Peru

December 2023 - January 2024
Es geht von Frankfurt über Madrid nach Lima. Von dort nach Nazca, Cusco und Iquitos. Auf dem Rückweg ein Shortstop in Quito (Ecuador). Read more
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  • Day 1

    Iberia Business Stories

    December 28, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 0 °C

    Eine Analyse des Flugs nicht ganz ohne voreingenommen zu sein, da mir ja diverse Vergleiche vorliegen.

    Aber vorweg: Ich wollte nach 1 Stunde wieder umkehren. Turbulenzen wie bescheuert ca. 2h lang. Das Ganze über Spanien und Portugal bis auf den Arlantik.

    Zum Start hat der Captain noch stolz verkündet, dass es kein Wifi auf diesem Flug geben wird, da leider defekt. Super.

    Weiter über dem Atlantik kehrte jedoch Ruhe ein und es gab endlich Essen. Zunächst ein Oliven-Gang mit einem 2015er Rioja.

    Danach gabs den absoluten Kracher, nämlich als Vorpeise Vitello Tonato mit leicht abgeflämmtem roten Thunfisch. Man konnte ihn beim Schneiden noch bellen hören (oder was Thunfische machen). Geschmacksexplosion und bei den Vorspeisen in jedem Fall Sterneniveau.

    Der Lachs als Hauptgang war da aber gebraucht hätte ich den nicht. Im Flugzeug wird leider Lachs zu durch und damit viel zu trocken. Hier hab ich leider falsch entschieden.

    Zum Nachtisch Eis. Kann man nix falsch machen. Aber mit Erdbeere und einem kleinen Schokoladenkunstwerk in jedem Fall ein schöner Abschluss.

    Als Digestif gabs leider keinen Madeira, obwohl es sich von der Geoposition geradezu angeboten hätte. Waren wir doch just in diesem Moment über der portugiesischen Enklave mitten im Atlantik. In der Zwischenzeit wurden noch allerlei Kleinigkeiten und Kaffee gereicht. Man hatte wirklich das Gefühl die wollen gar nicht mehr aufhören. Dabei war ich echt müde. Jetzt noch ne Katze auf der Decke und ich wäre sofort weg gewesen. Kurz vor der Landung gabs dann nochmal Schönen Ibericoschinken mit Anchovis.

    So, damit hätte man also eigentlich schlafen können. Zu erwähnen ist allerdings noch, dass die Toilette lieblos ohne jegliche Pflegeprodukte oder Blumen daher kam. Kennt man eigentlich anders aus der Business Class. Wenigsten ein Parfüm darin, dass man mal was anderes riecht als die stickige Flugzeugluft. Aber das sind Randnotizen, die einem halt auffallen, wenn man schon zig mal in der BC geflogen ist. Ein nicht funktionierendes Wifi, teils bereits völlig kaputte Abtrennungen, nicht funktionierende Ladebuchsen usw. sind einfach ein Organisationsverschulden. In Wartung wird hier im Innenraum wohl nicht viel investiert.

    Die absoluten Highlights eines A350 wie etwa eine Bar, digital abzudunkelnde Fenster (damit entfallen normalerweise die Schiebeklappen), Ambientbeleuchtung um den Flug angenehmer zu machen, Luftbefeuchtung und die sagenhafte Kameratechnik fehlten leider allesamt. Aber man kennt das ja von Auto. Die Basisausstattung ist deutlich günstiger.

    Aber das Personal war super. Sehr freundlich und zuvorkommend. Am Ende ist der Purser sogar nochmal zu jedem hingegangen und hat gefragt ob man irgendwas verbessern könnte. Und dieser A350… Man hört nur ein leises Schnurren. Die Triebwerke sind wirlich super leise.

