A 62-day adventure by Jeanine Read more
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  • Day 61

    Auf Wiedersehen Skandinavien

    June 25, 2023 in Denmark ⋅ ☀️ 23 °C

    Peter steht am Grill und lässt die Pouletbrüstchen zart brutzeln! Der Salat steht bereit. Die blaue Stunde hat eingeläutet. Dunkelblau leuchtet die Ostsee, davor in Gold getüncht das Dünengras. Ein angenehmes Lüftchen hilft, die Wärme besser zu ertragen. Ein schöneres Ende unserer Skandinavienreise kann ich mir nicht vorstellen!
    Vor genau zwei Monaten haben wir unsere sieben Sachen gepackt und sind voller Neugierde auf und davon.
    Nordkap, Polarkreis, Mitternachtssonne, Lappland: Die Wörter klingen geheimnisvoll, so recht nach Abenteuer und ziehen uns mit vielen anderen Reisenden zum nördlichsten Punkt Europas. Der Weg zum Traumziel Nordkap hat uns an die Ostsee mit ihrem traumhaft schönen Schärengarten,
    über leere Strassen, durch Wälder und karge Landschaften geführt. Sehr schnell hatten wir das Gefühl, dem Alltag entronnen zu sein. Sind eingetaucht in pure Natur; vor tosenden Wasserfällen und wildrauschenden Flussufern gestanden. Stundenlange Fahrten an Fjorden vorbei. Haben uns Gedanken gemacht, welche Tiere uns gefährlich werden könnten. Wie sieht Bären- oder Vielfrasskot aus.... haben uns an den Rentieren erfreut. Ihr lieblicher Blick aus den grossen dunklen vertrauensvollen Augen erwiedert. Majestätische Elche am Strassenrand entdeckt. Beim Frühstück Schweinswale, beim Nachtessen Seehunde beobachtet. Sind erfolglos auf "Puffinspirsch" gegangen.
    Wir haben die Zeit erlebt, in der die Sonne Wochenlang nicht untergeht.
    Haben viele Nächte in der freien Natur verbracht. Sind durchgerüttelt worden, wegen den starken Winden. Haben uns wie in einer Autowaschanlage gefühlt.
    Mit Prosecco am Nordkap angestossen. Haben Lofoten durch einen Nebelschleier erlebt.
    Sind durch grosse, berühmte Städte geschlendert: Stockholm, Tromso, Trondheim, Göteborg und Kopenhagen. Dazu kommen viele andere interessante Orte, die uns vorher nicht einmal vom Namen her bekannt waren, mit all ihrem historischen Hintergrund.
    Schweden und Dänemark bei Sommerwetter, Finnland und Norwegen ziemlich bei garstigem Wetter erfahren.
    "Gaumentechnisch" viel Fisch und Krabben genossen. Bei dem riesigen Angebot an Süssigkeiten immer wieder schwach geworden. Sei es bei Prinzessinnentorte, Zimtschnecken, Bamse Mums usw....
    Es gäbe noch sooo viel aufzuzählen! Zum Glück können wir als Erinnerungsstütze auf das vorliegende Tagebuch zurück greifen!
    Morgen gehts mit der Fähre von Rødbyhavn Dänemark nach Puttgarden Deutschland auf Fehmarn.
    Am Ende der Reise werden wir ungefähr 10'000 Kilometer mehr auf dem Tacho unseres Hüttli haben und unzählbar viele neue Eindrücke in unseren Köpfen.
    Wohin uns Giotti als nächstes begleitet ist in den Sternen geschrieben....es gibt noch so viele schöne Flecken auf unserer Erde!
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  • Day 60

