Brasilien
Paraná

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Reisende an diesem Ort
    • Tag 723

      Ilha do Mel

      19. März in Brasilien ⋅ ⛅ 34 °C

      Eine Hitzewelle rollt durch Brasilien und da kommen ein paar Tage auf der paradiesischen und verkehrsfreien Ilha do Mel (Honiginsel 🍯) gerade recht 🏖☀️. Wir finden ein gemütliches Gästehaus mit einer überlebenswichtigen Klimaanlage 😅 und am Strand kühlt zum Glück die Meeresbrise, der Sonnenschirm und das lauwarme Meer etwas ab. Viel los ist hier unter der Woche ausserhalb der Hochsaison nicht und so haben wir die Strände fast für uns alleine. Ausser sich bräunen, im glasklaren Meer zu baden und von Strand zu Strand wandern kann man auf der Insel nicht allzu viel machen, aber was will man mehr 😉. Nach 3 Tagen Sonne und Hitze kündigt sich ein Wetterwechsel mit Sturm und viel Regen an, so verlassen wir die Insel gerade noch rechtzeitig vor dem Gewitter und ziehen weiter in Richtung Norden.Weiterlesen

    • Tag 7

      Garganta del Diablo ARGENTINIEN

      13. Mai 2022 in Brasilien ⋅ ☀️ 21 °C

      In einer Kleinbahn tuckern wir fußschonend dem Teufel entgegen. Die Bahn ist voll besetzt, an den Aussichtspunkten ist aber kein großes Gedränge, besonders die Argentinier fallen durch ihre Freundlichkeit auf. Nicht nur viel tösendes Wasser, auch viel Flora & Fauna ist zu bestaunen!
      Verzückt bringt uns das Bähnchen wieder zurück, in einem Shop entdecken wir unsere ersten Ansichtskarten! Gleich 3 😁 verschiedene Motive!!
      Mit dem Taxi geht's zurück nach BRASILIA. An der Grenze müssen wir aussteigen, der elektronische Wächter kennt uns, wir müssen nur noch Impfnachweise erbringen. Dank Handyempfang auch kein Problem.
      Inzwischen ist der Norbert wieder juckig, hauptsächlich an den Füßen. Man sollte wohl doch nicht zuviel Haut zeigen. Aber ich hab inzwischen eine "Coceira"-Salbe!
      Apotheken gibt's hier mehr als Lebensmittelgeschäfte, viel mehr!
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    • Tag 8

      Cataratas do Iguaçu BRASILIEN

      14. Mai 2022 in Brasilien ⋅ 🌧 17 °C

      Eigentlich wollten wir den Tag mit einer MOTO-TAXI Anreise beginnen. Also auch auf 4 Rädern, nur aufgeteilt auf 2 Kräder. Die fahren hier viel durch die Gegend, meist mit einem 2. Helm für den Beifahrer. UBER hat heute morgen aber nur PKWs. So starten wir mit Fernando Maurer, Großvater ein Maurer aus Old Germany. Herr Maurer wird uns morgen auch zum Flughafen bringen, es geht mit LATAM von IGUAÇU (IGU) über BRASILIA (BSB) nach NATAL (NAT). Bordkarten bereits im Handy, ach wie einfach ist das Fliegen geworden!
      Der Grund für die fehlenden MOTO-TAXIs könnte auch das Wetter sein, denn auch wieder das Handy verkündet Regen im Laufe des Tages!
      Alle Besucher, CAMELÔS genannt, starten die Tour am Besucherzentrum. Ein Doppeldeckerbuss bringt uns fast bis zu den Wasserfällen, und es fängt - wie angekündigt - an zu regnen. Erst ganz seicht, dann aber mit Blitz und Donner schon heftiger. Dazu unüberhörbar das Grollen der Fälle. Wir sind schließlich auf den direkten Weg in den Rachen des Teufels! GARGANTA DO DIABO, ein 2700 Meter breiter Canyon, 90 Meter tief. Nur dem Teufel wird ein solches Naturschauspiel gerecht.
      Unsere Regenjacken kommen zum Einsatz, viele andere "Kamele" erwerben Plastiküberzüge. Es ist ein warmer Regen, das Wasser durchspült die Sandalen und wir genießen den Tag...
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    • Tag 2

      Parque Das Aves 🦩🦜🦉

      1. Juli 2022 in Brasilien ⋅ ☀️ 25 °C

      Hola Brasil 🇧🇷 !!!
      Que calor ... ça fait trop de bien de retrouver de la chaleur 🥵 !!!

