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  • Day 184

    Tag 181-183 – Kaffee statt Lagerkoller

    February 21, 2022 in Guatemala ⋅ ⛅ 19 °C

    Lagerkoller. Wir beschlossen spontan, die Zelte abzubrechen und dem heißen Betonplatz zu entfliehen. Durch Zufall bekamen wir sofort einen Touristenbus, der uns direkt in die nächste Großstadt Coban mitnahm. 6 Stunden schaukelten wir, das Tandem oben aufs Dach geschnallt. Die Landschaft wurde deutlich hügliger und damit abwechslungsreicher. Dicke Trucks, Busse und allerlei andere Gefährten quälten sich durch die sich schlängelnde Berglandschaft. Wäre mit dem Fahrrad anstrengend, aber bestimmt auch super schön gewesen! Wir merkten, dass uns die Fahrrad-Situation zu schaffen machte. Immer wieder kamen wir uns wegen Kleinigkeiten in die Haare. Ein absolutes Highlight wurde am nächsten Tag ein Besuch bei einer Kaffeeplantage. Schon allein die Hinfahrt war ein Erlebnis. Völlig unvorbereitet und ohne Plan saßen wir irgendwann in einem Stadtbus, von dem wir keine Ahnung hatten, wie viel er kosten würde und fuhren zu einer Plantage, von der wir nicht wussten, ob sie offen sein würde. Es zahlte sich jedoch aus. Der Bus kostete 40 Cent und ein lokaler Kaffeeplantagenarbeiter zeigt uns für 3 h seine Welt des Kaffees. Eine lokale Barista führte uns anschließend die Vielfalt der Kaffeezubereitung vor, und verköstigte uns mit dem besten Kaffee und Kuchen, den wir hier bisher gegessen hatten. Zauberhaft. Da war die Sorge über das Fahrrad kurz sogar vergessen.Read more

  • Day 181

    Tag 179-180 – Highlight trotz Tiefpunkt

    February 18, 2022 in Guatemala ⋅ ☀️ 30 °C

    Am frühen Morgen suchten wir das Büro des Nationalparks auf. Hier erhofften wir Hilfe, um von der Offroad-Straße zurück zur Hauptstraße zu gelangen. Wir hatten Glück. Einer der Wärter erbarmte sich und fuhr uns mit seinem Pick-up die lange, schlechte Straße zurück zum Dorf an der Hauptstraße, wo wir erstmal Frühstück aßen. Was für eine Fahrt! Unsere kläglichen Versuche, per Anhalter weiter zu fahren, scheiterten und auch per Bus war es nicht so einfach. Entweder war der Bus zu klein oder unser Tandem zu lang. Unser Plan war es, in die nächst größere Stadt Flores etwa 65 km weiter zu fahren. Gestern hatten wir noch alle möglichen Kontakte mobilisiert und eine davon kannte einen Mechaniker in Flores. Nach knapp 3 Stunden saßen wir im Bus, einem sogenannten collectivo. Der Fahrer kannte die Straße wie seine Westentasche und fuhr über die von Schlaglöchern übersähte Straße mit halsbrecherischer Geschwindigkeit. In Flores gab es mehrere Mechaniker und wir glauben, wir haben sie fast alle besucht. Es wurde ein langer Tag mitten in der brütenden Sonne. Zum Glück konnten wir das Rad noch schieben. Unseren Aluminiumrahmen zu reparieren sollte nicht so einfach werden und immer wieder schauten wir in mitleidige Gesichter. Sie würden es auf guatemaltekischer Art reparieren können, natürlich nicht so, wie es eigentlich empfohlen wurde, falls man es an dieser Stelle überhaupt tun sollte. Zum Glück trafen bald Viviana und David ein und spendet Trost und Zuversicht. Wir fanden einen kostenlosen Betonparkplatz mit Zugang zu öffentlichen Bädern, wo wir bleiben und über unsere Situation nachdenken konnten. Ohne Fahrrad weiter? Neuer Rahmen? Ob eine Reparatur des Rahmens hier in Guatemala gelingt, ist nicht gewiss. Und dann ist da auch noch die Sorge, dass der Rahmen wieder bricht, denn unsere Weiterreise führt in die Berge, wo die Belastung des Rahmens an der Stelle hoch sein wird. Wir beschlossen, unsere Entscheidung ein paar Tage aufzuschieben und mit Viviana und David die berühmten Maya-Ruinen in Tikal zu besuchen.
    Was für ein Highlight unserer Reise. Wir nahmen uns einen Reiseführer, der alle unsere Fragen zu den Maya und ihren Lebensgewohnheiten beantworten konnte. Es wurde ein fantastischer Tagesausflug! Wir konnten bis zu 70 m hohe Tempel erklettern und von dort über die Unweiten des Dschungels staunen. Wahnsinn, was die Maya vor hunderten von Jahren für Baukunst hatten und wie ausgefeilt ihre Gesellschaft und Politik war.
    Der Parkplatz wuchs zu einem kleinen Campingplatz heran, welcher tagsüber von Flugzeugen und Hubschraubern in nächster Nähe überflogen und jeden Abend von Kids mit Inlinern umkreist wurde. Zusammen mit den anderen Reisenden überlegten wir, was wir mit dem Rad nun anstellen sollten. Da wir auf den Rahmen (zum Glück) noch Garantie haben, werden wir aber erstmal abwarten, ob und wie die Hersteller uns aus der Ferne helfen können. Die e-Mails sind versandt. Bis wir eine Antwort haben, werden wir jedoch auch darüber nachdenken müssen, was wir eigentlich für eine Antwort hören wollen. Würden wir einen neuen Rahmen überhaupt hier in Guatemala aufbauen können? Würden wir so lange warten wollen, bis er hier ankommt? Kriegen wir überhaupt einen neuen Rahmen? Es bleibt weiter für uns spannend. Es ist eben nicht nur ein Urlaub, sondern ein Abenteuer!
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  • Day 179

