Şu anda seyahat ediyor
  • Landcruisers Horizon

Ausfahrt Amerika

~ 150.000km
Halifax (Kanada) bis Ushuaia (Argentinien) und wieder zurück
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  • Farbenfake

    20 Mart, Brezilya ⋅ ☁️ 32 °C

    In Bonito, im Süden des Pantanal, sind alle auf Tourismus eingestellt. Alle Grotten - es gibt viele - , alle Strände an Flüssen, jeder Pferderitt, Schnorcheln oder Tauchen im Umkreis von 50 km müssen in Bonito gebucht werden. Dafür gibt es jede Menge Touranbieter und auch die Campingplätze verhelfen zu Ausflügen. Wir wählen aus dem schier unerschöpflichen, aber leider für brasilianische Verhältnisse sehr teuren Angebot, den Besuch einer Grotte und Schnorcheln in einem Fluss.
    Heute ist zuerst die Grotte dran. Und wir sind enttäuscht, denn die leuchtenden Farben der Gruta Azul sind in Natura gar nicht zu sehen! Sie entstehen nur durch die Aufhellung mit Hilfe der Kamera. Alle Bilder auf den Prospekten und in unserem Reiseführer sind so entstanden. In Wirklichkeit ist das Wasser dunkelgrün bis schwarz.
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  • Über Land

    16–18 Mar, Brezilya ⋅ ☀️ 31 °C

    Nordwärts, immer nordwärts, über Land, mal mit Asphalt, mal ohne. Riesige Maisfelder, Maniok, Soya. Wir gönnen uns einen Stopp am Stausee - ohne die Warnung vor Piranhas könnte man meinen, wir wären an einem sehr heißen Tag am Westensee. Und weiter ...
    Wir fahren ohne Klimaanlage, da die Luft von der Lüftung nach verbrannter Chemie stinkt. Und dann ist nicht nur uns zu warm. Auch Grobi hat Hitzewallungen: Seine Temperaturanzeige schwankt zwischen heiß und ... wir halten an, lassen ihn über Nacht abkühlen, gießen Kühlflüssigkeit nach, sehen kein Leck, fahren weiter ... immer noch Fieber, jetzt doch langsam besorgniserregend. Wir beratschlagen noch mit den Landcruiserkennern aus dem Buschtaxichat, da wird es offensichtlich: Grobi pinkelt rosa, ein Kühlwasserschlauch hat einen großen Riss. Das Problem ist schnell behoben.
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  • Itaipú

    15 Mart, Paraguay ⋅ ☀️ 24 °C

    Vom 3-Schluchten-Staudamm hatten wir schon einmal gehört. Aber vom Wasserkraftwerk Itaipú Binacional? Noch nie! Dabei war es bis zur Fertigstellung des chinesischen Projekts im Jahr 2006 das größte Wasserkraftwerk der Erde mit einer Megawattleistung von über 14.000 MW - vergleichbar mit der Kraft von 12 Atomkraftwerken. Bereits 2 der 20 Turbinen haben pro Sekunde mehr Wasserdurchlauf als die nahegelegenen Iguaçu-Wasserfälle. Der entstandene Stausee hat eine Länge von 170 km (die Breite beträgt bis zu 12 km, variiert jedoch stark). Bei Inbetriebnahme füllte sich das Tal innerhalb von 14 Tagen. Wasserfälle noch größer als Iguaçu versanken in den Fluten.
    Wir fahren mit dem Besichtigungsbus über den fast 8km langen Damm. Als wir am Fuße des Dammes zurückkehren, kommen wir an den riesigen Fallrohren mit 16m Durchmesser vorbei. Wir kommen uns winzig vor.
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  • Cataratas do Iguaçu

    14 Mart, Brezilya ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir haben auf Island beeindruckende Wasserfälle gesehen, haben die Niagarafälle bestaunt und viele kleinere Wasserfälle erwandert - in Europa wie in Amerika. Alle waren auf ihre Weise schön. Doch das, was wir im Dreiländereck Paraguay, Argentinien, Brasilien zu sehen bekommen, schlägt alle anderen Wasserfälle um Längen. Eingebettet in seine natürliche Umgebung rauschen die Wassermassen über 2,7 km Länge in die Tiefe. Höhepunkt ist der Teufelsschlund, in den das Wasser von 3 Seiten stürzt. Wir stehen und staunen ... .
    Und wir sind irritiert: Fast alle Touristen drehen den Fällen den Rücken zu! Kaum einer betrachtet das Wunder! Warum? Nur so kann man ein Selfie machen.
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  • Gaucholand

    8–13 Mar, Uruguay ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir wedeln durch das weich geschwungene Hügelland Uruguays nordwärts. Die Gegend erinnert uns an die holsteinische Schweiz, Wiesen und Weiden. Nur die Wälder - wenn man die Baumgruppen als solche bezeichnen will - haben nichts mit unseren Heimischen gemein: Es handelt sich um Eukalyptusbäume, die in schnurgraden Rechtecken angepflanzt wurden. Drei bis fünf Bäume mal zehn bis fünfzehn Bäume. Kein Unterholz. Da alle Bäume gleich alt sind, sind sie auch gleich groß: Wald in Schuhkartonform, Plantagenholz.
    Weiter in Richtung Grenze zu Brasilien ändert sich das Landschaftsbild. Die Straßen führen jetzt schnurgrade durch nur noch wenig welliges Land. Überall sehen wir Rinder und Menschen - Männer genauso wie Frauen - zu Pferde. Es ist Gaucholand. Das Leben scheint hier gemächlich zu sein. An unserem letzten Übernachtungsplatz vor der brasilianischen Grenze spricht uns ein Mann an: "Habt ihr so einen wunderschönen Ort in Deutschland?" Als ich ausweichend antworte, dass wir im Norden das Meer hätten und im Süden die Berge, freut er sich: "Das habe ich mir gedacht! Dieser Ort ist einmalig schön!" Wir lassen es dabei.

