Up and Away, just married

June - December 2022
A 196-day adventure by Jana und Rocco Read more
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  • Day 35

    Denali Nationalpark

    July 7, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach unserer erstaunlich friedlichen Nacht auf dem Walmart Parkplatz machten wir uns gegen den Mittag auf Richtung Denali NP. ( Der Berg Denali mit einer Höhe von 6190m liegt im gleichnamigen Nationalpark und ist der höchste Berg Nordamerikas)

    Von Montag bis Donnerstag werden wir im Park auf dem Teklanika Campground übernachten. Dort gibt es weder Strom, fliessend Wasser noch Handyempfang & das Auto darf während diesen 4 Tagen nicht gefahren werden. Das bedeutet man darf zwar reinfahren und nach 4 Tagen wieder raus aber währenddessen muss man den Park mit den Transitbussen oder zu Fuss entdecken. Da die Campgrounds hier sehr begehrt sind, muss man bereits 1 Jahr im Voraus buchen. Wir hatten Glück und haben ca. 3 Wochen vor unserer Reise zufälligerweise (weil jemand storniert hat) noch einen Platz ergattert.

    Noch vor dem Parkeingang wurden wir auf ein paar am Strassenrand stehende Menschen aufmerksam. Schnell holten wir unsere Kamera hervor und schossen ebenfalls ein Bild von der Elchkuh, welche vor einer wunderschönen Kulisse Ihr Mittagessen genoss.

    Am Parkeingang holten wir unsere Tickets ab, welche uns ausweisen, dass wir in den Park reinfahren dürfen. Das Wetter war super und der Weg zum Campground bereits wunderschön.

    Die Plätze werden hier First Come, First Serve vergeben und so konnten wir uns am frühen Nachmittag ein schattiges Plätzchen aussuchen.

    Direkt neben unserem Zuhause für die nächsten Tage liegt der gleichnamige Teklanika River. Das Flussbett ist mindestens 200 Meter breit und man kann darin super den Fluss hoch oder runterlaufen. (So verbrachten wir auch unseren Nachmittag) Auch Tiere nutzen diese „Brücke“ als Verbindung Ihrer Jagdgründe. Man muss sich nur einen Wegpunkt merken, sonst verschwindet der Rückweg zum Campground schnell zwischen all den gleichaussehenden Bäumen. Da der 4. Juli war (🗽- Day), hatten unsere Nachbarn alle die amerikanische Flagge gehisst und es war kein Probem unseren Rückweg wiederzufinden.

    Am Dienstag nutzten wir unseren Tek-Pass und fuhren mit dem grünen Buss weiter in den Park hinein. Unser Fahrer erzählte uns sehr viel Interessantes über die Umgebung und wir hielten Ausschau nach Wildlife.

    Ab Mile 43 ist die Strasse leider aufgrund eines Erdrutsches seit 2 Jahren gesperrt. Die 2 stündige Wanderung bis zur Einsturzstelle nahmen wir gespannt in Angriff. Leider war unsere Aussicht durch den dicken Rauch getrübt und wir können nur erahnen wie schön es hier an klaren Tagen aussieht.

    Auf dem Rückweg zum Camp verliessen wir den Bus bereits ca. 4 km davor und liefen den Rest des Weges zu Fuss. Aufgrund eines Feuerverbotes, können wir auch auf diesem Campground den Abend nicht am Lagerfeuer ausklingen lassen. Wir kochten uns etwas Leckeres und spielten ein paar Runden Scoba, wie an den meisten Abenden.☺️

    Der nächste Morgen erwartete uns mit strahlend blauem Himmel und zu unserer Überraschung war auch der Rauch komplett verschwunden.

    Wir machten nochmals die gleiche Fahrt ans Ende der Strasse und wir stauten nicht schlecht. Durch den Rauch hätten wir nie erahnt welch schöne Landschaft sich dahinter verborgen hatte. Auf dem Rückweg baten wir unseren Fahrer beim Igloo Creek Campground anzuhalten. Von da aus bräuchten wir ca. 2 1/2h um zu unserem Campground zurückzulaufen.

    Es war ein toller Weg und ca. nach 2/3 kamen wir an der Teklanika River Brücke an. Hier dachten wir, es wäre eine super Idee 💡 im Flussbett bis zu unserem Campground zu laufen. Völlig verträumt begutachteten wir verschiedene Steine, fanden Knochen, beobachteten mit dem Feldstecher die umliegenden Hügel und liefen so immer weiter den Fluss hinunter. Manchmal mussten wir uns durch knöcheltiefes Wasser kämpfen aber dies war eine willkommene Erfrischung. Wir bemerkten gar nicht, dass der Fluss immer breiter wurde und wir nicht mehr auf die rechte Seite (da liegt unser Campground) rüberkamen. Nach ca 1.5 Stunden wurde uns unser Dilemma bewusst. Vergeblich suchten wir einen Weg durch das Wasser aber der Fluss hatte eine zu starke Strömung & war an manchen Stellen tiefer als wir dachten, um einfach hindurch zu gehen.

    Die Sonne brannte unerbittlich auf unsere Köpfe, unser Wasser war Alle und die Geier kreisten bereits über uns.. nein Spass, die Vögel waren nur Einbildung.😜 So machten wir uns auf den Rückweg… was schwieriger war als gedacht, da uns die Flussarme immer wieder den Weg abschnitten.

    Da wurde uns klar, dass so ein Abstecher in die wilde Natur nicht ungefährlich ist. Völlig erschöpft kamen wir dann wieder bei der Brücke an. Hier warteten wir auf einen grünen Trasit Bus. Er kam und kam einfach nicht… als er dann endlich auftauchte und wir ihm voller Freude Zeichen zum Anhalten gaben, liess er nur kurz das Fenster hinunter & sagte uns, dass er leider voll sei.

    Resigniert liefen wir nochmals eine Stunde weiter, bis wir endlich totmüde bei unserem Camper ankamen. Was für ein Tag. Jetzt freuen wir uns auf morgen, dann gibt es endlich eine heissersehte Dusche! 🚿

    Auf dem Weg zurück in die Zivilisation hatten wir ein riesen Glück. Der Denali erhob sich majestätisch in der Ferne und zeigte sich uns in seiner vollen Pracht. Wunderschön!
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  • Day 38

    Traumhafte Ausblicke

    July 10, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 9 °C

    Nachdem wir eine lange und heisse Dusche genossen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Paxton. Wir entschieden uns für die Route über den Denali Highway. Die ersten Meilen überraschten uns mit traumhaften Ausblicken. Links uns rechts vom Weg säumten sich Seen an Seen und die Berge in der Ferne strahlten mit Ihren weissen Spitzen und Gletscher um die Wette.

