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- Day 26
- Thursday, April 25, 2024
- ☀️ 32 °C
- Altitude: Sea level
VietnamMũi Bãi Bàn13°39’50” N 109°13’58” E
SUP und Volleyball
April 25, 2024 in Vietnam ⋅ ☀️ 32 °C
Bereits unser zweiter Tag an diesen schönen Ort, welcher mich stark an ein paar Hostels in Australien erinnert. Das Klima ist eher familiär und nicht so anonym, wie in den meisten Unterkünften. Es gibt viele gemeinsame Aktionen und alle sind aufgeschlossen, um eine gute Zeit zu haben. Wir pellten uns aus unserer Bambushütte, den Biergeschmack vom Vorabend mit Zähneputzen beseitigt, bestellten wir unser Frühstück. Was machen wir heute? Konkrete Pläne? Lesen, Sonnenbaden, Baden, vielleicht etwas schlafen. Aber ein paar Aktivitäten wurden schon in den Tagesablauf mit aufgenommen. So liehen wir uns zwei SUP`s aus und machten uns aufs Meer. Die Wellen, sahen von unten viel kleiner aus, so warf es mich ein ums andere Mal vom Board, aber ich schaffte es durchaus im Stehen voran zu kommen. Caro nutzte die Sitzposition und die gemütliche Variante. Wir erkundeten eine weitere Bucht, welche von weitem sehr schön aussah aber beim näheren Hinschauen ebenfalls etwas vermüllt war. Was auch lustig war, die Boards wurden am Vortag ausgepackt und von einer kleinen Gruppe ausgeliehen. Nachdem sie wieder da waren, fiel mir auf, dass die Finnen fehlten, welche für den Geradeauslauf sorgen. Als ich diesbezüglich für uns nachfragte, wussten keiner damit etwas anzufangen, auch der Besitzer war ratlos. Dieser kam, nach kleiner Suche mit zwei Finnen zurück. Die Gruppe von gestern hatte sich wohl nur im Kreis gedreht. Die Stunde war schnell verflogen und wir anschließend auf den Sonnenliegen verschwunden, wo wir den Nachmittag bis 16Uhr verbrachten.
Warum bis 16Uhr? Da stand die nächste Aktivität von der Unterkunft auf dem Programm, Volleyball. Die Sonne war zum Glück hinter dem Berg verschwunden und machte das Spielen am Strand erträglich. Die zwei Stangen für das Netz standen Windschief, das Netz hin ein wenig durch und war viel zu niedrig. Der Eigentümer, welcher mitspielte, zog mit seinen Füßen die Spielfeldmarkierungen, was in einem großen und kleinen Feld endete. Aber hier ging es nicht um Leistung, sondern um Spaß. So setzte sich das Teilnehmerfeld von Leuten, die noch nie einen Volleyball angefasst hatten, bis hin zu gut Spielenden zusammen. Ich hatte einen älteren Mann aus den Niederlanden mit im Team, welcher gut spielte und wir versuchten die anderen immer wieder mit einzubinden. Letztendlich hatten wir trotzdem unseren Spaß, was ja Sinn der Sache war. Caro blieb der Weile auf ihrer Liege und verschlang ihr Buch.
Das Meer wurde ruhiger, das Licht verblasste und das Treiben an der Bar nahm zu. Wir wieder von Salz und Sand befreit, bestellten abermals westliches Essen und vertrieben die Wartezeit mit ein paar runden Billiard und den ein oder anderen Cocktail. Es dauerte ein wenig länger, da die Küche voll für das Family Dinner in Beschlag genommen wurde, was uns aber nicht störte. Nur das die Cocktails ohne Grundlage etwas stärker wirkten. Frisch gestärkt, ließen wir uns die angefangenen Cocktails an der Aussichtsplattform schmecken. Die Drohne war bereits am Tag in der Luft gewesen und ich ließ sie für ein paar Abendaufnahmen abermals in die Höhe steigen. Danach ging es mit unseren letzten Cocktails an den Strand und wir genossen den letzten Abend an diesem schönen Ort. Morgen geht es weiter südwärts nach Saigon oder auch Ho Chi Minh City, wieder in das wuselige Großstadttreiben.Read more
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- Day 27
- Friday, April 26, 2024
- ⛅ 32 °C
- Altitude: 11 m
VietnamMũi Bãi Bàn13°39’39” N 109°13’51” E
Letzter Strandtag, ab in die Wellen
April 26, 2024 in Vietnam ⋅ ⛅ 32 °C
Unsere gemütliche Bambushütte hatten wir nach dem Frühstück geräumt, welche aber auch eine kleine Brutstätte für Mücken gewesen war. Allerdings hatten wir ein Mückennetz, sodass wir in Ruhe schlafen konnten. Unser Bus verlässt Quy Nohn gegen 18:15Uhr und wir hatten damit einen fast vollen Tag am Strand. Wir wollten gerade uns in die Wellen stürzen, als wir von dem niederländischen Mann und seiner Frau angesprochen wurden. Heute stand abermals Volleyball auf dem Programm, was uns eigentlich zu spät erschien, da wir zum Abholpunkt 20 Minuten einplanen mussten und vorher nach was Essen mussten. Jedenfalls kamen wir durch die Worte, „schade, dass ihr schon geht, heute ist nochmal Volleyball“ ins Gespräch. Wir kamen aus dem Norden und sie aus dem Süden von Vietnam, was in einem längeren Gespräch mit Reisetipps endete. Danach nochmal kurz die Zeitschiene überschlagen, mit der Rezeption geredet und ok, beim Volleyball bin ich doch nochmal dabei. Unsere Unterkunft liegt südlich von unserem Abholpunkt und der Bus könnte im Vorbeifahren uns einsacken, leider war das keine Option für das Busunternehmen.
Wir schnappten nun unsere Badesachen und einen Sonnenschirm. Heute war es ein wenig windiger als die Tage zuvor, sodass mir der Sonnenschirm einmal wegflog aber beim nächsten Mal einkalkulierte ich das mit ein. Nun ging es wirklich ins Wasser, was aber nur im ersten Moment eine Erfrischung darstellte. Trotzdem war es schön und bestes Wetter. Die Brandung hielt die ein oder andere Welle für uns bereit, welche über unseren Köpfen zusammenbrach. Wieder auf den Handtüchern mussten wir den Schirm immer schräger wegen des auffrischenden Windes anstellen. Das ging zu Lasten unseres Schattenbereiches, sodass wir nun mehr unter dem Schirm gehockt saßen und etwas hervorlugten. Da wir allerdings auch nebenbei entspannt lesen wollten, ohne den Schirm zwischendurch zu halten, entschieden wir unser Lager abzubrechen und oben neu aufzuschlagen. Mit einem Kokosnusskaffee als Erfrischung verflogen die Seiten im Buch. Zwischendurch entdeckten wir noch eine Dachterrasse, welche wir leider damit nur kurze Zeit in Beschlag nehmen konnten. Caro hatte weitergelesen, während ich zum Laptop gewechselt war.
Es war eine Stunde vor 16Uhr und da es danach zeitlich nicht mehr passen würde, bestellten wir unser Abendbrot vorzeitig. Punkt 16Uhr waren die Teller leer aber leider stand keiner weiter da. Nach und nach fanden sich ein paar zusammen und wir hatten zwei Teams mit jeweils drei Spielern. Caro hatte sich diesmal dazu entschlossen mitzuspielen. Immer mal wieder fanden sich neue Spieler, sodass sich die Teamstärke immer wieder änderte. Das Niveau war heute ein wenig besser als gestern und es kamen etwas mehr Ballwechsel zu Stande. Daher war der Spaßfaktor größer und leider die Zeit zu schnell vorbei. Wir schnappten schnell unsere Duschsachen, denn wir hatten lediglich knapp 40 Minuten Zeit ehe, der Taxifahrer in der Lobby stehen sollte. Schnell noch sechs Millionen auf den Tisch gelegt und sich verabschiedet, saßen wir schon im Taxi und wenig später im Bus. Wir hatten wieder ein VIP Bus gebucht, das heißt komfortable größere Kabinen. Die Fahrzeit betrug zwölf Stunden und damit eine Menge Zeit die Berichte fertig zu schreiben, zu lesen oder zu schlafen.Read more
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- Day 28
- Saturday, April 27, 2024
- ⛅ 37 °C
- Altitude: 18 m
VietnamQuận Ba10°46’5” N 106°41’37” E
Ho Chi Minh City
April 27, 2024 in Vietnam ⋅ ⛅ 37 °C
Der Bus schaukelte hin und her und gefühlt immer etwas schnell unterwegs. Eigentliche Ankunftszeit war sechs Uhr und bei der Unterkunft hatte ich uns für um sieben Uhr angemeldet. Nachdem ich doch etwas schlaf gefunden hatte, schaute ich auf die Uhr (drei Uhr morgens) und danach auf Google Maps, demnach sollte es nicht mehr lange dauern. Allerdings waren wir viel zu früh. Das war uns bereits bei der Übernachtfahrt von Sapa nach Hanoi passiert und diesmal waren es zweieinhalb Stunden eher. Caro eben noch im Tiefschlaf musste sich in drei Minuten hochraffen und ihre sieben Sachen mitnehmen. Draußen vor dem Rucksack, war bereits ein Taxifahrer hinter uns, welcher in zehn Sekundenrhythmus immer die gleiche Frage stellte „Taxi?“ und ich ihm immer wieder mitteilte, dass wir einen kurzen Moment bräuchten. Was er natürlich nicht wollte und ich mich aber auch nicht abzocken lassen wollte. Sodass ich mit der Grab App nachschaute, wie hoch die Kosten für den Transfer waren. Ich zeigte ihm den Preis und das Ziel, welches er lediglich mit einem Handzeichen bestätigte. Das reichte mir jedoch nicht zu, sodass ich ihn explizit den Preis nochmal zeigte. Er überlegte kurz, brummte und bestätigte wenig später mit derselben Handbewegung. Es war halb vier morgens und dafür waren doch schon viele unterwegs. Hupend bahnten wir uns unseren Weg ins Zentrum von Ho Chi Minh City.
Nahe am Hotel wurden wir schließlich in der Nähe eine Parks abgesetzt. Kurz verfolgten wir den naiven Gedanken, dass vielleicht ein Café bereits für die Frühaufsteher geöffnet haben könnte. Die Fußwege waren tatsächlich schon bevölkert. Viele Busse hielten und hatten unter anderen viele Pakete dabei, welche den Fußweg stellenweise komplett versperrten. Nachdem wir uns nicht zu weit von unserer Unterkunft entfernen wollten, nahmen wir vorerst auf einer Bank im nahgelegenen Park Platz. Es war mittlerweile fünf Uhr und es waren noch zwei Stunden bis wir entweder ein Zimmer bekommen oder einfach die Rucksäcke abstellen konnten. Zuerst huschten die Ratten unweit unserer Bank über die Wiese. Als die Sonne langsam die Dunkelheit vertrieb, kamen die Sportler, welche im schnellen Gang ihre Runden im Park drehten. Die Großstadt erwachte nun nach und nach zum Leben. Etwas entfernt fanden sich Sportgruppen zusammen, welche zur Musik die einstudierten Bewegungsabläufe abspulten. Es wurden sechs Uhr und ein Backpacker Pärchen, was sich auf einer benachbarten Parkbank niedergelassen hatte, war bereits in das Café in Sichtweite hineingegangen, was wir auch ins Auge gefasst hatten. Die Sonne hatte bereits die schwülwarme Luft erhitzt, sodass wir im Sitzen mit Schwitzen anfingen. Da kam das klimatisierte Café ganz recht. Mit einem etwas mageren belegten Baguette und einen Kaffee vertrieben wir die letzte Stunde und kamen dann aber leider trotzdem vor verschlossenen Türen am Hotel an. Nur durch Zufall ging ein anderer Gast ins benachbarte Gebäude und wusste, dass die Besitzerin für beide zuständig war. Dieser ließ uns in die Lobby, wo die Rezeptionistin nach einer viertel Stunde aufschlug. Zu unserem Glück bekamen wir gleich unser Zimmer zugewiesen und konnten ein wenig Schlaf nachholen.
Gegen elf Uhr waren wir schließlich bereit, uns der Großstadt zu stellen. Die Sonne schien unermüdlich. Andere Reisende, welche wir zuvor an anderen Orten getroffen hatten, erzählten, dass Ho Chi Minh City ziemlich heiß werden würde. Die Sonne von oben und unter uns die stark erhitzten Steinflächen ließen die Schweißperlen nur so herunterlaufen. Unsere erste Station war eine große Markthalle mit allen möglichen Sachen. Ziel war es unter anderen, für Caro, eine kurze Hose und ein T-Shirt zu ergattern. Allerdings war die Lust durchgeschwitzt etwas zu probieren, eher gering, sodass eine Kokosnuss erstmal für eine Abkühlung sorgen musste. Da wir jetzt in der Nähe vom Saigon Skydeck waren, nahmen wir das gleich mit. Das ist wie das Lotte Observation Skydeck in Hanoi ein Hochhaus, mit einem 360° Rundumblick aus luftiger Höhe. Der Fahrstuhl erreichte die 49. Etage und wir bestaunten die Stadt aus einer Höhe von 178 Metern. Der erste Eindruck, wenig Grünfläche, ein paar wenige Pools auf Dächern, ein etwas brauner Fluss schlängelte sich an der Stadt vorbei und viele andere Hochhäuser ragten in den Himmel. Im Gegensatz zu Hanoi, war die Sicht klar. Der Vorteil, die Runde mit der Aussichtsposition zu beginnen war, dass wir die gesetzten Marker auf unserer Karte, mit der Aussicht abgleichen konnten. Der beste Weg war gefunden und wir verfolgten unseren Plan. Erste Highlights waren das Opernhaus, sowie der Sitz des Volkskomitees, welcher in französischen Kolonialstil erbaut worden ist. Der fehlende Schlaf nagte ein wenig, ließ uns aber von unseren weiteren Erkundungstour nicht abbringen. Wir steuerten ein Shoppingcenter an, was jedoch mit hochpreisigen Marken belegt war und wir schnell weiter gingen. Caro benötiget immer noch ihre zwei Sachen, aber ein weiteres Shopping-Center sollte noch kommen. Als nächstes rückte das alte Postamt und die Kathedrale Notre-Dame von Saigon ein paar Kreuzungen weiter in unser Blickfeld. Leider war die komplette vordere Fassade der Kathedrale mit Baugerüsten umhüllt, sodass wir uns schnell ins Postamt aufmachten. Eine große Halle, teilweise mit Souvenirläden gefüllt aber auch mit Angestellten der Post selbst. Die Halle fungiert noch immer teilweise als Poststation. Auf dem Weg zu unserem heutigen letzten Marker auf der Karte, fand Caro bei H&M eine kurze Hose und zwei Shirts und ist für den weiteren Urlaub besser aufgestellt. Der letzte Marker war der Turtle Lake, welcher nicht wirklich ein See, sondern ein sehr großes Wasserbecken darstellt, mit einer großen Lotusblüte in der Mitte. Statt Schildkröten schwammen lediglich kleine Fische im bereits grünen Wasser. Das Objekt ist in die Jahre gekommen, weswegen die obere Aussichtsplattform bereits gesperrt wurde. Die Lotusblüte ist in Vietnam ein Nationalsymbol und steht für die Kultur und die Fähigkeit sich die einzigartigen Traditionen, trotz großer Widrigkeiten, zu bewahren. Weiter steht der Lotus für Erleuchtung und Perfektion.
Wir waren mit unserem ersten Rundgang fertig und auch ein wenig ausgelaugt. Wenn man in Saigon ein wenig Ruhe genießen will, flüchtet man in die Roof Top Bars und beobachtet das Treiben von der Ferne. Bei unserer ersten Station war diese leider noch geschlossen, der zweite Versuch, nahe am Fluss glückte. Nach einem kleinen Abstecher am Fluss selbst, ging es direkt in die Unterkunft, wo wir uns ein wenig ausruhten und die letzten Tage in Vietnam planten. Der morgige führte uns ins Mekong Delta, der drauffolgende in die Cu Chi Tunnel vom Vietnamkrieg. Am darauffolgenden Tag geht es bereits nach Indonesien.
Am Abend gingen wir lediglich zum Abendessen auf die nun voll erleuchteten und sehr belebten Straßen. In einer Bar hatte ich vorhin das Ende vom Qualifying der MotoGP gesehen und gehofft das Sprint Rennen zu sehen. Leider lief nun überall Fußball. Während Caro in der Unterkunft ihren Tolino schnappte, schaute ich das Rennen und schrieb anschließend den heutigen Tag nieder.Read more
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- Day 29
- Sunday, April 28, 2024
- ☀️ 37 °C
- Altitude: 6 m
VietnamSông Gò Cát10°21’38” N 106°21’57” E
My Tho - Auf ins Mekong Delta
April 28, 2024 in Vietnam ⋅ ☀️ 37 °C
Früh ging es raus, denn 7:35 Uhr sollten wir vor unserer Unterkunft, von einem Minibus abgeholt werden. Mein Bauch grummelte etwas, weswegen ich das Frühstück erstmal weg lies. Das Mekong Delta, unser heutiges Ziel, liegt circa zwei Stunden mit dem Auto etwas außerhalb. Ursprünglich wollten wir die schwimmenden Märkte sehen aber um dieses Treiben beobachten zu können, muss man sehr früh aufstehen und am besten eine Nacht vorher vor Ort sein. Von Saigon eher nicht möglich, entschieden wir uns für eine geführte Tour durch das Mekong Delta selbst.
Den Beginn der Tour startete Patrick, unser Guide (war sein touristischer Name) mit ein paar Erläuterungen. Welche Geldscheine gibt es in Vietnam und welche Wertigkeit haben diese, was sind die wichtigsten vietnamesischen Begriffe und ein paar Zahlen zum Mekong Delta selbst fielen auch. Saigon hat zum Beispiel 17 Millionen Einwohner, das Mekong Delta mit einer wesentlich größeren Fläche gerade mal 13 Millionen Einwohner. Von den 17 Millionen, haben 9 Millionen einen Motorroller Zuhause stehen. Das Mekong Delta teilt sich in einen vorderen und einen hinteren Fluss, auf unserer Tour besuchten wir den vorderen Bereich. Zwischendurch sollten alle sich vorstellen, so waren wir beide, zwei nette ältere Frauen aus Deutschland, drei jugendliche Japaner, ein älterer Japaner und ein Pärchen aus China, also bunt zusammengewürfelt. Den überwiegenden Teil der Hinfahrt verbrachten wir jedoch mit schlafen, da uns die Nacht im Bus noch immer ein wenig nachhing.
Wir kamen an der Marina an und bekamen fix unser Boot zugewiesen. Es gibt in diesem Bereich vier Inseln, welche alle eine bestimmte Bedeutung haben. Es gibt die Phönix Insel (Schönheit, Erfolg), die Drachen Insel (Weisheit, Macht), die Qilin Insel (Glück, Frieden) und die Schildkröten Insel (Stärke, ewige Existenz). Diese vier Fabelwesen, sind ein fester Bestandteil der vietnamesischen Kultur und in jeder Pagode zu finden. Unsere erste Fahrt führte uns quer über den Mekong auf die andere Seite des Flusses. Das Holzboot war etwa 20 Meter lang, überdacht und zu den Seiten hin offen. Das Steuerrad wir mit dem Ruder über zwei Seile verbunden, welche links und rechts entlang der Sitzflächen nach hinten verliefen. Das besondere, jedes Boot, was auf dem Mekong umherfährt, besitzt am vorderen Bug Augen. Diese sollen sicherstellen, dass niemand auf dem Fluss verloren geht. Auf der anderen Seite angekommen gingen es einen schmalen Weg entlang, welcher von etlichen Palmen geschmückt war. Der Bereich wird auch das Kokosnusskönigreich bezeichnet, so war es nicht verwunderlich, dass unsere erste Station sich um die Herstellung von Kokosnusssüßigkeiten handelte. Patrick erklärte uns die verschiedenen Herstellungsschritte und musste sich beim Schälen der Kokosnuss etwas abmühen, was für Geübte innerhalb von circa 20 Sekunden erledigt ist. Wir folgten aufmerksam seinen Erläuterungen, während im Hintergrund die Produktion im vollen Gange war. Zum Schluss konnte man sämtliche Süßigkeiten in verschiedenen Geschmacksrichtungen erwerben. Am selben Stand wurden uns noch verschiedene Schnapssorten zum Probieren angeboten. Vielleicht um den Magen zu desinfizieren, wer weiß. Es gab Kokosnuss- und Bananenschnaps aber auch das bekannte Happy Water. Das ist Reiswein mit eingelegter Schlange, welchen verschiedene heilende Dinge nachgesagt wird.
Wir stiegen in ein kleines dreirädriges motorisiertes Gefährt um. Kleine Fahrerkabine mit einer zur Sitzfläche ausgebaute überdachte Fahrerkabine, gerade Platz für sechs Personen und wurde spaßiger Weise Lamborgini genannt, da mit LambroXXX bezeichnet war. Nach kurzer Zeit verließen wir das von Palmen dicht bewachsene Gebiet und kamen in eine Kleinstadt, welche wir schnell durchquert hatten. Gleich drei Programmpunkte warteten bei der Ankunft auf uns. Wir befanden uns auf einem sehr großen Erlebnisgastronomiegelände. Viele größere überdachte Bereiche mit gedeckten Tischen, kleine Becken, mit Fischen, Krabben oder auch einer Schildkröte. Aber dies ließen wir vorerst links liegen und fanden uns wenig später in den traditionellen Holzboten auf einem schmalen Seitenarm wieder. Der kleine Kanal, war etwa drei bis vier Meter breit und die Palmen ragten wie Mangroven am Uferbereich ins Wasser. Über uns ragten die Blätter der Palmen dicht ineinander und wir glitten ruhig durch die schöne Natur. Leider war diese Fahrt bereits nach zehn Minuten wieder vorbei. Für den zweiten Programmpunkt schnappte sich jeder ein Fahrrad und damit ging es einmal um den „Block“. Die Fahrräder waren im durchschnittlichen Zustand aber eher schon etwas gebraucht. Caro hatte Pech und hatte einen Ausreißer nach unten erwischt. Eine starke Acht im Hinterreifen, welches bei höheren Geschwindigkeiten das gesamte Fahrrad in Schwingung versetzte. Ich wechselte kurz mit Caro das Fahrrad. Die Tour dauerte ebenfalls nur circa zehn Minuten und warum diese hier angeboten wurde, erschloss mir nicht so recht. Vielleicht sich ein wenig zu bewegen und Hunger zu bekommen, denn das Mittagessen war hier der dritte Programmpunkt. Der Tisch war reich gedeckt, Frühlingsrollen, Wasserspinat, Reis, Suppe, Hühnchen und in der Mitte war ein großer Fisch drapiert, welcher danach in kleine Portionen zerteilt und in Sommerrollen mit Salat serviert wurde. Sehr schön anzusehen und lecker war es ebenfalls.
