• Laurenz Walter

Bali und Java

Moin Meisters, ich werde bald zum ersten Mal außerhalb Europas sein und freue mich wie Bolle! Sanja und ich besuchen ihre Familie auf Bali und Java. Ich werde versuchen hier ein paar Sachen zu teilen, vergebt mir wenn ich es nicht jeden Tag schaffe. Read more
  • Trip start
    March 4, 2024

    Der Hinflug

    March 5, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 26 °C

    Die ersten zwei Tage wurden erstmal von der Hinreise ausgefüllt. Drei Flüge sollten wir insgesamt bestreiten: Frankfurt - Abu Dhabi, Abu Dhabi - Jakarta, Jakarta - Denpasar Bali. Vor dem Abflug haben wir am Frankfurter Flughafen noch kurz den neuen Yogaraum ausprobiert. Kurios.
    Bis Abu Dhabi lief alles reibungslos, vor Ort wurde uns dann gesagt, dass der nächste Flug überbucht ist und wir keine Sitzplätze bekommen können. Wir haben uns schon darauf eingestellt, dass sich die Reise um eine Nacht in den Emiraten verlängert, waren aber zum Glück hartnäckig und haben dann doch Sitzplätze bekommen. In Jakarta haben wir reibungslos unser Visa bekommen und sind dann mit dem nächsten Flug, etwas verspätet, in Denpasar angekommen, wo wir von Sanjas Mutter und Cousin abgeholt wurden.
    So weit so spannend. Ich bin aufgeregt auf die nächsten Tage!
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  • das Gute gegen das Böse

    March 6, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 29 °C

    Der erste Tag auf Bali war sehr vollgestopft und erlebnisreich. Während der Tag für die Balinesen normalerweise recht früh startet (5:00), müssen wir uns erstmal von der anstrengenden Reise erholen und starten so gegen 9. Zum Frühstück gibt's Reis mit Hühnchen (hier gibt's in der Regel drei warme Mahlzeiten pro Tag). Wir sind bei Sanjas Tante untergebracht, die in Tabanan wohnt. Für die fahren wir zum Tiermarkt und holen ihr einen grünen Wellensittich (oder so), weil ihr alter leider gestorben ist. Danach erkunden wir den Rest des Marktes und essen babi guling (Spanferkel, sehr fettig!).
    Nach einem Nickerchen geht's zum Baden zu heißen Quellen in der Nähe. Später lerne ich Sanjas Familie kennen, die alle im selben Dorf ganz in der Nähe von einander wohnen. Die Kommunikation ist schwierig, aber meine paar Brocken Indonesisch kommen mal mehr, mal weniger erfolgreich zum Einsatz. Zusammen mit ihren Cousins gehen wir auf den Nachtmarkt und danach sehen wir eine Gruppe von Jugendlichen einen traditionellen Tanz mit Gamelan performen. Dabei kämpfen zwei Fabelwesen gegeneinander: Rangda und Barong, ersterer verkörpert das Böse und wird vom zweiteren, dem Guten, besiegt (Fotografieren war leider schwierig, weil es schon dunkel war.) Damit werden eine Reihe von hohen balinesischen Festtagen eingeläutet, die die nächsten Tage stattfinden werden.
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  • Stau, Stau, Stau

    March 7, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Heute kamen wir wieder schwer aus den Puppen. Der Jetlag macht uns doch ein bisschen zu schaffen. Morgens versuchen wir ein Modem zum Laufen zu bringen, mit dessen Hilfe wir unterwegs WLAN haben, das stellt sich allerdings als nicht so leicht zu aktivieren heraus. Deshalb fahren wir nach Denpasar, der Hauptstadt Balis, um uns beraten zu lassen. Außerdem schauen wir uns den Arbeitsplatz von Sanjas Cousin an, der Backwaren verkauft.
    Weil wir schonmal in der Nähe vom Strand sind, schauen wir uns den touristischen Strand im Süden an, um den ich bis jetzt einen Bogen geschlagen habe. Er ist sehr voll aber auch schön, man sollte aber aufpassen, wo man baden geht, wegen der starken Strömung. Das sagt uns ein Bademeister, nachdem wir in die verbotene rote Zone gegangen sind, ups.
    Eine Stunde und eine ausgeschlürfte kelapa muda (junge Kokosnuss) später geht's zurück nach Hause, wobei wir in einen argen Stau geraten, weil alle zu den Feiertagen nach Hause fahren. Zwischendurch halten wir noch an einem Markt und essen sate, ein Ziegenfleischspieß mit süßer Sojasauce, eines meiner Leibgerichte hier.
    Heute saßen wir irgendwie viel im Auto, aber aufregend war's trotzdem.
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  • Mit dem Motorrad ins Land hinein