    Tag 174-178 – Kaffeeklatsch

    February 16, 2022 in Guatemala ⋅ ⛅ 22 °C

    Am Freitagmorgen ging’s früh hoch, um die Insel per Miniboot zu verlassen. Von da aus fuhren wir zu unserem Wamshowers-Host mitten im Dschungel. Da wir uns unsicher waren, ob wir etwas zu essen bekommen, und wie die Umstände im Allgemeinen sein werden, besorgen wir Futter und Wasser für alle Fälle. Natürlich durfte der obligatorische Burrito am Straßenrand nicht fehlen. Unser Aufenthalt war leider wenig reizend, weswegen wir auch schon am Folgetag wieder aufbrachen, anstatt noch einen Tag länger zu bleiben. Kurz gefasst: die Gastgeberin war nicht sonderlich interessiert an uns, und es wirkte so, als wollte sie vor allem, dass wir arbeiten. Essen gab es auch keins. So sind wir also lieber aufgebrochen, um unsere Freunde Viviana & David in San Ignazio zu treffen.
    Wir genossen dort zwei herrliche Tage mit ihnen und mit Emmy und Fred. Wir aßen gemeinsam, philosophierten über das Leben und tauschten Information zur Weiterreise aus. Außerdem verabredeten wir uns für Guatemala. Weitere Dschungel- oder Höhlentouren sparten wir uns aus finanziellen Gründen. Belize ist teurer! Aber wir besuchten einen englischen Gottesdienst, der leider monotoner und gelangweilter kaum sein konnte. Montag fuhren wir schließlich zur Grenze nach Guatemala. Hinüber zu kommen war recht einfach. Wir schliefen bei Marco, einem ausgewanderten Schweizer. Er kannte die Gegend ausgezeichnet und hat uns viele Tipps geben können. Es war schön, sich mit ihm zu unterhalten. Von dort quälten wir uns durch Hügelland und Hitze zur Maja Städte Yax-Ha. Außerdem erwartete uns noch eine 11 km lange Offroad-Straße. Zunächst kamen wir ganz gut voran, dann wurden die Hügel jedoch steiler, und die Straßenverhältnisse schlechter. Bei 18 % macht es schließlich „Knack“. So ein Mist! Kette gerissen? Wir waren schon gut kaputt, mussten nun jedoch die letzten gefühlten Ewigkeiten zum Campingplatz schieben. Dort untersuchen wir das Rad und stellten fest, dass das gesamte linke Ausfallende des Rahmens abgerissen ist. Eine Weiterfahrt ist damit unmöglich. So ein Ärger. Für alle Eventualitäten vorbereitet und dann sowas. Ob und wie es weitergeht, war erstmal nicht klar. Und dann kam uns auch noch ein Wärter entgegen und sagte, dass wir auf dem Campingplatz nicht bleiben dürfen. Und nun? Am Ende durften wir doch tatsächlich in einer der auf Stelzen gebauten Palapas bleiben, schauten uns die Maya-Ruinen an und fielen bald und sehr geschafft ins Bett.
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  • Day 174

