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- 日121
- 2024年9月3日火曜日 13:34
- ☁️ 29 °C
- 海抜: 425 m
ブルガリアKocherinovo42°5’33” N 23°4’13” E
Junk Museum Kocherinovo

Der Weg zum berühmten Rila-Kloster führt direkt an einem Schrottplatz vorbei, der sofort ins Auge sticht – das Junk Museum in Kocherinovo. Auf unserer ersten Fahrt war der Platz leider geschlossen, aber die vielen skurrilen Exponate, die man schon von außen sehen konnte, machten uns so neugierig, dass wir am nächsten Tag extra noch mal zurückgefahren sind.
Das Museum ist eine wahre Fundgrube voller Gegenstände aus den 60er bis 80er Jahren. Alte Autos, Fernseher, Radios und allerlei Haushaltsgeräte stehen dicht an dicht. Diese Dinge geben einen faszinierenden Einblick in den Alltag jener Zeit – damals geprägt von einer völlig anderen Lebensweise, besonders in Ländern des ehemaligen Ostblocks, wo der Kommunismus den Alltag bestimmte. Viele der Exponate tragen noch die Zeichen ihrer Zeit, manche sind sogar restauriert und voll funktionsfähig. Interessanterweise werden einige der Sachen auch noch zum Verkauf angeboten, was dem Ganzen zusätzlich einen kuriosen Marktplatzcharakter verleiht.
Der Eintritt ist kostenlos, aber man kann eine kleine Spende hinterlassen. Ein ungewöhnlicher Zwischenstopp, der auf jeden Fall in Erinnerung bleibt!もっと詳しく
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- 日121
- 2024年9月3日火曜日 20:44
- ☀️ 34 °C
- 海抜: 264 m
北マケドニアSkopje41°59’28” N 21°25’58” E
Skopje

Unser erstes Ziel in Nordmazedonien ist die Hauptstadt Skopje, nahe der Grenze zu Kosovo gelegen. Mit rund 500.000 Einwohnern ist sie das politische und kulturelle Zentrum des Landes. Die Mehrheit der Einwohner sind Mazedonier, etwa ein Viertel sind ethnische Albaner.
Skopje hat eine lange und bewegte Geschichte, die vor allem durch über 500 Jahre osmanischer Herrschaft geprägt wurde. Dieser Einfluss ist besonders im Alten Basar zu spüren, einem der größten und ältesten Basare auf dem Balkan. In diesem nördlichen Teil der Stadt, wo viele albanische Händler ihre Geschäfte betreiben, fühlt man sich fast in eine andere Zeit versetzt. Enge, gepflasterte Gassen, traditionelle Geschäfte und alte Moscheen erinnern stark an die osmanische Vergangenheit.
Der Fluss Vardar durchzieht Skopje und teilt die Stadt in zwei markante Hälften: Im Norden befindet sich der Alte Basar mit seinen historischen Bauten, während der Süden durch modernes Leben geprägt ist. Große Hotels, breite Boulevards, brandneue Einkaufszentren und hippe Cafés dominieren das Stadtbild auf dieser Seite und lassen Skopje als aufstrebende, urbane Metropole erscheinen.
Skopje hat im Laufe der Zeit viele Veränderungen erlebt, besonders nach dem verheerenden Erdbeben von 1963, das große Teile der Stadt zerstörte. Der Wiederaufbau brachte zahlreiche sozialistische Gebäude mit sich, die lange Zeit das Stadtbild prägten. In den letzten Jahren jedoch hat sich die Stadt erneut stark verändert, und die neuen Bauprojekte sind nicht zu übersehen – aber dazu später mehr.もっと詳しく
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- 日122
- 2024年9月4日水曜日 18:23
- ☀️ 30 °C
- 海抜: 254 m
北マケドニアMacedonia Square41°59’46” N 21°25’57” E
Skopje 2014

Schon auf dem Weg ins Zentrum von Skopje fiel uns auf, dass die Stadt voll von Denkmälern ist – gefühlt an jeder Ecke. Doch als wir auf den Makedonien-Platz kamen, hat uns die Szenerie dann wirklich umgehauen: Ein riesiger, offener Platz, dominiert von gigantischen Statuen und umrahmt von neoklassizistischen Gebäuden. Besonders das Archäologische Museum mit seiner imposanten Fassade stach sofort ins Auge. Alles wirkte fast surreal, als wäre man in einer Mischung aus Antike und Moderne gelandet.
Der Grund für diese imposante Kulisse ist das umstrittene Projekt „Skopje 2014“, das die Stadt ab 2010 grundlegend verändert hat. Ziel war es, Skopje einen neuen, klassisch inspirierten Look zu verpassen und die nationale Identität zu stärken. Über 130 Denkmäler, Brücken und Gebäude wurden errichtet, darunter zahlreiche Statuen historischer und mythischer Figuren. Besonders auffällig ist die mehr als 20 Meter hohe Statue von Alexander dem Großen, die unter dem offiziellen Namen „Krieger zu Pferd“ bekannt ist. Sie dominiert den Makedonien-Platz und gilt als eines der wichtigsten Symbole des Projekts.
Von Beginn an war das Projekt auch umstritten – nicht nur wegen der enormen Kosten von über 500 Millionen Euro, sondern auch aufgrund der politischen Implikationen. Viele sahen in Skopje 2014 den Versuch, die nationale Identität durch eine neu inszenierte Version der Geschichte zu formen. Die Betonung antiker Figuren wie Alexander dem Großen führte insbesondere in Griechenland zu diplomatischen Spannungen. Kritiker werfen dem Projekt vor, eine künstliche und überdimensionierte Vision der Vergangenheit zu präsentieren, die mit der realen Geschichte des Landes wenig zu tun hat. Angesichts wirtschaftlicher Probleme hätten viele Bürger es bevorzugt, die Gelder in Infrastrukturprojekte wie den öffentlichen Nahverkehr zu investieren, anstatt in monumentale Bauten, die für manche eher wie Symbolik als reale Aufwertung wirken.
Was auch immer man von dem Projekt hält, es lässt sich nicht bestreiten, dass es Skopje zu einer einzigartigen Stadt gemacht hat. Die markante Architektur und die zahlreichen Denkmäler haben die Stadt zu einem attraktiven Ziel für Touristen gemacht. Besonders die Brücken über den Vardar, gesäumt von Statuen historischer Persönlichkeiten, zählen heute zu den beliebtesten Fotomotiven. Wir sind nach wie vor beeindruckt, denn vieles hier wirkt monumental – dazu bald mehr.もっと詳しく
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- 日123
- 2024年9月5日木曜日 8:50
- ☀️ 23 °C
- 海抜: 258 m
北マケドニアMacedonia Square41°59’56” N 21°26’1” E
Festung Kale in Skopje

