Wir sind Jasmin und Tim aus der Schweiz.
Gemeinsam mit unserem Klapfi, einem selbst ausgebauten Renault Trafic, bereisen wir die Welt.
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Schweiz
  • Day 129–130

    Herrington Country Park

    Yesterday in England ⋅ ☁️ 12 °C

    Etwas müder und mit einem starken Bedürfnis, die Toilette aufzusuchen, standen wir morgens auf. 

    Um in der Zeit zu bleiben, assen wir schnell Frühstück und wollten uns schon auf die Weiterfahrt machen. Als Tim das Dachzelt draussen einpackte, sprach ihn unser deutscher Campervan-Nachbar an. Er redete über die Autos und wollte Tim ein paar Details zu unserer 270 Grad Markise fragen. Auch sie haben, das Ehepaar, welches im Camper lebt, den ganzen Camper selbst ausgebaut. Ihrer ist eindeutig grösser als unserer. Sie selbst könnten aus gesundheitlichen Problemen gar nicht mehr in einem kleineren Leben. Als Tim von der Unnötigkeit unserer Markise erzählte, wollte der Mann sie direkt abkaufen. Leider müsse er den gesamten Klapfi kaufen, da für einen Nachfolger die Markise genauso wichtig sein kann. 

    Das Gespräch war spannend, dauerte leider auch seine Zeit. 

    Ihnen ist bisher auch vieles am Auto kaputtgegangen und sie waren froh über nette Werkstätten, die ihnen weiterhalfen. Sie selber bauten den Camper bereits zum dritten Mal um, weil sie immer wieder einen Fehler bemerken. Momentan ist der grösste Fehler, dass alles über den Landstrom angeschlossen ist. Keine Chance auf längeres alleine stehen ohne die Steckdose. 

    Sie erzählten uns auch von ihrem Aufenthalt auf der "Isle of Sky", einer schottischen Insel, die mit einer Brücke mit dem Festland verbunden ist. Sie gehört zu einem der schönsten Orte Schottlands mit einer vielfältigen Landschaft. Wir selbst wollten auch anfangs der Reise gehen, entschieden uns wegen des Stresses dagegen. Sie selbst hatten auf der Insel nur schlechte Erfahrungen gemacht. Sie war komplett überlaufen von Touristen. Keine Chance, irgendwo stehenzubleiben und die Natur zu geniessen. Wenn man stehen bleiben kann, bei Parkplätzen, die man bezahlen muss. Bereits auf der Insel hat es angefangen, für alle Attraktionen Geld zu verlangen, anstelle auf Spendenbasis aufzubauen. Wir fanden es extrem schade, waren aber dankbar für die Information. Vermutlich hätten wir durch diese Erfahrung die "North Coast 500" sein gelassen und hätten so ein wunderbares Erlebnis versäumt.

    Sie schenkten uns sogar noch einen Mückenspray, der vor allem bei nordischen Ländern helfen sollte. Dankend nahmen wir ihn an. 

    Gegen 11:00 Uhr mussten wir uns langsam verabschieden. 

    Wir fuhren nach "Edinburgh" auf einen am Wochenende kostenlosen Parkplatz. 

    "Edinburgh" ist die Hauptstadt von Schottland. Sie ist eine kompakte, hügelige Stadt, welche eine mittelalterliche Altstadt anzubieten hat. Auch "New Town" gibt es bereits in der Stadt, welche mit eleganten Gartenanlagen und modernen Gebäuden ausgestattet ist. Über der Stadt thront das bekannte "Edinburgh Castle". Es gilt als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Schottlands. 

    Die Strassen waren voll und die Gassen genauso vollgestopft. Es war Samstag und die ganze schottische sowie ausländische Bevölkerung nahm es sich zur Aufgabe "Edinburgh" anzuschauen. Wir machten einen einstündigen Spaziergang durch die berühmten Gassen der Altstadt bis hinauf zum Schloss. Leider war es völlig überteuert und auch überfüllt. Man konnte das Schloss mit den ganzen Menschen davor nicht ganz sehen. Zusätzlich war vor dem Schloss eine riesige Tribune aufgebaut, die die Sicht noch mehr verschlechterte. Schnell suchten wir nach kurzer Zeit das Weite. 

    Dass uns die Natur bereits besser gefällt, ist bekannt, aber an einem Samstag in einer Grossstadt war grauenhaft.

    Wir schauten das Schweiz gegen Ungarn Spiel auf dem Weg nach England. 

    In England wurden wir erstmals von einem Regenschauer begrüsst. Es gab erneut keine Grenzkontrolle oder einen Stempel für unseren Pass. 

    In England besuchten wir das "Alnwick Castle". Für uns hatte die Geschichte des Schlosses wenig Bedeutung. Alnwick Castle ist eine Schlossanlage im englischen Alnwick, Northumberland. Es ist nach Windsor Castle der zweitgrösste Adelssitz Englands und der Stammsitz der Familie Percy. Deren Angehörige hatten seit Beginn des 14. Jahrhunderts den Titel eines Earls of Northumberland inne und deren Oberhaupt trägt seit dem 18. Jahrhundert den Titel eines Duke of Northumberland.

    Wir besuchten das Schloss nur, um die Kulisse des Schlosses von aussen zu betrachten und ein paar Videos zu drehen. Das Schloss ist nämlich bekannt für viele Szenen aus den Harry Potter Filmen. Jasmin, welche die Filme jedes Jahr aufs neue mit ihrer Cousine Isabelle schaut, war hell begeistert.

    Auf der Weiterfahrt schauten wir das Spiel Kroatien gegen Spanien.

    Bei einer Raststätte duschten wir noch gratis, um uns endlich wieder frisch zu fühlen. Während des Duschens schaute Jasmin das Kroatien gegen Spanien Spiel fertig. Leider ging es für Kroatien nicht so gut aus wie für die Schweiz. 

    Frisch geduscht machten wir uns zu unserem Stellplatz neben einem Spielplatz in einem kleinen Dorf namens "Penshaw" im "Herrington Country Park".

    Es regnete immer noch und wir kochten im Innern, mit der Gasflasche ausserhalb des Autos, Nudeln mit Tomatensauce. Dazu gab es einen Gurkensalat.

    Tim machte sich an das Video schneiden und Jasmin kümmerte sich um die Tagebucheinträge. Parallel schaute sie noch das letzte heutige EM-Spiel. Auch dieses hatte kein Happy End.

    Um 23:00 Uhr hörte es auf zu regnen und wir gingen schlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Einnahmen des Monats: 40.00 €
    Ausgaben des Monats: 542.10 €
    Tankausgaben: 709.92 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 249.96 km
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  • Day 128–129

    Linlithgow

    June 14 in Scotland ⋅ ☁️ 12 °C

    Durch den aufkommenden Verkehr wachten wir frühmorgens auf. Schnell machten wir uns auf den Weiterweg, um wieder einige Kilometer hinter uns zu bringen. Wir waren nicht schlecht in der Zeit, wollten aber auch, dass es so bleibt. 

    Wir tankten noch für 45.48 Euro für den Literpreis von 1.49 Pounds vor "Inverness". Um keine Zeit zu verlieren, fuhren wir nur durch die Stadt hindurch. Sie ist bekannt für den Fluss "Ness", der in die Gewässer des "Moray Firth" läuft. Zudem ist es die grösste Stadt und das kulturelle Zentrum der Highlands. Sie ist bekannt für die aus dem 19. Jahrhundert stammenden "Inverness Cathedral", die im 18. Jahrhundert erbaute Kirche "Old High St Stephen's" und dem "Victorian Markt", auf dem Lebensmittel, Kleidung und Kunsthandwerken verkauft werden.

    Die Weiterfahrt führte uns zum "Loch Ness". Kurz bevor wir den See erreichten, hielten wir bei einer Einrichtung mit gratis Wasser an. Wir konnten dort kostenlos unser Grau- sowie Schwarzwasser ausleeren und unsere Frischwasserbehälter auffüllen. Zudem gab es gratis Toiletten, die wir auch benutzten. Theoretisch kann man hier Spenden, leider vergassen wir es.

    Beim "Loch Ness", dem zweitgrössten See Schottlands und mit dem grössten Wasservolumen Schottlands, wollten wir für einen Moment anhalten. Der einzige bekannte Parkplatz bei der Burgruine aus dem Jahr 1509 "Urquhart Castle" war bereits vollständig besetzt. Wir fuhren einmal den See rauf und runter und hielten bei einer kleinen Ausbuchtung für kurze Zeit stehen. Die Fotos waren nicht besonders schön, aber wir waren zufrieden. Das Monster werden wir bei unserem Glück sowieso nicht vor die Linse bekommen.

    Den "Glenfinnan Viaduct Viewpoint" besuchten wir als Nächstes. Uns war bewusst, er lag nicht auf dem direkten Weg nach "Edinburgh", hatten ihn aber verpasst, als wir uns in den Norden kämpften. 

    Bei Harry Potter Fans ist die Brücke besonders bekannt. Der berühmte Zug nach Hogwarts fährt über diese Brücke. Das Parkticket kostete 5 Pounds für ein Auto und für einen Camper 10 Pounds. Tim redete mit dem Angestellten und teilte ihm mit, wir werden nur den Preis für ein Auto zahlen. Er war einverstanden. Noch bevor wir zahlen mussten, schenkte uns ein niederländisches Ehepaar ihr Ticket, welches bis 22:00 Uhr gültig war. 