    Gegen den Abend suchten wir uns ein schönes Plätzchen um zu übernachten und kochten uns eine Pfanne voll Spaghetti. Als wir müde ins Bett fielen, bemerkten wir das laute Summen der Mücken in unserem Camper. Schnell das Licht an und mit akribisch geübter Hand die kleinen Plagegeister eliminieren. Wir bemühten uns ca. 1 1/2h die Mücken loszuwerden, doch es wurden einfach nicht weniger. Langsam hatten wir keine Nerven mehr, daher entschlossen wir uns kurzerhand weiterzufahren. Um kurz vor Mitternacht starteten wir den Motor und fuhren weiter den Highway entlang. Ich ergriff die Chance, meine Erste Fahrt auf einer verlassenen Strasse zu absolvieren und gemäss Rocco hab ich das super gemeistert (Abgesehen davon das ich nur ca. 30 km/h fuhr 😂) Dass es hier nie dunkel wird, hatte jetzt einen Vorteil.. die Fahrt war sehr schön und wir sahen die Landschaft in dem bezaubernden Licht der Mitternachtssonne.

    Mehrere tiefe Schlaglöcher und 2 Stachelschweine kreuzten unseren Weg bis wir uns für einen neuen Schlafplatz entschlossen hatten. Dieses Mal war es eine Ausfahrt vor einem kleinen, tiefblauen See.

    Wie durch ein Wunder liessen uns die Mücken hier in Ruhe und wir konnten noch ein paar Stunden schlafen. Nach der anstrengenden Nacht fuhren wir erst kurz vor dem Mittag weiter. Paxson war so klein, wir waren schon vorbeigefahren als wir merkten das hier ein Dorf hätte sein sollen.

    Im nächsten grösseren Ort, Glennallen deckten wir uns im Supermarkt wieder mit Lebensmittel ein, füllten und leerten unseren Camper und benutzten die Campingplatz Dusche 🚿. Unser Ziel war es, bis am Abend den Wrangell St. Elias Nationalpark zu erreichen. Dafür fuhren wir von Chitina aus auf der Gravel Road bis Mc Carthy. Unterwegs lief uns sogar noch ein Luchs über den Weg. 😍
    Kurz vor der Ortschaft ist ein grosser Parkplatz, für den wir für zwei Übernachtungen 60$ bezahlten. Hier hatte es auch keinerlei Strom oder Wasser, dafür parkten wir unser Auto direkt am Fluss mit Blick auf den Gletscher.

    Von hier aus kommt man nur über eine Fussgängerbrücke in die ca. 1 km entfernte Ortschaft Mc Carthy. Von dort aus gibt es Shuttlebusse die hoch zur Kennecott Mine (Gost Town) fahren. Wir beschlossen, die Halbtagestour (6h) zum Root Glacier im Rahmen einer geführten Tour in Angriff zu nehmen. Unser Tourguide war Caroline, 21 aus North Carolina. Während der College Sommerpause arbeitet Sie 16 Wochen hier oben, 6h von der nächsten Ortschaft entfernt.
    Ein Paradis für Eiskletterer, Outback Wanderer und Naturliebhaber. Da musste ich gleich an Linda denken.. hier würde es ihr gefallen. ☺️

    Die Wanderung war eher gemütlich, mit ein paar anstrengenden Abschnitten. Mit unseren Crampons stiegen wir dann auch auf den Root Glacier. Es war eine tolle Erfahrung und als wir eine andere Gruppe beim Eisklettern sahen, wurden wir fast ein wenig neidisch. Das hätten wir doch gleich auch noch ausprobiert 😜. In unserer Gruppe ware ein junges Pärchen, Mayra aus Peru und Manuel aus Mexico sowie ein älteres Ehepaar Beth und Miles aus Indiana. Es waren tolle Bekanntschaften mit interessanten, offenen und sehr freundlichen Menschen.

    ❗️Fun Fact: Auf unseren Fotos sieht man auch den Mount Blackburn. Das ist der 5 höchste Berg Nordamerikas. Bereits 1912 wurde erstmals ein Aufstieg zum Mount Blackburn von Dora Keen und George Handy unternommen. George Handy war ein Minenarbeiter und schaffte als Einziger von 30 weiteren Minenarbeitern, welche bei dieser Tour dabei waren den schwierigen Aufstieg. Dora und er heirateten danach🔥❗️

    Da uns diese Tour so gut gefallen hat, buchten wir für den nächsten Tag gleich auch noch die Kennecott Mine Tour. In dieser Geisterstadt lebten anfangs des 19. Jahrhunderts die Minenarbeiter dieser berühmten Kupfermine. Wir verstanden zwar nur die Hälfte aber es war trotzdem interessant.😂

    Die amerikanischen Bergbauspezialisten fanden dieses sehr reich an Bodenschätzen bestückte Gebiet nur, weil die hier ansässigen Indigenous People speziellen Schmuck (blau/grüne Steine) trugen. Sie zeigten Ihnen von wo Sie die Steine hatten und kurz darauf wurde die Mine gebaut. Damals war Kupfer sehr gefragt , weil der elektrische Strom gerade überall neu eingesetzt wurde. (Besonders gut leiten Körper aus Kupfer und aus Aluminium den elektrischen Strom. Sie werden deshalb auch für elektrische Leitungen eingesetzt.)

    Nun machen wir uns auf Richtung Valdez, auch genannt Little Switzerland.. wir sind gespannt.
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  • Day 39

    When Dreams Come True

    July 11, 2022 in the United States ⋅ 🌧 13 °C

    Was sollen wir sagen, Valdez hat uns begeistert. Das kleine, authentische Fischerdorf liegt direkt am Ufer des Prince William Sounds und ist umgeben von Regenwäldern, Wasserfällen sowie dem tiefblauen Meer. Als wir gemütlich im Restaurant „Potatoe Head“ unser Abendessen genossen, wurden wir auf die Menschenmenge am gegenüberliegenden Hafen aufmerksam.

    Schnell verschlangen wir die letzten Bissen und schauten nach, was es da Interessantes zu sehen gab. Am Pier war eine grosse Tafel aufgestellt mit einer Rangliste für das „Valdez Fish Derby“. Die Fischer brachten Ihren Fang an Land, hängten Ihn Stolz an den Haken auf, dann wurde gemessen und die Resultate notiert. Anschliessend filetierten Fachkräfte gleich nebenan die Fische. Die ganz grossen Fische sind Halibuts. (Der Halibut ist mit bis zu 300 cm Körperlänge und bis zu 400 kg Gewicht die größte Art der Plattfische. Er kann bis zu 50 Jahre alt werden)

    Das Fleisch das verkauft werden sollte, wurde danach in ein kleines Haus gebracht das mit „We FedEx Fish“ beschriftet war. Crazy! 🐟

    Am nächsten Morgen machten wir uns auf zu unserer gebuchten Wildlife & Glacier Bootstour.
    Man sagte uns im Voraus, dass die Lu-Lu Belle, so hiess unser Boot, um 10:30 starten und die Tour ca. 8-9h dauern wird.