Die Festung Kale ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Skopjes und thront auf dem höchsten Punkt der Stadt. Von hier aus bietet sich ein beeindruckender Panoramablick über die Altstadt, den Vardar-Fluss und die modernen Stadtteile. Besonders bei Sonnenuntergang ist der Ausblick ein echtes Highlight.
Das Innere der Festung selbst ist jedoch eher unspektakulär. Das Erdbeben von 1963 hat fast alle Gebäude zerstört, sodass heute nur noch die restaurierten Außenmauern stehen. Wer durch die Anlage geht, findet wenig Überreste, die an die frühere Bedeutung erinnern. Man kann über die Mauern spazieren, aber die historischen Strukturen innerhalb der Festung sind weitgehend verschwunden.
Historisch gesehen war die Festung von enormer Bedeutung. Sie wurde im 6. Jahrhundert unter Kaiser Justinian I. auf den Überresten einer älteren Siedlung errichtet. Über Jahrhunderte hinweg diente sie den Byzantinern und Osmanen als wichtiger militärischer Stützpunkt. Archäologische Funde zeigen, dass das Gebiet bereits in prähistorischen Zeiten besiedelt war. Obwohl heute nur die Mauern erhalten sind, zeugen sie von der langen Geschichte und strategischen Rolle der Festung.
Trotzdem lohnt sich ein Besuch, allein schon wegen der fantastischen Aussicht. Für einen kurzen Spaziergang ist die Festung ideal, und hin und wieder finden im kleinen Amphitheater kulturelle Veranstaltungen statt. Außerdem ist der Eintritt kostenlos, was den Abstecher umso angenehmer macht.もっと詳しく
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- 日123
- 2024年9月5日木曜日 13:03
- ☀️ 32 °C
- 海抜: 253 m
北マケドニアMacedonia Square41°59’54” N 21°26’0” E
Das Mazedonische Holocaust Museum

Unser Besuch im Holocaust Museum von Mazedonien in Skopje bot uns einen tiefen Einblick in die lange und bewegte Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Mazedonien. Ihre Wurzeln reichen bis in die Antike zurück, doch eine entscheidende Wendung nahm ihre Geschichte im 15. Jahrhundert, als viele Juden, die aus Spanien und Portugal vertrieben wurden, die sogenannten Sephardim, Zuflucht auf dem Balkan fanden und dort neue Gemeinden gründeten.
Das Museum zeigt anschaulich das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Sephardim in Mazedonien unter osmanischer Herrschaft. Sie lebten als dhimmi, eine rechtlich geschützte, aber in ihrer Freiheit eingeschränkte Minderheit. Dhimmi mussten spezielle Steuern zahlen und durften ihre Religion nur im privaten Rahmen ausüben. Dies führte dazu, dass sie zwar eine Nische in der osmanischen Gesellschaft fanden, ihre Rechte jedoch stark eingeschränkt waren.
Mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches und dem Aufstieg nationaler Bewegungen im 19. Jahrhundert verschlechterte sich ihre Lage. Diese Bewegungen strebten oft nach nationaler Homogenität und sahen religiöse und ethnische Minderheiten wie die Juden als Fremdkörper an. Der Tiefpunkt dieser Tragödie kam während des Zweiten Weltkriegs, als Mazedonien von Bulgarien besetzt wurde, das mit dem nationalsozialistischen Deutschland zusammenarbeitete. 1943 wurden fast alle jüdischen Bürger Mazedoniens – etwa 7.144 Menschen, was mehr als 98 % der jüdischen Bevölkerung ausmachte – nach Treblinka deportiert und dort ermordet. Die Ausstellung dokumentiert diese verheerenden Ereignisse eindringlich und zeigt berührende persönliche Berichte der wenigen Überlebenden.
Das Museum war für uns eine sehr besondere Erfahrung, denn es ist etwas ganz anderes, im Ausland über die eigene Geschichte zu erfahren. Die Quantität und Qualität übersteigten auch alles, was wir bisher aus Deutschland kannten, weshalb wir über 3 Stunden dort waren.もっと詳しく
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- 日123
- 2024年9月5日木曜日 15:28
- ☀️ 34 °C
- 海抜: 265 m
北マケドニアMacedonia Square41°59’38” N 21°25’50” E
Mutter Teresa Gedenkhaus