    Service 5/5
    Ausstattung 3/5
    Essen 4/5
    Wartung 2/5

    Die stimmungsvollen Bilder zeigen übrigens Madrid im Dunst des Nachmittags.
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  • Day 1

    Madrid

    December 28, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 1 °C

    Nach einem sehr unbequemen Flug in der engen Nussschale einer Embraer (wenigstens gab’s Carpaccio) heißt es in Madrid einen ziemlich langen Weg vom Domestic ins International Terminal zurückzulegen. Wirklich angenehm über Madrid zu reisen ist das nicht. Das können viele andere Airports besser.

    In der Lounge angekommen gabs jede Menge spanische Spezialitäten (tapas) und erlesene Rotweine (vino tinto).

    Grosses Plus: Von der Lounge aus hat man besten Blick auf eine der vier Lande- und Startbahnen und kann von hinten den ganzen Fliegern beim Starten zusehen.

    Funfact: Frankfurt 7 und Madrid 1 Grad

    In Spanien geht es natürlich bereits los und es ist nur das erste von drei Ländern in denen die Amtssprache Spanisch ist. Zeit wieder zu üben wann man mucho und muy sagt (beides heißt viel) und wann man ser und estar sagt (beides heißt sein). Und da man auf Spanisch die Sprachen als las idiomas bezeichnet und ein Idiom so etwas wie eine eigentümliche Wortschöpfung oder Sprache im eigentlichen Sinne bedeutet, kann ich mich beruhigt zurücklehnen, da mein eigentümliches Spanisch sozusagen in significatio des Pudel’s Kern trifft.
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  • Day 1

    Im 350 angekommen

    December 28, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 7 °C

    Platz 1c also ganz vorne. Das heisst nah an den Toiletten, als erstes Essen und der Notausgang ist auch nicht weit.

    Die Klasse ist neuester Bauart, wirkt aber irgendwie trotzdem altbacken. Einen Welcome-Drink und die Karte gabs sofort.

    Am Platz ist so viel Stauraum, dass man einen Trolley problemlos dort platzieren kann.

    Nun sind wir alle auf den Flug gespannt.

    Die Karte klingt jedenfalls schonmal echt gut.
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  • Day 1

    Auf nach Peru

    December 28, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 7 °C

    Es geht von Frankfurt über Madrid mit dem A350 von Iberia in der brandneuen Business Class nach Lima.

    Der grobe Plan ist Lima - Nazca - Cusco - Iquitos - Quito (Ecuador) und zurück.

    Nach den Azteken und den Maya geht es also 4 Wochen in das Reich der Inka.

    Peru sagt man das leckerste Essen Südamerikas nach und dort soll es generell im weltweiten Vergleich eine der Top Küchen geben.

    Zwischen Panflötenklängen und Cocablättern erwarten mich diesmal sagenhafte Orte wie Machu Picchu, die sagenumwobenen Nazca-Linien. und das Tor zum Dschungel in Iquitos.

    Vamos a ver. La gente estan esperando el alemán!

    Der 2. Flieger des Tages. Na wenn das mal kein früher Vogel ist.
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  • Day 2–9

    Ankunft in Lima

    December 29, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 21 °C

    Da bin ich also jetzt auch in Peru und seiner Hauptstadt Lima.

    Mit etwa 10 Millionen Einwohnern an der Ostküste Südamerikas direkt am Pazifik gelegen. Hier in Peru trifft sich der Pazifik mit den Anden und später mit dem Amazonas. Mit dem Titikaka See ist hier eins der größten stehenden Gewässer in einer unvergleichbaren Höhenlage zu finden. Mit Stätten wie Puma Punku, Machu Picchu und Nazca gibt das Land ebensoviele Rätsel auf wie es zum Träumen und Geschichten Ausdenken einlädt (Woher kommt das alles, was war hier vorher, finde ich auf meiner Reise El Dorado???)

    Wie jedesmal überkommt mich eine große Demut, wenn ich mal wieder ein besonderes neues Land sehen darf. Es fühlt sich wirklich sehr behrührend an den Fuß zum ersten Mal auf neuen Boden zu setzen. Weder werde ich hier missionieren noch konquistieren. Aber ich fühle mich trotzdem wie ein Seefahrer der laut „Land in Sicht“ ruft.