      Bon, aujourd'hui, on ne va pas refaire les chutes d'Iguazu ... même si l'idée nous a effleuré tellement on avait aimé !
      On a qu'une journée sur place, on va la passer au parc das Aves (des oiseaux en portugais !).
      On était un peu venu là pour les Toucans ... qu'on apercevra que dans une volière super lointaine ! On s'aperçoit à la fin du parc qu'on a du les louper, mais on n'a pas le temps de revenir sur nos pas ... les cakes 😬😅.

      Fin d'après midi, c'est l'heure de notre dernier bus de nuit ... Youhouhou 🥂🥳😂. En plus, on tombe sur un bien confortable comme il faut ... la classe !
      Au passage, heureusement que le proprio de notre Pousada (hôtel) nous a accompagnés jusqu'à la gare des bus ... on se galère grave en portugais ... on était à 2 doigts de le louper !!!

      C'est parti pour 16h de bus 🫡
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    • Tag 12

      Foz do Iguacu

      10. Juli 2022 in Brasilien ⋅ ⛅ 28 °C

      Mostly a travel day. After a quick peak at the cabo frio beach, drove 2.5 hours back to the Rio airport, dropped off the car and boarded a flight to Foz do Iguacu, home of arguably the world's best waterfalls. To be continued.

      By the time i got out of the airport and to my hotel, it was after 4pm. No time to do anything touristy. But i did notice there was a beer garden near my hotel. Unfortunately there were no craft beers, so i stayed for one drink and left

      I walked towards a tap room a few blocks further and passed by multiple huge restaurants that were packed and loud with dj's and full of energy. Paid a couple dollars to get seated in one of them... had an amazing stew type meal with cut up steak absolutely drowning in gargonzola sauce. Ridiculously rich and savoury. But perhaps 10,000 calories too haha. I had no idea what i ordered at the time but it worked out.

      Eventually got to the tap room and they had an awesome craft beer list, so i got cozy in there for a while. Met Fernanda who is a doctor, and works just across the border in paraguay 🇵🇾. She couldn't stay long as she had a 36 hour shift the next morning. Thats not a typo. Wow.. canada labour code would not agree on that shift length at all. She said she has a shift like that once a month.

      Then wandered over to another spot with a live band and people dancing. I have never seen a sunday night like this anywhere. Last night in brazil, so i decided to enjoy the ambiance while it lasted despite needing to be up early for a big day. Why not, its a vacation.
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    • Tag 8

      Curitiba

      15. Juli 2022 in Brasilien ⋅ ☁️ 23 °C

      Auf unserem Weg in die richtig großen Städte machen wir heute nochmal Zwischenstop in einer "kleineren" Stadt. Curitiba ist eine Millionenstadt so groß wie Hamburg, mit Umland sogar so groß wie Berlin.
      Das Zentrum ist geprägt von älteren Häusern aus der Kolonialzeit und bietet auch einen sehr schönen botanischen Garten.
      Das Klima wird langsam tropischer, das Wetter war auch wieder eher sommerlich.
      Beim abendlichen Schlendern durch die Innenstadt haben wir einen "Wintermarkt" gefunden, ähnlich unseren Weihnachtsmärkten. Es gab sogar Glühwein.
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    • Tag 116

      Curitiba: Grüne Großstadt

      21. Juli 2022 in Brasilien ⋅ ☀️ 23 °C

      Morgens um acht Uhr in Curitiba angekommen, fuhren wir mit dem Uber zum Hostel. Für den Tag standen ein paar organisatorische Dinge auf dem Programm: Seit vier Wochen waren wir nicht mehr bei der Wäscherei und fühlten uns als würden wir langsam anfangen zu müffeln, eine neue Tasche, die unsere gerissene Essenstüte ersetzen sollte, wollte gefunden, eine neue SIM-Karte organisiert und, die größte Herausforderung, eine brasilianische CPF-Nummer beantragt werden. Nachdem wir das kleinste Privatzimmer, was wir je gesehen haben, bezogen hatten, packten wir unsere großen Rucksäcke voll Dreckwäsche -das waren 95% unserer Klamotten- und starteten in den Tag.