Unsere Tour war noch lange nicht vorbei und es standen viele weitere Stationen auf der Liste. Mit gestärkten Magen ging es über das Gelände, wo wir Gehege für kleinere Krokodile und Schlangen sahen. Aufgrund des zeitlichen Drucks aber schnell weitermussten. Diesmal auf einem motorisierten etwas größerem Boot fuhren wir den Kanal in die andere Richtung entlang und mein Wunsch hier noch ein wenig mehr Zeit zu verbringen, wurde somit erfüllt. Angelegt und ein kleiner Fußmarsch später, fanden wir uns auf dem großen Boot, mit welchen wir über den Mekong gefahren waren wieder. Auf diesem Boot war extra ein großer Lautsprecher und ein Mikro für den Guide. Durch die Fahrgeräusche und den lauten Motor, war es aber nur teilweise möglich etwas zu verstehen. Wir steuerten die Qilin Insel an und waren somit auf der Insel des Glücks. Hier erhielten wir einen kleinen Einblick in die Bienenzucht, bekamen ein paar Gesangseinlagen aus der einheimischen Bevölkerung, wozu diverse Früchte serviert wurden. Außerdem gab es eine Schnellbesichtigung der Insel mit zwei etwas größeren, elektrisch betriebenen „Golfcart`s“. Mit den zwei Deutschen kamen wir immer wieder ins Gespräch. Sie sind beide Flugbegleiterinnen und haben sich auf Arbeit ausgemacht, einmal zusammen zu verreisen. Ansonsten gaben wir ihnen noch ein paar Tipps, den für sie hatte die Vietnamreise erst begonnen. Nun war die Tour so gut wie vorbei, nur noch die Bootsüberfahrt zur Marina und eine Pagode standen anschließend noch auf dem Plan.
Fazit von der Tour, insgesamt waren wir damit zufrieden. Was positiv als auch negativ ist, wir hatten viele Informationen und Einblicke in kürzester Zeit erhalten. Wir mussten uns um nichts weiter kümmern aber gleichzeitig hatte wir einen schnellen Rhythmus, sodass es Schlag auf Schlag ging. Was immer ein wenig nervig war, sind die Verkaufsstationen, du bezahlst eine Tour und dann musst du dort Trinkgeld geben oder es wird dir das zum Verkauf angeboten. Der Guide sagt dir vorher noch wieviel du geben sollst….
Wir waren wieder in Saigon und liefen eine Runde, denn so wirklich bewegt hatten wir uns heute nicht viel. Eine kleine Kaffeepause legten wir auch noch ein und landeten wieder auf dem Zimmer. Ich nutzte die Zeit und schaute ein spannendes MotoGP Rennen, während Caro sich kurz ausruhte. Zum Abendessen ging es heute auf die Straße, denn Caro hatte einen einheimischen Streetfood-Stand herausgesucht. Der hatte laut Google zwar vor kurzem geschlossen, trotzdem wollten wir unser Glück probieren. Die Tische waren tatsächlich bereits sauber gemacht und weggeräumt aber für uns nochmal auf dem Gehweg hingestellt. Das Essen war sehr lecker, Glasnudeln, mit Fleisch vom Grill und Frühlingsrollen, mit einer leckeren Soße und das mit Getränk für geraden Mal sechs Euro zusammen. Wenn wir in Saigon nochmal weggehen wollten, dann war heute die letzte Gelegenheit, so suchte ich eine Roof Top Bar heraus, auf der wir gemütlich zwei alkoholfreie Cocktails genossen. Der dauernde Alkoholgenuss, war dann gefühlt doch ein wenig viel, sodass wir Saigon alkoholfrei gestalten wollten. Am Abend wollte ich dann noch schreiben aber dabei vielen mir bereits die Augen zu.Read more
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- Day 30
- Monday, April 29, 2024
- ⛅ 38 °C
- Altitude: 17 m
VietnamXá Dược11°8’36” N 106°27’48” E
Cu Chi Tunnel - Ben Duoc
April 29, 2024 in Vietnam ⋅ ⛅ 38 °C
Der Wecker war zwar gestellt aber irgendwie stimmte die Zeit nicht um die wir aufstehen wollten. Ganz so schlimm war es allerdings nicht. Ob wir unsere heutigen Ziele einhalten können, mal abwarten. Der Tag begann mit dem Frühstück in der Nachbargasse, in einem kleinen Restaurant, wo vor allem englische Speisen serviert wurden. Die Stärkung war auf jeden Fall notwendig, da wir 50 km (1,5h) ins Hinterland fahren würden. Wir hatten uns gegen eine Tour zu den Cu Chi Tunneln entschieden, weswegen wir uns einen Roller ausliehen. Es gibt zwei Orte, an den die Cu Chi Tunnel besichtigt werden können. Die meisten Touren fahren den nächstgelegenen und damit überlaufenen Spot an. Daher hatten wir uns bewusst für den anderen entschieden. Heute sollten wir der etwas dunkleren Geschichte in Vietnam auf die Spur gehen. Die Cu Chi Region stand früher mal für ein friedliches Leben auf dem Land, mit vielen Obstplantagen. Aufgrund des Krieges gegen Frankreich wurde ein Tunnelsystem etabliert, welches teilweise über drei Etagen verfügte. In der Hochzeit reichte das Netzwerk über 250km weit und beherbergte kleine Dörfer.
Die Helme waren aufgesetzt und vor uns stieg ein englisches Pärchen aus dem Auto, was gleich zweimal hinschaute und danach ein paar spaßige Sprüche brachte. Denn viele Touristen fahren hier im Centrum nicht selbst, sondern lassen sich von den einheimischen Rollerfahrern eher mitnehmen. Google Maps aktiviert und mit vollem Tank ging es durch das von außen chaotisch wirkende Treiben. Wenn man jedoch mit der Welle mitschwimmt, seine Lücken nutzt und manchmal denen vorauseilt, machte es eher Spaß, als das es stressig war. Die erste Strecke führte uns durch das Centrum von Saigon, ehe wir auf eine große Schnellstraße abbogen. Diese unterteilte sich in zwei Spuren jeweils für beide Richtungen, welche nur von Autos befahren werden durften. Am Rand gab es nochmal zwei Spuren für jede Richtung, welche für die Motorradfahrer gedacht waren. So ging es eine ganze Weile geradeaus, nur gelegentliche Ampeln bremsten uns ein wenig ein. Wie viel ich gefahren bin konnte ich nur anhand von Google Maps nachvollziehen, denn die Tachonadel stand konsequent bei 20 km/h. Vielleicht ein kleiner Abriss zu den ausgeliehenen Motorrädern/ Rollern. Bei diesem funktionierte der Tacho nicht, bei anderen waren die Bremsen kaum vorhanden, das Zündschloss hat bei einem Roller permanent geklemmt und die Schlaufe der Helme waren manchmal nur mit einem Knoten fest gemacht, dass eine Anpassung nicht mehr möglich war. Also sicher war es eigentlich nie so richtig aber es funktioniert 😊 Der Rest der Strecke führte über ländliche Bereiche, vom Großstadttreiben weit entfernt.
Die Sonne prasselte heute wieder stark von oben herab, sodass unsere Wasserflasche bei Ankunft so gut wie leer getrunken wurde. Auf dem Gelände schlängelte sich eine Straße an einer Pagode vorbei, die wir links liegen ließen. Anschließend kamen wir an einem Kletterpark vorbei, wo es auch zu einem Schießstand ging. Für rund zwei Euro der Schuss, konnten hier verschiedene Sturmgewehre ausprobiert werden. Schließlich erreichten wir den Eingang, wo alte Militärtechnik von den USA ausgestellt war. Diese waren sichtlich von den Vietnamesen abgeschossene Fahrzeuge und konnten bestaunt aber auch angefasst werden. So setzten wir uns in einen Helikopter, an welchen schon viele Teile fehlten. Viele Gewehre, welche im Vietnamkrieg zum Einsatz gekommen waren, wurden im Eingangsbereich des Tunnelgeländes in Vitrinen dargestellt. Die Sammlung verschaffte einen ersten Eindruck aber das sollte nur ein Bruchteil von dem sein, was alles zum Einsatz kam, wie wir später am Tag feststellen sollten. Ein Waldweg führte uns durch den Dschungel. Ein paar Lianen hingen von oben herab, wo man sich gelegentlich wegducken musste. Die ersten nachgebauten Lager, mit Figuren zur besseren Veranschaulichung, waren entlang des Weges ersichtlich, ehe wir zu einer großen offenen Holzhütte kamen. Von weitem hörten wir bereits einen Dokumentarfilm, welchen wir ebenfalls anschauten. Danach ging es nun zu den unterirdischen Gängen. Teilweise waren die über mehrere Etagen ausgehoben und nur durch kleine Tunnel miteinander verbunden. Der erste Eingang war für Touristen größer gestaltet, wo ein Raum mit einem Brunnen nachgebaut waren. Bei der nächsten Station sah das bereits anders aus, nun war der Eingang winzig und konnte durch ein kleines Brett so verschlossen werden, dass man von außen nicht erahnen könnte, dass dort ein Eingang wäre. Ich war skeptisch aber machte einen Satz tiefer. Das Loch war so eng, dass meine gesamte Hüfte ringsherum anlag. Der Betreuer der Station meinte, kein Problem und so versank ich im Tunnel. Nur mit nach oben ausgestreckten Armen war es mir möglich in die Tunnelwelt abzutauchen. Im Entengang circa 15 Meter weiter und ging es wieder raus. Ein weiterer und längerer Tunnel wartete auf uns. Eng, warm und dreckig krochen wir mehr oder weniger hindurch, zwischendurch gab es Abzweigungen und ging abermals nach unten. Das hier Menschen leben mussten, kann man sich nicht vorstellen aber eine Wahl gab es nicht. Mit im Preis war ein Essen inkludiert, was wohl die Vietnamesen im Krieg gegessen hatten. So richtig wissen wir nicht, wie es hieß und die lokalen Betreuer der Stationen waren nicht so gut in Englisch ausgebildet. Es hatte die Konsistenz von Kartoffeln, dazu gab es ein Nussmischung mit Zucker zum reintunken. Wir hatten den größten Teil des Geländes hinter uns gelassen. In Richtung des Ausganges wurden verschiedene Fallen aufgezeigt, welche die Vietkong-Soldaten damals genutzt hatten. Früher für Tiere entworfen, nun für die amerikanischen Soldaten genutzt.
Wir waren schon ganz schön geschlaucht von der Hitze und vom kriechen, sodass wir uns schnell auf den Roller schwangen. Von der Geschichte hatten wir jedoch noch nicht genug, sodass wir das Kriegsmuseum in Saigon aufsuchten. Von der Sonne getrocknet, gab es bei der Ankunft erstmal einen Liter Tee für jeden. Ein Teil der Kriegsmaschinen, welche wir bei den Tunneln zerstört vorgefunden hatten, konnten wir nun im guten Zustand betrachten. Der Außenbereich war voll von Kriegsmaschinerie, unter anderen gab es eine extra Ausstellung über die Gefängnisse und die Bedingungen. Den Audio Guide holten wir uns im Hauptgebäude und ließen uns die Geschichte Vietnams nach und nach anhand des Audio Guides, der vielen Bilder, Dokumente, sowie der Ausstellungsstücke erklären. Es war erstaunlich aber auch erschreckend was diesem Land widerfahren ist. Einst von Frankreich besetzt, im zweiten Weltkrieg für unabhängig erklärt, dann marschierten die Franzosen wieder ein und wollten ihre Kolonialherrschaft zurück. Schließlich konnten die Franzosen zurückgeschlagen werden, was die USA nicht akzeptierten und eine Kriegswelle über Vietnam losließ, die seines gleichen sucht. Es gibt keinen Krieg, in welchen die USA mehr investiert hat. Insgesamt verbrannten sie 676 Billionen US-Dollar. Warfen insgesamt (teilweise in kurzer Zeit) einen Bombenteppich von 14.300.000 Tonnen ab. Das sind im Vergleich zum zweiten Weltkrieg (von den USA abgeworfen) dreimal so viele Bomben. Hinzu kommen noch die Giftgaseinsätze von Agent Orange. Die meisten Gebiete wurden zwei bis drei Mal getroffen andere bis zu 10 Mal. Vietnam war eine Spielewiese der amerikanischen Waffeningenieure, mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung. Trotzdem waren es nach 17 Jahren nicht die Amerikaner, sondern die Vietnamesen welche siegten. Wir hatten gerade mal zwei Stunden, da die Türen bereits 17:30 Uhr geschlossen wurden. Wir hatten uns viel anhören können, aber das hat uns beiden auch gereicht, da das Thema doch sehr bedrückend ist. Dankbar, dass wir uns davon ein wenig distanzieren konnten, hatte Vietnam noch Jahre nach dem Krieg damit zu kämpfen?. Sei es durch Genmutationen durch die Giftgasanschläge (über Generationen hinweg) oder die 6,1 Millionen Hektar durch Bomben verseuchtes Gebiet.
Folglich schnappten wir unseren Roller das letzte Mal und fuhren zum Verleih zurück. Erstmal duschen, den Akku ein wenig aufladen und die Planung für den morgigen Transfer nach Indonesien planen. Ja, die Zeit in Vietnam ist wie nichts verflogen. Das Problem was wir hatten, morgen würden unsere Sim-Karten in Indonesien bereits auslaufen (eigentlich 30 Tage), sodass wir sämtliche Daten vorher auf dem Handy speicherten und bereits die Ankunft in Indonesien planten. Als Abschluss gönnten wir uns ein riesiges Banh Mi und es war wirklich riesig. Wir holten gleich vier Stück, da haben wir gleich etwas für das Frühstück. Da wir bereits halb vier morgens raus mussten, verschwanden wir danach gleich im Bett.Read more
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- Day 31
- Tuesday, April 30, 2024
- ☁️ 31 °C
- Altitude: 120 m
IndonesiaJetis7°47’4” S 110°22’2” E
Länderwechsel - Auf nach Yogyakarta
April 30, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 31 °C
Puh, eigentlich viel zu früh, erwachten wir träge. Nur noch die letzten Sachen in den Rucksack und auf vor zur Straße. Wir hatten ja kein Internet mehr, weswegen Caro vorn an der Straße mit den Rucksäcken wartete, während ich über das WLan der Unterkunft noch einen Grab rief. Es dauerte und dauerte aber schließlich kam die Bestätigung und wir kamen ohne Probleme am Flughafen an.
Der Check In Schalter war noch geschlossen und so nutzten wir die Zeit für unsere Banh Mi`s. Dachten wir und schon war der Schalter offen. Also doch erst einchecken und dann Frühstück. Noch viel zu früh und mit kaum Hunger mussten wir diese aber zur Hälfte wegschmeißen. Nach der Sicherheitskontrolle noch einen Kaffee. Die letzte Stunde bis zum Flug nutzte Caro zum Lesen und ich zum Schreiben. Unsere Maschine rollte ans Gate und wenig später saßen wir schon drin. Vom Flug selbst bekamen wir nicht viel mit, gefühlt waren wir kaum oben, ging es schon wieder runter. Wir hatten beide einen Platz im Gang bekommen und saßen uns gegenüber. Caro nutzte die Zeit, um die Augen ein wenig zu schonen und ich mal wieder zum Lesen. Kniefreiheit, ja emm, welche Freiheit 😊 Caro witzelte, ob ich denn einen Schuhanzieher für den Sitz bräuchte. Wo geht’s eigentlich hin? Erst nach Kuala Lumpur und weiter nach Yogyakarta. Zwischen den Flügen hatten wir circa vier Stunden Zeit und mussten jedoch das Gepäck abholen und neu aufgeben.
Mit Malaysischen Boden unter unseren Füßen, verlief alles soweit ohne Probleme. Einmal Sicherheitskontrolle, Gepäck holen, raus und wieder rein. Online eingecheckt hatten wir bereits, so nutzten wir ein Terminal, um unsere Rucksäcke selbst aufzugeben und unsere Boarding Pässe zu drucken. Danach zur Passkontrolle und nun hieß es circa vier Stunden warten. Der vorhergehende Flieger war schneller als geplant und somit setzten wir uns in die große Halle und vertrieben uns die Zeit. Der Hunger machte sich inzwischen breit und wir, mit etwa zwei Stunden bis zum Boarding, machten uns auf. Eine Fastfoodkette nach der anderen, gesund sollte es auf jeden Fall nicht werden. Wir landeten bei MC Donalds, denen wir selbst in Deutschland vielleicht nur einmal im Jahr einen Besuch abstatten. Mit etwas im Magen ging es dann zum zweiten Security Check, jetzt allerdings mit drei langen Schlangen. Aber wir hatten ja noch Zeit,….. die Uhr beim Security Check sagte was anderes, da war es bereits eine Stunde später und nur noch zehn Minuten bis das Boarding begann. Wir hatten nicht an die Zeitverschiebung gedacht. Also kürzeste Schlange rausgesucht, einmal durchgescannt und schnell zu unserem Gate. Dort saßen aber noch alle friedlich auf ihren Stühlen und der Flieger war weit und breit nicht zu sehen. Der rollte erst mit etwas Verspätung vor unser Fenster und wir traten schließlich den zweiten Flug an. Wir saßen diesmal hintereinander und hatten beide einen Fensterplatz bekommen. Der Flug verlief ruhig, ohne Probleme.
Wir betraten das zweite Land, welches wir für den nächsten Monat bereisen wollten. Am Flughafen funktionierte alles ohne Probleme, auch die Rucksäcke sind beide mitgekommen und so ging es in die große Eingangshalle des Flughafens von Yogyakarta. Dort warteten bereits sämtliche Telefonanbieter, sowie Taxiunternehmen, welche nicht uns, sondern die Dollarzeichen über unseren Köpfen sahen. Wir hatten uns allerdings informiert. Zum einen wollten wir den Zug nehmen, der kostete 1,15€ statt 17€ für ein Taxi. Zum anderen hatten wir bei Telekomsel bereits Touristen Sim-Karten bestellt und mussten diese nur noch in der Stadt abholen, Kostenpunkt 8,60€. Nur zum Vergleich, eine Italienerin (auch Reisende) kam von den Taxifahrern zu uns und fragte wie wir denn in die Stadt kommen würden und uns vielleicht ein Taxifahrer teilen. Darauf erzählten wir von dem Zug, weswegen sie sich lieber uns anschloss. Weiter hatte Sie bereits eine Sim-Karte gekauft. Anfangs sollte sie für das gleiche Datenpaket 23€ zahlen, konnte es aber auf 11,50€ runter handeln.
Nach einer Wartezeit von einer dreiviertel Stunde und einer einstündigen Zugfahrt rollten wir in den Bahnhof von Yogyakarta ein. Erster Eindruck, viel kleiner als erwartet. Yogyakarta ist ja eine größere Stadt aber die Bebauung ist eher niedrig, nur ein paar Hotels ragen in die Höhe. Auf der Website von Telekomsel hatten wir eine Abholpunkt direkt gegenüber dem Bahnhof gefunden, wo wir uns gleich aufmachten. Es war ein Hotel aber leider schien die Information nicht mehr zu stimmen. Das war vorerst nicht so schlimm, denn den Weg zum Hostel hatten wir uns vorher bereits per Screenshot dokumentiert. Wir mussten lediglich eine viertel Stunde laufen. Der Verkehr hielt sich in Grenzen aber vielleicht sind wir durch Hanoi und Saigon auch schon gut abgehärtet. Der Glaube ist hier eher islamistisch, daher laufen hier viele Frauen mit einem Hijab herum, woran wir uns erstmal gewöhnen mussten. In unserem Hostel haben wir ein privates Zimmer, mit eigenem Bad, was für zwei Nächte absolut ausreicht. Die Sachen waren auf dem Zimmer und wir wieder auf der Straße, zum zweiten Abholpunkt, ein Serviceschalter von Telekomsel selbst. Nach kurzem Fußmarsch, Ernüchterung, auch hier bekamen wir nicht unsere bestellten Touristen Sim-Karten. Stattdessen erhielten wir andere Angebote, welche ebenfalls lukrativ waren. 40GB Datenvolumen für knapp 11€, hinzu kamen noch 12 GB geschenkt, das sollte auf jeden Fall den Monat reichen. Da wir heute nicht viel getrunken hatten, gab es erstmal eine Erfrischung und anschließend ein leckeres Abendessen mit typischen Speisen von der Insel Java. Ich hatte eine Rippchen Suppe mit Reis, etwas scharf und an einer Stelle zu scharf. Unwissend hatte ich eine ganze Chilischote auf meinem Löffel und bis voller Hunger hinein. Mein Körper reagierte umgehend mit Schluckauf und Husten. Zum Glück hatten wir große Gläser zu trinken gehabt, sodass ich es erstmal runterspülen konnte. Lecker war es trotzdem 😊 Am Abend schafften wir es lediglich noch den morgigen Tag zu planen, ehe wir sehr müde ins Bett fielen.Read more
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- Day 32
- Wednesday, May 1, 2024
- ☁️ 32 °C
- Altitude: 146 m
IndonesiaPrambanan7°45’7” S 110°29’30” E
Tempel Prambanan und Planungsturbulenzen
May 1, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 32 °C
Geschlaucht vom gestrigen Tag, ließen wir den Wecker aus und kamen allmählich gegen zehn Uhr in den Tag. Den eigentlichen Plan noch vor Augen, den Tempel Prambanan und Borobudur zu besichtigen. Beides imposante Bauwerke und Zeugen aus einer anderen Zeit. Reine Fahrzeit mit dem Roller circa drei Stunden und je Tempel anderthalb Stunden, mussten wir spätestens zwölf Uhr los. Eigentlich hatten wir Zeit für ein entspannten Vormittag, eigentlich….
Bevor wir loskonnten, mussten wir unsere weitere Route detaillierter planen. Wir hatten nur die Unterkunft für den nächsten Ort Malang gebucht und alles andere war bis zu den Gili Islands offen. Der Zug nach Malang am nächsten Tag war relativ schnell erledigt. Jetzt gleich den Zug von Malang nach Banyuwangi und die Unterkunft raussuchen. Ok, die Züge sind ausgebucht. Einen Tag später? Auch ausgebucht… aber einen Bus wird es doch geben… nee das funktioniert nicht. Mal auf anderen Buchungsportalen nachschauen. Okay, müssen wir unsere Route überdenken? So verging die Zeit und wir durchsuchten verschiedenste Buchungsplattformen mit mäßigem Erfolg. Wir fanden letztendlich zwei Varianten, bei beiden würden wir mitten in der Nacht in Banyuwangi aufschlagen. Einmal ein Kleinbusunternehmen, wo ich sehr skeptisch war und die andere Variante war eine Kombination aus Taxi und Zug. Es war mittlerweile nach zwölf Uhr und wir hatten die Strecke zu den Gili Islands und die Unterkunft selbst nicht recherchiert. Eine Hoffnung hatte ich noch, vielleicht doch mit dem Zug komplett fahren zu können. Hierfür machten wir uns auf zum Bahnhof. Allerdings bekamen wir nur die App der Zugunternehmens, welche es nur auf Indonesisch gab. Demotiviert, gingen wir in ein nahegelegenes Restaurant der Einheimischen, bei denen wir uns die Speisen selbst raussuchen durften. Überfordert von den unbekannten Speisen, nahmen wir, dass, was wir halbwegs identifizieren oder erfragen konnten. Der Plan, nebenbei die Zug-App parallel mit Caros Handy zu übersetzen verschoben wir in das Cafe, was wir danach aufsuchten. Hier kamen wir allerdings zum gleichen Ergebnis. Keine Tickets für die Zugverbindung mehr verfügbar. Um nicht den gesamten und einzigen Tag in Yogyakarta zu verlieren, machten wir uns auf zur Verleihstation für Roller, unweit unserer Unterkunft. In einer schmalen Hintergasse angekommen, standen die Roller in Reihe und Glied. Einen Roller bekamen wir ohne Problem, runterhandeln konnte ich den auch noch. Wir brauchten den Roller lediglich für sechs Stunden und es war bereits 14 Uhr. (Kosten 4,60€)
Hindurch ging es durch das Gewusel auf den Straßen, wesentlich ruhiger als in Saigon und mit weniger Hupen. Auf dem Weg zum Tempel, konnten wir noch Reiningungslösung für Kontaktlinsen auftreiben, da Caros Flasche leider im Rucksack aufgegangen war. Wir hatten uns zu diesem Zeitpunkt entschieden nur den Tempel Prambanan zu besuchen. Für Planungsaktivitäten brauchten wir abends noch Zeit und für beide Tempel war die Zeitschiene nicht mehr einzuhalten. Der Prambanan ist die größte hinduistische Tempelanlage Indonesiens und einer der größten im Südostasiatischen Raum. Die Errichtung der Anlage war um das Jahr 850 und besteht aus acht Hauptschreinen und 250 Einzeltempeln, zu ehren der Götter Shiva (dem Zerstörer), Vishnu (dem Bewahrer) und Brahma (dem Schöpfer). Leider sind viele Tempel bereits verfallen, weswegen ein groß angelegtes Wiederaufbauprojekt 1918 gestartet wurde. Ein stärkeres Erdbeben im Jahr 2006 warf das Projekt jedoch wieder stark zurück.