    Unser Captain „Fred“, über 80ig aber topfit begrüsste jeden Gast persönlich auf seiner Yacht. Das Boot war sehr gepflegt, mit Teppichböden und bequemen Ledersesseln. Gleich zu Beginn begaben wir uns zu unseren neuen Bekanntschaften aus Jamaica ins Cockpit. Hier hatten ca. 8 Personen Platz und wir genossen eine super Aussicht und eine lustige Gesellschaft im Warmen. Draussen bliess der kalte Wind in voller Stärke , als sich unser Boot bei hohem Wellengang in den Prince William Sound aufmachte.

    Als Erstes hielten wir bei einem Fischerboot, welches gerade seinen Fang (Pink Salmon) einholte. Die Fischer legen das Netz in einem grossen Kreis aus und ziehen es dann sofort wieder ein. Sie fangen aber nicht nur Lachse sondern auch ungewollt tausende Quallen. So konnten wir beobachten wie die Arbeiter mit den Tieren überschüttet wurden… so waren sie ein wenig abgelenkt und ein paar Lachsen gelang die Flucht vom Boot. ( Das freute uns ungemein 😁)

    Auch wenn wir persönlich gegen die Massenfischerei sind, war es Interessant zu sehen wie hart und mit welchen Techniken diese Seemänner arbeiten. Zum Dank, dass wir Sie bei Ihrer Arbeit beobachten durften, reichte Ihnen ein Lu-Lu Belle Crew Mitglied mit einem Netz einen Sack voll Muffins rüber, welchen Sie dankend entgegennahmen.

    Kurz darauf begegneten wir den knuffigen Seeottern. Diese Tiere sind wirklich die grössten „Chiller“ 😜. Danach zeigte uns unser Captain eine Höhle in der sich manchmal Puffins aufhalten. Hier merkte man unserem Captain die Erfahrung von über 5000 durchgeführten Touren an. Das Boot manövrierte er millimetergenau in die Höhle. Leider sahen wir hier keine Puffins und die Hälfte der Touristen sowie ein Mitglied der Crew wurden Seekrank, da das Boot wie eine Nussschale entlang der Felsen hin und her schwankte.

    Schnell machte sich der Captain auf in ruhigere Gewässer. Dort entdeckte er ein paar Weissseitendelfine. Nach einer kurzen Zeit entdeckte Rocco einen Orca. Schnell sagte er dem Captain Bescheid um das Boot zu wenden. Dieser begegnete Ihn jedoch zuerst mit einem wissenden Lächeln „These are just dolphins“. Doch seine Zweifel verflogen in dem Moment, als er sich suchend umschaute und die riesige Rückenflosse (Finne) eines Orcas entdeckte. Wir konnten unser Glück kaum fassen und die nächste Stunde verbrachten wir mit dem bestaunen dieser wunderschönen Tiere. Das Schiff rumpelte, da die Tiere sich unter Wasser an unserem Rumpf zu schaffen machten. 😁
    Es war eine kleine Gruppe mit einem männlichen Tier, mehreren Weibchen und einem Jungtier. Sie wurden von vielen Delfinen begleitet.

    ❗️Fun Fact: Pazifische Weissseitendelfine können bei der Nahrungssuche mit nördlich und südlich ansässigen Killerwalen beobachtet werden, die ihre Gesellschaft zum größten Teil zu akzeptieren scheinen.❗️

    Die Wale zogen weiter und unser Boot machte sich auf Richtung Columbia Glacier, der der zweitgrößte Gezeitengletscher in Nordamerika ist. Bereits einige Kilometer davor schwammen uns riesige Eisblöcke entgegen. Unser Captain lotste das Schiff durch den Irrgarten an Eismassen und ein paar Mal hatten wir Herzklopfen als wir spührten wie das Eis vom Boot bewegt wurde. (Titanic Momente)

    Ca. 1h brauchten wir, um ca. 250m vor dem Gletscher zu stehen. Unser Captain gab damit an, das nur er so nah hinfahren könne, mit seinen über 50 Jahren Erfahrung. Wir glaubtem ihm das, denn wir standen komplett allein vor dem riesigen Gletscher. Krachend brachen Stücke des Eises ab und fielen ins Meer. Diesen Vorgang nennt man „Kalben“. Hier war lag die Aussentemperatur bei -2 Grad und uns froren fast die Finger beim Fotografieren ab. 🥶

    Was für ein Erlebnis.. wie lange können wohl Menschen noch solche Anblicke geniessen..? Wie schnell wird der Gletscher wohl weiterschmelzen? Was passiert mit dem Meeresspiegel? Solche Fragen beschäftigten uns bei der Rückfahrt durch die Eissuppe.

    Es wurde eine lustige Rückfahrt im Cockpit. Wir waren ein bunt gemischter Haufen Menschen von überall auf der Welt und jeder erzählte über seine Reisen und Erfahrungen. Der Fahrt endete um ca. 20:00 Uhr und nach 9 Stunden verliessen wir glücklich und ein paar Eindrücke reicher die Lu-Lu Belle.
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  • Day 41

    The Way of Living in Alaska

    July 13, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 13 °C

    Eigentlich war es unser Plan, die Fähre von Valdez nach Whittier auf die Kenai Halbinsel zu nehmen. Leider waren alle Plätze bis im August ausgebucht. Im Nachhinein war das wahrscheinlich auch besser.. wir erfuhren nähmlich, dass so ein Ticket durch den Prince William Sound ca. 2000$ kosten würde. Da war uns einmal mehr tanken doch lieber und wir nahmen den Umweg über Anchorage in Kauf. 🥴

    Wir fuhren also am Mittwoch los in Richtung der Hauptstadt. Unterwegs waren wir sprachlos begeistert von der Natur. Alaska ist wirklich einen Besuch wert. Wir waren bis spät am Abend unterwegs und so übernachteten wir direkt am Meer bei einer kleinen Highway Ausfahrt.

    Vom Strassenlärm wurden wir früh morgens geweckt und wir erreichten unser Ziel Whittier bereits vor dem Mittag. Um in dieses Dorf zu gelangen, muss man durch den längsten, Fahrzeug-Eisenbahn-Tunnel in Nordamerika fahren. Das graue, triste und regnerische Wetter begleitete uns auch hinter den Berg, als wir in Whittier eintrafen. Riesige Kreuzfahrtsschiffe lagen im Hafen und die Parkplätze waren ziemlich voll, wo aber waren die Menschen? Ganz allein schlenderten wir am Pier entlang. Das uns empfohlene Café, dass gab es nicht mehr und auch sonst machte der Ort einen verlassenen Eindruck.
    Die klapprigen Touristenhütten hatten wir schnell umrundet und uns schien es so, als gäbe es hier auch nicht mehr zu sehen. Das Museum, der Grocery Store, die Apotheke und ein Einrichtungsgeschäft befanden sich im gleichen, verlotterten Gebäude. Im Hang stand imposant eine alte Ruine, die spannend aussah, da sie hier irgendwie nicht hinzugehören schien. Wir fanden heraus, das dies ein verlassenes, ehemaliges US-Militargebäude ist. Besichtigen konnte man die Ruine nicht und so besuchten wir eine kleine Bucht in der Nähe, in welcher wir Lachse entdeckten, die sogar aus dem Wasser sprangen.

