Weltreise

Heute Morgen bin ich mit einer kleinen Schwimmeinheit im Freibad gestartet, wo mir die Jungs an der Kasse freien Eintritt geschenkt haben.
Danach war ich bei Denny‘s (einer Diner-Kette) frühstücken und habe dort noch etwas länger gesessen und ein paar Sachen organisiert und einfach ein bisschen entspannt.
Am Nachmittag war ich kurz einkaufen, bevor es dann nach Pasadena ging. Ziel war das Rosebowl Stadium, wo heute Abend die Collegefootballteams von der UCLA und Stanford gegeneinander spielen.
Nachdem ich einen Parkplatz 20min vom Stadion entfernt gefunden hatte, da ich keine 35$ fürs Parken zahlen wollte, bin ich dann den restlichen Weg dort hin gelaufen.
Zuerst bin ich zu dem Vorplatz gekommen, wo schon super viel los war. Viele bauen dort schon am Vormittag ein Camp auf, wo sie den ganzen Tag verbringen, bis das Spiel losging. Überall gab es Essenszelte und kleine Spiele, an denen man teilnehmen konnte. Ich habe mir eine Performance der Alumni Bigband und der Cheerleader angeschaut. Obwohl man es aus amerikanischen Filmen zwar kennt, war es doch verrückt zu sehen, das es sowas wirklich gibt.😅
In der Warteschlange vom Klo habe ich dann Christin kennengelernt. Sie und ihr Mann David (beide Anfang 60) kommen mit ihren Freunden seit über 20 Jahren zu den Spielen der UCLA und haben dann auch immer ein Camp auf dem Parkplatz. Sie hat mich zu ihrem Camp mitgenommen, wo ich erstmal verpflegt und mit Bier versorgt wurde. Sie hatten auch einen riesigen Grill und einen noch größeren Fernseher dabei, auf dem sie schon Football geschaut haben. Sie meinten, ich könnte während des Spiels mit bei ihnen sitzen, was ich dann auch gemacht habe.
Da ich für die Nacht keinen besonderen Schlafplatz organisiert hatte, haben die beiden mich sogar zu sich nach Hause eingeladen, was ich gerne angenommen habe.

Das Spiel zu schauen hat echt Spaß gebracht, vor allem, da ich zwischen den Fans gesessen habe. Die anderen haben mir immer mal wieder erklärt, was da eigentlich gerade vor sich geht, aber vieles habe ich nicht wirklich verstanden. Echt kompliziert dieser Sport!😅
Drei Stunden und einige Touchdowns später hat die UCLA dann 38:13 gegen Stanford gewonnen, was natürlich umso cooler war.
Bei jedem Punktgewinn haben die Cheerleader getanzt und in der Halbzeitpause gab es eine Performance der Bigband. Was wirklich nervig war, waren die Werbepausen. Dann spaziert ein Typ vom Fernsehen aufs Spielfeld und hält einen Timer hoch (circa 3 Minuten), sodass im Fernsehen dann Werbung laufen kann.
Insgesamt schauen die Leute nicht ganz so konzentriert zu, wie beim Fußball. Man geht immer mal wieder zwischendurch nach draußen auf Toilette oder holt sich etwas zu essen. Da das Spiel so lange dauert, verpasst man eh immer irgendetwas. Viele kommen auch erst zum zweiten Viertel zum Spiel oder gehen deutlich früher.

Nach dem Spiel bin ich dann zurück zum Auto gelaufen und noch 45min zu Christin und David nach Hause gefahren.
Dort haben wir noch bis zwei Uhr morgens auf dem Sofa gesessen, Wein getrunken und über alles mögliche geschnackt.
Die beide wohnen in einem eher konservativen Vorort von LA, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Viele haben einen Pool, Überwachungskameras, einen Gärtner und fette Autos. Die beiden hatten auf jeden Fall nicht wenig Geld und ich hatte mein eigenes Doppelbett und Bad. Schon verrückt, was man alles so für Menschen kennenlernt.😄
An manchen Kommentaren hat man allerdings gehört, dass sie vermutlich Trumpwähler sind und mit meiner politischen Meinung nicht wirklich übereinstimmen, aber das muss man ihnen ja nicht aufs Brot schmieren, wenn sie einem schon zu sich nach Hause einladen. Die beiden waren trotzdem super lieb und total interessiert an meiner Reise und wollten auch vieles über Europa wissen.
Um 2 ging es dann aber auch endlich zu Bett.Leia mais