Lycian way, it continues

July - September 2018
Juli - September 2018 Read more
  • 59footprints
  • 1countries
  • 50days
  • 249photos
  • 0videos
  • 625kilometers
  • Day 17

    Everything comes from Konya

    July 30, 2018 in Turkey

    Die Tage plätschern beschaulich vor sich hin, haben eine überschaubare, positive Struktur - Urlaub!

    Morgen gilt es, für weitere sechs Tage eine Unterkunft in Kaş zu finden.

    Ich werde nachher diesbezüglich in der Caretta Pansyion anfragen, nur wenige Häuser weiter.

    Das kleine Gästehaus, ist mir aus dem letzten Jahr noch durch sein vernünftiges Preis / Leistungsverhältnis in guter Erinnerung.

    Nach wie vor bin ich der einzige Nichttürke an Bord der Dadga und das, hat so seine Vorteile.

    Oft höre ich einfach nur den Gesprächen der anderen zu und entwickle so langsam ein gutes Gehör für die türkische Sprache.

    Einige Wörter kommen besonders häufig vor - abends, schaue ich selbige dann in meiner Übersetzungs App nach und versuche mir, die Bedeutungen zu merken!

    Ganz bewußt, werde ich an Bord meistens auf Türkisch angesprochen - so lernt sich wohl eine Fremdsprache am besten.

    Die immer wiederkehrenden Redewendungen über beispielsweise Wohlbefinden und wie ich letzte Nacht geschlafen habe, sowie der tägliche Smalltalk funktionieren, mit einigen Ausnahmen, schon ganz ordentlich - ich bin mit meinen Fortschritten zufrieden.

    Vorgestern berichtete ich ja bereits über das Phänomen des Humors, der nur mit sehr wenig gesprochenen Wörtern funktioniert kann.

    Vor zwei Tagen, erwähnte Osman mal wieder voller Stolz, daß er aus der Stadt Konya kommt - Konya'dan.

    Überhaupt, sei Konya vor allem wegen ihm berühmt scherzte er weiter, erst danach kämen die berühmten Mevlevi Derwische.

    Außerdem, habe ja auch die bekannte Firma Torku, berühmt vor allem für ihren qualitativ hochwertigen Zucker, ihren Sitz in der anatolischen Stadt und mindestens genauso erwähnenswert, sei der Fußballclub Konya Spor - sein Heimatort, wäre sozusagen der Nabel des Landes!

    Wie auch immer, irgendwie finden es seit dieser Aussage alle witzig, alles und jeden mit Konya zu verbinden - her şey Konya' dan, alles kommt aus Konya!

    Ein Running Gag, der immer wieder zu großem Gelächter führt.

    Sicherlich auch, weil alle völlig überrascht sind, was sich aus Osman's nebenbei getätigter Aussage so entwickelt hat.

    Der Bootsmann Olçay setzte dem Ganzen heute Vormittag noch das Krönchen auf in dem er meinte.....

    "Konya yok, Türkiye yok" - ohne Konya gäbe es auch keine Türkei!
    Read more

  • Day 18

    Hospitality

    July 31, 2018 in Turkey

    Am 06. August soll's wieder für einige Tage nach Üzümlü gehen, um von dort aus zwei weitere Etappen auf dem Lykischen Weg zu laufen.

    Da in der Caretta Pansyion leider erst ab morgen ein freies Zimmer zur Verfügung steht, habe ich bereits gestern Abend Hüseyin gefragt, ob ich eine Nacht auf seinem Boot schlafen kann - Problem yok, Hoşgeldin, kein Problem, herzlich Willkommen!

    Also, entere ich vormittags mit großem Gepäck die Dadga und verstaue den mobilen Reiseschrank erst einmal unter Deck.

    Im Laufe des Vormittags, sprechen mich Tansu und Oya an - ein junges Paar aus Istanbul, mit denen ich bereits einige Male tauchen war.

