• Chantal Kurz
  • Thomas Kurz
Okt. 2022 – Apr. 2023

Lateinamerika

Unsere Hochzeitsreise (die sogenannten Flittermonate) führt uns von der Ostküste in Brasilien einmal quer durch Südamerika an die Westküste, weiter gen Norden und durch ganz Mittelamerika bis hoch nach Mexiko in insgesamt 6.5 Monaten! Weiterlesen
  • Abenteuerlicher Gletscherspaziergang

    15. Dezember 2022 in Peru ⋅ ☁️ 7 °C

    Da wir ja gezwungenermassen länger in Huaraz verweilen als geplant, entschieden wir uns heute nochmal etwas zu unternehmen. Ein fauler Tag war zwar auch wieder mal schön, aber mehr als einen brauchen wir dann auch nicht. Gesagt, getan - am Abend zuvor schlossen wir uns mit einem holländischen Pärchen in unserem Alter zusammen (die einzig anderen Gäste im Hostel), mit denen wir auch schon bei der Laguna 69 waren. Unsere Gastgeberin ist so nett und organisiert uns einen Fahrer, der uns zur Laguna Llaca bringen soll. Nicht zu anstrengend, aber schön soll sie sein - perfekt für uns, denn die Höhe in Kombination mit physischer Anstrengung bekommt uns immer noch nicht gut. Und so machen wir uns in einem hundsgewöhnlichen alten Chlapf auf den Weg, der nach ein paar Minuten schon nur noch eine mit Schlaglöchern versehene Schotterpiste ist. Im Schritttempo gehts schüttelnd hoch auf 4'400 Meter, praktisch bis zur Lagune. Es soll einen schönen, flachen Rundweg um die Lagune geben, und direkt dahinter liegt sogar ein Gletscher. Nach einem kurzen Aufstieg stehen wir auf einem kleinen Staudamm und bestaunen die milchig hellblaue Lagune und die dahinter liegenden, schneebedeckten Gipfel.😍 Den Rundweg hat es wohl mal gegeben, allerdings wirkt er jetzt teilweise unauffindbar. Und so erkämpfen wir uns offroad, auf teilweise losen Steinen, Schotterpisten und rutschigen Erdhängen einen Weg zum anderen Ende der Lagune. Zeitweise wirkt unser Unterfangen ziemlich waghalsig, und nicht selten rutscht einer ab und landet auf dem Allerwertesten. Aber nach nur einem Schnitt in der Hand und einem Horn auf dem Schienbein später sind wir schon mitten auf einer Art Insel und saugen gierig die frische Höhenluft ein. Nach getaner Wanderung zurück am Staudamm werden noch die mitgebrachten Käse-Empanadas verschlungen, bevor es auf die nicht minder holprige Rückfahrt nach Huaraz geht.Weiterlesen

  • Huanchaco, Chan Chan & Trujillo

    17. Dezember 2022 in Peru ⋅ ☁️ 23 °C

    Dank des nationalen Notstands wurden die Strassen durch Polizei und Militär geräumt und wir konnten 3 Tage später als vorgesehen endlich an die Küste weiterreisen. Auf dem Weg in den Norden Perus gab es an Trujillo kein vorbeikommen. Da wir hier sowieso den Bus wechseln mussten, blieben wir für eine Nacht im nahegelegenen Fischerdörfchen Huanchaco. Mehr als eine Nacht war hier aber auch nicht nötig - ein tolles Kaffee und eine gemütliche, morgendliche Joggingrunde am Strand, dann hatt es uns auch schon gereicht.
    Etwas spannender war der Abstecher nach Chan Chan - eine tausendjährige Lehmstadt der Chimú. Mit 28km2 und rund 60'000 Einwohner war Chan Chan zur Blütezeit die grösste Stadt Südamerikas und wahrscheinlich die grösste Lehmstadt der Welt. Auch wenn ein Grossteil der Stadt durch die Witterung verschwunden ist, so war der kleine, begehbare Teil doch imposant mit den 12m hohen und 5m dicken Lehmwänden und den zahlreichen noch intakten Verzierungen.
    Vor dem nächsten Nachtbus reichte es noch für einen gemütlichen Spaziergang über den farbenfrohen Plaza de Armas von Trujillo. Da wir aber beide nicht ganz fit waren fiel dieser relativ kurz aus und wir waren froh, als wir mit unseren Kopf- und Gliederschmerzen endlich in unsere Sofasitze im 14-stündigen Nachtbus ins peruanische Hochland fielen.
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  • In und um Chachapoyas

    20. Dezember 2022 in Peru ⋅ ☁️ 19 °C

    Ein letztes Mal gehen wir in das peruanische Hochland - Chachapoyas erwartet uns, das herzige, von Nebelwald umgebene Haupstädtchen der (noch) nicht so touristischen Region Amazonas. Der Bezirk Amazonas besteht aus den Gebiegszügen am Rande des Amazonasbeckens mit dem berühmten Regenwald, allerdings fliesst der fleichnamige Fluss nicht durch diese Region - logisch🤓.
    Da unser Programm nun etwas gedrängter war brachten wir nur unser Gepäck ins Hotel und gingen dann weiter in den Nebelwald hinein. Ein Collectivo (ein Sammeltaxi / Minibus, das wartet bis genügend Menschen mit demselben Ziel eingestiegen sind und einen so zwar nicht nach irgendwelchen Fahrplänen, aber dafür sehr günstig ans Ziel bringt) bis zur Abzweigung von der Haupstrasse, dann mit einem Mototaxi (oft zu sehen in Peru, aber bis jetzt noch nie benutzt - ein Highlight🤩😂) die Schotterpiste hinauf nach Cocachimba. Hinter diesem kleinen Dörfchen versteckt sich der dritthöchste Wasserfall der Welt mit 771m (in 2 Stufen). Der Gocta-Wasserfall wurde erst 2006 (!) von einem deutschen Forscher entdeckt. Selbstverständlich wussten die Einheimischen schon viel länger von dem Fall. Aufgrund böser Mythen und Legenden rund um den Wasserfall blieben sie ihm aber fern und erzählten auch niemandem davon...
    Mittlerweile haben sie den touristischen Wert erkannt und zeigen ihr Dorf und den Gocta-Wasserfall mit Stolz. So übernachteten wir in einem gemütlichen Zimmer, von dem aus wir unser Ziel vom nächsten Tag wunderbar im Blick hatten.😍
    Die Wanderung führte durch den wunderbaren Nebelwald, nur an ganz wenigen Häusern vorbei in rund 2 Stunden bis zum Ziel. Immer wieder eröffneten sich tolle Aussichten - und schliesslich kamen wir als erste Besucher des Tages am Fusse des Falls an und hatten die Szenerie ganz für uns...❤️ Durch den fehlenden Regen führte er relativ wenig Wasser und wurde vom Winde verweht, was aber ein magisches Bild erzeugte.😊
    Zurück in Chachapoyas genossen wir das freundliche Städtchen mit seinen offenen und redseligen Einwohner:innen etwas und entschieden uns am letzten Tag für einen abermaligen Ausflug mit Collectivos. Bei der Huembo-Lodge stiegen wir aus - ein kleines Schutzgebiet für unzählige Vögel, vor allem verschiedenste Kolibris. Zuerst der Schock: Das Tor war verschlossen. Doch Chantal Holmes entdeckte, dass das Schloss nicht gabz zugeschnappt war und so konnten wir doch hinein, wenn auch ein bisschen illegal. Wir fanden die überraschte Familie, die wohl dort wohnt und gemäss der Registrierung seit Anfang November keine Touristen mehr gesehen hatte.😂 Zum Glück liessen sie uns aber eintreten und wir durften auf Kolibri-Beobachtungsstation. Damit Vogelfotografinnen überhaupt eine Chance haben gab es vereinzelte Futterstellen, an denen die Kolibris immer wieder vorbeikamen und so für Fotos posierten. Da sich kleine Kolibris mit durchschnittlich 50-80 Flügelschlägen pro Sekunde (!!) fortbewegen, brummte es mächtig um uns herum. Das absolute Highlight war der wohl schönste Kolibri (und Vogel?) der Welt: Die Wundersylphe!🤩 Leider war sie sich ihrer Schönheit durchaus bewusst und liess sich nicht fotografieren - zum Teilen ihrer Schönheit ist aber ein Googlefoto bei den Fotos...😉 Dennoch war es ein wunderbares Erlebnis, den vielen, grazilen Kolibris so nahe zu sein! Weniger toll war es dann, die über 2000 Kolibrifotos zu sortieren...😂
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  • Zwischenhalt in Chiclayo

    22. Dezember 2022 in Peru ⋅ ⛅ 26 °C

    Chiclayo erwies sich als gemütlicher Zwischenstopp vor unserem Weihnachtsaufenthalt an der Nordküste Perus. Gemütlich vor allem, wenn man um 6 Uhr morgens mit dem Nachtbus ankommt, die Sonne frisch am Himmel steht und noch kaum ein Mensch und Auto unterwegs ist. Der Plaza de Armas ist wie immer zwar etwa ähnlich aussehend, aber durchaus hübsch dekoriert, üppig begrünt und bepflanzt und mit einer wunderschönen Kirche versehen. Wie die Stadt drum herum aussieht scheint keinen zu interessieren - aber dieser Kontrast ist in vielen Städten hier vorzufinden. Nach einem kurzen Power nap (wir waren lucky und durften schon um 7 Uhr ins Hostel einchecken 🥳) machten wir uns mit dem Collectivo (diesmal ein Sammeltaxi in einem regulären Auto bei knapp 30°, dementsprechend kuschelig wars🥵) in den Nachbarort, wo eines der schönsten Museen Südamerikas beheimatet sein soll, das Museo Tumbas Reales de Sipán. Schon die Architektur ist einzigartig, und die Sammlung von Ausgrabungsstücken (Schmuck, Geschirr, Replika von ganzen Massengräbern) ziemlich eindrücklich. Auch einzelne Skelette aus den Pyramiden sind ausgestellt - zum Beispiel ein Wächter, der mit den Schätzen des Königs begraben wurde, um diese im Jenseits zu bewachen. Zur Sicherheit wurden ihm nach dem Tod die Füsse abgetrennt, damit er im Jenseits nicht gleich mit den Schätzen davonläuft...😂 Von der eigentlichen Stadt mit den pyramideartigen Tempeln, in der die Sipán vor 1700 Jahren gelebt haben, ist leider nicht mehr viel übrig. Auch hier war der Lehm zu lange den Naturgewalten ausgesetzt gewesen.
    Abends erkannten wir dann die Stadt kaum wieder - massenweise hupende Autos (die sind wir mittlerweile schon FAST gewöhnt), tonnenweise Menschen und ein Orchesterkonzert auf dem Hauptplatz. Essenstechnisch sind wir hier so verzweifelt, dass wir sogar in ein Grillrestaurant gehen und uns die Gerichte so anpassen, dass sie vegi-freundlich sind.😂
    Und jetzt sind wir bereit, für Sonne, Strand und Pool. Ho ho ho.🧑‍🎄🎄
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  • Weihnachtsdekoration: Best Of