    Tag 171-173 – Karibisches Paradies

    February 11, 2022 in Belize ⋅ ⛅ 26 °C

    Die Insel war herrlich. Den ersten Tag verbrachten wir damit, sie zu erkunden. Eindrücklich waren die vielen bunten Häuschen, die vielen Touristen, die vielen Golfcars und die wunderschönen weißen Sandstrände. Es gab sogar einen Flughafen. Das Motto der Insel ist „Go Slow“, woran uns einige Straßenschilder erinnerten. Wir surften um die ganzen Touren-Guids, um uns ein Angebot für den nächsten Tag zu holen. Unweit von Caye Caulker liegt das zweitgrößte Korallenriff der Erde. Und da wollten wir morgen schnorcheln gehen. Nachdem wir mehrere Angebote evaluiert hatten, entschieden wir uns und buchten die Tour. Um uns von der vielen Anstrengung zu erholen, gönnten wir uns einen XXL Hummer. Wir hätten uns vielleicht doch besser einen Müsliriegel mitnehmen sollen, aber vielleicht lag das rauchige Aroma auch am Grill. Jedenfalls musste Tommy danach noch einen Burrito verspeisen. Wir wählten natürliche eine Bude abseits der Hauptstraße und uns wurden auch gleich Drogen angeboten. Hui.
    Der nächste Tag begann früh, denn die Tour sollte schon um 8:30 Uhr starten. Leider waren jedoch zu wenig Teilnehmer zusammengekommen, sodass unsere Fahrt zum Riff leider absagesagt wurde, als wir 8:20 Uhr auf der Matte standen. Auf unsere enttäuschten Gesichter und der Aussage, dass wir uns dann jemanden anderes suchen, wurde unser Guide verärgert, versuchte uns ein Angebot zu machen und uns für den Folgetag zu überreden. Damit hatte er uns die Laune ganz schön verdorben, denn am Folgetag würden wir schon wieder abreisen müssen. Wir buchten kurzfristig eine Tour bei einem anderen Anbieter und hatten Glück: wir durften mitfahren. Diese Veranstalter kamen uns auch gleich sehr viel sympathischer vor und wir waren sehr froh, dass wir uns umentschieden hatten. Wir fuhren auf einem Segelboot zu drei verschiedenen Stopps. Es war wundervoll! Die Riffe erstrahlten in vielen Farben (aber wohl lange nicht in alter Pracht) mit kleinen und großen Fischen zwischen allen Ritzen und Löchern. Was für ein Gewimmel unter der Wasseroberfläche! Da die Tiere an die Motorengeräusche gewöhnt sind, kommen sie den Booten sehr nah und versammeln sich um die vielen Boote. Wir sahen Rochen, Haie, tausende verschiedenste Fische in allen Formen, Farben und Größen, Seeigel, Korallen, Seegurken, Schildkröten und eine Moräne. Wir waren insgesamt fast 7 Stunden unterwegs. Zwischendurch gab es Getränke und Mittagessen sowie Shrimps-Cerviche. Wir versuchten auch Manatee zu sehen, hatten aber leider kein Glück. Unsere Kamera blieb an Deck, denn wir wollten das Erlebnis in vollen Zügen genießen. Geschafft und glücklich landeten wir wieder an, pünktlich zum Sonnenuntergang. Wir besorgten eine frische Kokosnuss und setzten uns an diesen letzten Abend an den Strand in die Abendsonne. Unsere Zeit auf dieser Trauminsel war kurz, aber wir haben sie in vollen Zügen genutzt und genossen. Ansonsten bietet die Insel noch viel Partyspaß und Faulenzen am Strand, aber uns reizt du doch eher die Weiterfahrt ins Landesinnere. Die Karibik mit ihren vielen Kokosnüssen und zauberhaften Korallen wird uns aber noch lange in Erinnerung bleiben.
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  • Day 171