    Bunte Geschichten auf Kalk gemalt

    June 24, 2023 in Denmark ⋅ ⛅ 22 °C

    Die Sonne gibt heute Morgen wieder Alles! Ein wenig wie in Ferienlaune gehen wir den heutigen Tag ruhig an. Peter macht eine kleine Joggingrunde, während ich einen Roman zu Ende lese. Es ist Samstag, somit haben die Geschäfte früher Ladenschluss. Gemüse und Früchte gehen langsam zur Neige.
    Das Grauwasser und die Chemietoilette müssen geleert werden. Eine gute Gelegenheit, Giotti fahrtüchtig zu machen. Nach dieser Notwendigkeit fahren wir gleich ins Städtchen Stege um das Essenslager frisch aufzufüllen. Wenn wir schon in diesem hyggeligen Städtchen sind soll ein kleiner Spaziergang nicht fehlen. Langsam fühlen wir uns gut vertraut in den wenigen Gassen und Strassen. In Stege treffen wir auf Kalkmalereien, welche unter Kennern als Weltkunst gelten. Sie stellen das Leben der Menschen im Mittelalter dar. Diesen Malereien begegnet man auf der gesamten Insel Møn. Im späten 14. Jahrhundert begann ein unbekannter Künstler mit der Verzierung der Elmelunder Kiche. Dieser Künstler bekam irgendwann den Spitznamen " Elmelundermeister". Später verzierte er noch diverse andere Kirchen auf Møn. Aber auch an weniger geistlichen Orten wie der Durchgang zu einem Kaufmannhof in Stege zeugt von der Kunst des Elmelundermeisters.
    Einen kurzen Besuch in der St. Hans Kirke Stege zeigt uns weitere Fresken aus dieser Zeit. Der heutige, gotische Kirchenbau aus dem 15. und 16. Jahrhundert wurde anstelle einer älteren, romanischen Kirche errichtet. Im 19. Jahrhundert sind die Kalkmalereien freigelegt worden, die zum Teil noch aus dem 14. Jahrhundert stammen. Die Deutung einiger Wandbilder ist offenbar bis heute unklar oder zumindest unsicher, hat aber wahrscheinlich mit lokalen Festen zu tun.
    Von der Decke hängt das Votivschiff "Justitia" herunter, das 1718 der Kirche geschenkt wurde. Schon in der ältesten Christenheit ist das Schiff ein Symbol für die Kirche. Nach dem Vorbild der Arche Noah's galt es als Raum der Rettung und des Heils für die Gläubigen.
    An einer Wand entdecken wir eine Holztafel auf welcher die Namen der Geistlichen nach Jahreszahl eingebrannt sind, ab 1523. Vermutlich haben sie alle in dieser Kirche ihre Ansprachen gehalten und gewirkt.
    Bei einem dänischen Softeis runden wir unsere kleine Stepvisite nach Stege ab.
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  • Day 59

    Fitnesstraining am Møns Klint

    June 23, 2023 in Denmark ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute gibt es ein Novum für uns: Um bis zu den legendären Kreidefelsen zu gelangen bevorzugen wir die Fahrt dorthin mit unserem fahrenden Hüttli. Wir lassen die Fahrräder, Campingstühle und Tisch an unserem Platz zurück.
    Møns Klint ist ein grossartiger Ort für uns Naturliebhaber. Die Klippe erhebt sich 128 Meter über dem Meeresspiegel und die Küstenlinie ist ungefähr 7 Kilometer lang. Der Anblick der Klippe zeugt von den enormen Kräften der Natur, die Dänemark geschaffen haben.
    Die Klippe ist sehr dynamisch und wird sowohl vom Wind als auch vom Wetter beeinflusst, was bedeutet, dass sie sich in einem ewigen Zusammenbruch befindet. Diese Zersetzung verleiht dem Wasser vor der Klippe eine charakteristische blaugrüne Farbe. Die Kreideformationen, die die Klippen und die Landschaft bilden, stammen von Kalkschalen winziger, einzelliger Algen aus dem warmen, tropischen Meer, das Dänemark in der Kreidezeit vor ungefähr 75 Millionen Jahren bedeckte.
    Die Schichtdicke der Kreide beträgt "nur" 60 Meter.
    Während der Eiszeiten, die die dänische Landschaft in den letzten 100.000 Jahren geprägt haben, schoben die Gletscher die Kreideschichten aus dem Meer heraus, so dass sich irgendwann die hohen Felsen am Ortsrand von Møn bildeten. Wie riesige Planierraupen schoben die Gletscher die Kreideflocken vom Grund der Ostsee nach oben.
    Die Maglevand-Treppe führt mit 497 Stufen von der Spitze der Klippe bis zum Strand. Zum Glück gibt es immer wieder Möglichkeiten, unterwegs kleine Pausen einzulegen.
    Wir steigen diese Treppe wohlwissend hinunter, dass der Aufstieg kaum mit der Planierraupe des Gletschers geschieht...
    Unten am Strand schauen wir ehrfürchtig die Felsen hoch. Weit über unseren Köpfen ziehen Möwen ihre Runden.
    Langsam steigen wir die 497 Stufen wieder hoch. Peter zeigt viel Geduld mit mir...
    Nach einer kleinen Stärkung ziehen wir mit unserem Hüttli weiter in den Klintholm Havn. Eine friedliche und ruhige Hafenstimmung empfängt uns. Nebeneinander liegen Segelboote und Fischkutter im Hafen.
    Auf einem angrenzenden Areal sind bunte Essensbuden aufgestellt. Es scheint, dass das Wochenende bei Spanferkel, Øl und Drinks eingeläutet wird. Wie ein Magnet, werden die Menschen aus den umliegenden Häusern und Booten dorthin angezogen. Ein fröhliches und ungezwungenes Miteinander entfaltet sich.
    Uns zieht es nochmals kurz nach Stege um bei Møn Bolcher Bonbons nach guten dänischen Rezepten zu kaufen. Eine schöne und dekorative Auswahl tragen wir zurück zu Giotti.
    Ob die Bonbons als Deko überleben, bezweifle ich...
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  • Day 58

