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  • Day 24

    ¡Hasta luego, Mexico! (Tag 24/24)

    April 29, 2023 in Mexico ⋅ ☀️ 28 °C

    Der letzte Morgen meiner Mexikoreise ist tatsächlich angebrochen! Anne und Fernanda dürfen ja noch einiges länger bleiben - ich gönne es ihnen! 
    Die vergangenen etwas mehr als 3 Wochen haben sich richtig (schön) lange angefühlt und ich habe die abwechslungsreiche Zeit sehr genossen.  Aber wie Stephan Remmler schon zu singen pflegte: "Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei!". Daher heißt es auch die letzten Stunden in dem tollen Land so richtig zu genießen und nicht den Fehler zu machen, am Ende noch sentimental zu werden! Oder, Anne😉?

    Also raus aus den Federn und ab auf die noch herrlich kühle Dachterasse! Anne macht einen leckeren Kaffee, während ich so ein bisschen vor mich hinpacke. Marcelo schläft derweil noch tief und fest in Annes und meinem Bett. Er durfte heute bei uns übernachten - was super funktionierte. Das Experiment mit Nico, zwei Tage zuvor, ging hingegen schnell und lautstark daneben🙂!

    Andreas (der heute überraschend am Blinddarm operiert werden muss, der Arme!) hatte sich am Vortag noch mit 2 Mitbringsel-Wünschen (@Martin: hier eher ohne Bindestrich, oder?) gemeldet. Die wollen wir am Vormittag noch besorgen und noch einen Kaffee auf dem Plaza de San Fernando trinken. Beide Aufgaben werden in fröhlicher Dreierrunde (wie gut, dass es in Mexiko fesselnde Kindersendungen gibt) erfolgreich erledigt! Dabei kommen Anne und ich endlich dazu, einen "Café de olla" zu probieren (eine häufig angebotene, im Kochtopf zubereitete Kaffee-Variante mit Zimt). Echt lecker! Die Spitzen-Servicekraft auf dem Busbahnhof von San Luis Potosi hatte uns damals (neben dem Schuss Milch) auch den Café de olla verweigert. 
    Wir schaffen es sogar, auf dem Markt noch ein paar schöne Blumen für Guagüi zu kaufen - als kleines Dankeschön für ihre tolle Gastfreundschaft in für sie gesundheitlich schwierigen Zeiten! 
    Es wird ein schöner Vormittag! 

    Dann kommen die vielen Abschiede: Erst von Guagüi und Anhang, dann von Anne, Fernanda, Marcelo und Nico, die mich auf ihrer Rückfahrt nach León am Flughafen von Guanajuato abliefern.

    Was die Flughafenlogistik und die Flüge angeht, läuft danach alles glatt. Mein gestern bezahltes Sitzplatz Upgrade kam zwar irgendwie nicht im KLM System an. Allerdings weist man mir (nach entsprechenden Hinweis) nach dem Abheben einen recht bequemen Platz im Economy Comfort Bereich zu. Nicht so geräumig wie der Luxussitz beim Hinflug, aber auch ganz nett! 

    Nach mehr als 10 Stunden Flug bin ich gut aber etwas übermüdet in Amsterdam angekommen. Umstiegszeit zum Anschlussflug nach München ist mit 45 min sportlich! Ich spute mich durch vielen Kontrollen und es reicht.
    Leider habe ich aber in der Eile irgendwo meine geliebte Benewand-Mütze liegenlassen😐 - zum Suchen blieb keine Zeit. Da muss ich die Tage wohl eine Mountainbike-Tour auf die Tutzinger Hütte einplanen und mir dort eine neue besorgen. Die Bewegung tut mir vielleicht ganz gut!

    Mit Bummelbahn und Schienenersatzverkehr erreiche ich um kurz nach 20 Uhr gesund und munter Penzberg!

    Damit endet hier auch mein Mexiko Reiseblog!
    Ich habe wahrgenommen, dass ihn doch einige von Euch fleißig verfolgt haben. Das freut mich sehr!! Vielleicht konnte ich ja ein bisschen Werbung für ein tolles Land machen. Ein Besuch lohnt sich wirklich!!
    Für mich persönlich war das Schreiben ein hilfreiches Mittel, das Erlebte zeitnah ein bisschen zu sortieren. Ich stelle immer wieder fest, dass ich mich ansonsten nach Reisen schwertue, mich an die einzelnen Geschichten zu erinnern.
    Vielleicht schaue ich demnächst (wenn es mal wieder stressig wird) ganz gerne in den ein oder anderen Blogeintrag!

    Ich grüße in die Runde und wünsche besonders meinen Mexiko-Mitreisenden noch eine schöne Zeit. Trinkt mal einen Mezcal auf mich...ay ay ay..🙂 🇲🇽 !
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  • Day 23

    Der Berg ruft! (Tag 23/24)

    April 28, 2023 in Mexico ⋅ 🌙 23 °C

    Endlich ruft er mich wieder, der Berg! 
    Zur Einstimmung auf die Penzberger Bergsaison hat Fernanda heute eine Besteigung des hübschen "Tafelbergs" vorgeschlagen, der die Umgebung der Ranch überragt. In großer Gruppe (Anne, Fernanda, die beiden Kinder, 4 Hunde und ich) brechen wir nach einem fruchtigem Frühstück auf. Schnell noch genügend Wasser für uns und die Hunde eingepackt (es wird vermutlich ziemlich heiß werden) und los geht es! Die Hunde drehen beinahe durch, als sie die beiden kleinen Wanderstöcke von Nico und Marcelo sehen. Sie freuen sich sichtlich (und deutlich hörbar) über den anstehenden Ausflug! 