    Sie haben meine Notlösung auf dem Tauchboot mitbekommen und bestehen darauf, daß ich bei ihnen übernachte - ihr gemietetes Apartment sei schließlich groß genug und verfüge über eine zusätzliche Schlafcouch.

    Es fällt mir schon etwas schwer, die freundliche Einladung anzunehmen, da ich die Privatsphäre der Beiden nicht stören möchte.

    Als dann aber Tansu am Abend auch noch meinen Rucksack den ganzen Weg vom Tauchboot bis in die Apartmentanlage trägt, bin ich sprachlos.

    "Feel yourself at home, this is your house"....., sagt er wenige Minuten später, als das Apartment erreicht ist.

    Einige Zeit später, verabreden wir uns noch im Üzüm Kızı, einem Restaurant in Hafennähe!

    Vielen Dank euch Zwei für den schönen Abend, die interessante Konversation beim Dinner und, natürlich eure herzliche Gastfreundschaft!

    Unnötig zu erwähnen, daß Tansu und Oya natürlich auch noch die Restaurant Rechnung übernommen haben ☺️☺️☺️!
    .
    Read more

  • Day 19

    The sleeping giant of Kaş

    August 1, 2018 in Turkey

    Die Nacht war ungewöhnlich kurz, es ist spät geworden - trotzdem, fühle ich mich sieben Stunden später ausgeschlafen.

    Oya wichtelt schon kurz nach 08.00 Uhr in der Küche - etwas später ist der Frühstückstisch gedeckt.

    Der Vormittags Tauchgang ist toll - wir sind erneut am Canyon unterwegs, diesmal jedoch sehr entspannt!

    Um nicht wieder andauernd gegen die starke Strömung ankämpfen zu müssen, wählt unser Guide Umut diesmal eine für den Tauchplatz ungewöhnliche Variante.

    Wir steuern entgegen der üblichen Richtung von hinten auf das Wrack zu, daß bis zu vierzig Meter tief liegt.

    Mit dieser Route "fliegen" wir zwar leider nicht in den Canyon hinein, dafür kreuzt unmittelbar nach dem Abtauchen, eine große Unechte Karettschildkröte in Armlänge meinen Weg - auf Grund der sehr kurzen Distanz ein Highlight und auch eine Begegnung der besonderen Art!

    Das alte Reptil ist mir wohl bekannt und hat sich in den letzten Jahren immer mal wieder gezeigt - vor allem an diesem Tauchplatz.

    Auf der Rückfahrt in den Hafen, macht Osman die neben ihm sitzende Oya auf das vor uns liegende Panorama aufmerksam.

    Der Tauchlehrer & Rettungssanitäter, liebt den Anblick der Berge über Kaş aus dieser Perspektive sehr - sie würden ihn immer wieder an einen schlafenden Riesen erinnern.

    Tatsächlich wird mit etwas Phantasie, auf der rechten Bergseite Kinn, Nase und Stirn des steinernen Riesen sichtbar!

    In der Mittagspause verabschiede ich mich für's Erste von allen - es ist an der Zeit, meine Unterkunft für die nächsten fünf Tage in der Caretta Pansyion zu beziehen.

    Der Preis für das Zimmer liegt mit 36€ je Nacht jedoch etwas höher als im Juni letzten Jahres - Hauptsaison eben!
    Read more

  • Day 20

    It's time again for Leymona

    August 2, 2018 in Turkey

    Es ist mal wieder an der Zeit, einen Tag im Leymona Beach Club zu verbringen.

    Obwohl ich gut geschlafen habe, ist mir heute nicht nach Tauchen oder Gesellschaft zumute, sondern nach Ruhe, Lesen und Zeit mit mir!

    Mein Lieblingsplatz im Club, inklusive herrlicher Aussicht auf die griechische Insel Kastellorizo ist frei - der Tag fängt gut an!

    Die entspannte Atmosphäre hier begeistert mich immer wieder und heute sorgt zudem ein sanfter Wind vom Meer, bei hochsommerlichen Temperaturen für angenehme Abkühlung.

