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- May 13, 2024
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 3,433 m
PeruArequipaYanque15°39’7” S 71°39’19” W
Yanque - Tradición Colca
![](http://d2k8htqlk8yn1a.cloudfront.net/img/flags-png/pe.png)
Etwa 150 Kilometer nördlich von Arequipa liegt das Dorf Yanque, in dem ich im Hotel Tradición Colca ein weiteres Volontariat gefunden habe.
Der Franzose Emmanuel betreibt hier seit etwa 30 Jahren ein Hotel mit gehobenem Standard und empfängt regelmäßig Freiwillige, die ihn und sein Team unterstützen. Dieses besteht ausschließlich aus Frauen, die aus Yanque stammen und allesamt sehr freundlich sind. Meine Unterkunft ist eines kleines, aber gemütliches Privatzimmer mit eigenem Bad.
Gemeinsam mit dem gleichaltrigen Brasilianer Gabriel bleibe ich drei Wochen hier und lerne zahlreiche Dinge über die Hotellerie. Wir arbeiten in versetzten Schichten und die meiste Zeit allein, so dass wir nicht allzu viel Kontakt haben, aber uns trotzdem gut verstehen. Überwiegend bin ich für die Rezeption zuständig und finde schnell Gefallen am Umgang mit den meist freundlichen Gästen. Reinigung und Gartenarbeit gehören ebenso zu meinen Aufgaben, wie die gelegentliche Unterstützung beim Frühstücksbuffet, wenn besonders viele Gäste anwesend sind.
Zum ersten Mal bin ich als Volontär ein vollwertiges Mitglied eines professionellen Teams in einem Unternehmen. Die Atmosphäre und auch die Beziehungen zu den Angestellten sowie zu Emmanuel und seiner Frau Carelia sind dadurch leider etwas distanzierter und überwiegend auf die Arbeit bezogen. Hinzu kommt, dass die beiden Geschäftsführer die meiste Zeit in ihrem Haus in Arequipa sind und nur gelegentlich vorbei kommen.
Zu Beginn leiste ich einige Überstunden, die jedoch mit einem Stundenlohn von lediglich 1,50 € sehr schlecht bezahlt werden. Dies entspricht zwar dem peruanischen Mindestlohn, ist für mich aber schlichtweg zu wenig, um meine Freizeit zu opfern. Ich lehne ebenfalls dankend ab, als Emmanuel mir anbietet längerfristig zu bleiben und für ihn als Hoteldirektor zu arbeiten.
Yanque ist ein ruhiges Dorf, das einige Touristen anlockt, die das Colca-Tal, an dessen Eingang es liegt, besuchen wollen. Kurz nach meiner Ankunft kann ich hier die Feierlichkeiten zu Ehren des heiligen Isidro miterleben. Dabei werden unter anderem geschmückte und zu Paaren verbundene Rinder durch die Stadt getrieben und gemeinsam mit ihren Besitzern gesegnet.
Auf einer Wanderung durch die eher karge Umgebung kann ich einige interessante Orte und Landschaften entdecken. Über den Fluss Colca spannen sich mehrere Hängebrücken, die teilweise tiefe Schluchten überbrücken und an seinen Ufer treffe ich auf heiße Quellen und Thermalbäder.
Nachdem ich die terrassierten Hänge hinauf gestiegen bin, erreiche die Ruinen von Uyo Uyo, die im 13. und 14. Jahrhundert von den Inka und ihren lokalen Vorgängern, den Collagua, bewohnt wurden. Anschließend wurde es von den Spaniern erobert und verfällt seitdem.
Noch ein Stück weiter bergauf entdecke ich schließlich einen hübschen Wasserfall.
Von hier oben habe ich einen tollen Ausblick auf das Tal sowie bis zum aktiven Vulkan Sabancaya. Diesen kann ich auch vom Hotel aus sehen und werde stets von seinen permanent aufsteigenden und riesigen Rauchsäulen fasziniert.
Nach den drei Wochen bin ich zum Teil erleichtert weiter ziehen zu können, denn auch wenn es eine angenehme Zeit war, hatte sie doch zu viele Gemeinsamkeiten mit einem klassischen Arbeitsalltag. Der kulturelle Austausch und die privaten Beziehungen kamen dabei etwas zu kurz. Trotzdem konnte ich sehr viel lernen und bin dankbar für diese neue Erfahrung.Read more