    Über trockene Wege (auch hier wartet die Natur auf die bald beginnende Regenzeit) durch eine hübsche Kakteenlandschaft begeben wir uns langsam (wer kleine Kinder hat, weiß wovon ich rede:-) in Richtung des Tafelbergs. Die Hunde rasen durch die Kakteen (*aua*) und Sträucher. Dabei hecheln sie zusehends lauter. Gut, dass Fernanda Extrawasser mitgenommen hat!
    Ein Grund,  warum die Hunde überhaupt dabei sind, wird durch die verstreuten Häufchen "Kojotenkacke" (Zitat Marcelo) sichtbar: Sie sollen uns die wilden Verwandten möglichst vom Leib halten. 
    Die Kinder erweisen sich als erstaunlich zäh und besteigen die etwas mehr als 100 Höhenmeter trotz Hitze und Stacheln ohne (allzu viel) Klagen! Oben angekommen, haben wir eine tolle Sicht über die schöne Landschaft und dürfen auch noch über uralte "Petroglyphen" staunen (u.a. schneckenartige Spiralmuster), die vor Urzeiten hier in große Felsen eingehauen wurden. In letzter Zeit sind zwar einige dieser Steine bereits illegal entwendet worden - gottseidank ist aber noch einiges erhalten! Auch den "Teufelssitz" (einen kleinen stuhlförmigen Felsen) finden wir dank Marcelos Motivation und Erinnerung. 

    Den Abstieg absolviert der 4-jährige Nico dann auf meiner Schulter, während Marcelo tapfer weiterstapft.
    Wieder zurück auf der Ranch, trinken die Hunde fast den Brunnen leer und die Kinder werden im Freien abgeduscht. Wir sind uns einig: Es war ein schöner Ausflug!

    Jetzt müssen wir wieder zurück nach Guanajuato.  Guagüi erwartet uns bald zum Nachtisch. Das heißt wir essen noch etwas zuvor in der Stadt und begeben uns dann zu Guagüi und Nacho. 
    "Nachos" Enkel "Nacho" ist zusammen mit seinem jüngeren Bruder "Iker" ebenfalls da und später sogar noch "Nacho" - sen. "Nachos" Sohn und jun. "Nachos" Vater (..na, mitgekommen?😁).
    Es wird zu Ehren der Kinder ein Feuerwerk auf einer Torte angezündet und ein mir leider nicht verständliches Lied gesungen. Immerhin ist heute der "Tag der Kinder" in Mexiko. Der kleine Nacho darf dann auch in eine Seite des Kuchens reinbeißen und wird prompt (mit viel Freude) von seiner Oma mit dem Gesicht in den Kuchen gedrückt.  Ein nettes Ritual (wie ich finde), das vor allem bei Geburtstagen in Mexiko fröhlich zelebriert wird. Fernanda, Anne und ich dürfen auch mal ran (Fernanda drückt bei mir gefühlt besonders fest;-) und wir sehen danach aus wie 3 Clowns!

    Nach dem Essen werden die Kinder zusammen mit Iker vor eine Tierdoku geparkt, und Anne, Fernanda & ich drehen noch eine Runde durch die Stadt. Wir kaufen uns gefährlich aussehende Lucha Libre Masken (ich die von einem Kämpfer, der sich "Mil Máscaras" nennt - hoffentlich ein Técnico!) und trinken einen Mezcal auf dem Plaza de San Fernando. 

    Nach einiger Zeit und einem flotten Kniffelspiel geht Fernanda zurück, um nach den Kindern zu schauen. Anne und ich haben noch nicht genug von Guanajuato und steigen weiter ein paar kleine Gässchen empor bis zur "Pipila" - einer riesigen Statue, die über die Stadt zu wachen scheint. Dort trinken wir in einer kleinen Bar, mit bester Aussicht auf die Lichter der Stadt, auf unser gemeinsames Mexikoabenteuer ein ehrliches Dosenbier.  Nicht dass man noch dekadent wird an seinem letzten Reiseabend!
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  • Day 22

    Wow und Wau! (Tag 22/24)

    April 27, 2023 in Mexico ⋅ ☁️ 30 °C

    Ein Kaffee am Morgen auf unserer Dachterrasse, mit Blick auf die langsam erwachende Stadt, ist der richtige Start in den Tag! Ein zusätzliches Frühstücksangebot lehnen wir dankend ab. Weder Anne noch ich sind große Frühstücker und seitdem wir auf Fernandas Verwandtschaft getroffen sind, haben wir mindestens doppelt so viel gegessen wie während unserer Rucksackreise!
    Nach dem Kaffee ziehen Anne und ich wieder durch Guanajuatos Straßen. Dabei besuchen wir die Markthalle, sowie ein paar gestern noch nicht erkundete Ecken und schauen einfach nach Orten und Dingen, die uns gefallen. 

    Wir treffen uns wieder zum leckeren Mittagessen bei Guagüi. Heute sind Nico und Marcelo etwas bockig gestimmt!  Beide stellen stimmlich sicher, dass auch das gesamte Haus über ihre schlechte Laune gut informiert ist!