    Und dann kommt Brasilien: Vier Stunden ausharren am Grenzübergang, denn die Mittagspause dauert fast 2½ Stunden. Und ich bin mit meinem Spanisch am Ende, denn hier wird ausschließlich Portugiesisch gesprochen. Obwohl alle anderen Länder des südlichen Teils des Kontinents Spanisch sprechen, lernen die Brasilianer diese Sprache offensichtlich nicht in der Schule.

    Weitere Tage fahren wir nordwärts mit den Iguaçu-Wasserfällen als Ziel.
    Die Erde ist weiterhin terracottarot, jetzt beherrschen jedoch ausgedehnte Soyaplantagen das Land - von Horizont zu Horizont. Wir müssen etwas suchen, um schöne Übernachtugsplätzchen zu finden.
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  • Neustart

    4–9 Mar, Uruguay ⋅ 🌙 28 °C

    Fast vier Monate waren wir in Deutschland - ohne festen Wohnsitz, wechselnd bei meiner Schwester, unseren Kindern, Freunden, in Airb&bs. Doch jetzt ist vorerst alles in der Heimat auf einem guten Weg. Daraus folgt: Wir starten wieder! Ich hoffe, Ihr seid wieder dabei!

    Von unserem Startplatz in der Nähe von Atlántida geht es zuerst nordwärts an der Küste entlang, weil wir Andrea und Paul, die Netten aus unserer kleinen Bolivienreisegruppe, wieder treffen wollen. Das Wiedersehen ist herzlich ... Doch die beiden haben 2 weitere Deutsche im Schlepptau, deren politische Ansichten wir vier nicht teilen. Abends kommt es zu einer erschreckenden Diskussion, die mich noch lange beschäftigen wird. Wenn immer mehr Menschen auf alternative Fakten setzen und glauben, dass nur die AfD Deutschland davor bewahren kann in den Abgrund zu schlingern, wird es eng mit unserer Demokratie. Da wird mir angst und bange.
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  • Unterbrechung

    3–13 Kas 2024, Uruguay ⋅ 🌬 18 °C

    Wir wissen es schon seit Peru: Die Reiseroutenänderung wird deutlicher ausfallen, als Ihr alle bisher vermutet, denn wir haben einen familiären Reiserückruf erhalten. Erst war es nur eine zarte Anfrage mit dem Hinweis, wir sollten ruhig weiter fahren. Doch "ruhig" waren wir nicht mehr. Am 23.10. war dann klar, dass wir in Deutschland möglichst rasch gebraucht werden. Jetzt ging die Planung schnell: Storage für Grobi in Uruguay organisieren, denn das ist das einzige südamerikanische Land, das eine temporäre Einfuhrgenehmigung des Wagens für 365 Tage ausstellt ... wir wissen nicht, wie lange unsere Hilfe in Deutschland wichtig ist. Flug buchen ab Montevideo. Fahren! Nicht mehr so viel rechts und links am Wegesrand gucken ... Blumenpflücken während der Fahrt verboten. Fahren! Jörg übernimmt fast ununterbrochen, von morgens bis abends. Wir gönnen es uns, frühstücken zugehen. Fahren! Von San Pedro de Atacama an sausen wir durch die Länder. Und erreichen mit gutem Zeitpuffer den kleinen Campingplatz an Grobis Unterkunft. Wir waschen Wäsche, Matratzenschonbezüge, Bezüge der Sitzkissen. Räumen jedes Fach leer und sortieren: Müll, nach Hause, bleibt in Uruguay. Und wischen jeden Winkel: So sauber war der Wagen vielleicht mal bei Auslieferung ab Werk ;). Von Felix, dem deutschen Betreiber der Unterstellhallen, werden wir zum Grillen ins Poolhaus eingeladen und verbringen dort einen sehr unterhaltsamen Abend mit den anderen Overlandern vom Platz. Wir sind die einzigen, die den Wagen einlagern. Alle anderen wollen sich in den nächsten Tagen aufmachen ... hinein in den Sommer. Allerdings haben sich einige an dem Abend mit Corona angesteckt ... . Wir sind glücklicherweise nicht dabei.
    Und dann kommt der letzte Tag, die letzte Nacht. Am 13.11. fliegen wir. Reibungslos überspringen wir den Teich und nehmen dann Abschied voneinander, nach einem Jahr und 4 Monaten engstem Miteinander: Jörg fährt mit der Bahn nach Süddeutschland, ich bleibe in Kiel: Eine Überraschung für unseren wunderbaren Freundeskreis, der mich nicht beim Grünkohlessen erwartet. Und noch eine Freude für mich: Ich kann an zwei Geburtstagen teilnehmen: Meine Mutter wird 88 und auch meine große Schwester hat Geburtstag.
    Wieso wir laut Routenschreiber noch in Uruguay sind? Ich habe den Traveltracker an der Stelle ausgeschaltet, an der dieser Footprint plaziert ist.
    Was mit den Ohren los ist? Beide Ohren hatten durch die Mittelohrentzündung einen Riss im Trommelfell. Leider ist das linke Innenohr durch die Bakterien so in Mitleidenschaft gezogen worden, dass ich dort nur schwer höre. Die Ferndiagnose meiner Schwester und daraufhin der Einsatz des Antibiotikums aus der Bordapotheke haben viel Schlimmeres verhindert. Vielleicht hilft das Cortison, das ich jetzt nehme. Vamos a ver.
    Wann wir wieder aufbrechen? Wir wissen es nicht! Aber wir freuen uns, wenn ihr alle dann wieder mit einsteigt: Ihr wart mir stets Ansporn den Blog gut zu führen! Danke dafür. Ich melde mich, wenn es weitergeht. Es wartet noch das Pantanal, der Amazonas, die Iguazu-Wasserfälle, Patagonien, Feuerland, ... , ... , ...
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  • Ostwärts bis Uruguay