    Hühnergott und Stege

    June 22, 2023 in Denmark ⋅ ☁️ 22 °C

    Den Abendspaziergang dem Strand entlang nutzen wir, um Hühnergötter, Albfüsse, Druden-, Schraten-, Trutel-, Hexen- oder Krottensteine zu suchen.
    All diese Steine haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben ein Loch und noch heute werden ihnen geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben. Sie gelten als Mittel des Gegenzaubers wider allerlei Unheil. Auf Rügen hat man durch Lochsteine gemolken, damit die Milch nicht verdirbt. In anderen Regionen wurden die Kiesel mit Loch gegen schlechte Träume getragen und haben, im Dachstuhl verborgen, das Haus vor Blitzeinschlag geschützt. Für Steine mit Loch gibt es daher im Volksmund der verschiedenen Regionen die unterschiedlichsten Bezeichnungen. Alle beschreiben das gleiche auffällige und nicht ganz häufige Naturprodukt. Bei Peter hat das Glück gleich dreimal zugeschlagen! Nun liegen diese drei Glücksbringer auf dem Tisch. Da wir ja keine Legehennen dabei haben, müssen wir den Hühnergott nicht aufhängen um etwas mehr Eier "ernten" zu können. Der Stein mit Loch solle dazu noch die Legefreudigkeit erhöhen...
    Gut geschlafen haben wir alleweil mit so vielen Schutzsteinen in unserem Hüttli.
    Frisch gestärkt fahren wir heute wieder auf unseren Drahteseln über schöne Fahrradwege mitten durch Felder. Leider schlagen die Gräserpollen bei mir so richtig zu. Kaum in Stege angekommen mache ich mich auf den Weg in eine Drogerie/ Apotheke und decke mich mit Augentropfen ein.
    Während dessen holt sich Peter in der Touristeninfo einen Stadtplan und eine Broschüre mit einer vorgeschlagenen Erkundungsroute durch das überschaubare einstmalige Fischer- und Handelsstädtchen.
    Der Rundgang durch das alte Städtchen wird auch als "Heringsroute" bezeichnet. Der Name geht auf die nie wieder erreichte Blütezeit der Stadt im ausgehenden Mittelalter von ca. 1430 - 1530 zurück, die in erster Linie dem Hering zu verdanken war. Die Heringsfischerei erlebte in den Gewässern vor Møn einen derartigen Aufschwung, dass die Stände der Insel auf den Fischmärkten in Falsterbo und Skanør ein Drittel der gesamten Stände Dänemarks ausmachten. Daher ziert auch das Bild eines Herings das älteste Siegel von Møn.
    Wir stellen unsere Fahrräder vor dem alten Rathaus hin und erkunden zu Fuss das Städtchen. Im Hafen treffen wir auf eine restaurierte, historische Fähre aus dem Jahr 1923. Heute ist sie mit den modernsten Standards des Schifffahrtswesens versehen. Die Fähre fährt an ausgewählten Tagen.
    Im Luffes Gård, ein alter Kaufmannshof, beenden wir die Besichtigung und stärken uns im "Det Gamle Bryghus" ( Altes Brauhaus) bei verschiedenen Smørebrøds die liebevoll und genüsslich zubereitet werden. Natürlich darf für Peter ein Bier aus der lokalen Mikrobrauerei " Bryghuset Møn" nicht fehlen.
    Nach der Rückfahrt zieht es uns ans Meer. Ein erfrischendes Bad soll uns wieder aufmuntern. Peter geniesst das Meer ausgiebig. Mutig setze ich ebenfalls einen Fuss ins Wasser. Es erfrischt...doch oh je, auf mich kommen Quallen zugeschwommen...meine Erfrischung hole ich mir so doch lieber unter der Dusche.
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  • Day 57