    Wir planen unsere nächsten 2 Tage bis zu meinem Abflug. Der Plan sieht wie folgt aus:
    Gleich wollen wir auf "El Rancho" (die Ranch) fahren, ein Grundstück außerhalb der Stadt, welches der Familie gehört, morgen dann wieder (nachmittags) nach Guanajuato zurück und am Folgetag dann ab an den Flughafen. 

    Auf der "Ranch" angekommen, begrüßen uns gleich überschwänglich die vier Hunde, die das schöne Grundstück bewachen (..keiner davon würde in eine handelsübliche Handtasche passen!). 
    Seit der Zeit vor 11 Jahren hat sich einiges verändert. Der rancheigene Fussballplatz (auf dem wir, die zur Hochzeit angereisten "Alemanes", gegen die "Mexicanos" ein legendäres Freundschaftsspiel absolviert hatten) ist noch da. Neu ist ein riesiges, stilvoll eingerichtetes Haus, welches wir sogleich bestaunen (*wow*) und beziehen dürfen. 
    Wir machen einen Spaziergang über das Grundstück, der sich aufgrund der vielen freudig-schlabbernden Hunde (*wau*) recht feucht anfühlt - ungewohnt, aber nett:-) 

    Am Abend lassen wir den Tag an einem kleinen Lagerfeuer ausklingen. Wir finden im Haus ein paar Trommeln und Klangschalen. Erste Aufgabe ist es beim Anspielen der Klangschale ein schönes Wort mit der Runde zu teilen. Die Erwachsenen wählen u.a. "Frieden", "Familie" und "Gesundheit" , die Kinder "Kacka" und "Popo" - ganz frei nach Gusto!  Danach erfinden wir Quatschlieder für die Kinder - Lieblingsthema sind Reime auf "Ursula" - die frechste unter den 4 Hunden.
    Später, als Fernanda die Kinder ins Bett bringt, verspeist jene Ursula erst unser Kreuzworträtsel und dann (beinahe) den Stift dazu!

    Fernanda schläft versehentlich bei den Kindern ein und Anne und ich irren durchs riesige Haus und fragen uns, in welchem der 8 Schlafzimmer wir wohl schlafen sollen. Wir wählen unter den vielen Luxuszimmern die möglichst schlichteste Variante.
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  • Day 21

    Eine Stadt zum Verlieben (Tag 21/24)

    April 26, 2023 in Mexico ⋅ ☁️ 27 °C

    Heute wollen wir nach "Guanajuato" übersiedeln!
    Die Stadt Guanajuato, die man vielleicht als die kleinere (aber hübschere) Schwester von León bezeichnen kann,  wird der letzte Abstecher meiner Mexikoreise sein! Einerseits traurig (weil sich damit meine Reise dann doch als endlich erweisen wird), andererseits aber irgendwie auch ein äußerst würdiges Finale, da die Stadt seit dem Besuch der Hochzeit von Fernanda & Till vor 11 Jahren zu meinen absoluten Lieblingsstädten auf der (von mir besuchten) Welt gehört!

    Wir kommen etwas später los als geplant  (so eine Pack- und Kinderlogistik sollte man nicht unterschätzen!), doch um 9:30 Uhr sitzen wir dann alle entspannt im Auto. Nach Guanajuato brauchen wir ca. 1 Stunde - für mexikanische Verhältnisse ein Katzensprung!
    Bereits die Einfahrt in die Stadt weckt wieder schöne Erinnerungen an unseren früheren Aufenthalt - damals mit der gesamten Großfamilie. 

    Guanajuato ist eine bunte kleine Studentenstadt, mit vielen verwinkelten Gassen und hübschen Plätzchen, die man alle unbedingt per Fuß entdecken sollte!
    Autos sieht man in der Stadt zwar auch - allerdings findet der Haupt-Autoverkehr in einem faszinierenden unterirdischen Tunnelsystem statt! Dafür hat man einfach die ehemalige Kanalisation in Autostraßen umgewandelt. 
    Der Effekt ist irre: Man taucht mit dem Auto in den Untergrund ab und wenn man sich bei den kleinen dunklen Verzweigungen nicht vertut, taucht man an der gewünschten Stelle in der Stadt wieder auf (und kann dort seinen Cafesito trinken und einem der vielen Staßenmusikern lauschen).

    Wir wohnen sehr privilegiert in einem fürstlichen Haus am besten Platz der Stadt, bei Fernandas Tante "Guagüi" und Onkel "Nacho". Nacho (der als Arzt im Haus auch eine Praxis hat) und Guagüi stellen uns ihre toll gelegene Einliegerwohnung im Obergeschoss mit spektakulärer Dachterasse zur Verfügung.  Wir fühlen uns ein wenig wie die Könige der Stadt - spätestens als die Polizei vor dem Haus uns versichert, immer zu unserer Verfügung zu stehen.

    Anne und ich begeben uns gleich auf Stadterkundung und versuchen, das Gesehene mit unserer Erinnerung abzugleichen.  Manches passt - manches nicht: Unseren ehemaligen Lieblinsplatz, den traumhaft schönen "Plaza de San Fernando", verfehlen wir zunächst um Längen. Als wir ihn finden, zeigt er sich aber noch so schön wie früher (...als wir dort z.B vor Fernandas und Tills Hochzeit ein Lied auf die beiden umgedichtet hatten. Schöne Erinnerungen!)
    Anne und ich kaufen ein paar erste Souvenirs, bekommen bei Guagüi ein fürstliches Mittagessen aufgeboten und ziehen nochmals in größerer Runde (mit Fernanda und den beiden Kindern) durch die Stadt. Mit Fernanda macht die Stadterkundung doppelt Spaß - sie kann zu allen Ecken etwas erzählen! Auch wenn sie anmerkt, sich in Ihrer ehemaligen Heimatstadt mehr und mehr als Touristin zu fühlen. Ganz normal, schätze ich.

