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- Day 1
- Tuesday, April 11, 2017 at 7:14 PM
- ⛅ 9 °C
- Altitude: 39 m
GermanyFlughafen Berlin-Tegel52°33’13” N 13°17’23” E
Und los geht's!

• Tänään lähtee! •
Heute, nach einem schönen Abschiedstag mit meiner Familie in Berlin, beginnt meine Reise nach Singapur. Dort werde ich für die nächsten Monate ein Austauschsemester verbringen. Da sich vor Ort neben dem Studentenleben auch viele Möglichkeiten zum Reisen bieten, möchte ich bedeutende Erlebnisse mit Bildern und überschaubaren Texten in diesem Blog festhalten und mit Interessierten teilen - gerne kann auch Kommentiert werden. Übrigens ist zu jedem Eintrag auch festgehalten, wo ich mich aufgehalten habe!
•••
Tänään lähden yli neljäksi kuukaudeksi vaihtoon Saksasta Singaporeen. Tässä blogissa aion dokumentoida sekä elämääni Singaporessa että todennäköiset matkani muihin maihin Kaakkois-Aasiassa. Tämä "dokumentointi" jää todennäköisesti lähinnä kuvien postaamiseen (sukulaisten pyynnöstä) ja muutamaan sanaan saksaksi, mutta jos olet kiinnostunut tai haluat vaikka parantaa Saksan kielen taitojasi, niin tervetuloa seuraamaan ja vaikka kommentoimaankin!Read more
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- Day 2
- Wednesday, April 12, 2017 at 4:37 AM
- ☁️ 4 °C
- Altitude: 107 m
GermanyZeppelinheim50°2’22” N 8°35’16” E
Singapur, ich komme!

• Singapore, täältä tullaan! •
Nach einem äußerst eiligen Umstieg samt automatischer (!) Grenzkontrolle, habe ich es endlich in den Flieger gen Singapur geschafft. Am Gate habe ich erfreulicherweise auch noch eine Kommilitonin aus meiner Hochschule getroffen, welche auch nach Singapur kommt. Hier im Flieger ist alles äußerst Nobel - singapurischer Standard scheinbar. Auf das Essen freue ich mich schon besonders, Menü sieht gut aus. Man sieht sich in Singapur!Read more
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- Day 2
- Wednesday, April 12, 2017 at 5:12 PM
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 22 m
SingaporeFlughafen Singapur1°21’16” N 103°59’19” E
Welcome to Singapore!

Der Flug war ein Wow-Erlebnis - zumindest für jemanden, der sonst nur innereuropäische Flüge von 2 Stunden gewohnt ist. Zwei warme Mahlzeiten, superfreundliches und zuvorkommendes Personal, rund um die Uhr Möglichkeit auf kostenlose Snacks und Getränke sowie ein umfangreiches Unterhaltungsangebot auf dem Touchscreen in jedem Sitz kannte ich bisher noch nicht. Die Beinfreiheit war auch mehr als das Gewohnte, für die über 11 Stunden Flug jedoch trotzdem etwas mau. Ich konnte jedoch immerhin 6 Stunden durchschlafen und kann diese singapurische Airline nur weiterempfehlen.
Die Ankunft am singapurer Flughafen lief soweit entspannt, zumal wir ja zu zweit waren. Natürlich war es ungewohnt, als sonst nur EU-Intern-Reisender Einreiseformulare und Grenzkontrollen durchzulaufen, aber die Gepäckabholung sowie das Finden des mit S-Bahn vergleichbaren MRT waren leicht gestaltet. Nur die Bahnfahrt selbst mit über 30 kg Gepäck war abenteuerich. Die Rolltreppen an den Bahnhöfen fahren gefühlt dreimal so schnell wie man es als Deutscher gewohnt ist und sind proppenvoll. War ich froh, dass ich mir ausnahmsweise einen etwas teureren Trolley gekauft habe, und der Ziehgriff nicht mitten auf der Rolltreppe gebrochen ist.
Wir haben die richtige Haltestelle ohne Probleme gefunden, und sind dort dann auch gleich auf fünf weitere teils bekannte Kommilitonen getroffen, mit welchen wir zum Campus gegangen sind. Dort war zufällig ein netter schwedischer Dozent, welcher uns dann gleich mal über den riesigen Campus zu unseren Wohnungen geführt hat.Read more
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- Day 2
- Wednesday, April 12, 2017 at 9:46 PM
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 36 m
SingaporeAng Mo Kio New Town1°22’31” N 103°51’2” E
Kann man das Essen?

• Sammakkoa ja sianhäntää ruokalistalla. •
Nachdem wir die Wohnung bezogen hatten und endlich mal Duschen konnten, haben wir uns in eine fußläufige Fressmeile begeben. Dort waren nur Einheimische zu sehen und es wurde nahezu nur Chinesisch - eine der vier Amtssprachen - gesprochen. Dieses authentische Feeling hatte natürlich auch seinen Preis: lebendige Frösche in Plastikboxen und gleichermaßen lebende Riesenkrebse haben nicht zur Erhöhung des Appetits beigetragen - zumal ebenjene Tiere neben Schweine-Ringelschwänzen auf der Speisekarte wiederzufinden waren. Ich hab mich für den ersten Abend erst einmal mit einer Nudelpfanne begnügt, welche für einen Europäer eine gute Eingewöhnung in die echte asiatische Küche darstellte.
Wenngleich das Bier fast so teuer wie das Essen war, so ist Essen ist in diesen einheimischen Imbissbuden ziemlich günstig - angeblich günstiger als sich das Essen selber zu machen.Read more
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- Day 3
- Thursday, April 13, 2017 at 12:45 PM
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 13 m
SingaporeAng Mo Kio Park1°21’44” N 103°50’47” E
Preisschock beim ersten Einkauf

• Ensimmäinen käynti kaupassa: kukkakaali 10€, juustopakkaus 6€ •
Heute waren wir das erste Mal in einem Supermarkt. Nichts ist günstig, vieles ist total überteuert: ein Blumenkohl für knapp 10 Euro (also fast 14 Singapur-Dollar), ein Liter Milch für 4 Euro sowie ein simples Nivea-Deo für schlappe 6 Euro. Die paar Scheiben Gouda auf dem Bild kosten übrigens über 6 Euro. Grund für diese hohen Preise ist wohl insbesondere, dass nahezu alles in Singapur importiert wird. Als Stadtstaat ist hier nicht viel Platz für Landwirtschaft und Industrie.
Tatsächlich wurden wir vorgewarnt, dass hier insbesondere frisches Obst und Gemüse sowie Kosmetik sehr teuer sind. Deshalb hab ich mich mit Letzterem auch gut in Deutschland eingedeckt und mehrere Deos und Sonnencremes mitgenommen (zumal Sonnencreme hier angeblich Bleichmittel enthält...).
Ein großer Teil des Sortiments sind von internationalen Marken, die wir in Europa auch tagtäglich sehen. Die Artikel scheinen geschmacklich jedoch häufig den singapurischen Anforderungen angepasst zu sein. Spannend fand ich jedoch die Obst- und Gemüse-Abteilung mit äußerst exostischen Früchten in großen Massen, welche ich eich später mal zeigen werde.Read more
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- Day 4
- Friday, April 14, 2017 at 8:00 AM
- ⛅ 26 °C
- Altitude: 12 m
SingaporeTanjong Kling1°18’13” N 103°42’19” E
Ausreiseprobleme