Auf dem Tempelgelände angekommen, zahlten wir für indonesische Verhältnisse einen stattlichen Eintrittspreis von 23€ pro Person. Der Weg zu der ersten Tempelanlage führte über eine sehr große und gepflegte Parkanlage und ließ die Tempel am Horizont bereits emporsteigen. Die Anordnung der Tempel war wie bei der Würfelzahl fünf. Der Haupttempel (47m hoch), der sechste Punkt, befand sich zwischen den oberen beiden. Ringsherum waren viele Ruinen von Einzeltempeln ersichtlich. Die bereits tief stehende Sonne erhellte die dunklen Steine und verlieh der Tempelanlage eine freundliche, anmutige Stimmung. Besonders eindrucksvoll waren detaillierte Steingravuren, welche unterschiedliche Geschichten erzählten oder der reinen Dekoration dienten. In viele Tempel konnte man auch hinein, wobei sich das meist auf kleine Räume mit einer Statue der jeweiligen Gottheit beschränkte. Das Gelände war riesig und umfasste viele Gaststätten oder auch verschiedenste Aktionspunkte für Kinder. Da wir die anderen Tempel ebenfalls sehen wollten und die Anlage bereits 17:30Uhr schließen würde, nahmen wir unsere Beine in die Hand. An der hintersten Anlage konnte man die Restaurierungsarbeiten beobachten. Viele markierte Steine, teilweise bereits ihren Herkunftsort zugeordnet, warteten auf die Vollendung. Durch den Lautsprecher ertönte bereits die Aufforderung das Gelände zu verlassen. Dem kamen wir auch nach aber holten uns noch ein Getränk aus Tamarinde und genossen kurz den letzten Blick auf die Tempelanlage.
Morgen würden sieben Stunden im Zug verbringen, weswegen wir einen Supermarkt und eine Bank aufsuchten. Der Roller war abgegeben und wir gegen 19 Uhr wieder im Zimmer. Allerdings nur, um kurz alles abzulegen, Hände zu waschen und unser Abendbrot… Ich hatte den Laptop aufgeklappt, weswegen es nun kurz wieder in die Planungsphase ging. Wir entschieden uns für die Variante mit dem Taxi und dem Zug, buchten die Unterkunft und schauten wie wir anschließend zu den Gili Islands kommen. Das Problem, wir brauchten zuerst eine Fähre nach Bali, müssen über die Insel von West nach Ost und brauchen die nächste Fähre zu Gili Islands. Es gibt kein öffentliches Verkehrssystem auf Bali, eher unterschiedlichste Busunternehmen oder auch Taxis. Die öffentlichen Fähren fahren die Gili Islands nicht wirklich an, sodass wir hier ebenfalls auf unterschiedliche Bootsunternehmen zurückgreifen müssen. Das Problem, die meisten Fähren verlassen Bali am Vormittag, was bei uns jedoch schwierig werden würde. Nach umfangreicher Suche, suchten wir erstmal nach einer Unterkunft und speicherten die als Favorit. Nach anderthalb Stunde ging es nun doch zum Abendbrot. Diesmal trauten wir uns ans Streetfood. Auf einem größeren Handwagen lagen verschiedenste Speisen vom Grill auf einzelnen Platten, oben drüber war Reis mit unterschiedlichen Soßen separat verpackt. Wir taten uns sichtlich schwer, weswegen wir andere vorließen und beobachteten was die nahmen. Ein paar Speisen konnten wir wieder erfragen aber viel Englisch konnte er leider nicht. Schließlich waren unsere Teller komplett und mit zwei Getränken bezahlten wir gerademal 2,9€. Statt der Kinderhocker war hier ein Teppich ausgebreitet, also Flip-Flops aus und hinsetzten. Als Getränk waren wir der Empfehlung des Verkäufers gefolgt. Es gab Kaffee mit größeren schwarzen Brocken darin und als wir das Getränk bekamen brodelte es noch. Es schmeckte aber so richtig konnte ich Caros Annahme, dass es Kohle wäre nicht glauben. Diese wurde wenig später durch den Verkäufer bestätigt. Es handelt sich um Jogja Kaffee, in welchen glühende Holzkohle hineingeworfen wird. Dies soll nach dem Glauben der Einheimischen unter anderen bei Magenverstimmungen helfen und den Kaffee verträglicher machen. Nach dem kulinarischen Ausflug ging es wieder an die restliche Planung und wir machten bis Banyuwangi alles fest bzw. recherchierten mögliche Routen zu den Gili Islands. Die restliche Planung wird wohl morgen im Zug weitergehen, da haben wir ja sieben Stunden Zeit.Read more
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- Day 33
- Thursday, May 2, 2024
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 465 m
IndonesiaBrantas7°57’60” S 112°37’34” E
Zugfahrt nach Malang
May 2, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C
Statt über Nacht, geht es heute über den Tag nach Malang und das mit dem Zug. Das Frühstück ließen wir weg, dafür hatten wir einen Fressbeutel für den Zug vorbereitet. Mit den Backpacks auf dem Rücken waren die 15 Minuten zum Bahnhof schnell überwunden. Nach einem Hinweis fanden wir den richtigen Eingang und stiegen in den Zug ein und wieder aus. Wir mussten auf Gleis drei und der Weg führte zwangsweise über die Gleise und auf dem dritten Gleis stand bereits ein Zug aber nicht unserer. Dahinter war der Wartebereich, also zeigte uns der Schaffner den Weg durch den Zug 😊. Der nächste würde allerdings unser sein.
Unter lauten Hupen der Eisenbahn verließen wir Yogyakarta in Richtung Osten. Das an uns vorbeifliegende Stadtbild wich dem Landleben und wir machten mit der Planung weiter und sollten bald eine Lösung für unsere Route gefunden haben. Der Zug wesentlich angenehmer als in Vietnam war klimatisiert und wir hatten genügend Platz. Wir hatten uns allerdings auch für die beste Klasse entschieden. Die vorbeiziehenden Bilder reichten von weiten grünen Reisfeldterrassen, hübschen Dörfern und kleineren Städten. Je näher wir Malang kamen, desto hügeliger wurde die Landschaft, welche nun teilweise in Dschungel mit vielen Palmen und Bambusbäumen überging. In Malang wollten wir auf den Vulkan Bromo. Dafür wollten wir uns ein Motocross Motorrad ausleihen, da es viele sandige Stellen gibt und einen Wasserfall stand ebenfalls auf der Liste. Es gibt zudem ein Rainbow Village, welches wir ebenfalls besuchen wollten. Leider ist unsere Zeit in Malang sehr begrenzt. Wir haben zwar zwei Nächte gebucht aber fahren bereits nach der ersten Nacht spät am Abend weiter. Wir fuhren bereits durch Malang und hielten an einem Bahnhof, jedoch kam keine Durchsage. Aus dem hinteren Wagon stiegen Leute aus, unter anderen welche, die mit uns eingestiegen waren. Etwas unsicher fragte ich zwei andere Reisende, welche eigentlich auch später in Malang raus mussten. Zur Sicherheit öffnete ich die Wagontür und fragte einen von der Bahn und tatsächlich sollte der Zug später nochmal halten. Die Räder fingen wieder an zu drehen und da sahen wir das Rainbow Village in verschiedensten Farben neben der Eisenbahnstrecke von oben strahlen. Wenig später sprangen wir aus dem Zug. In diesem Fall wirklich, denn da war locker ein halber Meter bis zum Bahnsteig und wir hatten die 17 kg auf dem Rücken, plus der kleine Rucksack. Bei den anderen Ausgängen standen kleine Treppen, nur bei uns nicht. Die Hürde gemeistert riefen wir uns einen Grab zu unserer Unterkunft.
Von außen ganz ansehnlich aber von innen,… naja. Wasserflecken an der Decke, zwei kleinere Fenster, die nicht wirklich Licht ins Zimmer ließen, das Badezimmer,…hmm und ein schimmliger Geruch. Dabei haben die Bilder auf der Buchungsplattform sehr schön ausgesehen. Das ist aber der erste richtige Fehlgriff und wir werden nur eine Nacht hier schlafen. Nachdem wir unsere Sachen ausgebreitet hatten, ging es wieder raus an die Luft. Wir brauchten noch eine Verleihstation für das Motocross Motorrad. Die Unterkunft hatte wir ebenfalls angefragt aber statt einem geländegängigen Motorrad wollte die Dame hinter der Theke einen Roller vermitteln. Wir lehnten dankend ab und machten uns zu Fuss zu einer Verleihstation 40 Gehminuten entfernt auf. Der morgige Tag wird ziemlich straff, 200 km zu fahren (Fahrzeit 6h) und 2h je Aktivität (Bromo und Wasserfall). Erst führte der Weg an der Straße entlang, ehe wir in eine nicht belebte Seitengasse einbogen. Ein wenig unwohl war uns schon, dann ging es einen kleinen steileren Weg rechts weg und wir fanden uns auf einer Fußgängerbrücke wieder. Es waren vielleicht zehn Meter bis zur anderen Seite, die Holzbretter bogen sich schon ein wenig durch und ein Loch klaffte an einer Stelle. Uns hatte sie zum Glück noch ausgehalten. Der Weg führte nun ein paar rutschige und von grün bewachsene Stufen nach unten. Danach erreichten wir wieder belebtere Gebiete, die Blicke von manchem Anwohner, waren eher skeptisch. Welche Wege Google da kennt.
Wir erreichten schließlich die Verleihstation in einem Hinterhof. Wir setzten uns mit dem Besitzer an einen kleinen Tisch, welcher unter ein Partyzelt stand. Dieser konnte leider kein Englisch, sodass die gesamte Kommunikation über Google Translate lief und das sicherlich eine halbe Stunde. Er hatte ein paar Motorräder verfügbar und das zu einem akzeptablen Preis. Als ich aber von unserem Plan erzählte, runzelte er erst die Stirn und meinte das jede Aktivität einen Tag bräuchte. Ein wenig niedergeschlagen und skeptisch, ob das wirklich nicht aufgehen würde, ging es ein paar Mal hin und her. Mit den wertvollen Informationen im Gepäck handelten wir zum Schluss noch die Konditionen aus, ehe wir uns verabschiedeten. Nächstes und letztes Ziel war ein Lokal, welches Caro rausgesucht hatte. Dorthin ging es wieder zu Fuß, denn wir hatten ja den ganzen Tag bereits gesessen.
Von außen sah es schon schick aus aber von innen machte es noch einen deutlich besseren Eindruck. Eigentlich dachten wir in ein Low Budget Restaurant zu gehen und fanden uns in ein fünf Sterne Hotel wieder. Wir, ungeduscht vom Tag, mit eher sportlichen Klamotten, bekamen trotzdem einen Tisch zugewiesen. Wir saßen in einem kleinen Innenhof, der Pool in der Mitte war durch Bambussträucher abgetrennt und mit Beleuchtung in Szene gesetzt. Die Speisen, welche zum Nachbartisch gingen, kamen auf großen Holztellern und waren gekonnt dekoriert. Wir bestellten und sollten von unserem Essen nicht enttäuscht werden. Wir bestellten beide eine Art Nasi Goreng (gebratener Reis mit Gemüse und Fleisch). Danach hatten wir allerdings genug vom Laufen, zudem gibt es hier so gut wie keine Fußwege. Für einen Euro riefen wir einen Grab, welcher uns zur Unterkunft brachte. Eine Aufgabe stand noch an und das war die Buchung bis Gili Air. Bus und Fähre waren damit erledigt. Leider werden wir auch in Banyuwangi am Abend nach der ersten Nacht aufbrechen müssen. Dafür stehen auf Gili Air entspanntere Tage an.
Nachdem wir uns die Worte vom Besitzer der Verleihstation durch den Kopf gehen ließen, kamen wir zu dem Schluss, morgen nur eine Sache in Angriff zu nehmen und das war der Sewu Wasserfall. Wir werden auf unserer Reise noch zwei Vulkane besteigen, sodass der Wasserfall, welcher sehr imposant ist sinnvoller erschien.Read more
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- Day 34
- Friday, May 3, 2024
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 399 m
IndonesiaJagalan8°13’58” S 112°55’2” E
Sewu Wasserfall
May 3, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 25 °C
Wir hatten den Zeitdruck aus dem Tag genommen und konnten entspannt aufstehen. Auf das kostenlose Frühstück waren wir gespannt. Wir gingen zur Rezeption und bekamen zwei Kartons überreicht, ähnlich wie bei einem Konditor. Ab zum Tisch und noch einen Kaffee geholt, öffneten wir diese. Ein paar Krabbenkracker, ein Tempehesalat mit Garnele, eine Hähnchenkeule, dazu gab es Reis und ein kleines Stück Omelett. Sehr herzhaftes Frühstück, welches Caro teilweise zu mir schob.
Doch recht spät ging es dann zur Verleihstation aber nicht für das Motocross Motorrad, denn für die Strecke zum Wasserfall reichte ein Roller. Die 20 Minuten zu Fuß waren schnell bewältigt, nur war keiner da. Der Verleih befand sich am Ende einer Gasse, vier Vogelkäfige hingen am Eingang verteilt von der Decke. Ein paar Vögel hatten bereits ein höheres Alter. Plötzlich erschien eine Frau, welche wir kurzerhand ansprachen und wohl den Verleiher kannte. Sie schrieb ihn an und warteten und warteten. Die Zeit verstrich und circa 15 Minuten später kam eine Frau angefahren, die uns leider mitteilte, dass alle Roller belegt seien. Ok, eine weitere Verleihstation war ganz in der Nähe. Dort angekommen, wurden wir erneut mit den Worten fully booked stehen gelassen. Nun war bereits über eine Stunde ins Land gegangen und noch kein Ergebnis. Am Bahnhof waren noch weiter Verleihstationen. Da der Weg aber zu lang war, holten wir uns ein Grab, wobei das erste nach kurzer Wartezeit die Fahrt cancelte und wir einen neuen bekamen. Beim Bahnhof war die erste Station wiederausgebucht und die zweite machte uns Hoffnung. Sie selbst hatten keine mehr, da am Wochenende es wohl immer sehr knapp wird aber sie kennen da wohl einen. Wir sprangen in einen kleinen umgebauten Bus mit offener Seitentür und fanden uns bei der gerade eben besuchten Verleihstation wieder. Also wieder zurück und weitersuchen. Sollten wir nach dem Bromo auch den Sewu Wasserfall verpassen? Nicht weit entfernt auf der Straße gab es nochmal zwei, wobei der zweite seinen letzten Roller uns übergab. Mit einem Hubraum von 150ccm waren wir nun gut motorisiert um die 60km und knapp 2h Fahrzeit bis zum Wasserfall zu bestreiten.
Der erste Teil durch die Stadt, verlief relativ gut. An den Linksverkehr hält man sich automatisch, wenn man in der Masse fährt. An den Fahrstil hatte ich mich auch schon gut gewöhnt und so kamen wir schnell voran. Die Strecke in der Stadt war relativ langweilig aber je weiter auswärts wir kamen, umso kurviger und spaßiger wurde die Strecke. Die Straße war zudem im guten Zustand. Kurve außen anfahren, laufen lassen, Scheitel treffen, beschleunigen und nach außer treiben lassen. Mit dem stärkeren Roller machte es auch bergauf Spaß. Ich war so im Fahrspaß, dass ich die Einfahrt zum Parkplatz verpasste. Also wieder umdrehen und wieder zurück. Keiner war gerade auf der Straße, und ich mich gewohnt rechts eingeordnet. Caro machte mich dann auf den entgegenkommenden Rollerfahrer aufmerksam. Gleich links rüber und die Einfahrt diesmal erwischt. Plötzlich standen zwei Kinder vor mir und wollten 2000 IDR (12 Cent) für die Straße haben. Naja, ist ja nicht viel. Dann sollte ich zu jemand aufs Grundstück fahren, ums fürs Parken zu bezahlen. Ich wusste aber das weiter hinten der eigentliche Parkplatz war, weswegen ich weiterfuhr und dort kostenfrei stehen durfte. Nach zwei Stunden tat es gut mal wieder ein wenig laufen zu können. Der Eintritt für das Gelände zum Wasserfall kam 50.000 IDR pro Nase (rund drei Euro). Entlang eines steil nach unten gehenden Betonweges kamen wir zur ersten Aussichtsplattform. Der Sewu Wasserfall besteht aus mehreren Wasserfällen. Über einen Halbkreis stürzt das Wasser entlang des Kreisbogens 120 Meter in die Tiefe. Der erste Aussichtspunkt ist von etwas oberhalb. Zwei andere Drohnen waren bereits von diesem Spot gestartet und ich gesellte mich dazu. Gerade im Seitwärtsflug für eine schöne Aufnahme hätte ich beinahe meine Drohne verloren, hätte ich die Sensoren nicht gehabt. Den Seitwärtsflug kann man sich so vorstellen, man fährt Fahrrad aber schaut die gesamte Zeit nur nach links und weißt nicht wo man hinfliegt. In meinem Fall kamen plötzlich Äste ins Bild aber alles nochmal gut gegangen. Der nächste Spot, um den Wasserfall gut zu sehen, lag ganz unten. Ein steiler rutschiger Weg führte über Treppen und Leitern nach unten. Bis dahin hatte ich aufgepasst, dass meine Füße und damit Wanderschuhe nicht nass wurden, das sollte sich aber schnell erübrigen. Wir mussten immer wieder kleinere Wasserfälle passieren, nur das wir auch eine nach unten folgen mussten und Knöcheltief im Wasser standen. Platsch, platsch, platsch ging es nun weiter. Am Boden angekommen folgten wir den Wasserlauf nach oben zum Wasserfall. Eine schmal selbstgebaute „Holzbrücke“ (zwei Bretter nebeneinander) führte über den Bachlauf und nun sollten wir abermals Geld bezahlen. Widerwillig und mein Unmut kundgetan, bekam er sein Geld und wir durften weiter. Wieder eine schmale Brücke passiert und schon drückte uns die Gicht und eine atemberaubende Aussicht entgegen. Jetzt waren nicht nur die Schuhe nass, aber der Fahrtwind auf der Rücktour sollte es doch bestimmt beheben. Wir standen in der Mitte und um uns herum schoss das Wasser nach unten und wirbelte am Boden in alle Richtungen. Wir versuchten den Moment zu genießen aber der andauernde Nieselregen ließ uns dann doch den Rückmarsch antreten. Ein weiterer Wasserfall und Höhle waren unweit und fußläufig im selben Gebiet erreichbar. Wir hatten noch Zeit und nahmen die Füße in die Hand, wobei sich uns schöne Landschaften mit Dschungel und Wasserfällen eröffneten. Wir waren vielleicht bei der Hälfte der Strecke zur Höhle, sollten wir abermals Geld bezahlen. Das ging mir dann zu weit, sagte ihm, meine Meinung, er konnte kaum englisch und ging daraufhin seiner Wege. Wir beschlossen die Höhle nicht mehr zu machen und traten bald den Rückweg nach oben an.
Oben angekommen, hatte Caro schon bei der Hintour zwei Früchte erspäht, welche sie unbedingt noch probieren wollte. Zum einen Mangosteen und die Schlangenfrucht. Von beiden einen Beutel voll und eine Kokosnuss setzten wir uns zu zwei jüngeren Frauen aus Shanghai. Sie erklärten uns, wie wir die Mangosteen essen sollten und wir gaben was von der Schlangenfrucht ab, welche die beiden noch nicht kannten. Nach einem netten Gespräch, ging es die letzten Schritte zum Roller und ab nach Hause. Mein Helm hatte kein Visier und es war bereits 16Uhr. 17 Uhr wurde es bereits dunkel und mit Sonnenbrille würde es dann immer schlechter werden. Daher versuchte ich ein wenig Zeit rauszuholen, nicht immer so straßenkonform aber das ist hier gang und gebe. Mein Handyakku machte langsam schlapp und stoppte die Zielführung immer wieder. Das große Stadttreiben, ließ uns jedoch dann so langsam vorankommen, dass wir mit dem letzten Prozent ankamen. Tja und wie kommen wir jetzt nach Hause? Laufen hatten wir beide keine richtige Lust. Zusammen mit meiner Drohnenverbedienung konnte ich das Handy ein letztes Mal aktivieren und einen Grab rufen.
In der Unterkunft gab es eine warme Dusche, das mit dem Fahrwind hatte nur so semi funktioniert, die Klamotten waren immer noch sehr nass und uns war sehr kalt. Die Taschen waren so gut es ging gepackt und wir verschwanden zum Italiener nebenan. Für uns beide gab es heute lecker Nudeln. Bei so vielen Kohlenhydraten, legten wir uns kurz hin bevor wir das Taxi in den nächsten Ort nahmen, um unseren Zug kurz vor eins in der Nacht zu bekommen.Read more
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- Day 35
- Saturday, May 4, 2024
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 29 m
IndonesiaTamansari8°13’36” S 114°21’42” E
Banyuwangi
May 4, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 29 °C
Die Fenster des Zuges waren wieder mit Licht erfüllt, als ich die Augen öffnete. Etwas hatte ich wohl doch geschlafen. Im Zug war es ziemlich frisch aber zum Glück hatten wir Decken von der Zuggesellschaft bekommen, welche uns warmhielten. Kurz vor sechs Uhr rollten wir in den Zielbahnhof Banyuwangi ein. Mit einem Grab ging es durch viele schmale Gasen zur Unterkunft. Ein paar von der Belegschaft standen bereits früh an der Rezeption, wo wir nach kurzer Zeit nach drinnen in den Innenhof gebracht wurden. Check-In war erst gegen 14 Uhr und wir wollten die Zeit mit der restlichen Organisation verbringen, was auch recht erfolgreich verlief. Der Rest, der fehlt, ist überschaubar aber nicht ganz einfach. Die öffentliche Fähre von Lombok nach Labuan Bajo fährt womöglich nicht an diesem Tag, naja mal schauen. Zum Zeitvertreib konnten wir die Fische neben unserem Tisch füttern. Der Innenhof ist sehr schön gestaltet. Viele gepflegte Grünanlagen, mit einem überdachten Bereich, wo Tische stehen, eine große Hängematte, sowie eine Schaukel und einen großen Pool. Einen Basketballkorb gibt es ebenfalls um die Ecke. Von außen waren die Räume sehr anschaulich gestaltet und passten ins Flair des Innenhofes. Auf unser Zimmer waren wir bereits gespannt.