    Den Abend verbringen wir auf "unserer" schönen Dachterrasse.  Fernandas Cousine Tanja gesellt sich hinzu (zumindest physisch - sie redet ununterbrochen am Handy mit ihrer frischen Liebe), später dann auch der schwer sympathische Nacho. Wir quasseln über Gott und die Welt, sowie über die Geschichte und die aktuellen gesellschaftlichen Schwierigkeiten Mexikos. Das heißt, ich höre viel zu und nicke ab und dann andächtig.  Zum aktiven Sprechen ist mein Spanisch auch nach 3 Wochen in Mexiko leider noch zu schlecht.
    Es ist wunderschön auf der Terrasse und selbst ein paar romantische dicke Kakerlaken erfreuen sich an der schönen Kulisse und unserer Gesellschaft!
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  • Day 20

    León (Tag 20/24)

    April 25, 2023 in Mexico ⋅ 🌬 29 °C

    Um 8:00 Uhr werden wir durch ins Bett kriechende, herumtollende Kinder geweckt. Ein Wecker ist heute nicht nötig. Wir haben aber lange geschlafen und der Tag geht insgesamt gemächlich an !

    Nach dem Frühstück beschließen wir, ins Zentrum von León zu fahren. Als alte Gerberstadt ist León besonders wegen der großen Schuhindustrie bekannt (für mich nicht ganz so spannend;-). In unserem dicken Reiseführer, dem "Lonely Planet", werden der Millionenstadt  nicht allzu viele Zeilen eingeräumt. Etwa ein redaktioneller Fehler? Wir wollen es herausfinden! Umso besser, mit Fernanda heute unseren persönlichen "Local Guide" zu haben;-)

    Wir kommen etwas später los. Es müssen noch einige Tränen getrocknet und einige Pflaster an Kinderbeine geklebt werden. Dann fahren wir zunächst zum Krankenhaus, wo Nena als Augenärztin arbeitet und wo Fernanda heute kurz von ihr untersucht wird. Wir warten im Wartezimmer und halten die Kinder mit Tiereraten bei Laune. 
    Danach geht es weiter in die Stadt. Zunächst gehen wir ein paar herzhafte "Crepas" & Sandwiches zu essen, dann weiter ins Zentrum! 
    Auf dem Programm stehen: 
    Kurze Besichtigung des schönen Zócalos, der ebenfalls hübschen Kathedrale und der Markthalle (dort kaufen wir einen Blumenstrauß für Nena). 
    Dann dürfen wir die lokale Spezialität "Cebadina" probieren - eine Art Johannisbeersaft, in den man kurz vor dem Trinken einen Löffel Bicarbonat gibt (was furchtbar schäumt und ganz lecker schmeckt). 
    Währenddessen werden für die Kinder luftgefüllte Raketenballons gekauft, die zwar nicht allzu lange halten, aber auch dem fast erwachsenen Volker großen Spaß bereiten! 
    Irgendwann sind die Kinder völlig "durch" und wir fahren flugs nach Hause! 
    Mein Fazit: Das doch recht schöne Zentrum Leóns hätte im "Lonely Planet " mindestens 2 Zeilen mehr verdient!

    Zuhause treffen wir auf Daniel & Alejandro (die beiden Brüder von Fernanda) sowie Alejandros Frau Elsa. Zusammen spielen wir in dem kleinen Park vor dem Haus ein paar gemütliche Runden "Rummy" und "Dixit". Die Stimmung ist entspannt und fröhlich! … unsere Tamasopo Gastgeberin Lourdes hätte angemerkt: "muy relax"!!

    Später, als die Kinder im Bett sind, weihen Anne und ich Fernanda in unsere Kniffelpassion ein (...die seltsamerweise nur auf Reisen besteht. Vielleicht vergleichbar mit der eingeschränkten Tomatensaftliebe von Flugreisenden). 
    Fernanda schlägt sich wacker und lässt sogar ein paar Tequila-Runden springen! 
    ¡Ay ay ay!
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  • Day 19

    Wiedersehen mit Fernanda (Tag 19/24)

    April 24, 2023 in Mexico ⋅ ⛅ 18 °C

    Anne und ich müssen heute (dem weinenden Schwabenherz zum Trotz) auf das kostenlose Frühstück verzichten! Der Bus in Richtung León fährt bereits um 8:40 Uhr ab und wir müssen uns morgens ein wenig sputen. Den Kaffee trinken wir daher vor unserer Abfahrt am Busbahnhof von San Luis Potosi. Anne hat die schxxx-freundliche Verkäuferin im einzigen Café vor Ort (am Ende einer zähen Diskussion) davon überzeugen können, uns gegen Geld 2 Kaffees auszuhändigen. Der zusätzlich erbetene Schuss Milch und ein Lächeln sind allerdings zu viel des Guten! Anne ist ein bisschen empört, findet ihren Humor aber beim Lesen der unzähligen vernichtenden Google Rezensionen über die besagte Dame wieder! Diese scheint eine lebende Legende des schlechten Services zu sein!