• Opiskelijaviisumia odottaen: vielä vaikeuksia päästä Indonesiaan •
Da wir bisher einiges Organisatorisches zu erledigen hatten, war heute der erste Tag an welchem wir uns mal Zeit für "Urlaub" nehmen konnten. Eigentlich wollten wir für zwei Nächte auf die nahegelegene Insel Batam fahren. Diese gehört jedoch zu Indonesien, weshalb eine Grenzkontrolle notwendig war.
Unser Aufenthaltsstatus liegt jedoch gerade in der Schwebe, da wir unser Studierendenvisum bereits beantragt, jedoch noch nicht erhalten haben. Somit haben wir derzeit nur ein Touristenvisum, und bei einer Aus- und Wiedereinreise wird dieses Visum mehr oder weniger durch ein neues ersetzt. Da unser austehendes Studierendenvisum jedoch an das Touristenvisum gekoppelt ist, hätten wir den Beantragungsprozess des Ersteren gegebenenfalls erneut durchlaufen müssen. Da dies teuer und aufwändig gewesen wäre, und singapurische Gesetze gemeinhin als ziemlich streng einzuschätzen sind, haben wir auf das Risiko gerne verzichtet. Das Hotel in Indonesien (für ganze 10€ pro Person und Nacht) sowie die Fährfahrt konnten wir entgegen den AGB dann auch noch stornieren bzw. verschieben - zuvorkommend ist man hier.Read more
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- Day 4
- Friday, April 14, 2017 at 3:21 PM
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 20 m
SingaporeMount Emily1°18’20” N 103°51’6” E
Nach Indien mit der U-Bahn: Little India

• Kultturishokki Singaporen omassa pienessä Intiassa: puhtaus alas, kultturielämys ylös •
Unsere erste Station war ein Stadtteil, bei dessen Betretung man das Gefühl hat, sogerade das Land gewechselt zu haben: Little India. Von einer Straßenseite auf die andere ist vom sauberen Singapur und modernen Gebäuden auf einmal nichts mehr zu sehen. Sie weichen einer basarähnlichen und leicht schmuddeligen Atmosphäre. Endlich hatte man mal so richtig das Gefühl in Asien zu sein. Die modernen Schnellzüge und futuristischen Gebäude wirkten doch alle noch sehr westlich, Little India ist hingegen noch eines der wenigen Gebiete, in denen noch ältere Gebäude zu finden sind.
Ein entsprechender Kulturumschwung war somit feststellbar: abermillionen kleine Läden reihen sich aneinander (jeder zweiter ist ein "Juwelier"), die sonst üblichen strengen hygienevorschriften im Fisch- und Fleischmarkt weichen in der Basarhalle rohen Fischköpfen und Hühnerfüßen in schwüler Zimmertemperatur. Es gibt viele Obststände und auch echte, geflochtene Blumen werden verkauft. Außer einigen Touristen sind nur indischstömmige Ethnien sichtbar, von denen sich viele Männer übrigens einander Händchen halten - garantiert jedoch ohne schwulen Hintergrund.
In einer überdachen Fressmeile haben wir uns bei Starkregen eine Mahlzeit gegönnt. Hier haben nahezu nur Männer gesessen, die mit der rechten Hand gegessen und nebenbei teilweise sogar geraucht haben (in Singapur sonst undenkbar in Innenbereichen). Es reihte sich Stand an Stand - beim einen gab es Hühnchen, beim anderen Getränke. Glaubt mir, es gab auch genug Dinge die ich nicht identifizieren konnte. Daher hab ich heute zunächst mit einem äußerst scharfen Hühnchengericht ("not spicy") samt frisch gemachtem Naan-Brot begonnen. Nachdem man sich an die Schärfe gewohnt hatte, war es äußerst lecker.
Alles in Allem ein cooler Ausflug, da ich das erste Mal in meinem sonst sehr europäischem Reiseleben endlich mal einen kleinen Kultuschock hatte. Die Hygienebedingungen haben eínen ein Bisschen stutzig gemacht, aber ich lebe immernoch ;-)Read more
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- Day 4
- Friday, April 14, 2017 at 6:00 PM
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 10 m
SingaporeMarina Bay1°17’1” N 103°51’32” E
Futurismus im Marina Bay

• Marina Bay: kaupunginosa täynnä futuristisia rakennuksia ja rakennelmia •
Nach Little india sind wir mit der Bahn zum Marina Bay gefahren. hier finden sich um ein kleines Gewässer herum mit die futuristischsten Gebäude Singapurs. Neben Niederlassungen vieler Banken findet sich auch das Hotel Marina Bay Sands, welches aus drei riesigen Säulen und einem daraufliegendem Betonkontrukt besteht.
Ganz in der Nähe ist der Park Garden By The Bay.Umgeben von Urwaldpflanzen finden sich dort mindestens 6 künstliche Bäume, zwischen welchen eine lange Fußgängerbrücke durchführt. Bei Dunkelheit ist dies alles Beleuchtet, teils sogar mit Lichteffekten und Musik.
Insgesamt ein echt empfehlenswerter Ort für Leute, welche gerne Mal sehen möchten, was Menschenhand so möglich machen kann.Read more
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- Day 5
- Saturday, April 15, 2017 at 4:00 PM
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 25 m
SingaporeBugis1°18’8” N 103°51’30” E
Nächster Halt: Arabische Straße

• Moskeija ja basaarikatu: arabilainen kaupunginosa Arab Street •
Und wieder konnten wir mal eben bei einer komplett neuen Kultur vorbeischauen, diesmal der arabischen. In der Arab Street findet sich alles dafür notwendige: eine wirklich schicke Moschee, basarähnliche Fußgängerzonen mit aufdringlichen Restaurantbewerbern sowie verhüllte Frauen. Wenngleich die Menge an Touristen hier schon etwas höher war als in Little India, merkte man dennoch, dass dies hier einer der raren Orte geblieben ist, in welcher von der singapurischen Norm auch mal abgewichen werden darf. Die arabischen Gebäude mussten keinen Wolkenkratzern weichen und der Gehweg wurde auch nicht alle paar Minuten gefegt.
Am Rande des Viertels haben wir dann auch ein günstiges Restaurant mit äußerst köstlichen Speisen gefunden - atmosphärisch mit einer Dönerbude vergleichbar. Dort gab es neben dem von den meisten favorisierten Murtabak (warmer Teigfladen mit Füllung) auch Fischkopf in Sauce, an welchen sich der Gourmet unserer Gruppe wagte.Read more
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- Day 5
- Saturday, April 15, 2017 at 10:34 PM
- ⛅ 27 °C
- Altitude: 32 m
SingaporeSingapore River1°17’6” N 103°51’7” E
Disko mit System

