Nariz del Diablo

Mit dem Bus ging es ca. 6 Stunden von Quito nach Alausi auf der Straße der Vulkane. Leider waren die meisten Gipfel in Wolken gehüllt. Alausi ist ein kleinerer Ort in einem Tal etwas abseits derRead more
Mit dem Bus ging es ca. 6 Stunden von Quito nach Alausi auf der Straße der Vulkane. Leider waren die meisten Gipfel in Wolken gehüllt. Alausi ist ein kleinerer Ort in einem Tal etwas abseits der Panamericana. Ich habe dort eine Zwischenstation eingelegt, weil hier für die Touristen eine historische Bahn betrieben wird. Der Zug fährt im Zickzack den Berg hinauf. Das muss damals eine Bautechnische Topleistung gewesen sein. An der Endstation gibt es es Informationen, Tänze und Souvenirs von den hier heimischen Indigenen.
Der Felsen hat seinen Namen Teufelsnase nicht von der Form, sondern weil angeblich während des Baus der Bahn etliche Menschen in dem Felsen verschwunden sind. Und das muss mit dem Teufel zugehen. Viel mehr gibt es hier aber nicht zu sehen.Read more
Am Mittwoch sind wir von Cuenca nach „Riobamba“ gefahren. Wenn euch unsere Route auf der Karte ab jetzt wild vorkommt: it is!
Wir haben mit der Gruppe in den zwei Wochen versucht möglichst viele verschiedene Dinge zu tun und sind daher einmal quer durch Land. Uns war aber spätestens in Banos klar: we will come back! Die Anden sind in meinen Augen Ecuadors Highlight und dafür nehmen wir uns jetzt nochmal ordentlich Zeit!
Eher durch Zufall haben wir von anderen Backpackern von Riobamba erfahren, das hätten wir sonst nie gemacht. Die Stadt an sich ist jetzt kein Mörder-must-see, liegt aber am Fuße des „Chimborazo“, dem höchsten Berg bzw. Vulkan Ecuadors - 6263 Meter hoch!
Wir haben in dem einzigen Hostel in Riobamba eingecheckt, der „Villa Bonita“ (DZ 25€ pro Nacht). Das Hostel ist ganz ganz süß und liebevoll geführt von einem ecuadorianischen Ehepaar. Bisschen lustige Side-Story: als wir Vanessa, der Besitzerin erzählt haben, dass wir grad aus Cuenca kommen, hat sie gefragt in welchen Hostel wir da geschlafen und wie viel das gekostet hat. Wir haben ihr vom Guillerminas erzählt - und sie hat sich komplett am Preis von 17$ für ein Dormbett aufgehängt: „What? My beds cost only 10 dollar! What makes this hostel so expensive?“. Ich hab ihr versucht zu erklären, dass es halt sehr neu und modern ist, aber sie hat sich richtig in Rage geredet: „What do they have I don’t have?“. Hui, dünnes Eis…die Villa Bonita ist Zucker, aber halt typisch ecuadorianisch: super bunt, etwas in die Jahre gekommen und zurgeramscht mit Deko bis unters Dach. Ich hab mich rausgeredet mit „every hostel has its own fingerprint“ und wie hübsch es doch bei ihr ist - viiiiel einladender als im Guillerminas. Sie nur: „you better write good review and say I am cheap!“. Ok, Ma‘am!