Jeder kennt Mutter Teresa als die "Heilige von Kalkutta", aber wusstet ihr, dass sie eigentlich aus Skopje stammt? 1910 wurde sie hier, in der heutigen Hauptstadt von Nordmazedonien, als Anjezë Gonxhe Bojaxhiu geboren. Das Mutter-Teresa-Gedenkhaus steht heute an dem Ort, wo einst die katholische Kirche "Herz Jesu" stand, in der sie einen Tag nach ihrer Geburt getauft wurde. Diese Kirche wurde 1963 bei einem Erdbeben zerstört, doch das Gedenkhaus bewahrt die Erinnerung an ihre Herkunft.
Mit 18 Jahren verließ Mutter Teresa Skopje, um ins Kloster nach Dublin zu gehen. Später zog sie nach Kalkutta, wo sie 1950 die Missionaries of Charity gründete, eine Organisation, die weltweit tätig ist. Ihre Arbeit zielte darauf ab, Menschen in größter Not zu helfen: Kranke, Waisen, Obdachlose und Sterbende fanden bei ihrer Organisation Zuflucht und Unterstützung. Mutter Teresa eröffnete Heime, Krankenhäuser und Schulen in einigen der ärmsten Regionen der Welt und war dafür bekannt, selbst vor Ort aktiv zu sein. Ihr Leitspruch war einfach: "Helfen Sie, wo immer Sie können."
Ihr unermüdlicher Einsatz blieb nicht unbeachtet. 1979 erhielt sie den Friedensnobelpreis als Anerkennung für ihre Arbeit mit den Ärmsten. Ihr Ansatz war es, den Menschen nicht nur Nahrung oder medizinische Hilfe zu geben, sondern ihnen auch Würde und Mitgefühl zu schenken. Ihre Organisation wuchs stetig und betreibt heute weltweit hunderte Einrichtungen, die Millionen Menschen betreuen. Ihre Hingabe und ihr tiefer Glaube machten sie für viele zu einem Sinnbild christlicher Nächstenliebe.
Trotz ihres außergewöhnlichen Engagements gab es auch Kritik an Mutter Teresas Werk. Besonders kontrovers war ihre Haltung zum Leiden. Sie sah im Leiden eine spirituelle Bedeutung, ähnlich dem Leiden Christi, was dazu führte, dass in ihren Einrichtungen der Fokus oft auf spirituellen Beistand gelegt wurde und weniger auf medizinische Versorgung. Berichte zeigen, dass in manchen ihrer Heime grundlegende Schmerzbehandlungen fehlten und wiederverwendete Nadeln zum Einsatz kamen. Gleichzeitig nahm sie bei eigenen gesundheitlichen Problemen moderne medizinische Hilfe in Anspruch, was häufig als Doppelmoral wahrgenommen wurde.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Umgang mit den beträchtlichen Spendengeldern, die ihre Organisation erhielt. Trotz großer Summen wurde oft nur ein kleiner Teil davon nachweislich für die Versorgung der Bedürftigen genutzt, während der Verbleib des Restes unklar blieb. Dies führte zu Fragen über die Transparenz bei der Verwaltung der Gelder.
Trotz dieser Kritikpunkte bleibt Mutter Teresa für viele ein Symbol der Nächstenliebe und Hingabe. Ihre Arbeit hat weltweit Millionen Menschen inspiriert, und ihre Organisation betreibt bis heute Einrichtungen für die Ärmsten der Armen. Ihr Vermächtnis ist unbestreitbar, auch wenn manche Aspekte ihrer Arbeit weiterhin kontrovers diskutiert werden.もっと詳しく
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- 日124
- 2024年9月6日金曜日 10:04
- ☁️ 23 °C
- 海抜: 347 m
北マケドニアEzero Matka41°56’21” N 21°18’20” E
Matka Canyon

Unser Besuch im Matka Canyon begann mit der Erkundung der beeindruckenden Schlucht und einer geplanten Bootstour und die Vrelo-Höhle. Nachdem wir etwa eine Stunde auf das Boot gewartet hatten, setzte leider der Regen ein. Dennoch genossen wir die Bootsfahrt durch den Canyon, auch wenn das Wetter nicht ideal war. Die Vrelo-Höhle war zwar klein aber sehr schön.
Als das Wetter sich schließlich besserte, machten wir eine kurze Wanderung, um den Canyon und die Umgebung genauer zu erkunden. Die steilen Felswände und die Natur rund um den Fluss Treska boten beeindruckende Ausblicke und eine schöne Abwechslung.
Der Matka Canyon, etwa 15 Kilometer von Skopje entfernt, ist nicht nur ein Ort natürlicher Schönheit, sondern hat auch eine bedeutende Geschichte. Der Stausee im Canyon ist künstlich und entstand durch den Bau des Matka-Staudamms im Jahr 1938. Dieses Wasserkraftwerk hat eine Leistung von etwa 3,3 Megawatt und produziert jährlich rund 16 Millionen Kilowattstunden (kWh) Energie, genug, um etwa 5.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Diese Wasserkraftwerke spielen eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung der Region und tragen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei, da sie erneuerbare Energie nutzen.
Zusätzlich zu seiner technischen Geschichte beherbergt der Canyon mehrere mittelalterliche Klöster, wie das Kloster Sveti Andrej aus dem 14. Jahrhundert, die in die Felsen eingebettet. Es ist aber auch ein ökologisches Reservat mit seltenen Pflanzen- und Tierarten.もっと詳しく
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- 日124
- 2024年9月6日金曜日 15:12
- ☁️ 32 °C
- 海抜: 255 m
北マケドニアSkopje41°59’28” N 21°25’45” E
Stadtmuseum Skopje & Erdbeben

