Peru

July - August 2016
A 23-day adventure by Sandra 'n' & santravel Read more
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  • Day 14

    Colca Canyon

    July 27, 2016 in Peru ⋅ ⛅ 27 °C

    An grosser Beliebtheit erfreuen sich die verschiedenen ein- oder mehrtägigen Wanderungen in den Colca Canyon, einer der tiefsten Canyons der Welt.
    Wir erkundeten uns an der Reception für die Zweitageswanderung und aufgrund der Schilderungen (ungefähr drei Stunden in den Canyon runtersteigen und am nächsten Tag eineinhalb Stunden wieder hochwandern), welche sehr human klangen, entschieden wir uns, die Tour zu buchen.
    Um drei Uhr frühmorgens wurden wir abgeholt. Nach einem mässig reichhaltigen Frühstück war der erste Stopp ein Aussichtspunkt um die Anden-Kondore zu beobachten. Die Aasfresser leben ihr Leben lang mit dem gleichen Partner zusammen. Stirbt das Weibchen, begeht das Männchen Selbstmord, indem es aufhört zu essen oder sich in den Tod stürzt (dazu gibt es verschiedene Theorien). Stirbt hingegen das Männchen, sucht sich das Weibchen einfach einen neuen Partner. Da hat sich die Natur doch mal was überlegt! ;-)

    Dann war es soweit: die Wanderung begann und somit etwa sieben(!!) Stunden hauptsächlich die Schlucht hinuntersteigen. Ab und zu gab es eine kurze Verschnaufpause und einmal stoppten wir für das spärliche (nicht mal ich war satt) Mittagessen.
    Als wir bei unserem Nachtlager eintrafen, war es bereits am Eindunkeln.
    Tagwacht war um Viertel vor fünf und ohne Frühstück gings für drei Stunden ununterbroch steil bergauf. Was für eine Zusammensetzung: früh morgens, kein Frühstück, saukalt und steil nach oben wandern - gaaaar nichts für mich! Fast die gesamten drei Stunden war ich innerlich oder laut am Fluchen und stellte mir immer wieder dieselbe Frage: 'wieso macht man so etwas freiwillig, und findet es auch noch toll!?' Ich fand die Antwort bis heute nicht... Ja, die Landschaft war sehr schön, aber oben mit dem Auto hinzufahren und runterzuschauen hätte für mich längst gereicht... Ich musste an die Schweizer Alpen denken. Dort gäbe es wenigstens Gondeln.
    Meine Füsse schmerzten sogar so fest, dass ich es nicht mehr schaffte, später mit der Gruppe zu den warmen Quellen zu gehen. Darüber müsst ihr Stuwi befragen. (Meine Zehennägel sind übrigens immer noch violett...)
    Mein persönliches Highlight war der letzte Stopp vor der langen Rückfahrt: das einmonate-alte Alpaka! Da waren alle Schmerzen und Flüche vergessen - zuckersüss das Teil...
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  • Day 19

    Cusco

    August 1, 2016 in Peru ⋅ ☀️ 20 °C

    Es war kalt in Cusco und wiedereinmal fragte ich nach dem 'Warum?' 'Was mache ich hier und zu Hause ist es 30 Grad warm?'
    Nun ja, immerhin gab es eine schöne Stadt zu entdecken und tagsdurch war es durchaus warm genug, im T-Shirt - oder ist man Engländer auch in Hotpants und FlipFlops - herumzuspazieren. Wir mussten uns auch bewusst sein, dass wir uns auf über 3'400 Meter über Meer befanden. Cusco war übrigens einst die Hauptstadt der Inkas.