Wir wollten den Chimborazo natürlich nicht zu Fuß besteigen, man soll die neu gewonnen Outdoor-Liebe ja nicht überstrapazieren. Nein, wir wollen den Berg runter biken! 🚴🏼♀️🚴🏼
Es gibt eine ganz tolle Agentur, die komplett auf Mountainbike Touren spezialisiert ist - „Pro Bici“. Da sind wir nachmittags hin, um zu buchen und waren erstmal verwundert, als wir uns in einem großen Stoffladen wiedergefunden haben. Aber als uns ein Mann mit einer Rolle grünem Tüll unterm Arm gewunken hat und meinte, er sei Gallo, der Betrieber von Pro Bici und wir sollen kurz warten, waren wir beruhigt. Nachdem alle Kund:innen versorgt waren, hat er uns in gutem und sehr schnellem Englisch die Eckdaten der Tour vorgestellt. Es gäbe auch noch eine dritte Interessentin für morgen, ob wir uns alle bitte nochmal um halb acht im Stoffladen treffen könnten, um das Equipment zu checken und zu bezahlen. Der Preis ist ganz nicht ohne für einen Tages Trip: 80$ kostet der Spaß, ganz schön aua! Aber Benedikt hat sich so auf die Aktivität gefreut, da konnte ich nicht nein sagen. 😌
Nach dem Essen sind wir dann wieder zurück - und jetzt kommt der Knaller: Die dritte in Bunde (Lorna) ist eine Frau aus den USA, die aber seit der Rente in Panama lebt…und die Gute ist einfach 69 Jahre alt! Ich möchte nochmal betonen, dass der Berg morgen der höchste des Landes ist und wir mit dem Fahrrad da runter brettern werden! Wie cool kann man sein? Lorna for president!
Das Equipment durchzugehen, also passende Räder und Ausrüstung rauszusuchen, ging auch verhältnismäßig schnell - was leider gar nicht schnell ging, war Gallos „Route Introduction“. 2 Stunden saßen wir in einem winzigen Büro, das bis unter die Decke mit Krams zugestellt war und überall auf dem Boden lagen stapelweise Papiere - der gute Gallo ist ein Messi!
Leute, die mich etwas länger kennen wissen, dass mir kaum etwas so viel Angst macht wie Chaos. Ich war heilfroh als wir um halb 10 endlich aus diesem Büro und dem Stoffladen draußen waren. Eigentlich müssen wir die Tour jetzt auch gar nicht mehr machen, Gallo hat uns jeden Stein beschrieben und uns ausgedruckte (!) Bilder von allen Abschnitten gezeigt - spanne…💤
***
Am nächsten Morgen um 6.30 Uhr ging’s dann los und ich war trotz der guten Vorbereitung etwas nervös. Mein Hercules Klapperrad in Köln zählt glaub ich in Downhill-Kreisen nicht als Biker-Erfahrung.
Wir sind zuerst mit dem Truck (Räder auf dem Dach) anderthalb Stunden bis zum höchstmöglich befahrbaren Punkt des Chimborazos gefahren, 4800 Meter üN. Dort war es arschkalt und ich war echt froh über meine guten Klamotten, die ich in vier Lagen anhatte.
Unser Guide heißt Luis und hat uns freigestellt, ob wir vor der Abfahrt noch weiter hoch laufen wollen - wir wollten! Wann hat man schon mal die Möglichkeit auf über 5000 Meter zu kommen?
Was man nicht kennt, wenn man in Europa wohnt, hier aber mehr als kritisch ist, ist die körperliche Anpassung an die Höhe. Ab 3000 Meter beträgt der Sauerstoffgehalt in der Luft nur noch 70%, bei über 5000 nur noch 50%. Man merkt das sofort beim Atmen, alles ist deutlich schwerfälliger und man muss jede Bewegung sehr langsam ausführen, um seinen Körper nicht zu überlasten. Wenn das passiert oder man zu schnell von niedrigen Regionen in die Höhe kommt, kann das zu Höhenkrankheit führen und die ist nicht lustig (ob hier ein kleiner Spoiler versteckt ist? 🕵🏼♀️).
Wir haben für die 1,5km vom Parkplatz bis zum Refugio auf 5000 Metern eine Dreiviertelstunde gebraucht. Jeder Schritt ist anstrengend und alle fünf Minuten muss man sich kurz hinsetzten. Die gute Lorna ist natürlich mit uns mitgekommen.