    March 8, 2024 in Indonesia ⋅ 🌧 29 °C

    Eigentlich wollten wir heute zur Demo zum Weltfrauentag gehen, aber anscheinend gibt es auf Bali leider keine. Deshalb haben wir stattdessen einen Ausflug zu zweit mit dem Moped gemacht, das Lieblingsgefährt der Balinesen. Die meisten wollen meist nicht so lange Strecken fahren, außerdem kommt es oft zu Stau, die Straßen sind recht schmal und es sind viele Hunde unterwegs, da kann man mit dem Moped gut alle Hindernisse umkurven. Obwohl ich im Dorf schon ein bisschen fahren geübt habe, übernimmt Sanja die doch etwas längere Strecke, weil sie schon erfahrener ist.
    Wir besuchen heute das für Touristen zugängliche Reisfeld Jatiluwih mit seinem typischen terrassenartigen Aufbau. Da spazieren wir ein bisschen entlang und essen eine Kleinigkeit. Danach fahren wir zu einem Wasserfall, an dem man auch baden kann. Dort werden wir von einem plötzlichen Sturzregen erwischt, der uns davon abhält, nach Hause zu fahren. Wir holen uns einen Cafe und wollen auf Sonne warten. Nach einer Stunde jedoch ist keine Besserung in Sicht und wir beschließen, einfach im Sturzregen loszufahren. So kommen wir klitschnass Zuhause an. Den Abend verbringen wir mit kochen und Karaoke singen, englische, indonesische und deutsche Lieder. Außerdem bringt uns Sanjas Tante bei, banten zu basteln, das ist Schmuck aus Kokos- und Bananenblättern, der zum Schutz an die Häuser und bei den Zeremonien auch an die Tempel gehängt wird.
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  • Kuningan

    March 9, 2024 in Indonesia ⋅ 🌧 29 °C

    Heute ist einer der etlichen Feiertage auf Bali: Kuningan! Heute erlebe ich meine erste balinesisch-hinduistische Zeremonie.
    Kuningan ist der letzte Tag der Galunganzeit, während welcher die Götter die Erde besuchen. Kuningan ist der Tag, an dem sie wieder in den Himmel zurückkehren. Traditionell werden zu diesem Tag Opfergaben mit gelbem Reis, Früchten und anderen Sachen auf die Straßen, vor die Häuser und in die Tempel gestellt und mit heiligem Wasser geweiht.
    Für die Gebietszeremonie gehen wir zu dem Ort, an dem Sanjas Oma und Onkel wohnen und wo sich der Familientempel befindet. Für die Zeremonie bekomme ich Tempelkleidung von Sanjas Cousin. (Anmerkung: Es gibt sehr viele Tempel auf Bali, in unterschiedlichen Größen: kleine Tempel für jedes Haus, Familientempel mit Schreinen für die Gottheiten, Dorftempel und den großen Muttertempel, Pura Besakih.)
    Später gibt es noch eine weitere Zeremonie, in der das gesamte Dorf mit Musik runter an einen Fluss läuft, um die Götter zu begleiten, die sich in ihm baden wollen. Das ganze passiert in sengender Mittagshitze, die ich nur überlebe, weil am Straßenrand überall Wasser bereitgestellt wird.
    Danach brauchen wir erstmal einen Mittagsschlaf. Als wir dann nochmal aufbrechen wollen, beginnt es aus Kübeln zu regnen und das hört auch den ganzen Abend nicht auf, so dass wir den restlichen Tag lesend, singen und die weitere Reise planend verbringen.
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  • Ogoh-Ogoh

    March 10, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 29 °C

    Heute früh haben Sanja und ich einen Ausflug in einen naheliegenden Park gemacht, in dem man Affen füttern und mit ihnen Fotos machen kann. Sehr süß, wenngleich so manche von ihnen auch ziemlich aggressiv sein können. Zum Glück hatten wir einen erfahrenen Guide an unserer Seite. Danach haben wir noch an einem Denkmal und Friedhof gehalten, der an eine Schlacht gegen die holländischen Kolonialisten erinnert.

    Morgen ist Nyepi, das balinesische Neujahr, und der Tag davor wird zelebriert, indem überall auf Bali die sogenannten Ogoh-Ogohs aufgebaut werden. Das sind riesige Figuren aus Bambus und Pappmaché, die die bösen Geister des alten Jahres vertreiben sollten. Übrigens ist das auch der ursprüngliche Gedanke hinter den Silvesterknallern und -raketen, wie wir sie in Deutschland kennen, auch wenn davon heute nicht mehr viel übrig ist.
    Für die Parade sind wir nach Tabanan-Stadt gefahren. Dort wurden 24 dieser hühnenhaften Gestalten in einer Art Parade hintereinander aufgeführt. Jede Figur hat ihre eigene Hintergrundgeschichte, dabei sind Hexen, schwarze Magier, böse Könige, die sich mit Tricks göttliche Fähigkeiten angeeignet haben und viele mehr. Getragen werden die Figuren auf dem Bambusgestell von einer großen Gruppe von Männern, die versuchen, durch Hin- und Herrennen und Schaukeln die Figur wie lebendig wirken zu lassen. Keine einfache Aufgabe für die Gruppe, die aufpassen muss, nicht auszurutschen oder in die zuschauende Menge hineinzurennen. Begleitet werden die Performances von einer Sprechstimme, die für den Ogoh-Ogoh (auf Sanskrit) spricht und seine Geschichte erzählt. Hysterischen Lachen und Geschrei gehört auch dazu. Außerdem hat jeder Ogoh-Ogoh seine eigene, auch nur von Männern besetzte Gamelangruppe dabei (Die Rollenverteilung ist dahingehend recht starr auf Bali; Frauengruppen gab es nur selten bei begleitenden Tänzen, die auch sehr beeindruckend waren). Die Oggoh-Oggohs werden zuvor geweiht, damit sie lebendig erscheinen. Weil es aber die Befürchtung gibt, dass sie tatsächlich von Geistern beseelt wurden, werden die Figuren am Ende des Tages verbrannt.
    Wir sind den ganzen Abend, 6h am Stück, mit der Parade beschäftigt, und auch wenn uns die Füße schmerzen, das war es wert, denn so etwas beeindruckendes bekommt man wirklich selten zu Gesicht.
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  • Nyepi - das Balinesische Neujahr