    Gerade muss ich über den passenden Namen meiner neuen Unterkunft nachdenken - die meisten Zimmer dort sind extrem klein, genauso wie das Zuhause ( Panzer ) einer Schildkröte auch!

    Jedoch, ist der Name Caretta Pansyion natürlich eher in Anlehnung an die Unechte Karettschildkröte entstanden und weniger, eine versteckte Andeutung auf die überschaubare Zimmergröße - Raum für fließende Gedanken und Wortwitz im Leymona Beach Club 😁😁😁!

    Was für ein Zufall, daß auch gestern kurz vor dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten, die erste Caretta dieses Jahr beim Tauchen zu sehen war - wenn das kein Glück bringt!!

    Auch denke ich darüber nach, ob ich Osman's Einladung annehmen soll, mit ihm in ca. zwei Wochen seine Eltern zum Opferfest in Konya zu besuchen.

    Sicherlich ist es eine interessante Erfahrung, das wichtigste, religiöse Fest der Muslime einmal selbst zu erleben - allerdings, ist jeweils eine siebenstündige Autofahrt damit verbunden.

    Und, ich bin mir nicht wirklich sicher, ob der festliche Rahmen in Osman's Elternhaus zu konservativ für mich ist - eine Entscheidung wird sich finden, da mache ich mir keine Sorgen.

    Zurück zu einem weltlichen Thema!

    Im Bücherregal wenige Meter hinter mir, habe ich vorhin beim Stöbern einen Krimi der türkischen Autorin Esmahan Aykol gefunden - noch kurz ein erfrischendes Bad im Meer, dann wird gelesen.
    Read more

  • Day 20

    A first summary

    August 2, 2018 in Turkey

    Drei Wochen sind vergangen - Zeit für ein erstes Resümee!

    Irgendwie, fühlt es sich weniger wie Urlaub an, es ist mehr wie.....daheim sein in Kaş, bei Freunden - meiner türkischen Familie.

    Kleinigkeiten, beispielsweise simple Fragen "wie geht es dir heute"?....., oder "wo warst du denn gestern"?....., machen für mich den Unterschied!

    In Neuthard, interessiert mein Befinden selten jemand - es ist oft wochenlang so, das es völlig egal zu sein scheint, ob ich da bin oder nicht und schon zweimal egal..... wie es mir geht!

    Bei zufälligen Begegnungen, oft nach langer Zeit, fallen die Begrüßungen typisch deutsch aus - kühl, sachlich, distanziert und mit weit ausgestreckter Hand.

    Gespräche beinhaltet dann eher emotionsneutrale Themen wie.... "wir haben jetzt neue Mülleimer" - na prima!

    Kein ernsthaftes Interesse wie es dem anderen die letzte Zeit ergangen ist.

    Im günstigsten Fall der guten Sitte entsprechend aus Höflichkeit in einem Nebensatz - oft schwer für mich, damit klar zu kommen!

    Ein harmonisches, sozialisiertes Zusammenleben, ist in Deutschland meiner Meinung nach, oft nur eine Illusion.

    Natürlich spricht man miteinander, trifft sich, besucht zusammen ein Café oder Restaurant.

    Das persönliche Befinden ist jedoch für den Gegenüber wirklich selten von Belang, wenn es ihn nicht unmittelbar selbst betrifft - wie gesagt, meiner Meinung nach!

    Bevor es morgens immer Richtung Tauchboot geht, treffe ich auf dem Rundweg dorthin oftmals dieselben Menschen.

    Ein freundlicher Gruß vom Inhaber der Aysun Patisserie, auch wenn ich dort nichts kaufe.

    Weiter geht's in Richtung Muhtar Markt, dem Supermarkt meines Vertrauens.

    Dabei komme ich am Atom Büfe vorbei, wo ich abends ab und zu ein leckeres Köfte Ekmek, ein mit kleinen Buletten, Salat und gegrilltem Spitzpaprika belegtes Brot esse - man(n) winkt sich zu!

