- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 26
- mandag 25. mars 2024
- ⛅ 24 °C
- Høyde: 2 143 m
MexicoValle de Zacatlán16°44’32” N 92°38’15” W
San Cristóbals Wasserkrise
25. mars 2024, Mexico ⋅ ⛅ 24 °C
Unser Hotel ist eine grüne Oase in dieser Stadt mit über 200'000 Einwohnern. Wiedermal auf der Suche nach einer Lavanderia streifen wir am Morgen durch die sehr sauberen und sehr engen Strassen. Es ist wunderbar kühl und trocken. Wir entdecken viele einladende Innenhöfe und verstehen langsam das Konzept: Während die Aussenfassaden der Strassenblöcke zwar sauber und farbig aber ansonst nicht sehr einladend sind, bauen sich die Leute in den Innenhöfe ihre eigenen kleinen Paradiese.
Das Zentrum mit seinen geschäftigen Strassen und Märkten gefällt uns sehr gut. Im Vergleich zu Oaxaca scheint die Stimmung etwas ausgelassener, was wir insbesondere beim Überqueren der zahlreichen Kreuzungen schätzen. Wir erkunden die lokalen Märkte und zu unserem Erstaunen sprechen uns gleich mehrere Dinge an. Hanna kauft sich eine Tasche, Marc ein Reiseschach und dann entdecken wir noch niedliche Stofftierchen, die die Verkäuferin selber herstellt. Wir bringen ein Bärchen als Kindergeschenk mit und Bewerbungen werden ab sofort entgegengenommen ;)
Am Nachmittag besuchen wir eine Free Walking Tour. Wir lernen, dass der Staat Chiapas kulturell sehr divers ist mit über einem Dutzend offizieller Sprachen. Rund um die Stadt gibt es Dutzende indigener Dörfer, die sich weitgehend selber regieren und wo die staatliche Polizei keinen Zutritt hat. Der Markt, auf dem wir am Morgen waren, wird ebenfalls von diesen Gemeinschaften verwaltet, wobei jede Ecke vom Markt Waren von einer anderen Gemeinschaft verkauft. Wir verstehen nun, wieso sich der Markt so divers anfühlte und die Waren eben nicht nur die sonst so oft angetroffenen China Produkte waren. Wie auch in Oaxaca hat die Region eine bewegende jüngere Geschichte, durchsetzt mit Konflikten zwischen Regierung und Indigenen im Kontext der wirtschaftlichen Öffnung des Landes. Davon zeugen beispielsweise auch hier haushohe Wandgemälde, die kunstvoll den Widerstand gegen Konzerne wie CocaCola zeigen.
Wir haben schon im Vorfeld gelesen, dass die Stadt unter enormer Wasserknappheit und schlechter Wasserqualität leidet. Die Geschichte dahinter erfüllt aber Marcs Umweltwissenschaftsherz mit Faszination und Entsetzen. Bis vor einigen Jahrzehnten war das Tal in dem die Stadt liegt mit Unmengen an Wasser gesegnet. Wegen einem fehlenden natürlichen Abfluss, endeten hier mehrere Flüsse in zwei grossen Seen und zwei Berge mit besonders geeigneten Böden für Regenrückhaltung sorgten für mehrere ganzjährige Quellen. Leider wurden grosse Teile der Stadt dadurch auch oft überflutet, weshalb man in den 70er Jahren einen Abflusstunnel buddelte, die Seen und Sümpfe drainierte und die Flüsse kanalisierte. Ein rasantes Bevölkerungswachstum führte zu einer einer grossflächigen Bodenversiegelung, wodurch ein Grossteil vom Wasser in der Regenzeit nun direkt abfliesst anstatt das Grundwasser aufzufüllen. Da die Stadt zudem keine einzige (!) Kläranlage besitzt und Fäkalien ungefiltert in die Flüsse abgeleitet werden, ist das Grundwasser heute derart kontaminiert, dass bereits kleine Mengen Dusch- oder Hahnenwasser gesundheitliche Probleme verursachen können. Wer es sich leisten kann installiert teure Filter oder benutzt Chlortabletten. In Kombination mit der nicht ergiebigen letzten Regenzeit und der Tatsache, dass ein Grossteil der sauberen Quellen an CocaCola verkauft wurden, finden aktuell regelrechte Wasserkämpfe an den Orten statt wo die Flüsse in die Stadt einfliessen bevor sie kontaminiert werden. Weil das Problem derart verzwickt ist und sich nicht in einer Legislatur lösen lässt, schaut auch die Politik einfach zu. Uns wird sprichwörtlich flau im Magen und wir sind dankbar für die Infrastruktur in der Schweiz.
Zum Schluss der Tour gibt es noch eine Verkostung von einem lokalen Getränk. Pox ist das hochprozentige Kind von Mais, Zuckerrohr und Weizen. Die Atmosphäre ist sehr angenehm, aber das Getränk überzeugt uns in keiner seiner Variationen. Wir sind wohl einfach zu verwöhnt vom Mezcal der letzten Tage. Am Abend sind wir etwas traurig, dass wir morgen unsere Weiterreise schon gebucht haben, weil uns die Stadt wirklich gut gefällt und wir hier locker noch eine Woche verbringen könnten.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 27
- tirsdag 26. mars 2024
- ☀️ 38 °C
- Høyde: 97 m
MexicoEl Mariche17°30’2” N 91°59’46” W
Über Umwege nach Palenque
26. mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 38 °C
Unser Weg führt uns heute weiter Richtung Norden nach Palenque, bekannt für einige der eindrücklichsten Ausgrabungen der Maya. Auf der Karte ist der Weg überschaubar, gerademal gut 200km auf der kurvigen Nationalstrasse 199. Leider ist diese Strecke derart berühmt berüchtigt für Überfälle durch Diebesbanden und Kartelle, dass von der mexikanischen Tourismusbehörde bis zum EDA durchs Band davon abgeraten wird.
Die offiziellen Busverbindungen führen daher über einen "kleinen" Umweg von 460km westlich durch Tuxla Gutiérrez und Villahermosa mit einem kurzen Abstecher in den westlich gelegenen Staat Veracruz. Für uns bedeutet das weitere 8 Stunden Bus fahren heute. Wir sind nicht mal böse, weil wir beide gerade etwas verschnupft sind und uns sowieso nicht gross bewegen wollen.
Die Fahrt verläuft problemlos, vorbei an eindrücklichen Landschaften und einigen Buschfeuern nahe der Strasse. Wir passieren etliche Militärposten und auch unsere Pässe werden kontrolliert. Chiapas gehört zu den ärmsten und am meisten von Gewalt geplagten Staaten in Mexiko. Zudem ist diese Woche die Semana Santa, eine Ferienwoche vor Ostern in ganz Mexiko, was zu viel Inlandtourismus führt. Für uns bedeutet das mehr Sicherheit durch viel Sicherheitspersonal und allgemein viele Menschen, aber auch teure Übernachtungen und möglicherweise überlaufene Attraktionen. Wir sind gespannt, kurieren uns aber erstmal aus und schauen dann weiter.Les mer

ReisendeWir sind uns nicht sicher, im Internet finden wir verschiedene Angaben dazu. Heiss ist es auf jeden Fall und mit der hohen Luftfeuchtigkeit umso mehr.
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 28
- onsdag 27. mars 2024
- ☀️ 34 °C
- Høyde: 87 m
MexicoLa Cañada17°30’34” N 91°59’18” W
Ein ruhiger Tag
27. mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 34 °C
Den heutigen Tag verbrachten wir grösstenteils im Bett mit Dösen, Ächzen, Lesen und Serien schauen. Es gibt wirklich nicht viel zu erzählen. Wir fühlen uns zwar besser, aber noch nicht wirklich fit.
Am Abend spazieren wir auf Essenssuche gemütlich in die Stadt und geniessen auf dem Weg die tropische Stimmung, von den Pflanzen über den Geruch bis zu den Geräuschen. Bald sind wir auch schon wieder zurück und gehen früh schlafen.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 29
- torsdag 28. mars 2024
- ☁️ 29 °C
- Høyde: 136 m
MexicoPalace17°29’3” N 92°2’47” W
Maya Ruinen Palenque
28. mars 2024, Mexico ⋅ ☁️ 29 °C
Heute sind wir für unsere Verhältnisse früh wach, denn wir wollen die nahegelegenen weltbekannten Ruinen der Maya Stadt Palenque möglichst vor allen anderen Touristen erkunden.