    Die Fahrt nach León verläuft unspektakulär. Wir führen ein bisschen finanzielle Bilanz (ein tägliches Ritual während unserer Reise) und ich schaffe es endlich, mein in Oaxaca gekauftes Buch anzulesen. 
    In León werden wir von "Humberto" - dem Fahrer von Fernandas Tante "Nena" abgeholt. 

    Einschub zur Erläuterung der mexikanischen Verwandtschaft (jetzt wird's kompliziert😉): "Fernanda" (in Mexiko unter ihrem ersten Namen "Paola" bekannt) ist die Frau meines Cousins (& Annes Bruder) "Till". Fernanda und Till wohnen normalerweise mit ihren zwei braven Buben "Marcelo" (6 J.) und "Nico" (4 J.) in Karlsruhe. Aktuell besucht Fernanda allerdings mit Marcelo und Nico für einige Monate ihre Familie und alte Heimat in Mexiko. Zur mexikanischen Familie gehören viele liebe Menschen, unter anderem ihre beiden lieben Tanten "Nena" und "Guagüi" samt den zugehörigen Onkeln Héctor Jaime ("Guapo" genannt) und "Nacho", sowie Fernandas Brüder Daniel und Alejandro. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Onkels, Tanten, Cousins und Cousinen. Ich komme bei all den Namen zugegebenermaßen ganz durcheinander:-)

    Wo sind wir? 
    Ah…wir sind jetzt an Tante Nenas und Guapos schönem Haus in einem extra bewachten Viertel Leóns (Zugang gibt es nur per Schranke!) angekommen. Fernanda und die 2 Jungs begrüßen uns stürmisch! Wir freuen uns alle, uns endlich wiederzusehen! Nena, die ich noch von Fernandas und Tills Hochzeit in Guanajuato vor 10 Jahren kenne, ist von Anfang an eine tolle, offene und herzliche Gastgeberin. Ihr Mann Guapo weilt gerade in Europa und ist in Straßburg bei der EU im Gesundheitssektor aktiv.

    Nachdem die 2 Jungs all ihr tolles Spielzeug präsentiert haben, machen wir es uns mit Kaffee und Ananassaft in einem kleinen Park vor dem Haus gemütlich.
    Anne und ich erzählen ein wenig von Haien, Wasserfällen und sonstigen Reisegeschichten, während Nico und Marcelo auf dem Spielplatz "herumbubeln".

    Nachmittags gehen wir in ein gutes, gehobenes argentinisches Restaurant und treffen dort noch Fernandas Cousin "Jaime" & Familie. Alle sind sehr nett und verzeihen mir sogar mein holpriges Spanisch! Wir essen leckeres Rindfleisch und trinken neben dem üblichen Bier noch einen Humpen Kaffee mit Likör. 🍷

    Danach fahren wir auf eine kleine "Ranch", auf der Fernandas geliebte Oma gelebt hat, und treffen dort neben Fernandas Bruder Daniel und einem lieben Onkel von Fernanda diverse Hunde, Hühner und Pferde. Das Gelände ist über die letzten Jahre mehr und mehr verfallen, was Fernanda etwas traurig macht.  Schließlich hängen viele Kindheitserinnerungen von ihr an diesem Ort!
    Später treffen wir noch eine weitere Tante, die direkt neben dem Grundstück wohnt, und werden von ihr auf einen Tequila eingeladen.
    ¡Ay ay ay!

    Zuhause angekommen, essen wir noch eine Kleinigkeit und ich schlafe bereits während Annes ausgedachter Gute-Nacht-Geschichte (sie handelt von Schlangen, Elefanten und Bürokraten) für die Kinder ein!
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  • Day 18

    Abschied von der Huasteca (Tag 18/24)

    April 23, 2023 in Mexico ⋅ ☁️ 27 °C

    Aus trockenen Federn entstiegen, packen wir abermals unsere (mindestens) 7 Sachen in unsere großen Reiserucksäcke (...und die mittlerweile diversen Extrabeutel). 
    Heute ist unser letzter Tag in der schönen Huasteca Potosi, die meines Erachtens in sämtlichen Reiseführern viel zu kurz kommt.
    Wen auch immer es von Euch zukünftig nach Mexiko verschlägt, den setze ich persönlich in einen Bus in diese tolle Region!

    Beim morgendlichen Blick von unserem kleinen Balkon sehen wir, wie Helga unter unserer Hütte hervorlugt. Sie hat bei dem Gewitter heute Nacht sicher auch nicht gut geschlafen und holt erst einmal ein paar Streicheleinheiten bei Anne ab.
    Alejandro bringt unser Frühstück heute etwas verspätet, denn auch bei ihm zuhause stand Wasser im Zimmer. 

    Nach dem Frühstück und Beladen unseres (ziemlich verdreckten) Autos, fahren wir zum surrealistischen Skulpturengarten "Las Pozas".
    Diesen besonderen Garten hat der exzentrische schottische Multimillionär "Edward James" (u.a. ein guter Freund Salvador Dalís) im Zeitraum 1947-84 hier mitten im Dschungel anlegen lassen. Beim Besichtigen bekommt man den Eindruck einer verwunschenen Urwaldstadt aus kleinen Palästen und Tempeln mit Treppen und verschlungenen Wegen, die durch eine wildbewachsene Landschaft mit Felsen und Wasserfällen führen. 