Als wir oben waren, ist mir fast die Luft weg geblieben (und das jetzt nicht wegen der Höhe!). Genau in dem Moment haben sich die Wolken verzogen und den Blick auf den Gipfel freigegeben - absolut gewaltig! So massiv und wunderschön (Foto 3)! Ich bin ja Natur-mäßig schwer zu beeindrucken, aber diese schneebedeckte Kuppel in den Wolken war schon gut. Bisschen cool auch, dass ich diesen Winter doch nochmal Schnee unter den Füßen hatten ☃️
Wieder am Parkplatz angekommen, wurde aufgesattelt und ab ging die wilde Fahrt! Wir sind immer vorgefahren und Luis ist mit dem Auto hinterher. Manchmal sind wir auch off-road geradelt und er hat uns dann 10 Minuten später wieder getroffen. Ich muss zugeben: am Anfang hatte ich gar keinen Spaß! Es war super neblig, ich hab nix gesehen, mir sind die Finger am Lenkrad festgefroren und die Straße war unangenehm bucklig. Die ersten 8km war ich daher etwas motzig.
Danach wurde es aber mit jedem Kilometer besser: weiter unten klart die Sicht auf und es wird auch schlagartig wärmer. Spätestens da konnte ich mich dann voll auf die Landschaft konzentrieren, die hinter jeder Kurve anders war: sandige Hügel, rote Felsen, grüne Weiden, steile Schluchten und Flüsse. Außerdem haben wir ein paar wilde Lamas gesehen - da konnte ich gar keine schlechte Laune mehr haben!
Es ging fast nur bergab und je länger wir gefahren sind, umso sicherer wurde ich auf meinem Rad. Ich war trotzdem immer das Schlusslicht, Benedikt und Lorna sind immer vorgeprescht, als würden sie auf den Kölner Ringen fahren.
Insgesamt sind wir 38km mit dem Fahrrad gefahren und waren gute drei Stunden, exklusive der Mittagspause, unterwegs.
Rausgekommen sind wir kurz vor Riobamba und gerade am Ende hätte ich noch ewig weiterfahren können!
Die Tour war wirklich super besonders und auch ein bisschen extrem und ich kann sie nur jedem ans Herz legen, der oder die gerne Fahrrad fährt!!
Abends waren wir immer noch ganz aufgekratzt von diesem Tag und haben uns ein richtig atmosphärisches Lokal („El Delirio“) ausgesucht, um mit einer Flasche Rotwein auf unser Überleben anzustoßen 💪
***
Am Freitag wollten wir nach dem Frühstück weiter fahren - aber Überraschung: Benedikt hat Höhenkrankheit! Er liegt mit Fieber und Übelkeit im Bett und ist absolut Reise unfähig. 🤒 Ich hab bei der Rezeption einen late Chek-out rausgehandelt und die waren zum Glück sehr nett und verständnisvoll. Bis 16 Uhr konnte Benedikt also noch schlafen und sich ausruhen und ich hatte ganz unerwartet einen chill-und-rödel-Tag für mich - auch irgendwie schön!
Ich war zuerst im Supermarkt einkaufen (Gatorate und Tütensuppe für Benedikt, gebrannte Mandeln und Obst für Hannah) und hab mich damit in den überdachten Garten des Hostels gesetzt, gelesen, Podcast gehört und die grobe Route für das nächste Land rausgesucht (welches das sein wird, erzähl ich nächste Woche. 🤫 Nur so viel sei gesagt: wegen den Unruhen in Peru mussten wir nochmal alles umschmeißen). Seitdem ich hier selbst meine Gedanken zum besten gebe, wertschätze ich auch andere Reiseblogs sehr, das kann so hilfreich sein bei der Planung!
Am Nachmittag ging es Benedikt tatsächlich bedeutend besser, sodass wir wirklich die zwei Stunden nach Latacuma, unserem nächsten Stop fahren konnten. Was wir hier vorhaben? Stay tuned!✌️Read more
El Chimborazo culmine à 6267m ou 6310 m. Personne ne sait trop mais bon c’est l’Amérique du Sud donc on est pas à 50 m près...
Le sommet est à la fois le point le plus loin du centre de la Terre et donc le plus proche du soleil.