Die erste Stunde verbringen wir mit einem Guide im Dschungel ausserhalb der archäologischen Ausgrabungsstätte. Neben exotischen Pflanzen- und Tierarten suchen wir auch Reste der Maya Zivilisation, denn die wenigen ausgegrabenen Ruinen sind nur die Spitze des Eisberges. Im umliegenden Dschungel befinden sich noch mindestens 1'400 weitere unerforschte Tempel und Steinhäuser. Nur die Höchsten davon ragen heute noch knapp aus dem Boden und sind teilweise bis zur Unkenntlichkeit überwachsen. Einige dieser Tempel reichen 15 Meter oder mehr in den Boden und es ist faszinierend, sich vorzustellen, was hier noch alles unter unseren Füssen liegen mag. Unser Guide führt uns von einer Ruine zur nächsten und dazwischen hören wir Brüllaffen schreien und sehen einen Kakadu.
Danach erkunden wir die Ausgrabungsstätte und was wir sehen verschlägt uns den Atem. Mehrere riesige, massive Tempelanlagen erheben sich vor uns und gleich dahinter beginnt der Dschungel mit tiefhängenden Nebelschwaden. Anscheinend waren die Maya die einzige Zivilisation zu dieser Zeit, die Steindächer baute anstatt Stroh oder Holz zu verwenden, was den Ruinen heute noch einen majestätischen Glanz verleiht. Jeder Tempel ist einer Gottheit gewidmet und im Unterschied zu Monte Albán darf man die meisten Ruinen betreten. Wenn man Dutzende teils sehr hohe Stufen erklommen hat und dann vom Tempel hinunterblickt, kann man sich ausmalen wie hier einst Priester zwischen 200 vor Christus bis 800 nach Christus das Treiben der bis zu 100'000 Einwohnern überblickten. Und plötzlich erleben wir unseren ersten richtigen Regen in Mexiko. Typisch tropisch ist er warm, intensiv und was einmal nass ist trocknet so schnell nicht wieder. Wir geniessen es und steigen vorsichtig die rutschigen Stufen wieder hinunter.
Die Erkältung hat uns immer noch im Griff und so verbringen wir den Nachmittag ruhig im Bett. Auf dem kurzen Weg zum Abendessen hören wir plötzlich ein furchteinflössendes Brüllen. Als wir nach oben schauen, entdecken wir eine ganze Familie Brüllaffen, die es sich auf einem Baum mitten in der Stadt gemütlich gemacht haben. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass wir heute stundenlang im Dschungel erfolglos versuchten, den Geräuschen zu folgen um einen Brüllaffen zu sehen.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 30
- fredag 29. mars 2024
- ☀️ 30 °C
- Høyde: 224 m
MexicoCascadas Agua Azul17°15’26” N 92°6’55” W
Wasserspektakel (Misol-Há & Agua Azul)
29. mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 30 °C
Die Region rund um Palenque ist nicht nur bekannt für Maya Ruinen, sondern auch für spektakuläre Wasserfälle. Zwei davon erkunden wir heute.
Misol-Há ist ein 35m hoher Wasserfall eine halbe Fahrstunde südlich von Palenque. Ihn zeichnet aus, wie bilderbuchartig er in die Dschungellandschaft eingebettet ist. Das Wasser fällt einem geschichteten grünbewachsenen Felsen nach runter in einen kleinen kreisrunden See, in dem man sogar schwimmen kann. Es ist sicher nicht der grösste oder wasserreichste Wasserfall, und trotzdem könnten wir hier noch stundenlang sitzen bleiben und zuschauen.
Die zweite Station heisst Cascadas De Agua Azul, Wasserfälle des blauen Wassers. Um dorthin zu kommen fährt unser Minibus fast ein Drittel der Strecke zurück nach San Cristóbal auf der berüchtigten Nationalstrasse 199, die wir letztens so grosszügig umfahren haben. Wir lernen, dass der gefährliche Teil der Strasse nach dieser Touristenattraktion beginnt. Uns erwartet ein Naturspektakel, wobei über mehrere Kilometer fast schon kitschig türkis farbenes Wasser über mehrere abgerundete Felsen fliesst und eine Reihe von Wasserfällen, oder eigentlich eher Wasserrutschen, bildet. Dazwischen bilden sich immer wieder natürliche Wasserpools, in denen wir schwimmen können. Dazu noch eine Kokosnuss und eine aufgeschnittene Mango, und der Tag ist perfekt.
Wir sind natürlich nicht alleine, denn über die Ostertage strömen hier viele mexikanische Touristen her. Wir fühlen uns wohl in der Menschenmasse, alle sind sehr freundlich und entspannt. Ab und an sehen wir Patroullien von Polizei und Militär, mit Sturmgewehren bewaffnet, die sich ebenfalls einen Mangosmoothie oder eine Kokosnuss gönnen. Es ist ein fast schon bizarres Bild, und erinnert uns wieder daran, dass das schweizerische Sicherheitsgefühl halt nicht selbstverständlich ist.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 31
- lørdag 30. mars 2024
- ☀️ 35 °C
- Høyde: 16 m
MexicoAutonomous University of Yucatan20°58’15” N 89°37’14” W
Zwischenstopp Mérida
30. mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 35 °C
Am 12. April um 01:30 fliegen wir nach Peru, von wo aus wir uns nach La Paz in Bolivien raufarbeiten wollen. Unsere Zeit in Mexiko hat also definitiv ein Ablaufdatum. Davor wollen wir einerseits die Gegend um Valladolid mit ihren Cenoten erkunden und andererseits unsere Tauchkenntnisse auf der karibischen Insel Cozumel auffrischen.
Unser Weg nach Valladolid führt uns heute aber erstmal mit unseren geliebten ADO Bussen nach Mérida. Das ist die grösste Stadt der Yucatán Halbinsel und das kulturelle Zentrum. Diesmal gibt es zur Fahrt wirklich nichts zu erzählen, kein Unfall, monotone Landschaften und keinerlei Zwischenfälle. Nach knapp 9 Stunden Fahrt kommen wir an. Allzu gemütlich können wir es uns aber nicht machen, denn morgen Mittag geht es bereits nochmals während 3 Stunden weiter nach Valladolid. Das Timing scheint gut, die Erkältung haben wir fast überwunden und wir freuen uns auf ein paar Tage am selben Ort bei guter Gesundheit. Mal schauen.
Am Abend erkunden wir das historische Zentrum von Mérida, das in Reiseführern und im Internet gelobt wird. Entweder finden wir es einfach nicht oder unsere Ansprüche sind von den ganzen schönen Städchen der letzten Wochen einfach sehr hoch, aber wir werden mit dieser Stadt irgendwie nicht warm und brechen bald ab fürs Abendessen. Wir finden ein fantastisches italienisches Restaurant und geniessen seit langem wiedermal ein Glas Rotwein und leckere Pasta. Unterm Strich ein ziemlich ereignisloser aber trotzdem schöner Reisetag.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 32
- søndag 31. mars 2024
- ☀️ 35 °C
- Høyde: 14 m
MexicoValladolid20°40’49” N 88°12’32” W
Unsere Oase in Valladolid
31. mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 35 °C
Heute Morgen suchen wir in der Nähe von Méridas Hauptplatz, dem Plaza Grande, ein Lokal fürs Frühstück. Wir finden den farbigen Schriftzug mit dem Stadtnamen und sind angenehm überrascht, dass der Platz von eindrücklichen Gebäudefassaden umringt ist. Mérida hat doch einen Charme, wenn auch anscheinend räumlich sehr selektiv.
Der Bus bringt uns in 3 Stunden nach Valladolid, wo wir sogleich in unserer Unterkunft La Dichosa einchecken. Theresa, unsere Gastgeberin, führt uns herum und wir fühlen uns wie in einer Oase. Alles wirkt gepflegt und wunderbar grün mit Kokospalmen, Mango- und Zapotebäumen. Und dann gibt es noch einen sauberen Pool, ein geräumiges Zimmer und mehrere süsse Hunde und Katzen. Theresa erklärt uns ausführlich die Karte von Valladolid, die spannenden Plätze und ihre Lieblingsrestaurants. Wir fühlen uns sofort wohl hier und freuen uns auf die kommenden Tage.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 33
- mandag 1. april 2024
- ☀️ 36 °C
- Høyde: 16 m
MexicoParque Francisco Canton20°41’25” N 88°12’6” W
Ausschlafen und Planen
1. april 2024, Mexico ⋅ ☀️ 36 °C
Es ist Ostermontag und jeder auch nur annährend touristische Ort ist überlaufen. Darum nehmen wir es gemütlich und schlafen erstmal aus. Gestört wird die Ruhe bloss von einem leisen "Platsch", worauf Marc sich plötzlich im Bett rumwirft. Es stellt sich raus, dass einer der 4cm kleinen kecken Geckos von der Decke auf Marcs Bein geplumst ist. Zum Glück hat er überlebt.