    Ob man es glauben konnte oder nicht, wir waren genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der Zug fährt um 13:20 Uhr über die Brücke und wir sind genau um diese Zeit angekommen. Freudig rannten wir schon fast den Berg hinauf für die beste Aussicht. Als der Zug immer noch nicht kam, riskierten wir es noch höher zu gehen. Der offizielle Ort für das perfekte Video von dem Zug. Wir warteten mit anderen Harry Potter Fans auf den grossen Moment. Die Minuten vergingen und kein Zug beehrte uns mit seiner Anwesenheit. Wir hörten weiter unten englisches Getuschel, dass der Zug heute Nachmittag ausfällt. Enttäuscht, aber froh, kein Geld dafür bezahlt zu haben, suchten wir den Weg zum Klapfi zurück. 

    Im Auto assen wir selbstgemachte Sandwiches und bewegten uns weiter in den Süden. Unser Ticket schenkten wir einer weiteren Person, die am Ticketautomaten stand. Sie freute sich wie ein kleines Kind.

    Für weitere 66.72 Euro tankten wir für den Kurs von 1.44 Pounds pro Liter voll.

    Bei der "St Conan’s Kirk" hielten wir an. Es ist ein Kirchengebäude und wird bis heute noch als solches verwendet. Die Kirche wurde vom nicht professionell tätigen Architekten "Walter Douglas Campbell" erbaut. Er liess die Kirche für seine Mutter erbauen, damit diese einen erleichterten Weg in die Kirche hatte und nicht in die nächste Stadt gehen musste. 1886 war die Kirche nach fünf Jahren Bauzeit fertiggestellt. Zu diesem Zeitpunkt war das Gebäude eher schlicht gebaut. Zwischen 1907 und 1914 erweiterte er das Gebäude. Nach seinem Tod wurde der Bau bis 1927 von seiner Schwester weitergeführt, die in diesem Jahr verstarb. Bis 1930 wurde das Gebäude ganz fertig gebaut.

    Der Architekt selbst liess sich in der Kirche begraben. Er hatte viel übrig für Theatralik und baute für seinen Grabstein eine Statue, die genau gleich aussah wie er. Zusätzlich baute er in der Kirche eine sternförmige Aushöhlung, die jeden morgen die ersten Strahlen der Sonne auf seinen Grabstein hineinlässt. 

    Eines musste man ihm aber lassen, das Gebäude war wirklich wunderschön und einzigartig. Sowohl von innen als auch von aussen war das Gebäude sehr detailliert gebaut. Mit den dunklen Steinen hatte es wie eine Grosszahl der schottischen Häuser einen ganz besonderen Charme.

    Wir spendeten 5.72 Euro für die Kirche.

    Um das heutige EM-Eröffnungsspiel nicht zu verpassen, fuhren wir in eine kleinere Stadt namens "Linlithgow", um in einem Pub das Spiel mitzuverfolgen. Wir hatten zu grossen Respekt in "Edinburgh" zu schauen, da wir keine Ausschreitungen miterleben wollten. Durch das Schlafen im Auto vermeiden wir gerne Stellplätze in grösseren Städten.

    Bei einer bereits herausgesuchten Bar mit Essensangeboten teilte uns zu unserem Bedauern der Türsteher mit, dass bereits alle Plätze belegt seien und sie keine neuen Gäste aufnehmen. Wir waren irgendwo durch auch froh, weil sich hier nur viel zu stark geschminkte Britinnen oder halbstarke Briten befanden. Bei der Frage, ob er eine andere Bar in der Nähe kenne, verneinte er und fragte einen der Gäste. Dieser erklärte uns mit dem stärksten schottischen Akzent etwas. Dankend und planlos liefen wir die Strasse weiter.

    In der "Platform 3" Bar wurden wir fündig. Bisher hatten wir nur drei Minuten vom Spiel verpasst. Wir suchten uns zwei Stühle zusammen und hockten uns vor einen belegten Tisch, die uns den Platz gewährten. Tim bestellte sich ein Bier und Jasmin bekam einen gespritzten Weisswein. Es kostete uns 13.69 Euro.

    Das Spiel war Schottland gegen Deutschland, welches die Deutschen schlussendlich 4 zu 1 gewannen. Obwohl ein paar Schotten die Bar verliessen, blieb der grösste Teil bis zur letzten Minute sitzen. Als dann das einzige Goal, die Lage war bereits hoffnungslos, fiel, freuten sich die Schotten überschwänglich. Sie machten selber Witze, dass die Schotten das Spiel jetzt gewinnen werden. Es war schön mit anzusehen, dass die Schotten wussten, sie verlieren, aber trotzdem mit vollem Herzblut hier sitzen und mit eiferten. 

    In der Halbzeit nahmen wir noch einmal je ein Bier und Jasmin bestellte beim Barkeeper das wenigste dunkle Bier. Er gab ihr sogar eine Kostprobe. Für die beiden Biere zahlten wir 11.89 Euro.

    Nach dem Spiel verliessen wir vom Hunger geplagt die Bar. Wir suchten das einzige geöffnete Restaurant der Stadt auf.

    Im "Golden Chip Linlithgow" holten wir uns Mozzarella-Sticks, Pommes Frites und zwei Chicken Burger mit Käse für 21.89 Euro. Als Tim sich nach dem Menü erkundigte, welches aus Burger und Salat bestehe, erklärte die junge Dame, was ein Salat sei. Als sie mit dem Satz anfing, Salat sei etwas Gesundes, unterbrachen wir sie. Sie hat offensichtlich nicht verstanden, dass wir gerne wüssten, was in diesem Menü mit Salat genau gemeint ist. Am Ende verrechnete sie uns noch 2 Pounds zu viel, zahlte sie uns nach unserem Reklamieren wieder aus. Für sie wirkte es als normal, mal etwas zu viel zu verrechnen. Vielleicht war sie auch völlig überfordert, da sie eher neuer in ihrem Job wirkte.

    Die Sonne war bereits untergegangen, aber der Himmel leuchtete zu dieser späten Stunde immer noch in einem sanften blau. 

    Im Auto assen wir hungrig unsere gekaufte Ausbeute. 

    Die Burger hatten ausser dem Käse und Fleisch weder eine Sauce noch Salat drin. Die Pommes waren viel zu stark frittiert und somit gummig und weich. Die Mozzarella-Sticks waren die einzigen geniessbaren. Wir holten noch Ketchup, Mayonnaise und Samurai Sauce aus dem Kühlschrank. 

    Gesättigt waren wir auf jeden Fall, glücklich eher weniger und die Angst vor den Verdauungsproblemen bestand bereits.

    Im Pyjama gekleidet, suchten wir nur noch das Bett auf.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 53.19 €
    - Ausflüge: 53.19 €
    Einnahmen des Monats: 40.00 €
    Ausgaben des Monats: 542.10 €
    Tankausgaben: 709.92 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 399.93 km
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  • Day 127–128

    Munlochy

    June 13 in Scotland ⋅ ☁️ 15 °C

    Bevor wir einen der nördlichsten Punkte vom Vereinigten Königreich erreichten, besuchten wir einen "Lidl". 

    Für 19.10 Euro kauften wir neue Früchte für das Frühstück, 1 kg Joghurt, Aufschnitt und andere Lebensmittel, die uns ausgegangen waren. 

    Der eigentliche nördlichste Punkt von der Insel ist "Northernmost Point of Mainland Great Britain". Irgendwie übersahen wir diese Markierung und fuhren dort sogar vorbei zum "Duncansby Head Lighthouse", den wir als nördlichsten Punkt markierten. Wennschon ist er der nordöstliche Punkt der Insel. 

    Wir hatten einen exzellenten Blick auf die Insel oberhalb des Festlandes, welches genauso noch zu Schottland gehört. Durch den nördlichen Aufenthalt blies der Wind sehr stark und kalt. 

    Das Positive an diesem sehr nördlichen Aufenthalt war die Chance, "Puffins" zu sehen. In den reichlichen Rezessionen hatten wir bereits mehrmals den Begriff lesen können. Wir hofften auf das Beste.

    Wir bewegten uns Richtung Süden entlang der steilen Klippen. Immer wieder blieben wir stehen, um einen Blick auf die nistenden Vögel in den steilen Felswänden zu ergattern. 

    Wir entdeckten "Trottellummen". Sie gehören wie die "Puffins" zu den Alkenvögeln. Sie halten sich nur zur Fortpflanzungszeit an Land auf und sind die grössten der Alkenvögel. Ihren Namen bekamen sie wegen ihres trottelmässig anmutenden Ganges, welchen sie durch das Laufen auf den Fusswurzeln haben. 

    Um auch endlich "Puffins" zu sehen, liefen wir der steilen Klippe weiter entlang. Immer wieder blieben wir stehen, um die Klippe hinunterzublicken oder auf den einzelnen Felsen, die alleine im Meer wie Felsnadeln standen, abzuscannen. Wir entdeckten jede Menge Tauben, Möwen und "Trottellummen". Von "Puffins" gab es weit und breit keine Spur. 

    Da wir erst wieder wegfahren wollten, wenn wir welche gesehen hatten, fragten wir ein jüngeres Paar, welches mit sehr grossen Kameras ausgestattet war, ob sie welche gesehen hätten. Sie erklärten uns, dass sie ganz am Anfang des Weges einige auf einer der Felsnadeln entdeckt hatten. 

    Wir mussten für einen Moment lachen und nahmen unsere Beine in die Hand, um alles in Windgeschwindigkeit wieder zurückzulaufen. Die Angst, dass die "Puffins" genau dann einen Ausflug starten, wenn wir bei ihnen ankommen, war zu gross.