    Das kleinste Museum Dänemarks

    June 21, 2023 in Denmark ⋅ 🌬 23 °C

    Es ist so schön ruhig und erholsam hier auf Møn, dass wir uns gleich bis nächsten Montag den Platz sichern.
    Peter macht gegen Mittag unsere Fahrräder bereit. Heute wollen wir die kleine Nachbarinsel Nyord begutachten. Auf einer Fahrradapp sucht sich mein "Guide" eine geeignete Strecke aus.
    Der Himmel ist stark bewölkt und ein kräftiger Wind weht uns entgegen. Mit unseren E-Bikes stört uns das aber nicht allzu stark. In einer ehemaligen Scheune studieren wir ein wenig die Geschichte der Insel Nyord:
    Auf dänischen Inseln liegt der Hauptort oft in der Mitte, so dass alle Bauernhöfe Zugang zu den Feldern haben. Während der Gebietsreform von 1700 bis ca. 1850 wurden die meisten Höfe jedoch aufs Land verlegt.
    In Nyord liegen die Höfe immer noch im Ort, auf einem Südhang am Meer, sodass Lotsen, Seeleute und Fischer schnell zur Arbeit kamen. Die ortskundigen Bauern von Nyord waren lange Lotsen; sie waren schnell einsatzbereit, wenn es galt, ein Schiff durch das enge Fahrwasser zwischen Seeland und Nyord zu leiten. Durch diese Gewässer führt die wichtigste Schifffahrtsverbindung zwischen Kopenhagen und den südlichen Inseln Dänemarks sowie Norddeutschland.
    Im 18. Jahrhundert wurde auf den meisten Höfen von Nyord Branntwein hergestellt. Er fand guten Absatz auf den Schiffen, die die Lotsen durch Bøgestrøm leiteten. Allerdings hatten die Handelsstädte das Monopol auf die Branntweinproduktion. Auf Nyord überwachten die Lotsen daher ständig das Fahrwasser und schlugen Alarm, wenn die Städter aus Stege sich näherten.
    Eines Tages, als dichter Nebel herrschte, wurde man etwas übermütig. Die Lotsen sahen das Schiff zu spät und jeder Branntweinhersteller wurde beim Bezirksgericht in Stege zu einer heftigen Strafe verdonnert - 20 Reichstaler fürs Brennen und 30 Reichstaler für den Verkauf.
    Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor war ein Hof auf Nyord für 120 Reichstaler verkauft worden.
    Weiter gehts nun für uns zum kleinsten Museum Dänemarks. Eine Fernsehsendung des NDR weckte unser Interesse auf diese Inselwelt und insbesondere auch auf das Museum.
    Von weitem sehen wir bereits das kleine rote aus Backstein erstellte Gebäude. Eine leere Fahnenstange lässt uns zuerst unsicher werden, ob das Museum überhaupt geöffnet ist. Beim Näherkommen sehen wir die weit geöffnete Tür. Das Museum steht beinahe verwaist da. Wir betreten den etwas schmutzigen Innenraum. Von den Dachbalken aus werden wir durch junge Schwalben beobachtet. Ganz still sitzen sie in ihren Nestern. Schauen auf uns herunter als würden sie sich fragen: Was wollen denn die hier? Vor dem Häuschen fliegen aufgebrachte Schwalben herum...wohl fragend, wann diese Eindringlinge endlich ihr Reich verlassen, damit die Jungen wieder zu Futter kommen.
    William Houman leitet das kleinste Museum Dänemarks. Er hat eigentlich immer ein Platzproblem. In einem rund vier Quadratmeter grossen Lotsenausguck hat er vor 8 Jahren das Museum eröffnet. Sogar die Königin kam damals zur Einweihung. Nun steht eine Sonderausstellung an: ein altes Fernrohr, ein altes Lotsenbuch und ein paar Postkarten. Viel mehr Exponate kann William beim besten Willen nicht unterbringen, schliesslich müssen auch noch Besucher und Besucherinnen Platz finden. Rekord waren 23 Personen.
    Endlich hat auch Peter die wichtigsten Exponate fertig studiert und wir verlassen dieses kleinste Museum. Die Schwalben flitzen gleich zu ihren Jungen:)!
    An wunderbar blühenden Feldern geht unsere Tour weiter bis zum Dorf mit seinen traditionellen Häusern und Gärten. An vielen Ecken riecht es herrlich nach Rosenduft! Die Blumenkönigin steht in voller Blüte!
    Der kleine, beschauliche Hafen liegt am Fussende des Ortes.
    In einem Gasthof nehmen wir unser spätes und leichtes Mittagessen ein.
    Den heutigen Abend wollen wir bei einem Strandspaziergang ausklingen lassen.
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  • Day 56

    Immer der Küste nach...