    24. Dezember 2022 in Peru ⋅ ⛅ 27 °C

    Zu gegebenem Anlass haben wir für euch all unsere Fotos durchsucht nach den besten Weihnachtsdekorationen, die uns bisher unter die Augen gekommen sind. Von Schneemännern, die in ihrem Leben bestimmt noch nie Schnee gesehen haben, über Weihnachtsbäume aus PET-Flaschen bis hin zu lebensgrossen Krippen ist für jeden etwas dabei. Schöne Weihnachten von den Honeymoonern aus Peru 🥰🎄🎅🏼Weiterlesen

  • Die grosse Weihnachtsentspannung 🌊🍹

    25. Dezember 2022 in Peru ⋅ ⛅ 25 °C

    Um dem Weihnachtsheimweh etwas entgegenzuwirken gönnten wir uns über die Festtage 3 Tage Strandurlaub in einem chicen Hotel am Traumstrand von Máncora.🤩 So fuhren wir nach der anstrengenden Reise in den nördlichsten Teil Perus vom bekannten Surferdorf Máncora aus noch 10 Minuten mit dem Mototaxi der Küste entlang bis zum Amai Luna Guesthouse. Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt: Uns erwartete ein wunderschönes Zimmer mit Balkon und OpenAir-Badezimmer, ein traumhafter Poolbereich, ein gemütliches Restaurant - und ein heller Sandstrand direkt auf der anderen Strassenseite!🥰 So konnten wir uns sehr schnell entspannen, genossen die Strandspaziergänge und das erfrischende Bad im relativ warmen Meer und im definitiv warmen Pool. Der Strand hielt allerdings auch weniger schöne Seiten bereit - von der Flut wurden allerlei tote Tiere angeschwemmt, von einer Muräne über Möwen und einer Meeresschildkröte (🥺) bis hin zu zwei schon länger verwesenden Robben. Faszinierend, aber für das Paradiesfeeling nicht unbedingt förderlich wenn einem auf dem Liegstuhl der Aasduft in die Nase dringt.😂 Aber wann kann man schon vom Meer aus Geier beim Fressen am Strand beobachten!?
    Wir liessen uns die Stimmung auf jeden Fall nicht vermiesen und verliessen das Hotel und den Strand nie - unseren Heiligabend und unser Weihnachten verbrachten wir bei feiner Pasta und einer Flasche nicht so feinem Wein auf der Hotelterrasse, spielten Kartenspiele und zogen unser Fazit nach 5 Wochen Peru. Wir durften wahnsinnig viel Verschiedenes und Vielseitiges erleben (von Strand über Gletscher bis hin zu Regenwald), haben sehr offene, hilfsbereite und ihr Land liebende Leute getroffen und genossen die Zeit sehr, auch wenn die verschiedenen Streiks und Unruhen unsere Flexibilität auf die Probe stellten...😉 Zudem haben wir viele Kontraste erlebt - abseits des schönen Hauptplatzes und ein paar Strassen der Altstadt waren die Städte und Dörfer oft schmutzig und wenig sehenswert und auch die Landschaft unterwegs überzeugte oft eher mit Dreck und Müll als mit ihrer Schönheit. Nichtsdestotrotz blicken wir aber alles in allem sehr positiv auf Peru zurück und freuen uns jetzt auf unser nächstes Abenteuer: Ecuador!🇪🇨
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  • Charmantes Cuenca🥰

    27. Dezember 2022 in Ecuador ⋅ ⛅ 21 °C

    Der Grenzübertritt nach Ecuador verlief etwas abenteuerlicher als geplant. Pünktlich standen wir vormittags um 11 Uhr an der "Haltestelle". Nach über einer Stunde Wartezeit antwortete die Busgesellschaft dann, dass sie kein Bus haben der um 11 Uhr vormittags fährt wie auf unserem E-Ticket notiert, sondern um 11 Uhr abends. Sprich, um 2 Uhr morgens über die Grenze und dann irgendwann früh früh in Cuenca. Nein danke...
    Da aber komischerweise tagsüber gar keine Busse dorthin fahren, entschieden wir uns dann mitten am Nachmittag für die abenteuerlichere Variante: mit dem Colectivo ins Städtchen nahe der Grenze, mit dem Taxi vor die Grenze, aus- und einstempeln, mit einem anderen Taxi in die nächste Ortschaft und von dort mit dem nächsten Bus nach Cuenca. Zum Glück verlief das Ganze einfacher als gedacht, und so standen wir, müde aber zufrieden, kurz vor Mitternacht in Cuenca. Denn schon am nächsten Morgen war eine Tagestour in den Cajas-Nationalpark geplant, die wir auf keinen Fall verpassen wollten.
    In einer Gruppe mit Nordamerikaner:innen, wovon 3 nach Cuenca ausgewandert waren, gings zum Glück erst nach dem Frühstück los. Der erste Halt und Spaziergang verlief um eine der unzähligen Seen im Nationalpark und wir ahnten schon hier, wie sehr wir diese Landschaft lieben werden.😍 Trotz der Höhe von 2'700 M.ü.M. ist es in Cuenca und der Umgebung angenehm mild und ganzjährig feucht, was den Hängen und Hügeln ein saftiges grün verleiht. Unterwegs grasen die Kühe und Llamas, wir laufen wie schon in Peru auf alten Inka-Pfaden und können uns kaum satt sehen an all den verschiedenen Pflanzen und Blumen. Wir probieren im Nebelwald wilde Früchte und Kräuter (natürlich vom Guide erspäht 😉) und erfahren mehr über die von Gletschtern geformte Lagunen-Landschaft in den Hügeln. Die zweite Wanderung ist dann wirklich in den Highlands, und erinnert uns stark an die schottischen Namensvettern. Über sumpfige Pfade, die einen fast trampolinartig hüpfen lassen, zu sich schälenden, knorrigen, uralten Bäumen, vorbei an heiligen Bergen und an Kaninchen-Exkrementen saugen wir die frische Höhenluft ein und geniessen die wunderschöne Landschaft. Kurz vor dem Hangry-Moment gibt es dann um 3 Uhr endlich Mittagessen, lokale Forelle aus dem Teich vor dem Restaurant und Spaghetti (nein, freiwillig war diese Auswahl nicht🙈).
    Am nächsten Tag, beim Stadtrundgang durch Cuenca, erleben wir hautnahe, wieso dieses Städtchen so beliebt bei Auswanderern und Touristen ist und als eines der schönsten Südamerikas gilt. Es ist einfach nur heeeerrlig: angenehme Temperaturen, viel Sonne, viel grün, schöne Cafés und Restaurants, unperfekte und perfekte alte Gebäude und eine unhektische und charmante Atmosphäre. Kurzum: Wir lieben Cuenca.😍
    Und bei unserem Spiel "an welchen Ort unserer bisherigen Reise würdest du auswandern wenn du müsstest" gibt es ganz klar einen neuen Bestplatz. 😁 Aber leider sind wir ein bisschen unflexibel, denn unseren nächsten Stopp wollen wir um keinen Preis verpassen...🦈🌊🤿🌴
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  • Welcome to Paradise