    Tatsächlich entdeckten wir so gut wie auf der Spitze des Steines vier Stück. Sie waren schwierig zu erkennen ohne Fernglas, wenn man sie aber einmal registrierte, verlor man sie nicht mehr so schnell aus dem Blick. Mit ihren orangen Füssen und dem bunten Schnabel waren sie eine Erscheinung für sich selbst. Wir schauten ihnen eine Weile zu, als es Zeit wurde, aufzubrechen.

    Im Auto rief Isabelle, Jasmins Cousine, an und Jasmin war die nächsten Stunden in einem Telefonat verwickelt. Tim fuhr uns derweilen in den nächsten "Lidl", um noch die vergessenen Äpfel und Kräcker von heute Morgen zu organisieren. Leider gab es keine Kräcker, dafür kaufte er zwei Brezeln für den morgigen Tag. Er bezahlte 5.37 Euro für die wenigen Lebensmittel. Für sich selbst kaufte er noch Süssigkeiten für 1.59 Euro. Grauenhaft, wie gesunde Lebensmittel so viel mehr kosten können.

    Tim fuhr uns weiter in den Süden und hielt erst wieder beim "Dunrobin Castle & Gardens" an. Jasmin telefonierte noch zu Ende, als wir gemeinsam zum Schloss liefen. Der Preis des Einlasses war 14 Pounds pro Person, was für uns zu teuer war. Das Schloss ist das grösste Wohngebäude in den nördlichen Highlands mit 189 Zimmern. Es ist der Stammsitz des Clan Sutherland und war einer der mächtigsten Clans. 

    Wir schossen ein paar Fotos von draussen und fuhren weiter. 

    Der "Chanonry Point" besuchten wir als Letztes in der Stadt "Fortrose". Sie befindet sich auf der Halbinsel "Black Isle". Auf dem Weg auf die Insel hatten wir uns verfahren, da Google Maps uns auf eine Fähre anstelle der Brücke bringen wollte. Die Preise lagen bei 15 Pounds für das Auto + Fahrer und je 5 Pounds pro Erwachsener. Wir drehten direkt wieder um und nahmen die Brücke. 

    Die Bucht ist bekannt um "Flaschennasendelfine" oder auch "grosse Tümmler" zu sehen. Er ist ein hellgrau gefärbter Delfin mit einer helleren Körperunterseite. Sie haben eine kurze, rundliche Schnauze, die eine bauschige Flaschenform aufweist. 

    Die Delfine befinden sich hier gerne zum Jagen, da hier der Meeresweg zwischen dem Festland und der Insel sehr eng ist. Weil die Lachse und andere Fischschwärme auch durchschwimmen müssen, warten die Delfine bereits vor Ort und können einen Fisch nach dem anderen fangen ohne grosse Anstrengung. Dadurch, dass Delfine Luft brauchen, kommen sie circa alle drei Minuten an die Oberfläche.

    Wir beobachteten die Delfine zusammen mit einigen anderen Menschen, vor allem Touristen und Hobbyfotografen. Immer wieder tauchten sie auf und auch einen kleinen Delfin konnten wir an der Seite des grossen Delfins ausmachen. Es war schön, die Tiere von einer geringen Distanz beobachten zu können, ohne in ihren Lebensraum einzudringen. Eine Robbe sahen wir einmal auch kurz auftauchen.

    Nach einer weiteren kurzen Strecke erreichten wir den heutigen Stellplatz. Er war eine Ausbuchtung an der Hauptstrasse, auf der mehrere Camper Platz hatten. Nicht der idealste Ort, wird aber für eine Nacht völlig ausreichen. Bisher standen nur zwei andere Camper hier und wir gesellten uns in die Mitte.

    Zum Abendessen gab es Nudeln mit dem restlichen Lachs sowie Rahm. 

    Obwohl wir die letzten drei Folgen GNTM verpasst hatten, schauten wir das heutige Live-Finale. Dazu gab es Mikrowellenpopcorn aus dem Kochtopf und Cookies. Wie erwartet war das Finale unangenehm und fremd schämend, aber auch sehr unterhaltsam.

    Mit dem Ende der GNTM-Folge gingen wir schlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 29.20 €
    - Lebensmittel: 24.47 €
    - Haushalt: 4.73 €
    Einnahmen des Monats: 40.00 €
    Ausgaben des Monats: 488.91 €
    Tankausgaben: 597.72 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 299.89 km
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  • Day 126–127

    Thurso

    June 12 in Scotland ⋅ ☁️ 11 °C

    Ausgeruht mit Schlafbrille und Ohropax, standen wir um 08:00 Uhr auf. Die Strasse war bereits wieder viel befahren und wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen am "Loch Assynt". Wir fanden eine Bank, auf der wir in einem Eiltempo das Frühstück hinunterschlangen. Es war einfach viel zu kalt, um gemütlich zu frühstücken.

    Im Auto zog sich Jasmin ihre Wintermütze, Wanderschuhe und ein Thermooberteil an. Bereit, wieder in die unangenehme Kälte hinauszutreten, ohne direkt wieder in das Warme verschwinden zu wollen. 

    Wir fuhren die wenigen Meter zurück zum "Ardvreck Castle" und parkten auf den gratis Besucherparkplätzen. Es war so schön, in einem Land zu sein, das so gut wie nur auf Spendenbasis Touristenattraktionen anbot. Wir hofften, dass es auch weiterhin in diesem Land so bleibt.

    Danach ging es weiter an der "North Coast 500" entlang. Die Aussicht war immer noch sagenhaft und zog uns voll in ihren Bann. 

    Das Wetter machte immer mehr auf und die Sonne gesellte sich dazu. Durch die warmen Strahlen konnten wir die dicken Kleider ablegen und sogar im Tshirt die Weiterfahrt geniessen. Natürlich wurden die Temperaturen durch den heissgelaufenen Motor von Klapfi meistens um paar Grade erhöht.

    Beim "Drumbeg Viewpoint" machten wir einen kleinen Stopp, um die fantastische Aussicht nicht nur aus dem Fenster zu sehen. Wir nahmen uns mehrere Minuten hierfür. Die Aussicht bot einen Blick auf mehrere kleine Inseln direkt vor dem schottischen Festland. Sie waren allesamt grün und eine hatte sogar einen einsamen Baum. Wir hatten bereits mehrmals kleine Inseln mit strahlend grünen Flächen in Seen oder im Meer gesehen. Sie sahen alle wunderschön unberührt aus. 

    Die ganze schottische Fläche im Norden gab einem das Gefühl, alleine auf der Welt zu sein. Endlose Natur, unzählige wilde Tiere und Strassen, die im Horizont verschwinden.

    Da uns der Ort so gefiel, tranken wir für 10.48 Euro im "Secret Tea Garden & Assynt Aromas" zwei Kaffee Americano und teilten uns dazu ein Stück Zitronenkuchen. Das kleine Teehäuschen mit Garten war schlicht eingerichtet und gab einem das Gefühl, herzlich willkommen zu sein. 

    Leider hatten sie aber keine Toiletten zur Verfügung und schickten uns 200 Meter den bereits hinunter gefahrenen Hügel hinauf, auf dem es öffentliche Toiletten gab. Tim wollte direkt noch unsere Toilette leeren, da unsere langsam am Überschwappen war, als ein Einwohner ihn davon abbringen wollte. Es sei verboten, seine Campingtoilette auszuleeren, da die Toilette so verstopft. Tim erklärte ihm, wir hätten weder eine chemische Toilette noch sonstige Festbestandteile, um irgendetwas zu verstopfen. Der Mann war nicht zufrieden mit der Situation, liess aber Tim gewähren. Es gab ungünstigerweise nicht viele Alternativen hier draussen.

    Der nächste Halt war beim "Allt Chranaidh Waterfall". Die Parkplätze waren bereits alle belegt, weshalb wir den Berg neben dem Wasserfall hochfuhren, um dort bei den weiteren gratis Parkplätzen zu parken. Die Autos standen kreuz und quer über dem Parkplatz verteilt und gewährten dabei mindestens drei Autos keinen Platz. Wütend parkte Jasmin sehr nahe an einem der riesigen deutschen Campervans. Es interessierte sie reichlich wenig, wie mühsam das Herausfahren für die Person wird. 

    Wir versuchten, den Wasserfall von hier oben zu erreichen. Durch die Höhe und der baumlosen Gegend zog ein starker, kalter Wind durch. Beide, den warmen Kleidern entledigt, froren den ganzen Weg bis zu der Schlucht zum Wasserfall. Der Stolz hinderte einen umzudrehen oder sich dickere Kleidung zu holen. 

    So gut wie beim Vorsprung bemerkten wir, dass der Weg nicht nach unten führte. Wir wollten nicht riskieren, am Ende noch herunterzufallen, weshalb wir den Rücktritt vornahmen.

    Schlussendlich parkten wir einfach am Strassenrand, wie wir es in Spanien gelernt hatten, und machten uns erneut zu Fuss auf den Weg, dieses Mal vom unteren Parkplatz. 

    Der Weg war rutschig und schlammig. Der Regen der letzten Tage hat den Boden entlang des Baches aufgeweicht. Tim rutschte einmal sogar aus und landete mit den Schuhen im Wasser. Ausser einem Schrecken kam er heil aus der Sache hinaus. 

    Beim Wasserfall machten wir ein paar Fotos und hörten dem Wasser beim Plätschern zu. Da wir nicht die einzigen waren und der Weg relativ schmal, gewährten wir schnell den nächsten den Zugang. 

    Über die "Kylesku Bridge" erreichten wir einen kleinen Spar in "Scourie". Wir kauften für 6.19 Euro ein paar Lebensmittel. Für weitere 2 Euro gab es Abfallsäcke für die Trenntoilette. 