    29 Eki–2 Kas 2024, Uruguay ⋅ ☀️ 29 °C

    Es geht ostwärts Richtung Atlantikküste. Wir kommen durch Weinanbaugebiete und schließlich durch üppig belaubtes Grün mit klaren Bachläufen zum Baden. Uns wird klar, wie wichtig uns Wälder und Wiesen sind.
    Wir übernachten meist frei und sind ungestört ... bis auf unsere erste Nacht in Uruguay:
    Das Plätzchen kann man sich lauschiger nicht vorstellen. Nach 8km endet die immer schlechter werdende Piste in einem flachen Tal auf einer winzigen Wiese mit mir unbekannten gelben und violetten Blumen und rotem Eisenkraut. Ein Bachlauf plätschert. Kühe muhen. Ein Esel ist zu hören. Wir haben uns noch nicht ausgebreitet, da kommt ein mit einem jungen Pärchen besetztes Auto angefahren. Wir vermuten schon, dass wir auf Privatgelände stehen und wieder aufbrechen müssen, doch der Wagen wendet und düst von dannen, ohne dass die Insassen Kontakt mit uns aufnehmen. Ob wir da den Platz für ein Schäferstündchen okkupiert haben? Wir schätzen uns glücklich, genießen den Abend und gehen früh zu Bett. Mitten in der Nacht werden wir durch Motorengeräusche geweckt ... eindeutig! Ein Wagen hält in unmittelbarer Nähe, 2 Personen steigen aus, mit lichtstarken Taschenlampen wird in Grobi hinein geleuchtet. Ich versuche etwas zu erkennen und von der recht lauten Unterhaltung zu verstehen, bin aber noch zu schwerhörig. Sollen wir uns rühren? Jörg plädiert gerade mit Handzeichen für "Totstellen", da sehe ich, dass es sich um Polizisten handelt. Polizisten! Mitten im Nirgendwo, weit entfernt von jeglicher Hauptstraße! Ich öffne die Tür, erkläre, dass wir uns nur ausruhen wollen und frage, ob es erlaubt sei, hier zu schlafen. Die beiden lachen und wünschen uns eine gute Nacht. Polizei in Uruguay!
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  • Argentinien

    25–29 Eki 2024, Arjantin ⋅ ☀️ 18 °C

    Wir ändern die Reiseroute: Anstatt weiter in den Anden zu bleiben und zwischen Chile und Argentinien, wie ursprünglich geplant, weiter gen Ushuaia zu kurven, trennen wir uns von unseren Reisegefährten und wenden uns ostwärts. Mit einem Antibiotikum als Begleiter geht es mir so gut, dass ich reisetauglich, wenn auch nicht fahrtüchtig bin und Jörg für die nächsten Tage am Steuer sitzt.
    Auf dem Weg nach Argentinien müssen wir noch einmal über einen Pass mit 4800 Höhenmetern, danach geht es sukzessive abwärts. Die Wüste begleitet uns noch eine Weile, doch es wird immer grüner. In Salta machen wir noch eine Ohrenpause von 2 Tagen für mich und wählen dann die farbenprächtige Quebrada de las conchas (zu deutsch: Schlucht der Muscheln) als weitere Route. Obwohl sich hier viele Wanderwege anbieten, bleiben wir auf rollatorfähigen Pfaden. Ohne Anstrengung oder gar andere Touristen sehen wir hier Farbbänderungen des Faltgebirges, für die wir bei der Besteigung des Vinicunca zur Besichtigung der Regenbogenberge unsere letzten Kräfte aufbieten mussten. Ich bin froh drum, denn ich bin immer noch weit davon entfernt, mich fit zu fühlen.
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  • Out of order

    22–25 Eki 2024, Şili ⋅ ☀️ 26 °C

    Wir erreichen San Pedro de Atacama in Chile ... mit letzter Kraft für mich! Die nächsten 2 Tage verbringe ich im Dämmerzustand und begebe mich in Begleitung zur Toilette. Ich mache keine Fotos, das Essengehen abends empfinde ich als extrem anstrengend. Hunger habe ich nicht.
    Jörg schaufelt den Dreck aus dem Auto und bezieht unser Bett neu, während ich mich dusche ... nach 10 Tagen mehr als notwendig.
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  • Lagunenroute ll