    Auf dem Weg zum Hafen liegt das Café Pika - Elf, die Bedienung aus Schweden, mit dem Nachnamen "Elf"ström, schaut noch sehr müde aus.

    Sie öffnet gerade das kleine Café und bringt trotzdem ein verschlafenes Hallo hervor -" bis heute Mittag zum Cartado"....., anworte ich zurück!

    Manchmal ist zu dieser Zeit auf dem zentralen Platz, auch schon der Mandelverkäufer mit seinem kleinen Verkaufswagen unterwegs!

    Natürlich auch von ihm ein Günaydın, obwohl ich noch nie etwas bei ihm gekauft habe.

    Ich weiß, ich weiß, daß alles hört sich übertrieben positiv an, ist aber tatsächlich so!

    Jedenfalls, in den fünf Jahren, in denen ich in Neuthard wohne, habe ich nicht ansatzweise soviel soziale Interaktion erlebt, wie hier in den letzten drei Wochen.

    Es ist natürlich immer wichtig selbstkritisch zu sein und so frage ich mich gerade, ob es nicht auch zu großen Teilen an mir selbst liegt? Ganz bestimmt sogar!

    Jedoch, ist mir meine Lebenszeit einfach zu schade, ein Teil dieser oft oberflächlichen Gemeinschaft in Deutschland zu sein, die vor allem sich selbst so gerne reden hört - sehr wenige Menschen ausgenommen!

    Hört sich jedenfalls ganz nach einem Thema für den nächsten Besuch im Leymona Beach Club an..... fließende Gedanken 🧘🧘🧘!
    Read more

  • Day 22

    Lazy, sleepy Saturday

    August 4, 2018 in Turkey

    Keine Ahnung, was heute mit mir los ist - ich bin völlig erschöpft???

    Den halben Tag, verschlafe ich mehr oder weniger an Bord.

    Tauchen am Vormittag ist überhaupt keine Option, zudem es am Dive Spot Cave, wieder hinunter in den vierzig Meter Bereich geht - da sollte man sich schon fit fühlen!

    Jetzt am späteren Nachmittag ankert die Dadga am Neptun Reef.

    Während unter mir die Ausrüstungen zusammen gebaut werden, bleibe ich lieber an Deck auf meinem Schattenplatz liegen - morgen, ist auch noch ein (Tauch)tag!

    In der Mittagspause, steht der Gang zu einem Geldautomat auf dem Plan - unglaublich wie gut der Wechselkurs für den Euro derzeit ist.

    Im Vergleich zum Sommer letzten Jahres, bringt der aktuelle Wechselkurs ungefähr 45 Prozent mehr.

    Heute, über 5,8 Lira je Euro - ein historisches Tief!

    Wahrscheinlich lässt sich derzeit innerhalb Europas, nirgendwo so günstig urlauben wie in der Türkei - Glück gehabt!

    Und so, tippe ich völlig entspannt den Rechnungsbetrag meines Mittagessens ( inkl. einer Dose Coke Zero ) in den Taschenrechner ein und freue mich über die 2,58 € auf dem Display - schön blöd, wer da noch selber kocht!
    Read more

  • Day 23

    Another lazy, sleepy day

    August 5, 2018 in Turkey

    Jetzt weiß ich, was gestern mit mir los war!

    Von wegen nur total müde - da hat mich doch tatsächlich ein Magen Darm Virus erwischt!

    Jedenfalls, war die letzte Nacht wenig erholsam - inklusive Bett frisch überziehen!

    Für heute ist das Tauchboot gestrichen und wird durch den Leymona Beach Club ersetzt - diesmal ohne fließende Gedanken.

    Die Ruhe tut gut - es geht mir schon etwas besser!

    Lesen, mit der next Generation telefonieren, das ein oder andere Hörspiel und alles mit herrlichem Blick über die große Bucht von Kaş - ich bin zufrieden, trotz der kleinen Unpässlichkeit!