12Uhr war es nun soweit und wir konnten unsere Sachen ausbreiten. Erstmal unter die Dusche und statt einer Stunde sich kurz auszuruhen, wurden schnell zwei. Gegen 15 Uhr ging es auf einen 20-minütigen Fußmarsch. Sehr ansehnlich war die Gegend nicht, zudem wurden wir immer wieder begrüßt oder angestarrt. Der Verleih war sehr unscheinbar und ein französisches Pärchen hatte gerade ihren Scooter abgegeben. Wir wurden in ihr Zuhause gebeten und wickelten das geschäftliche ab. Wir bekamen einen leistungsstärkeren Roller mit 160ccm, ein paar Kratzspuren an der Seite aber sonst machte er einen sehr guten Eindruck. Noch eine kurze Einführung in das Keylesssystem, dann bekamen wir sehr wertvolle Informationen für unsere morgige Tour. Den Ijen darf man nur mit medizinischem Attest besteigen, ansonsten wird man nicht durchgelassen. Wir bekamen noch die Daten von der Klinik und damit düsten wir vom Hof. Die restliche Zeit im Hellen, wollten wir nicht in der Klinik, sondern am Strand verbringen, was wir auch taten.
Caro hatte einen Strand herausgesucht und wir landeten bei der Marina. Nach kurzem Eintritt, wirkte es wie ein kleiner Vergnügungspark. Ein Rummel, mit einer Fressmeile zur linken, ein kleines Festival mit Liveband weiter hinten. Aufgetunte Autos, mit Boxen ausgebauten Systemen beschallten etwas abgelegen die Umgebung. Dazu reihten sich verschiedene Restaurants aneinander. Wir hatten einen Parkplatz gefunden und liefen zum schwarzen Sandstrand, wo bereits einige andere sich die Zeit vertrieben. Andere Touristen suchten wir vergeblich, hier waren eher die Einheimischen von der Insel Jawa. Schwarze Strände findet man hier durch Lavafragmente und Mineralien wie Basalt öfter in Indonesien. Mit den Füßen im Wasser wollten wir gerade los, da kam ein Pärchen, welches nach einem Foto mit uns fragte. Ich hatte das bereits auf Bali erlebt und hatte damit kein Problem. Mit dem Blick auf Bali ging es am Meer entlang. An dem Haupthaus der Marina vorbei, liefen wir an dem kleinen Festival vorbei und lauschten kurz der Musik, ehe wir ums Hafenbecken liefen. Wir landeten bei der Fressmeile aber mit keiner Ahnung, was dort so angeboten wurde, taten wir uns schwer. Einmal die gesamte Strecke hin und wieder zurück. Wir waren fast dabei wieder zu gehen, allerdings sah manche Speise ziemlich lecker bei anderen Gästen aus. So fasten wir uns ein Herz und gingen zu einem Stand zurück. Ein anderer Mann aus Jakarta bekam das mit und half beim Übersetzen. So kamen wir zu einem kleinen Snack, was aber noch nicht das war, was wir eigentlich essen wollten. Es gab Fleischbällchen angebraten in einer guten Portion Chili und einen Corndog mit einer sehr unnatürlich rot aussehenden Wurst innendrin. Wir gingen folglich zu einem Pärchen, fragten was sie bei sich auf dem Tisch stehen hatten und bestellten es ebenfalls. Auf der Decke an der Hafenmauer ließen wir uns dann das Gericht Seblak schmecken. Das ist ein typisches Gericht aus Jakarta, was sehr lecker schmeckte. Nebenbei hörten wir der Liveband auf der anderen Seite der Hafenmauer zu. Der Mann, welcher uns geholfen hatte, kam letztendlich wieder vorbei und wollte noch ein Foto, mal schauen wie oft das die Tage noch vorkommen wird. Als Abschluss schlürften wir einen Milchshake in der Marina selbst, wobei einer so teuer, wie das Essen war, was wir gerade gegessen hatten (2,30€). Inzwischen war es dunkel geworden und viele Lichter erhellten das Hafengelände. Der Parkplatz von unserem Roller war ein wenig abseits, sodass ich etwas unruhig wurde aber die Befürchtung war unbegründet. Die Klinik für das medizinische Attest war nur eine viertel Stunde mit dem Roller entfernt. Zwei Arzthelferinnen kümmerten sich um uns. Fragen über Allergien, Bluthochdruck oder ähnliches waren schnell beantwortet. Das Gewicht und die Größe wurden ebenfalls aufgenommen und wenig später bekamen wir zwei Umschläge und damit die medizinische Erlaubnis.
Der Roller stand auf dem Parkplatz der Unterkunft und wir besorgten Proviant für unsere morgige Tour im gegenüberliegenden Supermarkt. Den Rest des Abends nutzte ich, um die Berichte der letzten Tage online zu stellen, während Caro im Reich der Träume verschwand.Read more
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- Day 36
- Sunday, May 5, 2024
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 2,278 m
IndonesiaKawah Ijen8°3’29” S 114°14’35” E
Ijen - Auf zum ersten Vulkan
May 5, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 18 °C
Der Wecker klingelte und diesmal schafften wir es uns aus dem Bett zu pelzen. Bevor es losging aßen wir unser kostenloses Frühstück. Wir entschieden uns für die indonesische Variante. Gebratener Reis mit Hühnchen und Gemüse (Nasi Goreng), dazu gab es Papaya und einen Kaffee. Der gepackte Rucksack wartete bereits im Zimmer.
Gegen neun Uhr verließen wir die Unterkunft. Die ersten Höhenmeter legten wir mit dem Roller zurück, welcher teilweise ziemlich zu kämpfen hatte. Erst ging es sachte aus der Stadt, wir passierten unzählige Reisterrassen, ehe wir im Dschungel eine Straße entlangfuhren, welche kaum Breiter als zwei Fahrzeuge war. Hier warteten enorme Steigungen auf uns. Wir hatten bereits einen leistungsstärkeren Roller mit 160ccm, dennoch kämpften wir uns mit 20km/h und dem Gas im Anschlag den Berg hoch. Vielleicht haben wir uns es auch in Vietnam zu gut gehen lassen 😊.
Wir erreichten nach etwas mehr als einer Stunde den Ausgangsort, welche recht leer war. Normalerweise ist hier reges und hektisches Treiben aber um eine andere Zeit. Der Vulkan Ijen ist dafür bekannt, dass man blaues Feuer am Kraterrand sehen kann. Insgesamt kann man das nur zweimal auf der Welt beobachten. Das zieht allerdings viele Touristen an, was wir vermeiden wollten. Außerdem konnten wir so die Umgebung mit Beginn der Wanderung bestaunen. Ein Guide witterte sein Geschäft und zeigte uns einen kostenfreien Parkplatz. Weiter brauchten wir für den Abstieg zum Kratersee, wo Schwefel abgebaut wird noch Atemmasken. Diese zauberte er aus dem hinteren Teil der Gaststube herbei und verlangte 50.000 IDR (2,90€) pro Maske. Ein stark überhöhter Preis, wie wir im Nachhinein von unserer Rollervermietung gesagt bekamen. (eigentlich 20.000IDR) Er zeigte uns anschließend den Weg zum Ticketverkauf und damit zum Beginn der Wanderung. Vom Ticketverkauf kam gerade ein Pärchen zurückgelaufen, welche seltsam schauten, als wir unsere Tickets holten. Sie erkundigte sich wenig später, ob wir ein medizinisches Attest hätten, als wir die Frage bejahten, ging sie deprimiert ihres Weges. Wir dachten uns, dass hätten wir sein können. Gefühlt dauerte es eine Ewigkeit, ehe wir unsere Tickets bekamen aber wir hielten sie letztendlich in unseren Händen und durften passieren.
Das erste was wir sahen, war ein großer Parkplatz von Handwagen. So umgebaut, dass was Schweres transportiert werden konnte. Noch ein wenig fragend, was es damit auf sich hatte, setzten wir unseren Weg fort. Der Weg war ein gut präparierter Erdweg, welcher steiler und steiler wurde. Touristen waren kaum anzutreffen und wenn, waren sie gerade auf dem Weg zurück. Dann sahen wir den ersten Handwagen im Einsatz. Ein Herr mittleren Alters wurde damit den Berg hinab chauffiert. Also waren die Wägen für verletzte oder erschöpfte Touristen. Insgesamt gab es auf dem Weg nach oben drei Versorgungspunkte, welche nur noch teilweise im Betrieb waren. Wir hatten aber vorgesorgt, weswegen es kein Problem darstellte. Unter uns hatte sich eine Wolkendecke gebildet, welche gelegentlich die ein oder andere Aussicht ins Tal freigab. Die steilsten Stellen ließen wir hinter uns, der restliche Abschnitt schlängelte sich im sachten Anstieg zum Krater nach oben. Wir kamen um eine Biegung und da eröffnete sich der Krater förmlich vor uns. Die Rauchwolke stieg vor uns empor und wehte den wohlduftenden Schwefelgeruch unseren Köpfen entgegen. Abgelenkt von der wunderschönen Aussicht auf den hell türkisfarbenen Kratersee, hielte wir es recht lang aus, bevor wir den Kraterrand weiter nach oben folgten. Die 400 Höhenmeter waren in einer Stunde erledigt, warum man hier ein medizinisches Attest oder einen Guide benötigt, ist mir unklar. Der Weg war jetzt stärker zerklüftet, gerölliger und nicht mehr so offiziell. Aber die Spuren wiesen darauf hin, dass bereits andere den Weg genommen hatten. Ein wenig bergauf und wieder runter, gelangten wir auf einen vorgelagerten Abschnitt mit rundum Blick auf den Kratersee. Ich wollte gerade an die Kante und machte gleich einen Schritt zurück, denn da ging es gleich 150 Meter weiter runter und wir wussten nicht wie lose das Gestein war. Mit Abstand zur Felskante, machten wir ein kleines Picknick und ich fing mit der Drohne ein paar Bilder ein. Der Rauch stieg stetig aus dem Schwefelabbaugebiet empor und die Wolken prallten immer wieder vom Kraterrand ab. Am Kraterrand selbst waren nur vielleicht sechs Leute zu sehen, teilweise waren wir neben ein paar Schwefelarbeitern allein. Frisch gestärkt wollten wir runter zum Kratersee laufen. Beim Einstieg sahen wir bereits schwere Schwefelsäcke stehen oder teilweise in Holztragesystemen gelagert. Mit den Atemmasken aufgesetzt, ging es einen recht unbequemen Weg nach unten. Steil, unstetig, kleine Trittstufen, machten es schwerer aber das war nichts gegen die Schwefelarbeiter. Man hörte es immer wieder husten und gesund sahen sie auch nicht mehr aus. Teilweise ohne Maske hievten sie den Schwefel vom Kratersee nach oben. Ohne Maske mussten wir beide am Kraterrand schon husten und der Dampf ließ meine Augen ein wenig Tränen. Auf dem Rückweg hatte ich ein gefülltes Holzgestell angehoben und das waren sicherlich 30kg bis 40kg. Die Arbeiter kämpften sich im Schneckentempo langsam nach oben und wir uns nach unten. Wir gelangten zu einem Aussichtspunkt, ignorierten ein Schild und gingen weiter nach unten, da wo die Schwefelarbeiter den Schwefel abbauten. Es war nicht mehr weit aber Caro war es zu unsicher, sodass ich die letzten Meter alleine ging. Ich versuchte mich den teils gelben Wolken fernzuhalten, was mir nicht immer gelang. Unten angekommen ergab sich ein surreales Bild. Links neben mir kamen Rohre aus dem Berg, wo dichter Qualm austrat. Die Steine ringsherum waren teilweise gelb vom Schwefel eingefärbt und vor mir der hell türkisfarbene Kratersee, mit leichten Dampfwolken, die nach oben stiegen. Lange Zeit wollte ich hier allein nicht verbringen, denn es war keiner weiter hier unten, nicht mal ein Schwefelarbeiter. Ambitioniert startete ich meinen Rückweg, musste aber schnell feststellen, dass es sich durch die Maske nicht schnell atmen ließ. Ein wenig außer Puste ging es mit Caro den steilen Felsweg wieder zum Kraterrand nach oben. Unvorstellbar, dass die Arbeiter den schweren Schwefel mehrmals täglich hier nach oben tragen. Wir traten bald den Rückweg an. Zwei Schwefelarbeiter hatten sich oben noch ausgeruht und ihre Handwägen beladen. Wir halfen einen den Wagen ein kleines Stück nach oben zu schieben, ehe wir uns über den Wolken nach unten arbeiteten. Inzwischen hatte sich eine starke Wolkendecke unter uns gebildet, welche keine Aussicht ins Tal mehr zuließ. Unten beim Roller angelangt genossen wir noch einen Kaffee.
Wieder auf dem Roller waren wir aber nicht auf dem Heimweg, sondern zu einem Wasserfall unweit unseres Standortes. Die Straße war auf dieser Seite viel schlechter, sodass plötzlich tiefe Schlaglöcher über die gesamt Spurbreite nach Kurven erschienen, etwas vorsichtiger ging es somit weiter. Der Wasserfall sah schon schön aus, aber vielmehr war seine Gelbfärbung interessant. Das Wasser kommt direkt vom Kratersee und beinhaltet neben Schwefel, Chloride, Fluoride und Schwefelsäure. Wir wollten unsere Zeit mit dem Roller nicht überziehen, den wir für 24h gemietet hatten und somit machten wir uns nur auf den Weg zurück. Den Anfang waren wir in einer dichten Wolkendecke gefangen, welche uns wie ein Pflanzenbefeuchter die kleinen Wassertropfen ins Gesicht drückte. Der Weg führte steil bergab und ich wechselte zwischen den Bremsen hin und her, wie es mir der Sohn von der Verleihstation empfohlen hatte. An einer steilen Abfahrt schloss sich unmittelbar eine Kurve an, welche mit vielen alten Autoreifen bestückt war. Falls die Bremsen versagen würden, immerhin eine Vorsichtsmaßnahme. Als wir die Wolkendecke durchbrachen, wurde die Strecke wieder sachter und wir kamen schneller voran.
Den Roller schafften wir zehn Minuten vor Ablauf abzugeben. Der Familie wollten wir eigentlich Trinkgeld geben, der Roller war im guten Zustand und wir hatten wertvolle Tipps erhalten aber da ging kein Weg hinein. Nur eine Bewertung auf Google war für sie interessant. Wir wollten den Heimweg zu Fuß antreten, da bestand die Familie darauf, dass sie uns kostenfrei zur Unterkunft fahren und wieder war widersprechen zwecklos. Auf dem Rückweg bekamen wir nahe unserer Unterkunft noch eine Essens- und Getränkeempfehlung, welche wir auf jeden Fall ausprobieren wollten.
Die Schuhe noch nicht ausgezogen, schnappte ich mir den Basketball, stachelte Caro an und wir spielten ein paar Runden. Wieder ein wenig vollgeschwitzt war es nun doch Zeit für die Dusche und eine kleine Pause. In der Bar, welche ein Freund von der Rollervermietung betrieb, testeten wir einen empfohlenen Drink. Schwarzer Sticky Reis mit Himbeersaft und ein wenig Kondensmilch. War ganz in Ordnung aber nicht mein Favorit und schon gar nicht gesund. Unser Essen bekamen wir in einem lokalen Restaurant gleich nebenan. Ganz einfach bekamen wir Hähnchen mit Reis und ein wenig Salat. Neugierig wurden wir von den Locals beobachtet, welche wahrscheinlich dachten, dass wir uns verlaufen hätten.
Die Rucksäcke waren gepackt und unsere Skepsis, den heutigen Bus zu bekommen wuchs. Ein genauer Abholpunkt wurde uns nicht kommuniziert, weswegen wir über die Rezeption die Busgesellschaft kontaktierten. Die sagten uns, wo wir stehen sollten, allerdings sollte der Bus eine halbe Stunde später kommen. Naja mit einem Taxi ging es etwas mehr als eine halbe Stunde zum Hafen. Am Hafen selbst angekommen wurden wir von einem Mann, welcher hier wohl das Sagen hatte hinter eine Absperrung beordert. Wir schauten zur eigentlichen Abfahrtszeit nach dem Bus aber unsere Busgesellschaft war nicht zu finden. Wir hatten von der Rezeption noch eine andere Nummer bekommen. Bei mir zeigte es an, dass die Nummer nicht bei Whatapp wäre aber bei Caro funktionierte es und wir konnten den Bus kontaktieren. Wir erhielten zudem den Standort und der Bus würde Tatsache eine halbe Stunde später kommen. Schön, dass das Busunternehmen es nicht für nötig hielt, von sich aus den Kontakt zu suchen. Kaum eingestiegen, waren wir nach mehrmaligen Rangieren auch wieder draußen aber auf der Fähre. Auf dieser ging es sehr eng zu, während die Wellen die Auffahrrampe hin und her schoben. Mit der Gewichtsverteilung unzufrieden wurden die LKW`s immer wieder umgestellt, was bestimmt fast eine halbe Stunde kostete. Die Überfahrt im Dunkeln verlief dagegen ohne Probleme und wir konnten den Sternenhimmel in der Zeit beobachten. Weniger ruhig verlief die Busfahrt auf Bali. Als wollte der Busfahrer die verlorene Zeit herausholen oder eher Feierabend machen, nahm er Kurven viel zu schnell, hatte den Blinker zum Überholen immer gesetzt und warnte den Gegenverkehr mit Lichthupen, welcher wegen ihm Platz machen musste. Caro hatte rechtzeitig in den Schlaf gefunden, mir war sehr unwohl bei dem Fahrstil.Read more
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- Day 37
- Monday, May 6, 2024
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 11 m
IndonesiaGili Air8°21’6” S 116°5’9” E
Gili Islands - Malediven des Ostens
May 6, 2024 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C
Ich versuchte in der Nacht etwas zu schlafen, was mir nur teilweise bei dem Busfahrer gelang. Trotz verspäteter Abfahrtszeit und langem rangieren auf der Fähre waren wir viel zu zeitig in Denpasar angekommen. Naja, so mussten wir uns keine Gedanken machen, ob wir die Fähre bekommen würden. Der Grab-Fahrer für die einstündige Fahrt nach Padang Bai war gerufen. Ein kleines weißes Auto hielt, wo unsere Rucksäcke geradeso stehend in den Kofferraum nebeneinander passten. Leider hatten wir bei dem Fahrer genauso wenig Glück wie zuvor. Nicht das er schnell fuhr, vielmehr war er teilweise unkonzentriert, bremste und beschleunigte seltsam, hupte andere Leute an, welche sich aber nicht auf seiner Spur befanden. Ohne Waschwasser für die Scheibenwischer war die Sicht in der Nacht sehr schlecht. Das füllte er immerhin auf aber seine Schiebenwischer waren auch nur noch Deko, folglich verzerrte es sämtliche Lichter, die uns entgegenkamen. Wir kamen an, ich wollte ihn aber nur noch bezahlen und weg von dem Auto. Er wollte für die Fahrt die beste Bewertung in der App haben, die er fast selbst gemacht hätte, als ich den Fahrpreis über mein Handy zeigte.
Mit genügend Zeit im Gepäck ging es zum Strand, der wie damals vor jetzt schon sieben Jahren, stark vermüllt war. Von dem Busfahrunternehmen gab es ein kleines Fresspaket, was wir zum Frühstück vernichteten. Wenig später checkten wir bei dem Fährunternehmen ein und vertrieben die restliche Zeit bei einem Kaffee im Wartebereich.
Der Startschuss zum Pier und die Massen setzen sich in Bewegung. Die Fähre lag bereits vor Ort. Für alle an Bord ging es zu den Gili Inseln, ein kleines Paradies mit wunderschönen Sandstränden unter Palmen. Die Überfahrt war sehr wellig und dauerte zwei und eine viertel Stunde. Genügend Zeit, um etwas Schlaf nachzuholen. Die erste Station war Gili Trawangan, die Partyinseln auf der gefühlt die Fähre ausgekippt wurde. Wir hatten uns für Gili Air entschieden, die Insel macht den Spagat zwischen Party und Ruhe. Gili Meno, die dritte und kleinste Insel wird als Honeymoon Insel bezeichnet und ist die Ruhigste. Auf der war ich vor sieben Jahren eine Woche gewesen. Nur Gili Trawangan verfügt über einen Steg, sodass wir über eine schwimmende Plattform zur Insel gebracht wurden. Mit den Rucksäcken ging es einmal quer über die Insel zur Unterkunft, wo wir mit einem Begrüßungsgetränk empfangen wurden. Das nahmen wir mit zu unserer gemütlichen Holzhütte. Über eine Terrasse gelangt man in einen großen Raum, wo auch das Bett mit herunterhängendem Fliegennetz steht, hinten schließt sich das weiträumige Bad an. Wir wollte ein wenig Schlaf nachholen und aus einer Stunde wurden schnell wieder drei (trotz Wecker).
Da wir aber bereits 12 Uhr eingecheckt hatten, verblieb noch genügend Zeit für einen gemütlichen Spaziergang über die Insel. Teilweise auf dem Weg, teilweise am Strand schlenderten wir dahin und genossen die Zeit. Das wunderschön türkisfarbene Wasser neben uns und der weiße Sandstrand unter unseren Füßen waren herrlich anzusehen. Von Touristen hält sich es auch arg in Grenzen, scheint so, als hätten wir einen günstigen Zeitraum gewählt. Nur die Wetterprognose sah nicht so rosig aus, heute war es teilweise bewölkt, was angenehm war. Wir suchten uns auf der anderen Seite der Insel eine schöne Strandbar. Viel hatten wir bis dahin nicht gegessen, so gab es zwei erfrischende Bowls, einmal Mango und einmal Schokolade, welche sehr lecker waren. Unsere alkoholfreie Zeit beendeten wir an diesem Abend, nicht dass wir es bis hierhin aushalten wollten aber auf Jawa gab es diesbezüglich nichts zu kaufen. Mit zwei eiskalten großen Bieren, und die waren wirklich groß (620ml), genossen wir die Abendstunden, während die Sonne dem Horizont immer näher kam. Zeugen eines Heiratsantrages wurden wir ebenfalls. Auf zwei Pferden kam ein Pärchen den Strand entlang geritten und hielten genau vor der Strandbar. Beide stiegen ab und mit einem Zettel in der Hand redete er sich um Kopf und …. Äh, machte er eine Liebeserklärung und ging folglich auf die Knie. Unter Applaus der Gäste vielen die beiden sich in die Arme und verschwanden im Sonnenuntergang. Wir hatten schon eine ganze Weile über Gott und die Welt geredet und die Sonne war bereits seit einiger Zeit verschwunden, da wollten wir weiterziehen. Weit kamen wir nicht, denn ein benachbarter Schmuckladen hatte unsere Aufmerksamkeit. Der Verkäufer, welcher sämtlichen Schmuck selbst herstellt, kauft Steine aus der Umgebung von Indonesien und bearbeitet diese gleich daneben. Schöne Ketten, Armbänder glänzten mit Steinen in verschiedensten Farbverläufen. Er will eine Kette für mich am nächsten Tag fertigen, na da mal sehen. Wir zogen weiter und kamen an ein paar Strandbars oder Restaurants vorbei, teilweise mit Livemusik, manchmal auch nur entspannte Musik. Wir nahmen letzteres und einen Liegeplatz direkt am Meer. Hier ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.Read more
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- Day 38
- Tuesday, May 7, 2024
- ☀️ 29 °C
- Altitude: Sea level
IndonesiaGili Air8°21’6” S 116°5’12” E
Auf gehts unter Wasser
May 7, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 29 °C
Widererwarten und entgegen des Wetterberichtes hatten wir wunderschönen blauen Himmel über uns. Ausgeschlafen setzten wir uns für das Frühstück ans Meer, denn unsere Unterkunft hatte direkten Meerzugang. Auf einem Bambusgestellt, mehr eine Liegefläche mit Kissen und ein kleiner Tisch in der Mitte, machten wir es uns bequem. Während wir unser Frühstück genossen, waren die ersten bereits im Wasser und schnorchelten um die Wette. Die Servicekraft von der Unterkunft meinte, das wäre ein super Spot für Schildkröten. Caro wäre am liebsten gleich in die Wellen gesprungen aber lange musste sie nicht warten. Eingecremt und mit unserem Schnorchelequipment ausgestattet, waren wir schnell im Wasser und schon sahen wir eine sehr große Schildkröte vor unseren Augen. Wir bestaunten Sie eine ganze Weile, ehe sie sich aus dem Staub machte. Weiter ging es erst über viele abgestorbene Korallen, bis wir in tiefere Bereiche kamen, wo die Korallenwelt noch intakt war. Eine weitere Schildkröte sahen wir nicht aber dafür eine bunte Vielfalt an Fischen. Immer wieder achteten wir auf die Strömung und wo wir uns befanden, sodass dahingehend nichts schief gehen konnte. Was wir durch die Faszination der Unterwasserwelt verloren, war die Zeit. Von der hatten wir mehr als genug, der limitierende Faktor war eher die Sonne, welche immer mehr an Kraft gewann. Wir waren zwar eingecremt aber kamen trotzdem wie Krabben aus dem Wasser. Also verzogen wir uns wieder auf die im Schatten gelegenen Bambusliege.