    20–22 Eki 2024, Bolivya ⋅ 🌬 10 °C

    Die Zivilisation ist ein ferner Traum. Über Tage sehen wir keine anderen Lebewesen als Vicuñas, Flamingos und - selten - Bergviscachas. Es herrscht Wüstenlandschaft.
    Das Setting hat sich nicht verändert, allerdings lasse ich Jörg fahren: Ich überschreite die tägliche Maximaldosis an Ibuprofen erheblich, habe trotzdem zunehmend Schmerzen, leichtes Fieber und mir ist schwindelig. Ich kämpfe mich durch die Tage, will nichts verpassen, aber das Auf- und Ab ist quälend. Da ich Andrea das Kochen für den Abend nicht allein überlassen will - Petra hält sich mit Gemeinschaftsarbeiten sehr zurück - versuche ich mich auch Abends zusammenzureißen. Bis das Trommelfell nachgibt. Der Vorteil: Der stechende Schmerz ist fast weg! Der Nachteil: Ich höre fast nichts mehr und fühle mich von den Ohren her wie unter Wasser gedrückt.
    Ein weiteres Problem ergibt sich bei Paul und Andreas Fahrzeug, denn der moderne Motor soll hin und wieder den Dieselpartikelfilter ausbrennen, die Höhe verhindert jedoch diesen Vorgang. Auch hier ist die Fahrfreude also beeinträchtigt.
    Nur Ralph und Petra sind unbeeindruckt: Eine Verkürzung der Strecke kommt nicht in Frage. Als beide eine Tüte Müll am Übernachtungsplatz zurücklassen, werden die Spannungen in der Gruppe überdeutlich. Ein Einsehen gibt es nicht. Wir sind negativ überrascht, dass gebildete Menschen (er ist Zahnarzt, sie Ingenieurin) sich so verhalten.
    An der Grenze zu Chile bemerke ich die Konsequenzen des Hörverlustes: Konnte ich vorher das gesprochene Spanische schlecht, kann ich jetzt nichts mehr verstehen. Die Grenzbeamten lassen uns trotzdem durch.
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  • Lagunenroute l

    17–19 Eki 2024, Bolivya ⋅ ☀️ 9 °C

    Für mich beginnt jetzt der härteste Teil der bisherigen Reise ... aber der Reihe nach: Der Salar de Uyuni hat uns alle so begeistert, dass wir weiterhin gemeinsam fahren. Das ist für den nächsten Fahrtabschnitt auch durchaus sinnvoll, denn "die Lagunenroute" birgt Überraschungen. So gibt es z.B. nicht nur eine Strecke, es handelt sich vielmehr um ein Gewirr von staubigen Pisten. Je weiter westlich - an der chilenischen Grenze - der Weg führen soll, desto einsamer und unübersichtlicher wird "die Lagunenroute". Wir fahren weit westlich. Dadurch wird die Navigation trickreich und Ralph, der auch diesmal die Strecke ausgearbeitet hat und der jetzt normalerweise an der Spitze fährt, hält oft an und stellt fest, dass er "irgendwie falsch ist" oder dass er Paul, der das schwächste Fahrzeug mit hohem Aufbau fährt, verloren hat. Wir sind stolz auf unsere Scoutfähigkeiten und fahren bereitwillig vor, um eine für Paul fahrbare Strecke oder auch einen schönen Übernachtungsplatz zu finden. Ansonsten sind wir hinten der "Lumpensammler".
    Und dann sind da die klimatischen Verhältnisse,die nur bedingt für menschliches Leben geeignet sind: Mittags beginnt ein kräftiger Wind einzusetzen, der bis zum Abend in seiner Stärke zunimmt, und nach Sonnenuntergang gegen 18:30 wird es zusätzlich empfindlich kalt, bis -10°C.
    Die Landschaft ist dagegen atemberaubend! Ob farbenreiche Felsformationen in Figurenform, weite Ebenen oder von Flamingos in rosa getauchte Lagunen mit weißem Salzrand - wir können uns kaum satt sehen. Ich bin Beifahrer und hüpfe bei jeder Gelegenheit aus dem Auto, um ein Foto oder einen kleinen Film zu machen. Dabei vernachlässige ich meine Gesundheit - im Auto schwitze ich, draußen beginne ich sofort zu frieren. Schon am ersten Abend habe ich Ohrenschmerzen. Da ist es auch nicht hilfreich, dass es nachts so kalt wird, dass die Feuchtigkeit der Atemluft auf dem Kopfkissen gefriert.
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  • Salar de Uyuni