    Mit dem Schweizer Pärchen Jessy und Beni feierten wir die Geburtstage der Schweiz und von Beni mit dem peruanischen Nationalgetränk 'Pisco Sour', wobei die Bar 'Museo del Pisco' dieses Getränk in verschiedenen Geschmacksvariationen anbot. Wir machten ein Tasting daraus, was zu einem sehr lustigen Abend führte.
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  • Day 20

    Rainbow Mountains

    August 2, 2016 in Peru ⋅ ☀️ 20 °C

    Irgendwie starten immer alle Touren so unglaublich früh...
    Um Viertel nach drei mussten wir bereit stehen. Unser heutiger Ausflug führte uns zu den 'Montañas de siete colores', was soviel bedeutet wie 'Berge der sieben Farben' oder eben 'Regenbogenberge'.
    Die Wanderung zu diesen farbigen Bergen dauerte rund drei Stunden. Es ging zwar manchmal etwas (steil) bergauf, jedoch war es mehr die Höhe, die wir zu spüren vermochten. Wir befanden uns auf über 5'000 Meter über Meer, da war die Luft schon zwischendurch etwas dünn.
    Stuwi behauptete zwar, dass ich keine Energie hatte, würde daran liegen, dass ich nie im Militär war.
    Einmal mehr musste ich also feststellen; das Militär scheint die optimale Vorbereitung aufs Reisen zu sein:
    - Früh aufstehen
    - Warten ohne Grund und zum Teil für Ewigkeiten
    - Essen, was aufgetischt wird (vorallem auf Touren)
    - Übernachten im gleichen Raum mit anderen und dabei teils unausstehliche Geräusche ertragen (keine Ahnung, warum so viele nicht wissen, wie ein Taschentuch anzuwenden ist)
    - Kalt duschen (Stuwi meinte zwar, sie hätten nie kalt duschen müssen - somit ist reisen wohl noch härter! ;-))

    Anyway, wir befanden uns also an unserem Ziel. Krass, die Berge waren tatsächlich in mehreren Farben! Um ehrlich zu sein, mir war es zu kalt da oben und vorallem wehte ein eisiger Wind. Ich vergass völlig, die Aussage bezüglich 'sieben Farben' nachzuprüfen. Dieses Naturwunder war die Wanderung aber ganz klar wert.
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  • Day 22

    Machu Picchu

    August 4, 2016 in Peru ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Antwort auf die vorher einmal gestellte Frage nach dem 'Warum?' kann ich an dieser Stelle mit zwei Worten beantworten: Machu Picchu.
    Bereits tausendmal auf Bildern oder in Fernsehdokumentationen gesehen und immer davon geträumt - nun sollten wir diese beeindruckende Ruine endlich live bestaunen dürfen.
    Da wir genug vom Wandern hatten und - naja - trotz allem nun mal Schweizer sind, kauften wir uns ein Zugticket.
    Doch nun der Reihe nach: am Abend vorher stand unser Tourorganisator plötzlich vor der Hosteltür. Er erklärte uns, dass auf der Strecke von Cusco zum Bahnhof gestreikt würde und wir somit um halb zwei in der Nacht losfahren würden. Sicherheitshalber, denn die Streikenden würden die Strassen blockieren.
    Wir fuhren also los, um nur nach einer halben Stunde wieder umzukehren, da wir zwei Passagiere vergessen hatten. Die Stunde, die wir früher losgefahren waren, war also umsonst gewesen. Wir kamen aber ohne Strassensperre beim Bahnhof an.
    Die Zugfahrt war angenehm, wir schliefen die meiste Zeit.
    In Aguas Calientes (das ist ein Dorf) mussten wir uns in eine hunderte von Metern lange Schlange stellen, um endlich in den Bus einzusteigen, der uns zum Eingang hoch fuhr. Dafür, dass seit Jahren täglich tausende Besucher diesen Ort aufsuchen, herrschte ein unüberblickbares Chaos. Organisation sieht definitiv anders aus, aber es scheint zu funktionieren so wie es hier gemacht wird.