• Biletystä 61. kerroksessa •
Nachdem auf einmal mehrere japanische, französische und ein bririscher Austausschüler in unserer Deutschland-WG auftauchten, hatte sich ein Trip in eine Diskothek angebahnt. Wir wussten, dass es in Singapur teuer werden kann, aber erleben möchte man es dann ja doch. Der Club "Altimate" hatte zudem die Besonderheit, im immerhin 61. Stock eines Wolkenkratzers zu sein, wodurch man umstehende Wolkenkratzer dann einfach mal von oben begutachten konnte. Das war schon ein außerordentlicher Anblick.
Das Eintreten in die Disko war bereits ein Erlebnis. Sie muss mit dem Fahrstuhl angefahren werden, weshalb bereits am Eingang des Wolkenkratzers eine ausgeklügelte Systematik vorhanden war, um den Fahrstuhl sters gut auszulasten. Die ankommenden Leute wurden in Gruppen aufgeteilt, welche wiederum in durch Absperrband geschaffene Zonen geschickt wurden. Hätte man uns dann noch Bananen gegeben und das Absperrband durch einen Käfig ersetzt, wäre das Versteckte-Kamera-Feeling perfekt gewesen. Schlussendlich durften wir dann jedoch die abgesperrte Zone verlassen und als Gruppe den Fahrstuhl betreten.
Der Eintritt in den Club lag übrigens bei 45 Singapur-Dollar (30€), welchen wir jedoch durch eine Aktion umgehen konnten. Dadurch brauchten wir nur noch die alkoholischen Getränke für je rund 20 Singapur-Dollar (14€) zahlen (Wasser schlappe 8 S$). Die Aussicht war es wert! Und die Musik war auch gut. Die Preise auf der Karte stimmen übrigens nicht, da dort ganz selbstverständlich noch eine Service-Pauschale sowie Alkoholsteuer hinzukommt. Aus 18 S$ wurden dann 22 S$. Im Supermarkt ist es komischerweise genau ungekehrt, dort kosten die die Waren in Endeffekt fast immer weniger als am Preisschild steht.Read more
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- Day 7
- Monday, April 17, 2017 at 4:52 PM
- ⛅ 31 °C
- Altitude: 32 m
SingaporeAng Mo Kio New Town1°22’41” N 103°51’4” E
Pause mit ein bisschen Unterricht

• Hyppytunteja, taukoja ja hieman koulua ensimmäisenä koulupäivänä •
Heute, am Ostermontag, ging es endlich los mit der Uni. Mein Tag begann erst um 11 Uhr, wodurch ich den immer noch anhaltenden Jetlag gut ausschlafen konnte.
Auf dem Weg zur Schule war ich tatsächlich ein bisschen aufgeregt, aber beim Betreten des Klassenraumes hat sich das schnell gelegt. Wider Erwarten war die Dozentin äußerst fetzig und unauthoritär, und einige Mitschüler (alle rund 3-5 Jahre jünger als ich) haben sogar das Gespräch mit mir gesucht. Nachdem ich mich als einziger Austauschschüler vor der Klasse kurz vorgestellt hatte, gab es geradezu so tosenden Applaus als hätte ich den Weltfrieden verkündet (vielleich habe ich das in meinem ausbaubaren Englisch ja auch aus Versehen getan). Lirum larum - die jungen Mitschüler sind größtenteils zwar schüchtern, aber allesamt sehr freundlich und hilfsbereit.
An dieser Uni gibt es in jedem Fach zwei Arten von obligatorischen Lehrstunden: Vorlesungen im großen Hörsaal und Tutorien mit aktiver Studierendenbeteiligung in konventionellen Klassenräumen. Letzteres hatte ich als ersten Tagespunkt, dieses dauerte entgegen den planmäßigen 2 Stunden gerade einmal 40 Minuten - am ersten Semestertag wohl üblich. Danach hatte ich auch schon wieder über zwei Stunden Pause, wonach noch einmal 1 Stunde Vorlesung folgte. Diese war aufgrund der großen Anzahl an Studenten nicht so persönlich wie das Tutorium.
Im Vergleich zu meiner dualen Hochschule in Deutschland mit ihren Stundenplänen von teilweise 30-40 Stunden pro Woche, ist der Stundenplan hier mit gerade einmal 16 Stunden also sehr überschaubar. Wir haben uns aber sagen lassen, dass es der außerschulische Arbeitsaufwand mit fortlaufendem Semester richtig in sich hat.
Der Uni-Campus ist ein klar abgetrenntes Gelände, wodurch sich hier eine richtige Bildungsstadt etabliert hat. Alle Fakultäten sind in beieinander stehenden Gebäuden und es gibt viele gastronomische und auch dienstleisterische Angebote. Jetzt sitze ich gerade in einer der Mensen, trinke einen Zuckerrübensaft und esse einen nicht zu identifizierenden chinesischen Nachtisch. Keine Sorge, an den über 11 verschiedenen Essensständen allein dieser Mensa ist vieles für jeden Geschmack dabei - sogar Kebab.Read more
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- Day 9
- Wednesday, April 19, 2017 at 1:00 PM
- ⛅ 32 °C
- Altitude: 6 m
SingaporeMarina Bay1°17’7” N 103°51’23” E
Auf City Tour durch Singapur

• Bussilla ja veneellä Singaporea tutkimaan •
Am dritten Tag des Studiums in Singapur hat unsere Universität NYP (Nanyang Polytechnic) eine Stadtrundfahrt für alle neuen Austauschstudenten organisiert. Es war schön, die Stadt diesmal mit Bus und Boot zu erkunden, da wir sonst stets das meist unterirdische Schienennetz nutzen.
Unser erster Halt war der indische Stadtteil Little India, den wir ja bereits kannten. Trotzdem konnte wieder so einiges Neues entdeckt werden; immer wieder trifft man auf nie gesehene Früchte und exotische Speisen.
Anschließend sind wir Richtung Marina Bay gefahren, das ist der Stadtteil, in welchem das futuristisch gebaute Hotel Marina Bay Sands steht, jener riesige Querblock auf drei Türmen. Auch das Wahrzeichen Singapurs, der Löwe mit Fischkörper namens "Singapura", ist hier am Wasser zu finden. Dort wurden wir in zwei Boote geführt, welche uns Singapur einmal vom Gewässer aus gezeigt haben. Es war cool, die bekannten Gebäude aus einer anderen Perspektive zu sehen, aber als Reisetipp würde ich diese Tour nicht deklarieren, da sie bei Selbstzahlung im Verhältnis zu ihrem Nutzen doch sehr teuer ist.
In den beiden vollklimatisierten Bussen ging es dann weiter zur letzten Station China Town, dem chinesischen Stadtteil. Dieser ist überraschend groß und größtenteils auch sehr sauber. Es gibt unzählige Stände mit echt chinesischem Essen (nicht vergleichbar mit China-Restaurants in Deutschland) zu sehr günstigen Preisen. Für weniger als fünf Euro kann man sich hier sogar Gerichte mit Michelin-Stern kaufen. Zu haben bei einem ganz bestimmten der unzähligen Stände, welcher ebenjene Auszeichnung erhalten hat. Steht noch auf meiner Agenda! Außer den Essensständen gibt es in China Town natürlich auch unzählige Krimskrams-Stände, wie mann sie auch von deutschen Wochenmärkten kennt.Read more
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- Day 11
- Friday, April 21, 2017 at 7:39 PM
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 30 m
SingaporeAng Mo Kio New Town1°22’48” N 103°50’58” E
Erste Woche Uni in Singapur