    15–16 Eki 2024, Bolivya ⋅ 🌙 11 °C

    Mehr als 10000km² Fläche, auf über 3600Hm - das ist die größte Salzwüste der Welt! Das ursprünglich vorhandene Meer ist in einem Zeitraum von ca 20000 Jahren ausgetrocknet. Zurück blieb die Salzpfanne, deren Dicke von wenigen Zentimetern bis mehreren Metern reicht. Darunter befindet sich lithiumreicher Salzschlamm.
    Wir sind mit drei Wagen unterwegs, Ralph hat die Strecke ausgearbeitet, so dass Jörg und ich davon ausgehen, dass er voran fährt, aber weit gefehlt: Er teilt uns die Koordinaten der Ziele mit und lässt Jörg und später dann mich navigieren. Das ist nicht so einfach, wie es klingt, da es auf dem Salar keine Straßen gibt, sondern nur Spuren, die sich mehrfach teilen oder auch wieder zusammen laufen und man das Ziel auf der riesigen Fläche nicht sieht. Zum Glück haben wir einen Kompass dabei - wir sind also nicht im Kreis gefahren.
    Übernachtung wollen wir im Windschatten der Insel Pescado, die in der Mitte des Salars aus dem Salz ragt. Als wir um die Ecke kurven, glauben wir unseren Augen nicht zu trauen: Heinz und Marlies - unsere Containerbuddys - stehen dort auf dem Salz! Was für eine Überraschung! Wir essen alle gemeinsam Abendbrot: Kürbissuppe von mir, Nudeln mit Soße von Marlies und Pfannkuchen von Andrea. Obwohl wir viel zu erzählen haben, kriechen alle ziemlich zügig nach Sonnenuntergang ins Bett - es ist schneidend kalt. Jörg und ich freuen uns, dass wir die Standheizung anwerfen können, um die Füße wieder warm zu bekommen. Allerdings verfliegt die Wärme durch die Zeltwand sehr schnell, also schalten wir sie nach 20 Minuten wieder aus. Gegen 4 Uhr ist uns beiden bei minus 6°C kalt - trotz Mütze, Merinowäsche, Schlafsack und 2 Decken. Ich habe mir eine leichte Erkältung eingefangen.
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  • Mos Eisley

    14–15 Eki 2024, Bolivya ⋅ ☀️ 17 °C

    Sand und Staub fegen durch die Straßen. Blumen oder gar Bäume fehlen vollends. Tagsüber wird es warm, aber nachts weht ein schneidend kalter Wind. Vermummte Gestalten huschen vorbei. "Mos Eisley Raumhafen, nirgendwo wirst du mehr Abschaum und Verkommenheit versammelt finden als hier.", bemerkte Obi-Wan Kinobi. Abschaum des Universums? Obi-Wan Kinobi? - Stopp! Falsche Geschichte! -
    Doch die Ortsbeschreibung könnte dieselbe sein. Uyuni glänzt mit Staub und einem vor sich hin rottenden Lokomotivfriedhof. Mehr ist zu dem Ort nicht zu sagen.
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  • Sucre

    11–13 Eki 2024, Bolivya ⋅ ☀️ 23 °C

    Sucre - die Hauptstadt Boliviens - ist eine Stadt wie aus Zucker: Die Häuser sind weiß gestrichen, die Verlockungen an jeder Straßenecke zu finden, egal ob der Sinn nach Eis, Schokolade, frisch gepresstem Saft oder Essen, von erlesen bis deftig, steht. In kleinen Läden verkaufen geschäftstüchtige Händler alles von chinesischem Schnickschnack bis hochwertigen (?) Alpakapullovern. Die Straßen sind voller einheimischer Touristen, die es sich gut gehen lassen. Wir lassen uns treiben, besichtigen ein Museum für traditionelle Webkunst und genießen.
    Vor den Toren der Stadt liegt eine Zementfabrik, deren Gesteinsabtragung viele Dinosaurierspuren freigelegt hat ... hier schauen wir auch noch vorbei, bevor wir weiter nach Uyuni fahren: Dort erwartet uns eins der Highlights jeder Bolivienreise!
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  • Straßensperren und kein Diesel

    9–10 Eki 2024, Bolivya ⋅ ☁️ 10 °C

    Nach einigem Hin- und Her an Überlegungen, ob es zeitlich eine gute Idee ist, nach Sucre zu fahren, weil wir uns später mit zwei anderen Fahrzeugen südlich-westlich an der größten Salzpfanne der Welt, dem Salar de Uyuni, treffen wollen, um die folgenden Strecken nicht alleine anzugehen, fällt die Entscheidung dafür, auch weil Heinz und Marlies auf dem Weg nach Sucre sind und wir sie dort wieder treffen können.
    Wir berechnen den Dieselbedarf und beginnen, bei jeder Tankstelle nach Diesel zu fragen. Manchmal geben die Tankwarte 10l an Auswärtige ab. Doch auf unsere Frage: "¿Hay diésel?" ist die stereotype Antwort: "¡Sí, pero no para extranjeros!" Noch haben wir kein Problem damit, aber ganz ohne zu tanken, werden wir den Salar de Uyuni und auch die Lagunenroute von unserem Reiseplan streichen müssen. Diesel ist knapp in Bolivien, die LKW-Schlangen an den Zapfsäulen entsprechend lang. Oft streiken die Fahrer durch Straßenblockaden, um auf ihre Misere aufmerksam zu machen. Kurz vor einer Kleinstadt ist es dann so weit: Wir stehen im Stau! Ich gehe an den Fahrzeugen entlang, entdecke Heinz und Marlies in der Schlange und arbeite mich dann nach vorne durch: Hier blockieren keine LKW-Fahrer, sondern die Studenten der nahen Kleinstadt. Warum? Das wollen sie mir nicht mitteilen. Sie sind eher unfreundlich abweisend. Es sieht nicht spektakulär aus - die Straße ist mit Steinen belegt - ich möchte jedoch nicht herausfinden, wie die Blockierer reagieren, wenn ich beginne, die Steine weg zu räumen.
    Jedoch fahren wir nicht umsonst ein Geländefahrzeug ... vielleicht gibt es ja eine Umfahrung. Und tatsächlich: Ein bisschen über Stock und Stein und wir können drum herum. Mit 3 Fahrzeugen aus Deutschland machen wir uns auf den Umweg. Wir fahren hinten, weil Grobi der zuverlässigste für solche Strecken ist, aber eine Bergeaktion ist nicht notwendig. Voll Zuversicht erreichen wir die Hauptroute wieder ... nur um kurz darauf erneut vor einer Blockade zu stehen. Auch diese wird noch fröhlich umkurvt, doch dann ist Schluss: Kein Durchkommen mehr! Wir beratschlagen und entscheiden uns dafür zu warten: In der Nacht ziehen die Blockierer häufig ab (erst ab Morgengrauen wird weiter blockiert), also fahren wir nachts durch und lassen sie mindestens 30km hinter uns, so dass wir am nächsten Morgen ohne weitere Mühe nach Sucre kommen. "Tut Euch nicht mit Christine und Jörg zusammen. Die fahren gerne nachts!", wird in der Gruppe gewitzelt. Doch der Plan geht auf: Am nächsten Tag erreichen wir Sucre.
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  • Mit Gert durch La Paz

