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- Oct 9, 2023
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 118 m
- United StatesCaliforniaAlameda CountyDublinDublin Creek37°42’8” N 121°56’9” W
Bye, bye, Harry!
October 9, 2023 in the United States ⋅ ☁️ 20 °C
Unsere Zeit mit dem Camper in Kalifornien ist vorüber. Zweieinhalb Wochen mit Harry gingen aus unserer Sicht sehr schnell vorbei, was wohl auch daran lag, dass wir fast jede Nacht an einen anderem Ort mit dem Camper standen und die Tage mit Abbau, Aufräumen, Fahren, Aufbauen und Ankommen stets gut ausgefüllt waren.
Als Nicht-Camper macht man sich nämlich wahrscheinlich gar keine Gedanken, wie viel Aufwand es jedes Mal ist, alles herzurichten - ob fürs Fahren oder fürs Campen. Daher, zum Abschluss unseres ersten Kapitels im Wohnwagen, mal ein kleiner Exkurs, wie unsere Tage so aussahen:
7 Uhr: Ella wird wach und wir müssen somit auch raus aus den Federn. Dann heißt es zunächst: die Kleine frisch wickeln und Kaffee kochen. Und oft muss der Abwasch vom Abend noch erledigt werden, denn wenn Ella schläft, wollen wir nicht eineinhalb Meter daneben im Waschbecken Radau machen (allein die Wasserpumpe ist sehr laut). Danach geht's ans Frühstück. Ella wird zuerst versorgt, dann wird - wobei sie bei uns auch immer mehr mitisst. Also eigentlich zweimal frühstückt - wie bei den Hobbits, haha! Ella isst übrigens mittlerweile alles: sie liebt Avocados, Bananen, alle möglichen Beeren und ist völlig besessen von Tomaten (wehe wir gehen an welchen im Supermarkt einfach vorbei, dann ist ein Schreianfall vorprogrammiert). Genauso begeistert ist sie aber auch von Grillhähnchen, Pommes (eh klar!), Nudeln (hier gibt es als Babyessen Mac'n Cheese) und sie isst Limette oder Zitrone mit Vergnügen und ohne das Gesicht zu verziehen.
Nach dem Frühstück folgt dann wieder Abwaschen. "Könnte man nicht einmal alles abwaschen?", denken jetzt sicherlich einige. Doch da gibt es zwei Probleme: wir haben kaum Platz, um dreckiges Geschirr aufzubewaheren und gleichzeitig kaum Geschirr und Besteck im Wagen: zwei Tassen, zwei kleine und zwei große Teller, zwei Schalen, und für jeden ein Messer, einen Löffel und eine Gabel. Da geht es nicht anders, als ständig zu spülen.
Dann wird der Wagen bereit gemacht, alles sicher verstaut und vertaut, damit nichts während der Fahrt oder einer scharfen Kurve aus einem der Schränke fliegt. Dann müssen noch alle Anschlüsse gekappt werden: Stromkabel, Wasser- und Abwasserschlauch müssen abgebaut werden. Den Abwasserschlauch spülen wir auch immer einmal durch, damit er möglichst sauber ist.
10 Uhr: Etwa um diese Zeit sind wir bereit, um loszufahren. Ella schläft mit etwas Glück nach 10 bis 20 Minuten ein, sodass der Beifahrer etwas entspannten kann oder sich zum Beispiel dem nächsten Blogeintrag widmet, während der andere fährt.
11.30 Uhr: Wir haben zumeist Fahrten von rund einer Stunde gehabt, sodass wir um diese Uhrzeit oft in dem Ort waren, wo wir hinwollten. Zum Campingplatz sind wir dann aber oft nicht direkt, sondern haben vorher noch was erledigt: Einkaufen, Tanken, Sightseeing.
13 Uhr: Der Magen knurrt langsam. Ella kriegt wie immer zuerst ihr Essen, dann sind wir dran. Mal gibt es nur ein schnelles Brot oder eine Instantsuppe, manchmal haben wir uns was geholt. Dann fiel das Abendbrot oft kleiner aus.
14 Uhr: Wir kommen am Campingplatz an. Ella will sich nun verständlicherweise endlich wieder austoben und den Wagen wieder in die "Ordnung" bringen, die wir morgens einfach mit unserem Aufräumen zunichte gemacht haben. Einer passt auf, dass sie keinen Blödsinn macht, der andere schließt den Camper wieder an alle vorhandenen Anschlüsse an, dazu kommt noch das Ausrichten des Wagens, weil nicht alle Stellplätze gerade sind. Und in einem schräg stehenden Camper macht das Leben weder uns noch Ella Spaß.