Ich hatte den Laptop mit ans Wasser genommen und komplettierte unsere letzten Buchungsaufgaben. Leider hatte sich die letzten Tage herausgestellt, dass wir nicht die öffentliche Fähre von Lombok nach Labuan Bajo nehmen können. Stattdessen mussten wir einen sehr viel teureren Flug buchen. Das Gute, jetzt ist bis zum Schluss alles gebucht und wir müssen uns diesbezüglich um nichts weiter kümmern. Anschließend packte ich die Drohne aus und drehte meine Runden um die Insel. Den zwischenzeitlichen Hunger stillten wir durch ein leckeres Curry. Währenddessen lass Caro die Berichte der letzten beiden Tage gegen.
Die Zeit war ziemlich fortgeschritten und die Ebbe hatte bereits Einzug gehalten. Wir wollten abermals ins Wasser, was sich dadurch ein wenig schwieriger gestaltete. Gerade der Anfangsbereich ist komplett von der Korallenwelt zerstört und über den mussten wir jetzt drüber. Die Wasserhöhe war vielleicht 30cm. Da wir nicht darüber mit den Flossen laufen wollten, hieß es Bauch einziehen und langsam vorwärts schwimmen. Das Riff ragt circa 80 Meter ins Meer, was die Sache ein wenig in die Länge zog. Als es ein wenig tiefer wurde, wurden wir aber dafür belohnt. Durch die Ebbe befanden wir uns viel näher an den intakten Korallen und den Fischen. Diesmal würden wir der Sonne aber nicht so viel Zeit geben. Der Weg heraus war ein wenig anstrengender, denn das Wasser hatte sich weiter zurückgezogen, dass es mit Baucheinziehen nicht mehr erledigt war. Also aufstehen und mit den Flossen nach vorn watscheln. Zur besseren Stabilisierung nahmen wir uns an die Hände und beschritten den Weg gemeinsam, was bestimmt witzig aussah.
Das salzige Wasser war zumindest teilweise von unserem Körper verschwunden und wir unterwegs durch das Innere der Insel. Auf der Suche nach einer Apres Lotion wurden wir zum Glück schnell fündig, denn diese war wirklich nötig. Unsere zweite Aufgabe führte uns zum Hafen. Wohl wissend, dass um diese Zeit keiner mehr da sein würde, erhofften wir uns ein paar Informationen zur Fähre auf die anderen Inseln. Unser morgiges Ziel sollte Gili Meno sein, auf die ich mich bereits sehr freute und gespannt war, was ich alles wiederkennen sollte. Und tatsächlich, wir fanden ein Schild mit Preis- und Uhrzeitangaben. Ein einheimischer hatte uns bemerkt und wollte mit seinem privaten Boot für die morgige Tour aushelfen aber von Gesamtkosten von 9,30€ zu 29€ hatte er schlechte Karten.
Nun ging es wieder in das Innere der Insel, da wir heute ein wenig günstiger aber deswegen nicht schlechter Essen wollten. Wir fanden ein gemütliches, gutaussehendes Lokal. Für Caro gab es Gado Gado und für mich Satay, beides typische indonesische Gerichte und beide sehr lecker, nur an die Schärfe hatte Caro sich noch nicht ganz gewöhnt.
Bereits zum Abend war eine dichte Wolkendecke aufgezogen und ließ vereinzelt ein paar Tropfen fallen. Wir hatten uns gerade bei unserer Unterkunft zwei Cocktails bestellt und ans Meer gesetzt, als wir unter den überdachten Bereich flüchten mussten. Wie die Schauer davor, war auch dieser schnell vorbei, sodass wir den nächsten wieder am Strand genießen konnten. Als Einstimmung auf Morgen, schauten wir uns mein Video von den Gili Inseln vor sieben Jahren an.Read more
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- Day 39
- Wednesday, May 8, 2024
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 13 m
IndonesiaGili Meno8°21’2” S 116°3’25” E
Hello Again Gili Meno
May 8, 2024 in Indonesia ⋅ ⛅ 29 °C
Der Wecker holte uns dieses Mal aus dem Schlaf, denn bei der Fähre gab es nur die Option fahren oder nicht fahren. Denn diese fährt nur einmal vormittags und einmal nachmittags. Die Notoption wäre ein privates Boot, was aber sehr viel teurer gewesen wäre. Wir packten unsere Sachen zusammen und waren spät dran. Schnellen Schrittes mussten wir auf das andere Ende der Insel und kamen ein wenig abgehetzt drei Minuten vor Abfahrt am Steg an. Die Tickets gekauft und eingelöst, ging es zur 15 minütigen Fahrt nach Gili Meno. Was immer keiner so richtig macht, ich aber schon damals genoss, war auf das Oberdeck zu klettern und die Fahrt von oben zu genießen. Erst allein und wenig später zu zweit genossen wir die rundum Aussicht.
Entgegen meiner Erinnerungen landeten wir nicht mehr am Strand, sondern auf einem langen Steg, welcher nun ins Meer ragte. Der erste Eindruck? Ich erkannte nicht viel wieder und die Insel wirkte wie eine Gili Meno 2.0. Wir schlenderten den Weg am Strand entlang und mir kam nichts mehr bekannt vor. Am Strand lag am Anfang viel Treibgut, was dann immer mehr in einen schönen Sandstrand überging. Wir suchten uns ein nettes Restaurant am Meer. Mit dem Ausblick schmeckte das Frühstück gleich doppelt gut. Im Gegensatz zu Gili Air fängt das Riff erst später an und der helle Sand lässt das Wasser herrlich türkis leuchten. Danach setzten wir unseren Weg weiter entlang des Meeres fort. Ich hatte noch die Schnorchelspots für die Schildkröten im Gedächtnis, welche wir gleich überprüfen wollten. Unsere Sachen deponierten wir in einem nahegelegenen Restaurant und auf ging es. Kaum waren wir drin, mussten wir sehr gegen die Strömung ankämpfen, selbst mit Flossen war es schwierig dagegen anzukommen. Daher ließen wir uns dann mit der Zeit den Strand entlang treiben. Etwas ernüchternd war, dass wir keine Schildkröte ausmachen konnten. Stattdessen bekamen wir an der Riffkante eine bunte Farbenpracht von Fischen präsentiert. Ob der Red Sea Bannerfish, der Bluecheek Butterflyfish, der Daisy Parrolfish und viele andere kreuzten unsere Wege. Mit etwas Mühe kamen wir wieder zum Strand zurück, machten eine Pause in dem Restaurant, tankten neue Energie bei einer Kokosnuss und Wasser und betrieben das gleiche Spiel nochmal. Wir waren an diesem Tag schlauer und hatten von Beginn an unsere Wassershirts angezogen. Im deutlich kleineren Radius vor dem Restaurant zogen wir unsere Bahnen und sahen schließlich die erste Schildkröte. Dieser konnten wir nur kurz folgen, da sie sich schnell in ruhigere Gebiete zurückzog.
Das Ziel war die Insel einmal zu umrunden. Wir kamen im Norden der Insel an einem Hotel vorbei, an welches ich mich erinnern konnte aber das sollte auch das einzige bleiben. Der Strand war in diesem Bereich sehr breit und wir folgten nicht mehr dem Weg, sondern der Küstenlinie direkt am Wasser. Viele neue Hotels und Restaurant hatten sich auf Gili Meno niedergelassen und bevölkerten die Strandabschnitte. Ein Restaurant, wo wir unser Mittag verbringen sollten, war damals eine kleinere verschlafene Bar. Das Flair war nun verloren gegangen, da Sie sich sehr vergrößert haben. Auch gibt’s jetzt eine riesige moderne Anlage mit privaten Einheiten (Pool + Haus) im edlen Design, zusätzlich einen großen Pool mit Bar, elegant gehalten. Die Insel war mir fremd geworden und manchmal sollte man doch nicht an Orte zurückkehren. Für mich war es mehr eine neue Insel, als die ruhige, verträumte Insel von damals, wo die Zeit anders ging. Wir waren um die Hälfte der Insel und deponierten unsere Sachen im angesprochenen Restaurant. Auf der Gegenseite war die Insel Gili Trawangan in unser Blickfeld gekommen. Auf ging es zur nächsten Schnorcheleinheit. Hier gab es versenkte Statuen, die nicht schwer auszumachen waren, da die Schorchelgruppen besser als jedes Leuchtsignal die Stelle markierten. Dort angekommen, war es ziemlich chaotisch. Jeder wollte nach unten tauchen und sein Unterwasserfoto bekommen. Wir hatten schnell zu viel und ließen uns mit der Strömung am Riff entlang treiben und da waren Sie. Plötzlich kamen uns zwei Schildkröten entgegen. Die eine riesig, nahe einem Meter, zog ihre Linie am Boden, die andere etwas kleiner und weiter oben. Die am Boden war zu schnell, die andere konnten wir ein wenig begleiten. Wieder mit der Strömung unterwegs kam uns unverhofft eine Schildkröte direkt auf unserer Höhe entgegen. Ich rührte mich keinen Meter mehr und ließ mich von der Strömung treiben und die Schildkröte schwamm 20 cm entfernt, an mir vorbei. Das war schon sehr magisch. Erst suchten wir sie und nun kamen sie aus allen Richtungen. Selbst auf dem Weg zum Strand sahen wir abermals eine. Die Zeit drückte und wir durften die Fähre zurück nicht verpassen, sonst würde es teuer werden. Daher ging es raus und ab zum Restaurant, wo wir noch gemütlich unser Essen genießen konnten. Nur den Kellner versetzten wir mit unserem Zeitplan ein wenig in Stress. Es war noch etwas über eine Stunde Zeit, bei 40 Minuten Fußmarsch, noch genügend Zeit um den südlichen Teil der Insel zu spazieren. Eine Station war noch auf unserer Liste und das war das Turtle Sanctuary. Bereits auf der Westseite hatten wir zwei Becken mit kleineren Schildkröten gesehen, hier gab es mehrere Becken. Die kleinen Schildkröten waren gerade mal eine Woche bzw. auch einen Monat alt und spradelten durch die Gegend. Eine größere war in einem Becken allein, dieser ging es allerdings sehr schlecht und sollte wieder aufgepäppelt werden. Die Zeit war verflogen wie nichts. Wir waren kurz vor neun Uhr auf der Insel angekommen und nun war es bereit 16:20Uhr. Die Rückfahrt verbrachte ich diesmal allein oben, während Caro sich vor der Sonne zurückziehen musste.
Wieder auf Gili Air buchten wir uns für den Abreisetag noch einen Cooking Class, die Caro bereits bei Beginn mit leuchtenden Augen entdeckt hatte. Außerdem statteten wir dem Schmuckverkäufer von vor zwei Tagen einen Besuch ab, da er ja eine Kette für mich machen wollte. Er war gerade am Schleifen und Polieren von neuen Steinen für seine Ketten und Armbänder. Er zeigte uns seine neuen Werke. Caro und ich wurden nach einer kurzen Weile fündig und wir suchten uns einen schönen Spot für den Sonnenuntergang.
Das Wasser war weit zurückgegangen als die Sonne sich dem Horizont näherte. Wir saßen in zwei gemütlichen Sitzsäcken bei einem kühlen Bier und genossen die Abendstimmung. Die Boote lagen vor uns im trockenen, während die untergehende Sonne verschiedenste Farben auf die Wolken zauberte. Die Ebbe hinterließ kleinere Wasserflächen, in denen sich das Farbenspiel spiegelte. Wenig später wurde neben uns noch ein Lagerfeuer angezündet. Wir noch komplett mit Salz überzogen, sehnten uns langsam nach einer befreienden Dusche, sowie ein wenig Apres Lotion. Unser ursprünglicher Plan, das verspätete Mittag als Abendbrot mitzunehmen, ging nicht ganz auf. Wir waren den ganzen Tag unterwegs und aktiv gewesen und der Hunger kam. Dieser trieb uns erneut in das Innere der Insel zu einem netten Lokal. Mir schmeckte es vorzüglich, Caro musste das halbe Essen leider wegen der Schärfe an mich abgeben. Total geschafft und kugelrund (ich jedenfalls), ging es nun ins Bett. Ich versuchte noch einen Bericht zu schreiben, über den ersten Absatz kam ich nicht darüber hinaus.Read more
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- Day 40
- Thursday, May 9, 2024
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 13 m
IndonesiaGili Air8°21’5” S 116°4’50” E
Gili Air - Good Bye Schildis
May 9, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C
Heute sollte ein Gammeltag werden und dieser begann zeitig. Geweckt wurden wir vom morgendlichen islamischen Gebet, der Fadschr, um 5 Uhr, welches relativ lautstark über die Insel schallte. Anschließend schliefen wir aber nochmal kurz ein bevor mich mein Wecker wachrief. Ich hatte mir den Wecker für den Sonnenaufgang gestellt. Ich zog mich an, nahm meine Gopro für den Zeitraffer mit und setzte mich ans Meer. Ich war allerdings nicht allein. Erst war nur ein anderer Gast, welcher wahrscheinlich aufgrund der Zeitverschiebung mit seiner Familie telefonierte. Ich positionierte die Gopro, checkte die Position mit einer App und beobachtete nun den Horizont. Es war bereits ein wenig hell aber die Sonne war noch lange nicht zu sehen. Vor mir war die Insel Lombok mit einem sehr großen Vulkan. Sonst war der Rinjani immer wolkenverhangen aber morgens zeigte er sich komplett. Diesen würden wir in nicht mal zwei Tagen besteigen. Während ich auf die Sonne wartete, erwachte die Insel früh zum Leben. Ein paar Jogger nutzen die kühleren Morgenstunden, andere wollten ebenfalls den Sonnenaufgang beobachten, eine Frau breitete ihre Yogamatte aus und drei Leute paddelten mit ihrem SUP dem Sonnenaufgang entgegen. Die Farben wechselten langsam am Horizont von Orange- und Rottönen zu türkis, blau. Die Schleierwolken wurden im letzten Moment rot eingefärbt, bevor sich die Sonne zeigte und sich in der relativ glatten Meeresoberfläche wieder spiegelte. Ich blieb noch einen Moment, bevor ich wieder zu Caro ins Bett verschwand.
Ein paar Stunden später waren die Augen wieder offen und wir machten uns auf zum Frühstück an unseren bekannten Platz am Meer. Mit dabei, der Laptop, da ich wieder zwei Tage nachholen musste aber heute hatte ich dafür ausreichend Zeit. Das Frühstück war schon länger vorbei und unsere kleineren Kaffeekannen leer, der erste Bericht war auch schon fertig, da ging es ins Wasser. Ich sprang allein in die Fluten, da die Sonne Caros Waden ziemlich rot eingefärbt hatte. Nicht mal zehn Meter vom Ufer war die erste Schildkröte, wieder circa einen Meter groß, es folgte nicht weit weg eine zweite, die leicht größer war. Ohne Regung ließ ich mich über der Zweiten treiben und holte danach Caro ins Wasser. Unweit vom Ufer konnte sie die Schildkröte auch nochmal sehen und den Anblick genießen, ohne der Sonne zu lange ausgesetzt zu sein. Als ich mein Schnorchelzeug wieder hatte, ging es nochmal raus zum Ende des Riffs, wo ich ein paar Fische beobachten wollte und durch Zufall eine weitere kleinere Schildkröte fand. Die Lernkurve zeigte nach oben, sodass ich diesmal kürzer im Wasser blieb. Wieder draußen, widmete ich mich erst dem Essen und dann dem Laptop. Caro nutzte die Zeit zum Lesen. Ich wollte noch prüfen, ob mein Zeitraffer vom Sonnenaufgang was geworden war und musste leider feststellen, dass die Linse verschmutzt war. Also geht es morgen erneut früh aus dem Bett. Ich nutzte gleich die Zeit die restlichen Bilder zu sortieren. Als ich wieder zur Bambusliege kam, hatte Caro bereits ihr Curry verputzt und am Horizont waren dunkle Wolken aufgestiegen. Diese zogen zum Glück vorbei und wir zogen das erste Mal zum Pool der Unterkunft um und entspannten ein wenig im Wasser.
Die Wäsche hatten wir von der Rezeption abgeholt und sortiert. Die offenen Rechnungen waren beglichen und die Drohne hatte den beginnenden Sonnenuntergang eingefangen, da begaben wir uns auf die Suche nach einem leckeren Abendbrot. Als Abschluss wollten wir frisch gefangenen Fisch essen. Ein paar Restaurants haben dafür eine Auslage mit gekühlten Fischen. Die Sonne war gerade beim Untergehen und die letzten Sonnenstrahlen nutzen wir die durch die Ebbe freigelegten Bereiche zu erkunden. Bei der Gelegenheit fanden wir mehrere Seesterne. Wir wären bestimmt noch weiter gegangen aber die eintretende Dämmerung ließ nicht mehr viel erkennen. Also widmeten wir uns wieder unserem Abendbrot, für das wir nicht lang weitergehen mussten. Unser heutiges Abendbrot sollte ein Red Snapper sein. Dazu gab es eine Ofenkartoffel und Salat. Als Vorspeise gab es mit Fleisch und Gemüse gefüllte Teigrollen. Wir waren zur Happy Hour dort, also kamen noch drei Cocktails dazu. Der Fisch war sehr lecker aber viel war auch nicht dran, sodass noch ein Dessert herhalten musste. Auf dem Rückweg organisierten wir ein Abschlussbier, was wir gemütlich vor unserer Hütte austranken. Die Rucksäcke waren bereits halbwegs fertig, sodass wir morgen nicht mehr viel tun mussten.Read more
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- Day 41
- Friday, May 10, 2024
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 531 m
IndonesiaLokok Jelingo8°18’4” S 116°24’26” E
Cooking Class und Vorbereitung Rinjani
May 10, 2024 in Indonesia ⋅ ⛅ 29 °C
Der Sonnenaufgang, diesmal zu zweit, war wieder wunderschön und der Rinjani komplett wolkenlos. Das Farbenspiel war wieder sehr schön und die Linse der Gopro sauber. Heute war allerdings etwas weniger los als gestern. Die Schildkröten drehten bereits früh ihre Runden und eins, zwei Krabben konnte man auf der Mauer am Meer beobachten. Nachdem die Sonne etwas über dem Horizont stand, schnappten wir unser Zeug und nutzten die verbleibenden zwei Stunden zum Schlafen.
Das letzte Mal genossen wir das Frühstück am Strand und schlürften unseren Kaffee, währenddessen neue Gäste eintrafen und sich kleinere Schnorchelgruppen aufgeregt im Wasser tummelten. Nachdem noch ein Bericht hochgeladen war, räumten wir unser Zimmer, konnten kurz verweilen, ehe wir die halbe Stunde Fußmarsch in der prallen Sonne auf uns nahmen. Schweißüberströmt kamen wir bei der Kochklasse an. Wir waren die ersten, wenig später gesellte sich eine ältere Gruppe dazu. Eine aus Neuseeland und der größte Teil aus dem westlichen Teil Australiens. Nach einer Einführung ging es bereits mit den Gerichten los. Vier Gerichte würden wir selbstständig unter Anleitung zubereiten. Das erste war ein Dessert und bestand aus dem Mehl von Sticky Reis, braunen Zucker, Kokosnussraspeln und Kokosnussmilch. Das zweite war frittierter Tempeh, mit selbst hergestelltem Erdnussdipp, der war echt lecker. Dann ging es zur ersten Hauptspeise, gebratene Nudeln mit Gemüse und die zweite Hauptspeise war gelbes Curry. Unter spaßiger Anleitung gelang allen die Zubereitung ohne Probleme. Wenig später schlemmten wir zusammen am Tisch und hatten zum Schluss kugelrunde Bäuche.