    7 Ekim 2024, Bolivya ⋅ ⛅ 9 °C

    Wir erleben Boliviens Verwaltungshauptstadt zu acht mit Gert, unserem deutschen Führer, der - nach eigenen Angaben - in La Paz hängengeblieben ist. Er ist an Boliviens Geschichte und Politik sehr interessiert und teilt uns sein Wissen und seine Meinung über 11 Stunden bereitwillig mit. Danach schwirrt uns allen der Kopf, aber eines ist vor allem bei Jörg und mir hängengeblieben: La Paz ist eine Stadt der Gegensätze! In hochmodernen Gondeln - die östereichische Firma Doppelmayr hat bisher 10 Linien mit insgesamt 33km Länge gebaut - schweben wir über riesige Villen und heruntergekommene Armenviertel nach El Alto und schauen uns dort den Hexenmarkt und die Hütten der Schamanen an. Die Menschen gehen hier nicht zum Arzt oder Anwalt, sie wenden sich mit ihren Problemen an ihren Geisterheiler.
    Im Schatten der Regierungsgebäude duckt sich die Kathedrale. Hier sehen wir in erster Linie Menschen in Jeans oder Anzügen, ein paar Gondelstationen weiter beherrschen Cholitas in traditioneller Kleidung das Straßenbild. Bettler sind nur wenige zu sehen, die meisten Menschen "wurschteln sich mit vielen kleinen Jobs so durch". Gert gehört auch dazu: Hier eine Führung, dort Hilfe bei Umzügen, dann wieder Schauspieler in einer Low-Budget-Produktion. Wir geben ein fürstlichen Trinkgeld und haben ab jetzt ein Herz für Schuhputzer.
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  • Bolivien

    4–5 Eki 2024, Bolivya ⋅ ☀️ 15 °C

    Der Grenzübertritt von Peru nach Bolivien soll am Titicacasee sehr rasch gehen. Jedoch nicht bei uns. Zwar sind wir auf der peruanischen Seite verhältnismäßig schnell abgefertigt, der Bremsbeamte auf bolivianischen Seite - Edwin Torrez - hat jedoch Zeit. Über eine Stunde interessiert er sich für uns und unsere Reise, erzählt von sich und macht keine Anstalten, den Prozess zu beschleunigen. Es endet mit dem Austausch der WhatsApp-Kontakte und der eindringlichen Bitte, sich zu melden, wenn wir irgendwelche Probleme haben sollten.
    Wir übernachten in Copacabana und fahren am nächsten Tag weiter Richtung La Paz. Da Samstag ist, sehen wir viele Prozessionen, brauchen lange für eine Fährfahrt und wühlen uns in der Dunkelheit durch das Verkehrschaos der höchstgelegensten Verwaltungshauptstadt weltweit.
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  • Titicacasee