Zum Ausrichten haben wir dreistufige Klötze, auf die wir mit dem Wagen fahren können.
14.30 Uhr: Der Wagen steht, wir sind alle gesättigt, Ella könnte jetzt eine Runde schlafen. Anfangs tat sie das auch immer, zum Ende der Camperreise wollte sie nachmittags nicht mehr schlummern. Also entweder hatten wir nun Zeit zum Verschnaufen oder wir sind mit Ella los, um den Platz zu erkunden.
17 Uhr: Zeit, um zum Camper zurückkehren. Ellas Abendbrei vorbereiten, unser Essen vorbereiten und dann wieder nacheinander Essen - wenns gut läuft.
18.30Uhr: Apropos wenns gut läuft: dann schläft Ella um diese Zeit, wir können entspannen, den Tag verarbeiten und besprechen sowie den nächsten planen.
20 Uhr: Wenns nicht so gut läuft, schläft Ella erst jetzt und wir kamen noch nicht zu unserem Abendessen. Das wird dann nachgeholt und wenn unsere Energie danach noch ausreicht, wird weiter geplant.
22 Uhr: Wenn wir nicht schon vorher eingeschlafen sind, machen wir uns nun bettfertig. Wer weiß schon, wann Ella uns morgen weckt? Dann heißt es einen Platz im Bett finden, den Ella noch nicht für sich eingenommen hat.
Jetzt habt ihr einen guten Einblick bekommen, wie unsere Tage etwa aussahen. Dabei lief natürlich jeder Tag anders ab. Und nun ist unsere Zeit als fahrendes Volk auch vorerst vorbei. Am Montagmorgen muss der Camper in Dublin, auf der rechten Seite der Bay Area, abgegeben werden. Wir haben deshalb unsere Morgenroutine am letzten Tag abgeändert. Auf den ersten Kaffee und das Frühstück haben wir zunächst verzichtet und stattdessen die letzten Sachen verstaut und gepackt. Dann sind wir von unserem letzten Campingplatz in einem Ort direkt neben Dublin losgefahren, um zu frühstücken. Bei der Kette IHOP gab es Eggs Benedict für Mona, French Toast, Eier, Würstchen, Bacon und Pancakes für mich - und Ella natürlich auch. So waren wir alle gut gestärkt und haben uns auch noch einen Abwasch gespart!
Die Station unseres Vermieters El Monte RV war dann nur noch vier Minuten entfernt. Harry hat nochmal alle seine Macken gezeigt: die Seitentür sprang während der Fahrt auf, genau wie der Küchenschrank und die Toilettentür. Alles Dinge, die wir garantiert nicht vermissen werden. Und dennoch ist da auch ein bisschen Wehmut, denn Harry hat uns schließlich eine lange Zeit und knapp über 1000 Meile begleitet.
Bei der Rückgabe lief zum Glück alles ohne Probleme. Auch der kaputte Schlüssel für die Seitentür war kein Grund für den Vermieter, was von der Kaution zu behalten, nachdem ich auf die Probleme mit der Tür hingewiesen hatte. Das hatte mir die Nacht zuvor doch schon auch noch den Schlaf geraubt...(Mona: sowas Unnötiges raubt ihm den Schlaf, aber nicht die Bären???)
An der Abgabestation spricht mich ein Mann mit Glatze auf Englisch an, er hatte gesehen, dass ich einen Kindersitz aus dem Camper getragen hatte. Ob ich wüsste, wie man diesen im Camper befestigt, fragte er mit deutschem Akzent. Ich gab mich als Landsmann zu erkennen und sicherte ihm Hilfe zu, sobald wird mit dem Papierkram fertig waren. Dann stellte sich heraus, dass das Pärchen mit ihrem fünfmonatigen Sohn Henry auch auf Elternzeitreise ist. Bis nach San Diego wollen sie mit ihrem Wohnmobil fahren.
Zusammen mit der Mutter befestigten wir nach etwas tüfteln die Station für die Babyschale und bekamen im weiteren Gespräch mit, dass sie in dem Hotel in San Francisco waren, in das wir nun wollen. So bekamen wir gleich noch ein paar hilfreiche Tipps für die Umgebung. Und nicht nur das: sie schenkten uns noch Fahrkarten für die U-Bahn und eine Linie der Cable Cars. Einer dieser vielen schöne Begegnungen auf dieser Reise.
Danach ging es dann für uns mit dem Uber-Taxi nach San Francisco. Dazu dann mehr im nächsten Eintrag!Read more
Traveler So knuffig, es hat ihr geschmeckt 🥰