    March 11, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C

    Tja, was gibt es zu erzählen? Viel passiert ist eigentlich nicht, vielleicht entgegen einiger Erwartungen. Denn an Nyepi, auch der silent day genannt, bleibt auf Bali alles still. Um die am Vortrag erfolgreich vertriebenen Geister davon zu überzeugen, dass auf Bali niemand mehr ist, und sich ein Wiederkommen also nicht lohnen täte, verstecken sich die Menschen zu Hause und machen keinen Mucks. Es fahren keine Autos, Es bleibt alles Licht aus (auch bis in die Nacht hinein), es wird nicht gekocht (verschiedene Kuchen werden üblicherweise am Vortag vorbereitet) und selbst der Flughafen in Denpasar bleibt an jenem Tag geschlossen.

    Das ist zumindest die Theorie. Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass man am Nachmittag seine Familie besuchen geht, dies sollte jedoch eigentlich heimlich und nur auf Schleichpfaden geschehen. Ein sehr niedliche Konzept, finde ich. In dem Dorf, in dem Sanjas Familie wohnt, wird aber wirklich kein Geheimnis drum gemacht, die Menschen spazieren auf den Straßen herum, trinken Bier, gehen sich besuchen, und haben einfach Spaß. Durch die fehlenden Motoren ist es trotzdem viel ruhiger als sonst.
    Es gibt auf Bali auch die Pecalang, eine Art "Religionspolizei". Ihre Aufgabe ist es zum Beispiel, bei großen Events wie der Ogoh-Ogoh-Parade für Ordnung zu sorgen, oder aber, dass an Nyepi niemand auf die Straßen geht. In diesem Dorf hier sitzen sie aber selbst mit am Straßenrand, die Regeln haben sich also ein bisschen aufgeweicht.
    Mit Sanjas Mutter und Tante machen wir kleine Küchlein, und später gehen wir durch die Straßen, besuchen mal hier, mal dort Menschen, essen und gehen nachts im Dunkeln nach Hause, weil die Straßenlaternen auch ausbleiben müssen, was tatsächlich ein bisschen creepy ist.
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  • Eine lange, laaaange Motorradfahrt

    March 12, 2024 in Indonesia ⋅ 🌧 28 °C

    Heute, nach den Feiertagen, fahren Sanja und ich auf eigene Faust mit dem Moped los. Unser Plan: Wir wollen in den Osten an die Küste zum Schnorcheln, auf dem Weg wollen wir die Künstlerstadt Ubud mitnehmen und den in den Fels gehauenen Tempel Gunung Kawi. Dafür haben wir in der Küstenstadt Tulamben ein Hotelzimmer gebucht.
    Dann geht's also los, mit einem Rucksack und dem Moped einmal über die Insel. In Ubud sehen wir uns die Markthalle an und kaufen ein paar Souvenirs. Danach sehen wir uns den Palast an und trinken noch einen Papayasaft. Die Stadt mit ihren vollgestopften Straßen und auf Touristen abgezielten Ständen lädt uns jedoch nicht allzu sehr zum Verweilen ein.
    Weiter geht's: der Tempel Gunung Kawi ist dagegen sehr spannend. Der Tempel ist noch älter als viele andere und repräsentiert eine archaischere Version des Hinduismus, die noch mehr mit Naturgöttern verknüpft ist.
    Auf dem weiteren Weg, mittlerweile sind wir in der bergigen Region des Nordostens unterwegs, probieren wir am Wegesrand noch eine Durian, eine Frucht, die für ihren unangenehmen Geruch berüchtigt ist. Dieser fällt mir an der frischen Luft noch nicht so auf, jedoch ist auch der Geschmack nicht so mein Ding.
    Wir kommen sehr nah am Muttertempel, dem Pura Besakih, vorbei, und entschließen uns kurzerhand für einen Besuch. Mit der Lage am Fuße des Gunung Agung (Vulkan und höchste Erhebung Balis) und seiner schieren Größe ist dieser Tempel wirklich ein beeindruckendes Bauwerk.
    Auf dem weiteren Weg geht es eine recht holprige Waldstraße Richtung Küste, während die Dämmerung über uns hereinbricht. Am Ende kommen wir ziemlich gerädert im Hotel an und fallen ins Bett. Mit dem Moped die ganze Insel zu überqueren, ist dann doch etwas auslaugender, als wir uns das vorgestellt haben.
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  • Schnorcheln und Wassertempel