Ce n’est pas la meilleure saison pour tenter le sommet (Risques d’avalanches car beaucoup de neige) donc on s’est contenté d’une randonnée de 3h pour atteindre le dernier refuge à plus de 5000 m.Read more
Chimborazo was our 2nd Volcano in Ecuador. This time not the🌋 was the main reason for the stop but the climbing at it's base. Our camping spot was just above the beautiful chorrera canyon where the climbing is hidden. Our first climbing day was a bit rough: rain, wind, cold and exhausting to climb at 3800m. Luckily the next days were much better with a lot of sun and our bodies got used to the altitude and it was much more pleasant to climb.
On our rest day we drove up to the first refuge at 4800m of Chimborazo. A well mantained dirt road made Vanbora easily climb up these 1000m.
Of course we also did the short hike to the 2nd refuge at 5050m and the small laguna at 5100m. For us it was an easy hike and we almost didn't feel the altitude until we got back to our campground. I got a bad headache that lasted the whole day and Vini had problems while sleeping.
Before we drove up to the climbing place we spent one night at a farm in San Juan and were hosted by Juan a very sweet and welcoming old man. He loves hosting all the travellers and has a room to hang out & cook which is full of pictures of all his visitors. The big book once used for notes about farming and his cows turned into a guest book (it still contains the 🐄 notes😂). He told us that his life changed a lot since he started hosting people, it is much more interesting and beautiful 🙂.
This was our last in Ecuador before heading to our next country 🇵🇪Read more
Nein, wir sind nicht kurz nach Nepal gejettet um den Mount Everest zu besteigen 😉. Wir sind immer noch in Ecuador und hier, nahe der Stadt Riobamba, liegt der höchste Berg der Welt, der Chimborazo. Das ist tatsächlich so wenn man die Entfernung vom Erdmittelpunkt bis zur Bergspitze misst. So ist der Chimborazo über 2 km weiter vom Erdmittelpunkt entfernt als z.B. der Mount Everest. Über dem Meeresspiegel liegt er allerdings nur auf 6267 m. Die Erde ist nicht rund 🤯. Stattdessen ist sie ein Geoid. Durch ihre Rotation ist sie an den Polen etwas flacher und am Äquator ein wenig ausgebeulter. Da der Chimborazo deutlich näher am Äquator liegt als der Mount Everest, bekommt er ein paar extra Meter durch den verbeulten Planeten geschenkt 😉. So sind wir heute also nicht ganz auf dem höchsten Berg der Welt, aber immerhin am höchsten Berg der Welt. Bis 4800 m kommt man nämlich ganz easy per Auto, von da geht es für uns dann zu Fuss bis auf 5100 m hoch. Da oben wird die Luft ganz schön knapp. Der leichte Schneefall tut sein übriges dazu ❄️. Auf 5100 m zeigt sich sogar kurz die Sonne, der Blick auf die Bergspitze bleibt uns aber verwehrt 🥲. Also machen wir uns auf den Abstieg. Aber nicht zu Fuss sondern per Mountain-Bike 🚲. So rasen wir die 30 km bis kurz vor Riobamba von 5100 m auf 2800 m runter ⚡️. Die ersten 10 km ohne Niederschlag auf schönen Bike-Trails, die restlichen 20 km bei stark einsetzendem Regen auf der normalen Strassen, was dann etwas weniger Spass macht 😅. Völlig durchnässt erreichen wir Riobamba und freuen uns auf eine glücklicherweise heisse Dusche im Hostel 🚿🥳.Read more
Relax - Relax - Relax! 😎
Das ist das Motto von heute und morgen bis 13 Uhr. Dazu hat uns Eddie die wohl beste Lodge ausgesucht - Chakana Lodge, ich liebe es hier!
Die Zimmer sind riesig und mit den großen Fenstern hat Papa den perfekten Blick auf den König Ecuadors, nämlich den Chimborazo mit 6268m. Felix und mein Zimmer hat drei Betten und wir können die umliegende Fauna und Flora bestaunen.