    Mich führt es zunächst in den Stadtteil Miraflores (bedeutet: „Schau die Blumen“), welcher sowas wie der Hotspot in Lima ist. Dort im Hotel heißt es erstmal entspannen und erst wenn ich Lust hab gehts auf Entdeckungsreise. Denn eins muss klar sein. Ich hab kein Stress. Ich muss nichts lernen oder weiter an einer Dissertation arbeiten. Zum ersten Mal seit ca. 8 Jahren hab ich nur eine Aufgabe: Relaxen. Unwirklich, aber wahrer Luxus.
    Apropos Luxus… Whirlpool und Sauna im Hotelzimmer sind schon ziemlich selten. Aber wirklich schickes Hotel.

    Neben Inka Kola (mein Gott wie lecker) gibts Lomo Saltado und Arroz Chaufa de Pollo. Beide Gerichte ein absoluter Kracher.
    Ausserdem gabs Ceviche (Das Nationalgericht) und Leche de tigre (Tigermilch), was ähnlich wie Ceviche ist nur viel salziger und wie eine Art Suppe kalt serviert. Beides absolut mega. Dabei Muscheln und Pulpo.
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  • Day 3

    Centro Historico und Brunnen der Seelen

    December 30, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 27 °C

    Es ging zu einer Erkundungstour in die historische Altstadt von LIMA. Dort gibt es alte, historische Gebäude und einen starken Kolonialstil zu sehen. Mein Weg sollte mich zu der Basilika de Francisco führen. Zum Brunnen der Seelen…

    Zunächst ging es aber über den Kennedy Park. Dieser ist sehr nah an meinem Hotel gelegen und hat eine lustige Geschichte. Man sagt, vor vielen Jahren hatte der Park ein Rattenproblem. Man brachte eine größere Anzahl Katzen in den Park, um der Ratten Herr zu werden. Nachdem das Rattenproblem gelöst war, sind die Katzen einfach dageblieben. Interessanterweise sind die Katzen alle sehr zutraulich, die alle ihre eigene Ecke zu haben scheinen. Und überall steht auch Wasser für die Tiere. Die Besucher des Parks kümmern sich alle in irgendeiner Form rührend um die Tiere. Alle streicheln die Katzen und sind total begeistert von den kleinen Fellbewohnern

    Die Hälfte der Strecke (10 km entfernt) legte ich per Fußmarsch zurück, da zwischen dem Park und der historischen Altstadt einige Inka Ruinen zu betrachten waren. In Lima sind diese alten Ruinen mitten in der Stadt zu finden und beide Ruinen, an denen ich vorbeigelaufen bin, waren einmal mehr pyramidenartig. Es wirkt tatsächlich etwas unwirklich, in dieser riesigen Stadt plötzlich alte Pyramiden stehen zu sehen.

    Da bereits die Zeit etwas fortgeschritten war, habe ich mich dann nach etwa 5 km für einen Uber entschieden und bin zur Basilika gefahren.

    Auf dem Weg konnte man das Chaos, das auf dem Weg zur Altstadt entstand spüren. ein brutaler Verkehr, und mein Fahrer ermahnte mich, mein Telefon festzuhalten, da es nun durch gefährliche Gegenden ginge. Offenbar eine weise Entscheidung hier nicht weiter zu laufen.

    In der Basilika angekommen, schloss ich mich für 20 Sol Eintritt, was in etwa fünf Euro entspricht einer amerikanischen Gruppe an. Man merkte bereits, bevor die Tour losging, die ein etwa 1,40 m großer Peruaner auf Englisch, beziehungsweise so etwas wie Englisch, hielt, dass alle nur eines wollten in die Katakomben.