Den Nachmittag verbringen wir mit der Planung der kommenden Tage. Wir lernen auch, dass Valladolid historisch mehr zu bieten hat, als man es diesem 60'000 Seelen Städtchen zuerst zutraut. Gegründet wurde es von den Spaniern bereits um 1543, allerdings an einer etwas entfernten Lagune. Da den Spaniern Moskitos und die Feuchtigkeit zu schaffen machten, wurde die Stadt 1545 kurzerhand landeinwärts an den heutigen Standort verlegt und es war egal, dass es genau dort bereits eine Maya Stadt gab. Der rote Faden der Kolonialisierung zeigt sich auch hier und in den nachfolgenden Jahrhunderten gab es zahlreiche blutige Auseinandersetzungen. Heute sind ein beträchtlicher Anteil der Bevölkerung Nachkommen der Maya und zelebrieren ihre Herkunft mit den typischen farbigen Kleidern. Viele Maya Siedlungen wurden in der Nähe von Cenoten gebaut und so findet sich mitten in Valladolid heute die Cenote Zaci, die wir in den kommenden Tagen sicherlich besuchen werden.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 34
- tirsdag 2. april 2024
- ☁️ 35 °C
- Høyde: 7 m
MexicoRío Lagartos21°35’57” N 88°9’26” W
Río Lagartos & Ek Balam
2. april 2024, Mexico ⋅ ☁️ 35 °C
Nach dem gestrigen ruhigen Tag steht heute bereits um 7 Uhr unser Guide José mit seinem Bus vor unserer Unterkunft. Wir besichtigen heute zuerst den 90 Minuten nördlich gelegenen Río Lagartos, eine Gegend die für ihre ausgedehnten Mangroven mit faszinierender Tierwelt bekannt ist.
Mit einem kleinen Boot fahren wir durch das nur ca. 0.5-2m tiefe Wasser, das aber derart trüb ist, dass wir den Boden nur selten sehen. José erzählt uns von den vier hier wachsenden Mangrovenarten und wir sehen mehr als ein Dutzend Vogelarten, an die wir uns aber nur sträflich wenig erinnern. Plötzlich erkennen wir zwischen den Mangroven ein Krokodilkopf und beim Heranfahren umschwimmt uns bereits ein zweites Krokodil. Diese Art ist zwar "nur" etwa zwei Meter lang, aber es reicht definitiv für ein mulmiges Gefühl. Nach einiger Zeit öffnen sich die Mangroven und wir befinden uns in einer faszinierenden Landschaft, wo seichtes Wasser und ebenso seichte Sandstrände ineinander verschwimmen. Hier sehen wir ein weiteres Highlight, nämlich ein paar Flamingos, die etwas tappsig wenige Meter vor uns fressen. Anscheinend gibt es weltweit nur sieben Arten, und diese ist anscheinend die pinkste, toll! Mit knapp zwei Kilo Körpergewicht bei 1.5m Grösse sind diese Flamingos aber auch sehr leicht, was zusammen mit dem zügigen Wind ihren tappsigen, gegen den Wind gelehnten Gang erklärt. Zum Abschluss gibt es dann die Möglichkeit mit Lehm eine Ganzkörpermaske zu machen, wieso auch immer. Aber Hanna gefällts.
Nach einem wohlverdienten Mittagessen fahren wir nach Ek Balam, einer Maya Ausgrabungsstätte, die sozusagen die neuere, vom Tourismus noch nicht überrannte Schwester von Chichén Itzá ist. José, der selber Maya Nachfahre ist, bringt uns mit Herzblut die Geschichte des Ortes und die Glaubenssätze der Maya nahe. Sie glaubten beispielsweise an Welten unter und über uns, allerdings werteten sie diese nicht als gut oder böse. Das Highlight von Ek Balam hat genau damit zu tun und ist einer der grossen archäologischen Funde der 90er Jahre. Man wusste bereits lange, dass die Maya kunstvolle Wandverzierungen hatten, aber oft waren diese erodiert. Hier in Ek Balam liess der Herrscher zur Zeit vom Niedergang der Maya anscheinend als letzte Handlung vor dem Verlassen der Stadt eine Mauer um sein Gemach erbauen. Danach liess er alles innerhalb dieser Mauer mit weissem Sand auffüllen und konservierte so sozusagen sein Gemach. Gemäss José, weil er eines Tages auf eine Rückkehr in die Stadt hoffte, zu der es aber bekanntlich nie kam. Wir stehen also vor einem kunstvollen Gemach oben auf einem Tempel mit glatten weissen Wänden mit unglaublich detaillierten Verzierungen und Figuren. Nur 10% mussten restauriert werden, der Grossteil ist über tausendjährige Geschichte. José zeigt uns, wie auf dieser Wand kunstvoll die verschiedenen Welten dargestellt werden, zusammen mit den Göttern und den Taten des Herrschers. So greifbar war die Geschichte bisher noch nie und wir sind fasziniert vom Genie, und wohl auch dem Narzissmus, von dem damaligen Herrscher.
Zum Abschluss geniessen wir unser erstes Bad in einer Cenote gleich in der Nähe von Ek Balam. Für die Maya waren diese wassergefüllten, oft kreisrunden und gegen oben offenen Karstformationen ein Tor in die Unterwelt. Das führt bei uns zu einem etwas mulmigen Gefühl, während wir im klaren, aber durch schiere Tiefe pechschwarzen Wasser schwimmen. Danach fühlen wir uns aber wunderbar abgekühlt.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 35
- onsdag 3. april 2024
- ⛅ 37 °C
- Høyde: 15 m
MexicoCenote Oxmal20°40’4” N 88°13’48” W
Fahrräder und Cenoten
3. april 2024, Mexico ⋅ ⛅ 37 °C
Heute wollen wir Fahrräder mieten und ein paar nahegelegene Cenoten erkunden. Gesagt, getan, und schon fahren wir in der brütenden Mittagssonne los. Es ist richtig heiss und da unsere Fahrräder keine Gangschaltung haben müssen wir ziemlich in die Pedale treten. Wir sind positiv überrascht, wie gut man in diesem Städchen rumkommt und wie freundlich die meisten Autofahrer sind. Vielleicht tut ihnen auch nur Marcs leidendes Gesicht leid.
Bald schon erreichen wir die Cenote Oxmán und stürzen uns ins fast schon kitschig blaue und unglaublich angenehm kühle Wasser. Es gibt sogar ein Seil, womit man sich übers Wasser schwingen und aus gut 3m Höhe runterplantschen kann. Marc kriegt nicht genug und auch Hanna macht es nach anfänglichen Bedenken Spass. Wir entdecken noch etwas für uns, nämlich sich auf dem Rücken treiben lassen, gestützt von den obligatorischen Schwimmwesten, und einfach den Blick nach oben in die fantastischen Steinformationen schweifen lassen.
Ein paar Fahrradminuten weiter besuchen wir noch die Cenote Selva Maya, die praktisch von einem Restaurantkomplex umgeben und deutlich touristischer ist. Das Wasser ist hier tiefgrün und das Highlight ist ein Wasserfall, der von oben in die Cenote stürzt. Nach einem weiteren Bad geht es in der Abenddämmerung auch bereits zurück.
Wir geniessen ein fantastisches Essen im Yakunai Cocina Mexicana und kämpfen uns bald nach Hause, todmüde von der vielen Sonne, dem kühlen Wasser, der Bewegung und dem leckeren Essen. Uns gehts gut.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 36
- torsdag 4. april 2024
- ☀️ 32 °C
- Høyde: 19 m
MexicoX-Parichén20°52’12” N 87°59’45” W
Cenoten Secreto Maya & Xcanahaltun
4. april 2024, Mexico ⋅ ☀️ 32 °C
Nach dem Morgenessen unterhalten wir uns mit unserer Gastgeberin Teresa über ihre Lieblingscenoten. Diese sind etwas weiter ausserhalb von Valladolid und dürfen nicht von grossen Touristenbussen angefahren werden. Das klingt vielversprechend und schon eine halbe Stunde später steht Jorge mit seinem Taxi vor der Türe bereit, um uns dorthin zu bringen.