• Ensimmäinen kouluviikko Singaporessa •
Nachdem ich jetzt einmal alle Stunden des Wochenstundenplanes durch hatte, ist es an der Zeit, ein kurzes Fazit aus den ersten Erfahrungen zu ziehen.
Der Stundenplan ist, wie erwähnt, nicht sonderlich voll - Freistunden sind nahezu täglich die Regel, und an manch Wochentag hat man auch schon einmal um 10 Uhr Schulschluss. An der dualen Hochschule wäre dies undenkbar, allerdings summieren sich die selbstständig auszuführenden Projekte (hier sogenannte ICA's) bereits jetzt auf mindestens 11 für dieses Semester, und Hausaufgaben gibt es auch häufig.
Die Vorlesungen selbst sind meistens sehr zackig konzipiert. Von der ersten bis zur letzten Minute wird in äußerst schneller Sprechweise Folie für Folie effizient durchgegangen - glücklicherweise auf Englisch, einer der vier Landessprachen. Die Singapurer sprechen Englisch allerdings nicht nur schnell, sondern haben insbesondere auch einen sehr eigenen Dialekt: das sogenannte Singlish. Die Betonung ist, ähnlich dem Chinesischen (wie ich finde), sehr lebhaft mit vielen Höhen und Tiefen. Außerdem gibt es so einige Slang-Wörter, wie zum Beispiel dem Pausenfüller "Lah", den so manch Dozent am Ende jedes Satzes sagt. Abhängig vom Dialekt, versteht man die einen Singapurer sehr gut, bei den anderen hingegen muss man mehrfach nachfragen, um am Ende aufzugeben und einfach freundlich zu Lächeln. Zum Glück kenne ich das aus der Anfangszeit in Finnland noch.
Die Freistunden habe ich bisher hauptsächlich zum Essen genutzt. Es gibt mehrere Mensen mit unzähligen Essensrichtungen auf dem Campus. Dadurch bietet sich hier die ideale Möglichkeit, einen Großteil der asiatischen Essenskultur zu kosten, und zwar für äußerst moderate Preise. Meine lieben Eltern haben mir nach einer Woche Singapur auch bereits über Skype attestiert, zugenommen zu haben.
Natürlich kann man auf dem Campus nicht nur Essen und lernen. Eine Bibliothek mit hohem Lärmpegel lädt bedingt zum Lernen ein, und viele Sportfelder zum Sport treiben. Auch ein kostenloses Schwimmbad ist hier zu finden. Dort kann man als Austauschstudent nahezu alleine baden; und zwar unter der Aufsicht von ein bis zwei Bademeistern sowie einem Pförtner nur fürs (meist leere) Schwimmbad. Hier habe ich mir am Freitag gleich mal meinen ersten Sonnenbrand geholt.
Auf den Bildern seht ihr übrigens auch eine in den Boden versenkte Toilette. Glücklicherweise sind in den Toilettenräumen auch stets westliche Toiletten zu finden, aber im multikulturellen Singapur scheint es auch genug Nutzer ebenjener Sanitäranlage zu geben.
Überdies gibt es an der Uni eine Vielzahl von "Clubs", also organisierten Freizeitaktivitäten. Diese wurden zwei Tage lang unter großem festlichen Aufwand präsentiert. Neben Fotografie, Tanz und Hockey gibt es unter anderem auch einen German Club, wo deutsche Feste gefeiert und deutsches Essen gekocht wird. Falls wir also wider Erwarten mal Sehnsucht nach Brezeln haben sollten, wissen wir, an wen wir uns wenden können.Read more
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- Day 13
- Sunday, April 23, 2017 at 8:03 PM
- ⛅ 27 °C
- Altitude: 30 m
IndonesiaTanjung Simbur1°8’21” N 103°57’46” E
Dekadenz und Abenteuer auf Indonesien

• Ensimmäinen reissu Singaporen ulkopuolelle: indonesialainen saari Batam •
Am zweiten Wochenende unseres Auslandssemesters hatten wir unseren ersten Trip außerhalb Singapurs. Mit eine kleinen Fähre sind wir innerhalb einer Stunde auf die vor Singapur liegende Insel Batam gefahren. Batam gehört zu Indonesien, wodurch ich nun den zweiten Visumsstempel meines Lebens im Pass habe.
Der Aufenthalt auf Batam war insofern schon besonders, als dass dort für mich das erste Mal wirklich eine komplett neue Welt wiederzufinden war (während Singapur ja noch sehr westlich angehaucht ist). Nachdem sich der ein oder andere von uns am Geldautomaten erst einmal fast zum Millionär gemacht hat (1 Million indonesische Rupiah entsprechen zirka 70 Euro) sind wir in ein sehr vornehm wirkendes Café gegangen, welches nach unserem Preisbewusstsein zugleich äußerst günstig war. Bis zu unserem Eintreten war dieses Café jedoch trotzdem vollkommen leer, was die Armut des Landes schon ein Bisschen erahnen ließ.
Nach unserem Café-Besuch hatten wir noch Zeit, in der Stadt rumzuschlendern. Als Europäer schienen wir die Hauptattraktion der Stadt zu sein. Häufig wurden wir von den Einheimischen begutachtet und belächelt. Überdies fing aus der Moschee dann noch ein Gebet an durch die ganze Stadt zu klingen. Nun bestand kein Zweifel mehr: wir befinden uns ab jetzt in einer vollkommen anderen Kultur.
Dann wurde es abenteuerlich: unsere freundliche Vermieterin hat uns mit einem Minibus aus der Stadt abgeholt, um uns zur Unterkunft zu bringen. Die zirka 30-minütige Autofahrt glich einer Fahrt mit dem Auto in einem Computerspiel. In sich häufig wiederholenden Kurz-vor-Knapp-Situationen schlängelte sich die Fahrerin unbeirrt durch die Autos und vielen Mopeds, und die anderen Verkehrsteilnehmer taten es ihr gleich. Nicht selten fuhren wir zwischen den Spuren und haben auch diverse apprupte Bremsungen miterleben dürfen. Umso spannender war es, da die meisten von uns sich gar nicht anschnallen konnten und eine von uns überdies aus Platzmangel auf dem Boden sitzen musste. Am schockierendsten war immer wieder der Anblick von teilweise drei Leuten auf einem Moped, insbesondere wenn Babys mit dabei waren die keinen Helm trugen und in nur einem Arm der Mutter hingen - über dem Asphalt hängend bei voller Moped-Fahrt.
Nicht nur die Autofahrt war ungewohnt, sondern auch der Blick nach draußen. In den verschiedenen Vierteln durch die wir gefahren sind, fanden sich teilweise pompöse Gebäude mit hoher Umzäunung. Zum größten Teil fanden sich aber viele Ruinen und nicht fertiggestellte Häuser, auf denen teilweise Leute herumkletterten. Auch mit Slums vergleichbare Überdachungen fanden sich direkt an der Straße.
Unsere Unterkunft befand sich auf einem Golf-Ressort, und somit lebten wir eigentlich in einer Blase - vom echten Leben der Indoneser haben wir hier nicht viel mitbekommen. Das am Meer liegende Golf-Ressort Indah Puri mit seinen großen grünen Wiesen, Palmen, Ferienunterkünften und sogar einem Pool war sehr gepflegt und ruhig - und natürlich mal wieder sehr güntig. Pro Person und Nacht haben wir für unser Top-Appartment mit Blick aufs Meer (siehe Foto) gerade einmal 14€ bezahlt, und im Ressorteigenen Restaurant konnten wir für sehr wenig Geld sehr delikates essen.
Durch die günstigen Preise kam man sich teilweise jedoch auch ein wenig Dekadent vor. Während gar nicht weit weg vom Ressort Einheimische in illegalen Slums lebten, konnten wir mit Leichtigkeit unsere vielen 50.000-Rupiah-Scheine auf den Tisch hauen und im ominösen Luxus bei fabelhafter Aussicht leckeres Essen in uns reinschaufeln. So richtig fair ist das irgenwie nicht. Eine einheimische Unterkunft wäre - zumindest jetzt fürs erste Mal - trotzdem keine Option gewesen. Es ist zu schwer einzuschätzen, wie sicher man dort ist.
Auf dem Ressort hingegen war nur selten eine Menschenseele zu sehen. Am Samstag nach der Ankunft konnten wir es uns zunächst im großen Pool mit kleiner Wasserrutsche gemütlich machen. Als Schock für zwischendurch wären wir dann auch noch fast in das Netzt einer riesigen Spinne gewatschelt. Zur Dämmerung gingen wir dann Richtung Küste und haben einen wirklich einmaligen Ausblick auf die andere Seite des Wassers werfen können. Beim Sonnenuntergang war dort in weiter Entfernung die Skyline des von den letzten Sonnenstrahlen schimmernden Singapurs zu sehen. Ein verlassener, schräg im Wasser liegender Frachter unweit unserer Küste hat den Ausblick dann wirklich atemberaubend gemacht.
Ein weiteres Highlight war unser nächtlicher Spaziergang über die Golffelder. Nachdem wir uns beim nach wie vor berauschenden Ausblick aufs Meer auf die Golfwiese gelegt hatten, mündete dieser dann darin, dass wir in der Straße von Singapur (dem Gewässer zwischen Batam und Singapur) ein abenteuerliches FKK-Bad genommen haben. Das Wasser ist zwar dreckige Plörre, aber ich hätte bereut es nicht getan zu haben. Die Gesetzeslage zum FKK-Baden im mehrheitlich muslimischen Indonesien ist mir übrigens nicht bekannt.Read more
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- Day 18
- Friday, April 28, 2017 at 9:57 AM
- ⛅ 27 °C
- Altitude: 37 m
SingaporeAng Mo Kio New Town1°22’41” N 103°51’4” E
Schlafende Singapurer