    Tim entdeckte noch Portemonnaies mit der Gestalt eines schottischen Hochlandrindes. Sie ist die älteste registrierte Viehrasse und sieht super süss mit seinen langen, meistens über die Augen verdeckenden Haaren aus. Direkt neben dem "Spar" konnten wir ein paar ausfindig machen. 

    Jasmin kaufte direkt drei Stück davon mit ihrem Taschengeld für 13.74 Euro. 

    Noch in derselben Ortschaft tankten wir für 41.90 Euro für den Literpreis von 1.54 Pounds. Da der Automat nur Kreditkarten akzeptierte, zahlten wir mit der Cumulus-Karte der Migros Bank.

    Unterwegs bemerkten wir immer wieder Camper mit Schweizer Kennzeichen und waren überrascht, wie viele Schweizer es nach Schottland zieht. Als wir einen Aargauer entdeckten, blieben wir bei einem "Passing Point" stehen und unterhielten uns kurz. Die Beifahrerin war offensichtlich Bernerin, trotzdem war es unterhaltsam, sich wieder einmal mit einem Schweizer von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten.

    Es ging weiter der Route entlang bis zu der "Smoo Cave". Es ist eine Meeres- und Süsswasserhöhle. Die Öffnung der Höhle ist über 15 Meter hoch und somit ist sie die Meereshöhle mit dem grössten Zugang von allen britischen Inseln. In der Kalksteinhöhle fliesst ein Wasserfall, der sich in einem Bach bis ins Meer kämpft. Bei starken Regenfällen steht die komplette Höhle unter Wasser. Das Wasser ist bis zu acht Meter tief und der Weg bis ins offene Meer ist 800 Meter lang. Ausgrabungen zeigen, dass vor mehr als 6000 Jahren bereits Jäger die Höhle genutzt hatten. 

    Die Höhle ist ein "Scheduled Monument". Eine geschützte archäologische Stätte des Vereinigten Königreichs. 

    Wir parkten oberhalb der Höhle und gelangten über eine Treppe auf den Grund der Höhle. Durch einen gemachten Kieselweg gelangten wir in den grössten Teil der Höhle. Man konnte wieder durch eine Spendengabe das ganze Projekt unterstützen. Über eine Holzbrücke, welche durch das ständige Wasser bereits durchgeweicht war, gelangten wir in den Abschnitt der Höhle mit dem Wasserfall. Wir bestaunten den Bach, der das ganze Wasser der  Region in das Meer leitet. 

    Bevor wir den Ort verliessen, stiegen wir die Treppen auf der anderen Seite der Höhle wieder hoch und spazierten bis ganz noch vorne, wo das Meer sich mit dem Bach vermischte. 

    Auf dem Rückweg ergatterten wir einen letzten Blick von oben auf die Höhle und waren wirklich beeindruckt.

    Der letzte Stopp für den heutigen Tag war der "Ceannabeinne Beach". Ein Strand, der einem das Gefühl gab, nicht mehr in Schottland zu sein. Der Sandstrand leuchtete in einem hellen beigen Ton, das dunkelblaue Meer, mit einzelnen türkisfarbenen Highlights, schäumte sich leicht weisslich als es auf dem Sand aufschlug. Die Wiesen um den Strand ergänzten das Bild in einem perfekten Grünton. Faszinierend, wie ein Land so vielseitig sein kann. 

    Wir fuhren bis um 18:00 Uhr weiter hoch in den Norden. Die Landschaft wurde immer karger, aber verlor dabei nichts von ihrem Charme. 

    Den Stellplatz für die Nacht entdeckte Tim. Er war gegenüber einem Haus, war aber ansonsten so gut wie alleine. Neben der "North Coast 500" Strasse, die nachts so gut wie nicht befahren ist.

    Zum Abendessen gab es Tomaten-Mozzarella-Salat. 

    Wegen eines wichtigen Anliegens telefonierte Jasmin abends mit ihrer Freundin Larissa und hoffte dabei, nicht das ganze Internet aufzubrauchen. Das Wlan funktionierte sowieso nicht, aber die 40 GB von Jasmins Handy mussten dran glauben. Da sie es sowieso schon riskierte, telefonierte sie danach noch eine Stunde mit ihren Eltern.

    Tim kümmerte sich während den Telefonaten um den Abwasch, dem Schneiden des Videos und war ungefähr zeitgleich wie Jasmin fertig.

    Geplagt von einem kleinen Hunger assen wir noch etwas und Jasmin schrieb am Tagebuch.

    Dadurch, dass die letzten Strahlen, besser gesagt, die totale Finsternis noch lange nicht eintrifft, gingen wir gegen 23:30 Uhr schlafen. Das Gefühl, unsterblich zu sein, wenn es niemals dunkel wird, ist extrem.

    Mit Schlafbrille schliefen wir ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 18.60 €
    - Lebensmittel: 6.12 €
    - Haushalt: 2.00 €
    - Ausflüge: 10.48 €
    Einnahmen des Monats: 40.00 €
    Ausgaben des Monats: 459.71 €
    Tankausgaben: 597.72 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 205.27 km
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  • Day 125–126

    Lairg

    June 11 in Scotland ⋅ ☁️ 8 °C

    Die Sonne oder besser gesagt, das Tageslicht war bereits um 04:30 Uhr voll da. Durch unsere sehr nördliche Lage hatten wir wie in Skandinavien relativ kurze Nächte. Da uns dies nicht wirklich bewusst war, wachte Jasmin vom Licht auf und konnte danach nicht mehr weiterschlafen. Der kleine Herzinfarkt, verschlafen zu haben, hielt sie wach. Leider war auch die Schlafbrille ein Stockwerk tiefer.
    Gegen 07:30 Uhr weckte Jasmin Tim und wir standen kurze Zeit später auf. 

    Die erste Etappe der "North Coast 500" stand an. Wir fuhren ohne Navigation los und versuchten uns nur an den Schildern "NC500" zu orientieren. 

    Das Wetter war immer noch schlecht und hatte immer wieder einen Regenschauer. Die Temperaturen blieben relativ konstant im tieferen Bereich. Trotz der eher schlechten Wetterbedingungen war die Aussicht beeindruckend. Auf Fotos schlecht zu widerlegen, mit den grauen Wolken, aber vor Ort eine wunderschöne unberührte Natur.

    Bei einer Abzweigung wurde die Passstrasse "Bealach na Bà" signalisiert. Jasmin las von dieser Strasse bereits im Internet. Sie ist die bekannteste von ganz Schottland, mit einer einspurigen, windenden Strasse, die auf 626 Meter ansteigt. 

    Wir zögerten einen Moment bevor wir losfuhren, da ein grosses Schild darauf hinwies, dass weder lernende Autofahrer noch grosse Fahrzeuge oder Wohnmobile hier hoch dürfen. Überzeugt, dass wir keines der aufgezählten Fahrzeuge besitzen, fuhren wir den Pass hoch. 

    Theoretisch gäbe es auch eine Strasse um den Pass für alle zukünftig interessierten Reisende nach Schottland. 

    Die Strasse hatte gegen Ende ein paar sehr steile Windungen, welche Klapfi im ersten Gang locker hinter sich brachte. Zudem, dass nur Touristen diese Strecke fahren, fühlte sich keiner vom anderen gestört.

    Auf dem Weg auf den höchsten Punkt sahen wir immer wieder Rehe, die keine Angst zeigten. Sie standen meistens in der Nähe der Strasse und grasten. 

    Ganz oben angekommen, stiegen wir für einen Moment aus und genossen die neblige Aussicht. Man konnte nicht auf das Tal hinunterblicken, da der Nebel fünf Kurven weiter alles verschlungen hatte. Auch mit dem Nebel sah es geheimnisvoll aus. 

    Wir fuhren auf der anderen Seite des Berges wieder hinunter und der Nebel fing an, sich langsam zu lichten. Ein paar blaue Streifen zeichneten sich am Himmel ab. 

    Die Fahrt ging durch einsame, baumlose Täler mit kleinen Seen über das ganze Land verteilt. Neben den meist einspurigen Strassen fanden wir kleine Wasserfälle und Wasserläufe, die neben der Strasse flossen. 

    Als wir am Strassenrand ein Schild mit der Beschriftung "frischen Fisch kaufen" sahen, blieben wir stehen. Zu Fuss spazierten wir zum Eingang des Hauses, bei dem eine ältere, nette Frau uns entgegenkam. Sie führte uns zu ihrem Laden hinter dem Haus. Wir hatten eine Auswahl von verschiedenen Lachsen und auch anderen uns unbekannten Fischen. Da wir leider sowieso nur Lachs wirklich gerne mochten, nahmen wir einen von diesen. Ihr Ehemann hat die Fische selbst ausgeräuchert. Wir bezahlten 12.60 Euro und hofften, damit auch eine gute Tat begannen zu haben. 

    Leider werden auch hier in Schottland sehr viele Fischarten in Fischzuchten herangezüchtet und auf engstem Raum zusammen gepfercht und nicht geangelt. Durch diese Weise gehört Schottland zum grössten Lachshersteller der EU und der Drittgrösste der Welt.

    Bevor wir uns verabschiedeten, erzählte uns die Frau, dass das Wetter grauenhaft sei. Letzten Monat hatten sie Sonnenstrahlen und 25 Grad. Hingegen hagelte es vor einer Woche und die Temperaturen erinnerten an den Winter. 

    Bei dem "Victoria Falls" hielten wir für einen Moment an und erreichten den Wasserfall innert fünf Minuten, obwohl es fünfzehn Minuten Laufzeit hiess. 

    Der Wasserfall war klein aber fein. 