    March 13, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Heute stehen wir früh auf, leihen uns an der Rezeption des Hotels Schnorchelsachen aus (für mich gibt es zum Glück Brillen mit Stärke -4 - meine Kontaktlinsen hab ich natürlich nicht mitgenommen...) und laufen an den Strand. Dort stellen wir fest, dass der Ort vor allem fürs Tauchen geeignet ist und weniger fürs Schnorcheln. Also auf nach Amed, ein Ort eine halbe Stunde gen Osten, wo es eine blühende Korallenlandschaft mit vielen vielen bunten Fischis zu bestaunen gibt. Der ungewöhnlich starke Wellengang macht uns jedoch zu schaffen, sodass wir uns nach einer Kaffeepause aufmachen und einen Wassertempel in den Bergen in der Nähe besuchen. Dieser ist zwar sehr touristisch, aber dafür auch wirklich schön und es gibt sehr viele dicke Goldfische, denen man ansieht, dass die Touristen hier massenweise Fischfutter reinschmeißen.
    Auf dem Rückweg genießen wir noch eine wundervolle Aussicht auf Reisfelder und trinken dabei eine Kokosnuss.
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  • ein außergewöhnlicher Friedhof

    March 14, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 24 °C

    Wir checken früh aus unserem Hotel aus, weil wir uns mit Sanjas Familie an einem besonderen Ort treffen wollen: den am See Danau Batur gelegenen Friedhof von Terunyan.
    Die Fahrt selbst ist auch schon ein Abenteuer: erst überrascht uns ein zum Glück nur kurzer Sturzregen, wie es sie oft in Tropenregionen gibt, dann machen die Höhenmeter unserem alten klapprigen Moped zu schaffen. Google Maps führt uns auf Pfaden, die zwar sehr malerisch gelegen, aber auch so steil sind, dass ich manchmal absteigen und zu Fuß weiter muss, weil das Gewicht von uns beiden sonst zu viel ist. Beinahe an der höchsten Stelle werden wir von einem Mann zu einer Werkstatt geführt, wo unser Reifen aufgepumpt wird. Dann beginnt die nicht minder steile Talfahrt. Als wir endlich am See ankommen, treffen wir auch bald Sanjas Familie und setzen mit dem Boot über zum Friedhof.
    Der Ort Terunyan hat eine einmalige Friedhofkultur: Wenn die Menschen sterben, werden sie einfach offen ersichtlich in ein Bambusgerüst gelegt, es werden Bilder der Personen dazugestellt und ihr Hab und Gut wird auf einen Haufen neben die "Gräber" gelegt. Der Platz reicht nur für 11 Personen aus, deshalb wird immer, wenn eine Person stirbt, das älteste dort liegende Skelett weggeräumt; die Knochen werden mit auf den Haufen gelegt und die Schädel auf einer Mauer aufgestapelt. Es heißt, dass der Baum, unter dem der Friedhof ist, den Geruch der Leichen neutralisiert und es deshalb nicht stinkt. Der Baum heißt Taru Menyan. Nach ihm ist der Ort benannt und es wird gesagt, dass alle Versuche, den Baum an einem anderen Ort anzupflanzen, fehlschlugen.
    Nach diesem denkwürdigen Ausflug gehen wir essen, und während Sanjas Familie sich in der dortigen Region (Kintamani) zwei Hunde kauft, weil die Region bekannt ist für ihre Hunde, fahren wir zurück ins Dorf. Am Abend begrüßen wir das neue Mitglied und zukünftigen Dreh- und Angelpunkt der Familie: den Minipom namens Panda.
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  • Beachday!

    March 15, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Hallöchen! Heute war Beachday angesagt: Sanja und ich schnappen uns mal wieder das Motorrad, aber fahren vorher noch nach Tabanan-Stadt, um uns Bustickets nach Yogyakarta auf Java zu kaufen, wo wir Ende März hinfahren. Das mit den Tickets ist ein größerer Akt als in Deutschland, man kann nicht einfach online kaufen, nein: Man muss zu einem Reisebüro, dort werden einem verschiedene Angebote bereitet, dann muss der Verkäufer noch zwei- dreimal rumtelefonieren, und dann bekommt man als Ticket lediglich ein Zahlungsnachweis. Naja, wird schon klappen.
    Dann, bevor es wirklich zum Strand geht, schauen wir uns noch den Tempel Tanah Lot an, von dem ein Teil im Meer liegt und nur bei Ebbe zu erreichen ist. Zur Zeit ist Flut, aber auch die sonstige Anlage ist sehr schön, und wir hören eine Gamelangruppe spielen.
    Wir schauen uns zwei verschiedene Strände im Südwesten Balis an, bei dem zweiten gehen wir ausgiebig baden und essen mit Sanjas Familie, die abends dazustößt, zu Abend. Eine dicke Regenwolke steht unserem perfekten Sonnenuntergangsglück im Weg, aber der Strand ist nicht so weit weg von Zuhause, sodass wir da nochmal hinkommen.
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  • Weiter geht's

    March 17, 2024 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Da bin ich wieder ihr lieben, die letzten Tage bin ich leider über den Blog abgestorben aber jetzt habe ich Zeit und werde versuchen, ein bisschen nachzuholen und zusammenzufassen. Heute geht es um den 16. und 17.3.
    Am 16. waren wir mit dem Moped wieder ins Land gedüst, um noch einen Tempel zu besichtigen, den Batu Karu, der am Fuße des gleichnamigen Berges liegt. Dort trafen wir auf eine italienische Reisegruppe, die sich lustige Oldtimer Autos gemietet hat und damit über die Insel cruist.
    Dann waren wir noch am Strand und abends mit Sanjas Cousin Billiard spielen in Tabanan-Stadt. Der hat uns vielleicht abgezogen, meine Güte. Dabei probiere ich zum ersten Mal Arak, Alkohol aus Kokosnuss. Danach haben wir noch Lalapan gegessen, ein weiteres, sehr gutes indonesisches Gericht (Ente oder Huhn mit Reis, Minzbasilikum, Sambal und eine Art rohe Kohlblätter, schmeckt besser als es jetzt klingt). Generell kann man auf Bali super gut und günstig essen am Straßenrand.
    Am 17.3. haben wir eine Tante von Sanja besucht und sind mit ihr an den Strand von Canggu gefahren, eine schon etwas touristischere Gegend, wo man aber mit tollem Meerblick essen und den Surfern zuschauen kann. Wieder Zuhause, beginnt es erneut wie aus Kübeln zu gießen.
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  • Nusa Dua