Heute vor dem Frühstück ging ich noch einmal zu dem Aussichtspunkt bei der Lagune. Komplett anders mit blauem Himmel, ohne Wolken und mit der Sonneneinstrahlung.
Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir nach Ambato, die Hauptstadt der Provinz Tungurahua, wo wir einige Snacks und Zwischendurch-Mahlzeiten für die kommenden Tage besorgten und richtig gut essen gingen. Papa aß heute Steak auf dem heißen Stein!!! Mega.
Danach fuhren wir noch einmal zwei Stunden durch eine komplett andere Landschaft als sich Ecuador uns bis jetzt präsentiert hat. Am höchsten Punkt waren wir auf 4410m.
Heute schlafen wir wieder auf 3900m, um die Ausgangsbedingungen so gut wie möglich zu gestalten.
Pünktlich um 18:30 Uhr zeigte sich der Berg-Riese von seiner besten Seite. Wunderschön und respekteinflößend zugleich.
Morgen um 13 Uhr werden wir ca. 500hm zum Highcamp aufsteigen, von 4800m auf 5300m. Mal sehen, ob wir dort oben überhaupt ein Auge zutun werden.
Um 23 Uhr heißt es dann Tagwache und um Mitternacht ist Abmasch!Read more
Gute Aussicht auf den "König" und die Sterne - wir wünschen Euch einen erfolgreichen Aufstieg, beste Fernsicht von oben und natürlich einen problemlosen Abstieg - bis dahin Alles Gute!!! [Sabine und Uli]
Von Cuenca fuhren wir nach Tambo und warteten dann dort auf den Bus nach Ingapirca, die Einheimischen stellten sicher, dass wir den richtigem Bus nahmen. Der kam schon bald und wir fuhren durch eine wunderschöne Umgebung bis auf 3‘200 m.ü.M. ins kleine Dorf Ingapirca. Dort werden wir mit Sonnenschein und einem ersten Blick auf die Inkastätte empfangen. Für diese Inkastätte ist Ingapirca bekannt und wird vor allem tagsüber von etlichen Tourist*innen besucht. Da es aber praktisch auf unserem Weg Richtung Norden liegt, entschieden wir uns 2 Nächte hier zu übernachten. Nach dem Zimmerbeziehen machen wir einen Spaziergang durch das kleine Dorf, welches einige kleine Lädeli und minimalistische Restaurants enthält. Unsere Unterkunft liegt etwas ausserhalb, jedoch sehr nahe von der Inkastätte. Als es dann ans Abendessen geht, stellen wir fest, dass weder beim Restaurant von unserer Unterkunft, noch bei den danebenliegenden Licht brennt. In einer Garage sitzen einige Einheimische und unterhalten sich. Als wir fragen, ob es denn da noch irgendwo etwas zu essen gibt, steht eine Frau, welche sich als die Besitzerin unserer Unterkunft hinausstellt, auf und öffnet das Restaurant für uns. Wir können sogar aus einigen Menus wählen und bekommen dann „Locro de Papa“ und „Arroz con Pollo“. Das Essen wärmt uns auf, es ist nämlich hier recht kalt sobald die Sonne weg ist und im Zimmer können wir nur mit einem Elektroöfeli heizen. Für die Nacht bekommen wir Bettflaschen und dicke Decken, so lässt es sich gut schlafen.