Am 26. Juli 1963, um 5:17 Uhr, wurde Skopje von der größten Katastrophe seiner Geschichte getroffen. Innerhalb von nur 20 Sekunden zerstörte ein Erdbeben der Stärke 6,1 fast 80 % der Stadt. Ein niederländischer Pilot, der gerade über Skopje flog, sah aus der Luft, wie die Gebäude in sich zusammenfielen. „Es war, als hätte eine Bombe die Stadt getroffen“, berichtete er später. Ein internationaler Reporter verglich die Zerstörung mit der Bombardierung Warschaus im Zweiten Weltkrieg – ein treffender Vergleich, um das Ausmaß der Verwüstung zu beschreiben. Über 1.000 Menschen kamen ums Leben, und mehr als 200.000 wurden obdachlos.
Neben dem menschlichen Leid hinterließ das Erdbeben auch eine kulturelle und architektonische Lücke. Bedeutende historische Bauwerke wie die byzantinische Kale-Festung und das osmanische Kuršumli An, eine Karawanserei aus dem 16. Jahrhundert, wurden schwer beschädigt. Diese Bauwerke repräsentierten jahrhundertealte Geschichte, deren Verlust die Identität der Stadt tief erschütterte. Auch das Nationaltheater und die Nationalbank, zwei der prächtigsten Bauwerke der Stadt, wurden vollständig zerstört. Besonders schmerzlich war auch der Verlust des renommierten Hotel Macedonia, das ein wichtiger Treffpunkt für internationale Gäste war. Diese Zerstörungen erforderten eine radikale Neugestaltung der Stadt, da das traditionelle Stadtbild unwiederbringlich verloren war.
Das Museum der Stadt Skopje, das sich im ehemaligen Bahnhofsgebäude befindet, erinnert heute an die Tragödie. Das Gebäude wurde bewusst nur teilweise restauriert, um als Denkmal an die Zerstörung erhalten zu bleiben. Die Uhr im Bahnhofsgebäude steht seit dem Beben auf 5:17 Uhr. Im Inneren des Museums können Besucher mehr über das Erdbeben und seine verheerenden Folgen erfahren. Zahlreiche historische Fotografien zeigen das Ausmaß der Verwüstung, und verschiedene Ausstellungstafeln dokumentieren die Geschichten der Überlebenden sowie den internationalen Wiederaufbau. Ergänzt wird dies durch alte Zeitungsberichte und persönliche Erinnerungsstücke, die einen eindrucksvollen Einblick in das Leben der Menschen nach der Katastrophe geben.
Nach dem Beben erlebte Skopje eine beispiellose Welle internationaler Hilfe. Über 35 Länder beteiligten sich an den Hilfsmaßnahmen, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland und die DDR, die finanzielle und technische Unterstützung leisteten. Viele Straßen und Gebäude in der Stadt tragen bis heute die Namen der unterstützenden Länder – ein bleibendes Zeichen der Solidarität. Besonders bekannt sind die Mexico Street oder das nach Rumänien benannte Bucharest-Zentrum.
Der Wiederaufbau der Stadt wurde vom japanischen Architekten Kenzo Tange geleitet, der Skopje zu einer modernen und erdbebensicheren Stadt umgestaltete. Dabei kamen neue erdbebensichere Bautechniken zum Einsatz, die sicherstellen sollten, dass die Stadt in Zukunft besser auf seismische Aktivitäten vorbereitet ist. Auch deutsche Ingenieure spielten eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung dieser Pläne. Heute prägt Tanges visionäre Architektur das Stadtbild und macht Skopje zu einem Symbol für internationale Zusammenarbeit und Widerstandskraft.もっと詳しく
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- 日124
- 2024年9月6日金曜日 16:36
- ☀️ 31 °C
- 海抜: 253 m
北マケドニアMacedonia Square41°59’53” N 21°25’60” E
Museum des Mazedonischen Kampfes

Das Museum des Mazedonischen Kampfes in Skopje ist eine eindrucksvolle Ausstellung, die den langen und schwierigen Weg Mazedoniens zur Unabhängigkeit nachzeichnet. Schon das imposante neoklassizistische Gebäude am Fluss Vardar macht Eindruck, doch es sind die gigantischen Ausstellungsräume und großflächigen Wandgemälde im Inneren, die einen wirklich überraschen. Man hat das Gefühl, endlos durch die Geschichte zu wandern. Auf den insgesamt 2.500 Quadratmetern gibt es so viele Details und Geschichten zu entdecken, dass man tief in die mazedonische Geschichte eintauchen kann. Die detailgetreuen Wachsfiguren erwecken dabei die Schlüsselmomente des Freiheitskampfes zum Leben.
Mazedonien stand seit dem 14. Jahrhundert unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches. Die Bevölkerung litt unter hoher Besteuerung, religiöser Diskriminierung und politischer Unterdrückung. Im 19. Jahrhundert, beeinflusst vom aufkommenden Nationalismus in Europa, formierten sich in Mazedonien Bewegungen, die nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit strebten. Diese Bestrebungen gipfelten im Ilinden-Aufstand von 1903, der in der Stadt Kruševo ausbrach. Ziel des Aufstands war es, die osmanische Herrschaft zu beenden und eine unabhängige Republik zu gründen. Obwohl der Aufstand niedergeschlagen wurde, blieb er ein zentrales Symbol für den mazedonischen Freiheitswillen und legte den Grundstein für den späteren nationalen Widerstand.
Erst durch die Balkankriege von 1912–1913 endete die Jahrhunderte andauernde osmanische Herrschaft auf dem Balkan, und Mazedonien wurde unter den Siegermächten Serbien, Bulgarien und Griechenland aufgeteilt. Diese Aufteilung hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Bevölkerung, da in allen Gebieten ihre nationale Identität unterdrückt wurde. In Serbien wurde Mazedonien als Teil Serbiens betrachtet, und die mazedonische Sprache war verboten. Ähnlich verlief es in den von Griechenland kontrollierten Gebieten, wo die Regierung versuchte, die mazedonische Kultur zu verdrängen und stattdessen die griechische Kultur aufzuzwingen. In Bulgarien betrachtete man die Mazedonier als ethnische Bulgaren. Diese Fremdherrschaft führte zu einer langen Phase der Unterdrückung, die den Wunsch nach Unabhängigkeit weiter verstärkte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mazedonien als eigenständige Republik innerhalb Jugoslawiens anerkannt. Dieser Status ermöglichte es der Region, ihre nationale Identität zu festigen, insbesondere durch die offizielle Anerkennung der mazedonischen Sprache. Während der jugoslawischen Zeit erlebte Mazedonien Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung, ohne seine Eigenständigkeit zu verlieren. Trotz kultureller Autonomie blieb Mazedonien Teil eines zentralistisch geführten föderalen Systems, das wenig Raum für politischen Eigenwillen ließ. Als Jugoslawien Anfang der 1990er Jahre zerfiel, erklärte Mazedonien 1991 friedlich seine Unabhängigkeit – im Gegensatz zu anderen Teilen des zerfallenden Jugoslawiens, wo der Übergang oft von blutigen Konflikten begleitet war.
Die ersten Jahre des jungen Staates waren jedoch von internationalen Konflikten geprägt, insbesondere dem Namensstreit mit Griechenland. Griechenland lehnte den Namen "Mazedonien" ab, da es eine eigene Region mit diesem Namen hat und befürchtete, der neue Staat könnte territoriale Ansprüche erheben. Um die Spannungen zu verringern, änderte Mazedonien 1995 seine Flagge. Die ursprüngliche Version zeigte den Stern von Vergina, ein Symbol, das auch Griechenland für sich beanspruchte. Die neue Flagge, die eine stilisierte gelbe Sonne auf rotem Hintergrund zeigt, symbolisiert Freiheit und Hoffnung. Trotz dieser Geste blieb der Namensstreit ungelöst und verhinderte lange den Beitritt Mazedoniens zur EU und NATO. Erst 2019 wurde der Konflikt durch die Umbenennung des Landes in Nordmazedonien endgültig beigelegt, was den Weg zur vollen internationalen Anerkennung und Integration ebnete.もっと詳しく
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- 日124
- 2024年9月6日金曜日 19:11
- ☁️ 22 °C
- 海抜: 1,057 m
北マケドニアВодно41°57’52” N 21°23’30” E
Das Millenniumskreuz auf dem Vodno-Berg