Die Fähre sollte 14:30Uhr nach Lombok gehen. Ein Schiff nach dem anderen legte an und wieder ab aber unseres sollte sich ein wenig verspäten. Die Tickets hatte ich bereits geholt und die Mitarbeiter am Hafen hatten uns auf dem Schirm. Trotzdem fragte ich gelegentlich, ob das neue Boot unsere Fähre wäre, was immer mit einem Kopfschütteln und mit den Worten „nächste Fähre“ beantwortet wurde. Schließlich fand unsere Fähre den Weg zu Gili Air und sackte uns ein. Nicht mal 15 Minuten später waren wir auf Lombok angekommen. Zwei ambitionierte Hafenarbeiter schnappten sich unsere Rucksäcke von der Fähre, obwohl ich den an der Fähre selbst entgegennehmen wollte. Was sie vor hatten, wurde deutlich als wir an unserem Taxi ankamen. Sie wollten für die 60 Meter natürlich bezahlt werden. Nach kleiner Diskussion bekamen sie weitaus weniger als sie verlangten und wir waren auf der einstündigen Fahrt zu unserer Unterkunft. Lombok soll ja das Bali vor 20 Jahren sein und sah überhaupt nicht touristisch aus. Viele kleine Dörfer und unzählige Reisterrassen. Das Taxi fuhr nun mehr ins Landesinnere und bereits einige Höhenmeter nach oben. Unterwegs machten wir einen kleinen Stopp für das Briefing für die viertägige Wanderung. Jeder Abschnitt wurde erklärt und die Gegebenheiten erläutert. Die ersten beiden Tage sind wohl die härtesten. Am ersten Tag geht es 1600 Höhenmeter nach oben und am zweiten nochmals 1000 Höhenmeter. Am letzten Tag geht es 1900 Höhenmeter nach unten. Mal sehen was unser Knie danach sagen werden. Nachdem die Bezahlung und die restlichen Fragen geklärt waren, kamen wir schließlich zur Unterkunft. Dort checkten wir schnell ein, denn wir mussten umgehend los, wenn wir die Wasserfälle noch sehen wollten. Dani unser Guide stand vor unserer Hütte um uns abzuholen. Eigentlich teilte er uns mit, dass wir aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit den zweiten Wasserfall nicht mehr schaffen würden aber wir waren so fix, dass wir doch beiden sehen konnten. Auf dem Weg kreuzten ein paar Affen unseren Weg. Einem schaute ich in die Augen, welcher gleich einen aggressiven Gesichtsausdruck auflegte. Der Guide meinte nur, niemals in die Augen schauen. Für den zweiten Wasserfall mussten wir zweimal den Bach queren und unsere Schuhe ausziehen, was sich auf jeden Fall gelohnt hatte. Der erste Wasserfall hatte zwei Etagen, aus denen das Wasser herabstürzte. Der Dschungel hatte um jedes Becken, eine Art grüne Umrandung gezaubert und das Wasser schien schließlich aus einer grünen Öffnung nach unten zu strömen. Der zweite Wasserfall ließ die Wassermassen aus circa 40 Metern nach unten fallen und sorgte für eine starke Gicht, welche uns entgegenwehte. Früher konnte man hier auch Baden, durch ein Erdbeben 2018 wurde das Becken jedoch zerstört. Viele Schäden sind am Weg jetzt noch ersichtlich und nur provisorisch repariert. Der Guide war gerade dabei sein Englisch aufzubessern und war noch recht jung. Wir unterhielten uns oft und so fragte ich auch neugierig, was er denn so verdient und was ein Guide zum Rinjani verdiene. Bei dem Preis, was wir zahlen scheint viel beim Organisator selbst hängen zu bleiben. Er war selbst schon circa 20-mal auf dem Rinjani und will später, wenn sein Englisch besser ist, selbst als Guide arbeiten.
Bevor es dunkel wurde, waren wir wieder in der Unterkunft. Unsere Sachen packten wir nachdem wir uns im Restaurant gestärkt hatten und luden alle elektrischen Geräte, denn die nächsten vier Tage gibt es keine Steckdose und keine Dusche. Dafür wartet am zweiten Tag eine heiße Quelle am Kratersee.Read more
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- Day 42
- Saturday, May 11, 2024
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 2,631 m
IndonesiaPengkereman8°23’36” S 116°26’32” E
Rinjani - Etappe 1 zum Kraterrand
May 11, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 17 °C
Früh am Morgen (5:50 Uhr) klingelte der Wecker. Unsere Sachen waren so gut es ging vorbereitet. Während die letzten Sachen im Rucksack landeten, wurde es plötzlich dunkel. Ein kleiner Stromausfall warf uns zeitlich zwar etwas zurück, was aber zu verkraften war. Unsere Rucksäcke nahmen wir mit zum Frühstück, wo wir typisch für Vietnam und Indonesien einen Bananenpancake bekamen. Unser Guide Al stellte sich währenddessen vor und drückte ein wenig auf die Zeit. Leider wollten hier ziemlich viele die Tour zum Rinjani starten, sodass ein wenig was los war.
Der Zimmerschlüssel war abgeben und unsere Rucksäcke auf der Ladefläche eines kleinen Trucks verstaut. Zu unserer Überraschung sollten wir mit unserem Guide auch drauf. Wie wir unterwegs mitbekamen, ist das wohl hier so üblich. Mit dabei waren auch unser zwei Träger, welche das Zelt und Equipment, sowie sämtliche Vorräte für die nächsten vier Tage dabeihatten. Circa eine Stunde hielten wir uns in den Serpentinen fest und rutschten trotzdem hin und her. Immer im Blick war der Vulkan Rinjani, um welchen wir herumfuhren. Unser Fahrer hatte es eilig, überholte was er konnte und verschaffte sich mit mehrmaligen Hupen immer wieder Platz. Es ging letztendlich alles gut und wir kamen bei der Registrierung des Nationalparks an, welche gut besucht war. Wir hatten Glück und brauchten nur kurz die Personalausweise vorzeigen. Danach ging es zum Einstiegspunkt, natürlich wieder auf der Ladefläche. Die letzten Meter fuhren wir über einen holprigen Feldweg, der alles nochmal zurecht rutschte.
Der Rucksack war aufgesetzt und wir frohen Mutes für die erste Etappe. 1600 Höhenmeter bergauf warteten erklommen zu werden. Der erste Teil der Strecke verlief in einer Art Savanne. Wir hatten blauen Himmel und die Sonne drückte Erbarmungslos von oben. Der staubige Feldweg begleitete uns anschließend durch ein kleines Waldgebiet und führte sachte nach oben. Den ersten Versorgungspunkt hatten wir nach 1:45h erreicht. Hier machten wir nur eine kurze Pause, denn erst ab Versorgungspunkt zwei sollte es Mittag geben. Der Anstieg wurde zunehmend beschwerlicher und die Sonne drückte weiterhin. Kurz vor dem zweiten Versorgungspunkt liefen wir über eine Brücke, darunter hatte das Wasser bereits tiefe Furchen gezogen. In der Regensaison gehen hier viele Wassermassen herunter, weswegen der Berg um die Zeit gesperrt wird. Ein Träger war bereits angekommen und bereitete das Mittag frisch zu, der andere kam wenig später und half ihm dabei. Wir bekamen der weile ein Getränk und warteten zum Glück im überdachten Bereich. Was die beiden mit Campingkocher auf die Beine stellten, war schon ziemlich lecker. Hähnchenspieße mit Erdnusssoße, dazu Reis und Pfannengemüse. Dazu gab es einen Obstteller, den wir nicht mehr schafften.
Am Berg bildeten sich langsam dichtere Wolken, auf die glaube ich jeder hoffte. Nun folgte der schwierigste Teil. Von 1600 Höhenmeter waren noch etwas über 1000 Höhenmeter übrig und das lediglich auf eine Strecke von 4,3 km. Der Weg wurde erst steiniger, bevor er in einen rutschigen Sandweg überging. Die Wolken hatten uns inzwischen umstellt und ließen nur ab und zu den Blick ins Tal erscheinen. Mit kleineren Pausen hangelten wir uns von Versorgungspunkt drei und vier schließlich ins Camp am Kraterrand. Dabei liefen wir mit den Trägern und den anderen Wanderern in einer Schlange. Das Tragegestell der Träger ist nur eine Bambuslatte, circa anderthalb Meter lang, wo an beiden Seiten ein Holzkorb befestigt war. In diesem trugen sie die gesamten Sachen nach oben, welche zwischen 30kg und 40kg wogen. Schuhwerk waren lediglich Flipflops, welche auf den steileren Stellen auch ausgezogen wurden. Der Krater war wolkenverhangen, während die Seite zum Meer eine schöne Aussicht bot. Wir bekamen zwei Campingstühle hingestellt, während unser Zelt aufgebaut wurde. Alles war fertig, dann bekamen wir das nächste Essen serviert, frittierte Bananen mit Schokosoße und Käse. Bei mir gab es noch einen Kaffee und für Caro ein Ingwertee. Danach hatten wir Freizeit, indem wir die Aussicht genossen und uns mit langen Sachen auskleideten, damit die Sonne, die wieder ihre Kraft wiederentdeckt hatte, wenig Angriffsfläche hatte. Selbst der Krater wurde zum Abend hin wolkenfrei und wir bekamen einen ersten Eindruck vom Kratersee. Die Drohne ließ ich zwei Mal steigen, wobei ich die strömenden Luftmassen unterschätze und sie beinahe geerdet hätte. Immer wieder trafen weitere Wanderer ein, wobei wir in Camp 3 von 4 (die beiden hinteren, dem Gipfel am nächsten) untergekommen waren. Unser Tisch stand direkt am Kraterrand mit Blick auf den See. Zwischendurch besuchte uns noch eine Affenbande, welche vom Nachbartisch die Snacks klaute.
Der Sonnenuntergang nahte und der Wind frischte immer weiter auf. Wir verkrümelten uns schließlich ins Zelt und kamen nur zum Abendbrot raus. Es bestand aus einer Art grünes Curry mit Reis, einem Hühnerbein und einem Ei. Ist schon erstaunlich, wo die das herzaubern. Allerdings hatte ich kaum Hunger und obwohl es lecker war, bekam ich nur schwer einen Bissen herunter. Danach bereiteten wir den Rucksack vor, denn mitten in der Nacht um 1:30Uhr klingelt der Wecker zum Gipfelanstieg und der soll es in sich haben. Deswegen versuchten wir im windgebeutelten Zelt zeitig in den Schlaf zu finden.Read more
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- Day 43
- Sunday, May 12, 2024
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 2,016 m
IndonesiaTanjung Anakdara8°23’22” S 116°24’51” E
Rinjani - Etappe 2 Gipfelanstieg
May 12, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 19 °C
Tatsächlich hatten wir in der Nacht nur wenig Schlaf gefunden. Einen Moment war es windstill gewesen, ansonsten wackelte unser Zelt hin und her. 1:30Uhr klingelte unser Wecker und um 2Uhr gab es Frühstück. Es war nur ein kleiner Snack, aber ich bekam keinen bissen herunter. Der Gipfelanstieg stand bevor, aber es war etwas anderes, über das wir uns zuerst Gedanken machten. Caro ihr Auge hatte gestern bereits mit Tränen angefangen und war am Morgen etwas verquollen, wahrscheinlich eine Bindehautentzündung aber genau kann das wohl nur ein Arzt sagen. Also überlegten wir, googelten nach Antworten und kamen zum Schluss, dass wir die Wanderung zum Gipfel wagen wollten.
Im Rucksack befanden sich nur Dinge, welche wir brauchen würden und damit war er deutlich leichter. Mit unseren Stirnlampen ging es durch das Camp, wo sich gerade andere Gruppen ebenfalls präparierten. Ein paar Lichter waren bereits am Berg sichtbar. Der Weg zum Gipfel teilte sich in drei Abschnitte. Der erste ging mit 330 Höhenmetern etwas steiler hinauf zum Grat, bei zwischenzeitlich 40% Steigung. Erst ein kurzes Stück durch den Wald, verwandelte sich der Weg schnell in eine Gerölllandschaft, die den Aufstieg zusätzlich erschwerte. Zum Glück war das Gelände im Dunkeln nicht komplett ersichtlich, was sonst sicherlich demotivierend gewesen wäre. Bereits bei dem Anstieg waren meine Kräfte nicht ganz vorhanden und ich war froh, als wir den einfacheren zweiten Teil der Strecke erreichten. Über den Grat ging es 480 Höhenmeter nach oben. Erst ein Kiesweg, verwandelte er sich immer mehr in eine lose Gerölllandschaft. Zwei Schritte hoch, einen zurück, das Spiel wiederholte sich kontinuierlich. Im Dunkeln konnte man nur erahnen, welche Landschaft uns umgab. Links waren die Lichter kleiner Dörfer ersichtlich und rechts ging es steil nach unten in den Krater mit dem Kratersee. Ich hatte immer mehr zu tun und konnte die Geschwindigkeit von Caro und Al nicht mehr mitgehen. Immer wieder stütze ich mich auf mein Knie, während ich wieder ein paar Centimeter nach unten rutschte. Hinzukam, dass der kalte Wind unsere Körper sehr schnell auskühlte, sobald wir eine Pause machten. Wir hatten bereits mehrere Schichten und Handschuhe an, was meinen Körper nicht half und er zitternd versuchte zu Kräften zu kommen. Währenddessen zog sich eine Lichterkette vom Camp, fast bis zum Gipfel. Wir machten hinter einen windgeschützten Felsvorsprung eine längere Pause. Ich war nahe davor den Gipfel, Gipfel sein zu lassen. Was waren die Optionen, auskühlen und zum Sonnenaufgang abzusteigen, oder den härtesten Part, den dritten Teil des Weges anzugehen und sein Glück zu versuchen. Ich überließ Caro die Entscheidung, wobei ich durchklingen ließ, dass ich echt fertig war. Die Entscheidung viel für den Gipfel, denn noch zwei Stunden frieren, war keine schöne Aussicht. Während Caro sukzessive mit ihren zwei Wanderstöcken nach oben kam, hatte ich immer mehr zu kämpfen. Der letzte Anstieg war sehr steil, mit einer kontinuierlichen Steigung um die 44% und das über 290 Höhenmeter. Der Weg bestand nur aus Geröll, was sehr ermüdend war. Auch der Versuch, die Fußabdrücke der vorausgehenden Wanderer zu nutzen war nur teilweise von Erfolg gekrönt. Am Horizont stellte sich langsam die rötliche Farbe ein und wir hatten noch ein paar Meter bis zum Gipfel. Insgesamt war es wirklich nicht mehr weit, erschien aber in weiter Ferne. Also nochmal Zähne zusammenbeißen. Ich zählte meine Schritte und setzte die bestimmten Höhenmetern gleich, um mich abzulenken, was teilweise gut klappte. Dann war es soweit, wir hatten es geschafft. Oben angekommen, stellte ich schnell noch die Gopro für den Zeitraffer auf und setzte mich total fertig aber glücklich neben Caro. Al unser Guide packte zu unserer Überraschung einen Schlafsack aus, den wir wärmend über unsere Schultern legten und wartenten nun auf die wärmende Sonne. Wir waren auf dem vier Meter niedrigen Teil des Gipfels, der andere war schon sehr gut gefüllt gewesen. Langsam wich die Dunkelheit und eröffnete uns sehr schöne Aussichten auf die Insel Lombok, das umliegende Meer sowie der riesigen Krateröffnung mit dem See. Wir blieben eine Weile um uns zu erholen, denn ich zitterte trotzdem noch leicht. Die ersten machten sich auf dem Rückweg und wir auf den höheren Teil des Gipfels, auf welchen wir noch ein paar Fotos schossen und ich nochmal die Drohne steigen ließ. Nun ging es an den langen staubigen Abstieg. Wir hatten halbhohe Wanderschuhe an und immer wieder kamen Kieselsteine in den Schuh. Was uns beim Aufstieg unsere Kräfte raubte, war jetzt ein Vorteil, zwei Schritte runter, einen weiteren gerutscht. Wenn das allerdings viele machen, kam dementsprechend viel Staub entgegen. Ich, wieder bei Kräften und von der Sonne aufgewärmt, hatte zum Glück keine Probleme mehr und auch Caro kam immer besser in das Gelände. Auf dem Rückweg erkannten wir erstmal, was wir hinter uns gebracht hatten und das im Krater selbst noch ein kleiner Kegel war, aus dessen oberer Öffnung leichter Rauch aufstieg. Erst hatten wir auf die Sonne gewartet, nun setzte diese uns zu, weswegen wir lange Sachen trugen, um uns ein wenig zu schützen. Völlig fertig kamen wir an unserem Zelt an und bekamen um 9Uhr unser Frühstück serviert. Pancakes mit Obst, wobei ich lediglich an das Obst herankam. Danach verschwanden wir im warmen Zelt und hatten 30 Minuten, um die Füße ein wenig hochzulegen, denn der Wandertag war noch nicht vorbei.
Wir hatten unsere Pause etwas überzogen, was Al gleich anmerkte und wir uns für den Abstieg zum Kratersee fertig machten. Insgesamt hieß das weitere 600 Höhenmeter nach unten. Viele Zelte waren bereits abgebaut und wir waren einige der letzten. Wieder etwas regeneriert, ging es einen steilen (Steigung zwischen 30% bis 49%) „Weg“ nach unten. Dieser war gespickt von Felsklettereien, welche sich über die nächsten zwei Stunden zog. Währenddessen überholten uns viele Träger von anderen Gruppen. Die Tragen die 30kg bis 40kg mit einer Leichtigkeit auf Flipflops den Berg hinunter und balancieren dabei ihr Bambusgestell auf einer Seite. Auf dem Weg herunter, schloss uns die Wolkendecke immer wieder ein und die Sonne somit fernhielt. Die steinernen Passagen wollten nicht wirklich enden, auf die wir so langsam keine Lust mehr hatten. Wir erreichten eine kleine Brücke, welcher das Ende des steilen Abschnittes kennzeichnete. Die Brücke war ziemlich in die Jahre gekommen, zwei Stellen wiesen bereits Löcher auf und als ich die Brücke betrat, gab der Boden ein wenig nach, also schnell drüber. Nun ging es fortan nur noch leicht bergauf und wieder begrab. Unsere zwei Träger hatten uns zwischendurch überholt und zauberten uns ein leckeres Mittagessen. Die Stärkung kam gerade recht, denn Caro war ganz schön am Ende ihrer Kräfte. Es gab eine leckere Nudelsuppe mit Gemüse, welche wie die anderen Speisen immer frisch zubereitet wurden. Dazu ein riesiger Obstteller mit Ananas, Weintrauben, Melone, Apfel und Orangen, welchen wir zur Hälfte zurückgeben mussten. Nach den ganzen Höhenmetern stand heute ein Regenerationsprogramm auf dem Plan. Statt gleich zum Zelt zu laufen, würden wir zuerst die heißen Quellen ansteuern. Etwas unterhalb des Sees gab es Bereiche, wo das Flusswasser auf warme 40°C erhitzt wurde. Nach so einem Tag war das genau das richtige und die restlichen zwei Kilometer vergingen zum Glück etwas schneller. Der Kratersee selbst bekamen wir kurz zu sehen, hielt sich aber mit Wolken sehr bedeckt.
Die ersten heißen Quellen waren leider schon sehr gut mit Besuchern ausgelastet und wir zum Warten verbannt. Ein anderer Guide gab aber einen Geheimtipp für eine weitere Stelle, nur 5 Minuten entfernt. Die wurde gerade nur von drei Trägern genutzt, welche gerade aufbrachen. So hatten wir zwar nicht die heißen Quellen mit einem schönen Wasserfall im Hintergrund aber dafür diese für uns allein. Die Badesachen waren schnell angezogen und wir im Wasser verschwunden. Meine Füße sahen vom Wandern so aus, als wäre ich zwei Stunden nicht aus der Badewanne gekommen. Der Körper Unterwasser und die Augen geschlossen ließen wir unsere Muskeln entspannen und regenerieren. Durch aufgeschichtete Steine, waren kleine Becken entstanden, aus deren Grund kleine Blasen vom kochenden Wasser entstanden. Ehe diese bei uns ankamen, waren diese Stellen bereits unbedenklich, nur etwas wärmer als der Rest. Am Boden des Beckens war feiner schwarzer Sand vom Vulkan und gröbere Steine, an denen ein wenig Schwefel haftete. Wir blieben über zwei Stunden und genossen den Moment, den Rinjani bezwungen und die zwei härtesten Tage hinter uns. Währenddessen waren wir teilweise von Wolken eingeschlossen, welche an uns vorbei strömten, bis sich die Sonne wieder blicken ließ und den Blick auf einen grün bewachsenen Hügel erhellte. Al hatte das Becken neben uns und wir hatten viel Zeit zum Erzählen. Was den Ort wohl in Zukunft komplett verändern wird, es soll mit chinesischer Finanzierung eine Seilbahn gebaut werden, welche bis zum Kraterrand reichen soll (Planung 2027). Das Wandern zur Vulkanmitte ist nicht erlaubt, zumal der Weg nur über eine kleine Steilwand führt. Schwimmen im See könnte man, allerdings sind wohl zwei Schwimmer bei dem Versuch in der Mitte des Sees nach unten gezogen worden. Als sie wieder auftauchten, waren sie verstorben. Die Einzigen, für welche der Weg zum Vulkan freigegeben ist, ist eine hinduistische Glaubensgemeinschaft. Für sie ist es ein heiliger Ort, den sie zum Beten nutzen. An einen bestimmten Tag finden sich die Gläubigen zusammen und zelebrieren ihre Rituale. Al erzählte auch von damals 1991, wo ein Guide pro Tag gerademal 19.000 RPD (1,10€) kostete und die Wanderer mit Instantnudelsuppen versorgt wurden. Vom Wetter konnten wir uns nicht beschweren, auf dem schmalen Grat vom Gipfelanstieg kann es auch mal so stürmisch werden, dass ein Windstoß einen zum Schwanken bringen kann. Das hätte natürlich fatale Folgen, weswegen bei solchen Bedingungen der Gipfelanstieg abgebrochen werden würde.
Es war bereits nach 16Uhr und wir konnten nach zwei harten Wandertagen wieder sauber in unsere frischen Sachen schlüpfen. Das Hauptcamp am See ließen wir hinter uns, da es bereits zu voll und nicht gemütlich war. So gingen wir einen kleinen Pfad am See entlang. Wir trafen unsere beiden Träger, welche am See ihr Glück beim Angeln probierten. Stellenweise mussten wir wieder über kleinere Felsen klettern oder einzelne Steine, welche aus dem See herausschauten, nutzen. So war es nicht verwunderlich, dass wir etwas nass am Camp ankamen. Das Zelt stand direkt am See und der morgige Ausblick wird uns vermutlich zum Staunen bringen, jetzt war alles zugezogen. Wir warfen lediglich unsere Sachen ins Zelt und suchten ein wenig Schlaf, währenddessen es draußen mit regnen begann. Zwei Stunden später wurden wir von Al zum Abendbrot geweckt. Heißen Ingwertee mit gebratenem Gemüse, eine scharfen Erdnusssoße und Reis waren ein leckeres Essen aber wir hatten kaum Hunger. Erst wollte Al das Essen im Zelt servieren, da er die Stühle und den Tisch nicht mehr vor dem Zelt fand. Diese hatten wir aber zum Schutz vor dem Regen ins Zelt geräumt, welche genauso schnell wieder aufgebaut waren. Eine weitere Gruppe von derselben Organisation befand sich neben uns. Die Träger und die beiden Guides, was der Bruder von Al war, hatten sich am Lagerfeuer zusammengefunden und aßen den gerade frisch gefangenen und nun gegrillten Fisch . Eine Bucht weiter, befanden sich Zelte von Einheimischen, welche laut Musik machten und den Abend genossen. Wir hingegen zogen uns danach ins Zelt zurück. Caro im Land der Träume und ich schrieb den sehr ereignisreichen Tag nieder, mit den ich aber nicht mehr fertig wurde. Später gesellte ich mich zu Caro ins Traumland.Read more
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- Day 44
- Monday, May 13, 2024
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 2,632 m
IndonesiaPlawangan8°23’2” S 116°24’3” E
Rinjani - Etappe 3 auf zum Kraterrand
May 13, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 16 °C
Endlich ein wenig ausschlafen, dachten wir zumindest, denn die Augen gingen schneller auf als geplant. Zum einen waren wir nach dem gestrigen Tag zeitig schlafen gegangen und zum anderen waren die Guides und Träger bereits wach und gingen verschiedenen Aufgaben nach. Die Locals, eine Bucht weiter, hatten bereits Musik angemacht und machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten, was wir jedoch als nichtstörend empfanden. Also öffneten wir das Zelt und vor uns erstrahlte der Kratersee in hellen Türkisfarben. In der Mitte präsentierte sich der Vulkan. Wir hatten Tatsache in einem Vulkankrater übernachtet und konnten es selbst kaum fassen. Zum heutigen Frühstück wurden wir mit einem Omelett überrascht, was wir gemütlich an unsere Campingtisch aßen. Nachdem hieß es erstmal Sachen packen, denn das Zelt sollte zeitnah abgebaut werden und die Träger wollten bereits zum nächsten Camp, oben auf dem Kraterrand, aufbrechen. Zuvor konnten wir noch unsere Leute beim Fischen beobachten. Mit einem langen Netz, vielleicht zehn Meter lang und gerade mal sechs Meter vom Ufer entfernt, aufgestellt, holten sie Fisch für Fisch aus dem See, welche sie gleich ausnahmen. Jetzt waren aber alle verschwunden, nur Al und ein paar Locals waren noch da. Wir hatten den Vormittag frei zur Verfügung. Da der Wanderweg hinter uns weiterging, entschieden wir uns gegen die heißen Quellen und badeten stattdessen im Kratersee. Die kleinen Fische kamen ans Ufer und naschten an den Überresten der größeren. Es bildeten sich ganze Schwärme. Wir suchten eine andere Stelle und verschwanden in den warmen aber auch erfrischenden See. Dieser wird natürlich auch vom Vulkan hochgeheizt aber ist wesentlich kälter als die heißen Quellen. Immer mit Blick auf unser Gepäck, denn die Affen lauerten schon am Ufer. Aber Al war auch noch da, welcher es sich am Ufer gemütlich gemacht hatte. Ich ließ mich im tiefen Wasser treiben, während Caro das seichtere und wärmere vorzog. Die Gelegenheit nutzten kleine Fische, welche immer wieder an den Beinen was zu essen suchten. Die Sonne wurde langsam von Wolken verdeckt, sodass wir alsbald wieder in unsere Sachen schlüpften. Al erzählte, dass früher der Vulkan direkt am Gipfel war und dass der Vulkan im Laufe der Eruptionen seine Position verändert hatte. Daher ist er jetzt in der Mitte des Kraters und verdrängt von Jahr zu Jahr den See nach außen.