      Die ersten drei To-Do's waren relativ schnell erledigt und ich freute mich schon wahnsinnig darauf endlich die ganzen Gewürze und unsere Einkäufe vernünftig zu organisieren und endlich diese schreckliche Einkaufstüte aus Ushuaia loszuwerden.

      Die CPF-Nummer ist ein eigenes Thema: Sie ist so etwas wie eine Passnummer und ist in Brasilien im Alltag nicht wegzudenken. WLAN in der Shopping-Mall? - Du brauchst eine CPF. Bustickets online buchen? - Wo ist deine CPF. Eine SIM-Karte registrieren? - CPF bitte. Selbst um einen Termin bei dem Amt zu machen, um eine CPF zu beantragen, wird eine CPF benötigt. Ein weiteres Problem bei der Beantragung war die Sprachbarriere. Niemand in dem Amt sprach Spanisch oder Englisch. Aber zum Schluss haben wir eine E-Mail Adresse bekommen und haben alle Dokumente dorthin geschickt. Mal sehen, ob wir die Nummer bekommen.

      Der erste Tag endete mit kochen, Skyjo Action spielen und einem etwas anstrengenden Gespräch mit einem mittelalten Amerikaner, der sich auf seiner Harley etwas zu wohl fühlt und sich eigentlich nur selber gerne reden hörte. Er hieß eigentlich Marco, nannte sich aber selbst Mad Max ...

      Den zweiten Tag wollten wir nutzen, um die Stadt kennenzulernen. Mit ihren 3,5 Millionen Einwohnern ist sie eine der größten Städte im Land und ihren unzähligen Parks eine der grünsten. Auch die Hochhäuser sahen weniger abgerockt aus und generell war die Stadt sehr sauber. Zudem fanden wir an jeder Straße diese futuristischen Bushaltestellen: Schwarze Röhren mit einem Drehkreuz, in der die Menschen Schlange stehen und auf den Bus warten. Wir haben diese besonderen Schnellbusse nicht genutzt, aber wahrscheinlich sollen diese Röhren dazu dienen, den Bezahlvorgang schon vor der Fahrt zu erledigen und eine Menschentraube beim Einsteigen in den Bus zu vermeiden.
      Auf dem Weg zum Bahnhof, bei dem wir Zugtickets (ja, richtig gehört - endlich mal kein Bus 😍) für den nächsten Morgen kaufen wollten, kamen wir an kleinen Obst- und Gemüseständen vorbei. Ich hatte mir vorgenommen mehr nachzufragen und Früchte zu kaufen und zu probieren, die wir noch nicht kennen. Mir ist nämlich aufgefallen, dass wir die Gerichte, die wir in der Heimat für uns kochen, mit auf Reisen genommen und bisher noch nicht so viel Neues ausprobiert haben. Daher kaufte ich die Samen, hier pinhão genannt, eines südbrasilianischen Nadelbaums, der Aurakarie. Ein netter Mann, der bemerkte, dass meine Kommunikation auf Portugiesisch mit der Standbesitzerin eher schleppend lief, half auf Spanisch aus und erklärte mir die Zubereitung. Die nächsten Tage auf der Ilha do Mel wird es ausprobiert! Soll wohl wie eine Kreuzung aus Kartoffeln und Pinienkernen schmecken 😍

      Nachdem wir die Tickets organisiert und nochmal beim Amt für die CPF-Nummer vorbeigeschaut hatten, begann endlich der schöne Teil des Tages und wir kauften zwei Tickets für einen Hopp On Hopp Off Touristenbus, der uns auf seiner dreistündigen Route durch die ganze Stadt vorbei an allen Sehenswürdigkeiten bringen sollte.
      Als wir am Teatro Guaira zustiegen, war ich enttäuscht, denn es war wunderbares, sonniges Wetter und ich saß noch nie in einem Bus oben, in dem das komplette Dach offen war. Anscheinend hatten sie unterschiedliche Modelle und unser war wie ein einfacher Linienbus. Mit der Hoffnung den nächsten mit offenem Dach zu erwischen, stiegen wir am Bosque Alemao ("deutscher Wald") aus und liefen den "Hänsel und Gretel"-Pfad. Dass die Brasilianer eine Faszination für deutsche Märchen haben, kannten wir schon von der winkenden Rapunzel aus Gramado. Das Märchen wurde auf Tafeln mit Bilder ausgestellt am Wegesrand erzählt und es gab sogar das Hexenhaus, in dem eine Frau als Hexe verkleidet die Kinder bespaßte. 🧙‍♀️🪄🛖