Hoch oben auf dem Vodno-Berg steht das 66 Meter hohe Millenniumskreuz – so XXL wie die riesigen Statuen in Skopje. Es wurde 2002 errichtet, um das 2000-jährige Jubiläum des Christentums zu feiern und ist eines der größten Kreuze weltweit. Zum Vergleich: Das berühmte Christus der Erlöser-Kreuz in Rio de Janeiro ist 30 Meter hoch.
Von hier oben hat man einen spektakulären Blick über die Stadt und die umliegenden Berge. Bei Sonnenuntergang ist der Anblick besonders schön.
Allerdings ist das Kreuz umstritten: Es steht als Symbol für das Christentum, was in einem Land mit einer vielfältigen religiösen Bevölkerung nicht von allen positiv aufgenommen wurde. Einige sehen es als zu dominant und als Zeichen für religiöse Vorherrschaft. Trotz dieser Kontroversen ist das Kreuz für viele ein wichtiges Wahrzeichen.
Während unseres Besuchs mussten wir feststellen, dass die Seilbahn ihre Betriebszeiten flexibel handhabt. Ein Radfahrer informierte uns glücklicherweise rechtzeitig, sodass wir es gerade noch geschafft haben, die letzte Fahrt nach unten zu erwischen. Es ist oft schwierig, verlässliche Informationen zu touristischen Aktivitäten, Verkehrsmitteln und Betriebszeiten zu finden – und selbst die verfügbaren Angaben sind nicht immer korrekt, aber die Menschen vor Ort sind sehr freundlich und hilfsbereit.もっと詳しく
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- 日125
- 2024年9月7日土曜日 14:12
- ☀️ 25 °C
- 海抜: 1,230 m
北マケドニアKakačka Reka41°39’36” N 20°44’7” E
Old Mavrovo Church (The Sunken Church)

Auf unserem Weg von Skopje nach Ohrid fuhren wir durch den Mavrovo-Nationalpark, der für seine majestätischen Berge und dichten Wälder bekannt ist. Die Straße schlängelt sich durch das grüne Tal und bietet immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die umliegenden Gipfel und klaren Seen, die diesen Park zu einem Paradies für Naturfreunde machen.
Am Ufer des Mavrovo-Sees kamen wir an der Old Mavrovo Church vorbei, einer Kirche aus dem Jahr 1850. Seit dem Bau des Radika-Damms in den 1950er Jahren steht die Kirche regelmäßig unter Wasser, abhängig vom Wasserstand des Sees. In trockeneren Zeiten, wie jetzt im Spätsommer, zieht sich das Wasser zurück, und die Kirche wird zugänglich.
Obwohl die Kirche stark verfallen ist, wird sie noch immer besucht. Während wir dort waren, kamen einige Menschen vorbei, um Kerzen anzuzünden und einen Moment der Besinnung oder des Gebets zu verbringen. Diese unerwartete Verbindung zwischen der Ruine und ihrer weiterhin bestehenden spirituellen Bedeutung hinterlässt einen bleibenden Eindruck.もっと詳しく
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- 日125–132
- 2024年9月7日 19:02〜2024年9月14日
- 7泊
- 🌙 24 °C
- 海抜: 685 m
北マケドニアKale41°6’41” N 20°47’38” E
Ohrid am Ohridsee 📹