• Nukkuvat singaporelaiset opiskelijat •
Was mir bei vielen (zumindest jungen) Singapurern schon bei unseren damaligen Austauschstudenten in Deutschland aufgefallen ist, ist deren hemmungslose Attitüde gegenüber dem Schlafen - und zwar in sämtlichen Situationen. Beim Lernen in der Bibliothek wird genau so geschlafen wie in den Vorlesungen - und niemanden wundert es. Während der höhere Arbeitsaufwand zweifelsohne einer der Gründe ist, wundert mich dennoch das Zeitmanagement ein wenig. Wenn man Nachmittags in der Uni und Bibliothek schläft, muss man das alles nachts nacharbeiten um am nächsten Tag wieder müde zu sein. Zuzüglich hat sich in Gruppenarbeiten auch eine aus unserer Sicht ineffiziente Arbeitsweise gezeigt. HIerbei muss jedoch auch das junge Alter der Studenten von 17 bis 20 Jahren erwähnt werden.Read more
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- Day 19
- Saturday, April 29, 2017
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 21 m
SingaporeOuter Roads1°16’58” N 103°51’55” E
Dschungel Light: Bay South Garden

• Keinotekoisella luonnolla kohti vihreintä kaupunkia •
Einer unserer Dozenten hat es treffend formuliert: die Sehenswürdigkeiten Singapurs sind nahezu alle menschengeschaffen. Bei einem Stadtstaat mit wenig Fläche und 5,6 Millionen Einwohnern ist das auch kein Wunder, musste doch ein Großteil der ursprünglichen Natur den Bedürfnissen des Menschen weichen. Zwingend zu verurteilen ist das aber nicht, denn dies sind die gleichen Bedürfnisse, die wir in Europa auf deutlich mehr Fläche auch decken. Überdies gelingt es Singapur trotz dessen, die grünste Stadt Asiens zu sein. Tatsächlich ist auch überall in der Stadt Grün zu sehen. So sind teilweise Grünflächen in die Stockwerke einiger Wolkenkratzer integriert, oder es wuchert Grün an so manchem Hochhaus entlang (siehe Foto vom Oasia Hotel).
Heute waren wir in einer jener menschengeschaffenen Sehenswürdigkeiten, welche überdies noch das Streben zur grünsten Stadt repräsentiert: Bay South Garden, einem Teilgebiet vom großen Parkgelände Gardens by the Bay. Hier finden sich zwei künstliche Biotope unter riesigen Glaskuppeln, welche mit Futurismus und moderner Architektur nicht geizen. Ein großer Wasserfall, hoch hängende Gehwege sowie aus Wurzeln geschnitze Kunstwerke haben einen staunen lassen. Auch interessante Vegetation aus dem Regenwald war zu finden. Tatsächlich stand hier aber eher die spannende Architektur als schöne Natur im Vordergrund, denn allzu natürlich war hier weniges. Für Naturfreunde, die in ruhiger Natur entspannen möchten, ist dies also nicht unbedingt Sehenswürdigkeit Nummer 1 (auch wegen der großen Menschenmassen); spannende Architektur in Verbundenheit mit viel Grün ist hier aber definitiv zu finden!Read more
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- Day 20
- Sunday, April 30, 2017 at 10:52 PM
- ⛅ 27 °C
- Altitude: 36 m
MalaysiaJohore Bharu / Senai1°38’11” N 103°40’4” E
Von Johor Bahru in Richtung Myanmar

• Odottamassa lentoa Malesiasta Myanmariin •
Die kommende Woche ist eine sogenannte E-Learning-Woche. Der gesamte Lernstoff der Woche wird somit selbstständig online erledigt. Da wir dies natürlich alles im Vornherein schon in gewohnter Gewissenhaftigkeit abgearbeitet haben, bietet sich die unvergleichbare Chance, eine Woche in Südostasien herumzureisen. In neuer Formation, diesmal zu siebent, haben wir uns für diverse Ziele in Myanmar entschieden.
Unsere Reise begann bereits Sontagabend ganz untouristisch in einem alten und maßlos überfüllten Bus, mit welchem wir zum in Malaysia liegenden Flughafen fahren wollten (Kosten: 1 Singapur-Dollar). Dieser hatte neben uns augenscheinlich nur malaiische Gastarbeiter an Bord. Am Grenzübergang sind dann alle hastig und gestresst ausgestiegen, um hastig und gestresst die Ausreiseformalitäten Singapurs zu durchlaufen, wonach dann alle hastig und gestresst wieder in den Bus auf der anderen Seite der Grenze gelaufen sind. Anschließend fuhren wir ungefähr 500 Meter, sind wieder alle hastig und gestresst ausgestiegen, um dieses Mal hastig und gestresst die malaiische Einreise vorzunehmen. Als diese dann geschafft war, liefen wir - ihr ahnt es - hastig und gestresst zum Busbahnhof hinter der Grenze. Unsere Absicht war es, von dort weiter zum Flughafen Johor Bahru zu fahren. Jedoch haben wir den letzen Bus trotz aller Hast und allem Stress nicht geschafft. Stattdessen haben wir zwei Taxen (hier Teksi) genommen, mit welchen wir dann um etwa 1 Uhr nachts am Flughafen ankamen.
Nun geht unser Flug aber erst im 06:30 Uhr, weshalb wir uns aus Langeweile erst einmal mit gastronomischen Köstlichkeiten von McDonald's vollstopften. Anschließend haben wir es uns im kleinen und, nun ja, nicht allzu sauberen Flughafen gemütlich gemacht. Während die einen auf den Bänken schliefen, sabbeln unsere tolle Österreicherin Anja und ich uns um die Nacht, die nun gleich auch schon vorbei ist. Außerdem gibt es hier viel zu entdecken, wie zum Beispiel einen Saal zum Beten (siehe Bild).
In zwei Stunden geht es also los - über Kuala Lumpur nach Myanmar! Dort warten die Städte Yangon, Mandalay und Bagan auf uns. Mal sehen, wo das nächste Mal Kontakt mit der Außenwelt möglich ist.Read more
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- Day 21
- Monday, May 1, 2017 at 10:52 AM UTC
- ⛅ 35 °C
- Altitude: 13 m
MyanmarBotataung16°46’42” N 96°9’32” E
Gold und Elend in Yangon