    Tag 169-170 – Wiedersehen mit Freu(n)den

    February 8, 2022 in Belize ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir verabschiedeten uns von unserem wunderbaren Gastgeber Ricky und strampelten gen Süden. Das Lächeln auf unseren Lippen zeigte: wir freuten uns, wieder unterwegs zu sein! Die Navigation hier in Belize ist verhältnismäßig einfach. Es gibt nur wenige große Straßen, meist wenige oder keine Abzweigungen. Unser Weg führte uns an diesem Tag durch eine wenig besiedelte Moorlandschaft. Nur hin und wieder erschienen einzelne Häuser. Die Straßenverhältnisse sind relativ bescheiden. Für eine Überlandstraße war die Straße viel zu schmal und es gab keine Straßenmarkierungen. Dafür war die Straße wenig befahren. Gegen Mittag bogen wir in ein Vogelschutzreservat ab und begaben uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Montag und Dienstag waren leider Ruhetage für die hiesigen Lokalitäten und Imbissstuben, weshalb wir schließlich aufgaben und zu unserem Campingplatz fuhren. Hier trafen wir auf David und Viviana. Und natürlich ihren kleinen Hund Tshiba. Wir freuten uns wie verrückt. Wir aßen gemeinsam Cracker und Gänsepastete und unterhielten uns ausgiebig. Der Campingplatz war lediglich von uns vieren besucht. Trotzdem war er voller Leben. Tausende Ameisen sowie hunderte Spinnen teilten sich mit uns die große Wiese. Außerdem gab es Leguane und Eidechsen. Auch die Vögel blieben uns treue Begleiter, probierten von unseren Keksen und unserer Banane. Zum Abend kochten wir gemeinsam Curry (scharf). Wie schön, dass wir noch einmal so viel Zeit zusammen hatten.
    Am nächsten Tag brachen wir ganz gemütlich gegen 11:00 Uhr nach einem ausgedehnten Frühstück und anschließender Unterhaltung auf.
    An diesem Tag wollten wir Caye Caulker über die Fähre aus Belize City erreichen. Wir fuhren mal wieder den langweiligen Highway entlang. Abwechslung verschaffte uns lediglich ein interessant gestaltetes Tor und eine kleine Mittagspause in einem Straßenrestaurant. Wir waren umgeben von Reggae Musik, Marihuana, und gutem Essen, es gab Bohnen mit Reis und etwas Hühnchen an Rohkostsalat. So stellt man sich wohl die Karibik vor.
    In Belize City stockten wir unsere Vorräte auf. Diese profanen Tätigkeiten gestalteten sich spannender als gedacht: Tommy spielte Ananas-Football mit den Ladeninhabern und wir halfen einem Mann seine zwei Euro-Paletten auf einem BMX zu transportieren.
    Danach hieß es: eine Fähre, die unser Fahrrad mitnimmt, finden. Das gestaltete sich gar nicht so schwer wie gedacht: Gleich der erste Anbieter erwartet uns winkend und mit vor Freude strahlendem Lächeln, gute Geschäftsmänner, diese Belizer. Wie immer war unser Tandem ein Highlight und wir unterhielten uns gut mit der Crew. Wir hatten noch gut Zeit, um Geld zu holen, etwas zu skypen, und eine Unterkunft zu finden. Das Kekseessen wurde natürlich auch nicht vernachlässigt. Nachdem das Fahrrad sicher auf dem Boot platziert wurde, stiegen alle Gäste ein und wir sausten mit fast 40 km/h über das karibische Meer. Aufgrund einer Unterhaltung mit Bob, einem Tour-Guide für das Riff, verging die Fahrt wie im Fluge. Nach einer kurzen Suche fanden wir auch unser Hotel: Tropical Paradise. Treffender könnte der Name nicht sein. Für einen kleinen Aufpreis (bei dem Last-Minute-Schnäppchen, dass wir auf booking.com gemacht hatten, zu vernachlässigen) bezogen wir eine hübsche, gepflegte, und saubere Unterkunft mit Veranda. Wir richteten unser neues Reich ein (Ordnung muss sein!) und schlossen den Abend mit einem schönen selbst gekochten Abendessen ab.
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  • Day 169