    Ich fühle mich beim Betrachten der ruinenartigen Bauten übrigens sofort an die Behausung der Affen im Dschungelbuch (King Louie & Konsorten) erinnert. 
    Affen sehen wir allerdings keine hier! Dafür hübsche Tausendfüßler, Schmetterlinge, einen Kolibri und natürlich die seltsamen Wollviecher(?) von gestern.
    Wenn man den Worten unseres Guides glauben schenkt, hat die einheimische Bevölkerung den äußerst exzentrischen Edward James, in der Zeit, die er hier in Xilitla verbracht hat, eher für einen gut zahlenden Spinner gehalten.
    Heute ist man jedoch stolz auf das Werk, das er hier hinterlassen hat: eine faszinierende surrealistische Gartenlandschaft und somit Xilitlas Besuchermagnet!

    Nach unserer Besichtigung machen wir uns gleich auf die Reise zurück nach San Luis Potosi (SLP).  Für die Rückfahrt wählen wir mit komfortablen Mautstraßen die fast schon traurig schlaglochfreie Variante. Die knapp 4,5 h Fahrt vergehen dann auch wie im Flug (bzw. wie auf der Autobahn). Es wird nur nochmal spannend als wir kurz vor dem Flughafen von SLP eine Tankstelle aufsuchen und "Herr Google" uns durch die sandigen Sträßchen heruntergekommener, nicht vertrauenserweckender Vororte führt. Dass Angestellte der Tankstelle schusssichere Westen tragen, verstärkt unser etwas mulmiges Gefühl.  

    Wir kommen etwas später (nach Rückgabe unseres Mietwagens) jedoch gesund und munter an unserem bereits bekannten Luxushostel im Zentrum von SLP an!
    Die feuchten Sachen der letzten Regennacht werden sogleich im geräumigen Zimmer und unseren Balkonen ausgebreitet.  
    Dann geht es zum Abendessen in die Stadt. Uns zu Ehren wird in dem kleinen Lokal im Hintergrund "Lucha Libre" gezeigt. Wir fühlen uns sofort zu Hause. Técnicos!!!

    Die morgige Busfahrt nach León haben wir heute auch schon organisiert. Um 11:30 Uhr wird uns Fernanda dort am Busbahnhof abholen. Wir freuen uns 🙂!!
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  • Day 17

    Xilitla (Tag 17/24)

    April 22, 2023 in Mexico ⋅ ⛅ 30 °C

    Unter einem Moskitonetz zu schlafen ist schon äußerst gemütlich!  Als ich aufwache, drehe ich mich zur Seite und genieße den Blick durch mein kleines Fenster, während Anne noch selig schläft. 

    Um 8 Uhr bringt Alejandro unser Frühstück: je 2 leckere Gorditas und Kaffee. Dafür wischt er schnell noch zwei riesige Spinnenbeine vom Esstisch. Die zugehörigen Tiere wohnen unter den Dächern und sind angeblich ungefährlich - eine große, etwas ausgetrocknete Spinnenleiche liegt zu unseren Füßen!

    Wir wollen den Tag mit einem Spaziergang beginnen und finden ein paar schöne Wege oberhalb der Stadt. Es ist den ganzen Tag ziemlich "heiß und stickig". Wir schwitzen dementsprechend während unseres ausgedehnten Spaziergangs durch die tropische Berglandschaft! 
    Schmetterlinge in allen Farben lassen sich blicken, ebenso ein seltsames Tier, das so aussieht wie eine Ameise, die weiße Wolle auf dem Rücken trägt. Dieses seltsame wandernde und springende Wollknäuel gibt es hier in Massen und scheint aktuell eine echte Plage zu sein!

    Auf dem Rückweg wollen wir eigentlich eine Hauptattraktion von Xilitla besuchen - einen surrealistischen Skulpturengarten eines ehemals hier ansässigen exzentrischen Engländers. Leider kommen wir heute nicht mehr ins Gelände und buchen für den morgigen Tag ein Ticket.
    Die freie Zeit nutzen wir für einen ausgiebigen Stadtbummel und leckeren "Hamburguesas" in einem putzigen Lokal inmitten von freundlichen, etwas schüchternen Schülern (bis auf die mutigere "Eli", s. Foto:-).

    Gegen Abend ziehen (wieder einmal) Gewitterwolken auf. Daher fahren wir zu unserem leckeren Schlumpfrestaurant lieber mit dem Auto. Eine weise Entscheidung! Während Anne eine Art Zwiebelrostbraten verspeist und ich dekadent Krabbensuppe löffele, geht ein heftiges Gewitter los. Es blitzt, donnert und schüttet wie aus Kübeln! Es hört auch nicht zu regnen auf, als wir wieder zu Hause sind - ebenso noch nicht, als wir etwas später ins Bett gehen. Irgendwann merke ich, dass es durchs Dach unserer Hütte tropft. Welch Déjà-Vu! Erst in der Toilette, dann bei mir im kleinen Obergeschoss. Ich ziehe ein Stock tiefer - weg von meiner immer nasser werdenden Matratze in Annes schön trockenes Bett. So trocken soll es dann auch bis zum Morgen bleiben. Der Regen wird nämlich schwächer und hört nach weiteren 1 bis 2 Stunden komplett auf. Diesmal ist "Cocijo" (der mir wirklich ziemlich nachtragend erscheint) zum Glück etwas gnädiger mit uns als damals in Oaxaca!
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  • Day 16