    ❗️Fun Fact: Lachse schlüpfen in Süssasserflüssen und schwimmen dann flussabwärts, um den Ozean zu erreichen, wo sie reifen. Wenn sie das Erwachsenenalter erreichen, schwimmen die Lachse wieder flussaufwärts, um die Laichgründe zu erreichen, wo sie geschlüpft sind. Um stromaufwärts zu reisen, müssen Lachse Hindernisse wie Wasserfälle und Stromschnellen überwinden.❗️

    Es wunderte uns, dass wir in diesem Tal eigentlich keine Wohnhäuser erblicken konnten. Aber wo leben denn die ca. 300 Bewohner? An einem anderen Hang stand ein riesiger, farbiger „Wohnblock“. Eigentlich untypisch für Alaska, da hier alle nur einstöckig bauen und man fast keine hohen Gebäude sieht. Jetzt erst erfuhren wir, für was diese Stadt berühmt ist, sie versteckt sich nämlich in nur EINEM Gebäude. Alle Bewohner leben da und gehen im Winter für Monate nicht nach Draussen. Es begerbergt unter anderem einen Supermarkt und eine Polizeistation. Durch einen unterirdischen Tunnel erreicht man die Schule und ein Indoor Kinderspielplatz.
    Galileo-Doku darüber ➡️ https://youtu.be/FI-8EBhwdWo

    So ein Leben können wir uns kaum vorstellen.. gefangen in einem Gebäude und Draussen Temperaturen bis zu -25 Grad. 🥶

    Da das Wetter nicht zum wandern einlud, entschieden wir uns, nicht länger in Whittier zu bleiben. Stattdessen fuhren wir bis nach Seward weiter. Hier gefiel es uns dann schon viel besser. Das kleine Städtchen liegt in der Resurrection Bay und überzeugt mit seinem schönen Hafen, der umliegenden, wilden Natur und wir entdeckten Menschen😜. Da wir hier wieder direkt am Meer sind, kamen wir nicht drumherum.. wir wagten uns nochmals auf die hohe See.

    Dieses Mal starteten wir unser Abenteuer in einem kleinen Boot ( nur 6 Plätze) und unsere Kapitänin Jen fuhr die Lost Lynx raus in den Golf von Alaska. Die Schönheit der Klippen und der grünen Felshänge waren unglaublich. Es wimmelte nur so von Leben. Die Vögel nisteten in jeder felsigen Ausbuchtung und die Adler beobachteten uns von Ihrem Horst aus. Seelöwen lagen faul auf den mit Seegrass bewachsenen Felsen, die aufgrund der Low Tide über dem Meeresspiegel lagen. Kleine Puffins schwammen neben unserem Boot entlang und die Seeotter mit Ihren Babys beäugten uns misstrauisch auf dem Rücken schwimmend.

    Als wir im offenen Meer ankamen, wurden wir Zeugen eines faszinierenden Schauspiels. Eine Gruppe von ca. 12 Buckelwalen jagte zusammen Krill. Die Tiere gehen dabei folgendermassen vor. Zuerst vollführen Sie komplexe Schwimmmanöver und stossen dabei gezielt Luftblasen in kreisförmigen Mustern ab. Diese wirken wie ein Netz für Plankton, Krill und kleine Fische. Denn sie können die dichten Blasenansammlungen nicht durchschwimmen und werden im Inneren eingeschlossen. Den Walen bietet sich daher ein reich gedeckter Tisch: Sie müssen nur noch ihr Maul öffnen und die Beute schlucken.

    Zudem geben Sie einzigartige Töne von sich um untereinander zu kommunizieren, sie singen geradezu. Auf dem Video könnt ihr diese „Musik“ hören, da Jen ein spezielles Gerät dabeihatte um die Töne einzufangen.

    Die umherfliegenden Möven verraten den Standort der Wale, denn wie ihr in unserem Video sehen könnt, bedienen auch Sie sich am Buffet, bevor die Wale zuschlagen. Dabei müssen Sie aufpassen, dass sie nicht selber verschluckt werden.

    Unglaublich diese Tiere so in Action zu sehen. Davon können wir nicht genug kriegen und wir merken, dass mit uns zwei Meeresbiologen verloren gegangen sind. 😜
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  • Day 44

    Don’t have a Bad Bear Day

    July 16, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 14 °C

    Da wir irgendwann den südlichsten Punkt der Kenai Halbinsel erreichen wollen, fuhren wir weiter in Richtung Homer. Unterwegs übernachteten wir am Russian River. Als wir den Fluss erkunden wollten, merkten wir schnell, dass dies ein beliebter Ort ist um zu Fischen. Unterwegs kamen uns die erfolgreichen Fischer mit ihrem Lachs am Haken entgegen. Die Meisten aber gingen leer aus, da der „First Run“ bereits vorüber ist. Ein nettes Pärchen erklärte uns, dass es insgesamt „ Five Run’s“ gäbe und jedesmal eine andere Sorte Lachs den Weg durch den Fluss zu Ihren Laichgründen auf sich nimmt.

    Zudem erzählte Sie uns in Ihren Worten eine lustige Geschichte…

    Salmon Fishing scenario:
    Getting my fishing gear on at camp.. neighbor camper says " ya going out yourself today?" I said YES... IT'S surprising a women goes alone.. anyway, neighbor says BE ALERT, I JUST CAME BACK threw 4 on the bank and I was getting ready to leave AND 4 GRIZZLIES where there taking my catch... ok thanks, I undressed..😂

    Als wir uns zurück zu unserem Camper aufmachten, um etwas zu Abend zu essen, wurden wir von den 2 Fischern spontan auf einen Drink eingeladen. Sie stellten sich als Kristen und Alan vor, ein Ehepaar aus Pennsylvania.

    Rocco bekam eine riesige Bloody Mary in die Hand gedrückt, inklusive Sellerie & ich erhielt eine ziemlich starke Margarita. Am Schluss torkelten wir um 11 Uhr ein wenig betrunken zurück zu unserem Platz. Was für ein lustiger Abend. Alain ist Pilot und
    Notfallchirurg und war schon auf der ganzen Welt tätig.. seine Frau arbeitete ebenfalls im Krankenhaus. Beide sind total verschiedener Meinung betreffend Trump, Recycling und Waffen. Für uns war es ziemlich lustig, Ihnen beim Diskutieren zuzuschauen und es war super Mal offen über alle Themen reden zu können, ohne Angst zu haben, dass jemand gleich seine Waffe zückt. 😜😂

    Leider konnten wir nur eine Nacht auf diesem tollen Campground verbringen, da wir keine Reservation hatten. Wir müssen noch erwähnen, dass das Wetter nun ziemlich schlecht ist. Es regnet in Strömen und der Wind bläst uns nur so um die Ohren, da würden wir am Liebsten sofort nach Hawaii fliegen..