    1. Januar 2023 in Ecuador ⋅ ⛅ 24 °C

    Entgegen jeglicher Einwände unseres Budgets konnten wir nicht anders: Es geht auf die weltberühmten Galapagos-Inseln!😍 Die Übernachtungen sind locker schon doppelt so teuer wie auf dem Festland, und schäbig ist unser Zimmer dann immer noch. Aber was soll's, wir wollen ja auch nicht im Zimmer sein... sagten wir, und schauten einen Tag zuvor erstmals auf den Wetterbericht. Was ein Schock! Schwarze Wölkli soweit das Auge reicht, regnen soll es auch den ganzen Tag, die Sonne zeigt sich wohl gar nicht. Immerhin knapp 30 Grad. Also werden noch schnell die Regenjacken eingepackt, die Erwartungen wieder etwas hinuntergeschraubt und ab gehts in den Flieger. Nach einer ziemlich langen Prozedur am Flughafen, damit auch ja nichts Verbotenes im Gepäck gelandet ist und nachdem alle Gebühren bezahlt sind, landen wir nach nicht einmal 2 Stunden auf San Cristobal. Nach einem kurzen Spaziergang zum Hafen werden zum ersten Mal in sekundenschnelle alle Gepäckstücke fallen gelassen, denn hier sind sie schon: die Seelöwen.🥹 Und zwar wirklich überall: am Strand, auf der Sitzbank, auf dem Kinderspielplatz und natürlich auf dem Trottoir. Wir sind verliebt!😍 Da stört der graue, wolkenverhangene Himmel kein bisschen. Mit der Fähre gehts dann weiter nach Santa Cruz, unsere Insel für die nächsten 6 Nächte. Hier sind schon ein paar Seelöwen weniger unterwegs, dafür finden sich hier die weltweit einzigartigen Meerechsen auf dem schwarzen Lavagestein direkt im Hafen! Und tonnenweise Krebse, Möwen und andere Vögel. Kurz vor Silvester wimmelt es natürlich auch von Menschen, aber es scheint sich erstaunlich gut zu verteilen.
    Wir zwei alten Tauch-Fäns lassen es uns natürlich auch nicht nehmen, hier ein paar Tage zu tauchen - dieser Bericht folgt ein anderes Mal. An unserem tauchfreien Tag entscheiden wir uns für einen Spaziergang in die nahegelegene Tortuga Bay. Soll ein schöner Strand sein. Durch die trockene, mit riesigen Kaktussen versehene Landschaft geht es 40 Minuten lang schwitzend voran, bis wir dann die Küste erreichen. Und hier sind sie, in voller Action und mit einer Kulisse, die kaum schöner sein könnte: Weicher, weisser Sand, im Hintergrund die brechenden Wellen des türkisblauen Pazifik und hie und da sogar blauer Himmel (danke für nichts, Wetterbericht 🤓). Zuerst als schwarze Irgendwas, dann klar identifizierbar als Meerechse, kommen sie durch die Wellen geritten, lassen sich immer näher an den Strand spülen (entgegen unseren ersten Vermutungen können sie tatsächlich auch mal von einer Welle erfasst und herumgewirbelt werden😂) und kriechen dann nicht allzu schnell, aber bestimmt, an ein warmes Plätzchen auf den schwarzen Felsen, um sich wieder aufzuwärmen. Einige eilen davon, andere bleiben neugierig stehen oder laufen lässig nahe an der Kamera vorbei. Wir können uns kaum von diesem Augenblick losreissen. Der nächste Strand ist aufgrund weniger Strömung sogar badetauglich, und wir mieten Schnorchelzeug. Da das Wasser hier zwar auch hellblau, aber sehr trüb ist, sehen wir die vielen Tiere leider nicht so gut. Erst als die Schildkröte dann praktisch in unser Gesicht schwimmt sehen wir sie auch😂. Die Rochen sind zum Glück dunkel und gut vom Strand aus erkennbar, da will man lieber nicht zu nahe vorbeischwimmen. Dann beobachten wir noch eine Weile die Pelikane, die ohne mit der Wimper zu zucken keine 2 Meter von den Badegästen pfeilschnell ins Wasser schiessen und gemütlich ihren Fisch verschlingen - der Wahnsinn.🤩 Mit viel zu vielen Fotos im Gepäck (Erinnerungen an das Kolibridebakel kommen auf, die Echsen sind unglaublich fotogen😅), einem fetten Sonnenbrand (da eben doch weniger Wolken vorhanden waren als erwartet) und zwei glückerfüllten Herzen machen wir uns wieder auf den Rückweg in unser Zimmer, welches dank fehlender Lüftmöglichkeit bereits nach 3 Tagen wie ein feuchtes, salziges Meerungeheuer riecht.🥴
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  • Tauchen Tag 1&2 - Rochen und Haie

    2. Januar 2023 in Ecuador ⋅ ☀️ 26 °C

    Es war unser grösster Traum, den wir uns auf dieser Reise erfüllen wollten: Tauchen im weltberühmten Meeresschutzgebiet rund um die Galapagos-Inseln!🥹 Uns erwarteten 4 (am Ende wurden es 5 - dazu später mehr😉) Tage Tauchabenteuer. Und da es doch einiges zu sehen gab haben wir die Berichte ein wenig aufgeteilt...😊
    An den ersten beiden Tagen verschlug es uns nach North Seymour, Daphne Minor, Mosquera und, weil die Bedingungen nicht so ideal waren, kurzerhand auch nach Gordon Rocks. Letzterer Tauchplatz sogar sehr zu unserer Freude, dieser soll einer der besten Spots für grosse Gruppen von Hammerhaien sein auf Galapagos. Obwohl wir natürlich überall verhältnismässig viel gesehen haben (wenn auch nicht weit, da die Sicht nicht so gut war), hörten wir von den Guides und anderen Tauchern immer nur "Gestern hat es hier noch von Haien gewimmelt" oder "Letzte Woche war die Sicht viiiiel besser". Das war nicht wirklich hilfreich... Aber so ist es halt, wenn die Natur nicht will, dann kann man nichts ändern. 🙃 Trotzdem sind ein paar schöne Aufnahmen gelungen und wir haben uns sehr über die schwebenden oder sich im Sand einbuddelnden Rochen, farbigen Kugelfische, Weissspitzenriffhaie, Oktopusse, vielen farbigen Seesterne und die lustigen, als Seegras getarnten kleinen Aale gefreut. Und schlussendlich hatten wir doch noch kurz das Vergnügen die ersten Hammerhaie zu sichten.😍 Die Strömung (die wir eigentlich wollen und brauchen für die Hammerhaie) war vor allem bei Gordon Rocks doch etwas herausfordernd, und so ging tatsächlich einer von Chantals grössten Alpträume in Erfüllung: ein kurzer Blick zu einem schönen Fisch, vielleicht auch ein paar Fotos, und schon war die gesamte Gruppe verschwunden!😱 Da die Sicht ziemlich bescheiden war und der Guide ohne Vormerkung immer wieder gewendet hat, ist es ziemlich verhängnisvoll wenn man nur ein paar Sekunden mit/gegen die Strömung in die falsche Richtung paddelt. Zum Glück hat sie die andere Gruppe vom Boot gleich gesichtet und ist kurze Zeit später wieder zur richtigen Gruppe zurückgekehrt. Schock überwunden. Ansonsten passierten keine weiteren Unannehmlichkeiten und wir konnten die Tauchgänge, die Tiere und Unterwasserwelt so gut es ging geniessen. 😊
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  • Tauchen Tag 3&4 - Schwärme und Puffer🐡

    3. Januar 2023 in Ecuador ⋅ ⛅ 23 °C

    Die eigentlich letzten zwei Tauchtage verbringen wir südlich von Santa Cruz, bei den Inseln Floreana und Santa Fé. Da auch irgendwie die Seelöwen nicht so motiviert waren mit uns zu tauchen, blieben sie an der Oberfläche und wir beobachteten gespannt die flinken Tiere, die wie Blitze durchs Wasser schossen. Als dann aber das Alpha-Männchen röhrte war Schluss mit lustig, er markierte ganz klar seine Grenzen, und wir zogen ab in die Tiefe. 😌 Auch hier gab es wieder einiges zu sehen: Stachel- und Adlerrochen, Pufferfische in allen Farben und Grössen, riiiesige Barracuda- und Salemaschwärme (zweitere sind endemisch auf den Galapagos-Inseln) und eine spannende Höhle. Als wir eben in besagter Höhle waren, schoss rechts neben uns ein riesiger, aber wirklich riesiger Jack-Fisch vorbei, der locker 1.5 Meter lang war!! Und auch heute waren wieder einzelne Weissspitzenriffhaie dabei. 😎👌🏼Weiterlesen

  • Tauchen Tag 5 - Hammerhaie und 🐢

    4. Januar 2023 in Ecuador ⋅ ⛅ 25 °C

    Und dann war da noch Tag Nr. 5. Wir brachten es einfach nicht übers Herz, diesen ach so fantastischen Tauchplatz "Gordon Rocks" hinter uns zu lassen, ohne die Full-Hammerhai-Experience. Natürlich war es immer noch nicht gesagt, dass wir bei einem weiteren Tag mehr davon sehen würden, aber immerhin bestand die Chance. Also schneiten wir kurzerhand spontan in einen Tauchshop, die hatten noch Plätze frei, sogar günstiger als bisher, und gebucht waren die 2 Tauchgänge, bevor wir die Fähre nach Isla Isabela nehmen würden. Dieses Boot war doch ein gutes Stück kleiner und unangenehmer als unser bisheriges, da waren wir froh um die Wahl der ersten Firma für die 4 Tage zuvor.😅 Aber was solls. Nach einer kurzen Autofahrt über die Insel zum Kanal und einer Bootfahrt zu den drei aus dem dunkelblauen Meer herausragenden Felsen, den Gordon Rocks, werfen wir uns in unsere Wetsuits (das klingt tatsächlich eleganter, als es in Wirklichkeit ist - da ist eher Presswurst-Feeling angesagt😂) und tauchen ab. Schon der erste Tauchgang war ziemlich toll, und der zweite hat es dann noch getoppt. Über, neben, unter, vor und hinter uns, sie waren überall!!🔨🦈 Dank der starken Strömung sind sie zahlreich erschienen, und wir konnten uns nur am Felsen festkrallen und das Schauspiel geniessen. Zwischendurch gesellten sich noch wunderschöne und für einmal nicht sonderlich scheue Meeresschildkröten zu uns. Ein bisschen das kribbeln kam uns schon, als einer der Hammerhaie scheinbar aus dem nichts dicht hinter uns vorbeischwamm, aber es war einfach zu eindrücklich, um irgendwelche anderen Gefühle zuzulassen. Wir sind immer noch geflasht. Nur können wir hier leider nicht mehr als 2 Videos mit euch teilen - falls mehr Bedarf besteht einfach per WhatsApp bestellen. 🤩Weiterlesen

  • Entspannung und Schnorcheln auf Isabela

    7. Januar 2023 in Ecuador ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach 5 Tagen Tauchen war es wieder einmal Zeit für etwas ganz anderes: Schnorcheln!😂 Dafür gingen wir auf die letzte der 3 bewohnten Inseln des Galápagos-Archipels: Isabela. Ruhiger, grüner und entspannter soll es hier sein. Da wir die zweistündige Schnellboot-Fähre direkt nach dem letzten Tauchgang antraten, konnten wir die Entspannung erstmal gut gebrauchen. Und nach der Woche im Loch waren wir froh, ein geräumigeres und vor allem gelüftetes Zimmer beziehen zu können - und erst noch mit Strandzugang von der Hotelterrasse aus!🤩