    2–3 Eki 2024, Peru ⋅ ⛅ 17 °C

    Durch die schier unendlich erscheinenden Weiten des Altiplano nähern wir uns dem Titicacasee, dem höchsten komerziell schiffbaren See der Welt auf ~ 3800m Höhe. Der See wird von den Uro bewohnt, die zu Inkazeiten begannen, schwimmende Inseln aus Totoraschilf zu bauen - jede Familie ihre eigene Insel - und darauf zu leben. Falls die Inka einen Überfall starteten, zogen die Uros die Inselverankerung aus dem Seeboden und schipperten auf den Titicacasee hinaus. Sie sind durch diese Strategie nie besiegt worden.
    Jetzt allerdings scheint der Tourismus sie zu besiegen. Die traditionelle Lebensweise - Fischfang und Handel - wurde weitgehend aufgegeben zugunsten von Führungen für Besucher. Boote mit bis zu 20 Personen fallen dann über die kleine Inselgemeinschaft her. Auch wir gehören zu den Neugierigen, haben aber das Glück einer exklusiven Führung, weil wir keiner Reisegruppe angehören. Ich fühle mich nicht richtig wohl, stelle mir vor, wie ich es empfinden würde, wenn täglich Fremde kämen, um mich und meine Einraum-Strohütte (auch von Innen) zu fotografieren und ich dann meine traditionelle Lebensweise erkläre. Ich frage unseren Führer. Er lacht und erläutert: Jeden Monat wechseln die Familien, die Touristen "willkommen heißen". In dieser Zeit verdienen sie Geld mit den Dingen die sie in Handarbeit herstellen, die Einnahmen durch den Eintritt und die Führung kommen der Gemeinschaft zugute - damit wird z.B. die Inselschule finanziert. In der besucherfreien Zeit ziehen sie sich weiter auf den See zurück und haben Ruhe, verdienen aber kein Geld. Wir erwerben ein besticktes Tuch. Als wir wieder zurück an unserem Auto sind, bittet uns Ronaldo (unser Führer) noch einen Moment zu warten. Er läuft in sein Haus (viele Uru haben inzwischen auch ein Haus auf dem Festland) und kommt mit einem kleinen Schilfbötchen zurück: Als Geschenk, denn wir wären so anders gewesen, als die meisten anderen Touristen. Muchas gracias - das ungute Gefühl wird dadurch noch verstärkt.
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  • Unter Geiern

    30 Eyl–2 Eki 2024, Peru ⋅ ☁️ 8 °C

    Der Colca Cañon ist einer der 3 tiefsten Schluchten der Welt und Heimat des Andenkondors. Früh um 7:00 stehen wir am Cruz del Condor bereit - noch erschöpft von der mehr als einen Tag dauernden Anfahrt über übelste Waschbrettpisten. Ich bin skeptisch, ob sich überhaupt ein Vogel sehen lässt, doch eine halbe Stunde später sind sie da: Über 20 dieser riesigen Piepmätze - Flügelspannweite ca. 3m - segeln im Aufwind der sich erwärmenden Luft das Tal hinauf, wenden, kreisen, jagen einander, landen und starten wieder. Wir können uns nicht satt sehen! Großartig! Und dann nach fast 3 Stunden ist die Show beendet - die Thermik über dem Tal scheint sich zwischen 10:00 und 11:00 zu ändern, so dass sie nicht mehr genug Aufwind bietet.
    Wir fahren noch ein paar Kilometer das Tal hinauf und entdecken einen Wegweiser, der auf einen Geysir den Hang hinauf hinweist. Wir folgen ihm und finden uns überraschend in einer Island ähnlichen Talsohle wieder: Es stinkt nach Schwefel, ein Geysir sprüht unablässig zischend Wasser und Dampf, in der Nähe blubbern kleine Schlammtöpfchen neben gelben Schwefelablagerungen. Während am Cruz del Condor noch viele Menschen das Spektakel verfolgen, dürfen wir diese besonderen Sehenswürdigkeit in völliger Einsamkeit bestaunen.
    Und noch ist dieser Tag nicht zu Ende: Wir genießen in Chivey am Eingang des Tals noch das Thermalbad unter einer alten Brücke, gehen Essen (Alpakagulasch) und finden einen schönen Übernachtungsplatz neben kleinen terassenartig angelegten Feldern, die noch wie zu Urzeiten bewässert und mit der Hacke bearbeitet werden.
    Als wir am nächsten Morgen früh starten, verabschiedet sich der nahe Vulkan mit einer spektakulären Rauchwolke von uns.
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  • 🏳️‍🌈🗻

    27–28 Eyl 2024, Peru ⋅ ☁️ 2 °C

    Die Warnungen, dass die Regenbogenberge touristisch überlaufen seien, schrecken uns nicht ab! Wir wollen sie sehen, möglichst ohne viele Menschen und entscheiden uns deshalb auf dem letzten mit Auto erreichbaren Parkplatz auf ~4600m Höhe zu übernachten und sehr früh zur Wanderung aufzubrechen. Die Straße ist schlechter als erwartet, so dass wir viel länger für die Strecke ab Cusco brauchen. Also schleichen wir die letzten 20 km in völliger Dunkelheit den Berg hinauf. Doch der Aufwand lohnt sich: Morgens um 6:00 Uhr sind wir die ersten Wanderer und gegen 7:00 sind nur noch 2 Schweizer und ein weiteres deutsches Pärchen mit uns auf dem 5036m hohen Gipfel des Vinicunca (Quetchua, übersetzt: 7 Farben; die hier wehende Regenbogenfahne steht für die indigene Vielfalt). Die Streifen der Berge sind beeindruckend: Es leuchtet das Rot, das durch Eisen im Ton entsteht, im Licht der immer kräftiger werdenden Sonne wunderschön im Kontrast zum Grün des Phyllit. Dieses Phänomen ist erst seit 2014 sichtbar, denn vorher waren die Berge das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt - Klimawandel.
    Bevor der Touristenrummel mit dutzenden kleinen Tourbussen einsetzt, sind wir gegen 9:00 Uhr schon wieder bei Grobi. Der Arme hat es schwer: Sowohl die Kälte als auch die dünne Luft der Höhe machen ihm zu schaffen. Bevor wir zu einer einsamen Genusstour rund um und in den bunten Bergen aufbrechen, müssen wir unseren dicken Blauen lange warmlaufen lassen, so dass er einigermaßen rund läuft. Klimawandel - wir sind schizophren.
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  • Zu Besuch in Cusco