• Kultaa ja köyhyyttä Myanmarin suurimmassa kaupungissa Yangon •
Unsere Tour de Myanmar führte zunächst in die ehemalige Hauptstadt Yangon (ehemals Rangoon). Obwohl sie mit 7 Millionen Einwohnern auch die größte ist, wurde sie 2006 aus "astrologischen Gründen" durch Naypyidaw als Hauptstadt abgelöst. Wer sich jetzt 0ber den Grund wundert, dem sei gesagt, dass Entscheidungen in Myanmar scheinbar häufiger nach extravaganten Maßstäben getroffen werden. So wurde seinerzeit der Linksverkehr auf Rechtsverkehr umgestellt, weil das damalige Staatsoberhaupt einen entsprechenden Traum hatte. Die allermeisten Autos haben ihr Lenkrad übrigens dennoch auf der rechten Seite.
Vom ziemlich neuen und leeren Yangoner Flughafen wurden wir kostenfrei vom äußerst freundlichen Hotelpersonal abgeholt. Hier hat sich die falsche Seite des Lenkrades bereits als praktisch erwiesen, da ich als Beifahrer trotzdem in der Mitte der Straße war. Auch sonst hat der Straßenverkehr eine eher lockere Ordnung: es wird ständig gehupt, die Fußgänger laufen auf gut Glück über die Schnellstraßen und anschnallen tut man sich sowieso nicht. Wenngleich man sich beim hiesigen Fahrverhalten somit nicht sonderlich sicher fühlt, sind wir dennoch immer überraschend gut angekommen - das Chaos mit System scheint zu funktionieren.
Nach unserer Ankunft im Hotel ging es zum Tempel. Goldene Tempel sind in den myanmarischen Städten in dichten Intervallen zu sehen. Wir haben uns gleich in Richtung des äußerst großen Shwedagon Pagoda begeben, wohl einem der wertvollsten weltweit. Der Glockenförmige Turm in seiner Mitte ist komplett mit Gold überzogen und entsprechend imposant. Auch das restliche, große Gelände mit vielen offenen Gebäuden samt einem Buddha in der Mitte welcher einen LED-Heiligenschein trägt, sind sehr interessant und überraschend. Als besondere Herausforderung erwies sich der der prallen Sonne ausgelieferte Fußboden: aus buddhistischen Gründen waren wir angehalten, unsere Schuhe im gesamten Tempelbereich auszuziehen. Der Boden aus Fliesen oder Steinen war aber dermaßen heiß, dass man sich wie ein Kaninchen hoppelnd von Schatten zu Schatten bewegen musste. Hinzu kam, dass wir als westlich aussehende für die Einheimischen eine so spannende Attraktion waren, dass sie ständig Selfies mit uns machen wollten.
Nun kann man sich denken, dass in einem der ärmsten und korruptesten Länder der Welt nicht alles glänzt. In Yangon glänzen eigentlich nur die Tempel und der Flughafen, sonst ist wirklich sehr viel von Zerfallenheit und Armut geprägt. Die Bürgersteige, wenn sie denn vorhanden sind, werden durch tiefe Löcher geziert, an manchen Straßen finden sich Slums. Das Stadtbild besteht größtenteils aus dem Zerfall geweihten Gebäuden oder Essensständen, und an vielen Stellen liegt Dreck. Am schlimmsten anzusehen waren die Straßenkinder, von denen man nicht weiß, ob sie ein zu Hause haben. Teilweise kümmern sich sehr kleine Kinder liebevoll um ihre noch kleineren Geschwister. Ich weiß nicht, ob sie je irgendeine Obhut erfahren.
Wenngleich es auch einige schöne Bereiche gab und die Menschen wirklich sehr freundlich sind, würde ich Yangon doch eher als triste Stadt bezeichnen, die außer Tempeln auch nicht viel touristisches zu bieten hat. Umso wertvoller war unser Stopp hier aber, denn es fiel uns ziemlich leicht auch mal hinter die Kulissen zu sehen - Kulisse gibt es nämlich kaum. Tatsächlich habe ich ein solches Maß an Armut und Zerfallenheit noch nie gesehen. Natürlich hat man sich daher als Europäer, der mit deutlich lapidareren Problemen zu kämpfen hat, auch nicht immer toll hier gefühlt. Aber dies nun aus direkter Nöhe erlebt und gesehen zu haben, empfinde ich als äußerst lehrreich und augenöffnend.Read more
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- Day 22
- Tuesday, May 2, 2017 at 4:01 AM UTC
- ☀️ 33 °C
- Altitude: 9 m
MyanmarThingangyun16°49’42” N 96°11’30” E
Huhn aus der Sonne

• Myanmarin ruokakulttuuri eroaa hygieniavaatimuksissaan •
Neben dem Stadtbild hier noch einige Eindrücke der Essens- und Einkaufskultur in Yangon. Supermärkte sind nicht sehr populär, dafür gibt es große Märkte, auf denen jeder seine Spezialitäten anbietet. Neben Obst und Gemüse sind hier in der Sonne lagernd auch roher Fisch und rohes Fleisch zu finden, welche keinerlei Kühlung erfahren. Teilweise steht es in Tellern auf dem Boden, und wird von den vielzähligen umherstreunenden Hunden nicht angerührt. Als Mitarbeiter eines Lebensmitteleinzelhändlers der sehr viel Wert auf Frische und Kühlketteneinhaltung legt, ein wirklich unangenehmer Anblick.
Dennoch scheint das Essen die Leute nicht krank zu machen. Auch in unserer siebenköpfigen Gruppe gibt es bisher keine Lebensmittelunverträglichkeiten zu melden. Immerhin haben wir im Hotel myanmarisches Frühstück gewählt (siehe Foto), und dessen Zutaten werden einen solchen Markt als Quelle haben. Das Frühstück war herzhaft und gewöhnungsbedürftig, aber keinesfalls schlecht. Hauptbestandteile waren Brühe mit Nudeln sowie Cornflakes und Ei dazu.
Auf den Bildern sind ferner noch geröstete Heuschrecken, ein Einkaufszentrum von innen sowie einer der vielen Straßenverkäufer für Essen zu sehen.Read more
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- Day 23
- Wednesday, May 3, 2017 at 7:24 AM UTC
- ☀️ 34 °C
- Altitude: 83 m
MyanmarFort Dufferin21°59’33” N 96°5’46” E
Mandalayischer Palast der Entspannung