    Vor dem erneuten Gang ins erfrischend/erschreckend (jenachdem wen man fragen würde) kalte Wasser stand am ersten Morgen ein Spaziergang auf der Insel an. Die Schildkröten-Aufzuchtstation konnte man leider nur mit einer Führung, von der wir nicht viel Gutes lasen, besichtigen, sodass wir darauf verzichteten. Der Weg dorthin führte aber - wenn man die Iguana-Strassenblockade mal überwunden hatte - auf schönen Pfaden und Stegen zu verschiedenen Tümpeln und Weihern. Da wir uns Ende Trockenzeit befinden war vieles etwas grau und braun - umso intensiver waren dafür die Flamingos, die mit ihrem knalligen Federkleid wunderschön hervorstachen.🤩
    Dann war es soweit und wir mieteten und Schnorchelequipment, um das versprochene Highlight - neben der Entspannung im Liegestuhl und dem wellenreichen Bad im Pazifik - zu erkunden: Die 'Concha de Perla', eine ruhige Bucht, umgeben von Felsen und Mangroven in 5 Minuten Gehdistanz vom Hafen. Nach unserem ersten Besuch waren wir aber mehr als enttäuscht - wir haben mehr andere Schnorchler gesehen als Tiere... Nichtsdestotrotz beschlossen wir aber, es am nächsten Morgen früh gleich nochmals zu versuchen. Zum Glück! Praktisch alleine konnten wir die Bucht erkunden, allerlei Fische, Rochen und Pufferfische beobachten, mit den eleganten Meeresschildkröten und sogar den Iguanas mitschwimmen!🤩 Das Beste waren aber die Seelöwen - sie waren in Spiellaune, schwammen und sprangen übermütig um uns herum und untersuchten uns, unsere Flossen und unsere Kamera. Wenn es nicht so kalt gewesen wäre hätten wir stundenlang hierbleiben können! So entschieden wir uns zwischendurch für einen weiteren Spaziergang dem Strand entlang und kamen dafür am nächsten Morgen nochmals für dasselbe Schauspiel.🥰
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  • Schnorchelausflug nach Los Tuneles🤿

    8. Januar 2023 in Ecuador ⋅ ☀️ 25 °C

    Als Abschluss unseres Isabela-Trips stand ein Schnorchelausflug an - dieses Mal aber nicht auf eigene Faust, sondern mit einer geführten Tour. Ziel war 'Los Tuneles', einem von Lava geformten Küstenabschnitt mit erstaunlicher Tierwelt. Auf dem PickUp ging es zum Hafen, wo uns auf dem Boot schon das erste kleine Highlight erwartete: Im Hafen entdeckten wir einen Galapagos-Pinguin, der seinem zMorge hinterherjagte (leider zu schnell für Fotos...)!🤩 Danach ging es 45 Minuten der Küste entlang mit einem kurzen Stopp bei einem einsamen Felsen, um die Nazca-Boobies, eine nur auf Galagos vorkommende Vogelart, zu bestaunen. Bei der Einfahrt in das seichte Schnorchelgebiet sahen wir schon links und rechts immer wieder Schildkrötenköpfe am Luft holen - und einmal sogar zwei Schildkröten (sehr) nahe aufbeieinander nicht (nur) am Luft holen...😉
    So konnte es Chantal kaum erwarten ins Wasser zu kommen und alles zu erkunden! Thomas konnte nach dem ersten Zehen-Wasser-Kontakt doch plötzlich ziemlich gut noch ein wenig warten...🤏🏻 Als dann aber die ganze Gruppe im Wasser war ging es los. Zuerst machten wir uns auf den Weg zu einer der vielen kleinen Höheln. Und tatsächlich lagen hier sieben Weissspitzen-Riffhaie und ein Stachelrochen ganz ruhig und entspannt beieinander und liessen sich durch unsere Schnorcheleinlagen kaum stören.🤩 Danach folgte die Mission Meeresschildkröten - und tatsächlich fanden wir schnell zwei alte Weibchen gemütlich am Algen grasen. Und obwohl wir beim Tauchen und Schnorcheln schon vielen Schidkröten begegnet sind war das hier nochmals ganz anders - so nah, und vor allem sooo riesig!!🤯
    Nach weiteren Schildkrötensichtungen stiegen wir bibbernd aus dem Wasser, nur um 10 Minuten später am nächsten Ort wieder ins Wasser zu springen. Ziel: Braune Seepferdchen in braunen Algen in gut 5m Tiefe zu beobachten...🤓 Unserem Guide gelang es zum Glück schnell, ein Seepferd auszumachen. Und so tauchten wir mehrmals ab, um diese eleganten Tiere von Nahem beobachten zu können. So herzig...🥰
    Der letzte Halt der Tour erfolgte dann im Trockenen. Zu Fuss erkundeten wir die faszinierende Lavatunnel-Landschaft mit den typischen 🌵 und dem glasklaren Wasser, in dem immer wieder Schildkröten und sogar einzelne Seelöwen vorbeischwammen. Der Guide zeigte uns noch ein altes Nest der Blaufuss-Tölpel (Blue-footed Boobies), die eines der Symboltiere von Galapagos sind - mit dem kecken Spruch 'I love Boobies'...😉 Nest ist zwar übertrieben, vielmehr ist es ein Kreis aus Vogelkacke, mit dem das Männchen einen perfekten Nistplatz markiert. Das erst später ankommende Weibchen sieht so das Nest und landet ganz in der Nähe. Und obwohl Boobies monogam und treu sind, überreicht das Männchen jedes Jahr grosszügige Willkommensgeschenke (kleine Zweige), präsentiert seine knallblauen Füsse und führt einen verführerischen Flügel-Fuss-Tanz auf. Romantik pur!😄
    Beim Ausparkieren des Bootes haben wir dann tatsächlich noch einen der blaufüssigen Vögel entdeckt, bevor wir uns auf den Rückweg machten, um anschliessend die Fähre zurück nach Santa Cruz zu nehmen. Was für ein gelungener Abschluss!
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  • Kleine Bekannte und alte Giganten

    9. Januar 2023 in Ecuador ⋅ ☀️ 23 °C

    Wir geben es zu - eigentlich hatten wir den Rückflug direkt nach unserem Aufenthalt auf Isabela geplant. In der Tauchkrise von 2022 hatten wir aber kurzerhand unseren Flug 2 Tage verschoben, um noch einen ganzen Tag auf Santa Cruz zu haben. Ziel war ein erneuter Ausflug zur Seelöweninsel Santa Fe, diesmal mit Schnorchel statt Tauchausrüstung. Da wir aber so tolle Momente mit den Seelöwen auf Isabela hatten verzichteten wir auf den teuren Ausflug. Anstelle dessen spazierten wir nochmals zu unserem Lieblingsstrand, der Tortuga Bay, bestaunten ein letztes Mal die Iguanas am Strand und machten es uns im Schatten der Mangroven bequem. Im Gegensatz zum letzten Mal war jetzt Ebbe und das Wasser sogenannt "seichleih"!🤓 Chantal startete bald den ersten Asuflug ins Wasser. Mit dem niedrigen Wasser war es weniger ein Schwimmen, sondern viel mehr ein Spazieren in der Bucht. Als Thomas dann nach einiger Zeit von seinem Buch aufblickte, sah er eine winkende und wild gestikulierende Ehefrau. Er lief ihr Stück entgegen und versuchte die Signale zu deuten, konnte die Mitteilung aber erst nach einem Spurt zurück, um die Brille zu montieren, entziffern: Kommen! Kamera mitbringen! Soforter als sofort! Gesagt, getan - und tatsächlich lohnte sich die Eile. Da schwamm doch tatsächlich ein Baby-Hammerhai herum!🥹 Wir sahen ihn noch ein paar Mal, später am Nachmittag sogar vom Strand aus!🤩
    Zum Abschluss-Abendessen gönnten wir uns ein paar Daiquiris in der Happy Hour und assen erstaunlich gut, bevor wir dann am letzten Morgen zum Flughafen aufbrachen. Nicht ganz einfach - dieser liegt auf einer eigenen Insel am anderen Ende der Hauptinsel. Wir nutzten die Möglichkeit und machten mit unserem Taxi einen einstündigen Halt auf der El Chato Ranch. Diese liegt im Hochland der Insel in einem Schutzgebiet für die Galapagos-Riesenschildkröten, welche bis zu 170 Jahre alt werden können! Wir waren die ersten Besucher des Tages und so konnten wir in aller Ruhe diesen sanften Riesen beim bädelen/matschen, spazieren und ruhen zuschauen. Eindrücklich! Nach der weiteren Taxifahrt, auf der wir immer wieder Schildkröten neben und auf(!) der Strasse antrafen, folgte eine Kanalüberquerung mit der Fähre und der Flughafen-Shuttlebus über die Isla Baltra. Mit einem Land-Iguana auf dem Weg ins Flugzeug endete unser Abenteuer Galapagos, das wir mit der Sicht von oben auf all die besuchten Inseln und Tauchspots nochmals Revue passieren liessen.🥰
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  • Guayaquil & Isla Santay