    June 20, 2023 in Denmark ⋅ ⛅ 20 °C

    Ein Aufbruch mehr auf dieser unvergesslichen Reise. Gleich nach dem Frühstück verstauen wir unsere sieben Sachen in geübter Manier und ziehen möglichst alles der Küstenstrasse dem Öresund und später der Ostseeküste entlang weiter.
    In Lyngby statten wir in einem ziemlich schlecht sortierten Aldi einen Besuch ab. Die Vorräte wollen wieder aufgestockt werden.
    Zwischendurch führt uns das Navi über die Autobahn, damit wir Kopenhagen gut umfahren können. Unser Ziel gilt heute der Insel Møn. Die Insel zählt zu den atemberaubenden Landschaften Dänemarks. Sie erstreckt sich in der dänischen Ostsee auf rund 218 Quadratkilometer. Zwischen den Inseln Falster und Seeland gelegen, prägen berühmte Kreidefelsen und feinste Sandstrände die landschaftliche Schönheit von Dänemarks südlichstem Zipfel.
    Das beschauliche Eiland zählt rund 9'400 Einwohner. Auch die höchste Steilküste Dänemarks befindet sich auf der kleinen Nachbarinsel die zum UNESCO-Biosphärenreservat ernannt wurde. Im Naturschutzgebiet Nyord brüten etwa 20 Seevogelarten in Marschland und Salzwiesen.
    Die Insel Møn zeigt viel Ähnlichkeit zur Insel Rügen. Kein Wunder, denn Deutschlands grösste Insel liegt dem dänischen Eiland direkt gegenüber. In ihrer Entstehung wurden beide Inseln zeitgleich durch tektonische Vorgänge aus dem Binnenmeer gehoben.
    Die Nähe zu Deutschland zeigt sich auch durch die vielen deutschen Gäste auf dem Campingplatz.
    Mit Blick über die Dünen aufs Meer wollen wir hier ein paar Tage verweilen. Die Nähe zur Natur lässt langsam unsere Eindrücke über die bald zwei Monate verarbeiten. Das Meerrauschen, die Strandspaziergänge und die frische Luft wollen wir nochmals so richtig geniessen, bevor es weiter in Richtung Heimat geht.
    Über dem Meer ziehen in schönen Formationen Vögel zurück in ihre Heimat im Norden. Ob es Austernfischer sind ist nur eine Vermutung von mir...jedenfalls sind sie in einem schwarz-weissen Federkleid unterwegs.
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  • Day 55

    Ein Ruhetag bei Sonne und Regen

    June 19, 2023 in Denmark ⋅ ☁️ 20 °C

    Peter plant bereits nach der anstrengenden Stadtbesichtigung für sich eine Fahrradtour die "Dronningerunden". Gleich nach dem Frühstück meldet er sich bei mir für vier Stunden ab und zieht mit seinem Velo von dannen. Heute will ich einfach mal nichts tun, ausser das Notwendigste.
    Etwas Haushalt, zwei Videocalls, Manicure und viel Lesestoff.
    Gegen 14.00 Uhr kehrt Peter zufrieden und mit neuen Eindrücken zurück und erzählt mir was ihm auf dieser Runde so alles unter die Augen gekommen ist. Durch den Gribskov Wald gelangt er an den Esromsee, der zweitgrösste See des Landes. Er liegt in der Region Hovedstaten. Die Fläche des Esromsees beträgt knapp 18 qkm. Er ist maximal 22 Meter tief. Die Länge ist ungefähr 9 Kilometer. Am Esromsee kann man wunderbar baden oder die Gegend erkunden. So liegt zum Beispiel das Königliche Schloss Fredensborg am Ostufer des Sees. Der zum Schloss gehörige Park reicht bis an das Ufer des Esromsees.
    Die Gegend um das heutige Schloss nutzte König Christian V. gerne für die Jagd. Sein Sohn Friedrich IV. liess an der Stelle des damaligen Hofs Østrups zwischen 1720 und 1722 eine kleine Sommerresidenz und Jagdschloss erbauen. Das Schloss wurde mit den Jahren erweitert. Unter Christian IX. wurde Fredensborg ein beliebter Ferienaufenthaltsort der europäischen Königsfamilien. Auch heute wird Schloss Fredensborg üblicherweise im Frühjahr und Herbst von der dänischen Königsfamilie bewohnt; ist die Familie anwesend, findet vor dem Schloss täglich Wachablösung statt.
    Prinz Henrik (1934-2018), Gemahl von Königin Margrethe II., starb am 13. Februar 2018 auf Schloss Fredensborg.
    Ein einsamer Wachmann steht stramm vor der Schlosseinfahrt. 10 Schritte vor...10 Schritte zurück...die Fahne ist nicht gehisst...also ist kein "blaues Blut" vor Ort.
    Besonders ins Auge stechen Peter schöne neue und alte Reetdachhäuser und Villen mit direktem Meeranstoss.
    Der gut ausgebaute Fahrradweg führt um die Siedlungen und Dörfer herum.
    Zur Abrundung seines Trips geniesst er im Hafen von Nivå ein Softeis, bevor er sich zu mir zurück gesellt.
    Der Wettergott hat es gut gemeint mit uns. Genau nach unserem späten Mittagessen oder frühen Nachtessen öffnet er seine Schleusen. Ein gemütlicher Ausklang eines unaufgeregten Tages liegt vor uns.
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  • Day 54