Unser zweiter Stopp in Nordmazedonien führte uns durch den Mavrovo-Nationalpark nach Ohrid am Ohridsee. Die Fahrt dorthin war landschaftlich ein echtes Highlight: Die Strecke führt durch beeindruckende Berglandschaften mit tiefen Tälern und dichten Wäldern. Leider fiel uns aber auch auf, dass an vielen Straßenrändern Müll liegt, was den ansonsten wunderschönen Anblick etwas trübt.
Ohrid zählt zu den ältesten dauerhaft besiedelten Orten Europas, mit Spuren menschlicher Besiedlung, die bis ins 4. Jahrtausend vor Christus zurückreichen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stadt zu einem wichtigen Knotenpunkt für Kultur und Religion auf dem Balkan. Heute werden Teile der Altstadt sowie wichtige historische Stätten restauriert, um diese lange Geschichte zu bewahren.
Seit dem frühen Mittelalter war Ohrid einer der bedeutendsten religiösen Orte der Region. Die Stadt war Sitz der Ohrider Erzdiözese, die im 10. Jahrhundert gegründet wurde, und galt lange Zeit als eines der bedeutendsten spirituellen Zentren der orthodoxen Kirche. Zahlreiche Kirchen und Klöster entstanden, und es heißt, dass Ohrid einst 365 Kirchen hatte – eine für jeden Tag des Jahres. Auch wenn das eher ein Mythos ist, unterstreicht es die spirituelle Bedeutung der Stadt, die den Beinamen „Jerusalem des Balkans“ trägt.
Eine der bekanntesten Kirchen ist die Kirche des Heiligen Johannes von Kaneo, die malerisch auf einem Felsen über dem Ohridsee thront. Sie bietet einen beeindruckenden Ausblick auf das Wasser und ist eines der am häufigsten fotografierten Motive in Ohrid. Der Spaziergang zur Kirche führt durch die Altstadt und entlang weiterer kleiner, historischer Kirchen.
Eine der bedeutendsten historischen Stätten in Ohrid ist die Festung von Zar Samuil. Sie thront hoch über der Stadt und wurde im 10. Jahrhundert während der Herrschaft von Zar Samuil errichtet. Die Festung bot nicht nur Schutz, sondern ist heute eines der Wahrzeichen der Stadt, das einen beeindruckenden Blick über Ohrid und die umliegenden Berge bietet.
Ohrid spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung der slawischen Schriftkultur auf dem gesamten Balkan. Im 9. Jahrhundert gründete der Heilige Kliment hier eine der ersten Schulen, in der ein frühes slawisches Schriftsystem – ein Vorgänger des kyrillischen Alphabets – unterrichtet wurde.
Ein weiteres Wahrzeichen in Ohrid ist das Robevi-Haus, ein Beispiel osmanisch-mazedonischer Architektur, das 1864 nach einem Brand wieder aufgebaut wurde. Es gehörte einer wohlhabenden Familie und steht heute als Symbol für das kulturelle Erbe der Stadt. Das Gebäude dient als Museum und ist so bedeutsam, dass es sogar auf den Straßenlaternen und Geldautomaten der Stadt abgebildet ist – ein Symbol für die enge Verbindung Ohrids mit seiner Geschichte.
Ein wesentlicher Grund, warum Ohrid auch heute so bekannt ist, liegt in seinem UNESCO-Welterbestatus. Die Stadt und der See gehören zu den wenigen Orten weltweit, die sowohl für ihre kulturelle als auch für ihre natürliche Bedeutung als Welterbe anerkannt sind. Ohrid ist eines der populärsten Reiseziele Nordmazedoniens und zieht mit seiner reichen Geschichte und traumhaften Lage jedes Jahr viele Besucher an.
Unser Airbnb lag direkt neben der Altstadt und war ideal, um Ohrid bequem zu erkunden. In der Stadt gibt es eine lebhafte Touristenmeile mit vielen Geschäften und kleinen Cafés. Entlang der Promenade am See findet man eine große Auswahl an Restaurants, die von lokalen Spezialitäten bis hin zu internationaler Küche alles bieten. Die entspannte Atmosphäre hat uns gut gefallen, auch wenn der Ort stark vom Tourismus geprägt ist. Trotzdem haben wir die Mischung aus Geschichte und Urlaubsflair sehr genossen.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=45LDnOO1AKEもっと詳しく
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- 日130
- 2024年9月12日木曜日 9:19
- ☀️ 17 °C
- 海抜: 681 m
北マケドニアGradište40°59’41” N 20°47’54” E
Bay of Bones 📹

Auf halbem Weg zwischen der Stadt Ohrid im Norden und den Quellen des Ohridsees im Süden liegt die prähistorische Pfahlsiedlung 'Bay of Bones' (Die Bucht der Knochen), die auf Grundlage archäologischer Funde rekonstruiert wurde. Diese Nachbildung zeigt, wie die Menschen hier vor über 3.000 Jahren gelebt haben – mit einfachen Pfahlbauten direkt auf dem See.
Der Name „Bay of Bones“ leitet sich von den zahlreichen Tierknochen ab, die bei Unterwassergrabungen Ende der 1970er entdeckt wurden. Anschließende Ausgrabungen brachten Tausende von Holzpfählen und Alltagsgegenstände wie Keramiken und Werkzeugen ans Licht, die sich zur Bronze- und frühen Eisenzeit datieren lassen. Was man komischerweise nicht gefunden hat, sind menschliche Überreste – vermutlich, weil die Menschen ihre Toten verbrannten.
Die Siedlung war vollständig auf Pfählen errichtet und über eine mobile Brücke mit dem Festland verbunden, die bei Gefahr hochgezogen werden konnte – eine clevere Verteidigungsstrategie. Die ursprüngliche Siedlung war um einiges größer als die heutige Nachbildung und bedeckte über 8km².
Das Leben in der Pfahlsiedlung war stark von der Umgebung und den natürlichen Ressourcen geprägt. Die Bewohner lebten hauptsächlich vom Fischfang, was durch die Lage der Siedlung über dem Wasser ideal war. Fische konnten direkt vom Steg aus gefangen werden, und die Pfahlbauten boten Schutz vor Überschwemmungen und Angriffen. Tiere, wie Ziegen oder Schafe, wurden in kleinen Gehegen innerhalb der Siedlung gehalten. Der enge Raum und die direkte Verbindung zum See machten das Leben stark saisonal abhängig – die Winter waren vermutlich hart, während der Sommer durch die Fischerei und das Sammeln von Ressourcen intensiv genutzt wurde.
Für Besucher gibt es die Möglichkeit, mit dem Tauchzentrum vor Ort in die Unterwasserwelt der Siedlung einzutauchen. Dabei können die Überreste der Pfähle und einige der Funde noch heute auf dem Seegrund besichtigt werden.
Am Ufer befinden sich zudem die Überreste einer kleinen römischen Festung aus dem 3. Jahrhundert. Auch wenn nur noch Teile der Mauern erhalten sind, bieten sie einen guten Blick auf den See und die umgebende Landschaft.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=9HuemQThdvkもっと詳しく
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- 2024年9月12日木曜日 11:31
- ☀️ 20 °C
- 海抜: 697 m
北マケドニアSveti Naum40°54’51” N 20°44’27” E
Ohridsee und seine Quelle