    March 18, 2024 in Indonesia ⋅ 🌬 31 °C

    Heute durften wir einmal reinschnuppern in das Urlaubsfeeling derer, die in Bali hauptsächlich ein Strand- und Beachclubparadis sehen. Komplettes Kontrastprogramm zu meinen bisherigen Erlebnissen ist angesagt.
    Eine Freundin von Sanjas Familie, die ich bereits einmal in Marseille getroffen habe, wohnt zurzeit im Süden Balis. Mit ihr sind wir zu einem Beachclub in Nusa Dua, der südlichen Hotelhalbinsel Balis, gefahren, einer der wenigen, bei denen man keinen Eintritt zahlen muss. Die Region ist bekannt für ihre weißen Traumstrände, von denen viele mittlerweile privat sind (voll doof). Mitten zwischen riesigen Hotelkomplexen lag der Club und bestand vor allem aus verschiedenen Bar- und Poolbereichen und einem Zugang zum Strand. Zur Happy Hour bestellen wir uns Drinks und schlürfen selbige im Pool - ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das nicht gefallen hat. Kann man doch so leicht dem Luxus verfallen?
    Später, beim Baden im Meer, latsche ich leider in einen Seeigel und die anderen müssen mir in kleinster Frimelarbeit die einzelnen Stacheln aus dem Fuß pükern.
    Schließlich runden wir den Abend mit einem Abendessen inmitten des Ferienresorts ab, wo mir zwischen Klamottenläden und Balisouvenirshops schnell klar wird, dass diese Art Urlaub auf Dauer wohl doch nicht so mein Ding wäre. Also schnell wieder ab ins mittlerweile sehr liebgewonnene Dorf in Tabanan!
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  • spirituelle Reinigungszeremonie

    March 19, 2024 in Indonesia ⋅ ⛅ 29 °C

    Es gibt wieder einen Tempelausflug! Man könnte meinen, ich würde ihrer langsam überdrüssig, aber dies ist mitnichten der Fall. Zumal heute etwas ganz besonderes dran ist: eine Reinigungszeremonie, zu der uns Sanjas Mutter mitnehmen will.

    (Da ich das ja jetzt schon mit ein bisschen zeitlichem Abstand verfasse, weiß ich leider nicht mehr so viel über den Zweck der Zeremonie, aber Sanjas Mutter meinte, man kann das immer machen, wenn man Lust drauf hat.)

    Für unser spiritual cleansing fahren wir zum Tempel Tirta Empul, in der Nähe von Ubud. In jenem Tempel befindet sich eine heilige Wasserquelle, in der man sich reinwaschen kann. Zuvor muss man in einem Gebet um Einlass in den Tempel bitten. Uns verwirrt anfangs, dass die Zeremonie wohl mittlerweile ein Tourihotspot ist, was dem ganzen ein wenig die Authentizität zu nehmen scheint, aber was soll ich mich beschweren, ich bin ja schließlich auch Tourist.
    Das Wasser tritt aus vielen verschiedenen in die Wand gelassenen Löchern aus, und man geht der Reihe nach unter jede einzelne Quelle und wäscht sich. Ein paar einzelne darf man jedoch nicht benutzen, die sind für die Verstorbenen reserviert. Unter der letzten Quelle trinkt man von dem Wasser und bedankt sich für die Reinigung.
    Siehe letztes Bild: Oberhalb des Tempels auf dem Berg lies Soekarno, erster Präsident des unabhängigen Indonesiens, einen mittelschönen Palast errichten. Eigentlich darf man nicht oberhalb des Tempels bauen, weil kein Mensch über den Göttern steht. Aber als Präsident kann man sich sowas natürlich erlauben.

    Später kaufe ich bei einem Laden noch zwei Hemden als Mitbringsel (ohne mich dabei in Unkosten zu stürzen ;)) und ganz beseelt und reingewaschen machen wir uns auf den Rückweg.