    Tag 167-168 – Jungle Beats

    February 6, 2022 in Belize ⋅ ⛅ 25 °C

    Auf ins Abenteuer Belize. Wir hatten mäßig geschlafen und Hannah merkte noch die Anstrengungen des letzten Tages (Nachwirkungen von Corona?). Bloß gut, dass wir heute mit 35 km nur einen kurzen Tag geplant hatten. Wir schwangen uns auf die Sättel, die Tommy heute noch einmal getauscht hatte, denn Hannahs Sattel schien nach 700 km noch immer kaum eingefahren. Es war ein bedeckter Tag gerade aus vorbei an kilometerweisen Zuckerrohrplantagen. Der Zuckerrohr kann das ganze Jahr über angebaut werden und wird hier per Hand geerntet. Riesige LKWs beladen voller Zuckerrohr fuhren immer wieder an uns vorbei und hinterließen einen süßlichen Geruch. Die Einheimischen waren klasse! Die Autos hupten, die Menschen winkten, so machte es richtig Spaß, Fahrrad zu fahren. Zur Mittagszeit suchten wir einen kleinen Imbiss auf und bestellten zwei Burritos. Man, waren die gut! So gut, dass wir gleich noch zwei bestellten. Unser Ziel Orange Walk Town war ein kleiner Ort, der von den Touristen bisher noch unentdeckt geblieben scheint. Unser Gastgeber Ricky öffnete uns das Tor zu seiner Oase voller Herzlichkeit. Einen so freundlichen und aufgeschlossene Menschen trifft man selten. Wir fühlten uns auf Anhieb sehr wohl. In seinem Hostel wohnten noch andere Reisende, mit denen wir gierig Informationen austauschten. Auch Ricky konnte uns gute Informationen und Tipps rund um Belize geben. Wir blieben gleich für zwei Nächte. Am Folgetag wartete eine Bootstour durch den Dschungel auf uns.
    Colin, unser Tour-Guide für den Tag, hatte sein kleines Boot fest im Griff und kannte den Fluss wie seine Westentasche. Mit noch vier anderen Gästen düsten wir mit guter Geschwindigkeit über das Wasser. Immer wieder hielt er an, um uns eine Kuriosität seines „Vorgartens“ zu präsentieren: Leguane, Schildkröten, Vögel, Büsche und Bäume sowie Krokodile. Es war spannend. Collin macht seine Arbeit richtig gut. Nach knapp eineinhalb Stunden hatten wir unser Ziel, die Lamanai-Ruinen, erreicht. Er führte uns durch die ehemalige Maya-Stätte und erklärte das Leben und Wirken der Maya anhand von Bildern, Steinen und Geschichten. Wir konnten ihn alles fragen. Außerdem durften wir einige der Ruinen auch beklettern. Die Stufen der Tempel sind schmal und steil, dass man hoch sowie runter dem Tempel sein Gesicht zu wenden muss. Wir waren fasziniert davon, wie viel und wie gut die Maja zu ihrer Zeit bauen konnten. Ach das Sozialleben und ihre Gesellschaft war schon sehr komplex und ausgereift. Die Ruinen wurden heute auch von den Mennoniten besucht. Diese leben hier in Belize in ihrer eigenen Welt wie vor 150 Jahren, sind streng religiös und sprechen Plattdeutsch. Da heute Sonntag war, sahen wir sie überall, auch am Fluss, auf dem Boot oder eben bei den Ruinen. Colin konnte uns auch unsere Fragen zu den Mennoniten beantworten, welche hier einen großen Teil der Landwirtschaft bewältigen und dafür von dem Land hoch geschätzt werden.
    Platt vom Ausflug stand am Hostel erstmal ein Päuschen an. So viele wertvolle Informationen. Eine geführte Tour durch eine fremde Welt ist doch oft sehr empfehlenswert. Nachdem wir uns gut mit anderen Gästen unterhalten hatten, beschlossen wir, lokale Spezialitäten zu probieren. Oft wird hier frittiert und Fleisch ist hier unfassbar günstig, weshalb überall Hühnchen oder Rind Standardzutaten sind. Es war uns leider alles ein wenig zu fettig, doch lieber wieder Burritos und Tacos.
    Voll bepackt mit wertvollen Informationen geht’s am nächsten Tag weiter Richtung Süden, wo uns unsere amerikanischen Freunde Viviana und David schon erwarten.