Nach 45 Minuten Fahrt erreichen wir gegen 10 Uhr die Cenote Secreto Maya. Der Parkplatz ist fast leer und wir scheinen das Gelände für uns zu haben. Als wir in die Cenote hinuntersteigen erblicken wir bilderbuchhaftes blaues Wasser. Wir teilen uns die nächste Stunde dieses Paradies nur mit einer amerikanischen Familie, mit der wir vor zwei Tagen schon auf Tour waren. Die Welt ist klein. Es gibt wieder ein Schwungseil, diesmal aber auf stolzen 8m Höhe, was Marc natürlich freut. Nach knapp zwei Stunden steigen wir widerwillig an die Oberfläche zurück und machen uns auf den Weg zur zweiten Cenote.
Jede Cenote ist irgendwie einzigartig. Das trifft auch auf Xcanahaltun zu, die noch eher jung und daher noch recht höhlenartig ist. Bei der Ankunft sehen wir die Cenote gar nicht, sondern nur ein kreisrundes, 1.5m breites Loch, in das eine Wendeltreppe hinunterführt. 15m unter der Erde eröffnet sich uns ein atemraubender Anblick. Das Lichtspiel zwischen hell und dunkel sowie die Farbkonstraste lassen sich schwer in Worte fassen. Zum Glück haben wir viele Fotos gemacht! Auch hier sind wir beinahe alleine. Im Gegensatz zu Secreto Maya lädt diese Cenote nicht zu reinspringen ein, sondern mutet eher als ruhiger spiritueller Ort an. Als wir zurück zum Taxi kommen, erzählt uns Jorge dann auch, dass das hier sein Lieblingsort sei und bereits die Maya diesen magischen Ort für eine Art Trauungsritual nutzten.
Die längere Fahrt hat sich definitiv gelohnt, um den Menschenmassen zu entkommen und diese Naturphänomene zu entdecken. Auch wenn wir heute körperlich sicherlich nicht viel geleistet haben, fühlen wir uns durch die lange Zeit im kühlen Wasser auf angenehme Art müde. Da trifft es sich gut, dass wir am Abend nur noch gemütlich durch das Städchen schlendern um den letzten Abend in Valladolid zu geniessen.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 37
- fredag 5. april 2024
- ☀️ 29 °C
- Høyde: 10 m
MexicoLaguna San Miguel20°30’36” N 86°56’40” W
Ankunft in Cozumel
5. april 2024, Mexico ⋅ ☀️ 29 °C
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden wir uns von Valladolid und unseren Gastgebern Teresa und Carlos. Unsere nächste Station ist die Insel Cozumel, wo wir eine Woche mit Tauchen verbringen wollen.
Nach einer verhältnismässig kurzen Busfahrt erreichen wir Playa Del Carmen, ein sehr schönes aber auch sehr touristisches Städchen, von wo aus uns eine Fähre nach Cozumel bringen kann. Der Kontrast zum ruhigen Valladolid mit seinem zurückhaltenden aber hochqualitativen Tourismusangebot könnte grösser nicht sein. In Playa Del Carmen dröhnen Bässe aus jeder Bar, die Verkäufer sind fast schon aggressiv und die Souveniershops ähneln in der Grösse kleinen Supermärkten. Wir sind nicht unglücklich, dass wir hier nur auf Durchreise zur Fährenstation sind und bereits eine Stunde später legen wir ab. Es ist ein welliger Tag und die Fähre schwankt stark. Hanna und ich fixieren den Horizont und halten durch, aber das geht nicht allen so. So wie das Personal in einer Ruhe Kotztüten verteilt und dann wieder einsammelt scheint das hier öfters vorzukommen.
In Cozumel angekommen machen wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft Tamarindo, wo wir die kommenden Tage bis zu unserem Flug nach Peru verbringen werden. Die Stimmung in Cozumel gefällt uns auf Anhieb und auch unsere Unterkunft ist sauber und geräumig. Es gibt nicht nur einen Pool, sondern auch eine Dachterrasse mit Küche und Jacuzzi, was will man mehr? Gegen Abend erkunden wir die Stadt und geniessen Cocktails in der angeblich besten Cocktailbar der Insel. Es schmeckt uns, aber bevor wir diese Aussage unterstützen, wollen wir in den kommenden Tagen die Konkurrenz auch noch testen.
Die nächsten vier Tage sind täglich zwei Tauchgänge geplant. Wir wissen noch nicht, wieviele Fotos wir davon machen können und wieviele Geschichten es zu erzählen gibt. Falls wir ab hier nicht mehr täglich posten, soll das kein Grund zur Sorge sein!Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 40
- mandag 8. april 2024
- ☀️ 29 °C
- Høyde: Sjønivå
MexicoIberostar20°22’28” N 87°1’47” W
Tauchen am Paso De Cedral
8. april 2024, Mexico ⋅ ☀️ 29 °C
In den letzten 3 Tagen haben wir je 6 Tauchgänge an verschiedensten Riffen rund um Cozumel absolviert. Morgen stehen leider bereits die letzten zwei an.
An unsere aktuelle Tagesroutine könnten wir uns gut gewöhnen: Nach einem leckeren Frühstück um 9 Uhr in unserer Unterkunft nehmen wir es bis Mittag gemütlich und nehmen danach das Taxi zum nahegelegenen Hafen, wo uns die Crew vom Tauchanbieter ScubaTony erwartet. In kleinen Gruppen von maximal 6 Personen fahren wir raus zu einem Tauchplatz unserer Wahl, wo wir bis zu 20m tief und bis zu 1 Stunde lang unter Wasser sind. Danach fahren wir an einen der unzähligen paradiesischen Strände für eine Pause, wo es als Stärkung frische Guacamole, Ananas und Mangos gibt. Nach ungefähr einer Stunde geht es zum zweiten Tauchplatz für einen weiteren Tauchgang. Danach kommen wir gegen 17 Uhr wieder im Hafen an. Zwar entspannen wir uns im Wasser komplett, aber die Kälte macht trotzdem hungrig und so kochen wir am Abend entweder in der Unterkunft oder gehen auswärts essen. Es ist die perfekte Mischung zwischen purem Urlaubsgenuss und einer Tagesstruktur mit einem herausfordernden Element.
Wir verstehen uns gut mit der Crew und den anderen Tauchenden. Alle sind sehr freundlich und professionell. Es freut uns, dass wir als ziemliche Anfänger, Hanna hat 20 Tauchgänge und Marc erst 14, gut mithalten können. Die Unterwasserwelt ist sehr abwechslungsreich, sowohl die Tierwelt als auch das Gelände. An fast allen Tauchplätzen herrscht eine merkbare Strömung, die uns ohne Anstrengung unaufhaltsam vorantreibt. Anfangs ist uns dabei mulmig zumute, aber bald schon schätzen wir denn gratis Transport. Nur wenn die Strömung in Richtung einer der zahlreichen Unterwasserklippen zieht, gilt es sich kurzzeitig anzustrengen. Wir sehen schlafende Ammenhaie, Krabben, Schildkröten, Hummer, Muränen, Rochen und Dutzende mehr oder weniger bunte Fischarten. Die Korallen leiden auch hier unter der extremen Hitze mit Wassertemperaturen bis 27 Grad, ein Phänomen das wir aktuell global beobachten. Trotzdem können wir hier noch einige farbenprächtige Exemplare bewundern und es bleibt nur zu hoffen, dass wir als Menschheit endlich die Kurve kriegen, damit davon noch so viel wie möglich erhalten bleibt.Les mer

ReisendeIst es richtig ,dass ihr heute Nacht weiterbringt? Dann muss ich schnell die Reisebücher umtauschen.---Gute Weiterreise!!!
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 41
- tirsdag 9. april 2024
- 🌬 29 °C
- Høyde: Sjønivå
MexicoPunta Sur20°17’35” N 87°1’22” W
Das Ende vom Tauchtraum
9. april 2024, Mexico ⋅ 🌬 29 °C
Die letzten Tage sind viel zu schnell verflogen. Nach 4 Tagen und 8 Tauchgängen würden wir gerne nochmals so lange bleiben, aber der Flug nach Peru ist bereits gebucht.
Während unseren Tauchgängen sahen wir unzählige Fischarten, schwammen mit Schildkröten und Stachelrochen und gleiteten knapp an riesigen Langusten und schlafenden Ammenhaien vorbei. Es waren tolle Tage mit dem Anbieter ScubaTony, aber jetzt geht unsere Reise weiter. Aber wir sind uns einig, dass wir bald wieder Tauchen wollen, vielleicht sogar wieder auf Cozumel in einer hoffentlich nicht allzufernen Zukunft.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 43
- torsdag 11. april 2024
- ⛅ 30 °C
- Høyde: 4 m
MexicoLaguna Colombia20°17’58” N 87°0’20” W
Einmal rund um Cozumel
11. april 2024, Mexico ⋅ ⛅ 30 °C
Wir werden durch Regengeräusche geweckt, das erste Mal auf unserer Reise. Es geht ein starker Wind und wir sind umso dankbarer für das fantastische Wetter der letzten Tage während unseren Tauchgängen. Leider ist heute unser letzter Tag in Cozumel und auch in Mexiko, und den lassen wir uns nicht vermiesen.