    Das war's aber noch nicht ganz: Auf dem Rückweg halten wir noch bei einem spirituellen Heiler, bei dem eine Bekannte von Sanjas Mutter gerade mit Fußbeschwerden ist. Es gibt auf Bali den Brauch, neben weltlichen Ärzten auch spirituelle Heiler aufzusuchen, die in einer Zeremonie überprüfen, ob du unter etwas leidest, etwa weil du im Unreinen mit deinem Glauben bist oder weil ein Missgünstiger schwarze Magie auf dich angewendet hat.
    Der Heiler sammelt bei sich Zuhause viele kuriose Dinge, Schlangenhaut, verformte Bambusstäbe, das Skelett eines Schwertfisches, getrocknete Korallen. Im Endeffekt kann er der Frau mit ihrem schmerzenden Fuß leider nicht weiterhelfen, aber es war trotzdem ein Erlebnis, an diesem Ort gewesen zu sein.
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  • Tempelgeburtstag

    March 20, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Im balinesischen Hinduismus gibt es viele Gelegenheiten, in den Tempel zu gehen und zu beten. Während meines Aufenthaltes merke ich, was für eine zentrale Rolle die Religion im Alltag hier spielt, dabei habe ich längst nicht alles mitgemacht.
    Heute hat der Haupttempel des Dorfes Geburtstag, was Grund für eine große, dreitägige Zeremonie ist. Morgens gehen wir zur Eröffnungszeremonie, bei der unglaublich viele und reiche Opfergaben auf den Tischen stehen und von den in weiß gekleideten Priestern geweiht werden. Außerdem werden Kokosnussschalen verbrannt, was für einen etwas unangenehmen Geruch sorgt. Dann wird zusammen gebetet: zuerst zum Sonnengott, dann zu den Göttern, die im Tempel wohnen, und schließlich für einen selbst oder geliebte Mitmenschen. Bei jedem Gebersteil wird eine Blüte zwischen die Hände gelegt, die letzte wird hinters Ohr gesteckt. Zuletzt kommt der Priester zu einem und weiht einen mit heiligem Wasser.

    Die Tempelanlage ist unglaublich schön, reich geschmückt und mit vielen Tierskulpturen überall. Daneben stehen eine Reihe von Essensständen, zu denen wir nach der Zeremonie gehen und uns den Bauch vollschlagen.
    Am Abend fahren Sanja und ich mit dem Moped in eine Ferienwohnung in den Süden, wo wir für vier Tage sein wollen und eine Freundin von Sanja treffen werden, die auch gerade Urlaub auf Bali macht.
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  • drei Tage Touri-Rummel und krank

    March 23, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 31 °C

    Eigentlich wollten wir zu einer Ferienwohnung, die Sanjas Eltern gehört. Da die leider aber schon ausgebucht war, haben wir uns was eigenes über Airbnb gesucht. Der Plan war eigentlich, 4 Tage Strandurlaub zu machen, zu surfen und den wuseligen Touri-Süden mit dem Moped zu erkunden. Leider hat mich genau in diesen Tagen eine Magen-Darm-Verstimmung unpässlich gemacht, sodass ich von der Zeit nicht viel mitbekommen habe. Alles bisschen ärgerlich, aber es gibt schlimmere Orte, krank zu sein, als eine Villa mit Pool.
    Am ersten Tag bin ich noch mit an den Strand gekommen, wobei ich dann beinahe einen Hitzetod gestorben wäre (nicht wirklich). Den Tag darauf blieb ich Zuhause, schaute Dune auf dem Flachbildfernseher (sehenswert!) und abends habe ich mich auf den Nachtmarkt getraut, ohne wirklich Appetit zu haben. Am 23.3. entscheiden wir uns, einen Tag eher abzureisen und zurück ins Dorf zu fahren, um den letzten Tag des Tempelgeburtstages mitzunehmen. Netterweise haben wir sogar das Geld für die letzte Nacht zurückbekommen.

    Die Rückkehr war eine gute Entscheidung, denn ich durfte im Tempel etwas sehr besonderes und für entspiritualisierte Europäer auch durchaus gewöhnungsbedürftiges miterleben: Auf Bali glauben die Menschen generell stark an Geister, und auf hohen Festen mit intensivem Kontakt zu jenen kommt es vor, dass manche Menschen "geschlüpft" werden, dass also ein Geist in sie eintritt.
    Ich durfte beobachten, wie die, denen das passiert ist, plötzlich aufsprangen und anfingen, sich ungewöhnlich zu gebärden, etwa durch Tänze, oder indem sie mit vorausgestreckter Faust durch den Tempel marschierten. Das alles meist mit einem apathisch wirkendem Blick. Es schien mir etwas pietätlos, davon Aufnahmen zu machen.
    Ich habe gemerkt, wie ich direkt versucht habe, eine "rationale" Erklärung dafür zu finden. Aber andererseits muss man vielleicht auch nicht immer den Anspruch haben, alles zu verstehen und wegzuerklären. Der Tag hat mir vor Augen geführt, in was für verschiedenen Realitäten Menschen teilweise leben.
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  • Nusa Penida (24.-25.3.)