    49,7 km, 110 hm
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  • Day 167

    Tag 166 – Erste Stempel im Pass

    February 4, 2022 in Belize ⋅ ☀️ 27 °C

    Nach einem letzten wunderschönen Sonnenaufgang packten wir gemächlich zusammen und nahmen Abschied von der Campingplatz-Truppe. Wir waren ein wenig aufgeregt. Kurz vor der Grenze aßen wir unsere letzten frischen Vorräte, denn diese durften wir nicht mit ins Land nehmen (Hat später keinen interessiert). Es war ein heißer Tag und der Asphalt strahlte die Hitze der über uns ballernden Sonne ab. Zwei Straßen führten rüber nach Belize und natürlich wählten wir zuerst die falsche, die in einem kleinen Dorf und ein paar Grenzbeamten mündete. Nach unserer kleinen Detour mit ein paar extra Höhenmetern (Brücken!) hatten wir die richtige Straße gefunden. Uns erwarten mehrere Stopps. Zuerst mussten wir eine unserer Taschen öffnen und wurden darauf hingewiesen, dass wir mit dem Fahrrad nicht nach Belize einreisen dürfen, sondern uns ein Taxi nehmen müssen. Da die Beamtin jedoch verschwand, beschlossen wir, die Beamtin zu ignorieren und zum nächsten Posten zu fahren. Als Nächstes erwartete uns der mexikanische Grenzposten, wo wir leider unsere mexikanische Touristenkarte abgeben mussten, mit 140 Tagen offen, naja, leider nur einmalige Einreise. Nach einer kurzen Fahrt vorbei an Stacheldrahtzäunen erreichten wir den nächsten Checkpoint. Hier wurde unsere Temperatur gemessen, unsere Hotelreservierungen geprüft und uns zehn Euro für eine Pro-forma-Desinfizierung des Fahrrads abgeknüpft. Weiter ging es jetzt zum COVID-Test. Schließlich um weitere 100 € erleichtert, zogen wir dann endlich zum belizischen Einwanderungsbüro. Die Prozedur dauerte nun schon anderthalb Stunden. Dann war es endlich soweit: die ersten Stempel in unserem Reisepass. Zu guter letzt bekam sogar unser Fahrrad einen Stempel. Allerdings nur in Tommys Reisepass. Dieser besagt, dass wir das Fahrrad ordnungsgemäß eingeführt haben. Damit keiner bei der Ausfahrt glaubt, wir würden es aus Belize schmuggeln. Klar.
    Nach zwei Stunden Aufregung waren wir dann plötzlich in Belize. Schön in der Mittagshitze fuhren nun die letzten wenigen Kilometer zu unserem „Gold Standard“-Hotel. Wir sind gespannt, was uns dieses kleine Land in den nächsten Tagen alles zeigen will.
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  • Day 166