      Am Ende des Pfads warteten wir an der Bushaltestelle auf die nächste Zustiegsmöglichkeit. Nach und nach wurden es immer mehr Menschen und als der Bus ankam konnten nur sechs Personen in den schon proppevollen Bus einsteigen (wir hatten Glück und gehörten dazu). Nach drei weiteren Haltestationen konnten wir endlich einen Platz auf dem Dach ergattern. 😍 Die Route führte immer weiter aus der Stadt hinaus, vorbei an Parks und immer größer werdenden Häusern.
      Mit dem Blick auf die Uhr wurden wir langsam etwas nervös, denn die Wäscherei hatte nur bis 18Uhr geöffnet. Wir beschlossen auszusteigen und ein Uber zu rufen. Was uns dann in die Quere kam, war der Verkehr. Um 18:07 Uhr erreichten wir die Wäscherei - natürlich war pünktlich Feierabend gemacht worden und wir standen keuchend vor geschlossener Tür, unsere Wäsche ordentlich verpackt sichtbar hinter der Scheibe.
      Das ließ Vorfreude auf den nächsten Morgen aufkommen: Der Zug ging um 8:30Uhr und die Wäscherei öffnete um 8. Naja, würde schon gutgehen, wenn wir um Punkt 8 da sein würden, dachten wir noch.
      Wir genossen den Abend beim "Discussion Pub" mit dem Thema Argentinien im Hostel. Eine Argentinierin, die im Hostel als Freiwillige arbeitete, machte für alle leckere vegane Empanadas und alle waren eingeladen sich draußen bei der Bar zu treffen, zu essen und einfach zu schnacken. Es war ein netter Abend mit unterschiedlichen Leuten, die uns um 23 Uhr aufforderten noch mit Tanzen zu gehen, was wir etwas zähneknirschend aber mit dem Wäsche-Thema im Hinterkopf ablehnten. 💃🚫

      Am nächsten Morgen standen wir dann relativ pünktlich an der Rezeption um zu Bezahlen, aber wir hatten die Rechnung ohne die südamerikanische Gemütlichkeit gemacht. Zwei Mädels checkten gerade ein und der gesamte Prozess dauerte und dauerte, sodass Dominik schon mal los rannte.
      Das Ende vom Lied war, dass die Wäscherei 7 Minuten zu spät öffnete und wir um Punkt 8:30 Uhr (auf den Tickets stand man solle um 8 Uhr da sein) auf das Gleis stürmten. Der Schaffner winkte bereits zur Abfahrt und die Frau am Gleis wollte uns das Einsteigen trotz Bitten und Betteln verwehren. Das bekamen die Leute im Waggon neben uns mit und begannen zu singen, zu klatschen und uns anzufeuern. Dieser öffentliche Druck bewegte sie dazu uns doch noch zu unserem Waggon zu begleiten. Was ein Glück, dass wir die billigste von vier Klassen gebucht hatten: Der Zug war so lang, dass nur 5 Waggons vom Gleis aus zugänglich waren. Die ersten Klassen waren wahrscheinlich um 8 Uhr eingestiegen und der Zug dann vorgefahren, damit die Personen mit den günstigen Tickets anschließend boarden konnten.
      Es war also geschafft: Wie saßen in dem Zug mit dem Ziel Morretes. Auf einem Reiseblog hatten wir gelesen, dass diese Fahrt mit dem alten, historischen Zug eine der schönsten der Welt sein soll - durch unzählige Tunnel, über Schluchten und Flüssen, vorbei an Tälern und mitten durch den Wald.
      Diesen Eindruck können wir nur bestätigen - es war sensationell!! 😍🌳🌴🏞️
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    • Tag 118

      Morretes: Umzingelt von Wald

      23. Juli 2022 in Brasilien ⋅ ⛅ 28 °C

      In Morretes verbrachten wir zwei Nächte, da ich gelesen hatte, dass das Städtchen sehr süß und die Wanderwege sehr eindrucksvoll sein sollten.
      Nach der Ankunft mussten wir noch 20 Minuten am Bahnsteig warten, da der lange Zug immer noch im Bahnhof stand und unsere Unterkunft hinter den Schienen lag. Wir nutzten daher die Zeit für einen kleinen Mittagssnack und beeilten uns dann, um die letzten fünf Stunden vor Sonnenuntergang zu nutzen und die Stadt samt Umgebung kennenzulernen.