    Morgen Nachmittag möchte ich wieder für einige Tage nach Üzümlü fahren und dann Übermorgen, die nächste Etappe des Lykischen Weges laufen - vollständige Genesung vorausgesetzt.

    Meine Füße sind nach zehn Tagen wieder soweit verheilt, das ich es unbedingt versuchen will.
    Read more

  • Day 24

    Arielle's sister

    August 6, 2018 in Turkey

    Nach elf Stunden im Bett und etlichen Hörspielen, wird es höchste Zeit aufzustehen.

    Rucksack und Reisetasche sind bereits gepackt, jetzt noch die Hotelrechnung zahlen und danach..... Görüşürüz Caretta Pansyion.

    Bevor es heute Nachmittag wieder für einige Tage nach Üzümlü geht, geht's aber erst einmal auf's Boot!

    Meine Reisetasche und das Tauchequipment, bleiben auf der Dadga - Olçay Abı wird gut darauf aufpassen.

    Auf die Frage von Umut, wie es denn heute mit tauchen bei mir aussieht, muss ich abwinken - es geht mir besser, aber noch nicht gut genug!

    Und so, winke ich wenig später, der Dreiergruppe etwas wehmütig beim Abtauchen zu.

    Die Dadga ankert mal wieder an meinem Lieblingsplatz - dem Canyon.

    45 Minuten danach, sind die Drei mit lachenden Gesichtern wieder von ihrem Unterwasser Ausflug jenseits der 40 Meter zurück.

    Ein ganz besonderer Tag am Canyon - keine Strömung, keine anderen Taucher..... toll!

    Als sich eine Stunde später herausstellt, daß Umut aufgrund der besonders guten Bedingungen noch einen zweiten, flachen ( max. 20 Meter ) Tauchgang an derselben Stelle plant, kann ich einfach nicht widerstehen.

    Und..... es war wunderschön, einfach nur durch's Blaue zu fliegen - Kosmonauten im Weltall vor Kaş.

    Am späten Nachmittag, empfängt mich Hamdi dann am Otobüs Terminali in Kalkan.

    Den Dolmuş in Kaş habe ich direkt erwischt - es läuft hier einfach prima mit den Öffis und das, für umgerechnet 1,20 € für die dreißig Kilometer lange Fahrt!

    Zum Titel des heutigen Footprints:

    Die Abiturientin Eçe, kommt während der Sommerferien, schon seit vielen Jahren für mehrere Wochen nach Kaş.

    Diesen Sommer, arbeitet die junge Taucherin aus Istanbul gegen Weiterbildung, auf der Dadga.

    Während sie heute morgen noch leicht verschlafen, bei der Fahrt zum Canyon so in sich gekehrt an Deck sitzt, erinnert mich die junge Dame mit ihren langen Locken, irgendwie an die bekannte Disney Figur Arielle.

    Nur eben mit blauen Haaren ☺️☺️☺️!
    Read more

  • Day 25

    The Lycian way - next stage

    August 7, 2018 in Turkey

    Weiter nach Bezirgan:

    Es war nur eine kurze, dreistündige Wanderung - diese aber, hatte es in sich!

    Aufgrund vieler Gäste findet Hamdi erst spät vormittags Zeit, mich zum Endpunkt der letzten Etappe zu bringen!

    Als wir den kleinen Supermarkt an der Straße nach Bezirgan erreichen, ist es bereits kurz vor zwölf Uhr - Mittagshitze, 35 Grad!

    Der weitere Weg, führt erst einmal sehr unspektakulär an der Hauptstraße entlang, bis wenig später auf der rechten Seite eine alte, osmanische Zisterne erscheint.

    Direkt gegenüber, zeigen die wohl bekannten Wegweiser, unter anderem auch das heutige Etappenziel Bezirgan an - 6 km to go!

    Einige hundert Meter später, befinde ich mich wieder zurück in der Natur - eine mittlerweile vertraute Macchia.

    Der Trail führt nahezu schattenlos auf einem gut, aber steil zu gehenden Ziegenpfad zum nächsten Bergrücken.