• Mandalayn palatsi on täynnä rauhallisuutta •
Von der südlichen Stadt Yangon im Süden ging es weiter in die bedeutend hübschere Stadt Mandalay mittig von Myanmar. Mandalay zeichnete sich bereits dadurch aus, dass die Hauptsehenswürdigkeiten nicht nur Tempel waren. Im Gegenteil; die pompöseste Sehenswürdigkeit sticht bereits beim Anblick des Stadtplans ins Auge (siehe Bild): der Palast von Mandalay. Er befindet sich inmitten eines großen, quadratischen Parkes welcher von einem gleichsam quadratischen Kanal ungeben ist. Die Seiten des Parkes messen jeweils über 2 Kilometer. Wir hatten unser Hotel vorsätzlich in unmittelbarer Nähe zum Palastpark gebucht, dabei jedoch unbeachtet gelassen, dass der Zugang für Touristen nur an einem der vier Eingänge möglich ist. Wir wählten den Osteingang, wurden dort dann jedoch belehrt, den Westeingang nutzen zu müssen. Dem folgte ein unterschätzter Spatziergang von über 4 Kilometern in der prallen Sonne.
Gelohnt hat sich der schwitzige Lauf dann aber definitiv. Zwar durften Touristen nur den Palast im Zentrum des Parks betreten, der Park selbst blieb außen vor. Allein die Palastzone hat jedoch bereits beträchtliche Ausmaße. Sie besteht aus unzähligen hübsch geschmückten Holzhäusern, welche größtenteils betretbar und türenlos sind. Durch die hin und wieder anzutreffenden buddhistischen Mönche und die natürliche Ruhe herrscht hier schon sehr meditative Stimmung; zumal es touristisch auch überhaupt nicht überlaufen ist.
Letzteres liegt sicherlich auch am für myanmarische Verhältnisse beträchtlichen Eintritt von 10.000 Kyat (ca. 7 Euro). Während die Unterkunftskosten (10-15 Euro pro Person und Nacht) und die Kosten für Gastronomie (gute Mahlzeit für 4 Euro) zu vernachlässigen sind, läppern sich die Urlaubskosten durch die Tourismusgebühren doch immer wieder auf ein überraschend hohes Niveau. Trotzdem ist Myanmar für einen Europäer durch die niedrigen Löhne (50-200 Euro im Monat) natürlich äußerst günstig.Read more
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- Day 23
- Wednesday, May 3, 2017 at 1:17 PM UTC
- 🌙 31 °C
- Altitude: 244 m
MyanmarKhangon22°0’53” N 96°6’26” E
Postkarten-Sonnenuntergang am Tempel

• Auringonlasku kuin postikortilla Mandalay Hillin temppeliltä •
Natürlich durfte ein Tempelbesuch auch in Mandalay nicht fehlen. Die Fahrt dahin hatte es bereits in sich. Das Fahrzeug hatte nur eine kleine Fahrerkabine, und wir saßen hinten auf der überdachten Ladefläche, auf welcher sich rechts und links durchgehene Bänke fanden. In Myanmar ist diese Art von Fortbewegung sehr häufig zu sehen, oft auch mit Menschen, welche ungesichert oben auf der Ladung sitzen. Spaß gemacht hat es jedenfalls, zumal man ja draußen saß uns somit endlich mal ein bisschen umlüftet wurde.
Der Tempel selbst befindet sich auf einem Berg, dem Mandalay Hill. Wie gewohnt, musste man auch hier Schuhe ausziehen, zum hohen Tempel führte dann eine Rolltreppe. Es war das erste Mal, dass ich Barfuß Rolltreppe gefahren bin. Der Tempel ist mit mit Spiegelscherben verziert, wodurch er märchenhaft in der Sonne glitzert. Wir sind dort kurz vor Sonnenuntergang angekommen, und konnten das fabelhafte Naturschauspiel in ganzer Länge bestaunen. Tatsächlich hat der Sonnenuntergang hier in äquatornähe noch einmal eine sehr besondere Atmosphäre. Schon früh ist die Sonne als klarer roter Ball am zu sehen, welcher sich dann wirklich sehr schnell dem Horizont nähert. Man kann geradezu zuschauen, wie die Sonne untergeht, und der Nebel am Boden macht das ganze dann sehr speziell. Das seichte Glöckchenklingen und der buddhistische Sprechgesang, der aus den Lautsprechern des Tempels erklang, haben das Zuschauen des Sonnenuntergangs dann wirklich ein wenig spirituell wirken lassen.Read more
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- Day 24
- Thursday, May 4, 2017 at 4:52 AM UTC
- ⛅ 35 °C
- Altitude: 157 m
MyanmarPyinzi21°23’25” N 95°53’9” E
Auf Autobahnen von Zwangsarbeitern

• Matkalla Mandalaystä Baganiin •
In Mandalay teilte sich unsere Gruppe. Ein Teil musste aus schulischen Gründen früher zurück nach Singapur, für uns verbliebenen vier ging die Reise weiter nach Bagan. Die Reise erfolgte diesmal nicht per Flugzeug, sondern mit dem Bus. Eigentlich wollten wir die Strecke Mandalay-Bagan per Boot auf einem Fluss zurücklegen, leider war dessen Wasserstand jedoch zu niedrig. Dafür dauerte die Reise mit 4,5 Stunden aber auch nur halb so lange. Ferner haben wir im Bus einen bereits sein nahezu ganzes Leben reisenden Österreicher getroffen, mit welchem wir auch noch in Bagan Zeit verbrachten.
Einen Großteil der Strecke legten wir auf einer recht neuen Autobahn zurück. Wie wir erfuhren, hatte man diese von Zwangsarbeitern erbauen lassen, um den Tourismus im Land voranzutreiben. Zurzeit ist sie jedoch nur sehr sporadisch befahren. Immerhin fand sich in unmittelbarer Nähe eine Art Rasthof. Wie auf den Bildern ersichtlich, ist dieser natürlich etwas anders konzipiert; Toiletten, Gastronomie und Parkplätze fanden sich aber gleichermaßen. Wahrscheinlich bestand der größte Unterschied im Fehlen von Sanifair-Wertcoupons.
Die Busfahrt selbst hat uns landschaftlich und agrikulturell viel nie gesehenes gezeigt. So habe ich das erste mal ein Reisfeld (siehe Foto) und ein Bananenfeld gesehen. Wenn wir abseits der Autobahn auf sehr holprigen Straßen durch die Dörfer gefahren sind, haben sich auch unzählige Straßenstände und gewagte Transporte gezeigt.Read more
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- Day 24
- Thursday, May 4, 2017 at 11:00 AM UTC
- ⛅ 27 °C
- Altitude: 73 m
MyanmarBagan21°10’25” N 94°52’10” E
Tempellandschaft in Bagan

• Baganin antiikkiset temppelimaisemat •
Angekommen in Bagan, mieteten wir uns gleich lautlose Mopeds mit Elektroantrieb, um die Stadt und das umliegende Gebiet zu erkunden. Was wir im umliegenden Land entdeckten, war atemberaubend. Zahllose antike Tempel, verstreut über eine nicht enden wollende Naturlandschaft - durch die Elektromopeds allesamt leicht zu erreichen. Aufgrund der schier endlosen Anzahl an Tempeln und der umgebenen Natur hatte man die kleineren Tempel häufig für sich allein und konnte sich dort in tiefster Ruhe aufhalten - oft ergänzt durchs seichte klingen buddhistischer Glöckchen.
Bei den größeren Tempeln fanden sich meistens Getränkestände und teilweise auch kleinere Märkte. Auf einem dieser Märkte habe ich mir auch einen myanmarischen Rock (sog. Longyi) gekauft - hier die Beinbekleidung Nummer 1, auch für Männer. Das Ankleiden nach dem Kauf gelang mir erst nicht so, aber hilfsbereite Myanmarer waren wieder sofort zur Stelle und halfen. Es ist immer wieder überwältigend, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen hier sind - unabhängig von ihrer Armut. Auch ist ein allzu penetrantes Verkaufsverhalten, wie ich es beispielsweise aus Barcelona kenne, nur selten anzutreffen gewesen.
Die Tempel sind übrigens hauptsächlich buddhistisch, einen einzigen hinduistischen Tempel gab es in dem Gebiet. Buddha ist somit allgegenwärtig, in den Tempeln sitzt an jedem Eingang eine riesige Buddha-Figur und verstrahlt Friedlichkeit. Gelegentlich sind auch Leute zu sehen, die selig vor der Buddha-Figur schlafen. Ich muss sagen, dass mir die entspannte und meditative Atmosphäre in den antiken Tempeln Bagans sehr sympathisch war.Read more
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- Day 24
- Thursday, May 4, 2017 at 12:39 PM UTC
- ⛅ 27 °C
- Altitude: 74 m
MyanmarBagan21°9’49” N 94°51’58” E
Land der unter- und aufgehenden Sonne