      Die kleinen Gassen, der Fluss mit seiner Promenade und die vielen Restaurants luden zum Verweilen ein, jedoch mussten wir schnell lernen, dass Morretes ausschließlich mittags belebt ist und abends die meisten Restaurants geschlossen haben. Viele Menschen nehmen den Zug, der um 12 Uhr ankommt und fahren ein paar Stunden später mit einem Van wieder Richtung Curitiba - ein Tagesausflug also. Wir haben ja zum Glück Zeit und konnten so den ersten Tag nutzen, um das Städtchen und das Umland kennenzulernen und erst am nächsten Tag zu einer ausgedehnten Wanderung aufzubrechen.
      Im Zentrum fand ein kleiner Markt statt, auf dem ich mir frische Bananenchips kaufte. Die gab es in süß oder salzig - ich hab natürlich süß genommen und muss sagen, das waren die besten Bananenchips, die ich je gegessen habe.
      Im Umland von Morretes wird anscheinend viel Agrarwirtschaft betrieben: Wir fanden Bananen- und Auberginenfelder, Zuckerrohrplantagen und Papaya.
      Den Abend ließen wir ruhig ausklingen, kochten uns nur eine Tütensuppe und gingen recht früh ins Bett.

      Am nächsten Morgen besorgten wir vor der Wanderung noch zwei Bustickets, um am darauffolgenden Tag Richtung Ilha do Mel ("Insel des Honigs") aufbrechen zu können.
      Vom Busbahnhof war jetzt die Frage: Wie kommen wir zu dem Wanderweg, der 14 km entfernt vom Stadtzentrum begann? Uber gab es in dieser kleinen Stadt nicht und der Taxifahrer am Telefon verstand kein Wort Englisch oder Spanisch, weshalb wir ihm nicht beschreiben konnten, wo wir waren. Wir nahmen also einen Linienbus in die nächste Stadt und beschlossen von dort aus die 5 km bis zum Wanderweg zu laufen - ein Glück, dass uns dort ein netter Mann trotz voller Rückbank, zu zweit auf dem Vordersitz, mit nach oben fahren ließ.

      Die Wanderung war ein Traum: Es ging 3 Stunden durch den Wald bis zu einem Wasserfall. Die Steine waren alle sehr flach, sodass sich über die Jahre natürliche Pools und sogar eine Wasserrutsche gebildet hatte. Der Ort war so schön, dass wir fast 2 Stunden blieben und uns dann auf dem Rückweg beeilen mussten, um nicht im Dunkeln im Wald zu sein. Am Ende hatten wir auch keine Lust mehr die Schuhe beim Durchqueren der Flüsse auszuziehen und gewusst wie wir nach Hause kommen würden, haben wir auch nicht.
      Aber irgendwie ergibt sich ja immer eine Möglichkeit: Als wir die 5 km Richtung Stadt antraten, lief uns ein bellender Hund in die Arme, etwas weiter entfernt von ihm eine ältere Frau. Wir fragten sie, ob sie zufällig in die nächste Stadt fahren würde und hatten Glück: Sie und ihr Mann wollten gerade los, um ihrem (erwachsenen!) Sohn sein warmes Abendessen in die Stadt zu bringen. Wir erzählten, wir kämen aus Morretes, woraufhin sie uns das Angebot machten, uns für 50 Reales (umgerechnet 10€) dorthin zu fahren. Das Taxi wäre zwar etwas günstiger gewesen, aber aufgrund der Kommunikationsprobleme vom Vormittag, waren wir froh schnell nach Hause zu kommen und dort unsere nassen Schuhe ausziehen zu können.
      An diesem Abend machten wir uns auf ins Stadtzentrum, um Essen zu gehen. Wir fanden einen Foodcourt mit Livemusik, sechs Foodtrucks und einigen Straßenhunden, von denen einer fast so aussah wie Rocco. 🥹 Der bekam natürlich eine Extra-Streicheleinheit!
      Nach dem Essen setzten wir uns noch an die Promenade am Fluss und genossen unseren 2€ Caipirinha. Dabei hatten wir das erste etwas unangenehme Erlebnis der Reise: Ein junger betrunkener Mann, etwa in unserem Alter, gesellte sich zu uns und fing an uns vollzulabern. Wir gaben ihm zu verstehen, dass wir kein Wort verstanden, aber er blieb und machte einfach weiter. Sein Gesichtsausdruck wurde dabei immer ernster und seine Körpersprache aggressiver. Uns wurde die Situation immer unangenehmer, bis wir entschieden die Cocktails nicht dort zu Ende zu trinken, sondern zurück zur Unterkunft zu gehen. Damit hatte es sich erledigt alles. Unangenehm Betrunkene gibt es augenscheinlich in jeder Kultur.