    11. Januar 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 29 °C

    Mit den sich vom Sonnenbrand schälenden Stellen weiss nun auch unser Körper, dass das Inselparadies (vorerst) vorbei ist. Wir landen in Guayaquil, beziehen unser Zimmer und restliches Gepäck von vor Galapagos und hängen noch einen Tag dran, um die Stadt zu erkunden. Zwar scheint die Sonne nicht, aber das ist vermutlich besser so: bereits im Schatten hat es ca. 32 Grad, und so läuft der Schweiss grosszügig. Wir starten in einem Park mitten in der Stadt, der seinem Namen alle Ehre macht: er wir dicht besiedelt von Leguanen! Wir haben ja auch schon lange keine mehr gesehen...😉 Sogar hoch oben in den Bäumen pflatschen sie herum. Etwas erschrocken sind wir dann nur, als es plötzlich hinter uns klatschte, und ein verdatterter Leguan etwas benommen in die Runde blickt; wahrscheinlich unfreiwillig hat er die Abkürzung vom Baum genommen.🙈 Zum Glück watschelt er kurze Zeit später scheinbar unversehrt davon.
    Weiter geht's, entlang des modernen Malecón 2000, immer den Blick auf den ziemlich verschmutzten Guayas-Fluss, hin zum gemütlichen und farbenfrohen Viertel Las Peñas, über 444 Stufen hoch zum Faro Santa Ana und wieder 444 Stufen runter bis zu einem feinen orientalischen z'Mittag Plättli. Eigentlich war der Plan, morgens die Fussgängerbrücke zur Isla Santay zu überqueren, dort lauschige Pfade im dichten Grün zu erkunden und uns etwas sportlich zu betätigen. Da aber Öffnungszeiten in Südamerika generell eher als unverbindliche Empfehlung gelten, verschoben wir dies auf den Nachmittag. Dank der schwülen Hitze blieb es bei einem schnellen Gehen statt Joggen, was vermutlich auch gesünder war. Auf dieser Insel leben erstaunlich viele Tiere (Ameisenbär, Tigrillo, Vögel, Krokodile und Boas). Dank dem nicht so lauschigen Pfad aus Metall und Plastik, welcher an allen Ecken und Enden nicht nur laute Geräusche von sich gab, sondern auch noch mit diversen Löchern versehen war, verschreckten wir wahrscheinlich aber schon alle Tiere, bevor wir auch nur in die Nähe kamen. Zugegeben, ein paar schöne Vögel und knallblaue Schmetterlinge haben uns dann doch noch die Ehre erwiesen.😃 Am Ende des knapp 2km langen Wegs fanden wir einige Holzhäuser mit Solardächern vor, ein gross angelegtes Projekt, um die Inselbewohner:innen in den Tourismus einzubinden und um das Schutzgebiet zu etablieren. Das ganze wirkte ein wenig... erzwungen, die Häuser alle nach dem gleichen Schema nebeneinandergepfercht, und das riesige Restaurant und Touristenzentrum meschenleer. Vielleicht sieht's ja am Wochenende hier anders aus? Der letzte Punkt war dann die Cocodrilera, und wenn wir uns besser erkundigt hätten, hätten wir auch nicht eine Brücke mit friedlichen, freien Krokodilen erwartet - stattdessen zwei nicht wirklich grosse Tümpel, in denen ein paar zwar sehr eindrückliche, aber weniger freie Krokos in der Nachmittagshitze dösten. Drum herum dann ein Holzzaun und ein zweites Gehege. Naaaaja... Und so quälen wir uns den ganzen Weg wieder zurück (wir erinnern uns, Rundwege sind in Südamerika nicht so ein Ding), über die Fussgängerbrücke, rein ins Uber und ab unter die Dusche. Dank der nahen Mall und einem schon gestern entdeckten, leckeren arabischen Imbiss (wir nähern uns einer Hummus und Falafel Überdosis🤓) sind wir wieder bei den Leuten und bereiten uns auf die Busfahrt in die Hauptstadt Ecuadors vor.
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  • Quito, Quilotoa und Cotopaxi

    14. Januar 2023 in Ecuador ⋅ 🌧 15 °C

    Quito - die Hauptstadt Ecuadors und die höchstgelegene Hauptstadt der Welt (für die aufmerksamen Leser: Von La Paz haben wir ähnliches geschrieben😉 La Paz ist der höchstgelegene Regierungssitz der Welt, ist aber nicht die Hauptstadt Boliviens...). Für uns bedeutete Quito vor allem wiedermal Hotel- und Restaurantpause. Wir quartierten uns in einer Air-BnB-Wohnung ein und kochten 3 Tage selber - auch wenn mit der vorhandenen Küchenaussattung keine Meisterwerke zu bewerkstelligen waren. Aber immerhin mal etwas anderes, vor allem auch zum z'Morge (aka "Die grosse Rührei-Pause).
    Unsere Wohnung lag nahe am historischen Zentrum, das wir dann auch sogleich erkundeten. Nach den ersten Metern wurden wir von der Touristenpolizei angehalten und eindringlich vor Diebstählen, Überfällen etc. gewarnt. Fühlten wir uns bis dahin eigentlich sicher, war es nun vorbei. Wir entschieden dann, den Rundgang kurz zu halten und nutzten den restlichen Tag für Einkäufe, Wäsche und die grosse Mission "Internationales Päckli mit unseren Wintersachen", die zwar zu einer unglaublich langen Prozedur wurde, aber unerwarteterweise gleich beim ersten Anlauf klappte. Zumindest das Abschicken, was das Ankommen betrifft bleibt es spannend...😉
    Die weiteren beiden Tage verbrachten wir mit zwei Tagesausflügen in die wunderschöne Gegend rund um Quito. 9 Vulkane prägen die Landschaft hier, die meisten mit schneebdeckten Gipfeln über 5500 M.ü.M.
    Unsere erste Fahrt führte uns zur Quilotoa-Laguna - ein wunderschöner, blaugrüner See in einem erloschenen Vulkankrater. Ein spektakulärer Anblick, vor allem als sich die Sonne noch kurz zeigte!🤩 Die Wanderung auf dem Kraterrand hielten wir eher kurz, da doch sehr dunkle Gewitterwolken aufzogen und die Blitze nicht weit von uns weg einzuschlagen schienen.
    Ziel des zweiten Ausflug war der Nationalpark rund um den Cotopaxi, dem dank seiner Form berühmtesten Vulkan Ecuadors. Unterwegs sahen wir zwar noch die schneebdeckten Vulkangipfel, im Nationalpark angekommen waren sie aber alle wieder in dicken Wolken versteckt. Nichtsdestotrotz stürzten wir uns in die volle Cowboymontur und genossen einen abwechslungsreichen Ausritt in der wunderschönen Landschaft, die uns immer wieder an Patagonien erinnerte. Nach der Weiterfahrt und dem feinen zMittag gab es dann sogar noch ein kleines Ecuador-Abschiedsgeschenk und der Cotopaxi zeigte uns wenigstens nocheine seiner Flanken. Nun können wir guten Gewissens weiter nach Kolumbien reisen!
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  • Auf Umwegen ans Ziel

    17. Januar 2023 in Kolumbien ⋅ ☁️ 15 °C

    Start: Quito, Ecuador. Ziel: Salento, Kolumbien. Dauer: 3 Tage. Stunden im Bus/Auto: 22h. Haben wirs geschafft? Ja. Sind wir geschafft? Definitiv.🙈
    Für einen ausführlicheren Bericht hier weiterlesen.😉
    Obwohl in Ecuador vieles besser/sauberer erscheint als bisher, sind die Busse und Organisation nicht wirklich überragend. Und so hetzen wir in Quito nach einer elend langen Taxifahrt am Busterminal herum, ohne genau zu wissen, wo wir Tickets kaufen können oder wo die Busse überhaupt abfahren. Es endete damit, dass wir in den eigentlich schon abgefahrenen Bus hineingeschubst wurden, über den Chauffeursitz kletterten, gebückt neben der Matratze durch, die Treppe hinauf und uns Sitze aussuchten. Wieso wir nicht einfach durch die normale Türe einsteigen konnten? Weiss keiner. 😂
    Dann wieder das übliche Prozedere: Busfahrt bis zum Städtchen nahe der Grenze, mit dem Taxi zur Grenze, aussteigen, ausstempeln, Formular ausfüllen und drucken lassen, einstempeln, Taxi zum nächsten Ort nehmen und tadaaa, wir sind in Ipiales, Kolumbien. 😍 Direkt am Busterminal wollten wir für den nächsten Tag den 12-stündigen Bus nach Cali, die drittgrösste Stadt Kolumbiens, buchen. Da jedoch ein Bergsturz einen grossen Teil der Strasse blockiert, wird uns die abenteuerliche Alternativvariante vorgeschlagen, die wir dann auch versuchen. Zuerst jedoch suchen wir den Ort auf, weshalb wir überhaupt in Ipiales übernachten wollten: Eine wunderschöne Kirche über einem Fluss direkt in das Tal 'gepflanzt' - das Santuario de las Lajas!😍 Vom Gondeli aus erhaschen wir sogar noch einen Blick von oben, und dann auf dem Fussweg können wir die Kirche von allen Seiten bestaunen. Nach einer Tour durchs Städtchen, auf der Suche nach Geldautomaten und Essbarem, gings früh ins Bett. Denn am nächsten Morgen hatte Chantal um 4:30 einen Video-Anruf mit ihrer alten Klasse vereinbart, und dann um 5:30 mussten wir auch schon los zum Busterminal. Die nächsten 6 Stunden verbrachten wir im Bus bis nach El Bordo, wo wir überlagert wurden von Menschen und ihren Angeboten. Grundsätze wie "Steig nie zu Fremden ins Auto" mussten wir eh schon lange über Bord werfen, und so hatten wir unsere Mitfahrgelegenheit bei einem Pärchen in ihrem Jeep gefunden. Auf der Rückbank, eingequetscht zwischen all ihrem und unserem Gepäck, durch das hügelige, saftiggrüne Hinterland von Kolumbien, über Stock und Stein, Matsch und Schlaglöcher. Scheinbar ganz selbstverständlich teilten sie mit uns auch noch ihr mitgebrachtes Mittagessen, und so gabs am Strassenrand Reis, Eier und Kartoffeln aus dem Bananenblatt. Eine willkommene Abwechslung zu unserer "Snacks on the road"-Ernährung.😁 Durchgeschüttelt und knapp einem Schleudertrauma entkommen kamen wir in Popayan an, von wo es nur noch eine 3 stündige Busfahrt nach Cali war. Geschafft.
    Der nächste Tag war dann vergleichsweise easy: Eine 3-stündige Busfahrt nach Armenia, dann noch hoch nach Salento. Dieser schöne Ort liegt direkt beim Valle de Corcora, wo wir die nächsten Tage verbringen.
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  • Geburtstag unter (Wachs-)Palmen🌴🎉