    March 25, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 27 °C

    Am 24.3. fuhren wir mit Sanjas Familie zu siebt nach Nusa Penida, einer kleinen Insel im Osten Balis. Dort besuchen wir zuerst einen Tempel, der sich in einer Höhle befindet und erst über eine Treppe und dann durch einen winzigen Felsspalt zugänglich ist. Wir durchlaufen fünf Gebetsstationen in feucht-warmem Höhlenklima, bevor wir an der anderen Seite des Berges wieder ans Tageslicht kriechen.
    Nach einem schnellen Mittagessen mit prachtvoller Aussicht auf das Meer und Algenfarmen nabeln Sanja und ich uns für ein paar Stunden ab und besuchen einen Strand. Aber was für einen Strand! Wirklich wie er im Buche steht. Er hatte alles: versteckt zwischen hohen Klippen, weicher, heller Sand, atemberaubendes Panorama drumherum, erreichbar nur über einen äußerst steilen Kletterpfad und dadurch nicht überlaufen, Schatten spendende Bäume, türkisblaues Wasser. Schade war nur, dass wir nicht so viel Zeit hatten. Denn bevor es zappenduster ist, sollte man den 30-minütigen Aufstieg geschafft haben, oder man kraxelt im Dunkeln den Hang hoch, was sehr gefährlich ist.
    Danach treffen wir Sanjas Familie in einem anderen Tempel wieder, wo wir nach einem letzten Gebet auch die Nacht verbringen werden. Es ist Vollmondnacht und da ist es sowieso Brauch, nachts in den Tempel zu gehen. Ich hatte mir das alles ein bisschen romantischer vorgestellt; alle schlafen unter einem großen Dach, auf dem Boden, es wird fleißig geschnarcht und geplappert und auch das Licht wird nicht ausgeschaltet. Mit Rückenschmerzen, aber erstaunlich ausgeruht wache ich am nächsten Morgen auf und gemeinsam nehmen wir die erste (und letzte) Fähre zurück nach Bali.
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  • Aufbruchstimmung

    March 27, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 31 °C

    Die letzten Tage auf Bali sind gezählt, am 26.3. flog Sanjas Mutter zurück nach Deutschland und am 27. fuhren wir mit dem Bus nach Yogyakarta, Java. Von den Tagen gibt's nicht üppig viel zu berichten, sie waren vor allem geprägt von Tasche packen und Abschied nehmen.
    Zusammen mit Sanjas Cousin, der uns sicher durch den Chaosverkehr Balis navigiert, bringen wir Sanjas Mutter zum internationalen Flughafen Denpasar (der eigentlich gar nicht in Denpasar liegt). Nach dem Abschied halten wir auf den Rückweg bei einem Friseur an, weil mir die Haare zu lang werden. Mit dem Friseur kann ich meine paar Indonesisch Floskeln auf die Probe stellen.
    Am nächsten Tag verabschieden wir uns von Sanjas Familie, ich hoffe, ich werde sie noch einmal sehen. Dann geht's auf mit dem Fernbus nach Yogyakarta. Die Busse hier sind eine ganz andere Liga als was man von den reudigen Flixbussen gewöhnt ist: Wir haben richtig viel Beinfreiheit, man gibt uns Proviant, Decken und Kissen für die Nacht, und abends halten wir an einem Laden, wo für uns ein richtiges Abendessen vorbereitet wurde! Wirklich 10/10.
    Mit einer Fähre überqueren wir die recht schmale Meerenge zwischen Bali und Java.
    Um 5 Uhr kommen wir in Yogyakarta, eine Stadt an der Südküste Javas, an und schleppen uns in unser Hostel.
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  • Batik, Taman Sari und javanischer Tanz

    March 28, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 31 °C

    Unser erster Tag in Yogyakarta! (Kurz: Jogja)
    Nachdem wir im Hostel kurz die Beine hochgelegt haben, um uns von der Busfahrt zu erholen (trotz tollem Confort habe ich nicht viel schlafen können), beginnt unsere Sightseeing-Tour in der Studentenstadt Indonesiens. Wesentlicher Unterschied zu Bali: die Menschen sind muslimischen Glaubens - wie fast überall in Indonesien, Bali ist dabei die Ausnahme. Obendrauf kommen wir mitten zur Ramadan-Zeit auf Java an, was wir bemerken, als sich die Suche nach Essen als schwierig herausstellt. Aber ein paar Läden, die trotzdem aufhaben, gibt es immer.

    Zuerst wollen wir uns den Sultanpalast anschauen, der aber wegen Umbau geschlossen hat. Jogja hat einen semiautonomen Status und ist noch ein Sultanat, eine weitere Besonderheit.
    Stattdessen schauen wir uns ein Batikatelier an, wo den Herstellungsprozess live verfolgen können. Danach gehen wir zum Taman Sari, ein Badepalast der alten Sultane. Von dem Turm aus soll der Sultan seinen etlichen Frauen beim Baden zugeschaut haben und dann entschieden haben, mit welcher er ein Privatbad nehmen will.
    Den Abend verbringen wir auf der Flaniermeile Jogjas: der Malioboro. Das ist tatsächlich etwas sehr besonderes, denn normalerweise sind die Städte in Indonesien wirklich nicht fußgängerfreundlich. Es gibt keine oder nur sehr schmale Bürgersteige und der Verkehr ist auch ziemlich gefährlich. Eigentlich kommt man nur mit Moped oder Auto von A nach B, wobei es in Jogja zumindest ein paar Fahrradspuren gibt, da die Stadt früher mal eine Fahrradstadt war.
    Auf der Malioboro laufen wir durch etliche Märkte und genießen die Beinfreiheit. Zu guter Letzt werden wir unverhofft Zeugen einer jungen Musik- und Tanzgruppe, die javanische Tänze aufführt. Dann geht's zurück ins Hostel, wo wir in Hängematten die Seele und uns selbst baumeln lassen.
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  • von Buddhatempeln und Hühnerkirchen