Am nächsten Morgen machen wir uns nach dem Frühstück, was hier wie fast überall aus einem Brötchen (für Chäspu mit Käse), Rührei, Tee, Saft und Früchten besteht, auf zur Inkastätte. Zuerst schauen wir uns im Museum viele Gegenstände aus Stein, Ton, Keramik oder Metall an, welche bei der Stätte ausgegraben wurden. Anschliessen besuchen wir mit einem Guide die Stätte. Dieser spricht schnell und undeutlich, so dass wir kaum etwas verstehen, aber die Stätte ist sehr eindrücklich und wir behelfen uns mit den Infotafeln. Anschliessend machen wir noch eine kurze Wanderung durch die Umgebung und zum „Face of Inka“ (ein in den Fels gemeisseltes Gesicht). Viele Leute hier betreiben Landwirtschaft und haben Tiere. Auf den Wiesen grasen viele Kühe, Pferde, Lamas, Schafe und Schweine. Bevor wir uns in der Unterkunft etwas erholen, fragen wir bei einem Restaurant, ob wir am Abend dort essen können. Die Frau stimmt zu und wir machen 18:00 Uhr aus. Einige Minuten, wie es sich in der Schweiz gehört, warten wir dort, aber es ist alles noch dunkel. Wir machen noch einen Spaziergang und gehen später nochmals vorbei. Als wir anklopfen, erklärt uns der Sohn, dass das Restaurant geschlossen sei und die Mutter gerade noch im Dorf sein, so in 20 Minuten sei sie zurück. Wir entscheiden uns bei einer Unterkunft etwas weiter oben nachzusehen. Auch dort scheint es keine anderen Tourist*innen zu haben, aber wir können etwas essen.
Am Sonntag machen wir uns dann auf den Weg nach Riobamba. Nach ca. 4 Stunden kommen wir dort an. Die erste Runde in der Stadt ist etwas ernüchternd, das Centro Historico ist sehr ausgestorben. Wir finden dann den alten Bahnhof und die Restaurantstrasse, sowie den Parque Guayaquil. Dort läuft einiges und wir geniessen eine Glace und ein Crépes und schauen uns eine kleine Ausstellung eines Künstlers an. Auch der zweite Anlauf abseits der Hauptstrasse etwas ansprechendes zu finden gelingt nicht. Also nehmen wir ein Apéro auf einer Terrasse und machen eine Pizzeria fürs Abendessen ausfindig.
Am nächsten Morgen geht es um halb acht los zum Chimborazo. Wir werden von unserem Guide abgeholt, scheinbar sind wir nur zu dritt unterwegs. Als er erfährt, dass wir in Quito Spanisch gelernt haben, bietet er uns an mit ihm Spanisch zu üben und wir versuchen auf dem Ausflug möglichst viel Spanisch zu sprechen. Obwohl uns noch oft die Worte fehlen um die Sätze zu vervollständigen, lobt er unser Spanisch und wir merken, dass wir vielleicht doch mehr können als wir dachten und dass wir immer mehr verstehen. Wir fahren mit dem Auto bis zum Refugio auf 4‘900 m.ü.M und laufen nach einem Becher Cocatee langsam zum 2. Refugio und dann einer kleinen Lagune auf 5‘100 m.ü.M. Unser neuer Rekord! Die Anklimatisierung bisher hat sich gelohnt und wir schaffen die Höhe in dem langsamen Tempo gut. Der Chimborazo ist der höchste Vulkan von Ecuador und der nächste Punkt an der Sonne. Da wir hier so Nahe am Äquator sind und die Erde beim Äquator breiter ist, ist der Chimborazo eigentlich der höchste Berg der Welt, aber eben vom Erdkern aus gesehen und nicht vom Meeresspiegel. Der Chimborazo kann bis zur Spitze bestiegen werden, müssten dafür aber im Refugio oder Basecamp übernachten und dann nachts los um die etwa 9 stündige Wanderung auf sich zu nehmen. Wir sind aber mit unsere Wanderung ganz zufrieden und machen uns auf den Rückweg. Unser Guide zeigt uns noch einen Wald mit nur Polylepis (Papierbäumen) auf 4‘200 m.ü.M., das sind die einzigen Bäume die hier noch wachsen. Von hier können wir auch einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung geniessen.
Am Nachmittag gingen wir noch ins Centro Historico und sahen, dass es belebt doch etwas sympathischer ist. Wir geniessen in der Markthalle einen Saft mit Eis vom Chimborazo, eine Spezialität, und besuchen den kleinen Markt im alten Bahnhof. Unser Guide erzählte uns, dass die Bahnstrecke in Ecuador früher viel von den Einheimischen genutzt wurde. Die Regierung entschied dann, sie nur noch für Tourist*innen zugänglich zu machen, verbunden mit einem ziemlich hohen Fahrpreisen. Da dies zu wenig genutzt wurde, stellten sie den Betrieb schliesslich ein. Projekte für die erneute Inbetriebnahme seien aber im Gange.