    Kopenhagen ist eine Reise wert!

    June 18, 2023 in Denmark ⋅ ☀️ 18 °C

    Ziemlich zeitig laufen wir im Stechschritt an den Bahnhof von Nivå. Heute steht Kopenhagen auf der Tagesordnung. Die dänische Hauptstadt ist ein extremer Kontrast zum kleinräumigen und sehr ruhigen ländlichen Dänemark. In Kopenhagen pulsiert das Leben besonders in der Altstadt und wird durch ein umfangreiches Kulturleben und Studenten geprägt. Kopenhagen bietet viele Möglichkeiten von Museen, Architektur über Nachtleben und eher ruhigere Plätze. Die Stadt bildet einen Übergang zwischen Mitteleuropa und Nordeuropa. Dies drückt sich einerseits in der Architektur, aber auch bei den Leuten und der Atmosphäre aus.
    Am Automaten lösen wir einen City Pass Large. Mit diesem Fahrschein können wir während 24 Stunden alle öffentlichen Verkehrsmittel in Kopenhagen benutzen. Innert 30 Minuten erreichen wir die Bahnstation Nørrebro (Nordbrücke). Diese liegt im Zentrum von Kopenhagen. Die Campingwartin hat uns ein paar Sehenswürdigkeiten ans Herz gelegt. Für einen Tag Kopenhagen ein intensives Vorhaben.
    Aus den Katakomben des Bahnhofes auf Rolltreppen hochkommend sind wir schon etwas eingeschüchtert. Ziemliche Menschenmassen strömen an uns vorbei. Von der Fiolstræde erreichen wir über die Fussgängerzone Store Kannikestræde den Rundetaarn. (Runde Turm). Ein 209 Meter langer Wendelgang führt zu diesem Aussichtsturm hoch. Wettermässig ist es eher wechselhaft und schwülwarm. Da bleibe ich lieber unten. Peter schliesst sich solidarisch an. Beeindruckt von den Prachtsbauten lassen wir uns mehr oder weniger durch die lebhaften Strassen treiben. Die schönen Einkaufshäuser bewundern wir höchstens von aussen. Immer wieder tauchen Kirchtürme mit schwungvollen, kreativen Formen und Verzierungen hinter einem Schloss, oder Museum auf. So gelangen wir immer näher zum Nyhavn. Der 1673 fertiggestellte Kanal Nyhavn wurde in Auftrag gegeben, um einen Stichkanal vom Kopenhagener Hafen zum Platz Kongens Nytorv zu schaffen. Der Nyhavn ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die farbenfrohen Giebelhäuser an beiden Seiten des kleinen Hafenarms entstanden vorwiegend im 18. und 19. Jahrhundert. Das Hafenmilieu brachte frühzeitig zahlreiche Tavernen hervor, und die Gegend ist bis heute mit ihren vielen Restaurants, Bierstuben und Tanzlokalen neben der Istegade eines der bekanntesten Vergnügungsviertel Kopenhagens. Der Märchendichter Hans Christian Andersen zählte zeitweise zu den Bewohnern Nyhavns, an dessen Ende sich das Schloss Charlottenborg befindet.
    Bei so viel kulinarischem Angebot knurren auch unsere Magen ziemlich fordernd. In einem italienischen Restaurant laden wir unsere "Akkus" wieder auf um anschliessend noch mehr von dieser faszinierenden Stadt mitzubekommen. Auf dem Weg zur Fähre kommen wir am Skuespilhuset (Schauspielhaus) und dem angegliederten Ofelia Plads vorbei.