• Auringonlasku ja -nousu Baganin temppeliltä katsottuna •
Die berühmten Sonnenauf- und Untergänge Bagans waren ausschlaggebend für unsere Wahl Bagans als Reiseziel. Daher hatten wir schnell damit begonnen, einen geeigneten Aussichtspunkt ausfindig zu machen. Da die meisten großen Tempel gar nicht bestiegen werden dürfen, viel nicht nur unsere Wahl auf einen der wenigen beklimmbarem. Entsprechend viele Touristen waren zum Sonnenuntergang anwesend, aber das hat die fantastische Aussicht nicht getrübt. Zu dem bereits beschriebenen äquatorialen Sonnenuntergang kam die unsäglich schöne Naturlandschaft im Vordergrund mit ihren vielen antiken Tempeln.
Ähnlich hatte auch der Sonnenaufgang eine besondere Atmosphäre. Dieser dauerte meines Erachtens länger als der Sonnenuntergang, und bereits das Morgengrauen vor dem Erscheinen der Sonne war essentieller Bestandteil der Schönheit. Da der Sonnenaufgang bereits um halb sechs stattfand, war die Anzahl anderer Touristen marginal - aber es gab sie. Auch die Elektromoped-Vermieter hatten bereits geöffnet. Ganz zufällig hat jemand dann noch ein Bild von mir gemacht, als ich wie jeden Morgen auf einem Tempel stand und meine Arme der Sonne entgegenstreckte. Wie gesagt, ein ganz spontanes und zufälliges Foto.Read more
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- Day 26
- Saturday, May 6, 2017 at 3:05 PM UTC
- 🌙 30 °C
- Altitude: 12 m
MyanmarBotataung16°46’51” N 96°9’43” E
In Yangon schließt sich der Kreis

• Yangonista taas kohti Singaporea •
In Yangon sind wir gelandet, von Yangon aus geht es nach sechs Tagen auch wieder zurück nach Singapur. Nach einer mäßigen Nacht im Nachtbus von Bagan nach Yangon konnten wir die ehemalige Hauptstadt somit ein zweites Mal sehen. Wider Erwarten fanden wir die Stadt nun nicht mehr annähernd so hässlich wie beim ersten Besuch. Dies lag sicherlich zum einen an der Perspektive aus dem Auto statt als Fußgänger, zum anderen haben wir nun aber auch andere Teile der Stadt gesehen. Hinzu kommt, dass am ersten Tag in Myanmar der Kontrast zum hochentwickelten Singapur noch frisch war; mit der Zeit hatte man sich an den niedrigeren Lebensstandard jedoch gewöhnt und konnte den schönen Seiten des Landes immer mehr Aufmerksamkeit schenken. Und davon gibt es so einige: wunderschöne und zum meditieren anregene Tempel in jeder Stadt, buddhistische Bauten verschiedenster Art und unberührte Natur mit für den Europäer spreziellen Landschaften.
Besonders hervorzuheben ist jedoch nach wie vor die überwältigende Herzlichkeit der Menschen in Myanmar. Es begann bereits in den Hotels und Restaurants, wo die teils sehr jungen Mitarbeiter alles taten, um unsere Wünsche zu erfüllen. Gleichsam waren auch Passanten bei Fragen stets freundlich, und eine hohe Verbreitung von Basis-Englisch verblüfte uns in diesem armen Land. Ein kleines bisschen Birmesisch haben wir aber auch gelernt: Mingalabar ist eine Grußfloskel. Das Wort für Danke konnte ich mir jedoch auch nach mehrfacher Nachfrage nicht merken.
Ich muss sagen, Myanmar in dieser Woche wirklich lieb gewonnen zu haben. Während ich mir in den ersten Tagen noch dachte, dass ein einziger Besuch des Landes im Leben reicht, so finde ich es mittlerweise wirklich sympathisch. Hinzu kommt, dass Myanmar von dem Tourismusboom der umliegenden Länder - insbesondere Thailand - noch nicht viel abbekommen hat. Daher ist das Land noch in seiner ursprünglichen Form wiederzufinden. Daraus resultierend muss man natürlich auch immer wieder seine Ansprüche an Hygiene und Lebensstandard zurückschrauben, wohingegen man sich bezüglich der öffentlichen Sicherheit überraschend wohl fühlen kann (von dem Verkehrschaos mal abgesehen). Alle Profireisenden, die wir auf unserer Fahrt getroffen haben, prophezeiten jedoch, dass die Zeiten mit der geringen Anzahl an Touristen auch in Myanmar in 10 bis 15 Jahren vorbei sein werden.
In Yangon hatten wir zwischen der Nachtbus-Ankunft und dem Flugzeug-Abflug übrigens noch genügend Zeit, die sogenannte Circle Line zu nutzen. Diese ist eine Kreisförmige Zuglinie um Yangon herum, welche man für umgerechnet 13 Cent nutzen kann. Sie fährt regelmäßig in beide Richtungen im Kreis und ist eine hervorragende Möglichkeit, Yangon aus allen Himmelsrichtungen zu sehen und an spannenden Stellen auch mal auszusteigen. Sie dauert allerdings drei Stunden und spart das Zentrum Yangons aus, wodurch sie als reine Besichtigungstour ungeeignet ist. Wir haben im Zug jedoch einen sehr freundlichen 19jährigen yangoner Studenten kennengelernt, der sich einfach zu uns gesetzt hat und mit welchem wir uns wunderbar auf Englisch über unsere jeweiligen Heimatländer austauschen konnten. Es war sehr spannend, Meinungen und Alltagsgeschichten mal aus erster Hand zu hören. Überrascht war ich darüber, wie offen er über Missstände seines Heimatlandes gesprochen hat, herrschte in Myanmar doch bis vor einigen Jahren noch eine Militärdiktatur. Erfreulicherweise, so sein Tenor, ist das Land jedoch in stetiger Entwicklung zum Guten hin.
Mit Malaysian Airlines haben wir Yangon wieder mit einem Zwischenstopp im malaiischen Kuala Lumpur - von dort ist das Bild mit dem muslimischen Betraum - verlassen. Unser Zielflughafen war wieder jener im malaiischen Johor Bahru an der singapurischen Grenze. Wir mussten also formell erst einmal aus Myanmar ausreisen, dann in Malaysia einreisen, dort wieder ausreisen und in Singapur wieder einreisen. Jeder dieser Schritte erfordert eine Passkontrolle sowie die Fingerabdrucksaufnahme, teilweise auch noch kurze Befragungen. Es ist also teilweise sehr nervenzerreibend, und man lernt die eigentlich schon selbstverständlichen Vorzüge der Europäischen Union wieder richtig schätzen. Aus aktuellem Anlass kann ich auch nur hoffen, dass uns diese Errungenschaften erhalten bleiben.Read more
Toll, ich bin gespannt!