    So fuhren wir am nächsten Morgen bis nach Homer, da wir bei dem Wetter sowieso nichts unternehmen konnten. Nach unserer ersten Nacht in einem State Campground, entschlossen wir uns die nächsten 2 Nächte in einem RV Park zu übernachten. ( Mit Strom und Duschen) So hatten wir Zeit und Wifi um unsere Weiterreise zu planen.

    Im Homer assen wir wieder Mal in einem Restaurant namens „Fat Olives“. Danach fuhren wir raus auf den Homer Spit. Das ist eine sieben Kilometer lange Landzunge in Alaska, die bei Homer auf der Kenai-Halbinsel in die Kachemak Bay reicht. Dort hatte es mehrere Piers, welche auf Stelzen aufgebaut wurden. Hier gab es verschiedenste Angebote für Wanderungen, Bear Watching etc.

    Am Abend ergatterten wir den Besten Platz auf dem Campingplatz ( da jemand storniert hatte 🤙🏼) mit Aussicht aufs Meer. Hier beobachteten wir nach einem Strandspaziergang das beeindruckende Naturspektakel der Low Tide. Das Meer geht hier bis zu 6m an Höhe zurück.. das bedeutet der Strand wird schnell mal 50 Meter breiter. Einschlafen mit Meeresrauschen, daran könnte man sich gewöhnen.

    Am Sonntag fuhren wir mit dem Wassertaxi zu einem verlassenen Strand. Hier begannen wir unsere Wanderung zum Grewingk Glacier.
    Mit einem grossen Sprung an Land (da blieben wir nicht ganz trocken) verabschiedeten wir uns von unserem Captain und seinem treuen Begleiter.

    Zu Beginn des Trails musste man sich in einem Buch eintragen und mehrere Hinweise machten uns auf die hohe Bär Aktivität in der Gegend aufmerksam.

    Der Weg führte zuerst durch einen dichten und ziemlich nassen, schlammigen Waldabschnitt.
    Nach ca. 1 Stunde erreichten wir offeneres Terrain, auf welchem wir uns ein wenig beobachtet fühlten. So redeten wir laut vor uns hin um die Bären auf uns aufmerksam zu machen, denn einem erschreckten Bär möchte man nicht begegnen.

    Da liefen wir nun so dahin, auf einmal sah ich rechts von uns nur ca. 5 Meter entfernt einen riesigen Schwarzbären. Da ist mir fast das Herz stehen geblieben. Rocco hatte ihn noch gar nicht bemerkt, darum trällerte ich mit lauter, unsicherer Stimme in Rocco‘s Richtung „ schauuu mal nach reeeeechts“ 😂. Da wir sowieso schon viel zu nah dran waren, liefen wir einfach an ihm vorbei. Der Bär war so beschäftigt mit Beeren essen, er machte sich nicht mal die Mühe uns anzuschauen.

    Danach packten wir unseren Bärenspray doch lieber aus dem Rucksack aus und hielten ihn Einsatzbereit in der Hand. Die nächsten Kilometer schauten wir uns immer Mal wieder um aber der Bär verfolgte uns zum Glück nicht.

    Der Gletscher war ein Hingucker. Gemütlich assen wir am Seeufer unser Mittagessen und erholten uns von dem Schock. Danach führte unsere Wanderung über den Saddle Trail an eine andere Bucht, wo uns unser Wassertaxi wieder abholte. Die Rückfahrt war ziemlich rumplig aber damit hatten wir noch nie Probleme. 😁

    Am Abend gab es dann sogar noch ein wenig Sonnenschein.. ☀️
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  • Day 46

    Russian River

    July 18, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 14 °C

    Auf dem Weg zurück nach Anchorage, entschlossen wir uns nochmals 2 Nächte im Russian River Campground zu verbringen. Da wir keine Reservation hatten, konnten wir nur auf dem 12h Parkplatz übernachten. Das bedeutete um 19:00 Uhr einchecken und um 07:00 Uhr wieder gehen. So machten wir am Abend, als der Regen kurz aufhörte einen Spaziergang am Fluss entlang. Um diese Zeit hatte es nur noch wenige Fischer, die wir beobachten konnten. Doch dann, was lief da im Fluss in unsere Richtung? Ein Grizzly!! Wow. Da standen wir nun sprachlos und konnten das Tier vom Ufer aus beobachten. Natürlich hielten wir einen Sicherheitsabstand ein, denn der Bär bewegte sich so flink im Wasser & am Ufer, da bräuchte es nur ein paar Sekunden bis er bei uns wäre. Zum Glück war er mehr an den Fischen, als an uns interessiert. Wir liefen rasch ein paar hundert Meter zurück um die Fischer zu warnen, die noch im Wasser standen. Einer schrie „Run“ und machte sich aus dem Staub. Andere blieben einfach am Rand stehen und schauten dem Bären von da aus zu. Ein tolles Erlebniss. ✨

    Da wir am nächsten Morgen sehr früh wach waren, machten wir die Wanderung zu den Russian River Falls. Den ganzen Weg über fühlten wir uns irgendwie nicht mehr so wohl, da uns seit den letzten Bärenbegegnungen nochmals richtig bewusst worden ist, dass die Tiere überall auftauchen können. An den Wasserfällen angekommen trafen wir ein Pärchen, dass uns voller Freude von Ihrer Sichtung berichtete..Leider hatten wir eine Grizzlymutter mit Ihren 4 Babys nur ganz knapp verpasst. Wir warteten noch 1h, doch Sie tauchte nicht mehr auf. In dieser Zeit beobachteten wir von der Aussichtsplattform aus die springenden Lachse. Was für ein Naturschauspiel. Die Bärenmutter musste eigentlich nur ihren Kopf untertauchen und das Maul öffnen, da es so viele Fische hatte. Wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr die Tiere im Video erkennen.

    Nach der Wanderung liessen wir uns auf die Warteliste setzen. Um 17:00 Uhr verkünden die Ranger dann, wer einen Platz auf dem Campground bekommt. (Je nachdem wieviele Personen storniert haben) Um die Zeit rumzukriegen, fuhren wir zurück ins nächste Dorf um einzukaufen und in einer Laundry zu Duschen. Langsam haben wir uns an den Camper Alltag gewöhnt. 😁

    Wir waren einer der 7 Glücklichen, die am Abend auf dem Campground übernachten durften. Leider regnete es wieder in Strömen und wir konnten kein Lagerfeuer machen. 🌧
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  • Day 52

    Seit der Rabe dieses Land gemacht hat

    July 24, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 19 °C

    Da wir am Dienstag unser Auto in Anchorage abgeben werden, machten wir uns auf in Richtung der Hauptstadt. Da wir aber keine ganze Woche dort verbringen möchten, fuhren wir noch weiter den Highway Nr. 3 hoch. Hier übernachteten wir direkt am Susitna River. Der Fluss war sehr hoch und trüb, daher können die Fischer momentan nichts fangen und wir hatten den Campground fast für uns alleine.