Wir mieten uns ein Auto und fahren der einzigen küstennahen Kreisstrasse der Insel entlang. Unser Ziel ist Punta Sur, ein riesiger Park zur Förderung der Biodiversität und Mangroven, der fast den gesamten Süden der Insel abdeckt. Bereits am ersten Stopp entdecken wir ein Prachtexemplar von einem Krokodil, das sich gerade ausruht und sich von unzähligen kleinen Fischen putzen lässt. Auf einem kleinen Boot geht es weiter durch die Mangroven und der lokale Guide erklärt uns, dass es hier im Park mehr als 400 Krokodile gibt, die über 3m lang werden können. Nach der Paarungszeit gibt es einige mehr, aber diese Krokodile sind kannibalistisch und fressen bis zu 80% vom Nachwuchs um spätere Konkurrenz zu vermeiden. Ausserdem hebt der Guide stolz hervor, dass auf Cozumel vor einigen Jahren ein Milliardenprojekt von Donald Trump verhindert wurde, weil die Einwohner Natur und Biodiversität mehr schätzen als unnachhaltigen Tourismus. Man lernt nie aus.
Neben Mangroven glänzt der Park auch mit unzähligen weissen Bilderbuchstränden, die wir natürlich ebenfalls besuchen. Hier begegnen uns ein paar Typen von Waschbären, die uns gewitzt und fast etwas frech begutachten, ob wir wohl etwas Essbares dabei haben. Nach einer gemütlichen Zeit am Strand, geht es zurück auf die Strasse und wir schliessen die Runde ab. Wir hatten bisher Glück und der Süden der Insel wurde vom Regen verschont. Auf dem Weg zurück in den Norden schüttet es aber wie aus Eimern und wir fahren durch 15cm tiefe Pfützen. Hanna lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen und so geben wir unser Mietauto unfallfrei wieder ab.
Wir haben Cozumel heute nochmals auf eine neue Art kennengelernt und diese Insel noch mehr in unser Herz geschlossen. Heute Abend geht es nach Cancun zum Flughafen und von da auf nach Peru!Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 44
- fredag 12. april 2024
- ⛅ 22 °C
- Høyde: 2 326 m
PeruPlaza de Armas Arequipa16°24’2” S 71°32’26” W
Reise nach Arequipa (Peru)
12. april 2024, Peru ⋅ ⛅ 22 °C
Es ist soweit, wir verlassen Mexiko. Es ist eine abwechslungsreiche Reise mit vielen Transportmitteln.
Kurz nachdem wir unser Mietauto am Abend abgeben, nehmen wir im Sonnenuntergang die Fähre von Cozumel nach Playa Del Carmen, von wo uns ein Bus zum Flughafen in Cancún bringt. Es ist beinahe Mitternacht als wir am Flughafen ankommen und um 1:30 sitzen wir bereits im Flugzeug nach Lima. Der Flug dauert zum Glück nur 5 Stunden. Die Bestuhlung von diesem peruanischen Airbus ist nämlich auf deutlich kleinere Menschen ausgelegt und wir können uns fast nicht bewegen. In Lima müssen wir unser Gepäck holen und erneut aufgeben für den anschliessenden Inlandflug nach Arequipa. Kurz vor dem Boarding wird Marc das erste Mal in seinem Leben über die Flughafenlautsprecher ausgerufen, weil es ein Problem mit dem Aufgabegepäck gibt und eine Identifizierung notwendig ist. Es ist ein etwas komisches Gefühl seinen Namen so zu hören, aber schlussendlich klappt alles und wir geniessen eine fantastische Aussicht auf die Anden bevor wir am Vormittag in Arequipa landen.
Arequipa ist mit 1.3 Millionen Einwohnern die zweitgrösste Stadt Perus und ein kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Bereits auf der Hinfahrt zu unserer Unterkunft Hotel Friendly AQP begeistert uns die Landschaft mit über 5000m hohen Bergen im Hintergrund. Als wir das Zentrum erkunden sind wir positiv überrascht, die Stadt gefällt uns und wir fühlen uns sicher. Das ist nicht selbstverständlich, denn unser Timing ist natürlich wiedermal perfekt und vor wenigen Tagen hat der Präsident Perus in Arequipa den Ausnahmezustand ausgerufen wegen ausufernder Gewalt. Manchmal wäre es angenehmer die Nachrichten einfach nicht zu lesen. Aber wir bleiben im Zentrum, sind vorsichtig und hören auf unser Bauchgefühl.
Wir verbringen hier zwei Tage auf 2335m Höhe für eine erste Angewöhnung, bevor es dann schrittweise auf über 3808m Höhe zum Titicaca See weitergeht. Mal schauen ob und wie uns die Höhenkrankheit erwischt. Morgen nehmen wir es erstmal gemütlich und erkunden die Stadt.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 45
- lørdag 13. april 2024
- ☀️ 22 °C
- Høyde: 2 351 m
PeruConvento de Santa Catalina16°23’45” S 71°32’12” W
Weisse Stadt mit bewegter Geschichte
13. april 2024, Peru ⋅ ☀️ 22 °C
Heute schlendern wir durch das historische Zentrum von Arequipa, oft auch die weisse Stadt genannt wegen ihren Gebäuden aus weissem Vulkangestein. Das Zentrum ist heute sogar eine UNESCO World Heritage Site. Wir lernen, dass die Stadt 1540 von Spaniern gegründet wurde und dadurch Spanien gegenüber stets sehr loyal war und sich dadurch schnell zu einem mächtigen Handelszentrum für Silber und Wolle entwickelte. Das erklärt vielleicht auch die unzähligen teuren und hochwertigen Texilläden, die mit Kleider aus Baby-Alpaka Wolle werben. Die Geschichte Arequipas ist eng mit Perus Geschichte verwoben und hat einige aus heutiger Sicht amüsante Wendungen.
Nachdem 1824 die Unabhängigkeit von Spanien deklariert wurde begann für die neugegründete Republik Peru mit Lima als Hauptstadt ein bewegendes kurzes Kapitel mit Arequipa im Mittelpunkt. So beschloss der damalige Präsident Orbegoso 1835, dass fortan Arequipa die Hauptstadt sein soll und verlegte die Regierung. Darauf schlussfolgerte General Salaverry, der damit gar nicht einverstanden war, dass Peru nun ohne Führung sei, weil der Präsident nicht mehr in der Hauptstadt weile. Natürlich gab es dafür eine Lösung und so ernannte er sich zum Präsidenten. Orbegoso war darüber konsterniert und stürzte schliesslich mit Hilfe von Bolivien Salaverry. Und weil das so gut funktionierte wurde danach gleich die bolivianisch-peruanische Konföderation ausgerufen. Das gefiel wiederum Chile nicht, die gleich eine Militärexpedition nach Arequipa sandten und auch viele Peruaner gingen auf die Barrikaden. Was folgte, war eine Reihe von Kriegen und politischem Tauziehen, das jeden Historiker fasziniert und worüber wir in unserer Schulzeit leider sträflich wenig lernen. Wir massen uns hier nicht an alles wiederzugeben, aber Arequipa war in dieser Zeit vorübergehend sogar wirklich die Hauptstadt Perus. Es ist eine faszinierende Geschichte und wir empfehlen allen eine Exkursion auf Wikipedia.
Nach einem ruhigen Morgen mit viel Geschichtsrecherche in einem gemütlichen Café besuchen wir das bekannte Kloster Santa Catalina. 1579 gegründet, hat das Kloster viele Erdbeben und viele Wendungen der peruanischen Geschichte überstanden, ist dabei stets gewachsen und beherbergte zeitweise über 150 Nonnen mit über 300 Dienerinnen. Das Kloster fasziniert uns durch die schiere Grösse mit eigenen Quartierstrassen, es ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Städchen in einer Stadt.
Heute gehen wir früh schlafen, denn die kommenden Tage haben es in sich. Um 3 Uhr in der Nacht werden wir voraussichtlich abgeholt für eine zweitägige Trekkingtour im Colca Canyon. Wir werden voraussichtlich kein Internet haben und können daher wohl erst in ein paar Tagen davon berichten. Gute Nacht.Les mer

ReisendeWie habt ihr den Höhenunterschied vertragen.Gut 2300 M ü. Meer ist auch der Grat zum Aletschgletscher oberhalb der Rieder-und Bettmeralp.Nur kann ich mir dort keine so grosse Stadt vorstellen.