    19. Januar 2023 in Kolumbien ⋅ 🌧 14 °C

    Thomas ist langsam aber sicher dafür berüchtigt, einzigartige Geburtstagsübernachtungsplätze für Chantal zu organisieren. Und man darf wohl behaupten, dass ihm für den ersten Geburtstag als Ehepaar ein weiterer Supercoup gelungen ist!😉 Ein luxuriöses Glamping-Hüttli am Rande des wunderschönen Wachspalmental mit Sicht auf den Nebelwald und den nächtlichen Sternenhimmel wird für 3 Nächte zu unserem Zuhause - ein Traum!😍 Zerstört von den Reisestrapazen der letzten Tage gehen wir in den kompletten Entspannungsmodus über und lassen uns unser zNacht in das Hüttli bringen...
    Am nächsten Tag ist es dann soweit und auch Chantal ist der 30 ein Jährchen näher gerückt!👵🏻 Mit einem zMorge auf der Sonnenterrasse stimmen wir uns auf den bevorstehenden Tag ein und werden dann Punkt 9 Uhr abgeholt und ganz nach oben ins Tal gebracht. Das Cocora-Tal ist dank seiner einzigartigen, bis zu 70m hohen und 300 Jahren alten Wachspalmen (der höchsten Palmenart der Welt) mittlerweile weltberühmt. Und schon beim Aussteigen sind wir überwältigt von der Landschaft und wollen sogleich in den Sattel steigen und das Tal erkunden. Im Vergleich zum Ritt durch die wilde Landschaft im Cotopaxi-Nationalpark stellt sich der zweistündige Ausritt hier zwar als etwas enttäuschend heraus, da wir einfach über matschige, breite Wege zum Aussichtspunkt und zurück reiten. Bei den Flussüberquerungen kommt dann aber doch etwas Abenteuerfeeling auf - und der Anblick der gigantischen Palmen entschädigt natürlich für vieles... 🤩
    Nichtsdestotrotz freuen wir uns jetzt schon, tags darauf das Tal auch noch zu Fuss zu erkunden! Der Geburtstagseuphorie soll dies keinen Abbruch tun - und so ist die kleine Reitenttäuschung spätestens beim anschliessenden Kaffi Baileys wieder vergessen.🥳 Zurück ins Hüttli geht es mit einem Willys-Jeep, die hier als ÖV dienen und abfahren sobald sie voll sind. Oder besser gesagt übervoll - neben den 10 Sitzplätzen werden noch 2-3 Personen stehend mitgenommem. Und da wir als erste aussteigen, dürfen wir uns hinten am fahrenden Jeep festhalten - was ja bei trockenem Wetter cool wäre, bei Regen eher so mittel.😂
    Zurück im Hotel werden wir mit farbenfroher Geburtstagsdekoration im Hüttli begrüsst und verbringen einen entspannten Nachmittag bis zum nächsten Punkt auf dem Überraschungprogramm: Als kleiner Beitrag zu dieser einzigarten Landschaft pflanzen wir unsere eigenen beiden Wachspalmen!🥹
    Um 18 Uhr folgt dann die letzte Überraschung des Tages: An einem herzigen Tisch unter Palmen und Bäumen, umgeben von Fackeln und Kerzen, genossen wir ein feines, romantisches Nachtessen mit abschliessendem kleinem Schoggi-Fondue. Wenn es dafür nicht schon zu spät gewesen wäre, hätte man hier glatt noch einen Heiratsantrag einbauen können - so blieb es der wunderbare Abschluss eines traumhaften Geburtstags!🥰
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  • Schlammschlacht im Valle del Cocora

    20. Januar 2023 in Kolumbien ⋅ 🌧 13 °C

    Nach dem nicht ganz überzeugenden Reitausflug wollten wir das Cocora-Tal unbedingt auch noch zu Fuss erkunden. Und so brachen wir früh morgens auf, um den Menschenmassen und dem nachmittäglichen Regen zu vorzugreifen. Und wir wurden für das Aufstehen belohnt - die Morgenstimmung im Tal war einfach nur zauberhaft! Wir wanderten praktisch alleine durch die wunderschöne Landschaft, genossen unser z'Morge am Aussichtspunkt unter den beeindruckenden Palmen und kamen schliesslich am höchsten Punkt der Wanderung, der Finca La Montaña, mit fantastischem Blick über die Nebelwälder des Tals an. Und dann nahm das Unheil seinen Lauf...
    Die Wanderung wurde zur wahrhaftigen Schlammschlacht. Die 'Wege' (der geneigte Leser beachte die Anführungs- und Schlusszeichen) waren abwechslungsweise tiefe Gräben, matschige Schlammbecken, überflutete Bachläufe - oder eine Mischung aus alledem.
    Und als wenn der geplante Weg nicht schon genug anstrengend gewesen wäre, stürmte ein gewisser T.K.aus B., dass wir doch unbedingt noch das tolle Kolibrihaus besuchen sollten - einen zusätzlichen Kilometer den Wald hinauf. Er zog alle Register seiner Überzeugungskünste, nur um dann bei der Ankunft oben festzustellen, dass es den mühsamen Abstecher auf keinen Fall wert war...😂 Immerhin hat sich uns ein uns unbekannter, herrlich schillernder Kolibri gezeigt. 😍
    Die Stimmung war entsprechend schon weit unten, wir allerdings hatten den Abstieg noch vor uns. Die Wege wurden eher schlimmer als besser, einzelne Holzresten im Schlamm zeugten noch von dem längst aufgegebenen Versuch, einen vernünftigen Weg zu errichten. Die Landbesitzer, die für jeden Wegabschnitt über ihr Land noch eine kleine Weggebühr einzogen, bekamen einiges zu hören - allerdings lediglich auf Schweizerdeutsch, so hielt sich das Konfliktpotential im Rahmen.😉 Nach langen 14km, die uns mindestens doppelt so lang vorkamen, war das Leid zu Ende und wir hielten uns mit letzter Kraft noch einmal hinten am Jeep fest. Zurück im Hotel war die grosse Siesta angesagt, die sich bis in den verregneten Abend zog, an dem wir uns nochmals den Roomservice gönnten und bei einem feinen z'Nacht und einer noch feineren Flasche Wein die Geburtstagsauszeit ausklingen liessen. Schnell waren die Strapazen vergessen und wir blickten auf drei wunderbare Tage an einem wunderschönen Ort zurück.🥰
    Die vom Vortag schmerzenden Knie verhinderten dann den für den letzten Morgen geplanten Spaziergang zum Wasserfall. (Dass wir diesen vom warmen Bett aus schon sahen war der Motivation sicherlich auch nicht zuträglich...😉). Wir verabschiedeten uns vom geliebten Geburtstagshüttli und erkundeten noch einmal das Städtchen Salento, bevor wir uns aufmachten zur achtstündigen Fahrt nach Medellin.
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  • Bewegendes Medellín

    22. Januar 2023 in Kolumbien ⋅ 🌧 22 °C

    Medellín ist die zweitgrösste Stadt Kolumbiens - und die ehemals wohl gefährlichste Stadt der Welt. Kein Wunder versprach unser Tourguide auf der Walking Tour: Heute werde ich Euch erklären, weshalb Eure Eltern Angst haben, dass ihr hier in Kolumbien seid...😉 Er hatte nicht zu viel versprochen, die Stadt und ihre Geschichte waren eindrücklich und haben uns bewegt, auch wenn es heute sicher ist, Medellin zu bereisen. Fangen wir aber vorne an...
    Nach unserer Ankunft spätabends in El Poblado - eines der beiden touristischen Viertel Medellíns - blieb uns nur eine kurze Nacht, denn vor der gebuchten Free Walking Tour machten wir uns auf die Suche nach einem Frühstück. Es wurde uns leicht gemacht - hier reihen sich Hotels, Restaurants und Cafés aneinander. Und so ergatterten wir tatsächlich das wohl beste Frühstück unserer bisherigen Reise!🤩
    Nach der erfolgreichen Mission Frühstück folgte die nächste Herausforderung: Metro. Auch diese war aber einfach zu lösen. Obwohl die Metro Medellíns schon fast 30-jährig ist, befindet sich alles in einwandfreiem Zustand und kommt erstaunlich modern daher. So konnte es dann punkt 10 Uhr losgehen mit der geführten Tour durch das Stadtzentrum.
    Unser Guide Dio begrüsste uns mit einem historischen Überblick über die Entwicklung Medellíns (kein Gewähr für die Richtigkeit aller folgender Erzählungen, wir geben nur weiter was wir auf spanglish gehört haben😉🙈).
    Einst war Medellín ein kleines, landwirtschaftliches Städtchen, das sogar für die ankommenden Spanier uninteressant war, da es hier nichts Wertvolles zu holen gab, sodass sie bald in andere Gebiete Kolumbiens weiterzogen. Erst als sie merkten, wie heiss es in den Küstenregionen sein kann, kamen einige zurück in das angenehmere Klima der hiesigen Berge. Tatsächlich wird Medellín auch die Stadt des ewigen Frühlings genannt aufgrund dem idealen ganzjährigen Klima - auch wir genossen, wie grün es hier ist!🌿

    Erst mit der Einführung und dem weltweit steigenden Bedarf an Kaffee Anfang des 20. Jahrhunderts explodierte Medellín förmlich, wuchs innert kürzester Zeit um mehr als das siebenfache und wurde zum wirtschaftlichen Motor Kolumbiens! Kein Wunder entwickelte sich neben der geplanten Stadt auch ein informelles Medellín an den Hängen der umliegenden Berge, wo heute u.a. die berühmte 'Comuna 13' liegt.

    Ab den 70er und 80er Jahren folgte dann die richtig dunkle Zeit. Nachdem im den USA ehemalige Soldaten mit dem in Deutschland als Medizin entwickelten Kokain gegen die posttraumatischen Belastungsstörungen aus dem zweiten Weltkrieg behandelt werden, startet das weisse Pulver seinen Siegeszug. Die Nachfrage war plötzlich (und ist immer noch) riesig - und Kolumbien kann liefern. Man schätzt, dass in Kolumbien heute rund 70% des weltweiten Kokains produziert wird! Heute überwiegend ohne offensichtliche Gewalt, da der Transport und Verkauf von mexikanischen Kartellen übernommen wurde - auch aus dem einfachen Grund, dass Kolumbien, im Gegensatz zu Mexiko, ein Auslieferungsabkommen mit den USA hat. Wer hier angeklagt wird, Drogen nach Amerika geschmuggelt oder verkauft zu haben, wird an die USA ausgeliefert, dort verurteilt und wird im schlimmsten Fall nie mehr gesehen. Davor haben sogar die Gangsterbosse zu viel Angst...