    Am nächsten Morgen war unser Ziel das Dorf Talkeetna. Der Name „Talkeetna“ bedeutet „Ort, wo am Fluss Nahrung gelagert wird“. Dieses kleine, lebendige Dorf gefiel uns sehr gut. Wir verbrachten den restlichen Tag damit, die unzähligen Giftshops und Art Galleries zu durchstöbern. Auch kulinarisch wurde einiges geboten. Ein Foodtruck bot speziell nur Spinatbrot oder Kuchen an. Wir bestellten beides und es war meega lecker.

    In der Nacht regnete es in Strömen und im Wald unter den Bäumen klang es, als würde die Welt untergehen. Was für eine Nacht! 🥱

    Am Freitag war unser Ziel der Eklunta Lake. Als der Regen um 20:00 Uhr endlich aufhörte, beschlossen wir, noch einen Abendspaziergang zu wagen. Der See war wunderschön anzusehen und in der Ferne konnten wir eine Elchkuh beim Grasen beobachten.

    Angekommen im Anchorage müssen wir sagen, diese Stadt ist leider auch kein historischer Hingucker, was die Gebäude anbelangt. 🥴 Diese Städte hier in Alaska kann man überhaupt nicht mit solchen in Europa vergleichen. Gegen den Nachmittag fuhren wir zum Point Woronzof um die ankommenden Flugzeuge zu beobachten. Es war sehr windig und die Flugzeuge schwenkten von links nach rechts. 💨 Huii, was erwartet uns da in ein paar Tagen, wenn wir selber von diesem Flughafen abheben!?

    Das Alaska Native Heritage Center stand als nächstes auf unserem Plan. Leider kamen wir etwas spät an und so hatten wir nur noch 1h um in die Welt der Ureinwohner einzutauchen.

    Wir besichtigten 6 verschiedene Behausungen der Ureinwohner, die sich in einem Waldgebiet rund um den Tiulana-See befinden. Einer der Kulturträger erzählte uns Einiges über die traditionelle Lebensweisen der Völker Iñupiaq, St. Lawrence Island Yupik, Athabascan, Eyak, Haida, Tsimshian, Tlingit, Unangax̂, Alutiiq/Sugpiaq, Yup’ik und Cup’ik.

    Überall war auch der Rabe präsent. Er ist in der indianischen Mythologie als eine sehr wichtige Figur bekannt. Obwohl er als „Schöpfer“ des Lebens gilt, zeigt eine Geschichte von „Raven“ eine gierige und schelmische Figur, die hauptsächlich aus egoistischen Gründen handelt und gleichzeitig Lektionen über das Leben erteilt. Die amerikanischen Ureinwohner sind dankbar für das, was „Raven“ ihnen gegeben hat, doch erkennen sie, dass „Raven“ nicht zu trauen ist und eher egoistisch als grosszügig handelt. Eine sehr interessante und auch mal andere Sichtweise auf eine „gottesähnliche“ Figur, finden wir.

    Allgemein war es ein faszinierendes Erlebnis. Könnt ihr euch vorstellen, dass die indigenen Völker schon vor tausenden Jahren Sonnenbrillen hatten? 👓 Natürlich nicht aus Plastik, sondern aus Knochen oder Holz geschnitzt. —> Foto

    Am Sonntag schlenderten wir durch Downtown Anchorage und unternahmen eine einstündige Erkundungstour mit den bekannten roten Trolleys.
    Auf der Rundfahrt zeigte man uns z.B. ein Erdhaus, den Wasserflughafen und den Earthquake Park. Im Jahr 1964 brachte das Erdbeben namens Karfreitagsbeben mit einer Stärke von 9.2 (schlimmstes Erdbeben Nordamerikas) den Boden zum einstürzen. Wortwörtlich fiel die Erde um 12m ab und verschob sich um ca. 600m.. im Park kann man genau erkennen, wie die Erde sich verschoben hat.

    Zu Abend assen wir im Restaurant „49th State Brewing“. Nach einer halbstündigen Wartezeit auf einen freien Tisch, wurden wir nicht enttäuscht. Der Königslachs und der Yak Burger waren sehr lecker! Auf unserem Heimweg sahen wir nur wenige Fussgänger. Es hat sehr viele Obdachlose und Abhängige hier, die überall ihre Lager aufgeschlagen haben. Manche schreien auf der Strasse rum, andere führen Selbstgespräche.. So viel Elend zu sehen ist nicht schön und wir hoffen, dass diese Menschen im kalten Winter wenigstens ein Dach über dem Kopf haben.

    Morgen werden wir unsere Rücksäcke packen und das Auto putzen. Am Dienstag ist unsere Camper-Tour nämlich schon vorbei und es geht weiter nach Hawaii 🌺
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  • Day 56

    Aloha from Hawai‘i

    July 28, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 23 °C

    Nachdem wir unsere Camora abgegeben haben (mit 2’100 zuviel gefahrenen Meilen😅), verbrachten wir den Rest des Tages am Flughafen in Anchorage. Da wir vergessen hatten unsere Sitzplätze zu reservieren, fragten wir am Gate nach unseren Optionen um nebeneinander sitzen zu können. So erhielten wir ein gratis Upgrade.🤙🏼
    Um 23:44 Uhr startete unser Flugzeug pünktlich und brachte uns in 5:15 h nach Denver. Hier mussten wir dann nochmals 6h warten bis der Weiterflug nach Kona Hawaii startete. Dieses Mal hatten wir weniger Glück mit unseren Plätzen und es wurde ein laaanger, sehr eingeengter und schlafloser 7:30h Flug.

    Extrem müde landeten wir dann dementsprechend in Hawaii. Die tropisch warme Luft blies uns ins Gesicht und wir wussten, jetzt sind wir im Paradies angekommen.

    Schnell das Mietauto abgeholt, übrigens ein KIA Sorento und schon fuhren wir los in Richtung Captain Cook. Unterwegs stoppten wir an einem Foodtruck der leckere Tacos und Quesadillas anbot. Mhhhhh.. war das Gut. Unser bereits im Voraus gebuchtes Bed&Breakfast liegt eingebettet von tropischen Bäumen an einem grünen Hügel mit traumhafter Aussicht aufs Meer. Lee & Svetlana bieten extra ein günstiges Backpacker Zimmer an, um auch Budget Traveler wilkommen zu heissen. Unsere Oase ist nicht weniger schön als die anderen Zimmer, wird aber nur ohne Frühstück angeboten.

    Diese Unterkunft ist mit dem Eco-Award ausgezeichnet und legt grossen Wert auf den nachhaltigen Anbau von Mangos, Avocados, Kaffeebohnen, Bananen, Macadamia Nüsse und vielen weiteren, exotischen Früchten. 🍈 🍍 🍌

    Wir fühlten uns sofort wohl und genossen den Sonnenuntergang von unserem Tagesbett aus.
    Getrunken wird hier nur gefiltertes Regenwasser, welches auch zum Duschen zu Verfügung steht.