    Ofelia Plads ist ein öffentlicher Raum am Kvaesthus Pier neben dem Royal Danish Playhouse am Hafen von Kopenhagen. Es gehört dem Ministerium für Kultur und Jeudan (ein Unternehmen im Immobiliensektor)
    und wird vom Königlichen Dänischen Theater als Open-Air-Veranstaltungsort genutzt.
    Für eine Ballettaufführung sind die Tänzerinnen und Tänzer noch im "Warm-up ". Hinter der Bühne am Horizont sind die grossen Kreuzfahrtschiffe und das Meer ersichtlich. Sehr viele Zuschauer haben sich bereits eingefunden und gemütlich eingerichtet. Zum Teil sitzen die Menschen auf Picknickdecken und haben ihre Leckereien vor sich ausgebreitet. Ein faszinierendes Szenario.
    Uns zieht es zur Fähre weiter. Diese bringt uns nach Christianshavn. In diesem Stadtteil befindet sich die Freistadt Christiania.
    Am 26. September 1971 wurde Christiania von Jacob Ludvigsen, einem bekannten Provokateur und Journalisten als geöffnet ausgerufen. Ludvigsen veröffentlichte in seiner Zeitung Hovedbladet einen Artikel in welchem er die Gründung der Freistadt weitgehend bekannt gemacht hat. Ludvigsen war Mitautor von Christanias Leitbild von 1971, in welchem folgendes steht: " Das Ziel von Christiania ist das Erschaffen einer selbstregierenden Gesellschaft, in der alle und jeder für sich für das Wohlwollen der gesamten Gemeinschaft verantwortlich ist. Unsere Gesellschaft soll ökonomisch selbsttragend sein, und als solche ist es unser Bestreben, unerschütterlich in unserer Überzeugung zu sein, dass psychische und physische Armut verhindert werden kann".
    Der Geist von Christiania entwickelte sich schnell in Richtung Hippiebewegung, Hausbesetzertum, Kollektivismus und Anarchismus, im Kontrast zu der vorherigen militärischen Nutzung des Geländes.
    Die Neugierde führt uns in diese Freistadt. Wild aber auch kunstvoll bemalte Hauswände ziehen sich den Strassen entlang. Kunsthandwerk, Essens- und Cannabisstände reihen sich darunter. Viele Touristen sind anwesend. Cannabis ist in Dänemark legalisiert worden. Dennoch wollen die Händler nicht, dass Fotos an ihren Ständen gemacht werden. Auf einer Bühne findet gerade ein Konzert statt. An langen Tischen sitzen völlig verpeilte, apathische junge Menschen.
    Dies ist definitiv nicht unsere Welt.
    Mit der U-Bahn gelangen wir zurück zur Nørrebro. Wir sind ziemlich geschafft. Viele schöne und interessante Eindrücke nehmen wir von dieser Stadtbesichtigung mit. Beim nächsten Besuch von Kopenhagen darf die kleine Meerjungfrau und das Vergnügungsviertel Tivoli nicht fehlen. Kopenhagen ist eine Reise wert!
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  • Day 53