    4,5 Sekunden freier Fall! (Tag 16/24)

    April 21, 2023 in Mexico ⋅ 🌧 23 °C

    Der letzte Tag in Tamasopo ist angebrochen. Heute müssen wir das kleine Paradies leider verlassen, obwohl weder Anne noch ich von irgendwelchen verbotenen Früchten genascht haben. Unser heutiges Ananas-Frühstück, sollte (meiner Auslegung nach) legal gewesen sein (...habe zumindest keine Schlange gesehen!).
    Wir hüpfen nochmal ins Wasser und packen dann unsere verstreut herumliegenden Sachen zusammen. Dabei schnicken wir noch ein paar restliche Käferleichen zur Seite!

    Bevor wir abfahren, lernen wir neben 2 bunten Papageien auch noch die beiden Schwestern von "Lourdes" kennen. Insbesondere "Carmen" offenbart sich als großer Deutschland Fan und geht den anderen beiden Schwestern mit ihrer ewigen Schwärmerei von deutschen Burgen offenbar langsam auf den Keks (Carmen hatte einst längere Zeit mit einem deutschen Mann in Kiel gelebt)! Man einigt sich daher darauf, dass Mexiko doch irgendwie am allerschönsten sei! 😀

    Mit gepacktem Auto fahren wir weiter in Richtung Osten. Heute müssen wir noch unser nächstes Übernachtungsziel, das tropische Bergstädtchen "Xilitla ", erreichen. Auf dem Weg dahin wollen wir aber noch ein weiteres Highlight der Huasteca Potosina aufsuchen: Die  "Cascada de Tamul". 

    Das Fahren auf den schlaglochübersäten Straßen macht mir (alias "Rudi Raser") großen Spaß! Um so schöner, wenn es ab und dann doch ganz schön kracht, wenn man einem Loch mal nicht entkommt (...oder man eine der fiesen Fahrbahnschwellen - hier "Topes" genannt - übersieht!!).  

    Unsere Fahrt endet dann 5 km vor dem Tamul Wasserfall an einer abgesperrten Straße. Von da an werden wir von "Armando" begleitet, der heute unser Guide sein wird und mit seinem Motorrad über kaum fahrbare Wege vor uns herbraust. 

    Den letzten Kilometer legen wir dann zu Fuß zurück- immer einem sanft dahingleitenden Fluss entlang.
    Von der Ferne hören wir jedoch ein immer lauter werdendes Rauschen und plötzlich scheint der Fluss den Boden unter seinen feuchten Füßen zu verlieren und fällt unter großem Getöse, direkt vor uns sage und schreibe 105 m in die Tiefe!
    Dieses faszinierende Naturschauspiel dürfen wir uns dann auch von unten anschauen. Über einen kleinen Pfad gelangen wir zum unteren Flussbett und lassen uns (bestückt mit Schwimmwesten) mit der Flussströmung bis fast direkt unter den Wasserfall treiben. 
    Was soll ich sagen - es ist… (...auch in der Gefahr, euch mit meinen Superlativen zu langweilen - aber was soll man direkt unter einem 100 m hohen Wasserfall auch anderes empfinden??) - Gigantisch!!! 
    Es kracht und fetzt, die Gischt hüllt die Umgebung in Nebel, und ich darf "als guter Schwimmer" für meine Jubelsprünge vom Fels sogar meine Weste ausziehen. Herrlich!!

    Auf dem Weg zurück spüren wir die Strömung des Flusses deutlich und müssen uns mühsam durch das Wasser ankämpfen! 
    Oben am Parkplatz angekommen, fragen wir Amando, ob wir noch ein wenig am Fluss bleiben dürfen (da wo er noch brav dahinfließt). Da er nichts dagegen hat, machen wir noch ein einsames Picknick an einem hübschen schattigen Plätzchen am Wasser. 

    Dann geht es wieder auf die Buckelpiste in Richtung "Xilitla", welches wir schließlich gegen Spätnachmittag unbeschadet erreichen. 
    Xilitla ist ein äußerst spektakulär gelegenes Bergstädtchen, umgeben von einer tiefgrünen Urwald-Berglandschaft! 
    Inmitten dieser Vegetation (also etwas außerhalb des Orts) haben wir eine kleine baumhaus-ähnliche Hütte für uns zwei gebucht. 

    Unser Gastgeber Alejandro erwartet uns bereits am Eingang des kleinen Geländes. Er wird begleitet von der freundlichen "Helga" aus Rottweil, die uns besonders durch ihr breites Maul beeindruckt. 
    Helga und Alejandro zeigen uns unsere neue sympathische Behausung: eine hübsche spartanische Bambushüttte mit Traumblick auf die Stadt und die Umgebung. Ich darf im kleinen "Obergeschoss" wohnen, welches man über eine Bambusleiter erreicht - Anne schläft im Erdgeschoss. Nach einer freundlichen Begrüßung durch eine kleine Vogelspinne über dem Waschbecken (die Anne freundlich, aber resolut aus unserem Haus bittet!), befestige ich lieber gleich mein Moskitonetz. Käfer bei Nacht können ja schon eklig sein - aber Vogelspinnen im Gesicht gehen nun mal gar nicht!