    Den gilt es zu überqueren und bis dorthin, fordert das meist lose Geröll reichlich Energie.

    Vielleicht steckt mir aber einfach noch die Magen Darm Grippe der letzten Tagen in den Knochen - jedenfalls, empfinde ich den nicht allzu langen Aufstieg heute als ganz besonders anstrengend.

    Kaum ein Windhauch bringt Abkühlung - alle paar hundert Meter, wird verschnauft!

    Wie ließt man in gängigen Wanderführern immer so schön..... die fantastischen Ausblicke, entschädigten für den kräftezehrenden Aufstieg - dämliches Geplapper!

    Die zugegeben schönen Blicke, weit hinunter in die riesige Bucht von Kalkan, interessieren mich gerade wenig - meine Gedanken, drehen sich nur um eine erfrischende, kalte Dusche am Abend!

    Die Landschaft gibt sich zwar große Mühe aber wahres Glück, bringen erst vier Zisternen auf dem drei Kilometer langen Aufstieg - selbige führen kühles Wasser und das, im Hochsommer..... grandios!

    Das Problem mit den Zisternen auf dem Lykischen Weg ist oft, das viele davon keine Gefäße oder Eimer bereitstellen die es ermöglichen, Wasser aus einigen Meter Tiefe zu fördern.

    Bei zwei der heutigen Wasserstellen jedoch, finden sich zu meiner großen Freude Eimer an einem Seil.

    Kühles Wasser kann sooo glücklich machen, zumindest wenn man sich den aktuellen Temperaturen, einen Eimer davon über den Kopf schütten kann.

    Wenig später, überquere ich den Bergrücken, bis zwei Kilometer danach die ersten Häuser von Bezirgan auftauchen - geschafft!

    Es sind ja oft zwischenmenschliche Begegnungen, die einen Tag zu etwas Besonderem machen - diesmal, in Gestalt des jungen Osman und seiner großen Familie.

    Ich frage an deren Haus nach dem Weg und man lädt mich ein zu Rasten - inklusive Schatten, Çay, Wasser, Brot und eine ganz außergewöhnliche Gastfreundschaft.

    Osman kann ein wenig Englisch und schon bald wird deutlich, daß ich eigentlich sehr ungelegen komme.

    Da steht nun der Siebzehnjährige vor mir und erzählt mit Tränen in den Augen, daß vor vier Tagen seine Mutter an Krebs gestorben ist.

    "Was soll ich nur tun?"....., sagt er mit Tränen in den Augen", es war wohl Allah's Wille"!

    Er zeigt mir ein Bild seiner 45jährigen Mutter.

    "Sie war doch so schön".... - dieser Moment, wird mir immer in Erinnerung bleiben!

    Das erklärt dann auch die anwesende, große Verwandtschaft - unter anderem die 100jährige Urgroßmutter Osman's, die erstaunlich gesprächig ist und alles mögliche über mich wissen möchte.

    Als ich der alten Dame dann auch das Foto von Jessi, Marilyn und Julina zeige, ist sie ganz entzückt und meint..... "Allah'a, Allah'a, çok güzel" - Begegnungen die verändern!

    Ich schäme mich richtig dafür, wie wenig gastfreundlich dagegen die meisten meiner Landsleute sind!

    Hamdi, holt mich eine Stunde später in Bezirgan ab.

    Auf dem Weg zum Auto, übergibt mir Osman noch eine Tüte frisches Brot - "hier bitte, das hat dir doch so gut geschmeckt".....!
    Read more

  • Day 26

    32 degrees at 08.30

    August 8, 2018 in Turkey

    Von Bezirgan nach Sarıbelen:

    Heute geht's natürlich dort los, wo gestern Schluß war - bei Osman und seiner Familie!

    Selbstverständlich, gehört ein kurzer Besuch dazu - die Begrüßung ist herzlich!

    Wenig später, durchquere ich die Mittelebene in Richtung Sarıbelen.