    Auf einem Aussichtspunkt namens "Gairloch Beach Viewpoint" tranken wir einen selbstgemachten Instantkaffee. Dabei wurde uns der Strand einsam und alleine präsentiert. Vermutlich waren die letzten Jahre die Strände von Badegästen überlaufen. Heute sah man nur ein Paar mit ihrem Hund spielen.

    In "Achnasheen" tankten wir an einer Tankstelle für 52.62 Euro mit dem Literpreis von 1.47 Pounds. Man bemerkte, je weiter man in den Norden fuhr, desto seltener wurden Tankstellen und somit stiegen die Preise fortlaufend. 

    Wir fuhren weiter und hielten unterwegs immer wieder an für uns eindrücklichen Orten stehen, um die Natur sowie ihre Ruhe zu geniessen. 

    Für die Nacht fanden wir in der Nähe des "Ardvreck Castle" einen Stellplatz direkt an der Strasse. Laut vielen Kommentaren von Park4Night sollte es hier nachts ruhig zugehen. 

    Seit wir in dir Highlands losgefahren sind, hatte unser Wlan schon nach wenigen Minuten aufgegeben, obwohl unser Anbieter, "Three", eine 99% Deckung in der "UK" haben sollte. Jasmins Internet von "Yallo" gab sein Bestes, konnte aber nicht viel mehr bezwecken. Wir hatten es erst heute geschafft, die gestrigen Videos vollständig hochzuladen und hatten heute das gleiche Problem.

    Nach unserem Abendessen, Reis mit Poulet und Gemüse, machten wir uns an das Video schneiden. Anstelle eines Vlogs kam heute ein Naturvideo, welches auch längenmässig kürzer war und somit weniger Internet brauchen sollte. 

    Erschöpft vom fehlenden Schlafen, ging Jasmin bereits früh ins Bett. Tim gesellte sich zu ihr und schaute noch ein wenig YouTube. Auch er machte wegen der Erschöpfung des langen Fahrens nicht mehr lange.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 12.60 €
    - Lebensmittel: 12.60 €
    Einnahmen des Monats: 40.00 €
    Ausgaben des Monats: 441.11 €
    Tankausgaben: 555.82 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 256.6 km
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  • Day 124–125

    Lochcarron

    June 10 in Scotland ⋅ ☁️ 9 °C

    Die Reise ging weiter.

    Wir standen um 08:00 Uhr auf und assen unser gewohntes Frühstück. Dazu gab es je noch einen Instantkaffee für die lange Autofahrt. 

    Nach "Fort William" waren es vier Stunden Autofahrt, der Start der "North Coast 500". Bei der Ankunft wollten wir direkt die ersten Kilometer der Route fahren, um keine Zeit zu verlieren. 

    Unterwegs hatten wir einen halbstündigen Stau, der auch erklärte, wieso man für 250 Kilometer so lange brauchte. 

    Auf dem Weg sahen wir immer wieder tote Rehe und andere tote Tiere und waren darüber sehr überrascht. Dadurch dass es 300'000 Rehe in Schottland gibt, ist so ein Verkehrsunfall vermutlich öfters an der Tagesordnung.

    Danach zeigten sich immer weniger Häuser und Städte. Bereits hier sah die Natur hinreissend aus. Weite grüne Flächen mit einzelnen Bäumen und Gebüschen. Manchmal kleine Wälder und überall kleine Hügel mit wenigen Zentimetern Höhe. Daneben gewaltige Berge, meistens in verschiedenen Grüntönen, und ein paar Hänge aus Gestein, auf denen nichts wachsen konnte. 

    Überall am Boden gab es kleinere bis grössere Flüsse, welche teilweise Wasserfälle hatten. In den Flüssen konnte man immer wieder Gesteine ausmachen, welche das Bild noch schöner machten. Auch Rehe, die friedlich neben der Strasse grasten, konnten wir beobachten.

    Unser Ziel waren die "Highlands", das schottische Hochland, welches sich bei der Route befand. Sie bestehen grösstenteils aus Mooren mit Torfschichten von bis zu fünf Meter Tiefe. Früher waren die Berge bis 600 Meter über Meer noch bewaldet. Durch Menschenhand wurde diese logischerweise wieder zerstört und abgesägt. Im frühen 21. Jahrhundert wurden einzelne Teile der Highlands aufgeforstet. Auch die "Highland Clearances" sorgten für weniger Bäume. Man vertrieb die ansässige Bevölkerung zugunsten der Schafzucht. Diese wurde meistens gewalttätig in kürzester Zeit vollzogen. 

    Zugezogene englische, aber auch alteingesessene schottische Gutsherren beauftragten die Räumung durch ihre Verwalter. Vertrieben wurden einheimische, landlose Kleinbauern und Pächter, die häufig seit Generationen hier gelebt hatten. Oft wurden ganze Dorfgemeinschaften aufgelöst und ihre Hütten zerstört. 

    Teilweise wurden die Vertriebenen mit Gewalt auf Auswandererschiffe gebracht und nach Nordamerika oder Australien verschifft. Das Land fiel anschliessend an wenige Schafzüchter aus dem schottischen Flachland oder an England. Die Schafzucht wird noch heute teilweise als die „Geisel Schottlands“ bezeichnet.

    1997 stimmte die schottische Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit für ein eigenes Parlament mit begrenzten Kompetenzen innerhalb des Vereinigten Königreichs. 1999 wurde ein neues schottisches Parlament gewählt. Es ist für innerschottische Angelegenheiten zuständig.

    Neben all den anderen Campern sowie Wohnmobilen fuhren wir in den heissgeliebten Norden. Das Land hat selbst nur 5.5 Millionen Einwohner und jährlich 15 Millionen Touristen. Dabei sind die meisten Engländer und Amerikaner. 

    Beim "Loch Tulla Viewpoint" legten wir einen Stopp ein, um die Beine zu vertreten und uns einen Hotdog zu holen. Er kostete uns 5.72 Euro. Die Wurst schmeckte sehr lecker, leider war das Brot typischerweise kein richtiges Brot. Wieso man das bis heute nicht hinkriegt, weiss niemand.

    In "Fort William" legten wir eine kleine Pause ein. Zu unserem Nachteil bemerkten wir, dass wir gar nicht am Anfang der geplanten Route waren. Es gab zwei Orte mit dem genau gleichen Namen und wir hatten uns am falschen orientiert.

    Bevor wir weiter in den Norden fuhren, holten wir uns für 1.43 Euro Wasser aus dem "Aldi". Auf die Frage, ob sie Eistee hätten, gab es ein klares Nein. Schnell gingen wir in einen anderen Laden "Home Bargains" und holten eine Sechserpackung Eistee Zitrone in Dosen. Dazu holte sich Tim Kekse für die nächsten Tage. 

    Für uns schockierend war die riesige Auswahl aus Junk-Food und 2-Liter-Flaschen Süssgetränken. In den Regalen standen Chipspackungen mit 9 Mal den gleichen Chips in einer Packung. Wir fanden in Konserven Spaghetti mit Würstchen, Macaroni Käse und Spaghetti Bolognese. Die Brotabteilung bestand aus weichem, weissen Toastbrot. Schottland hat die höchste Kinderübergewichtsrate, mit 34.1%, der Welt. Sogar die Amerikaner erreichen "nur" 30%. Dabei sind 19.4% fettleibig und somit stärker durch Folgekrankheiten bedroht. 

    Nicht nur der massenweise Konsum der Billiglebensmittel, sondern auch die mangelnde Bewegung ist ein Grund. 

    Dass die Armut im Vereinigten Königreich täglich schlimmer wird, müssen wir vermutlich nicht erwähnen. Es wird langsam zu einer Volkskrankheit. Die Bewohner müssen sich zwischen zu überteuertem Essen oder ihren Heizkosten entscheiden. Auch die Altersarmut wird zu einem immer häufigeren Wegbegleiter der Rentner.

    Noch in "Fort William" tankten wir für den Literpreis von 1.44 Pounds für 60.49 Euro.

    Wir fuhren weiter in den Norden beim "Eilean Donan Castle" vorbei. Für einen kurzen Moment blieben wir stehen und genossen den Blick auf das Schloss. Das Schloss ist umgeben von Wasser und sieht durch den Nebel im Hintergrund noch mystischer aus. 

    Allgemein war das Wetter noch wechselhafter als auf den Azoren. In einem Moment regnete es und im anderen schien wieder Sonne. Kalt blieb es dabei die ganze Zeit und wir wunderten uns, ob es im Juni hier immer so kalt ist. 

    Wir kamen um 18:15 Uhr bei unserem Stellplatz, etwas oberhalb von "Lochcarron" an. Wir hatten einen herrlichen Ausblick auf das Dorf und den Meereszugang des Dorfes. Zudem hatten wir etwas Windschatten der anderen Seite. 

    Zum Abendessen gab es griechischen Salat. Bevor wir fertig wurden, zog sich Jasmin in das Dachzelt zurück und telefonierte mit ihrer Schwester Cornelia. Gegen 22:00 Uhr gesellte sie sich zu Tim und ass ihr Abendessen.

    Tim schnitt derweilen den heutigen Vlog und schaute ein wenig Netflix. 

    Nach dem Essen ging es ab ins Dachzelt, um uns in den Schlafsäcken aufzuwärmen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 13.07 €
    - Ausflüge: 5.72 €
    - Lebensmittel: 7.35 €
    Einnahmen des Monats: 40.00 €
    Ausgaben des Monats: 428.51 €
    Tankausgaben: 503.20 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 437.83 km
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  • Day 123–124

    Car Park 2/2

    June 9 in Scotland ⋅ ☁️ 11 °C

    Der Tag startete für uns später als geplant. Durch die ständige Fahrerei der letzten Tage und dem verloreren Schlaf von gestern, entschieden wir uns heute ohne Wecker aufzustehen.