    Da der Tag noch jung war und wir von vielen Seiten her vernommen hatten, dass früh morgens noch nicht sehr viele Besucher vor Ort seien, stiegen wir als Erstes zum Sonnentor hoch. Nur so nebenbei, dieser Geh-früh-morgens-Tipp scheinen die meisten zu kennen.
    Das Sonnentor ist der Eingang der Inkas und sozusagen das Ende des berühmten Inkatrails, der von der anderen Seite herkommt. Der Inkatrail ist die Strecke, die die Inkas früher zu Fuss gegangen sind, um in die versteckte Stadt zu gelangen. Diese mühsame, über Tage dauernde Wanderung erfreut sich derart grosser Beliebtheit, dass eine Tour bereits Monate im Voraus gebucht werden muss. Der Anblick Machu Picchus, der sich beim Durchqueren des Sonnentores bietet, muss wie die Erlösung aller Strapazen bedeuten. Die Stadt verschlägt einem den Atem! Überlegt platziert zwischen dem Ende des Anden-Gebirges und dem Anfang des Dschungels (oder umgekehrt), versteckt zwischen hohen beeindruckenden Bergen und sorgfältig über Jahre geplant, bevor der Bau in Angriff genommen wurde - das ist die nie zu Ende gebaute Stadt Machu Picchu. Wobei der Name, den die Inkas der Stadt gaben, nie herausgefunden wurde. Machu Picchu bedeutet soviel wie 'Alter Berg' - der Entdecker nannte den Ort so.
    Wie bereits erwähnt, die Stadt wurde nie zu Ende gebaut, da die Spanier an der Küste eintrafen und die Inkas flohen, aus Angst, entdeckt zu werden. Die Stadt wurde in Tat und Wahrheit erst vor etwas mehr als hundert Jahren gefunden.
    Es gäbe noch so viel mehr zu erzählen über diesen faszinierenden Ort.
    Soviel ist jedoch zu sagen: auch wenn Machu Picchu nicht touristischer sein könnte und tagtäglich hunderte bis tausende Menschen anzieht - es ist es Wert! Schon der Anblick auf Bildern ist grandios, aber der Anblick vor Ort haut einen um!
    Auch ich würde den frühen Morgen als besten Zeitpunkt für den Besuch empfehlen, denn das schöne Morgenlicht lässt diesen magischen Ort noch magischer erscheinen...
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  • Day 23

    Lago Titicaca

    August 5, 2016 in Peru ⋅ ☀️ 15 °C

    Direkt nach der Rückkehr vom Machu Picchu stiegen wir in den Nachtbus und fuhren nach Puno. Um fünf trafen wir ein und um sieben startete bereits unsere nächste Tour.
    Zuerst fuhren wir mit dem Boot zu den Schilfinseln im Titicaca-See. Unterwegs erklärte uns der Tourguide, dass die ganze Welt den Namen des Sees falsch aussprechen würde. Es heisse nämlich 'Titichacha'. Ich hielt mich zurück, ihm zu erklären, dass dies bei meinem Nachnamen auch immer wieder der Fall sei...

    Wir legten an einer der so genannten Uros - Schilfinsel - an. Seit Ewigkeiten leben die Menschen auf diesen selbstangefertigten Inseln, welche sie aus dem Wurzelgefilde des Schilfes und dem Schilf selber herstellen.
    Der Herr der Insel nahm uns in seinem Schilfboot einige Meter mit und gab uns einen frischgefplückten Schilfstengel zu probieren. Schmeckte nicht übel.

    Weiter ging es auf die grössere, 'echte' Insel Taquile, wo wir zum Dorf hochstiegen. Wiedermal war ein Fest im Gange, obwohl ich das Gefühl nicht loswurde, dass es extra für die Masse an Touristen 'gefeiert' wurde. Dieses erzwungene stundenlange Im-Kreis-Tanzen schien mir nicht aus Lebensfreude zu bestehen. Und irgendwie faszinierte mich der Touristenpöbel fast mehr als die Einheimischen, denn diese benahmen sich in meinen Augen befremdlicher als die tanzenden Peruaner.

    Nach einem kurzen Mittagshappen ging es zurück aufs Boot und in einer unglaublichen Langsamkeit zurück ans Festland.

    Im hübschen 'Cozy Hostel' verbrachten wir unsere letzte Nacht in Peru.
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