Morgen geht es weiter nach Baños.Read more
Traveler Hat der Guide etwas gesagt, wie das Refugio Whymper zu diesem Namen kam? So hiess doch der Erstbesteiger des Matterhorns, ein Engländer.
Traveler Whymper war tatsächlich auch der Erstbesteiger des Chimborazos. Wenn ich das vom Matterhorn gewusst hätte, hätte dem Guide sicher imponiert 😉
Traveler Aha ja, bei uns gibt es ja so einen Stürmisiech, den Erich von Däniken ("Waren die Götter Astronauten?" etc., hat bei Interlaken damals diesen Megapark geschaffen, ist dann verlumpt). Der hat sich bei seinen "Forschungen" stark auf die Inkakultur bezogen und will in diesem Gebiet Flugplätze bzw. Landebahnen etc. ausgemacht haben. Hört man vom dem etwas?
Papa stand schon ganz bald auf und fotografierte mit Eddie den fast wolkenlosen Chimborazo.
Felix und ich schliefen bis 8:30 Uhr, da war der Bergriese schon wieder wolkenverhangen.
Nach dem Frühstück legte ich mich noch einmal hin, Felix schaute Serien und Papa lernte Spanisch. Jeder sollte das machen, was am entspannendsten war.
Um 13 Uhr ging’s los! Da trafen wir uns mit José beim Eingang des Nationalparks Chimborazo. Nach den erforderlichen Anmeldeformalitäten holperten wir die Straße bis auf 4800m rauf.
Der Fußmarsch zum Highcamp auf 5300m vergingen wie im Flug, da wir so beeindruckt von dem vor uns liegenden Monster mit seinem Gletscher waren.
Zur Überraschung hatten wir ein Zelt/einen Dom ganz für uns alleine! Gestern schliefen 30 Personen hier und es stiegen 40 bis zum Gipfel auf. Für heute waren sieben angesagt, es kamen aber nur wir fünf.
Das Abendessen wurde im Speise-Zelt vor unseren Augen zubereitet und schmeckte vorzüglich. Der Koch Diego servierte uns eine Gemüse-/Nudelsuppe, ein frisch gebratenes Rindfleisch mit Reis, Gemüse und Salat. Nach einem heißen Tee fielen wir in unsere bis -17 Grad beständigen Schlafsäcke.
Von 18:30 Uhr bis 23 Uhr „schliefen“ wir und dann hieß es Tagwache, Adjustierung und noch einmal einen heißen Tee zu trinken.
Für Mitternacht war der Abmarsch geplant.Read more
Gratulation! Hochachtung! Wahnsinnsleistung!
Wir marschierten erst um 00:45 Uhr los, da noch einige Änderungen im Plan vorgenommen wurden, wie beispielsweise die Steigeisen gleich vor dem Zelt anzulegen, um über eine andere Route in den Gletscher einzusteigen.
Mich hatte mein Magen-Darm-Trakt fest im Griff und so besprach ich mich kurz mit meinem Körper und wir beschlossen nach einer Stunde umzudrehen. Papa drehte aus Solidarität mit um und vielleicht auch, weil er wusste, dass es bis nach oben noch weitere 750 Höhenmeter waren, die er wahrscheinlich aus Luftgründen nicht schaffen würde.
Wir wünschten unserem letzten Vertreter des Teams „Gipfelstürmer“ alles Gute und hofften auf eine positive Nachricht.
Papa und ich schliefen im Zelt bis 7:15 Uhr als über Funk die freudige Nachricht kam, dass Felix und Eddie den Gipfelsieg geschafft hatten und nun am Weg des Abstiegs waren! Wir jubelten soooo laut.