Der Ohridsee liegt an der Grenze zwischen Nordmazedonien und Albanien und zählt mit etwa 1,5 Millionen Jahren zu den ältesten Seen der Welt. Mit einer Tiefe von bis zu 288 Metern ist er außerdem einer der tiefsten Seen Europas. Besonders ist hier die Artenvielfalt – einige Tiere, wie die Ohridforelle, gibt es nur in diesem See. Aufgrund seiner einzigartigen Natur und Geschichte wurde der Ohridsee zum UNESCO-Welterbe erklärt. Jährlich zieht er zahlreiche Besucher an, die sowohl die unberührte Natur als auch die historischen Stätten rund um den See erkunden möchten.
Die Quelle, auch bekannt als Vrelo (übersetzt „sprudelnde Quelle“), ist eine der tiefsten Quellen Europas. Das Wasser tritt durch ein komplexes Karstsystem aus und hat einen hohen Mineralgehalt. Eine geologische Besonderheit der Region ist die unterirdische Verbindung zwischen dem Ohridsee und dem nahegelegenen Prespasee. Der Prespasee, der höher liegt, speist durch unterirdische Karsthöhlen den Ohridsee. Diese unterirdische Wasserzufuhr trägt dazu bei, den Wasserstand des Ohridsees konstant zu halten – ein bemerkenswerter Prozess, der über Jahrtausende entstanden ist.
Da die Quelle nur per Boot erreichbar ist, haben wir eine kleine, ruhige Bootstour dorthin gemacht. Die traditionellen Ruderboote tragen zur idyllischen Atmosphäre bei. Der Bootsführer war äußerst freundlich und informativ und erklärte die geologischen Besonderheiten der Umgebung. Wir sollten das kalte Wasser der Quelle zu probieren – mit einer Temperatur von rund 10 Grad Celsius ist es zwar kühl, aber sehr klar und erfrischend.
Hier befindet sich auch das Kloster Sveti Naum, ein bedeutendes kulturelles Zentrum der Region. Gegründet im Jahr 905 von dem Heiligen Naum, einem Schüler der Heiligen Kyrill und Method, spielt das Kloster eine zentrale Rolle in der Verbreitung des Christentums und der kyrillischen Schrift in dieser Gegend. Malerisch am Ufer des Ohridsees gelegen, ist es nicht nur ein Ort religiöser Bedeutung, sondern auch ein beliebtes Ziel für Besucher, die die beeindruckenden Fresken und die Architektur bewundern möchten.
Ein bekanntes Detail ist die Legende, dass man das Herz des Heiligen Naum schlagen hören kann, wenn man sein Ohr auf dessen steinernen Sarkophag legt. Neben dem Kloster befindet sich auch eine lebensgroße Holzschnitzfigur des Heiligen Naum. Diese wurde vom Bildhauer Boris Dzeparoski aus einem Walnussbaum gefertigt, der zuvor an dieser Stelle stand. Die Statue, die 2006 gesegnet wurde, ist ein beeindruckendes Werk und ein Geschenk des Künstlers an das Kloster.もっと詳しく
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- 日131–160
- 2024年9月13日 16:38〜2024年10月12日
- 29泊
- ☀️ 25 °C
- 海抜: 59 m
アルバニアKepi i Kalas40°25’10” N 19°29’27” E
Albanische Riviera