    Draussen regnete es sowieso mal wieder und wir entschieden uns, den ganzen Tag an diesem Stellplatz zu bleiben.

    Wir frühstückten anstelle dem gewohnten Müsli zwei selbstgemachte Sandwiches.

    Danach kümmerten wir uns um die Videos der letzten Tage und räumten das Auto auf. Wir putzen die Regale und den Bereich des Abfalleimers. Die ganzen in Spanien eingekauften Ramen verräumten wir im Vorratsschrank anstelle beim Abfalleimer.

    Tim führte nachmittags noch eine Stunde Nachhilfe und verdiente 40 Euro dafür.

    Nach dem Unterricht planten wir die Weiterreise durch Schottland. Die "North Coast 500" wollten wir machen, welche aber, wie der Name sagt, 500 Meilen lang ist. Bis an den Anfang der Route haben wir bereits gute vier Stunden.

    Da wir am 19. Juni abends einen Flug in die Schweiz hatten, mussten wir spätestens am 19. Juni nachmittags in London am Flughafen stehen oder besser gesagt an der Abgabestelle für Klapfi.

    Abends gab es Couscous mit Tomatensauce, Erbsen, Mais und einer extra Gewürzmischung für den Couscous. Es schmeckte wirklich sehr gut und machte auch satt.

    Einnahmen: 40.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Einnahmen des Monats: 40.00 €
    Ausgaben des Monats: 415.44 €
    Tankausgaben: 442.71 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 0.00 km
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  • Day 122–123

    Car Park 1/2

    June 8 in Scotland ⋅ 🌬 9 °C

    Morgens schnitten wir erstmals unsere Videos für den heutigen Tag. Danach putzten wir uns die Zähne auf der öffentlichen Toilette des Parkplatzes. 

    Die "Giant's Causeway" ist das heutige grössere Ziel. Sie ist seit 1986 UNESCO-Welterbestätte. Die Strasse der Riesen besteht aus 40'000 gleichmässig geformten Basaltsäulen, deren Alter etwa 60 Millionen Jahre beträgt. Etwa die Hälfte der Säulen hat einen sechseckigen Querschnitt, es treten jedoch auch solche mit vier, fünf, sieben oder acht Ecken auf. Die grösste der Steinsäulen haben eine Höhe von zwölf Metern. Die Gesteinsschicht ist bis zu 25 m dick. Der Giant’s Causeway führt etwa fünf Kilometer entlang der Klippen und endet im Meer. 

    Geologen führen die Entstehung des Basaltdammes auf die Abkühlung heisser Lava zurück. Formationen senkrechter Basaltsäulen können bei sehr langsamer und gleichmässiger Abkühlung von Lava entstehen. Die Säulenstruktur bildet sich dabei aus langsam in das Material hineinlaufenden Spannungsrissen. 

    Durch das Drehen der weltberühmten "Game of Thrones" Serie an diesem Ort, befinden sich die Preise nicht mehr im Normalbereich. Pro Person zahlt man hier 15.50 Pounds, wieder für einen Parkplatz. 

    Durch eine Rezension unter dem Ort, fanden wir den Hinweis, dass man weiter unten für 10 Pounds pro Auto parken kann. Wir fuhren dort hin und der Mann sagte zwar, Camper seien nicht erlaubt, aber unserer sei wirklich genug klein. Wir zahlten 11.54 Euro für den Parkplatz.

    Man merkte direkt, wie beliebt der Ort ist. Keinen einzigen Tag hatten wir so viele Touristen auf einmal gesehen. Touristenbusse, Touristenführer und Menschen von der ganzen Welt strömten die Strasse herunter.

    Eines musste man den Basaltsäulen lassen; einzigartig und schön sahen sie wirklich aus. Es wirkte auf einen künstlich angelegt und nicht von Natur aus geschaffen. Wir kletterten über die Basaltsäulen und versuchten dabei in keinen anderen Touristen hineinzulaufen.

    Nordirland hat jährlich nur 2 Millionen Touristen, warum alle genau heute hier waren, konnten wir uns nicht erklären. 

    Beim "Dunseverick Castle" legten wir einen kleinen Stopp an der Strasse ein und blickten zum Schloss herunter. Viel war nicht übrig, trotzdem stehen die Ruinen unter Denkmalschutz. 

    Der "Portaneevy Car Park & Viewpoint" war der nächste kleine Zwischenstopp. Man hatte einen Blick auf die "Carrick-a-Rede", einer Hängebrücke über einen tiefen Abgrund am Nordatlantik. Auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke befindet sich eine kleine Insel. Von hier aus hatte man auch einen Blick auf die "Rathlin Island". Bekannt für ihre "Puffins", die wir leider aber ohne Feldstecher nicht sehen konnten. Die überteuerte Möglichkeit eine Fähre zu nehmen liessen wir aus.

    Wir steuerten den "Torr Head" an. Alleine schon die "Torr Head Scenic Route" ist vermutlich die schönste Nebenstrecke Nordirlands über einen hügeligen Küstenabschnitt. Hinter jeder Kurve bei dieser schmalen sowie unübersichtliche Strasse kam eine traumhaft schöne Landschaft zum Vorschein. Immer wieder ging die Strasse steil hinauf und wieder herunter, was dahinter war, wusste man meistens erst ganz oben. 

    Vom "Torr Head" hatte man eine weitere fantastische Aussicht und konnte sogar auf Schottland hinüberblicken. 

    Der zweitletzte Stopp vor "Belfast" waren die "Cushendun Caves". Auch hier mussten wir keinen Eintritt bezahlen und konnten die Höhlen in aller Ruhe betrachten, obwohl hier anscheinend auch einen Teil der berühmten Serie gedreht wurde. Anscheinend gibt es Busse, die nur eine Tour für "Game of Thrones" Fans anbieten. Die Höhlen waren schön, aber nichts Besonderes für uns als "keine einzige Folge geseehenen Menschen". 

    In "Whitehead" machten wir nur eine Pause, um unsere beiden Wasserkanister mit Trinkwasser aufzufüllen. Da der Spender für Wasserflaschen gedacht war, dauerte die Prozedur etwas länger als geplant. 

    Wir fuhren danach noch kurz die Promenade der Stadt ab, um einen Blick auf eine Reihe von bunten Häusern zu werfen. 

    Über die "Causeway Coastal Route", mit einer herrlichen Aussicht, wie man es gar nicht in Worte fassen konnte, fuhren wir nach "Belfast". In der Stadt parkten wir für 1.74 Euro für eine Stunde und brachen auf.

    Das Rathaus "Belfast City Hall" bestaunten wir als erstes von aussen. Dann ging es weiter zu der "Albert Memorial Clock". Welche zu Ehren von Prinz Albert in den 1860er-Jahren errichtet wurde. Der Uhrturm ist mit einer Statue des Monarchen versehen. 

    Die berühmte Gasse "Commercial Court" fanden wir eher durch Zufall. In der Gasse reihen sich kleine Bars und werden von bunten, oberhalb hängenden Sonnenschirmen beleuchtet. Als wir ein Guinness trinken wollten, bevor wir das Land verlassen, fragte der Türsteher Jasmin nach ihrem Ausweis. Die Fotos auf unseren Handys reichten leider nicht. Jasmin wird demnächst 25 und ist nicht mal alt genug, um ein Bier zu bestellen, sprich in deren Augen nicht einmal 18 Jahre alt. In Nordirland ist Alkohol erst ab 18 Jahren gestattet, dazu gehört auch Bier.

    Im Auto holten wir unsere Ausweise und setzten uns in eine andere Bar. Wir nahmen zwei Guinness und eine kleine Portion Pommes dazu. Dass die Pommes so spärlich waren, wussten wir nicht. Für diese drei Sachen bezahlten wir 18.24 Euro. Noch nie hatten wir für zwei Biere so viel bezahlt. Wir versuchten das Essen sowie die Getränke im vollen Zügen zu geniessen. Leider tickte aber die Zeit und in einer Stunde müssen wir beim Check-in für die Fähre nach Schottland stehen.

    Über die Autobahn fuhren wir nach "Larne". Unterwegs tankten wir noch für den Literpreis von 1.44 Pounds. Er zahlte schlussendlich 77.21 Euro.

    In "Larne" waren wir die ersten für die Fähre. Wir warteten noch 20 Minuten und konnten dann durch den Check-in und den Zoll. Die Frau am Zoll wollte noch einen Blick in Klapfi werfen und betrat mit ihren Schuhen das Auto. 

    Wenn Blicke töten könnten. 

    Zuvorderst in der Reihe "5" warteten wir ab. Tim kochte noch mit der kleinen Gaskartusche das Abendessen. Es gab Nudeln mit Feta und Tomatensauce.

    Auf der Fähre setzten wir uns zuvorderst vor die Frontscheiben auf ein kleines bequemes Rundsofa. Davor holte sich Jasmin für 3.18 Euro noch einen Kaffee im Café. Wir machten es uns gemütlich und schauten "Knives Out". 

    Keine halbe Stunde später kam die Durchsage einer Verspätung der Abfahrt. Wir warteten eine weitere Stunde und bekamen dann die Durchsage, dass das Schiff drei Stunden Verspätung haben wird. Sie müssten noch etwas am Schiff reparieren. Die Nordiren, die die Titanic gebaut hatten.

    Im Café konnten wir gratis Kaffee, Tee und Wasser holen. Auch gab es gratis Kekse für den Moment. 

    Wir fingen mit dem nächsten Film "Hochzeit auf Umwegen" an. 