    Eben jene Katakomben sind genau das, was diese Basilika zum Anziehungspunkt des Zentrums schlechthin machen. Was es hier zu sehen gibt, habe ich bislang auf noch keiner Tour erlebt, denn man berichtet in den Katakomben sind die knöchernen Überreste von in etwa über 20.000 Menschen zu finden. Das Highlight bildet hier der so genannte Brunnen der Seelen, in dem viele viele Meter tief Knochen übereinander gestapelt sind und der Brunnen mit einem Kreis aus Röhrenknochen und Schädeln dekoriert ist. Zweck? Nun früher war es der Wille der Menschen, dass die Knochen in der Basilika landen, den Friedhof wollte man mit seinen sterblichen Überresten meiden.

    Zugegeben, das war sehr morbide, allerdings auch sehr beeindruckend und mit den Klängen der Kirchenorgel im Hintergrund, da gerade Messe war, war das ein sehr echtes und für alle tief greifendes Erlebnis.

    Da allerdings die Tour sehr lange gedauert hat, war ich ziemlich am Ende und schaute mir nur noch kurz die Kathedrale und den Hauptplatz von LIMA an, wo es allerlei schöne Gebäude zu sehen gab. Aber nun reicht es auch. Nichts wie zurück ins Hotel.
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  • Day 4

    Jahreswechsel 23/24 und Feueralarm

    December 31, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 26 °C

    Der Jahreswechsel war recht unspektakulär. In der 10 Millionen Metropole ist Feuerwerk verboten und die Leute hier feiern den Jahreswechsel eher besonnen. Es wird zwar illegales Feuerwerk am Strand gezündet, jedoch ist das nichts was man von einer Großstadt kennt. Und ehrlich: der Maẞstab Rio ist ohnehin ein Problem.

    Vorher noch einige Bilder der historischen Altstadt und ein Wachteleierstand. Huevitos. Was es hier nicht alles gibt…

    Zum Jahreswechsel gabs Picarones (der peruanische Donut mit Honig), Anticuchos (klassischerweise Rinderherzen), gefüllte Teigtaschen mit Rindfleisch, Hähnchen usw..

    Am nächsten Morgen, nach meinem täglichen Saunagang, war ich quasi startbereit für ne Tour zur Küste. Ganz entspannt, keine Hektik. Dachte ich. Plötzlich Feueralarm im 15. Stock des Hotelhochhauses. Ich ging auf den Gang und wurde von einer Putzfrau auf Spanisch beruhigt, dass das wahrscheinlich nur ein Fehlalarm sei…. Nicht zu fassen. Ich packte also wie im Video zu sehen zügig meine wichtigsten Sachen und bin die Evakuierungstreppe herabgegangen. Ich habe mir zu eigen gemacht immer als erstes zu schauen wo diese Treppen in solchen Hochhäusern sind. Das sollte sich diesmal das erste Mal bezahlt machen. Unten angekommen fragte ich bei der Rezeption mach ob alles ok sei. Dort war man fröhlich und meinte die Küche habe den Feueralarm versehentlich ausgelöst. Ich war erleichtert, klar. Aber ich war der einzige Mensch in diesem Hotel, der aufgrund des Feueralarms eine Evakuierung durchführte. Das ist extrem erschreckend. Brennts wirklich gibt es hier viele Tote, weil es niemand ernst nimmt. Brennts nicht geht man einfach wieder hoch. In der Medizin sagt man: „Better safe than sorry.“
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  • Day 5