    Tag 159-165 – Covid an der Karibik

    February 3, 2022 in Mexico ⋅ ⛅ 28 °C

    Die Tage vergingen erstaunlich schnell. Unsere größte Sorge war, dass wir beide durch die Infektion gebeutelt werden. Aber dem war glücklicherweise nicht so. Hannah ging es jeden Tag ein bisschen besser. Die Schwäche und die Kopfschmerzen ließen nach, auch der Husten wurde seltener. Bei Tommy zeigte sich die Erkrankung noch milder. Zwei Tage war er etwas erschöpft und machte sogar Mittagsschlaf. An diesen Tagen verspürt er auch einen leichten Hustenreiz, ansonsten ging es ihm jedoch gut. Nur unsere Daunenjacken zogen wir nun gern an - etwas fröstelte uns hier im Sommerparadies… Unsere zweit größte Sorge war – die Langeweile. Gelangweilt haben wir uns allerdings gar nicht. Wir hatten genug zum Lesen, Hören, Recherchieren, und Anschauen. Auch konnten wir wunderbare, windige 3-Meter-Gespräche mit unseren Campingplatz-Nachbarn, natürlich mit Maske, führen. Wir lernten viel über Kevin, den Harley-Davidson-Influencer, der sich in Mexiko einen Tumor am Finger hat rausschneiden lassen. Auch durften wir Viviana und David kennen lernen, welche schon seit acht Jahren mit dem Camper unterwegs sind und auch die Lockdown Phase auf diesem Campingplatz hier verbracht haben. Dank dieser Leute verging die Zeit wie im Fluge. Wir wurden bekocht, für uns wurde eingekauft und am wichtigsten: wir wurden nie allein gelassen. Nach fünf Tagen Isolation war die Infektion überstanden. Wir ließen nur noch einen Tag verstreichen, es waren nun mittlerweile 14 Tage nach dem ersten Symptom bei Hannah, bevor wir erstmalig wieder unseren Campingplatz verließen. Wir besuchten die kleine Mayastätte Oxtankah in unserer Nähe mitten im Wald. Was für eine Abwechslung von dem strammen Küstenwind und der ständigen Partymusik unseres Campingplatzes. Wir waren die einzigen Besucher und es war ein heißer, sonniger Tag. Wir spürten die Ruhe und den Frieden im Schatten des Waldes. Dann standen die letzten Vorbereitungen an, denn es wurde Zeit, endlich wieder aufzubrechen. Wir hatten uns entschieden, über Belize nach Guatemala weiter zu fahren. Grenzübertritte zu Corona-Zeiten erfordern allerdings eine gewisse Planung. Außerdem hieß dies, unserem idyllischen Refugium der letzten Tage so langsam den Rücken zu zu kehren und zu beginnen, unser Zeug zu packen. Leider spinnt nun plötzlich unser Campingkocher. Wir vermuten, dass es an dem neuen Benzin liegt. Ein Tag in der lang ersehnten Freiheit hat ganz schönes Chaos mit sich gebracht. Aber wir freuten uns, dass wir COVID gut überstanden hatten und waren nun gespannt, wo unser kleines Abenteuer als nächstes hinführen würde.Read more

  • Day 159

    Tag 154-158 – Campingplatz-Truppe

    January 27, 2022 in Mexico ⋅ ⛅ 27 °C

    Der Tag versprach wunderschön zu werden. Es war ein Sonntag und am Vortag waren weitere Gäste angereist. Es wurde viel geschwatzt und gelacht, bis wir uns schließlich entschlossen, aufzubrechen und die Lagune etwas südlicher zu besuchen. Unser Gastgeber freute sich, vorher noch eine kleine Runde auf dem Tandem zu drehen. Mit seinen kurzen Beinen kam er kaum an Hannahs Pedale heran, wir hatten großen Spaß. Die Schnellstraße war gut besucht. Wir hielten am nächst größeren Ort Bacalar. Es hatte eher Dorfcharakter, der Einfluss durch den Tourismus war aber deutlich zu spüren. Die empfohlene Pizzeria war leider geschlossen, daher rasteten wir am Fuße eines belebten Stegs und flüchteten bald wieder aus der Stadt. Unser Ziel weiter südlich der Lagune war sehr versteckt, von den Einheimischen aber gut besucht. Das Wasser war umwerfend türkis. Das liegt an den Stromatoliten. Das sind uralte Mikroorganismen, die das Wasser sauber halten. Sehr beeindruckend! Verschiedene Boxen duellierten sich untereinander mit lauter Musik, gegen Abend wurde es aber ruhig und wir verbrachten eine ruhige Nacht. Am Folgetag fuhren wir bis vor die nächste Grenze und erreichten den, wie uns gesagt wurde, schönsten Campingplatz in ganz Mexiko. Saubere Wiesen direkt am Meer und Sanitäranlagen mit warmem Wasser. Wir trafen weitere Camper an, unterhielten uns prächtig und fühlten uns sofort wohl.
    Aus den geplanten 2 Nächten wurden bald 4, dann 5. Wir brauchten die Erholung und nutzten die Zeit für Planung, Spieleabende, lokales Essen und einen Besuch in einer Kunstgalerie. Hannah fühlte sich jedoch zunehmend schlapper und begann zu husten. Wir fuhren in die Stadt und ließen einen Coronaschnelltest durchführen (25€), der leider positiv war. So ein Mist! Auf unserem Campingplatz dürfen wir zum Glück in Isolation gehen und haben nun ein eigenes Bad. Die Mitcamper sind hier sehr freundlich und boten sofort Hilfe beim Einkauf an. Unsere Pläne wurden so mal wieder durch COVID durcheinander gebracht, aber wir sind hier gut aufgehoben. Hoffentlich sind wir bald wieder richtig fit.