    Zur Musik der Natur (Froschgesang und Grillenzirpen) schliefen wir früh ein und wachten erst am nächsten Morgen wieder auf. So gut hatten wir schon lange nicht mehr geschlafen.
    An diesem Morgen gönnten wir uns im Menehune Coffee ein leckeres Frühstück und einen ziemlich guten Kaffee. Danach machten wir uns auf Entdeckungstour. Xenia hatte uns ein tolles App empfohlen (Shakaguide), von welchem wir immer wieder spannende Informationen oder Tipps erhielten, wenn wir einen der Wegpunkte passierten.

    An der Kua Bay nahmen wir unser erstes Bad im türkisblauen Wasser. Die Wassertemperatur liegt hier das ganze Jahr über bei 24-27 Grad. Ein Traum.

    Leider hatte es an dieser Bucht kaum Schatten (Das Sonnenbaden bereuten wir später), daher entschlossen wir uns, noch einen weiteren Strand abzuchecken. Waikōloa Beach war unser nächste Stop. Hier machten wir es uns im Schatten der riesigen Palmen gemütlich und genossen die relaxte Stimmung. Sogar Schildkröten 🐢 konnten wir direkt vom Strand aus beim Essen von Seegras beobachten.

    Auf dem Heimweg stoppten wir im lebendigen Dorf Kailua-Kona und assen im Journey Café ein leichtes und meeeega leckeres Abendessen. Hier bemerkten wir dann unseren Sonnenbrand. Da war wohl die Sonnencréme vom Walmart nicht ohne Grund runtergesetzt und als Schnäppchen zu haben..😒 Im nahegelegenen Supermarkt kauften wir uns dann eine „Reef friendly“ und hoffentlich besser schützende Sonnencréme.

    Im Dunkeln erklommen wir mit unserem Auto den steilen Hang zurück zu unserem B&B. Unterwegs sorgten die wilden Schweine für eine Vollbrems Aktion und auch die Strassen hier verlangen viel von uns ab.

    Jetzt wünschen wir euch eine gute Nacht. Aloha Ahiahi 🌸
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  • Day 60

    Makai 🌊

    August 1, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 25 °C

    Die hawaiianische Aloha Lebensphilosophie hat uns überzeugt. Richtig entspannt geniessen wir den Island Lifestyle. Jeden Tag erkundigen wir neue Strände und tauchen immer mehr ein in die hawaiianische Kultur.

    Am Abend beobachten wir den Sonnenuntergang, der leider bereits um ca. 7 Uhr eintritt. Nach den langen, hellen Abendstunden in Alaska sind wir uns gar nicht mehr gewohnt, dass es so früh dunkel wird. Ein besonders schöner Sonnenuntergang beobachteten wir an einem Abend nach dem Baden an der Two Step Beach.

    Wir assen nochmals im Journey Café (wohl auch nicht zum letzten Mal), da es soo lecker war. Auch dieses Mal können wir nur von der leckeren, veganen Pizza Marinara schwärmen. Der Koch kombiniert die japanische Kochweise mit verschiedensten europäischen und amerikanischen Gerichten und das Geschmackserlebnis ist einfach unglaublich.

    Am Abend bevor wir von unserem ersten Bed&Breakfast auscheckten, wurden wir noch mit einem selbstgebackenen Bananenbrot von unseren Gastgebern überrascht. Selbstgemacht heisst hier, dass sie sogar den Vanillezucker selber hergestellt haben. 🤯🫠 Ihr merkt, wir werden richtig verwöhnt..

    Im Nordenwesten der Insel findet man die weissen Sandstrände aus dem Ferienkatalog. Hier nahmen wir am nächsten Tag nach einer leckeren Açai Bowl die holprige Fahrt durch ein Lavafeld in Angriff um an die Mahai'ula Beach zu gelangen. Bei unserem ersten Schnorchelversuch entdeckten wir leider nicht viel Spannendes. Jede Menge abgestorbene Korallen und nur wenig Fische. Die Fische die wir entdeckten waren dafür farbenfroh und sehr flink. 🐠 Auf einmal schwamm im trüben Wasser ein Haifisch auf uns zu. Ich machte ein Kickbox Move und verscheuchte ihn so.. Puuh Glück gehabt, ausser einem verstauchten Zeh fehlt mir nichts.

    Nein Spass 😂 Den Hai hat es nicht gegeben und den Zeh habe ich mir auf dem Rückweg beim Parkplatz verstaucht 🥲. Naja die erste Story tönt besser 🤞🏼😜

    In unserer neuen Unterkunft der Ka'awa Loa Plantation wurden wir herzlich von Greg und seinem Mann Michael empfangen. Diese Villa überzeugt mit einem fantastischen Meerblick, riesiger Terasse, tropischer Umgebung und einer Lava-Outdoor Dusche! 🔥

    Gleich zu Beginn wurde uns ein frisch gepresster Mangosaft und ein noch warmer Brownie auf die Terasse serviert. Wir fühlten uns sofort wie Zuhause. Am Abend assen wir den 8 besten Cheesburger der USA. Er war ziemlich gut und bei Livemusik im Hintergrund machte das Essen gleich doppelt Spass. Auf dem Rückweg zum Parkplatz staunten wir nicht schlecht über die aufgemotzten Karren der Einheimische. Hydraulik, Low Rider, Unterboden/Felgenbeleuchtung in allen Farben und sogar ein lenkradloses Auto (das hielt der Fahrer nämlich aus dem Auto!!!) war dabei. Mit richtig lauter Musik fuhren Sie an den staunenden Touristen vorbei und auch wir waren überrascht von so viel Vielfalt.

    Nach einem sehr leckeren Frühstück in der Unterkunft, besuchten wir heute die Black Sand Beach. Kokosnusspalmen säumen den oberen Rand des Sandstrandes und der schwarze Sand ist sehr fein und ein richtiger Hingucker. Wir hatten Glück und konnten honu (hawaiianische grüne Meeresschildkröten) dabei beobachten, wie sie sich am Strand sonnten. Es war sehr windig und daher auch wellig an diesem Strand aber wir wagten uns trotzdem auf einen kurzen Schnorchelausflug. Es brauchte Überwindung in das kalte Wasser einzutauchen. Es ist so kalt hier, da eine unterirdische Süsswasserquelle direkt ins Meer fliesst. Dies sorgt für eine starke Strömung und wir müssen aufpassen das wir nicht abtreiben. Schon ca. 3 Metern vom Strand entfernt entdeckten wir die riesigen Meeresschildkröten im Wasser. Sie liessen sich schwebend von der Strömung treiben und frassen die Seegras von den Steinen. Es machte richtig Spass ihnen dabei zuzusehen und sie liessen sich nicht von uns stören.

    Auf dem Nachhauseweg stoppten wir in der südlichsten Bäckerei „Punalu'u Bake Shop“ der USA. Das Essen war leider nicht so überzeugend, dafür wurden wir zurück im B&B von einem leckeren Mangokuchen und einem Guava Saft überrascht. Der Regen, der am Abend leise vom Himmel fiel, bescherte uns einen gemütlichen Abend auf der Lanai (Veranda).

