibt es keine Pfeile.
    Dann schaltet sich auch noch die Straßenbeleuchtung ab und ich stehe im Dunkeln.
    Als ich endlich am Stadtrand ankomme dämmert es schon. Ein schöner breiter Sandweg führt durch einen Eukalyptus- Wald. Zwischendurch sind riesige Pfützen. Die kann ich umgehen. Dann laufe ich auf Nebenstraßen durch kleine Dörfer. Gegen 9 Uhr esse ich in einem kleinen Mini- Shop Frühstück. Ich bekomme ein Baguette mit Schinken und zwei Tassen Kaffee mit Milch. Außerdem darf ich mein Handy aufladen.
    Zum Schluss kaufe ich noch Wasser.
    Ein Schotterweg führt kilometerweit parallel an Bahngleisen entlang. Links und rechts der Bahngleise sind Chemieanlagen. Zum Schluss komme ich an einem Werk von NESTLE vorbei. Es ist 14 Uhr, ich bin etwa 30 Tausend Schritte und 21 Kilometer gelaufen.
    Für heute reicht es. Ich muss meinen Fuß schonen.
    Also bitte ich den Pförtner, mir ein Taxi zu rufen. Ich fahre bis zu meinem Hotel und bin begeistert. Abseits von allem Trubel inmitten von Maisfeldern bekomme ich ein sehr schönes Zimmer in einer ehemaligen Mühle.
    Nach dem Duschen und Waschen sitze ich mit der Wirtin Claudia, einer Deutschen, in der Sonne und trinke Portwein. Ihr Mann Paolo hatte früher ein Restaurant.
    Ich bin zufrieden mit dem heutigen Weg. Nicht nur Straße, auch die Landschaft war abwechslungsreich.
    Nur noch 2 Tage bis Porto.
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  • Day 17

    Agueda - Mealhada - Albergaria-A-Velha

    September 23, 2020 in Portugal ⋅ ☁️ 21 °C

    Pünktlich 7 Uhr ist mein Taxi da. Wir fahren zuerst nach Mealhada zurück, um meine Sachen abzuholen, die ich gestern vergessen hatte. Sie liegen an der Rezeption schon für mich bereit.
    Dann wieder in Richtung Agueda. Da ich heute einen Tag Pause machen möchte gleich bis Albergaria- A - Velha durch. Das wäre heute mein geplantes Ziel gewesen. Mein Zeitplan ist völlig durcheinander geraten. Teils wegen der wegen COVID-19 geschlossenen Herbergen, teils wegen nicht eingeplanten Pausen, die sich für mich aus den zu langen und anstrengenden Etappen ergeben haben.
    In Albergaria- A- Velha angekommen suche ich zuerst eine Apotheke. Der Rat eines jungen Mannes ist genau richtig. Ich kaufe mir einen Stütz- Strumpf/ Bandage für den schmerzenden Fuß, ziehe ihn gleich an und habe sofort ein gutes Gefühl.
    Dann laufe ich durch den Ort und suche das Hotel, welches ich mir vorher ausgesucht hatte. Das ist leider geschlossen. Also weitersuchen.
    In einem Restaurant esse ich ein Pilgermenü. Kürbissuppe,
    Fleisch mit Reis und zum Nachtisch Kaffee. Auf der Karte steht auch „Pica- Pau“, d. h. SPECHT. Isst man sowas?
    Die freundliche Bedienung telefoniert für mich, bis sie eine Pension findet. Zum Schluss malt sie mir noch den Weg dorthin auf.
    Als Dank schreibe ich einen Spruch ins Gästebuch.
    Die Pension „Pensao Restaurante Parentes LDA“ finde ich schnell. Sie ist altehrwürdig und interessant.
    Noch drei Tage bis Porto.
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  • Day 16