    Vi ses igen sverige! Hej Danmark!

    June 17, 2023 in Denmark ⋅ ☁️ 18 °C

    Der gestrige Wolkenbruch über Helsingborg verabschiedet sich doch noch und hinterlässt einen sauber geputzten Abendhimmel. So ziehen wir nochmals los, um in diese interessante Stadt einen Blick zu werfen. Die Geschichte Helsingborgs reicht bis in die Wikingerzeit zurück. Die wichtige Lage dort, wo der Öresund am engsten ist, hat der Stadt seit langem eine strategische Lage verschafft. Die Umgebung war auch ein beliebter Rückzugsort für Piraten. Im Mittelalter waren die Stadt und ihre Burg eine der mächtigsten Festungen im nordischen Raum und daher in viele Machtspiele dieser Zeit verwickelt. Im Laufe der Jahrhunderte war Helsingborg Schauplatz mehrerer politischer Konflikte und Schlachten. Die vielen Kriege zwischen Schweden und Dänemark forderten ihren Tribut von der Stadt und ihren Siedlungen, doch seit dem 18. Jahrhundert herrschte in der Stadt Frieden und im
    19. Jahrhundert gelang es Helsingborg, sich richtig zu erholen. Helsingborg entwickelte sich dann zu einer am schnellsten wachsenden Städte Schwedens und zu einer wichtigen Hafen- und Industriestadt. Heute zählt Helsingborg etwa 114'000 Einwohner. Wir sind richtig überrascht, was für schöne Bauten sich uns im Abendlicht präsentieren. Futuristische und moderne Gebäude im Hafen verschmelzen elegant mit den alten ehrwürdigen Prachtsanlagen in der Altstadt. Um einen schönen Überblick zu erhalten steigen wir die Treppen zum 35 Meter hohen Kärnan hinauf. Er steht zusätzlich erhöht auf einem Felsen oberhalb des historischen Stadtkerns. Der Turm stellt den Rest einer ehemaligen Festung aus dem 14. Jahrhundert dar. Diese war von 4,5 Meter dicken Ringmauern und Erdwällen umgeben. Kärnan (der Kern) diente als königlicher Wohn-, Wach- und Verteidigungsturm.
    Wieder unten im historischen Stadtteil bewundern wir das Rathaus von Helsingborg. Es wurde 1897 errichtet.
    Die einladenden Geschäfte in der Einkaufsstrasse sind leider schon geschlossen. Ein Grund mehr, am nächsten Morgen nochmals vorbei zu schauen. "In getrennter Formation".
    Nach der morgendlichen Stärkung schlendern wir nochmals in die Stadt. Shopping und "alte Steine" innerhalb einer Stunde stehen auf dem Programm.
    Die Weiterreise führt uns über den Öresund / Kattegat. Dazu nehmen wir die Fähre. Einmal mehr rutscht uns die Kinnlade runter: Eine einfache 20minütige Überfahrt kostet SEK 1320.-- ( CHf 111.--).
    Wir verlassen die charmante Stadt Helsingborg und Schweden und erreichen das dänische Ufer. Ein neues Land, eine neue Sprache...Auf dieser Reise betreten wir jetzt das sechste Land, wenn wir die Schweiz mitrechnen, von wo aus wir ja gestartet sind. 8345 Kilometer und 143 Fahrstunden liegen bereits hinter uns.
    Langsam schleicht sich Müdigkeit ein. In Nivå belegen wir nun auf einem Campingplatz für 3 Nächte einen ruhigen Platz. Die kleine Ortschaft liegt ebenfalls am Öresund aber eben auf der dänischen Seite. Ein schöner Spaziergang zum Hafen und Badestrand lässt uns langsam in Dänemark ankommen. Ein "Muss" gehört ebenfalls dazu: Dänisches Softeis auf einer warmen Waffel.
    Unterdessen sind die Regenwolken aus Schweden hier angekommen und schenken der Natur eine nasse Abkühlung, während wir im Trockenen in unserer "Stube" den Tag gemütlich ausklingen lassen.
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  • Day 52

    Dichtigkeitsprüfung am Öresund

    June 16, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 20 °C

    Von Kaffeeduft und frühmorgendlichem Geplauder werde ich geweckt. Direkt unter meinem Schlafzimmerfenster sitzen sechs Deutsche an einem Campingtisch und stärken sich bei Türkentrank. Wir stehen ziemlich kuschelig zu ihrem Campervan. Sie scheinen unter sehr beengenden Verhältnissen die Nacht in diesem Fahrzeug verbracht zu haben. Da ist es verständlich, dass man ziemlich früh sich nach Draussen begibt...so kann "Vanlife" auch sein.
    Schon zeitig fahren wir weiter in Richtung Malmö. In Falkenberg lassen wir Giotti am Strassenrand stehen und machen uns auf Sightseeingtour. Der an der Mündung des lachsreichen Ätran in den Kattegat gelegene und rund 20'000 Einwohner zählende Ort wartet mit einer sehenswerten Altstadt auf. Die Kopfsteinpflastergassen des Viertels werden von adretten Holzhäusern, die teilweise noch aus dem 18. Jahrhundert stammen, gesäumt. Hier finden sich viele nette Lokale und Geschäfte. Im Zentrum der Altstadt ragt die mittelalterliche St. Laurentii kyrka auf. Gerade findet eine Taufe statt. So bleibt uns ein Blick ins Innere der Kirche verborgen. Stattdessen atmen wir im angegliederten Rosengarten das verführerische Parfum der in voller Blüte stehenden Rosen ein.
    Nach einem feinen Mittagessen ziehen wir weiter. Für heute haben wir das schwedische Helsingborg als Tagesziel gewählt. In der Marina finden wir kostenfrei einen Stellplatz mit Stromanschluss. Kaum angekommen wird unser Giotti wieder einmal mehr auf Herz und Nieren respektive Dichtigkeit geprüft. Ein Wolkenbruch mit Blitz und Donner begrüsst uns am Öresund und Kattegat. Den Namen Kattegat hat das Meeresgebiet aufgrund seiner schmalen Fahrwasser erhalten, die nach Seefahrerurteilen so schmal wie ein "Katzenloch" seien. Unzählige Wracks am Grund zeugen von der schlechten Befahrbarkeit der Meerenge zwischen Schweden und Dänemark. Von unserem Platz aus ist das dänische Helsingør gut erkennbar und nur einen Katzensprung nah entfernt.
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