    March 29, 2024 in Indonesia ⋅ 🌩️ 29 °C

    Zwei wesentliche Sehenswürdigkeiten gibt es bei Jogja, die man sich nicht entgehen lassen sollte: die buddhistische Tempelanlage Borobudur und die hinduistische Tempelanlage Prambanan. Bei ersterer waren wir heute.
    Mit dem Moped, was wir uns für die drei Tage geliehen haben, fahren wir eine gute Stunde zum Borobudur, der größten buddhistischen Tempelanlage der Welt, die gedacht ist als Abbild des Universums. Der Tourismus ist dort sehr durchgetaktet, man hat genau eine Stunde Zeit und wird von einem Guide durchgeführt, was aber auch sehr hilfreich ist. Die Anlage ist mäßig pyramidenartig aufgebaut und hat zehn Ebenen, die symbolisch für die zehn Stationen Buddhas bis zum Nirvana stehen. Der Tempel ist gespickt von Buddhafiguren und bilderreichen Gravierungen, die von den Lehren des Buddhismus berichten. Auf dem Gipfel befinden sich glockenartige Gebilde, unter denen auch jeweils ein Buddha sitzt. Der Tempel hat etliche Erdbeben und Vulkanausbrüche überlebt, was er seiner kompakten Bauweise zu verdanken hat.
    Außerdem schauen wir uns eine Kirche in der Nähe an, die aussehen soll wie eine Friedenstaube, aber eher aussieht wie ein Huhn. Immerhin bin ich so karfreitags in der Kirche gewesen.
    Auf dem Rückweg in die Stadt fahren wir abseits der großen Straßen durch die idyllische Dorflandschaft Javas und sind ganz entzückt. Auf dem Weg nehmen wir noch ein Kuriosum mit: eine Brücke aus einer Baumwurzel, die über einen Fluss gewachsen ist. Unsere Sehenswürdigkeiten haben wir heute nach Ernsthaftigkeit in absteigender Reihenfolge sortiert.

    Den Abend verbringen wir an einem Park, in dem buntes Ramadantreiben herrscht; es gibt viele Foodtrucks, und wir probieren uns fröhlich durch. Geschmacksexplosionen.
    Stadturlaube laugen immer ein bisschen aus, wieder fallen wir ziemlich fertig ins Bett.
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  • Prambanan und Ramayana Ballet

    March 30, 2024 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Sorry das wird jetzt ein bisschen länger.
    Heute war Tag des guten Essens (und auch kulturell haben wir viel erlebt). Erste Station: ein Frühstückslokal, wo man Bubur (Reisbrei) herzhaft mit Hühnchen und Gemüse, oder süß mit Mango und Vanilleeis bekommt.
    Danach schauen wir uns kurz einen Markt in der Altstadt an, der super überfüllt war. Am eindrucksvollsten waren für mich die ausgemergelten Hähne, die überall in Bambuskäfigen verkauft wurden. Wir bleiben nur kurz, es ist sehr anstrengend zu laufen in der Hitze und der Fülle von Menschen. Zuflucht davor suchen wir in der Galerie der indonesischen Künstlerikone Affandi. Diese befindet sich in seinem alten, selbst designten Haus, was ein bisschen waldorfmäßig anmutet.
    Nachmittags begeben wir uns zum Prambanan, einer hinduistischen Tempelanlage eine halbe Stunde außerhalb der Stadt. Vorher machen wir Halt in einem Restaurant, wo ich Pecel Sayur (Hühnchen mit Gemüse und Erdnusssauce) und Sanja eine Suppe mit Allerlei von der Ziege isst. Wieder richtig leckerschmecker.
    Auch die Tempelanlage ist wieder ein Hingucker, meines Erachtens nach noch eindrucksvoller als Borobudur, weil man die einzelnen Tempel auch betreten kann. Die drei größten Tempel in der Mitte sind den Hauptgöttern des Hinduismus gewidmet: Shiva, Brahma und Vishnu. Sie sind 48 respektive 33 Meter hoch. Die gesamte Anlage ist während eines Erdbebens eingebrochen und bis heute sind die Restaurationsarbeiten noch nicht abgeschlossen, der Ort wirkt wie ein riesiges 3D-Puzzle. Vor Ort sehen wir eine Gruppe von Balinesen, die zum Beten gekommen sind, was bei uns sehr vertraute Gefühle der letzten Wochen aufkommen lässt.
    Die restliche Anlage, in der man noch weitere, kleinere buddhistische Tempel besichtigen kann, bestreiten wir mit einem gemieteten Tandem, eine sehr wacklige Angelegenheit. Wir treffen auch eine Familie, die aus Frankfurt kommt, und die Mutter kennt Sanjas Mutter aus der indonesischen Community! Sachen gibt's, die gibt's gar nicht.
    Zurück in der Stadt, geben wir das Moped ab. Der Rest unserer Wege wird zu Fuß bestritten werden müssen.
    Wir wollen noch zu einer Tanzvorführung der in Asien berühmten Liebessage Ramayana, aber vorher essen wir etwas schnelles direkt gegenüber vom Hostel und wieder sind wir baff. Das marinierte Ei, der Tempe-Bohnensalat, die gebackene Aubergine, es ist ein Gedicht.
    Bei der Aufführung treffen wir erneut auf die Familie aus Frankfurt, und genießen dann zwei Stunden Tanzspektakel mit Gamelan-Livemusik und Feuerwerk. Später im Hostel packen wir unsere Rucksäcke, da wir morgen weiter fahren in die Hauptstadt Jakarta, die letzte Station unseres Urlaubs.
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    Trip end
    April 4, 2024