    Vor diesem Abkommen in den 80er und 90er war das alles ganz anders. Ganz Kolumbien und vor allem Medellín war durchsetzt von unzähligen kleinen Kartellen - bevor sich ein Mann nach oben arbeitete und all die kleinen Gruppierungen unter einer starken Hand vereinigte. Pablo Escobar - ein Name, den unser Guide Dio nicht laut aussprechen wollte in der Stadt und ihn nur Voldemort nannte... Dio ist nur ganz wenig älter als wir, aber als er erzählte wie er aufgewachsen ist, sich beim Spielen immer wieder unter dem Bett versteckend oder draussen hinter geparkten Autos wartend, bis die nächste Schiesserei vorbei war oder wie er auf dem Schulweg an auf der Strasse liegenden Opfern derselben vorbei laufen musste - das nahm uns alle mit. Während mehreren Jahrzehnten herrschte ein unerbittlicher Krieg zwischen den Drogenkartellen, dem Staat, den linksextremen Guerillas (z.B. die Farc) und den rechtsextremen Paramilitärs, der 2003 mit der Entwaffnen der Paramilitärs abebbte und schliesslich 2016 mit dem Friedensabkommen zwischen Staat und den Farc-Rebellen zumindest oberflächlich endete. Bis dahin sorgte er zur Höchstzeit um 1991 alleine in Medellin für über 6'600 Morde pro Jahr.
    Nicht erstaunlich also, dass Dio und viele Kolumbianer:innen den Ruhm Pablo Escobars, unter anderem durch Netflix-Serien wie 'Narcos', sehr kritisch sehen. Und um so erstaunlicher, dass die Kolumbianer:innen trotz all dem Elend, dass wir alleine auf dieser Tour gehört haben, so lebensbejahend und fröhlich bleiben konnten! Vor allem helfe da die Einstellung, sich auf positive Erlebnisse zu fokussieren und Negatives aus der Vergangenheit selektiv zu vergessen, um nicht in dem erlebten Leid unterzugehen.
    Gerade Medellín tankt heute auch viel Energie aus der Transformation, die diese Stadt hinter sich hat. Dank 'sozialer Architektur' wurden gezielt die dunkelsten Ecken der Stadt aufgewertet und entwickelten sich mit neuen Plätzen, Gebäuden sowie zahlreichen sozialen Angeboten zu einladenden Begegnungsorten und zu Zeichen der Hoffnung. Mit Gondeln wurden die Stadtteile an den Hängen mit dem Zentrum verbunden - und bereits mitten in der Blüte der Kriminalität wurde die Metro eröffnet, die die Mobilität in Medellín völlig veränderte und als Zeichen für eine bessere Zukunft von allen so heilig gehalten wird, dass kaum ein Kratzer oder Graffiti zu finden ist!
    Mit neuen Schulen und 10 grossen Bibliotheken in den problematischsten Vierteln wurde der Bildung neuer Aufschwung gegeben und Kinder in die Schule geholt statt in die Hände der Kartelle getrieben. So hat sich Medellín zu einem Vorzeigebeispiel und einer der innovativsten Städte weltweit entwickelt. Eine Entwicklung, die man sieht und vor allem spürt - und die uns sehr bewegt hat!😊
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  • Aufstieg in Guatapé

    23. Januar 2023 in Kolumbien ⋅ ⛅ 21 °C

    Die heutige Tagestour brachte uns nach Guatapé, einem kleinen, farbigen Ort inmitten einer herrlichen (Stau-) Seenlandschaft. Das Hauptziel aller Touren war 'La Piedra': ein riesiger, 220 Meter hoher Felsbrocken, der scheinbar aus dem Nichts aus dem Boden geschossen zu sein scheint. Schon beim Anblick von unten schmerzten unsere Beine: Um in den ganzen Genuss der Aussicht zum kommen, sind satte 740 Stufen zu überwinden! Doch dank der Menschenmassen blieb das Tempo angenehm und wir schafften es tatsächlich in einem Schnuz nach oben. Vielleicht haben sich die kurzen Joggingeinlagen doch noch bezahlt gemacht. 😉
    Oben erwartete uns, neben einem kleinen Chaos an Verkaufsständen, eine wunderschöne Aussicht auf das blaugrüne Wasser und die Insellandschaft. 😍 Nach einem Mango-Bier (literally Bier mit Mangostücken drin und einem Salzrand, war gar nicht soo lecker wie es klingt 😂) traten wir auch schon den Rückweg (zum Glück grösstenteils auf einer anderen Treppe als die Aufsteigenden😉) an. Für den unglaublich günstigen Tourpreis wurde dann erstaunlich viel geboten: Mittagessen im Städtchen von Guatapé, eine Bootsfahrt und eine Führung durch das Städtchen. Da hatte irgendwie aber schon niemand mehr so richtig Energie dafür, weshalb Chantal eher mit keinem Ohr zuhörte (darum auch keine wahnsinng spannenden Fakten an dieser Stelle😇) und dafür viele Fotos von den farbenprächtigen Häusern machte. Der Ortskern war übersäht von Souvenir- und Schmuckläden, Restaurants und vielen Touristen, wovon ein Grossteil einheimisch zu sein schien.
    Im Bus sind wir dann doch etwas genudelt, mindestens eineR von uns schlief jedenfalls tief und fest, wie gewohnt mit offenem Mund.😂 (Und ja, dies ist vielleicht die Retourkutsche für das letzte Augenmasken-Schlaf-Bus-Selfie🤓)
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  • Parque Nacional Tayrona

    25. Januar 2023 in Kolumbien ⋅ ☀️ 29 °C

    Tayrona Nationalpark - der bekannteste und wohl meistbesuchte Nationalpark Kolumbiens. Wir zweifelten etwas, ob wir uns die Menschenmassen in der aktuellen Hauptsaison tatsächlich antun wollen... Nachdem wir intensiv recherchiert haben glaubten wir aber einen Weg gefunden zu haben, um die grössten Massen zu umschiffen. Nach einer entspannenden Nacht und einer erstaunlich guten Pizza am Strand von Santa Marta lagerten wir unser grosses Gepäck am Busterminal und nahmen Taxi zum 'geheimen' Eingang in den Nationalpark. Er ist nicht wirklich geheim, aber da es praktisch keine offiziellen Infos zum Park gibt muss man sich etwas informieren um diesen zu finden... Aber es hat sich gelohnt - wir waren praktisch alleine, bezahlten brav separat für den Eintritt, die 3 Sätze Informationen zum Park sowie für eine Versicherung mit Notfallnummer für gesundheitliche Notfälle (wäre ja eine gute Sache - nur hat man nirgends im Park auch nur einen Hauch von Empfang...😂).
    Auf zwei Motorrädern liessen wir uns den ersten, nicht sehr schönen Wegabschnitt hinaufchauffieren - bei diesen Wegen ein wahres Abenteuer. Anschliessend begann die Wanderung durch den Regenwald in Richtung Strand. Nach zwei Stunden auf dem wunderbaren Weg durch das satte Grün erhaschten wir einen ersten Ausblick auf die traumhaften Strände - und nach einem steilen Abstieg waren wir auch schon hier. Heller Sand und die typischen riesigen, runden Felsen direkt vor den bewaldeten Hügeln - ein Augenschmaus.😍 Kurz vor dem berühmtesten Strand fanden wir einen Abschnitt, am dem nur wenig los war (Zum Glück für uns sind viele andere Park-Besuchende zu faul um weiter als die Hauptattraktion zu laufen👍🏻😄). Zum Baden sind alle Strände hier nicht optimal - steil und starke Wellen und Strömungen. Entsprechend ist das Baden nur an wenigen Orten gestattet und wir kühlten und lediglich am Ufer etwas ab, bevor wir es uns gemütlich machten, unser Snack- und Früchtebuffet ausbreiteten und dann das ausgedehnte Mittagschläfchen
    antraten.😉 Da der Park um 16 Uhr schliesst kehrte rasch etwas Ruhe ein und wir genossen die weitere Wanderung , bei der wir immer wieder an schöne Strände kamen. Wir hatten keine Eile, da wir auf einem der zahlreichen Campings hier ein Zelt für eine Nacht gemietet hatten. Untwerwegs sahen wir einige andere Zeltplätze und zweifelten an unserer Entscheidung, aber als wir ankamen war alles vergessen. Ein geräumiges Zelt mit Matratze und Kissen auf einer grünen Rasenfläche mit Tisch und Bänken und einem schönen Restaurant daneben erwartetet uns - wenn es auch noch etwas zum Zudecken gehabt hätte, wäre es eine wunderbare Nacht gewesen...😄
    Nach dem Frühstück brachen wir zur Rückreise auf - und da trafen wir dann auch die Menschenmassen an. Zu Hunderten kamen sie uns entgegen auf dem ansonsten tollen Weg in den Park hinein. Neben anderen Touristen trafen wir ganz zum Schluss noch auf ein anderes Highlight- eine Gruppe Lisztaffen, die nur hier im Norden Kolumbiens vorkommen und ihren deutschen Namen dem Umstand verdanken, dass ihre Haarpracht an die des ungarischen Komponisten Franz Liszt erinnert.😂
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  • Minca in der Sierra Nevada