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 46–47
- 14. april 2024 - 15. april 2024
- 1 natt
- ☀️ 16 °C
- Høyde: 2 204 m
PeruQuebrada Santa Cruz15°35’46” S 71°58’40” W
Trekking im Colca Canyon
14.–15. apr. 2024, Peru ⋅ ☀️ 16 °C
Es ist noch dunkel in Arequipa als uns Juán um 3:30 nach einer kurzen und unruhigen Nacht abholt. Was uns in den nächsten zwei Tagen auf der von Juán geführten Trekking Tour im Colca Canyon wohl erwartet?
Wir sind ein Grüppchen von 12 internationalen Reisenden. Zuerst fahren wir erstmal 5 Stunden ins Städchen Chivay und überqueren dabei den Pass Paso De Patopampa auf sagenhaften 4910m. Nach einem Frühstück geht es dem Canyonrand entlang bis nach Cabanaconde, dem Ausgangspunkt von unserer Tour. Auf dem Weg halten wir mehrmals, um einige der 70 hier lebenden Exemplare des Andenkondor zu sehen, der mit 3m Spannweite grösste Greifvogel der Welt.
Cabanaconde liegt auf 3300m Höhe am Rande des Colca Canyons. Die Landschaft ist geprägt von schroffen Klippen, sattem Grün und extensiver Landwirtschaft. Von hier steigen wir in einer ersten Etappe gut 1000m hinunter bis zum Fluss Rio Colca im Herzen des Canyons. Die Sonne brennt, aber der Wanderweg, in der Schweiz wohl ein T4, ist in gutem Zustand und wir kommen gut voran. Immer wieder stoppen wir um die atemraubende Aussicht zu geniessen oder um einen Kondor zu beobachten und so dauert es gut 3 Stunden bis wir unten ankommen. Nach einem nahrhaften Mittagessen erkunden wir noch ein Seitental, was uns wieder einige hundert Höhenmeter rauf und runter führt. Zu unserem Erstaunen leben sogar hier unten im Canyon Menschen in winzigen Siedlungen und Schulkinder haben beispielsweise stundenlange gefährliche Schulwege in das nächstgrössere Dorf. Als es eindunkelt, kommen wir ganz unten im Canyon in Sangalle an. Dort befindet sich unsere Unterkunft. Es gibt Strom, fliessend Wasser und sogar einen Pool - ein Luxus den wir hier nicht erwartet haben. Wir geniessen kurz den wunderbar klaren Sternenhimmel und gehen früh zu Bett, denn der Wecker wird schon um 4:15 klingeln.
Der zweite Tag beginnt um 4:30 direkt mit einem geradlinigen Aufstieg von über 1000 Höhenmeter über nur knapp 4km aus dem Canyon hinaus. Frühstück gibt es erst oben, was wir nicht so ganz verstehen. Es ist herrlich kühl und langsam aber stetig kämpfen wir uns wieder auf 3300m hoch. Die letzten Meter haben es in sich, denn wir spüren wie die Luft dünner wird. Gut gelaunt und leicht erschöpft sammelt sich die Gruppe oben zum Frühstück. Als Belohnung fahren wir zurück in Richtung Chivay, wo es heisse Mineralquellen zum Baden gibt. Genau das Richtige für unseren aufkommenden Muskelkater.
Zu unserer Überraschung sind die Quellen genau jene beim Hotel Colca Lodge. Wir haben davon im Vorfeld gelesen und in diesem Spa Hotel die kommende Nacht nach dem Trekking gebucht, sozusagen als Belohnung. Wir nutzen die Gelegenheit, verabschieden uns von der Gruppe und checken gleich ein. Den Nachmittag verbringen wir mit Baden und Ausspannen. Das Hotel liegt auf 3200m und bisher kommen wir mit der Höhe problemlos klar. Mal schauen wie unsere erste Nacht auf über 3000m verläuft, aber wir sind guten Mutes. Unser nächstes Ziel liegt am, oder besser gesagt im, Titicacasee auf stolzen 3800m. Wir sind froh, dass wir uns für den schrittweisen Aufstieg entschieden haben und dadurch Peru als Land mit all seiner Pracht entdeckten.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 48
- tirsdag 16. april 2024
- ☀️ 16 °C
- Høyde: 3 342 m
PeruHupana15°39’0” S 71°40’8” W
Von der Colca Lodge zum Titicacasee
16. april 2024, Peru ⋅ ☀️ 16 °C
Die Übernachtung in der Colca Lodge nach unserem Colca Canyon Trekking war eine super Idee! Am Abend geniessen wir nochmals die heissen Mineralquellen, bevor wir im bequemen Bett früh einschlafen.
Am Morgen fühlen wir uns ausgeruht und bereit für die Weiterreise zum Titicacasee. Auf dem Weg zum Frühstück spüren wir einerseits die Höhe wenn wir zu schnell die vielen Treppen hochsteigen, und andererseits haben wir unglaublichen Muskelkater. Wir lachen über uns selbst, als wir wie betrunken uns an den Treppengeländer klammernd nach oben und unten kämpfen. Zur Colca Lodge gehört auch eine kleine Ranch, wo genetische Studien an Alpakas und Lamas durchgeführt werden, weil bis heute anscheinend wenig darüber bekannt ist. Neben freilaufenden Alpakas bestaunen wir auch ein Huarizo, eine hübsche Kreuzung aus Lama und Alpaka.
Gegen Mittag bringt uns ein Taxi nach Chivay, von wo aus eine 6 stündige Busfahrt nach Puno beginnt. Der Bus ist luxuriös mit viel Beinfreiheit und unsere Beine geniessen das. Die Strasse führt über hohe Pässe und durch karge aber trotzdem von Alpakas und Kühen bewohnte Landschaften. Es wirkt irgendwie sureal, dass wir hier durch Täler fahren, die höher liegen als unsere Berggipfel in der Schweiz. Wir halten an verschiedenen Orten kurz an um uns die Füsse zu vertreten und geniessen die frische aber merklich dünne Luft und klare Sicht.
Als wir in Puno am Ufer vom Titicacasee ankommen ist es schon dunkel. Nach einem kurzen Einkauf nehmen wir ein Taxi zum Hafen, wo uns Isaac mit seinem Kanu abholt. Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage ist nämlich auf einem von Isaacs Familie gebauten schwimmenden Dörfchen einige Kilometer draussen auf dem See. Isaac gehört der einheimischen Bevölkerungsgruppe der Uros an, die vor gut 500 Jahren durch die Spanier und Inkas vom Seeufer vertrieben wurden und seither halbnomadisch auf Schiffen und selbstgebauten Inseln leben. Morgen werden wir mehr über die Uros erfahren. Jetzt freuen wir uns aber erstmal auf das Bett mit seinen 4 Decken, denn es ist mit 0 Grad ziemlich kalt und die dünnen Wände isolieren kaum.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 49
- onsdag 17. april 2024
- ☀️ 15 °C
- Høyde: 3 805 m
PeruIsla de los Uros15°49’31” S 69°58’8” W
Bei den Uros auf dem Titicacasee
17. april 2024, Peru ⋅ ☀️ 15 °C
Trotz der Kälte schlafen wir sehr gut und erwachen mit einer wunderschönen Aussicht auf den Titicacasee. Isaac begrüsst uns und hat bereits Frühstück zubereitet. Wir sehen die menschengemachte schwimmende Insel erstmals bei Tageslicht und sind beeindruckt. Fast alles ist hier aus getrocknetem Schilf, vom angenehm federnden Boden über die Hütten bis zu kunstvollen Skulpturen. Wir entdecken sogar eine Hundehütte aus Schilf.
Nach dem Frühstück erklärt uns Isaac seine Geschichte und diejenige seiner Kultur, der Uros. Zuerst erklärt er uns, dass der Name Titicaca soviel wie grauer Puma bedeutet. Als er die Kartenansicht vom See auf den Kopf stellt, erkennen wir tatsächlich die Form einer Raubkatze die mit ihren Krallen einen Hasen erlegt. Ob die Uros vor hunderten von Jahren schon eine derartige Luftsicht auf den See hatten um daraus den Namen abzuleiten bezweifeln wir zwar ein bisschen, aber andererseits sind wir auch von hohen Bergen umgeben. Auch ist ihm wichtig, dass der Name nicht TitiCaCa sondern TitiKaKa ausgesprochen wird, was wir uns natürlich zu Herzen nehmen.