Für Felix verlief der Tag wie folgt:
Nachdem ich mit Eddie einige Zeit alleine wanderte, freute ich mich als wir endlich den Gletscher erreichten, da wir schon die ganze Zeit mit Steigeisen über die Steine marschierten und teilweise auch klettern mussten. Am Gletscher wurde es zwar leichter, die Gedanken in Griff zu haben, war jedoch gleich schwierig. Das enorm laute metallene Knirschen der Steigeisen und Pickel half dabei auch nicht.
Das Nach-oben-schauen musste ich ebenfalls aufhören, da den ganzen Weg entlang der monströse Berg sichtbar war, wobei der sichtbare Teil noch nicht einmal der Gipfel war.
Es war eine coole Erfahrung mit Eddie alleine zu gehen, weil wir genau meine Geschwindigkeit gehen konnten und ich alleine die (zahlreichen) Pausen bestimmte 😜.
Nach ziemlich genau 5,5 Stunden erreichten wir den Vorgipfel Pico Veintimilla genau beim Sonnenaufgang. Ich glaube es war das Schönste, was ich je gesehen hatte. Leider können die Bilder und Videos dem nicht gerecht werden. Nach ein paar Minuten konnte man sogar den Schatten des Chimborazo in den Wolken sehen.
Nach langem Staunen, ließen wir die Rucksäcke liegen und starteten den „echten“ Summit Push. 20 Minuten später waren Eddie und ich echt auf 6268m - und das ganz alleine! Eddie meinte, das Wetter könnte nicht besser sein - es war ganz klar und windstill. Trotz den -10 Grad blieben wir einige Minuten am Gipfel und genossen den Moment. Das hatte ich bis jetzt noch nie auf einem Hochtour Gipfel.
Heute haben überhaupt nur sechs Personen den Chimborazo erklommen. Drei Personen mit jeweils einem Guide. Zum Vergleich waren es am Vortag 40!
Vom Erdmittelpunkt aus gemessen, ist der Chimborazo der höchste Berg der Welt. Um ganze 1811 Meter höher als der Mount Everest.
Das hängt mit der Nähe zum Äquator zusammen.
Das bedeutet aber auch, dass es auf der Erde keinen Punkt gibt, der näher an der Sonne liegt, wie der Gipfel des Chimborazos. Und die Sonne erscheint tatsächlich größer - sogar auf den Fotos.
Nach diesem einmaligen Erlebnis ging’s zurück zu unseren Rucksäcken und wir starteten den Abstieg. Dieser stellte sich als sehr steil heraus (45 bis 48 Grad), da wir die direkte Strecke nahmen.
Nach etwas mehr als zwei Stunden konnte ich mein Schatzi wieder in die Arme nehmen und die Blog-Timeline war wieder vereint.
(Felix Ende!)
Beim Auto angekommen, köpften wir die Flasche Prosecco, die wir schon sicherheitshalber gekauft hatten und genossen sie mit den Guides Eddie und José, sowie dem Koch Diego. Was für ein Erlebnis. Prosecco Red Bull tranken sie übrigen zum ersten Mal.
Unser neues Zuhause ist in Baños und hier gibt’s Kolibris im Garten! Soooo zuckersüß und gar net so einfach, den kleinen Flitzer auf ein Foto zu bringen!Read more
Über eine hochandine Holperstrecke ging es wieder auf über 3900m Höhe. Quilotoa ist der Name einer Caldera & des darin befindlichen Kratersees. Es ist der westlichste Vulkan in den ecuadorianischen Anden. Auf 3914m Höhe, Durchmesser der Caldera ca. 3km. Seit dem letzten Ausbruch im Jahr 1280 liegt in der Caldera ein bis zu 250m tiefer grüner Kratersee.Read more
You might also know this place by the following names:
Provincia del Chimborazo
Traveler
Ui, die Züge in Süd Amerika sehen irgendwie anders aus als bei uns ... :-)
Walter Fiedler Da sieht man mal, was einem entgeht, wenn man immer nur auf der Straße bleibt 😏