Der Vormittag war entspannt aber der Nachmittag sollte fordernd werden. Circa 600 Höhenmeter mussten bis zum Kraterrand überwunden werden und das Gelände sollte schwer werden. Von einer Steigung von 28% bis 42% war alles dabei. Der Anfang ging über eine alte abgegangene Landlawine. Immer wieder hieß es über Steine klettern oder schmale Wege entlang des Abhanges zu bewältigen. Das Gute am steilen Terrain, wir konnten schnell Höhenmeter überwinden. Immer wieder machten wir kleinere Pausen, das Fitnesslevel von vor der Wanderung war weit entfernt. Dazwischen reihten sich kleinere Passagen mit hüfthohem Gras. Wir liefen diagonal am Kraterrand nach oben und konnten immer wieder den Kratersee und die Gipfel des Rinjani beobachten. Ein paar Adler sahen wir ebenfalls über dem See ihre Kreise ziehen. Aufgrund der hohen Steigung der letzten Passagen waren hier Metallleitern und Treppen im Hang, die es ein wenig erleichterten. Nach drei Stunden konnten wir dann endlich unser Zelt sehen. Die Träger hatten uns einen wunderschönen Platz gesichert. Auf einem kleinen Hügel konnten wir hinab auf dem Vulkan und auf der anderen Seite auf grün bewachsene Berghänge sehen. Ich holte gleich die Drohne heraus, um ein paar Bilder einzufangen.
Die Campingstühle und der Tisch waren ebenfalls aufgestellt, auf denen wir wenig später unser Mittag genossen. Immer wieder schauten wir nach links oder nach rechts hinunter. Die rechte Seite zum Meer war wolkenverhangen und darüber erstrahlte die Sonne. Die Wolken teilweise die Berghänge nach oben und verliehen der Landschaft etwas Mystisches. Wir hatten quasi links Modor und rechts das Auenland. Fertig vom Aufstieg und der Sonne ein wenig zu entfliehen, machten wir es uns im Zelt bequem, wo uns die Augen zeitnah zufielen.
Es war noch hell, als wir wieder erwachten. Wir beschlossen auf der Vulkanseite ein paar schöne Fotos zu machen und kamen mit dem anderen Pärchen, welche von Al`s Bruder geführt wurde ins Gespräch. Es waren ebenfalls deutsche und es dauerte nicht lang, bis wir von einem Thema ins andere sprangen und die Zeit einfach verflog. Die Sonne näherte sich immer weiter der Wolkendecke und wir waren mit unserem Erfahrungsaustausch noch lange nicht fertig. Zwischendurch bekamen wir vier warme Getränke serviert, denn die Temperatur hatte bereits angezogen. Al kam um die Ecke uns meinte unsere Essen wären fertig, so begaben wir uns zu unserem Zelt und packten uns warm ein. Unter dem Sternenhimmel aßen wir etwas frierend unser Abendbrot. Kurze Zeit lagen wir uns in den Armen und beobachteten den Sternenhimmel. Selbst die Milchstraße zeigte sich ein wenig und unten am Meer erstrahlten die Städte. Die Lichter erloschen nach und nach in den Zelten, so auch unseres.Read more
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- Day 45
- Tuesday, May 14, 2024
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 537 m
IndonesiaLokok Jelingo8°18’6” S 116°24’25” E
Rinjani - Etappe 4 Ab in den Regenwald
May 14, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C
Der letzte Trekking Tag brach an. Es war, hell aber die Sonne hatte unser Zelt noch nicht erreicht. Insgesamt war es hier auch kälter, als in den Zeltlagern zuvor, sodass wir uns zum Frühstück warm einpackten. Ein wenig wehmütig aber auch mit etwas Respekt vor der letzten Etappe genossen wir unser Frühstück mit der atemberaubenden Aussicht. Die Seite zum Meer war wolkenfrei und eröffnete die Aussicht auf die Küste und darüber hinaus. Gestern kam Al zum Sonnenuntergang kurz vorbei und machte mich auf zwei Bergspitzen über den Wolken am Horizont aufmerksam. Das waren die Vulkane Agung und Batur auf Bali. Auf beiden war ich ebenfalls zum Sonnenaufgang gewesen und das löste so manche Erinnerung aus. Heute waren diese ebenfalls komplett wolkenfrei und erhoben sich in der Ferne. Während wir die letzten Bissen unserer Sandwiches genossen, leerte sich das Camp immer weiter. Caro ging es an dem Morgen nicht ganz so gut. Ob es eine beginnende Erkältung war, konnten wir nicht sagen aber das Auge hatte sich inzwischen verbessert.
Unser Zelt war leer, der Rucksack wieder auf dem Rücken, ein letzter Blick in den Krater und schon ging es auf den Weg 1900 Höhenmeter nach unten. Zuerst sachte am Berg entlang, kam unmittelbar eine steilere Passage, in der es fast ausschließlich über Felsen nach unten ging. Was gut war, durch die steileren Passagen, purzeln die Höhenmeter gleich etwas schneller. Danach ging der Weg entlang der großen Ausläufer des Berges in eine Graslandschaft über. Vereinzelt standen tote Bäume, welche vor Jahren einen größeren Flächenbrand zum Opfer gefallen waren. Ein staubiger, abschüssiger Weg ließ uns zwar schneller vorankommen, aber auch an der ein oder anderen Stelle ins Rutschen kommen. Die Landschaft wechselte immer weiter und ging langsam in einen dichten Regenwald über. Erst reichte die Vegetation nur zur Hüfte, so verschluckte sie uns bald komplett und bildete ein dichtes Blätterdach über uns. Ranken ragten von den Bäumen, lautes Vogelgezwitscher und die Affen sprangen von Baum zu Baum. Im Regenwald verlief der Weg weiter abschüssig, die Höhenmeter sollten ja überwunden werden. Teilweise gab es höhere Absätze als anderthalb Meter, welche durch herausstehende Wurzeln nach unten geklettert werden mussten. Caro ging es auf dem Rückweg immer schlechter, da ihr Knie jetzt zusätzlich Probleme bereitete. So machten wir kleinere Pausen zur Regeneration. Kurz vor dem Ziel bereiteten unsere Träger Desi und Deren das letzte Mittag für uns vor, was uns zusätzliche Zeit für die Erholung gab. Ein paar Affen lauerten bereits in den Büschen und Bäumen auf die Reste. Die letzte Stunde verlief angenehm auf einem guten Waldweg und ließ die letzten Kilometer sehr schnell purzeln. Und da war es, das Gate, welches das Ende der Trekking Tour einläutete. Ja, wir hatten es geschafft, es war hart aber die Erlebnisse und die Natur waren weit mehr als ein Ausgleich und die Mühe auf jeden Fall wert. Zurück ging es per Pickup wieder auf der Ladefläche bis zum Büro, wo wir unsere Sachen deponiert hatten. Als wir ankamen war unser Taxi bereits da. Nach einer kurzen Auswertung, Danksagung und kühlem Getränk machten wir uns auf die lange Fahrt (1:45h) nach Senggigi, wo unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte war. Während ich das Handy nach den vier Tagen checkte, versuchte Caro ein wenig Schlaf zu finden.
Senggigi wirkt auf den ersten Blick verschlafen und ruhig aber das würden wir morgen herausfinden. Erstmal freuten wir uns auf eine lange warme Dusche. Caro legte sich danach erstmal hin, um vermutlich ihren Hitzeschlag auszukurieren. Dann gab es für mich verschiedene Dinge zu organisieren. Zum einen hatten wir einen Sack voll dreckiger Wäsche und zum anderen brauchten wir Bargeld. Also zog ich los, eine Wäscherei war fünf Gehminuten entfernt und der Bankautomat weitere fünf Minuten. Auf dem Rückweg holte ich noch Wasser, Obst und was zu knappern, zum Abendbrot würden wir das Haus wohl nicht mehr verlassen. Außerdem waren Caro’s neue Nike Schuhe im Büro der Trekkingfirma verblieben. Nach kurzem Austausch, wurden diese gefunden und sollen morgen mit einem Fahrer vorbeigebracht werden. Wir hatten Glück, denn der Fahrer muss in der Nähe einen Gast abholen. Als ich wieder zurück war, lag Caro noch so wie ich gegangen war, lediglich ihr Hörbuch brabbelte vor sich hin. Den restlichen Abend verbrachten wir gemütlich im Bett und schauten ein paar Dokus.Read more
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- Day 46
- Wednesday, May 15, 2024
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 40 m
IndonesiaKoloh Senggigi8°29’44” S 116°2’44” E
Entspannunsgtag am Senggigi Beach
May 15, 2024 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C
Beine hoch war heute das Motto. Ausschlafen funktionierte nur so semi aber besser als die Nächte im Zelt. Wir öffneten die Holzverschläge unserer Balkontür und vor uns zeigte sich eine kleine Bucht mit Palmen, Sandstrand und ein paar Gebäuden. In der Ferne waren etliche Segelboote zu erkennen und die Wellen brachen über dem Riff. Wir, hungrig, waren neugierig auf das inkludierte Frühstück und begaben uns zum Speiseraum direkt neben dem Pool. Gebratene Nudeln oder Reis waren am Buffet, weiter gab es Toast mit Marmelade. Rührei oder Spiegelei konnte man sich frisch zubereiten lassen und Obst gab es auch. So füllten wir unsere Mägen für den Tag.
Danach ging es aufs Zimmer, wo wir kurz entspannten und den Ausblick vom Balkon genossen. Anschließend wollten wir zum Strand, die Füße ein wenig ins Wasser halten. Wir waren gerade dabei uns fertig zu machen, als der Anruf von der Trekkingfirma kam. Der Fahrer mit Caro’s Schuhen wartete bereits in der Lobby, welche sie gleich abholte.
Am Strand waren wir innerhalb von fünf Minuten und dieser war sehr leer. Teilweise große Anlagen direkt am Strand wirkten verweist. Einzelne Verkäufer, welche mit ihren Sachen herumliefen, boten uns nacheinander verschiedenste Dinge an, welche wir aber ausschlugen. Entlang des Strandes gingen wir zur Landspitze, wo wir uns auf ein paar Betonstufen am Meer setzten und die einheimischen Fischer beobachteten. Auf dem Rückweg wollten wir noch einen Kaffee trinken. Nur, das aus einem Kaffee gleich noch was dazu kam. Entspannt mit dem Tisch im Sand und direkt am Meer, genossen wir erst Quesadillas und dann Churros. Danach, gut gefüllt, gingen wir wieder aufs Zimmer, auf dem Balkon, wo ich mir den Laptop schnappte und mich um die Berichte kümmerte.
Um den Pool der Unterkunft nicht ungenutzt zu lassen, schnappten wir uns die Poolhandtücher. Der Poolbereich war fast leer. Insgesamt ist der Ort ziemlich verlassen und die Einheimischen haben sicherlich zu kämpfen. Das ein oder andere leerstehende Hotelgelände hatten wir auf unserer Strandtour bereits gesehen. Unsere Unterkunft hatte sehr viele Zimmer, von denen nur ein Bruchteil belegt war. Für uns war es schön, dass es nicht so überlaufen war und wir ließen uns im Wasser treiben. Der Blick ging in den teilweise bewölkten Himmel, der die Sonne immer wieder durchscheinen ließ.
Statt heute essen zu gehen, entschieden wir uns für den Supermarkt und eine „gesunde Mahlzeit“, wohl eher weniger. Wir hatten noch verschiedene Aufgaben, die Wäsche musste noch abgeholt werden, wir mussten noch packen und ein paar Berichte mussten noch online gestellt werden. In Summe wäre es zeitlich nicht ausgegangen, sodass es heute nur Nudelsuppen und eine Mango gab. Der Einkauf war erledigt und auf dem Weg hatten wir die Wäsche abgeholt. Beim Umpacken der frischen Wäsche hatten wir plötzlich ein neues Paar Socken und eine Unterhose, unsere Sachen waren zum Glück vollständig (denken wir zumindest). Mit einem Bier, den Nudelsuppen und der Mango genossen wir den letzten Abend von Lombok auf dem Balkon, ehe wir die Augen schlossen.Read more
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- Day 47
- Thursday, May 16, 2024
- ☁️ 30 °C
- Altitude: 81 m
IndonesiaBukit Firdaus8°29’26” S 119°53’8” E
Ortswechsel nach Labuan Bajo
May 16, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C
Früh 5:45Uhr holte uns der Wecker aus unseren Träumen, den der Flug, erst nach Surabaya und weiter nach Labuan Bajo, war bereits 8:45Uhr. Die letzten Sachen waren verstaut und an der Rezeption bekamen wir eine Frühstücksbox. Da wir das inkludierte Frühstück nicht mitnehmen konnten, wurde uns diese Option kostenfrei angeboten. Zu unserer Überraschung fanden wir auf Anhieb ein Grab, der uns zeitnah einsackte. Die Fahrt dauerte eine Stunde, durch das noch verschlafene Lombok. Wir fanden es beide schade nicht mehr Zeit auf der schönen Insel zu verbringen, da es ja auch als das Bali vor 20 Jahren beschrieben wird. Aber man kann nicht alles haben. Der Taxifahrer konnte ein wenig deutsch, was aber jeder hier kann, ist das Wort „ach so“. Das heißt, erst kommt die Frage woher wir kommen und dann antworten wir aus Deutschland, dann kommt als nächstes „ach so“. Sein Sohn arbeitete eine Weile in Stuttgart und er hat früher oft die Bundesliga, damals noch mit Oliver Kahn verfolgt, weswegen er auch ein paar Sätze deutsch sprechen konnte. Während der Fahrt erstrahlte der Horizont in bunten Farben und ich musste daran denken, dass sich wieder viele den Rinjani hochkämpfen würden, welcher im Rücken von uns immer kleiner wurde.
Der Flughafen von Lombok ist eher klein und überschaubar. Der Check-In Schalter war noch geschlossen, sodass wir uns eine gemütliche Sitzgelegenheit suchten und uns über die Frühstücksbox hermachten. Zwei Toastscheiben mit Marmelade, zwei kleine Bananen und zwei Eier waren in einem kleinen Karton. Auf der Trekking Tour hatten wir besser gegessen, aber wir hatten immerhin etwas zum Frühstück. Na gut, auf der Trekking Tour wurden wir ja schon kulinarisch verwöhnt und kann man nicht wirklich damit vergleichen. Der Schalter war geöffnet, der Check-In dauerte eine Weile aber letztendlich lief alles ohne Probleme. Das Flugzeug sollte 8:45Uhr abheben und 8:50Uhr landen. Wäre ja ziemlich schnell von Lombok nach Surabaya. Mit Zeitverschiebung waren es dann doch eine Stunde Flugzeit. In den Sitz passte ich nur mit Schuhanzieher, würde jetzt Caro sagen aber damit hatte sie nicht ganz unrecht. Leider hatten wir keinen Direktflug mehr nach Labuan Bajo gefunden, sodass es erst nach Surabaya, circa auf die Höhe von Yogyakarta ging, um dann nach Labuan Bajo zu fliegen. Den ersten Flug verschlief ich und Caro schaute sich Bali von oben an. In Surabaya hatten wir genügend Zeit, um die beiden Rucksäcke wieder neu aufzugeben und gemütlich einen Kaffee zu trinken. Beim zweiten Flug hatte ich nun den Fensterplatz, und konnte die Vulkaninseln von oben beobachten. Ich habe ja Lombok schon als kleinen Flughafen betitelt aber Labuan Bajo war winzig.
Wir konnten zu unserer Unterkunft laufen und den ganzen Taxifahrer aus dem Weg gehen. Lediglich 15 Minuten brauchten wir bis zur Unterkunft, wobei wir etwas skeptisch waren. Wir bogen in eine kleine Seitenstraße ein, die Häuser wurden plötzlich sehr einfach und viele Locals waren hier Zuhause. Damit hatten wir prinzipiell kein Problem aber hofften, dass unsere Unterkunft ein wenig besser aussehen würde. Wir wurden freundlich empfangen, aber die Unterkunft war Tatsache ein wenig,…. sagen wir es so, für eine Nacht absolut ausreichend. Seit dem Frühstück hat es nichts nahrhaftes mehr gegeben, sodass wir schnell unsere Sachen packten und es zum Hafen ging. Labuan Bajo ist eine kleinere Stadt auf einem Hügel. Wir erreichten gerade die andere Seite, querten eine Straße und hatten eine super Aussicht auf das Hafengelände. Die Sonne stand schon sehr tief, sodass wir den Hafen selbst wohl nicht mehr im Hellen erkunden würden. Deswegen gingen wir in die deutsche Bar „Hafenblick“ holten uns beide zwei Säfte und paar Peanuts und schauten gemütlich den Sonnenuntergang an.
Fürs Abendbrot hatte Caro ein eher einheimisches Restaurant rausgesucht, welche Entengerichte super lecker hinbekommen. Gesagt, getan, fanden wir das Restaurant. Es saß keiner weiter drin und wir waren 30 Minuten vor Ladenschluss da. Wir bekamen allerdings unser leckeres Essen und Tatsache die Entenkeule war innen sehr zart und außen lecker knusprig. Danach ging es nur noch die kleine, etwas seltsam anmutige Seitenstraße nach oben und ab ins Bett.Read more
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- Day 48
- Friday, May 17, 2024
- ☀️ 29 °C
- Altitude: Sea level
IndonesiaLegong Pulaupadar8°40’31” S 119°33’27” E
Das Abenteuer Komodo beginnt
May 17, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 29 °C
Das Frühstück war inkludiert und war eher mittelmäßig und fügte sich ins Gesamtbild. Aber heute sollte unsere dreitägige Komodo National Park Boots Tour starten und wenn diese ähnlich vom Essen wird, wie die Rinjani Tour, dann sollte es sehr lecker werden. Erstmal mussten wir jedoch zum Hafen kommen. Mit dem Fahrer, der uns abholen sollte, hatte ich bereits per Whatsapp geschrieben. Dieser ließ ein wenig auf sich warten aber sackte uns schließlich ein. Mit im Auto waren zwei Schweizer, mal schauen wie die restliche Gruppe sich zusammenfügen würde. Die Fahrt dauerte selbst nicht lang und am Hafen empfing uns ein teilweise chaotisches Treiben. Nicht das viele Fischer und Händler der Grund gewesen waren, es waren eher die unzähligen Tourboote und die resultierenden Touristen, welche heute ihre Tour beginnen sollten. Wir bekamen einen kleinen Schattenplatz. Die eine Gruppe ging, eine andere kam, wir wurden jedoch erstmal geparkt. Der Tourveranstalter tauchte auf und hatte leider schlechte Nachrichten. Die Firma hat mehrere Boote und das, was wir uns herausgesucht hatten, war leider von einem Wasserrohrbruch betroffen. Er zeigte daraufhin ein paar Bilder aber so richtig konnte ich es ihm nicht glauben. Erstens, wo sind die anderen, welche auf dem Boot gewesen wären. Zweitens, bereits im Vorfeld gab es Versuche, dass wir auf ein anderes Boot sollten. Drittens, die Kabine, welche beschädigt war, war nicht unsere. Es wirkte ein wenig fingiert, um das eine Boot voll zu bekommen. Letztendlich sparten wir Geld, da das neue Zimmer zwar nicht mehr so groß aber aber dafür günstiger war. Daher arrangierten wir uns, obwohl wir nicht alle Informationen im Kopf hatten, um die gesamte Lage zu überschauen. Anschließend wurden wir in ein kleines Boot verfrachtet und zum großen Schiff gefahren. Es waren bereits ein paar Leute an Bord, aber noch nicht alle da. Auf dem Oberdeck machten wir es uns gemütlich, während die Letzen eintrudelten. Der Guide trommelte oben alle zusammen und bei der Einleitungsrunde wurden wir mit einem Begrüßungstrunk verköstigt. Wir sind ein bunt gemischter Haufen, von jung bis alt, von Teilen aus Europa aber auch Asien. Die Tagesaktivitäten wichen von dem ab, was wir auf dem zugesendeten PDF gelesen hatten aber wohl nur von der Reihenfolge. Naja, mal sehen was die nächsten Tage so auf uns zukommt. Heute auf jeden Fall viel Schnorcheln. Zuerst bekamen wir jedoch unsere Kabinen zugewiesen, mit welcher wir recht zufrieden waren.
Das Boot hat zwei Etagen. Hinten, unten befand sich die Küche, mit einem kleinen Essbereich. Wir sind 14 Leute, wo jeder einen Platz finden sollte. Dann kam eine dreier Kabine, an welche sich unsere Kabine anfügte. Wir haben somit die vorderste unterste Kabine und zu drei Seiten Fenster. Vorn befindet sich ein weiterer Sitzbereich und die Treppe nach oben. Der erste Teil der oberen Etage ist ein Liegebereich, welcher mit mehreren Sitzsäcken ausgestattet ist. Es folgt das Steuerhaus und die restlichen Kabinen.
Der Hafen war schon länger außer Sicht und wir auf offenem Meer. Die Inseln vom Komodo Nationalpark rückten immer näher. Eine hatte einen türkisenen Halbring, welcher wunderschön aussah. Wir gesellten uns zu ein paar anderen Booten, nahe zweier Inseln. Die eine hatte sehr hübsche Bungalows, welche zu einem Resort gehörten. Die Anlage war nicht übertrieben und fügte sich gut ins Gesamtbild ein. Wir waren alle mit Schnorchelequipment ausgestattet und gingen allesamt ins Beiboot. Gefühlt war dieses überladen und die ein oder andere Welle fand den Weg über den Rand aber die Jungs hatten die Aktivitäten schon vielfach getan. An den meisten Schnorchelgruppen ging es vorbei, ehe auch wir ins Wasser durften. Sobald wir im Wasser waren, hatte die Unterwasser uns wieder fest in ihren Händen. Wieder sahen wir neue bunte aber auch größere Fische, eine Schildkröte war ebenfalls wieder dabei. Wir kapselten uns ein wenig von der Gruppe ab und konnten so in Ruhe die Fische beobachten. Langsam ließen wir uns von der Strömung am Riff entlang treiben. Dann hieß es wieder, alle ins Beiboot und ab zum Schiff, da wartete bereits das Mittagessen auf uns.