    Trotz mittlerweile 36 Grad, fällt das Laufen heute deutlich leichter - sicherlich, auch Dank eines sanften Windes.

    Aus gegebenem Anlaß, ist es wieder einmal an der Zeit, kritisch auf den Wanderführer von Herrn Hennemann einzugehen.

    Der Autor wählt zur Wanderung durch die weitläufige Ebene, den Rundweg durch die Ortschaft - kompletter Blödsinn!

    Der Orientierungspunkt der Stunde, ist die weiße Moschee des Dorfes.

    Bereits gestern beim Abstieg in die Ebene, war diese gut zu sehen.

    An der ersten Kreuzung des Ortes angekommen, führt die kleine Straße geradeaus - nicht links abbiegen!

    Von jetzt an, ist es rund einen Kilometer bis zur Moschee - das Gotteshaus, ist nicht zu verfehlen.

    Der mindestens halbstündige Umweg durch den Ort, ist in leichter Abwandlung eines bekannten Sprichwortes, mit der Kirche um's Dorf - im wahrsten Sinne des Satzes.

    Vor der Moschee, sind dann auch nach langer Zeit wieder Markierungen für den Lykischen Weg vorhanden - die letzten Zeichen liegen bestimmt 1,5 Kilometer zurück!

    Die weitläufige Ebene ist fruchtbar und anscheinend, mit ausreichend Wasser gesegnet.

    Viele Obstbäume, vor allem Apfel und Feige, aber auch alte, Schatten spendende Baumriesen säumen den Weg.

    Auch deshalb, macht es durchaus Sinn, sich schon aus den Bergen kommend, nach der Moschee zu orientieren - im Tal selbst, ist selbige nicht immer zu sehen.

    Der Lycia Yolu, führt weiter auf einer kleinen Straße in Richtung Ortsausgang, bis die Markierungen nach links weisen.

    Jetzt wird es seltsam, denn..... der Weg führt irgendwie durch das Privatgrundstück des Hauses mit der Nummer 334 und gleich hinter dem Haus, rechts weiter durch einen Wiesenweg.

    Die aufmerksamen Leser meiner Reiseberichte können sich jetzt fast denken was kommt - ganz genau, eine weitere Geschichte mit aggressiven Hunden.

    Fairerweise sei aber gesagt, daß im heutigen Fall, der große Hund einfach nur seinen Job gemacht hat.

    Anscheinend, wurde mit dem Vieh niemals abgesprochen, daß hin und wieder Wanderer auf dem Weg in den nächsten Ort vorbeikommen!

    Für mich jedenfalls, ist an der Grundstücksgrenze von 334 erst einmal Pause angesagt.

    Keine Erholungspause, denn der Hund kläfft mich so laut an wie er nur kann und Kette / Halsband, werden einem Härtetest unterzogen.

    Mit meinen Merhaba Rufen, versuche ich noch lauter zu sein, bis nach einigen Minuten schließlich, der Besitzer des Vierbeiners aus dem Haus kommt.

    Mit einem zweiten Hund zur Verstärkung und der Absicht nach zu schauen, was da eigentlich zur Siesta Zeit auf seinem Grundstück los ist.

    Alles gut - der Zweibeiner ist deutlich freundlicher als seine vierbeinigen Kumpels und zeigt mir den richtigen Pfad hinter seinem Grundstück.

    Eine halbe Stunde danach, ist der Yumrumtepe Pass in 840 Meter Höhe erreicht und der Abstieg nach Sarıbelen beginnt - aber, der vor mir liegende Weg wird als steil und rutschig beschrieben.

    Alternativ, geht's auf Serpentinen bis zum Zielort - Safety first, vor allem als Solowanderer, denn auch heute, bin ich in den Bergen, wie schon in den Tagen zuvor, völlig allein unterwegs.

    Nach einer Gesamtwanderzeit von drei Stunden ist Sarıbelen erreicht - gut so, bei Mitte 30 Grad 😊😊😊!
    Read more