    Küste von Lima, letzte Tage vor Nazca

    January 1 in Peru ⋅ ☁️ 24 °C

    An der Küste von Miraflores traf ich auf den 72-jährigen Lukas, der mich hochsympatisch und entspannt auf Spanisch ansprach. Er komme aus dem Norden Perus alle drei Monate nach Lima. Wir haben uns tatsächlich recht lange unterhalten. Er erzählte mir was er so macht und zeigte irgendwann auch Bilder. Er kümmert sich ehrenamtlich um Waisenkinder im Norden Perus. Er trampt dann die 30 Stunden Fahrt nach Lima und hält sich hier auf um in Miraflores Kunsthandwerk zu verkaufen. Heute hat er aber einfach nur mal den Tag am Strand verbracht. Er fragte mich überhaupt nicht nach Geld dennoch fand ich seine Arbeit sehr bemerkenswert und entschied mich ihm zum Abschied 50 Sol zu geben (etwa 12,50 Euro), weil ich seine Arbeit unglaublich wichtig finde. Denn so wie er mir das erklärt hat, unterstützt der peruanische Staat seine Arbeit nicht, sondern das Essen für die Waisenkinder, um die er sich kümmert, muss er verdienen und wenn man die Bilder gesehen hat von seiner Arbeit, dann ist das zunächst einmal schwer zu glauben, was er da tut und wie ein soziales Netz in diesem Land funktioniert. Ich wollte überhaupt keine Gegenleistung für das Geld, dennoch war er total dankbar und hat mir abgerungen, wenigstens eine Kleinigkeit als Erinnerung mitzunehmen. Somit habe ich nun einen kleinen Löffel mit einem Alpaka obendrauf. ehrlicherweise eine schöne Erinnerung. Wir haben uns auch zusammen noch ein wenig die Gleitschirmflieger angeschaut und ich ging meines Weges. Sicherlich eine der besseren Investitionen.

    Die großen Parks an der Küste sind wirklich schön angelegt und sie sind ein riesiger Treffpunkt für die Einwohner der Stadt.

    Auf dem Rückweg ging ich nochmal im Kennedy-Park vorbei und gesellte mich zu einer großen Menschenmenge, die im Kreis saßen. Es lief peruanische Musik und eine handvoll Menschen tanzte fröhlich ins neue Jahr hinein. Die Menschen die tanzten wechselten immer mal wieder und man merkte den Peruanern an, wie sie gerade den ersten Tag im neuen Jahr genießen.

    Ein schöner Markt in Lima stand auch nochmal auf dem Programm. Riesige Zimtstangen, Kakaofrucht und jede Menge rohes Meeresgetier.

    Das wars mit Lima. Ab jetzt heißt es Expedition. Erster Teil: Lima-Nazca in etwa 7 Stunden. Von dort aus mit dem Kleinflugzeug über die Nazca-Linien, ein Tag Aufenthalt und dann weiter nach Cusco (15 Stunden mit dem Bus) auf 3500m Höhe.
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  • Day 8

    Inka Plaza auf nach Nazca

    January 4 in Peru ⋅ ☁️ 26 °C

    Auf einem Indian Market mit allerlei peruanischem Tinneff, verweilte ich kurz vorm Verlassen von Lima um, um nochmal zu sehen was hier so feilgeboten wird. Von Alpakas in allen Größen als Stofftier über die klassische Panflöte bis hin zu allerlei bunten Tüchern und Mützen, damit man auch im Bereich der Anden und deren Kälte überleben kann. Der Markt war riesengroß. Jedoch kaum mit Besuchern gefüllt, so dass ich mir die Frage stelle, ob hier überhaupt irgendjemand etwas verdient, da auf 500 Händler nur gefühlt zehn Besucher kamen. „Hola caballero lindo adelante.“ hieß es an jedem Stand. Etwas stressig aber so ist das auf diesen Märkten. Jeder versucht ein paar Sol zu verdienen. Es ist 12.45 und mit läuft die Brühe herunter. Noch 2 Stunden und mein Bus Richtung Nazca geht. Und danach wirds luftig. 3.500 Meter. Und 5000 Meter am Montana de siete colores. Mal gespannt ob die Coca-Blätter wirklich gegen die Höhe helfen.Read more

  • Day 9

    Nazca-Linien. Tim in Gefahr Teil 2

    January 5 in Peru ⋅ ☀️ 34 °C

    In der peruanischen Wüste um Nazca existieren etwa 1500 Geoglyphen. Die Landschaftsbilder haben teils eine Ausdehnung von mehreren Kilometern und sind nur aus der Luft sichtbar. Da die Paracas-Kultur (vor 2000-3000 Jahren) als Urheber gilt, sind diese somit mehrere tausend Jahre alt. Die Paracas Kultur ist auch bekannt für Mumifizierung und deformierte Schädel. Der eigentliche Wahnsinn ist jedoch medizinisch, dass die Schädel häufig keine Sutura sagitalis (Pfeilnaht) aufweisen. Diese in den ersten zwei Lebensjahren verknöchernde Naht fehlt und somit kann die Verformung der Schädel nicht von einer Manupilation mittels Binden stammen. Diese Turrizephalie (Turmschädel) widerspricht der bisherigen Erkenntnis unserer Evolution und Genetik stark.