    27. Januar 2023 in Kolumbien ⋅ ☀️ 23 °C

    Bevor wir Südamerika verlassen und unser Abenteuer Zentralamerika starten, wollten wir noch ein letztes Mal die Ruhe der kolumbianischen Berge geniessen. Wir zogen uns zwei Nächte nach Minca zurück, ein kleines Dorf nur eine halbe Stunde von Santa Marta entfernt am Fusse des Sierra Nevada Nationalparks mit seinen fast 5800m hohen Gipfeln. Minca beschreibt sich selbst als 'capital egológica' - also eine Art Ökohauptstadt, in der es ziemlich gemütlich zu und her geht. Die Space Cookies und die Magic Mushrooms am Kiosk lehnten wir dankend ab, jedoch genossen wir die vielen vegetarischen Möglichkeiten in den Restaurants hier. Wir entschieden uns für einen feinen Salat und ein leckeres Pad Thai auf der gemütlichen Terrasse mit Blick ins Grüne. Plötzlich entdeckten wir sogar Leguane im grossen Baum vor uns.🤩
    Wie die meisten Hotels war auch unseres nicht im Dorf selbst, sondern irgendwo weiter oben in den Wäldern. So sassen wir schon wieder hinten auf einem Motorrad und liessen uns die 5km hochtransportieren. Das Hostel war dann aber traumhaft - ein Zimmer mit Balkon und Hängematte, ein Restaurant mit Aussicht auf die Vogelfütterungs-Station, ein Naturpool sowie ein Aussichtspunkt mit gemütlichen Sessel und einer grossen Hängematte mit Rundum-Blick über die hügeligen Wälder der Region bis hinunter zu den Stränden von Santa Marta! Wir unternahmen nicht viel sondern nutzten die Zeit an diesem schönen Ort um uns zu entspannen und unsere weitere Reise etwas zu planen.🥰 Und die Sonnenuntergänge von der Aussichtsplattform: eine Wucht! 🥹
    Einzige Aktivität: Vogelbeobachtungstour am frühen Morgen - schliesslich ist Minca mit seinen rund 365 Vogelarten ein kleines Vogelbeobachtungs-Mekka. Unser Guide holte uns um 6 Uhr früh ab, stattete uns mit Feldstechern aus und führte uns auf den Wegen und Strassen rund um das Hostel herum. Tatsächlich sahen wir in 2.5 Stunden rund 36 verschiedene Arten in den unterschiedlichsten Farben - unsere neue Leidenschaft war geweckt und so wurden sogleich sämtliche Apps heruntergeladen für zukünftige Vogelbeobachtungen.😂 Wir entschieden uns dann bei unserer Abreise auch gegen ein Taxi sondern liefen die 1.5 Stunden zurück ins Dorf hinuter - und tatsächlich wurden wir mit einem grossen Specht, kreisenden Geiern sowie einem feinen Frappuchino unterwegs belohnt.🥰
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  • Cartagena - Perle der Karibik

    30. Januar 2023 in Kolumbien ⋅ ☀️ 28 °C

    Unser letzter Stopp in Kolumbien heisst Cartagena. Die Stadt an der Karibikküste wird auch die "Perle der Karibik" genannt und zieht Menschen aus der ganzen Welt an. Unsere Anreise verlief wunderbar, abgesehen davon, dass wir im Feierabendverkehr ankamen und entsprechend lange im Taxi vom Busterminal in die Innenstadt sassen. Zu bestaunen gab es auf dieser Fahrt zudem nicht viel - Cartagena hat nur 2 schöne (und sichere) Viertel: Die historische Altstadt und das hippe Künstler- und Ausgehviertel Getsemani. Ein Hotel in der Altstadt hätte unser Budget leider weit überstiegen, also bezogen wir unser Zimmer mitten im Ausgehviertel - und das am Samstagabend.😉 Entsprechend anspruchsvoll war die anschliessende Suche nach einem Restaurant inmitten der feiernden Menschenmassen und dem dem dichten Verkehr in den engen Gassen. Nach mehreren leichten bis mittelschweren Zusammenbrüchen und kurz vor dem Akzeptieren des Hungertods fanden wir einen ruhigen Hinterhof und genossen doch noch ein feines z'Nacht. Am nächsten Tag stand dann die Erkundung der Altstadt auf dem Programm. Diese macht ihrem Ruf alle Ehre - wir schlendern durch nichts als wunderschöne, enge Gassen mit farbigen Kolonialhäusern, holzigen Balkonen und blühenden Pflanzen. 🤩 Trotz alledem werden wir nicht ganz warm mit der Stadt - irgendwie fühlt es sich eher an wie im Europapark... Schöne Fassaden, aber nichts Authentisches, kein Leben in der Altstadt ausser die Touristenmassen, der hupende und stinkende Verkehr und die aufdringlichen Strassenverkäufer, Bettler, Tourenanbieter und Musikanten... So hält sich die Freude in Grenzen, als wir beim Frühstück erfahren, dass unsere Weiterreise um einen Tag verschoben wurde und wir somit noch einen Tag mehr hier verbringen dürfen. Wir nutzen die Zeit aber gut (es kommt uns sogar entgegen, dass wir auch am zweiten Tag gleich nochmals Wäsche aufgeben können - ein gewisser Herr hat wohl nicht alle unsere Rucksäcke so ganz genau nach Dreckwäsche durchsucht😂) und bereiten uns in aller Ruhe auf das nächste bevorstehende Abenteuer vor: In sechs Tagen mit dem Segelschiff von Cartagena nach Panama!⛵ Ahoi!Weiterlesen

  • Wer schöne Inseln will muss leiden...⛵

    2. Februar 2023 in Panama ⋅ 🌬 27 °C

    Was für ein Erlebnis! Mit immer noch schwankenden Körpern steigen wir von unserem Segelschiff und schwelgen in Erinnerungen an die letzten Tage... Aber alles von vorne:
    Tag 1 ist eher unspektakulär - wir lernen das Schiff, die 3-köpfige Crew und unsere 8 Bootsgenossen für die nächsten 5 Nächte kennen. Das Gepäck wird in Müllsäcke verpackt und verstaut, mit dem Vermerk "hoffentlich wird nichts nass und schwimmt 5 Tage lang im Lagerraum...". Wir sichten unsere 2er Kabine, die ziemlich eng, aber immerhin mit kleinem Regal, 2 Fenstern gen Himmel und Türe ausgestattet ist. Dass die Matratzen schon vor dem Start feucht sind und etwas muffig nehmen wir naserümpfend zur Kenntnis.🥴 Die erste Nacht verbringen wir im Hafen von Cartagena, um uns schon ein wenig an das Schiff und die Schwankungen zu gewöhnen. Kleiner Spoiler: An das was kam, konnte man sich definitiv nicht vor-gewöhnen.🤢
    An Tag 2 legen wir bei Sonnenaufgang ab, starten gemächlich aus dem Hafen und schon bald danach gab's ein feines Frühstück. Sobald wir dann auf offener See waren ging der Spass für die nächsten 30 Stunden so richtig los! Schon der Gang von der Kabine aufs WC (sagenhafte 1.5 Meter lang) gleicht einer unüberwindbaren Aufgabe - die 5 Meter hohen Wellen schicken uns von der einen Seite des Schiffs auf die andere, und während man versucht einigermassen würdevoll die Hosen runterzuziehen fängt man sich blaue Flecken am Lavabo und allen umstehenden Wänden ein. Während wir unsere Mahlzeiten einigermassen geniessen, sitzen keine 2 Meter von uns einige am Ende des Schiffs und sorgen für etwas Fischfutter...🤮 Und wenn uns gerade eine speziell grosse Welle erwischt heisst es sich wo-auch-immer festzuhalten, und nicht wie andere geradewegs in den Tisch gegenüber zu knallen und sein Getränk über den ganzen Boden zu verteilen. Thomas Magen hält zwar dicht, ganz wohl ist ihm aber eher auch nicht.😬 Chantal derweil liest ihr Buch, fühlt sich wahnsinnig mächtig im Kapitänssessel inmitten des tosenden Meers, wird laufend von Wellen erwischt und schwärmt vom leckeren Essen der jungen Kolumbianerin, die für uns kocht. 😍 Die Nacht auf dem offenen Karibischen Meer beschert uns nur wenig Erholung, an Schlaf ist kaum zu denken. Auf der Seite liegen geht physikalisch schonmal gar nicht, da es uns dann mit jeder Welle gegeneinander oder in die Kabinenwand dätscht. Und sogar in Rücken- oder Bauchlage kann es passieren, dass die Wucht reicht um den flachen Körper irgendwohin zu knallen. Dementsprechend demoliert und übernächtigt sahen am nächsten Morgen alle aus - inklusive Crew, denn sie haben nicht mal eigene Kabinen, sondern "schlafen" auf dem Kühlschrank / Boden / Sitzbank. Und auch wenn wir uns jetzt schon etwas sicherer auf dem Schiff bewegen, kommen wir immer wieder in den Genuss von unfreiwillig zu viel Körperkontakt mit anderen Menschen/Gegenständen, von hereinschwappenden Wellen geduscht werden während dem Essen und dem muffigen Geruch unserer Matratze. Was ein Spass. 🤪 Wir fühlen uns noch nicht direkt bestärkt in unserer Entscheidung, von Kolumbien nach Panama zu segeln, aber ein Erlebnis ist es allemal!
    Gegen Mittag des 3. Tages ist es dann endlich soweit: Land in Siiiicht!!🌴 Und was für eines. Glasklares, türkisglitzerndes Wasser umgibt die winzig kleinen, mit Palmen übersähten Inselchen scheinbar mitten im Nirgendwo (auch wenn wir gar nicht mehr sooo weit vom Festland Panamas entfernt sind, wie wir feststellen). Wir sind bei den San Blas Inseln angekommen - ein paradiesischer Archipel mit 365 verstreuten Trauminseln!🤩 Endlich erlöst von den riesigen Wellen und den akrobatischen Scheppsheits-Ausgleichungen, stürzen wir uns alle in Badeklamotten und Taucherbrille, erkunden das kleine Inselchen und brutzeln auf Deck in der Sonne. Nach kurzer Zeit gesellen sich sogar 2 grosse Ammenhaie zu uns und kreisen ums Schiff, während die mutigsten ins Meer springen und gwunderig durch die Taucherbrille linsen. Für die abendliche Dusche fällt uns dann auf, was an Bord fehlt: eine Dusche😂. Hier ist das etwa so gemeint: Ab ins Meer, einseifen, abtauchen, an Bord kraxeln und dann kurz mit ein paar Sprutz Süsswasser nachspülen - tadaa!

    Weiter geht's frisch geduscht in einem weiteren Eintrag mit Teil 2 unseres Segelabenteuers⛵
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