    98,9 km, 170 hm
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  • Day 154

    Tag 152-153 – Die grüne Oase

    January 22, 2022 in Mexico ⋅ ⛅ 24 °C

    Von F. Carillo Puerto führte uns die Straße wieder auf geradem Wege voran. Mächtig gewaltig wurde hier einfach kilometerweit Wald platt gemacht, um mitten hindurch eine Straße zu pflastern. Ab und zu sahen wir, dass der Regenwald zum Verkauf angeboten wurde. Wie die Straße wohl in 20 Jahren aussieht..? Hier und da sahen wir ein paar einzelne Hütten, teils auch verlassen. Der Verkehr hatte deutlich abgenommen, was für ein Segen. Dann sahen wir ein eigentümliches Gefährt auf uns zukommen. Ein Fahrrad? Nein, viel besser: ein Tandem! Wir waren begeistert! Hatten wir uns doch gewünscht, eines zu treffen. Ein Paar aus Deutschland und Amerika auf einem Liege-/Sitz-Kombitandem (mit Anhänger). Und die hatten sogar noch ein Akkordeon und ein Banjo im Gepäck. Leider fuhren sie in eine andere Richtung, gaben uns aber noch schöne Impulse für die Weiterreise. Unser Tag wurde noch lang. Wir besuchten zwei nahe gelegene Lagunen, die ihre besten Zeiten wohl schon hinter sich hatten, jedoch eine tolle Abwechslung zum Asphalt darstellten. Mittag gab es in einem Unterstand bei einer Kleinfamilie. Die hatten wirklich wenig zum Leben. Alles spielte sich unter einem Dach zusammen mit Hühnern und Hunden ab. Aber es gab wunderbares leckeres Hühnchen mit Reis und Bohnenmatsch. Es regnete immer wieder, unsere Regenjacken und die guten Bussis kamen zum Einsatz. Die Straßenhändler boten zu Hauf Ananas an, welche wir schließlich probierten. Sehr süß und sehr lecker - so eine findet man in Deutschland wohl nie. Schließlich, der Hintern und die Beine fühlten die 90km, hatten wir unser Dschungelcamp erreicht.
    Unsere Oase am See gehörte ganz uns, denn es waren sonst keine Gäste vor Ort. Auch die Eigentümerin war außer Haus. Das sollten unsere ersten Nächte in der Wildnis werden. Ein wenig aufregend fanden wir das schon, fühlten uns aber sehr wohl. Wir nahmen ein Bad im See, Tommy ließ seine Beine von Fischen anknabbern. Wir nutzten den Folgetag zur Erholung und Planung. Hannah machten die Erdbeertage zu schaffen, der Körper nahm sich die verdiente Pause nach 5 Tagen auf dem Rad und die letzten 2 davon 100 km. Auch nutzten wir das WLAN, um unsere Weiterreise zu planen - gen Süden. Wir werden sehen..
    Am Abend kam die Hausherrin und gab uns ein Bier aus. Sie konnte gut Englisch und wir unterhielten uns lange über Politik, Reisen und den Untergang der Menschheit. Es wurde ein schöner Abend, den wir am Steg mit Blick auf den ruhigen See ausklingen ließen.

    87,06 km, 231 hm
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