Isaac erklärt uns anhand eines Miniaturmodells wie diese schwimmenden Inseln aufgebaut sind. Alles steht und fällt mit dem Schilf, das in 1-2m tiefem Wasser wächst und dessen Wurzeln schwimmen. Diese Wurzeln werden mit Sägen in grosse Blöcke herausgeschnitten, auf den See transportiert und zu schwimmenden Inseln zusammengemacht. Danach wird schichtweise bis zu 1m Schilf darauf gelegt. Weil das Schilf sich nach und nach zersetzt, muss laufend neues Schilf nachgelegt werden. Eine Arbeit, die die ganze Familie laufend beschäftigt. Folglich müssen auch die Schilfhäuser immer mal wieder verschoben werden, damit der Boden aufgefrischt werden kann. Auch die traditionellen beeindruckenden Boote aus Schilf, die heute noch fürs Fischen verwendet werden, müssen alle paar Jahre erneuert werden. Es gibt also immer etwas zu tun. So wird über den Zeitraum von etwa 40 Jahren die gesamte Insel einmal erneuert. Die Insel sei sozusagen das Geschenk seines Grossvaters an seinen Vater gewesen und das Geschenk seines Vaters an ihn. Und so arbeitet Isaac heute jeden Tag mit seiner Frau Gladis daran, die Insel eines Tages in gutem Zustand an seinen Sohn Antonio weiterzugeben.
Danach nimmt uns Isaac mit zum Fischen. Er fängt leider nur 3 kleine Fische und wir kommen auf die Veränderungen der letzten Jahrzehnte zu sprechen. Früher habe sein Vater kiloweise Fische gefangen, aber heute gebe es wegen übermässiger Fischerei und der Verschmutzung durch grosse Städte nicht mehr so viele Fische. Etwas anderes macht ihm aber noch mehr Sorgen: Der Wasserstand des Sees ist trotz Ende der Regenzeit so tief wie noch nie, gut 1m tiefer als normal, erklärt Isaac. Bei der Grösse des Sees ist das ein ungeheurer Wasserverlust. Für die Uros ist das ein Problem, weil das Schilf in den Untiefen nicht mehr wachsen kann, was sozusagen ihr Baumaterialvorrat bedroht. Tatsächlich gibt es Prognosen, dass die Uros in den kommenden Jahrzehnten aufgrund dieser klimatischen Änderungen dazu gezwungen sein werden, ihre Lebensweise drastisch zu ändern. Das von Isaac zu hören, stimmt uns nachdenklich und traurig. Müsste man die Geschichten solcher Schicksale vielleicht sichtbarer machen, um endlich auch den hinterletzten Zweifler von der Geschwindigkeit und den Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels zu überzeugen?Les mer

ReisendeWie unterhaltet ihr euch mit Isaac, um alle diese spannenden Details zu erfahren? Spanisch, Englisch, Hände und Füsse?
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 50
- torsdag 18. april 2024
- ☁️ 13 °C
- Høyde: 3 887 m
BoliviaCopacabana16°10’19” S 69°5’18” W
Von den Uros nach Bolivien
18. april 2024, Bolivia ⋅ ☁️ 13 °C
Unser heutiges Ziel ist das Städchen Copacabana in Bolivien, das ebenfalls am Ufer vom Titicacasee liegt. Leider fahren alle Touristenbussen dorthin nur einmal täglich um 6 Uhr in der Früh, was für uns nicht in Frage kommt. Darum entscheiden wir uns wie die Einheimischen in Collectivos zu reisen. Das sind Minibusse ohne Komfort, die jeweils abfahren wenn sie voll sind.
Nach dem Frühstück bringen uns Isaac und Gladis mit dem Boot ans Festland in Puno. Nach einer herzlichen Verabschiedung machen wir uns auf den Weg zum Collectivo Terminal. Wir fragen uns durch und sitzen schon nach kurzer Zeit in einem Büsschen nach Yunguyo an der Grenze. Nach gut 45min sind alle Plätze besetzt und wir fahren los.
Die Fahrt sollte eigentlich nur 2 Stunden dauern, aber plötzlich staut es wegen einem Unfall. Im Bus entbrennt eine Diskussion zwischen den einheimischen Mitfahrern und dem Fahrer, worauf wir eine alternative Schotterstrasse nehmen, die zu unserer Freude aber bald wieder auf eine ausgebaute Überlandstrasse einbiegt. Alles gut soweit. Plötzlich staut es wieder und wir entdecken, dass es vor uns Strassenarbeiten gibt. Es stellt sich heraus, dass jeweils nur für ein paar Minuten Autos durchgelassen werden, bevor die Strasse für die nächsten 2 Stunden komplett gesperrt wird. Da wir es gerade nicht durchschaffen, entsteht eine hitzige Diskussion zwischen Fahrer und Bauarbeiter mit vielen Zwischenrufen der Mitfahrenden. Leider bringt es nichts, an den 2 Stunden Sperrzeit ist nicht zu rütteln. Nach einigen Diskussionen scheint man sich auf eine weitere Schotterstrasse geeinigt zu haben, die quer durchs peruanische Hinterland führt. Auch hier staut es nochmals, weil einige Autos stecken bleiben, aber unser Fahrer zieht mit viel Elan an der Kolonne vorbei. Schlussendlich kommen wir mit massiver Verspätung an, aber immerhin bekamen wir noch einen Einblick in die wunderschöne wilde peruanische Landwirtschaftsgegend abseits der Hauptstrassen.
Im Gegensatz dazu verläuft die restliche Reise reibungslos. In weniger als 5 Minuten sind wir über die Grenze und bald schon beziehen wir unsere Unterkunft, die etwas höher am Hang liegt als erwartet. Den Abend verbringen wir in Copacobana mit der Suche nach Geldautomat, Simkarte, Abendessen und dem Kauf von Wasserflaschen. Wir sind gut in Bolivien angekommen!Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 51
- fredag 19. april 2024
- ☀️ 13 °C
- Høyde: 3 954 m
BoliviaBahía de Copacabana16°9’41” S 69°5’28” W
Auf Copacabanas Hausberg
19. april 2024, Bolivia ⋅ ☀️ 13 °C
Am Morgen erkunden wir das Städchen Copacabana und werden damit leider nicht wirklich warm. Alles wirkt irgendwie verlottert und die wenigen Restaurants scheinen immer leer zu sein. Unser Gastgeber Henry erzählt uns wir hart Copacabana vom Ausbleiben der Touristen während Covid getroffen wurde und dass man sich erst langsam erhole. Vielleicht müssen wir uns auch einfach noch daran gewöhnen in Bolivien zu sein, einem der ärmsten Länder Südamerikas.
Henry empfiehlt uns den Aufstieg zum Cerro Calvario, einem Aussichtspunkt auf einem nahegelegenen Hügel. Es sei eine sehr einfache Route von einer knappen Stunde. Wir fragen uns in der Stadt durch und finden schliesslich ein vielversprechendes Schild, das entlang von einem unscheinbaren überwachsenen Pfad in Richtung Hang zeigt. Der Weg wird immer steiler und bald klettern wir über Felsen fast senkrecht den Hang rauf. Zum Glück ist es trocken mit angenehmem Wetter, denn einige Male müssen wir unserer Trittsicherheit fast mehr vertrauen als uns lieb ist. Nach fast zwei Stunden und mehreren Irrwegen, kommen wir schliesslich oben an. Zu unserem Erstaunen ist der Aussichtspunkt gut ausgebaut mit Sitzbänken, Marktständen und religiösen Gebäuden. Erst nach einer längeren Pause entdecken wir auf der anderen Seite eine breite Steintreppe, die über tausende Stufen runterführt. Jetzt wissen wir, welchen Weg Henry wohl meinte.
Am Nachmittag nehmen wir eine Fähre zur nahegelegenen Isla Del Sol, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 52
- lørdag 20. april 2024
- ☀️ 13 °C
- Høyde: 3 818 m
BoliviaYumani16°2’22” S 69°8’40” W
Isla Del Sol
20. april 2024, Bolivia ⋅ ☀️ 13 °C
Wir werden von Sonnenstrahlen geweckt, es ist wiedermal ein sonniger Tag. Von unserer Terrasse aus beobachten wir das geschäftige Treiben am Hafen der Isla Del Sol. Die ersten Fährboote werden bereits beladen und Esel transportieren Gepäck die enge Gasse hinauf in zahlreiche Lodges. Das grösste Dorf der Insel, Yumami, liegt nämlich gut 200m höher als der Hafen.