      Am nächsten Morgen ging es um 8 Uhr mit dem Linienbus los Richtung Ilha do Mel. In Brasilien haben wir jetzt schon öfter das für uns fremde Bezahlsystem in den Bussen gesehen: Nicht der Busfahrer kassiert das Geld, sondern eine Person, die ausschließlich für den Verkauf der Tickets abgestellt wird, nimmt es entgegen. Sie sitzt am Eingang auf einem Hochstuhl und nach erfolgreichem Kauf darf man dann das Drehkreuz passieren und mitfahren.

      Immer wieder schön, diese kleinen Unterschiede zu bemerken :)

      Wir freuten uns auf die kommenden drei Tage auf der Trauminsel. 🏝️
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    • Tag 121

      Ilha do Mel: Autofreies Paradies

      26. Juli 2022 in Brasilien ⋅ ☀️ 20 °C

      Nach der wunderschönen Zugfahrt nach Morretes, ging es für uns mit dem Bus weiter nach Pontal do Sul, von wo aus alle 30 Minuten ein Boot Richtung Ilha do Mel (Insel des Honigs) ablegt. Die Insel, die ca. 4 Kilometer vom Festland entfernt liegt und nur 35 km im Umfang misst, wurde uns von vielen Brasilianern als Strandparadies mit unberührten Wäldern und familiärer Atmosphäre angepriesen.
      Genau das fanden wir vor😍
      Auf dieser Insel sind keine Autos zugelassen, deshalb bewegen sich hier alle Leute nur zu Fuß, oder mit dem Fahrrad von A nach B. Wir waren in dem Örtchen "Encantadas" im Süden der Insel in einem schnuckeligen AirBnB untergebracht. Leider hatte der Besitzer vor unserer Ankunft zum Durchlüften alle Fenster im Haus geöffnet, was dazu führte, dass zu unserer Anlunft ca. 40-50 Mücken auf uns warteten. 🤷‍♂️ Zum Glück haben wir beide Mückennetze dabei, welche Ihren ersten Einsatz der Reise bekommen sollten. 🦟
      Auf dieser wunderschönen Insel sind die Aktivitäten auf Strandtage, Strandwanderungen und Gastronomiebesuche begrenzt. Wir hatten volle vier Tage Zeit und schafften es wirklich jeden Winkel der Insel zu erkunden.
      Sie besteht aus zwei circa gleich großen Halbinseln, die durch eine Sanddüne miteinander verbunden sind. Der nördliche Teil ist zu 99% naturbelassen und bewaldet. Obwohl es in keiner unserer Wanderrouten-Apps einen Weg um diesen nördlichen Teil der Insel eingezeichnet gab und auch die Locals sagten, dort seien Passagen welche nicht passierbar sind, wollten wir die knapp 25 Kilometer lange Strandwanderung meistern. Aufgrund der stark ausgeprägten Gezeiten auf der Insel, waren wir gezwungen, längere Passagen durch's Wasser zu waten oder uns einen Weg durch's dichte Geäst zu schlagen.😁 Wir waren glücklicherweise darauf vorbereitet und hatten einen wunderschönen Tag, ohne auf 23 von 25 Kilometern auch nur einen anderen Menschen zu sehen.
      Leider war an 2 von 4 Tagen der Himmel vollständig bedeckt, weshalb wir nicht so viele schöne Strandtage machen konnten, wie wir bei den zahlreichen paradiesischen Stränden gerne eingeplant hätten. Aber wir kommen ja nochmal im südamerikanischen Sommer zurück☺️
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    • Tag 123