    Morgen wird Rocco seinen ersten Meerestauchgang absolvieren und wir sind schon ganz gespannt wie es werden wird. Drückt ihm die Daumen 🤙🏼😜
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  • Day 63

    Shaka 🤙🏼

    August 4, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 25 °C

    Am Dienstagmorgen genossen wir ein ausgiebiges Frühstück in unserem wunderschönen B&B. Dieses Mal gab es Waffeln mit Kokossirup, frische Früchte und wir probierten den hausgemachten Lilikoi (Passionsfrucht) und Macadamia Nut Aufstrich. Mhhh war das lecker. 🫠

    Gut gestärkt machten wir uns auf zur Magic Sands Beach. Im Winter liegt hier kein Sand mehr, dafür erscheint ein felsiger Strand. Diese Bucht ist für seine hohen Wellen bekannt, in die wir uns gleich stürzten um uns abzukühlen. Es machte unglaublich Spass unten durch die hohen Wellen zu tauchen oder sich darübergleiten zu lassen, bis eine besonders hohe Welle (der Rettungsschwimmer rief noch über den Lautsprecher aus, dass man jetzt aufpassen muss) genau über uns zusammenbrach. Natürlich hatte ich wieder Pech und verschluckte „Literweise“ Meerwasser bis mich Rocco aus dem Wasser rettete 😜.. Da war der Spass fürs Erste vorbei. Zu meiner Verteidigung.. die Welle war wirklich hoch und später mussten die Rettungsschwimmer sogar einem Mann aus dem Wasser retten, mit Baywatch Boogie Bord und allem drum und dran 🏄🏽

    Kurz nach dem Mittag trafen wir ca. 100 Meter von diesem Strand entfernt, genauer gesagt bei der „Mile 4“ Roccos Tauchlehrerin und meine Namensvetterin Jana. 🤿 Wir erwarteten eigentlich einen „Refresh Kurs“ zu dem sich Rocco auch angemeldet hatte, da er das Erste Mal im Meer tauchen wird, doch alles ging ZackZack voran und Roccos Aussage, dass er nicht soo gut Englisch spreche ignorierte sie völlig. 😂 Er bekam auch kein Tauchcomputer, was eher schlecht zu bewerten ist.. 😒

    Wir liefen direkt von der Strasse aus einen kleinen, versteckten Weg hinunter zum Meer und siehe da, eine wunderschöne Bucht tauchte vor uns auf. Dieser Ort ist ein echter Geheimtipp, denn keine Menschenseele war hier. Innerhalb von 10 Minuten waren sie schon im Wasser verschwunden und ich genoss eine Stunde allein im Paradis.

    Rocco‘s Fazit zum Tauchgang: „Wow!! Das war schon Unterschied zum kalten, dunklen Bodensee wo ich die Ausbildung gemacht habe. Gleich zu Beginn überraschten mich bunte Korallen in allen Formen. Viele farbige Fische 🐠 schwammen um mich herum und in Gegensatz zum Schnorcheln akzeptierten mich die Fische beim Tauchen mehr und hatten keine Angst vor mir. Auf ca. 13 Meter entdeckte ich eine Snowflake Muräne in einer kleinen Höhle. Das Muster war so speziell, einfach wunderschön anzusehen. Wir tauchten sogar in eine Höhle (durfte ich eigentlich mit meiner Ausbildung nicht, aber ok😂). Ich fühlte mich sehr sicher unter Wasser und das Tarieren war um einiges Leichter als im See. Es war ein toller Tauchgang und jetzt fühle ich mich bereit für mehr.🔥🌊“

    Es war toll zu sehen wieviel Spass Rocco beim Tauchen hatte und da ich leider zu viel Angst davor habe, bleiben mir nur seine Erzählungen.☺️ Die „Tauchlehrerin“ machte mit ihrer Gruppe nicht mal ein Sicherheitsstopp, der eigentlich zwingend ist.. trotz des tollen Erlebnisses ein No-Go!

    Zum Abendessen gönnten wir uns eine leckere, vegane Spicy Jackfruit Pocket. Diese Frucht kann man als Fleischersatz verwenden und sogar Rocco meinte, es sei soooo gut, dass er diese Frucht Fleisch vorzieht 🤯😍. Natürlich wurden wir schon wieder von einel leckeren Dessert in unserer Unterkunft erwartet. Es gab Bananabread und Guavasaft.

    Mit schwerem Herzen verliessem wir am nächsten Morgen diesen unglaublich schönen Ort, wo wir uns wie Zuhause gefühlt hatten. Wenn ihr jemals nach Hawaii reist, müsst ihr unbedingt hier übernachten! (Ka'awa Loa Plantation) 🌺

    Heute lag unser Ziel auf der anderen Seite der Insel, genauer gesagt 10 Minuten vor der Hauptstadt Hilo.
    Unterwegs machten wir Halt an der Beach 69, Waialea Bay. Dieser Strand ist perfekt zum Schnorcheln und es hat viele schattenspendene Bäume, was bei der Hitze nur von Vorteil ist.

    Es gefiel uns so gut, dass wir den ganzen Tag dort verbrachten. Auf unseren Videos könnt ihr unsere Unterwasserentdeckungen begutachten. (Wenn jemand weiss, wie man GoPro Videos langsamer macht.. bitte melden🤓)

    Der Weg auf die Ostseite der Insel war sehr abwechslungsreich. Wir fuhren an riesigen Eucalyptusbäumen und dichten Wäldern vorbei bis wir an der wilden Ostküste der Insel ankamen. Kurz vor Sonnenuntergang trafen wir in unserer neuen Unterkunft, dem Hamakua Guesthouse ein. Der Weg dahin führte uns über eine einsame Strasse umgeben von dichtem Dschungel. Sie beziehen hier nur Strom von ihren Sonnenkollektoren und alles verfügbare Wasser ist Regenwasser. Unser Zimmer bot uns einen wunderschönen Ausblick aufs Meer. Das einzige was uns doch störte war, dass nur ein Badezimmer für 11 Personen zu Verfügung stand !! Naja.. diese 2 Nächte werden wir überleben🤞🏼😜.

    Diese Unterkunft hat auch ein Swimmhole im Dschungel. Leider war das Baden nicht sicher, da nach heftigen Regengüssen krankheitserregende Bakterien im Wasser sind.

    Diese Seite der Insel überraschte uns mit einer total anderen Vegetation. Es ist richtig krass, was für Pflanzen hier wachsen. Wir haben bestimmt 3 davon bei uns in Kleinformat im Wohnzimmer und hier wachsen Sie 50 Meter an Baumstämmen hoch. Überall blühen wilde Orchideen, Guava Pflanzen und tausend andere Arten. Wir sind im Dschungel angekommen. 🌴🌿🪷🌺
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