    Schlussendlich fuhren wir um 23:00 Uhr los. Die Fahrt sollte bis um 01:10 Uhr andauern. Um Mitternacht holten wir uns eine gratis Pizza in dem kleinen Café und genossen die eigentlich viel zu überteuerte Pizza Margarita. 

    Zu unserem Glück kamen wir pünktlich an und fuhren keine 10 Minuten bis zu einem sicher aussehen Stellplatz direkt an der Strasse. Ein LKW-Parkplatz, aber beide hatten keine Energie mehr zum Weiterfahren. Die Strasse war einigermassen wenig befahren, trotzdem hörte man jedes einzelne Auto vorbeifahren.

    Todmüde fielen wir ins Bett. 

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 31.52 €
    - Ausflüge: 31.52 €
    Einnahmen des Monats: 0.00 €
    Ausgaben des Monats: 415.44 €
    Tankausgaben: 442.71 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 186.80 km
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  • Day 121–122

    Bushmills

    June 7 in Northern Ireland ⋅ ☁️ 12 °C

    Ausgeruht fuhren wir als Erstes in einen grösseren "Aldi" in der Gegend. 

    Bevor wir den "Aldi" betraten, gingen wir durch unseren Vorratsschrank. Tim notierte alles auf unserem Wochenmenüplan und wir besprachen das Menü für diese Woche. 

    Für 34.89 Euro kauften wir so gut wie alle Lebensmittel für die Woche ein. Da uns ein paar fehlten und im "Aldi" nicht vorhanden waren, besuchten wir den "Lidl" auf der anderen Strassenseite. Für 8.49 Euro gab es die letzten fehlenden Lebensmittel. Tim kaufte für weitere 1.99 Euro Snacks für sich selber.

    Wir packten alle Lebensmittel aus ihren Plastikverpackungen und waren erstaunt, wie viel Plastik hier verwendet wird. Nicht einmal die Tomaten kann man selbstständig wählen, sondern muss sie in vorgepackten Mengen in Plastiksäcken nehmen. 

    Mit den vollen Vorratsschränken sowie Kühlschrank steuerten wir das erste Ziel, "Fort Dunree", an. Eigentlich wollten wir direkt nach Nordirland fahren, wollten aber unbedingt ein paar letzte Sachen im Norden anschauen.

    "Fort Dunree" ist eine Küstenschutzfestung und wird heute als Museum mit vielen restaurierten Waffen und detaillierten Ausstellungen genutzt. Besonders Militärliebhaber kommen hier auf ihren Geschmack. Leider betrug der Eintrittspreis 8 Pounds pro Person, was wir persönlich wieder einmal als sehr hoch empfanden. 

    Wir spazierten einmal bis vor das Tor und konnten eine steile Klippe um die Festung ausmachen. Danach entschlossen wir uns noch auf den "Dunree Pier" zu gehen. Von hier unten hatten wir eine ausgezeichnete Aussicht auf die Festung. Auch die steilen Klippen konnte man gut ausmachen.

    Um noch auf eine Toilette zu kommen, holten wir uns einen Kaffee für 3.25 Euro Taschengeld direkt bei einem kleinen Café am Pier. 

    Um keine Zeit zu verlieren, düsten wir schon zu unserem nächsten Ort. Zu dem "Glenevin Waterfall" ganz in der Nähe des nördlichsten Punktes Irlands.

    Als wäre das Land bisher nicht schon genug schön, wurde es ein weiteres Mal von sich selbst überboten. Man fühlte sich wie in einem Märchenwald, als man den Kieselweg am Bach entlang lief. Überall standen kleine Feenhäuser und Picknicktische wurden zur Verfügung gestellt. Es sah alles so magisch aus, dass man für einen kurzen Moment vergass, dass es keine Feen gibt. 

    Nach paar Minuten erreichten wir bereits den Wasserfall am Ende des Weges. Er plätscherte ruhig vor sich hin und sah dabei einfach nur schön aus. 

    Als letzten Stopp Irlands fuhren wir nach "Malin Head" dem nördlichsten Punkt Irlands. Direkt an der Küste ist ein Bodenmarker mit der Aufschrift "80 EIRE" in grossen Buchstaben zu sehen, die durch das Zusammenlegen von Steinen gebildet wurden. Dies sollte für überfliegende Flugzeuge bedeuten, dass sie irisches Territorium überquerten und dass Irland neutral war.

    Wir brachen nach Nordirland auf. Noch bevor wir die Grenze überquerten versuchten wir das letzte Mal E5 zu tanken und blieben erfolglos bei der Suche. Wir tankten E10 für 50.08 Euro, mit dem Literpreis von 1.77 Euro.

    Ohne eine Grenzkontrolle oder nur einer Markierung fuhren wir nach Nordirland hinein. Der einzige Hinweis waren die Geschwindigkeitsangaben in mph anstelle km/h. Nicht dass es offensichtlich gekennzeichnet wurde, nur bemerkte Tim auf einmal, wie alle plötzlich viel schneller als er fuhren. Wir berechneten immer 20 km/h dazu und kamen so circa auf die richtige Geschwindigkeit.

    In "Derry" begann unsere Reise durch Nordirland. Knapp 24 Stunden hatten wir Zeit in diesem Land, bevor die Fähre nach Schottland fährt. In diesem Land gibt es eine 215 kilometerlange  "Causeway Coastal Route". Die Panoramastrasse führt einen durch den Norden des Landes und bietet traumhafte Sandstrände, malerische Fischerdörfer und schroffe Küstenabschnitte. 

    Theoretisch startet man die Reise von "Belfast" und beendet sie in "Derry". Spielt aber keine Rolle.

    "Derry" ist die zweitgrösste Stadt Nordirlands mit ihren 85'000 Einwohnern. Sehenswert ist die Altstadt von Derry mit der 1.6 km langen und bis zu 10 Meter hohen, begehbaren Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert, die nahezu im Originalzustand erhalten ist und damit als besterhaltene in Grossbritannien und Irland gilt. 

    Auch befindet sich die grösste anglikanische Kathedrale Nordirlands "St. Columb’s Cathedral" in der Stadt. Anglikanismus ist eine christliche Konfession und bezieht sich auf Glaubenslehre und Kirchenordnung der „Kirche von England“ und ihrer Tochterkirchen. Die Kathedrale wurde zwischen 1628 und 1633 erbaut und ist damit das älteste Gebäude der Stadt. Im 19. Jahrhundert wurde sie viktorianisch/neogotisch umgestaltet. Als Viktorianisches Zeitalter wird in der britischen Geschichte meist der lange Zeitabschnitt der Regierung Königin Victorias von 1837 bis 1901 bezeichnet. Die Neogotik ist ein auf die Gotik zurückgreifender historistischer Kunst- und Architekturstil des 19. Jahrhunderts.

    Unser Weg führte uns als Erstes über die "Peace Bridge". Die Brücke über den Fluss "Foyle" überbrückt eine 400 Jahre alte physische und politische Kluft zwischen zwei Seiten einer einst tief gespaltenen Gemeinschaft. Ihre zwei in entgegengesetzte Richtungen weisenden Arme symbolisieren die Vereinigung der beiden Gemeinschaften auf den gegenüberliegenden Seiten, der protestantischen Waterside und der nationalistischen Bogside. Nun sind diese beiden gegensätzlichen und unabhängigen Arme über den Fluss hinweg in einem symbolischen Handschlag vereint.

    Wir schlenderten einmal durch die Innenstadt. Bei einem "Primark" holte Jasmin noch eine weitere, kurze, schwarze Hose, die sie bereits hatte. Die 4 Euro bezahlte sie mit ihrem Taschengeld. 

    Durch das Schlendern in der Stadt bemerkten wir etwas für uns schockierendes. Die jungen Mädchen hatte alle eine Schuluniform an. Was eigentlich nichts Verwerfliches ist, aber die extrem kurzen Röcke sahen unzumutbar aus. Nicht nur durch das Sexualisieren der Mädchen, sondern auch das potenzielle Mobbing.

    Wir fuhren weiter zum "Mussenden Temple". Es ist ein kleines kreisrundes Gebäude auf einer Klippe am Atlantik. Das Gebäude diente als Bibliothek und ist dem Gedenken an Herveys Cousine "Frideswide Mussenden" gewidmet. "Frederick Augustus Hervey" war der 4. Earl of Bristol und anglikanischen Bischof von Derry. 

    Im Lauf der Jahre hat die Erosion der Steilküste dazu geführt, dass der "Mussenden-Tempel" heute unmittelbar an der Abbruchkante steht. Daher hat der "National Trust" 1997 Arbeiten zur Stabilisierung des Kliffs durchführen lassen, um einen Verlust des Gebäudes zu verhindern. 

    Wir betrachteten den Tempel vom "Downhill Beach" aus. Der Wind blies heute wieder extrem um die Ohren und wir beeilten uns, schnell wieder zum Auto zurückzukehren. Auf dem Rückweg kamen uns drei ältere Herren entgegen, die auf dem Weg waren, in die Wellen des Atlantiks zu springen. Ob wir zu sensibel waren oder die Männer zu hart im Nehmen lassen wir jetzt mal offen.

    Durch die vorgegebene Route durchquerten wir noch die Städte "Portstewart" und "Portrush"; kleine Küstenstädte mit schönen Strandpromenaden. In "Portrush" fanden wir sogar ein Riesenrad vor und eine Strasse mit ganz vielen bunten Häusern. Sonst waren die Häuser eher typisch englisch in einer Reihe, alles gleich aussehend und eher langweilig.