    Als es dämmert, essen wir noch ein leckeres Pollo-Schnitzel (Hühnchen) in einem nahegelegenen Restaurant, das zu einem seltsamen Schlumpf- oder Zwergendorf (alle Häuschen haben Pilzdächer) gehört.
    Dort stoßen wir dann auf den schlumpfigen Tag heute an!!
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  • Day 15

    Willkommen im Paradies! (Tag 15/24)

    April 20, 2023 in Mexico ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir haben den Garten Eden gefunden! Doch! Ehrlich!
    Ja, ja, ich weiß, ihr bibeltreuen Besserwisser: Der Mensch wurde daraus vertrieben (s. Genesis 2-3). Das aber offenbar nur kurzfristig! Danach hat der liebe Gott ihn offenbar in die Nähe von Tamasopo verpflanzt! Gut also, dass Anne und ich ihn wieder entdeckt haben! Radiergummis raus! Das Alte Testament muss nochmals umgeschrieben werden!

    Wir stehen ausgeruht auf, nach einer geruhsamen Nacht, ganz ohne weitere Käferbelästigung, und starten den Tag erstmal mit einen traditionellen "Morgenschwomm" im rosa Blütenmeer vor unserem Haus.  Wieder mal genießen wir ein fruchtiges Frühstück (Joghurt+Ananas), diesmal aber an einem fürstlichen Platz am Flussufer. 

    Weil's so gemütlich ist, gesellen sich noch hübsche gelbe Vögel zu uns, die gerade eifrig an ihrem beutelartigen Nest bauen, welches gut sichtbar an einem nahestehenden Baum baumelt. Immer wieder lassen sich auch größere Vögel  blicken und gleiten über die türkise Wasseroberfläche - direkt an uns vorbei. 
    Wir bleiben eine ganze Weile sitzen und machen nichts! …außer zu genießen!  Es ist hier wirklich wunderschön!!

    Da man aber bekanntlich nicht ewig rumsitzen (bzw. "den Volker machen")  kann, brechen wir irgendwann auf, um unser erstes Tagesziel in Angriff zu nehmen: Die "Trampolines" von Tamosopo. 

    Bei den "Trampolines" handelt es sich um einen kleinen treppenartigen Flusslauf, mit kleinen Wasserfällen und unzähligen Inseln, die man gemütlich schwimmend erkunden kann.  Anne und ich sind am Oberlauf der Trampolines komplett allein! Die Farben sind einfach unglaublich. Fast schon surreal! Für uns zumindest ein recht gutes Abbild des Garten Eden (ohne Schlange und Apfel natürlich!). 
    Wir schwimmen jubelnd dahin und malen uns aus, wie schön es wäre, diesen magischen Ort irgendwann einmal mit anderen Freunden oder Familienmitgliedern zu besuchen. 
    Man muss sich vorstellen: Das alles ohne Eintritt oder sonstigen Touristen-Schnickschnack. In den Reiseführern kein Wort davon - den Ort kennen fast nur Einheimische! 
    Man geht einfach hin und "taucht ab"! 

    Nach ein paar finalen Sprüngen von einem kleinen aufgebauten Holzsprungturm und einer Rutschpartie auf einer natürlichen Fels-Wasserrutsche (beides schauen wir uns von der hiesigen Bevölkerung ab), brechen wir auf. Nicht jedoch ohne eine Ladung herrlich sauberer Wäsche von der Lavanderia de Tamasopo abzuholen:-)

    Unser Nachmittags-Ziel sind die "Cascadas de Micos". Diese Wasserfälle liegen nicht ganz um die Ecke, sondern benötigen eine ca. 1-stündige Schlaglochvermeidungsfahrt in Richtung Nordosten.

    Nicht überraschend, sind die "Cascadas de Micos" touristisch deutlich erschlossener als die "Trampolines" in Tamasopo. Hier in Micos wird auch wieder Eintrittsgeld verlangt und es besteht Schwimmwestenpflicht. 

    Mit solchen Westen vorschriftsgemäß ausgerüstet, schwimmen wir dann über einen kleinen See hin zu einem großen Wasserfall, unter dem ich es mir erstmal ein wenig gemütlich mache. Was ein Nebel und Getöse - wunderbar!!! 
    Danach klettern wir die Stufe eines weiteren, deutlich niedrigeren Wasserfalls empor und haben nochmal einen kleinen See mit angrenzenden Höhlen vor uns, an dessen Ende zumindest für uns beide dann Schluss ist. Der Weiterweg würde zu viel Kletterei benötigen! 
    Wir essen im Gelände noch je ein halbes Hähnchen frisch vom Grill und treten dann den Heimweg an. 

    Zuhause werden wir nach einem "Nachtschwomm" (ebenfalls Familientradition!) von zwei neuen Gästen auf ein Bier eingeladen. Der 29-jährige Nestor und sein Vater Miguel sind gerade auf 7-tägiger Rundreise und wollen diese nutzen, um ihre offenbar bestehenden Vater-Sohn Probleme besser in den Griff zu bekommen.  Sie freuen sich jedoch sichtlich, uns als Ablenkung von ihrer Paartherapie vor Ort zu haben. Nestor erzählt viel und zeigt sich sehr interessiert an unseren Erfahrungen in Mexiko. Er spricht konsequent englisch, was wiederum sein Vater nicht versteht, selbst wenn ich nicht dabei bin (...hier würde ich als Therapeut ansetzen:-).  Es wird ein netter Abend mit den beiden!
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