Mit 15 Quadratkilometern ist die Insel zwar die grösste im Titicacasee, aber immernoch klein genug um sie in einem Tag zu umwandern. Da wir den Morgen etwas zu gemütlich nehmen, begnügen wir uns aber mit einer kleineren Tour. Nur schon die vielen Treppenstufen zum Dorf hinauf haben es in sich. Wir haben uns zwar gut an die Höhe akklimatisiert, keuchen aber bei körperlicher Anstrengung doch noch schneller als uns lieb ist wie eine Dampflok. Die Aussicht ist atemraubend, denn hinter dem See erheben sich majestätisch schneebedeckte Berge am Horizont. Bedenkt man, dass wir uns gerade auf 4000m befinden, lässt sich erahnen wie unglaublich hoch diese Berge sein müssen.
Nach einigen Stunden sind wir zurück in Yunami und geniessen in einem abgelegenen Restaurant im Wald eine wohlverdiente Pizza und eine Lasagne. Nicht gerade bolivianisch, aber jetzt genau das Richtige. Als die Sonne untergeht, bekommen wir sogar eine Kerze auf den Tisch, weil das Restaurant kein Licht hat. Nach diesem Candlelight Dinner steigen wir die vielen Treppenstufen wieder runter zu unserer Unterkunft am Hafen und fallen erschöpft aber satt und glücklich ins Bett.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 53
- søndag 21. april 2024
- ⛅ 18 °C
- Høyde: 3 596 m
BoliviaChijini16°30’10” S 68°7’52” W
Reise nach La Paz
21. april 2024, Bolivia ⋅ ⛅ 18 °C
Heute ist wiedermal ein Reisetag. Nach dem Frühstück wartet bereits die Fähre, die uns von Isla Del Sol zurück zum Festland nach Copacabana bringt. Wie üblich wird der verfügbare Platz bis aufs Letzte ausgereizt und so sitzen wir auf improvisierten Plastikstühlen in der Mitte des Bootes zwischen den eigentlichen Sitzreihen.
Am frühen Nachmittag startet die 4 stündige Busfahrt nach La Paz, wo wir die kommenden Tage verbringen wollen. Alles verläuft problemlos, nur manchmal fährt der Bus mit einer derartigen Geschwindigkeit in die Kurven der engen holprigen Strassen, dass wir kurz leer schlucken müssen. Irgendwann hält der Bus und alle Passagiere steigen aus. Nach einer netten Extraaufforderung steigen auch wir aus und sehen sogleich wieso. Vor uns herrscht reger Fährbetrieb, denn hier müssen wir eine Seeenge queren. Der Bus wird auf ein Fährfloss verladen, bei dessen Anblick wir froh sind, dass wir Passagiere auf ein separates Boot müssen.
Die Weiterfahrt verläuft ruhig und bald schon fahren wir in La Paz ein. Diese drittgrösste Stadt Boliviens füllt ein ganzes Tal aus und wächst auf allen Seiten die Berghänge hoch. Das resultiert in einem wahnsinnig beeindruckenden Stadtbild, das sich über sagenhafte 1000 Höhenmeter zwischen 3000m und 4000m erstreckt. Seit einigen Jahren besitzt La Paz auch ein Netzwerk von 10 Seilbahnen mit über 30 Stationen, das die einzelnen Quartiere verbindet. Für Marc als Luftseilbahnliebhaber ein Traum.
Als wir in unserer Unterkunft El Consulado ankommen, staunen wir nicht schlecht. Unser Zimmer ist riesig und mit massiven Holzmöbeln eingerichtet. Der Name scheint Programm zu sein, denn wie wir erfahren war das Gebäude früher wirklich ein Konsulat. Genaueres erfahren wir hoffentlich in den nächsten Tagen, für heute sind wir reisemüde und geniessen erstmal das grosse bequeme Bett.Les mer
- Vis reise
- Legg til bøttelisteFjern fra bøtteliste
- Del
- Dag 54–56
- 22. april 2024 - 24. april 2024
- 2 netter
- ☀️ 21 °C
- Høyde: 3 270 m
BoliviaCalacoto16°32’40” S 68°5’11” W
La Paz
22.–24. apr. 2024, Bolivia ⋅ ☀️ 21 °C
La Paz ist eine verrückte Stadt, die uns in den letzten 3 Tagen ans Herz gewachsen ist. Sie ist laut, chaotisch, vielerorts ärmlich und weder charmant noch schön. Und trotzdem hat diese Stadt viel zu bieten.
Da ist einerseits das weltweit längste Seilbahnnetz, Mi Teleférico. Es erstreckt sich momentan über 30km mit 10 Linien und 26 Stationen und ist ein alltägliches Transportmittel wie bei uns Bahn und Bus. Wir verbringen einen ganzen Nachmittag damit über verschiedene Stadtteile zu gleiten, während unten das hektische Leben stattfindet. Jede Gondel verfügt über Solarpanels und anscheinend kann das Netzwerk so günstig betrieben werden, dass eine Fahrt pro Linie gerade mal 2 Bolivianos kostet, also etwa 20 Rappen. Wir sind begeistert davon, wie schnell und komfortabel man damit in dieser riesigen Stadt rumkommt, und verstehen nicht, wieso nicht viel mehr Städte das ausprobieren.
Natürlich nehmen wir auch in La Paz an einer Free Walking Tour teil, die es in sich hat. Wir erfahren viel über die tragikomischen Ereignisse der noch relativ jungen Geschichte der bolivianischen Demokratie, die wir hier unmöglich gebührend wiedergeben können. Wir empfehlen allen wärmsten eine kurze Internetrecherche, denn ein fiktiver Krimi könnte nicht spannender sein. Da plündern Präsidenten die Nationalbank bevor sie sich in die USA absetzen, nur um einige Jahre später zurückzukommen und wiedergewählt zu werden. Da will ein wütender Mob das Gebäude des Präsidenten stürmen, der daraufhin die Armee aufbietet um mit Scharfschützen in die Menge zu schiessen, was wiederum die Polizei dazu bewegt zum Schutz der Bevölkerung eigene Scharfschützen gegen die Armee einzusetzen. Gemäss unserem Guide ist die Bevölkerung heute politisch so gespalten wie nie und er prophezeit kriegsähnliche Zustände für die kommende Wahl 2025. Wir schlucken nur leer als wir das hören.
La Paz ist die drittgrösste Stadt Boliviens. Die Zweitgrösste heisst El Alto und grenzt direkt an La Paz auf einem Hochplateau auf 4000m. Entstanden ist El Alto, weil sich arme Menschen zunehmends kein Leben in La Paz leisten konnten und daher gehört El Alto zu den Gebieten mit der grössten Armut. Hier erkunden wir auf unserer Walking Tour die bekannten Hexenmärkte, wo allerlei Opfergaben von speziellen Schamanen dem Geist der Natur, Pachamama, geopfert werden. Einzige Berufsqualifikation für Schamanen ist übrigens mindestens einmal vom Blitz getroffen worden zu sein. Wir erfahren, dass unter praktisch jedem Haus ein Lamababy einbetoniert ist. Diese werden geopfert, damit deren Geist Pachamama täuscht und glauben lässt, das Gebäude sei Teil ihrer Natur und müsse darum beschützt werden. Bei grösseren Gebäuden müsse auch mal ein Mensch dafür herhalten, was aber bei all den Obdachlosen kein Problem sei, erklärt unser Guide und erfreut sich an unseren entsetzten Gesichtern. Ob das nun ein Scherz war oder nicht, lässt er offen.
Es gäbe von den 3 Tagen in La Paz noch viele weitere Geschichten zu erzählen, die ein halbes Buch füllen, und den Rahmen hier sprengen würden. Nur soviel: Uns geht es gut und wir freuen uns auf die kommende Woche im Dschungel. Danach werden wir nochmals einige Tage in La Paz verbringen. Wir freuen uns schon.Les mer






















































































































































































































Uiui, sehr spannend. Und so tragisch. [Julia]
ReisendeEure Reiseberichte sind interessant und informatif.,wie ein Reisebuch.