      Curitiba die Zweite: Im Umland

      28. Juli 2022 in Brasilien ⋅ ⛅ 24 °C

      Ein Thema, was uns oft beschäftigt ist die Auswahl von Orten, die wir sehen möchten. Wir haben meistens ganz viele Empfehlungen an einem Ort und um ihn herum gesammelt und müssen dann überlegen, welche Route am meisten Sinn macht. In diesem Fall zog es uns nach der Ilha do Mel zurück nach Curitiba. Zweihundert Kilometer außerhalb der Stadt gab es einen Park mit kleinen natürlichen Pools, einem Wasserfall und einer der längsten Schluchten der Welt, zu dem wir es noch nicht geschafft hatten.
      Nach dem Einchecken im Social Hostel, machten wir uns auf den Weg um das Auto, was wir uns für den Tagesausflug reserviert hatten, abzuholen.
      Wir verbrachten den Abend mit den Leuten aus dem Hostel und konnten beim Jenga Tao für unseren Trip begeistern, der extra seine Nachtschicht verschob, um mit uns um 6 Uhr morgens loszufahren, damit wir pünktlich um 9 zur Eröffnung des Parks da zu sein konnten.

      Es war ein richtig schöner Tag zusammen: morgens mit dem Auto in den Sonnenaufgang fahren und einfach Musik hören und mitsingen - wir haben das Auto mit seiner Unabhängigkeit, die es einem schenkt, wieder total zu schätzen wissen gelernt!
      Drei Stunden später waren wir eine der ersten im Park (sehr ungewohnt). Leider mussten wir feststellen, dass das Internet recht hatte und die eigentliche Attraktion des Parks, der Weg zu alten Höhlenmalereien, nur mit einer gebuchten Tour zu laufen ist. Wir besuchten also nur die Pools und den Aussichtspunkt in die Schlucht. Um 12 Uhr hatten wir alles im Park erkundet und erfreulicherweise konnten wir die Freiheit mit dem Auto dann noch richtig genießen und 30 km weiter zu zwei Wasserfällen fahren.

      Zusammen mit einem Hund, der uns bis zum Wasserfall gefolgt war, plantschte Dominik im kühlen Nass und schwamm das erste Mal in seinem Leben direkt unter einem Wasserfall. 😍 Der Hund tat es ihm gleich und wir hatten schon Angst, er würde von den Wassermassen runtergedrückt werden, aber er war ein bravouröser Schwimmer!
      Das Gefühl unter so großen Wassermassen zu stehen und dabei in der Sonne 360 Grad Regenbogen zu sehen war unbeschreiblich 🌈
      Beim zweiten Wasserfall traute ich mich diesmal auch darunter - was eine Massage.
      Tao erzählte uns bei Bier und Brötchen (zum ersten Mal auf dieser Reise gab es richtige normale Brötchen!! Wir kauften direkt sechs Stück und Dominik stellte fest: "Ich hab ganz vergessen wie lecker normale Brötchen sind!") von seiner Sicht auf die Politik im Land: er würde bei der nächsten Wahl in zwei Monaten für Lula stimmen, ist aber mit beiden Kandidaten sehr unzufrieden. Lula war bereits einmal Präsident von Brasilien und danach zwei Jahre wegen Korruption im Gefängnis. Bolsonaro kennen wir ja schon gut aus den Medienberichten aus unserem Land - aus Sicht der Brasilianer, mit denen wir bisher gesprochen haben: eine Wahl zwischen Pest und Kolera, weil hier jede der großen Parteien von Populismus dominiert wird.

      Auf der Heimfahrt kamen wir an einem kleinen Örtchen, was von niederländischen Auswanderern errichtet wurde, vorbei. Beim Anblick der kleinen Häuschen, dem niederländischen Restaurant und den Mini-Windmühlen, hatte ich irgendwie das Gefühl dem zu Haus ganz nah zu sein, was ich sehr schön fand in dem Moment.

      Wieder in Curitiba angekommen, aßen wir in einem Burger Restaurant, welches uns die Leute aus dem Hostel schon beim letzten Mal empfohlen hatten und überbrücken damit die Wartezeit auf den Bus der uns nach Mitternacht über Saõ Paulo nach Paraty bringen sollte.🚌
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    Paraná, Parana, PR

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