    Leider gibt es auch in einem so schönen Land ihre dunklen Seiten. Ausserhalb der Städte fanden wir viele einfach gebaute Ferienhäuser, die hier als festen Wohnsitz gelten. Auch Wohnmobilsiedlungen fanden wir immer wieder vor und auf den Strassen konnte man manchen die Armut ansehen. Von extrem ungesundem Übergewicht bis zur offensichtlichen Drogenabhängigkeit sahen wir alles. Zudem ist der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten bis heute nicht gelöst und spaltet die Gesellschaft immer noch. 

    Dagegen sah man extrem herausgeputzte Golfanlagen direkt am Atlantik mit phänomenalem Ausblick. Wie auch grosse und moderne Häuser, die meistens so aussahen, dass sie nur als Sommerhäuser genutzt werden.

    Als nächstes besuchten wir den "Magheracross Car Park & Viewpoint". Gegen den Wind ankämpfend, wagten wir einen Blick über das Gitter am Rande der Klippe. Man konnte das stürmische Meer betrachten und in den Felsen interpretierte Elefanten. Die Sonne schaute auch noch vorbei und ergänzte das Gesehene perfekt. Auf der anderen Seite befanden sich auch steile Klippen und man konnte ein Blick auf das "Dunluce Castle" etwas weiter im Osten blicken. 

    Das Schloss besuchten wir als heutig letztes Ziel. Bei "Dunluce Castle" handelt es sich um eine der grössten Ruinen einer mittelalterlichen Burg in Irland. Es befindet sich auf einem Basaltfelsen an der stark zerklüfteten Nordküste der Insel. 

    Da das Schloss geschlossen war, betrachten wir es nur von aussen. Die Sonne befand sich zu diesem Zeitpunkt hinter dem Schloss, somit konnten wir nur die Umrisse des Schlosses ausmachen. 

    In "Bushmills" blieben wir stehen, um uns Internet zu kaufen. Leider funktionierte, trotz der Worte des Typen aus dem Laden, das Internet hier in Nordirland nicht. Das Roaming von Jasmins Handy wollte ebenfalls nicht mitmachen. Um die Videos wie unsere Telefonate und Nachhilfe führen zu können, kauften wir in einem "Co-op" für 1.14 Euro eine SIM-Karte und für 17.15 Euro 100 GB für einen Monat.

    Im Auto lösten wir das Angebot direkt ein und hatten wiedermal einen Scam. Wir konnten mit den 15 Pounds nur ein Abonnement für 75 GB lösen, alles andere würde mehr kosten. Eine Onlinehilfe oder telefonische Hotline gab es nicht. Frustriert über diese Machtlosigkeit fuhren wir auf einen Stellplatz in der gleichen Ortschaft. Da wir eher spät dran waren, konnten wir keinen windgeschützten Platz auswählen. Auch überhaupt an einem Freitagabend in einer Stadt zu stehen war nicht besonders gut. Weil wir aber beide zu erschöpft waren, blieben wir trotzdem hier.

    Anstelle Abendessen zu kochen gab es selbstgemachte Sandwiches mit Gurken- und Peperonistücken zum Knabbern. Dazu gab es Tzaziki-Chips und Schokolade. Ohne Tagebuch zu schreiben oder ein Video zu schneiden, schauten wir die längst fällige GNTM Folge. 

    Danach gingen wir nur noch Schlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 61.66 €
    - Lebensmittel: 43.38 €
    - Haushalt: 18.28 €
    Einnahmen des Monats: 0.00 €
    Ausgaben des Monats: 385.92 €
    Tankausgaben: 365.50 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 214.91 km
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  • Day 120–121

    Carrowen

    June 6 in Ireland ⋅ ☁️ 8 °C

    Um wieder ein wenig in eine Sportroutine zu kommen, machten wir ein kleines Workout vor dem Frühstück. Jasmin versuchte es mit Pilates und Tim machte sein 20 Minuten ganz Körperworkout. Wirklich besser fühlte man sich danach nichr, da wir den Sport schon längere Zeit vernachlässigten. Durch unseren selbsterlegten sehr knappen Zeitplan, hatten wir so gut wie keine Zeit uns um solche Dinge zuerledigen. Wir fanden es beide sehr Schafe und freuen uns wenn dann nach Island alles ein wenig entspannter angegangen wird.

    Gegen 10:00 Uhr fuhren wir los in die Stadt "Galway".

    Während der Fahrt entdeckten wir kleine rote Flecken auf unserem Körper, welches Insekten es dieses Mal waren wussten wir nicht.

    "Galway" ist eine Hafenstadt vorallem bekannt für sein fantastisches Essen sowie das Nachtleben. Das Zentrum ist der im 18. Jahrhundert angelegte "Eyre Square". Um diesen herum befinden sich viele Geschäfte und traditionelle Pubs. In diesen Pups wird oft traditionelle irische Musik gespielt. Im nahen "Latin Quarter" sind Teile der mittelalterlichen Stadtmauern erhalten. In diesem Teil der Stadr gibt es hier viele Kunstgalerien, Boutiquen und Cafés.

    Auf der anderen Seite der Hauptstadt parkten wir und bezahlten dafür 2.70 Euro für eineinhalb Stunden Aufenthalt.

    Wie überquerten die "Wolfe Tone Bridge" und liefen durch die "Quad St" in das "Latin Quarter". Die Stadt vor gut belebt, lag vermutlich an der Mittagszeit. Viele der Anwesenden wirkten entspannt und wir konnten bereits jetzt vorstellen was für eine ausgelassene Stimmung am Abend hier sein wird. Der Weg führte uns bis zum "Eyre Square".

    Da wir es etwas prisant hatten, nahmen wir den gleichen Weg zurück. Durch under trödeln und dem wenig Kilometer fahren der letzten Tage mussten wir ein wenig an Geschwindigkeit zunehmen.

    Ohne Umwege fuhren wir zu den "Slieve League" Klippen. Um die Istanz ohne Probleme hinter uns zu bringen tankten wir für 83.46 Euro für den Litepreis von 1.77 Euro. Leider gab es an dieser Tankstelle nur E10. Wir hofften Klapfi wird es mühelos überstehen.

    Die "Slieve League", steil ins Meer abfallenden Klippen, gehören mit ihren 601 Metern Höhe zu den höchsten Klippen in Europa. Manchmal werden sie fälschlicherweise in Reiseführern als die höchste bezeichnet, was leider nicht ganz der Wahrheit entspräche.

    Bevor wir einen Blick auf das mächtige Nautrwunder werfen konnten, mussten wir erstmals bis dort hoch laufen. Man konnte für 5 Euro für zwei Stunden etwss weiter unten parken. Danach ging es zu Fuss los über die geteerte Strasse. Nach bereits zehn Schritten fing es an zu regnen. Schnell zogen wir die Regenjacke an und machten uns auf den weiteren Weg. Der Regen war nicht zu stark aber der Wind dagegen umso heftiger. Es peitschte um uns herum und teils brauchte man einen Moment um weiter zu kommen.

    Ob das eine clevere Idee war.

    Zwangig Minuten später erreichten wir den Aussichtspunkt. Unterwegs trafen wir immer wieder auf Schafe mit ihren Lämmern die in der Gegend rumsassen. Der Wind schien ihnen nichts auszumachen. Der Regen hatte zum Glück nachgelassen.

    Die Klippen sahen imposant und mächtig aus. Mit ihrer Höhe liessen sie die "Cliffs of Moher" winzig erscheinen. Der Aussichtspunkt war perfekt gelegen um von der Seite einen Blick auf die Klippen zu erhalten. Von oben hätte man nur herunterschauen können ohne wirklich ihre Grösse zuerkennen.

    Gefesselt von den gewaltigen Klippen erklommen wir einen aus Steinen gepflasterten Weg so weit wie es ging. Auch hier hatte man einen atemberaubenden Blick auf die Steinformationen. Dazu kämpfte sich die Sonne durch die Wolken und ein paar Strahlen prahlten auf das offene Meer. Das Meer hatte eine Mischung aus türkis und dunkelblau. Jedes Mal wenn die Wellen auf die Klippen schlugen schäumte das Meer weiss auf. Dadurch sah die ganze Aussicht noch schöner aus.

    Auch auf der anderen Seite hatte man eine fantastische Aussicht. Man konnte über ein paar grasige Hügel und einen künstlich angelegten See erneut auf das Meer blicken. Das Gras hatte ein kräftiges Grün, vermutlich durch den ständigen Regen. Zudem machten die Schaffe das Bild gerade zu perfekt, ein typisches Tier Irlands. Auf der Insel gibt es insgesamt 8 Millionen Schaffe sowie Lämmern, die Einwohnerzahl des Landes beträgt 4.6 Millionen.

    Beim Auto bereitete Jasmin das Abendessen vor und Tim schnitt Video. Aufgegessen und mit dem fertigen Video fuhren wir noch viele weitere Kilometer Richtung Norden. Wir hatten die Zeit eindeutig falsch eingeteilt, besser gesagt das Land war viel zu schön um es so schnell zu verlassen.

    Der Norden von Irland hatte weniger Häuser, sondern vorallem Schaffweiden. Dazu war die Gegend hügelig und hatte teils beachtliche grosse Bäume. Man hatte das Gefühl durch Kanada zu fahren, wie in den typischen Filmen die dort gedreht werden.

    In "Carrowen" ganz Nahe an der Grenze von Irland fanden wir einen guten Stellplatz. Mit einem Blick auf die "Inch Island" welche zwischen uns dem offenen Meer lag.

    Bevor es Mitternacht war lagen wie im Bett.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 5.70 €
    - Ausflug: 5.70 €
    Einnahmen des Monats: 0.00 €
    Ausgaben des Monats: 322.26 €
    Tankausgaben: 315.42 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 433.91 km
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