Wir schlängelten uns weiter durch die Inselwelt und drangen immer tiefer in den National Park vor. Auf dem Oberdeck hatten wir einen rundum Blick und konnten alles genau beobachten. Der nächste Stop war ein wenig entfernt und sollte ein Highlight der Tour sein. Dort konnte man einen großen Rochen beobachten, einen Manta. Mit großer Neugier ging es erst ins Beiboot. Der Guide stand vorn und beobachtete die Situation. Wir fuhren, drehten, fuhren weiter aber so richtig war er nicht zufrieden. Als wir ins Wasser gingen, waren wir über einen Riff aber einige Kilometer weg vom nächsten Strand. Die Korallenwelt war schön und es gab viele Fische. Das wirkte aber nur nebensächlich, denn der Manta war der Fisch, weswegen wir zu diesem Punkt gefahren waren. Die Strömung war ziemlich stark und wir blieben immer dicht am Guide aber im ersten Durchgang gab es keinen Manta für uns. Wir kletterten wieder auf das Beiboot, sprangen an anderer Stelle wieder ins Wasser aber mehr Glück hatten wir leider nicht . Dafür sahen wir wieder eine Schildkröte, welche zufrieden ihren Magen füllte. Schade, aber eine Möglichkeit, einen Manta zu sehen, würden wir auf Nusa Penida bekommen. Wieder wurden wir vom Beiboot eingeladen und woanders ins Wasser geschickt. Diesmal sollten wir zu einer Sandbank mitten im Meer schwimmen, welche das Wasser ringsherum türkisblau färbte. Diese war wirklich traumhaft aber einfach zu viele Leute. Wir liefen die Sandbank ein wenig ab, vertrieben uns die Zeit im Wasser und entspannten am Strand.
Frisch geduscht kamen wir aus unserer Kabine, der Motor lief wieder auf Hochtouren und wir waren auf dem Weg zu unserem Ankerplatz. Währenddessen senkte sich die Sonne immer weiter und wir fuhren langsam auf eine schwarze Wand zu. Mit ein wenig Seegang schwankte das Schiff hin und her. Einmal saßen wir vorn am Bug, das andere Mal legten wir uns auf die Sandsäcke am Oberdeck. Eine Gruppendynamik ist nicht wirklich entstanden, die Menschen sind hier aber auch sehr unterschiedlich. Der Guide macht bis jetzt keine gute Figur. Sein Englisch ist eher gebrochen, Informationen werden nicht oder nicht rechtzeitig geteilt. Es gibt wenig klare Ansagen zu den Aktionen.
Am Ankerplatz angekommen, lagen bereits dutzende Schiffe hell erleuchtet vor Anker. Wir lagen nun in einer Bucht vor Padar island, eine wunderschöne Insel, auf dessen Gipfel es morgen zum Sonnenaufgang gehen würde. Jetzt hieß es erstmal Abendbrot, welches ganz lecker war. Danach schnappten wir uns einen Tee und ließen den Abend entspannt am Bug ausklingen. Auf anderen Schiffen lief Musik aber auch hier schien der Guide irgendwie nicht das richtige Händchen zu haben.Read more
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- Day 49
- Saturday, May 18, 2024
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 27 m
IndonesiaWai Banunggunung8°34’7” S 119°29’58” E
Massentourismus und Komodo Warane
May 18, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C
Was wir in Vietnam gar nicht gemacht hatten und hier gefüllt sehr oft. Früh aufstehen und die Sonne beobachten, wie sie uns ihre Sonnenstrahlen entgegen wirft. Es ist ja schön aber am liebsten wäre ich liegengeblieben. Als kleinen Snack gab es ein Toast und danach stiegen wir ins Beiboot. Die vielen anderen Schiffe hatten natürlich denselben Plan, weswegen am Pier sehr viel los war. Nach kurzer Wartezeit konnten wir aussteigen, aber die Treppe hoch zu hatte ebenfalls Engstellen. Der Horizont färbte sich bereits rot, der Gipfel war von den Massen belagert, da entschied ich weiter unten den Sonnenaufgang zu beobachten. Von unserer Position sah man die vor Anker liegenden Schiffe und dahinter eine kleine Bergkette, wo der gelbe Feuerball sich langsam empor hob. Viele Hobbyfotografen hatten ihre Stative mit und belagerten so manchen vorgelagerten Punkt. Ein wenig war die Hoffnung da, dass die anderen eher wieder beim Schiff sein müssen, was aber nicht aufging. Wir liefen ein wenig dem Gipfel entgegen, aber wir hatten beide keine Lust mehr. Caro noch immer angeschlagen und mir waren es einfach zu viele Leute. Die Zeit war ebenfalls fortgeschritten, sodass wir wieder runter zum Hafen gingen, eigentlich eine Sache von acht Minuten, endete in einen Stau von 20 Minuten.
Das richtige Frühstück war vorbereitet, so trafen sich alle im hinteren Teil des Schiffes. Dort wurde das Buffet auf einem großen Tisch in der Mitte angerichtet. Allerdings verstreuten sich mit dem Essen alle auf dem Schiff, denn der Essbereich war jetzt nicht so schön gestaltet. Da ließ es sich besser vorn oder auf der zweiten Etage sitzen. Die meisten Schiffe hatten die Bucht verlassen und waren in Richtung Pink Beach losgefahren. Wir entspannten während der Überfahrt in unserer Kabine. Die Fenster waren links und rechts aufgezogen, sodass wir die Inselwelt vom Bett aus genießen konnten.
Ich war gerade am Schreiben und bei Caro waren die Augen zugefallen, da merkten wir erhöhte Aktivitäten außerhalb unserer Kabine. Die meisten waren bereits fertig und waren kurz davor auf das Beiboot zu klettern. Wir waren natürlich noch nicht fertig und fragten, ob wir gleich vom Schiff zum Strand schnorcheln könnten. Das war kein Problem, so verließen die anderen das Schiff ohne uns. Der Pink Beach hat seinen Namen natürlich wegen der Farbe, dieser besitzt einen sehr hellen rot Ton. Am Strand waren neben ein paar Zelten (Verkaufsstände) weiße aber auch rote Korallen manchmal geschickt aufgestapelt, manchmal zu kleinen Bildern zusammengelegt. Auf dem Weg zum Strand selbst, waren uns diese Korallen aber nicht aufgefallen. Der Strand präsentierte sich aber in einem hellen Rotton. Die Kameras liefen heiß, die Drohnen schwirrten durch die Luft und jeder wollte die beste Aufnahme. Wir hingegen machten einen kleinen Spaziergang am Strand, wo nur noch vereinzelt Leute waren. Auf dem Weg konnten wir einen kleinen Einsiedlerkrebs beobachten. Zur Abkühlung ging es durch das kristallklare Wasser zurück. Wir hatten circa eine Stunde an dem Strand zur Verfügung. Zum Schnorcheln war dieser nicht so geeignet, da waren die vorherigen Spots spannender gewesen. Deswegen warteten wir zum Schluss im Wasser, mit den anderen Mitreisenden um wieder aufs Boot gehen zu können.
Alle auf dem Boot und das Salz war vom Körper, da stand das große Highlight der Bootstour bevor. Die Insel Komodo, größer als die umliegenden Inseln, war seit einiger Zeit bereits in unserem Blickfeld. Auf dieser leben die Komodowarane, welche wir unbedingt live sehen wollten. Nach kurzer Fahrt waren wir wieder vor Anker und wurden in zwei Etappen zum Bootsanleger gefahren. Dieser reichte weit in die Bucht. Als wir zur Insel liefen, sahen wir den ersten Waran auf dem hellen Sandstrand entlang spazieren, was uns Hoffnung gab heute ein paar zu sehen. Am Ende des Piers befand sich ein großes steinernes Tor, welches dein Eingang in den National Park symbolisierte. Dort hatte sich bereits eine Menschenmenge versammelt, denn ein weiterer Waran suchte seinen Weg und war im nu umzingelt. Danach hieß es warten, denn nur mit einem Ranger war es erlaubt die Insel und die Wanderwege zu betreten. Die Ranger waren meist nur mit einem robusten Stock ausgerüstet, um die Echsen in Schach zu halten. Wenn diese aggressiv werden würden, weiß ich nicht, ob das ausreichen würde. Wir hatten einen Ranger zugeteilt bekommen und setzten uns in Bewegung. Der Rundweg war nicht besonders groß aber sollte dennoch vielversprechend werden. Zuerst ging es einen staubigen Weg entlang und wir reihten uns hinter einer größeren Gruppe ein. Es war extra ein Schild aufgestellt, dass man leise sein sollte, was die Gruppe vor uns ignorierte. Wir kamen auf eine größere Lichtung, welche von ein paar Menschenmassen eingenommen war. Abseits davon bekamen wir den ersten kleineren Waran aus der Nähe zu sehen. Um wenig später festzustellen, dass zwei große Waran von der Menschenmasse eingekreist waren. Ein paar Gruppen zogen weiter und nun hatten wir freie Sicht. Die Echsen waren eher träge und ruhten sich aus. Allerdings wurden die Tiere durch die Ranger zurückgehalten, als diese versuchten aus dem Kreis auszubrechen. Wir waren somit in einem Zwiespalt, auf der einen Seite wollten wir die Tiere aus nächster Nähe sehen, auf der anderen Seite wurden vor deren Köpfen immer mit dem Stock herumgewedelt. Anmutig sahen die Tiere aus und sehr groß ebenfalls. Immer wieder ließen sie ihre Zunge nach vorn schnellen. Die Guides waren voll damit beschäftigt etliche Fotos von allen Beteiligten mit den Waranen zu knipsen, während die Ranger aufpassten, dass alle sicher waren. Am Rande des Geschehens sahen wir im Baum einen Kakadu sitzen und der kleinere Waran zog etwas abseits seine Kreise. Wir hatten die Lichtung für die nächste Gruppe freigegeben und liefen wieder zurück zur Bucht. Erst am Meer angekommen hatten wir abermals das Glück erst einen und später zwei weitere zu sehen. Insgesamt sahen wir sechs Stück, was eine sehr gute Quote war. Der Ranger teilte uns mit, dass es auch sein kann, dass man keinen sehen könnte. Zum Schluss ging es vorbei an Verkaufsständen, welche wir links liegen ließen. Wir hatten eh kein Geld dabei gehabt.
Wieder auf dem Boot, da kamen die Rufe aus dem hinteren Abteil, dass das Mittagessen fertig war. Das Buffet war bunt gemischt, es gab Fisch in einer leckeren Soße, sowie Hähnchen, Reis aber auch angebratene Nudeln. Die Ansage vom Guide: die nächste Fahrt dauert vier Stunden, legt euch gern hin oder genießt die Fahrt. Dem kamen wir nach, mit vollem Magen und seit 4:30Uhr auf den Beinen, fiel das nicht schwer. 16Uhr stand auf dem Handy, demzufolge hatten wir zwei Stunden geschlafen. Das Schiff hatte mittlerweile offeneres Meer erreicht und schaukelte auf den größeren Wellen von links nach rechts. Die Inseln und das Festland rückten wieder näher.
Der letzte Programmpunkt war der Sonnenuntergang vor … Island und einem Schwarm aus Flughunden. Wir waren inzwischen auf dem Oberdeck und bekamen einen Glas Dragonfruit-Saft serviert. Die Sonne versteckte sich schon teilweise hinter den letzten Wolken am Horizont. Wir waren demnach wieder ein wenig spät dran. Würden wir jetzt die Flughunde verpassen? Weit voraus sahen wir mehrere Boote liegen, welche auf das Ereignis warteten. Wir waren immer noch nicht vor Anker und die ersten Flughunde verließen die Insel. Also hieß es, das Event erstmal von der Ferne zu beobachten. Hunderte von Flughunden verließen die Insel und strömten in Richtung Flores. Wir kamen Stück für Stück näher und bald schwebten die großen Flughunde über unser Boot hinweg. Es waren einfach so viele, dass der Strom nicht abreisen wollte. Für die umliegenden Farmer sind diese Tiere eher wie eine Plage, für uns war es ein großes Spektakel, welches sich jeden Tag wiederholt. Der Motor tuckerte währenddessen weiter und wir fuhren durch die dunkle See. Das Abendbrot genossen wir diesmal vorn auf dem Boot mit den zwei Schweizern, mit denen wir den restlichen Abend verbrachten. Oben auf dem Boot hatte sich die indonesische Gruppe die Box und ein Mikro geschnappt und trällerten mal gut mal schlecht ihre Lieder. Wir waren mittlerweile am Ankerplatz angekommen, außer hell erleuchtete Schiffe konnte man nicht viel erkennen. Nur die Lichter von der Stadt Labuan Bajo strahlten in der Ferne.Read more
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- Day 50
- Sunday, May 19, 2024
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 275 m
IndonesiaGolo Dusuk8°35’26” S 119°56’49” E
Baby Sharkes und auf ins Hinterland
May 19, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C
Der letzte Tag unserer Bootstour brach an und der sollte kurz werden. Bereits gegen 12Uhr sollte wir zurück am Hafen sein. Bis dahin sollte es ein weiteres Mal mit Schnorchelequipment ins Wasser gehen und zu einer Strandbar mit einer Aussicht auf die umliegenden Inseln. Erst hieß es, dass es zum Frühstück nur Toast geben solle, umso mehr waren wir überrascht, als wir Pancakes mit Bananen gutdekorierte serviert bekamen.
Gut gestärkt ging es zu einer Strandbar und es sickerte die Info durch, dass dort Babyhaie beobachtet werden könnten. Also nahmen wir unser Schnorchelzeug auf jeden Fall mit. Wir näherten uns der Insel. Der Bootsanleger war schon ziemlich krumm. An einer Seite war der Strand vermutlich abgetragen worden, aber er stand noch. Eine vorgelagerte runde, überdachte Sitzeinheit war dagegen teilweise im Wasser versunken. Auf dem Steg angekommen, suchten wir das klare Wasser ab und sahen den ersten kleinen Hai unter uns durch das Wasser schwimmen. Die ersten Fotos waren geknipst und wir auf dem Weg zum Aussichtspunkt. Dieser war sehr gut begangen und etwas steil. Diesmal gab es keine Stufen, sondern nur einen staubigen, rutschigen Weg. Wir hatten nur Flip Flops an und arbeiteten uns mühsam voran. Oben angekommen genossen wir den rundum Blick, waren aber eher gespannt wieder runter ins Wasser zu kommen. Die Schnorchelmaske war aufgesetzt und kaum unter die Wasseroberfläche geschaut, schwamm anderthalb Meter der erste kleine Hai vorbei und er war nicht der Einzige. Sie hatten keine Probleme mit den Touristen und schwammen ihre Runden. Andere Fische taten unbeeindruckt von den Seeräubern das gleiche. Eine Weile beobachtete wir die faszinierenden Tiere, ehe wir weiter außen am Riff einen merkwürdigen Fisch beobachteten. Die schürfte unten am Boden entlang und hatte zwei größere Ausleger. Eine andere Situation war ganz witzig. In einem Loch am Boden schaufelte eine Garnele Sand heraus. Ein kleiner Fisch schaute aus diesem heraus und beobachtete die Umgebung. In diesem Fall natürlich uns. Wir kamen immer näher, was diesen nicht ganz gefiel. Irgendwann war es ihm zu nah und er verschwand mit der Garnele im Loch. Die Garnele arbeitete demzufolge und der Fisch war der Aufpasser. Das konnten wir an andere Stelle abermals beobachten. Die Zeit verstrich wie so oft Unterwasser ziemlich schnell und es ging folglich zurück aufs Boot.
Der letzte Schorchelspot war unweit entfernt und zu diesem durfen wir wieder vom Boot aus starten. Verglichen zu den anderen Spots war dieser aber nicht so schön. Viele tote Korallen aber dafür ein paar bunte, hübsch anzusehende Fische. Was wir bis dato nicht gesehen hatten, orangefarbene Seesterne mit schwarzen Spitzen auf der Oberseite. Viele Gruppen tummelten sich in dem Gebiet, weswegen wir nach einer Weile wieder zurück zum Boot schwammen. Die zusätzliche Zeit nutzten wir für eine Dusche und packten unsere Rucksäcke. Zum letzten Mittag wurde leckerer Fisch serviert, den wir auf den letzten Kilometer zum Hafen genossen. Ich versuchte in der verbleibenden Zeit verschiedene Dinge zu organisieren. So versuchte ich eine vernünftige Rollervermietung zu finden, was sich ein wenig schwierig herausstellte, auch ein Taxi zurück zum Flughafen (in ein paar Tagen) war für einen schmalen Taler nicht ganz so leicht. Das Taxi zu unserer 16km Unterkunft sollte in der Bootstour inkludiert sein.
Mittlerweile standen wir mit unserem Gepäck wieder am Hafen. Der Plan, Caro fährt mit dem Gepäck zur Unterkunft, während ich mir einen Roller in Labuan Bajo ausleihe und nachkomme. Da stellte sich die erste Schwierigkeit heraus. Die Taxifahrer empfanden den Weg als zu weit und wollten uns ohne Zuzahlung nicht zur Unterkunft fahren. Auf dem Angebot der Bootstour war es allerdings mit drin, weswegen ich nicht einsah hier extra Geld zu bezahlen. Zudem der geforderte Betrag von 500.000 Rp (28,70€) mehr als frech war. Zum Vergleich, bei der Rinjani Tour hatten wir insgesamt fast gleich viel bezahlt und da war das Taxi ebenfalls mit drin. Da gab es keine Diskussion, als der Taxifahrer uns ein und ne dreiviertel Stunde an die Küste fuhr. Hier handelte es sich um 30 Minuten Fahrweg. Mit dem Organisator ging es hin und her. Letztendlich schnappte er sich einen Kumpel, fuhr mit zwei Rollern zum Hafen und sackte Caro und das Gepäck ein. Ich machte mich auf zum ATM und anschließend zur Rollervermietung, mit der ich bereits Kontakt gehabt hatte. Auf einen Preis hatten wir uns noch nicht einigen können und aufgrund der letzten Aktivitäten auf dem Boot hatte ich mit ihm keine spezifische Zeit ausgemacht. Nun stand ich vor einer verschlossenen Tür. Ich wartete eine viertel Stunde aber nichts regte sich. Über Whatsapp ging erst keiner ran aber dann antwortete doch jemand. Er wäre in 10 Minuten da, aber es waren eher 20 Miunten gewesen. Caro ist in der Zeit gut in der Unterkunft angekommen, der Fahrer schickte mir extra zwei Beweisfotos. Ich stand der Weile noch vor verschlossenen Türen. Ein Rollerfahrer kam schließlich mit dem Roller, welchen ich bekommen sollte an. Nachdem der Zustand dokumentiert war, tauschten wir die Plätze und ich konnte ebenfalls in Richtung Unterkunft fahren. Der Weg aus der Stadt war angenehm zu fahren. Im Hinterland war er nicht mehr ganz so gut, immer wieder musste ich tieferen Schlaglöchern ausweichen, während sich die Straße den Berg hinauf schlängelte. Während ich in Labuan Bajo unter der Sonne noch geschwitzt hatte, wurde es in höheren Lagen auf dem Motorrad etwas frisch. Nach etwa 30 Minuten bog ich von der Hauptstraße ab und landeten auf einen ausgefahrenen Waldweg mit größeren Steinen. Caro hatte sich Sorgen gemacht, dass ich so lange gebraucht hatte. Unten bei der Unterkunft war kein Telefonnetz verfügbar, sodass sie meine Nachrichten nicht erhalten hatte. Sie war gerade auf dem Weg zur Hauptstraße, als ich sie abfing. Langsam ging es über den holprigen Weg abwärts bis ich den Roller für heute abstellen konnte. Unsere Unterkunft befindet sich diesmal im Hinterland, mitten im Regenwald. Weiter verzichtet die Unterkunft auf viele Annehmlichkeiten und man ist hier sehr abgeschieden. So gibt es keinen Strom in unserer Hütte, nur eine kleine Lampe. Das Gemeinschaftsbad ist in einem extra Gebäude und sehr offen gestaltet (Sichtschutz hat man). Vieles wird hier selbst angebaut und die Gebäude wurden sicherlich auch selbst errichtet. Wlan und Internet sucht man hier vergebens. Zu unserer Hütte führte eine kleine Holzleiter, die auf unserem kleinen Balkon endet. Hier gibt es lediglich eine flache Unterlage und zwei Kissen. Im Zimmer ist ein großes Doppelbett und vorn ein wenig Platz für die Taschen. Den Nachmittag verbrachte ich mit Schreiben, wozu wir unseren Balkon nutzten.
Da wir uns die Füße vertreten wollten, machten wir uns auf zu einem nahen gelegenen Café. Nahe war es wirklich aber ein paar Höhenmeter mussten wir ebenfalls überwinden. Das Café hatte eine wunderschöne Aussicht mit gerader Sicht auf den Sonnenuntergang. Heute war es teilweise bewölkt, sodass dieser uns ein wenig verwehrt blieb. Außerdem mussten wir halb sieben Uhr wieder zurück zum Essen in der Unterkunft sein. Die Aussicht von dem Café reichte bis zum Meer. Wir essen nur heute und den letzten Tag in der Unterkunft, hoffentlich werden wir hier in den nächsten Tagen einen wolkenfreien zu sehen bekommen. Das lustige, in unserer Unterkunft gibt es gerademal ein weiteres Pärchen, welches die gleiche Idee hatte und die Aussicht bei einem Getränk genoss.
Wir fanden uns 18:30Uhr pünktlich zum angemeldeten Abendbrot im Gemeinschaftsraum ein. Dieser ist ebenfalls sehr einfach und offen gestaltet. Viel wurde mit Holz realisiert, so auch der freihängende Tresen in der Mitte. Das andere Pärchen aus den Niederlanden kam ebenfalls. Isabella und Martin waren dreieinhalb Wochen unterwegs und wir tauschten uns ein wenig über die vergangenen Erlebnisse aus. Die beiden hatten wir bereits auf der Komodotour mal flüchtig gesehen, alle Boote sind ja circa die gleiche Route gefahren. Ein wenig später wurde das Essen auf dem Tresen serviert. Sehr schön angerichtet und lecker zudem, genossen wir verschiedene Speisen wie, Tempeh, Tofu in Sojasoße, Curry mit Seegras und ein paar andere Kleinigkeiten. Wir saßen mit den beiden noch eine ganze Weile zusammen, ehe wir müde vom Tag in unseren mit Stroh gedeckten Hütten verschwanden.Read more

































































































































































































