    Aber zurück zu den Linien. Bekannte Figuren sind: Der Kolibri, der Affe oder der Astronaut.

    Die Geoglyphen sind UNESCO Weltkulturerbe.

    Aber die spannendste Frage ist: Wieso werden vor mehreren tausend Jahren riesige Scharrbilder erstellt, die die Zeit überdauern und die nur aus der Luft sichtbar sind. Erich von Däniken behauptete hinsichtlich der Paracas-Kultur einen starken Hinweis auf die sog. Präastronautik. Kann man völlig verrückt finden oder nicht. Eine spannende Vorstellung ist es in jedem Fall.

    Eine kleine Stadt in der peruanischen Wüste. Dort angekommen lief ich den Weg zum Hotel mit zwei Koffern. Keine gute Idee, denn es war dunkel und ich musste meine Koffer die letzten 200m über Schotter schleifen. Schrecklich bei ca. 30kg.

    Ich ging zügig zu Bett, denn am nächsten Morgen hieß es gegen 11 Uhr Check out und um 12 Uhr zum Flugplatz.

    Am Flugplatz erwartete mich eine gutgelaunte spanisch-sprachige Gruppe und zwei nette Piloten. Wir machten Fotos, bekamen eine kurze Einweisung und Kopfhörer. Ready to take off.

    Nach wenigen Minuten war mir klar, dass das eine dumme Idee war. In der Hitze von Nazca mit dieser kleinen Maschine (8 Sitze, einmotorig) war das erwartbar turbulent.

    Wir flogen über die ersten Linien und der Pilot kippte die Maschine einmal 90 Grad nach links und dann erneut wieder rechts. So konnte jeder sein Foto machen. Die Figuren auf unserer Karte zählten die Zahl 12. Oh mein Gott. 12 Figuren bei diesen Turbulenzen… Ich ahnte wie es mir bald gehen würde.

    Den Astronauten habe ich noch gut fotografiert aber bereits bei Affe und Kolibri (Figur Nummer 5 und 6) war ich voller Todesangst und konnte nur noch verusuchen Ohnmacht und Erbrechen zu unterdrücken. Was ich nicht wusste, war dass hinter mir ein Kolumbianer bereits mehrfach bewusstlos geworden war und stark hyperventilierte. Warum? Nun… Unfassbar wackelnde kleine Maschine, Turbulenzen wie irre und dann 90 Grad gekippte Schleifen. Das Ganze eine Stunde.

    Ich rechnete schon nicht mehr mit einer lebenden Ankunft. Dann ging es schnell wir sanken ruckartig, setzten auf und ich war schweißgebadet und zitternd zurück am Boden. Einer der Piloten drückte mir mein Zertifikat in die Hand. Ein T-Shirt mit „überlebt“ wäre angemessen gewesen.

    Es ging mir besser und ich bemerkte den Zustand meines Mitpassagiers. Dieser hyperventilierte noch immer. Ich konnte hier zum Glück schnell Abhilfe schaffen und dachte mir umgehend: Nie wieder Kleinflugzeug und was hab ich mir dabei eigentlich gedacht.

    Randnotiz: 2022 stürzte ein solcher Flieger in die Linien: 7 Tote. 2015 gabs 5 Tote usw. Das Auswärtige Amt rät von diesen Touren ab. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering aber es ist nicht nur gefühlt gefährlich. Mir macht es jedenfalls keinen Spaß Angst zu haben. Ich habe die Linien nun gesehen Nochmal würde ich es nicht machen.
    
Dafür war meine nächste Tour in Nazca Weltklasse und hat unfassbaren Spaß gemacht.
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