    Mealhada - Agueda 24,5 km

    September 22, 2020 in Portugal ⋅ ⛅ 23 °C

    Morgens um 6:45 Uhr starte ich in den Tag. Da mein Hotel am Caminho liegt muss ich nur über die Straße gehen. Auf einem breiten Rad- und Fußweg geht es raus aus der Stadt. Es folgt ein kurzes aber schönes Stück durch einen Pinienwald. Hier überholen mich zwei Pilger, die ich gestern getroffen hatte. Nach zwei Stunden habe ich schon 8,2 Kilometer geschafft. Aber dann wird es anstrengend. Es folgt, wie gestern, nur noch Asphalt. Mein linker Fuß macht mir Sorgen. Ich kann nicht richtig abrollen. Über Nacht hatte ich ihn eingerieben, mit der Hoffnung, dass ich heute Laufen kann. Dank Schmerztabletten geht es einigermaßen. Alle zwei Stunden mache ich Pause.
    Die Pilger von gestern kommen alle an mir vorbei.
    Kein Problem für mich. Immer schön langsam.
    Ein Pilger, Volker aus Stuttgart, bietet mir seine Hilfe an. Von ihm bekomme ich Verbandszeug, um den Fuß zu stützen.
    Bei meiner dritten Rast um halb drei setzen sich die Holländer zu mir. Paul hat heute Geburtstag. Ich gratuliere ihm. Dann laufen wir weiter. Die Strecke zeiht sich hin und ich habe mich schon zweimal verlaufen. Das war nicht viel. Aber ich werde immer langsamer. In einem Industriegebiet bei Barro bitte ich eine junge Frau, mir ein Taxi zu rufen. Die letzten Kilometer lass ich mich zu meinem Hotel fahren.
    Etwa gegen 16 Uhr komme ich dort an. Das Übliche, duschen, Wäsche waschen und oh Schreck. Ich habe meine gestern gewaschene Wäsche im Hotel in Mealhada vergessen. Mit dem T- Shirt, das ich zum Schlafen anziehe gehe ich zum nächsten Geschäft und bin fast 50 Euro los. Es lässt sich nicht mehr ändern.
    Morgen muss ich nochmal einen Tag Pause machen.
    Über WhatsApp bekomme ich eine Nachricht. Die drei Pilger aus Stuttgart wollen gleich bei mir um die Ecke Essen gehen. Da sage ich nicht Nein. Es wird noch ein schöner Abend. Er lässt mich die Ereignisse des Tages vergessen.
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  • Day 15

    Coimbra - Mealhada 21km

    September 21, 2020 in Portugal ⋅ ☀️ 24 °C

    Halb 8 verlasse ich das Hotel und suche den Weg nach unten. So richtig wird das nichts. Beim Bäcker trinke ich einen Kaffee und bestelle mir ein Taxi. Das bringt mich zum Ortsausgang von Coimbra.
    Hier ist heute mein Einstieg in den Caminho.
    Der Weg verläuft kilometerlang auf Asphaltstraßen. Das macht wenig Spaß. Bei einer Rast in Sargento Mor malt mir die Bedienung in einem kleinen Café den neuen Weg auf. Als Zeichen, dass der Weg durch den Wald führt, streut sie Blumenerde auf den Zettel.
    Wir müssen beide lachen, aber ich habe verstanden.
    Beim Restaurant Manuel Julio geht der Weg nach links in den Wald, weg von der viel befahrenen Hauptstraße N1.
    Den Weg durch den Eukalyptuswald genieße ich.
    Die Stille und die Luft. Ein ganzer Wald nur für mich allein. Als ich in Mala ankomme, gehen gerade zwei Pilger los, die mich noch vor Fornos überholt hatten. In einem Café mit Bäckerei mache ich Pause. Hier kommen etwas später drei Pilger aus den Niederlanden an. Ich kaufe Wasser, Kaffee und ein Stück Kuchen. Wir laufen gemeinsam weiter. Dann treffe ich drei weitere Pilger aus Deutschland, die eine Pause machen. Auch sie sind vom vielen Asphalt pflastermüde. Noch knapp 5 Kilometer. Ein kleines Stück durch Wiesen, Felder und Wald kommt dann doch noch. Zum Glück finde ich schnell mein Hotel.
    Duschen, Wäsche waschen und dann ab in die nächste Bar. Ich habe Lust auf ein ganz kleines Bier, Mini- Bier mit 20cl. Dann bestelle ich mir Bitoque. Das ist wieder so viel, dass ich es kaum schaffe. Mealhada ist für seine über dem Holzfeuer gegrillten Milchferkel „Leitao assado“ bekannt. Das probiere ich dann beim nächsten Mal.
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