    26–27 Eyl 2024, Peru ⋅ ☁️ 17 °C

    In Cusco frönen wir dem Sozialen: Auf dem Campingplatz treffen wir ... Heinz und Marlies! Und viele andere Reisende, die wir zum Teil schon aus Ecuador kennen. Abenteuer und Tipps werden ausgetauscht, Verabredungen für die Durchfahrung des größten Salzsees der Erde in Bolivien getroffen. "Besucht ihr vor Bolivien noch die bunten Berge?" "Soll sehr touristisch sein!" "Und der Colca-Cañon?" "Die Geier fliegen im Oktober sicher!"
    Und wir besuchen Freunde von Freunden: Alexis, Katja und Karla. Mit ihnen verbringen wir einen vergnüglichen Nachmittag bei Kaffee und Schokokuchen und besuchen die eintrittfreie Inkastätte um die Ecke - Karlas Spielplatz. Sie zeigt uns stolz ihr Haus mit Küche und Dusche.
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  • Machu Picchu

    23–26 Eyl 2024, Peru ⋅ ☁️ 18 °C

    Kommt der normale Perutourist um Machu Picchu herum? Nein! Ich bezeichne uns zwar als nicht ganz normal, aber ohne diese Inkastätte besucht zu haben, können auch wir nicht nach Deutschland zurückkehren. Allerdings haben wir ein Problem: Im Gegensatz zum Normtouri, der genau weiß, wann er innerhalb seiner 2-3 Wochen Peruurlaub Matschu Pichtschu (so die korrekte Aussprache) besucht und deswegen weit im Vorhinein sein Ticket für Zug, Bus, Guide und Eintritt kaufen kann, freuen wir uns auf unser spontanes "Wirwerdensehen".
    Als erstes buchen wir die Bahnfahrkarte für 61 Dollar pro Person für ca. 20 km Fahrt in den Ort Agua Calientes - manchmal verwirrender Weise auch Machu Picchu Dorf genannt. Dieser nur aus Restaurants, Hotels und Souvenirläden bestehende Flecken ist Ausgangspunkt für die Besichtigung der archäologischen Anlage und nur per Bahn - oder zu Fuß erreichbar. Wir beziehen dort für 2 Nächte unser ebenfalls vorab gebuchtes Hotelzimmer. 2 Nächte? Ja, denn um spontan noch Eintrittstickets zu ergattern, braucht es mindestens einen Tag: Anstehen ab 5:30 Uhr morgens, um eine Nummer zu erhalten. Ist die Nummer kleiner als 50, hat man die Berechtigung erworben, um 15:00 Uhr (Achtung! Pünktlich sein! Sonst verfällt die Berechtigung!) ein Eintrittsticket für den folgenden Tag zu erwerben. Danach können wir den Rückfahrschein der Bahn buchen. Doch - huuch! - es gibt nur noch Fahrscheine für 600 Dollar pro Person! Und jetzt? Noch einen Tag länger bleiben und dann erst zurück fahren (unser Hotelzimmer verdoppelt den Preis für eine weitere Nacht, die Bahnfahrt kostet aber "nur noch" 120 Dollar pro Person)? Wir fühlen uns in der Touristenfalle, recherchieren herum und finden die Lösung: 10km Wanderung an der Bahnschiene entlang bis zum Hidroelectrica genannten Wasserkraftwerk. Dort um 14:00 Uhr ein Collectivo (Sammeltaxi) zum Ausgangspunkt der Bahnreise nehmen und - voila! - zurück am Auto!
    Am Besichtigungstag stehen wir - wie am Vortag schon um 4:30 auf und wandern ab 5:30 zu Fuß die 400 Höhenmeter zum Eingang Machu Picchu. Dort erwartet uns schon unser englischsprachiger Führer - extra gebucht! Nach 3 Stunden informativer, bester Besichtigungstour nehmen wir den Bus (12 Dollar pP) an den Fuß des Berges und wandern dann die Bahntrasse entlang. Alles klappt wie am Schnürchen, auch das Collectivo steht bereit ... wir sind nicht die einzigen, die auf diese Weise aus Agua Calientes heraus kommen.
    Lustige Begebenheit während der Collectivo-Fahrt: Nach 2h macht der Fahrer eine Pause - alle aussteigen bitte - .... und wäscht in aller Seelenruhe den Wagen. Nach weiteren 3 Stunden Fahrt sind wir in der Nähe von Grobi und laufen noch einmal 2 km. In Dunkelheit suchen wir uns den Übernachtungsplatz.
    Hat es sich gelohnt? Ja, klar!
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  • Über das Hochland

    20–22 Eyl 2024, Peru ⋅ ⛅ 7 °C

    Von Nazca wollen wir nach Cusco, den Ausgangsort zum Besuch von Machu Picchu. Wir fahren über das Hochland (ca. 4000 Höhenmeter) an Lagunen vorbei, an deren Ufern wir unsere ersten Flamingos erahnen können. Vicuñas, die wilden Verwandten der Alpakas, sehen wir in kleinen Herden bis zu 15 Tieren jetzt immer öfter und auch Alpakas sind keine Seltenheit mehr.Okumaya devam et