Nach unserem Aufenthalt in Nordmazedonien ging es an die albanischen Riviera, in die Nähe von Vlora. Unser Airbnb ist modern und gemütlich, und der Balkon bietet uns von morgens bis abends Sonne sowie einen wunderschönen Blick aufs Meer. Auf der einen Seite haben wir das endlose Blau des Meeres, in das die Sonne abends untergeht, und auf der anderen Seite erstreckt sich eine beeindruckende Berglandschaft. Perfekt für entspannte Momente mit Blick in beide Richtungen. Die Wohnung hat auch eine Tiefgarage, aber die steile Auffahrt fordert jedes Mal unsere Nerven heraus. Zum Glück ist uns bisher noch niemand entgegengekommen!
Der Vorort selbst wirkt wie ein Tourismusgebiet im Aufbau. Viele Hotels und Gebäude sind noch im Bau, wobei andere bereits verfallen. Ein richtiger Strand fehlt, stattdessen gibt es eine betonierte Promenade. Einige schöne Buchten sind leider von Hotels abgesperrt, aber wir haben trotzdem unsere Stellen gefunden, um die Sonnenuntergänge in Ruhe zu genießen. Oft saßen wir auf den Klippen, hörten dem Meeresrauschen zu und ließen den Tag gemütlich ausklingen.
Das Einkaufen ist ein wenig abenteuerlich. Es gibt nur wenige kleine „Supermärkte“, die jedoch nicht wirklich günstig sind. Viele Preise sind nicht ausgezeichnet, und besonders Grundnahrungsmittel wie Butter sind deutlich teurer als in Deutschland. Dafür ist das Gemüse unschlagbar günstig, worüber sich Melli besonders freut. Sie hat bereits verschiedene albanisches Gericht ausprobiert, z. B. Speca të mbushura (Gefüllte Paprika mit Reis). Nach dem Essen gibt es traditionell einen Raki – der brennt mit seinen lockeren 40 % ordentlich!
Sobald die Sonne aufgeht, läuten aus den Bergen die Glocken einer Ziegenfamilie, die mehrmals täglich ihren Weg zu uns hinunter nimmt. Gemächlich ziehen sie an unserem Balkon vorbei, und mittlerweile haben wir das Gefühl, dass sie uns genauso gut kennen wie wir sie. Einmal wollten wir ihrem Weg in die Berge folgen, sind aber nicht weit gekommen – dichte Büsche und steile Hänge haben uns gestoppt. Die Ziegen sind friedlich, doch bei den durchaus großen Hörnern hat man auch immer Respekt.
Eines Tages wurden wir von einem Heuschreckenschwarm überrascht. Der erste Hinweis kam, als ein großes Exemplar quer durchs Wohnzimmer ins Nudelsieb flog. Beim Versuch, sie einzufangen und nach draußen zu eskortieren, stellten wir fest, dass wir bereits mehrere dieser stattlichen Eindringlinge in jedem Zimmer hatten, die wie wild umhersprangen. Den Rest des Abends verbrachten wir damit, sie nach draußen zu befördern – ohne dabei die zahlreichen interessierten Gäste von draußen hereinzulassen. Die ganze Nacht sprangen sie wie bekloppt gegen die Fenster und es hörte sich an, als würde jemand sehr viel Popcorn zubereiten. Zum Glück war der Spuk nach zwei Tagen vorbei.
Wir haben auch Teile des schweren Sturms erlebt, der über den Balkan hinwegzog und neben starkem Regen auch heftige Windböen und Gewitter brachte. Die Böen hielten die ganze Nacht an, und draußen flog immer wieder etwas von den Balkonen. Am nächsten Morgen lag die Straße unter einer Schicht aus Geröll und Schlamm, das der Regen vom Berg gespült hatte. Zum Glück war die Situation schnell unter Kontrolle, da das Dorf am Hang liegt und das Wasser rasch ins Meer abfließen konnte. In Vlora sah es anders aus: Dort mussten die Menschen noch zwei Tage später ihre Keller und Tiefgaragen leerpumpen.
Während des Sturms hatten wir den längsten Stromausfall bisher – von Mittag bis zum nächsten Tag. Mit dem Stromausfall kam auch kein Wasser mehr. Vorher hatten wir immer mal wieder für ein bis zwei Stunden Ausfälle, aber so lange waren wir noch nie ohne. Der Supermarkt blieb trotzdem offen, und die Leute liefen mit Kerzen durch die Gänge. Immerhin hatten die Stromausfälle auch etwas Gutes: Der Sternenhimmel war so klar wie selten zuvor.
Die Menschen sind durchweg freundlich, ob beim Einkaufen oder einfach unterwegs. Die Verkäufer bedanken sich immer, und insgesamt haben wir keine negativen Erfahrungen gemacht. Alles läuft ruhig und entspannt ab. Wir fühlen uns wohl.もっと詳しく
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- 日136
- 2024年9月18日水曜日 14:52
- ☁️ 26 °C
- 海抜: 6 m
アルバニアSkele e Vlorës40°27’12” N 19°29’11” E
Vlora und 1912 📜

Die nächstgrößere Stadt, Vlora, liegt 3 Kilometer von unserem Airbnb entfernt. Für gerade einmal 40 Cent konnten wir entspannt mit dem Bus ins Stadtzentrum fahren. Leider wussten wir nie genau, wann oder wohin ein Bus fahren würde, da es weder an den Haltestellen noch im Internet einen Fahrplan gab. Aber das war immer noch besser, als nicht zu wissen, wo man das Auto abstellen kann – denn Autofahren in Albanien, vor allem in den Städten, ist wirklich eine Herausforderung.
Vlora, auf Albanisch Vlorë, ist eine der ältesten Städte Albaniens und wurde bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Dank ihrer Lage an der Adriaküste war sie seit jeher ein bedeutendes Handelszentrum und stand im Laufe der Jahrhunderte unter der Herrschaft verschiedener Mächte. Diese lange Geschichte macht Vlora zu einem wichtigen Ort in Albanien, der die Entwicklung des Landes über Jahrhunderte hinweg geprägt hat.
Im Jahr 1912 fand in Vlora eines der prägendsten Ereignisse der albanischen Geschichte statt: die Erklärung der Unabhängigkeit von der Herrschaft des Osmanischen Reiches. Wie viele Länder auf dem Balkan stand Albanien fast fünf Jahrhunderte unter osmanischer Kontrolle. Diese Zeit war geprägt von der Unterdrückung der albanischen Kultur, wirtschaftlicher Ausbeutung und fehlender Selbstbestimmung. Die Unabhängigkeitsbewegung, die sich Ende des 19. Jahrhunderts formierte, war eine Reaktion auf diese Missstände. In Vlora trafen sich albanische Führer unter der Leitung von Ismail Qemali und erklärten offiziell die Unabhängigkeit des Landes. Damit begann die Ablösung vom Osmanischen Reich, auch wenn der vollständige Prozess noch einige Jahre dauerte. Vlora wurde zur ersten Hauptstadt des neuen Staates, bevor Tirana diese Rolle übernahm. Der Flaggenplatz (Sheshi i Flamurit) mit seinem imposanten Unabhängigkeitsdenkmal erinnert noch heute an diesen entscheidenden Moment in der Geschichte Albaniens.
Heute ist Vlora vor allem wegen seiner Strände an der malerischen Küste ein beliebtes Reiseziel. Entlang der Uferpromenade gibt es zahlreiche Restaurants, Bars und Geschäfte. In der Altstadt, die aus verwinkelten Gassen und alten Steinhäusern besteht, kann man das authentische Flair der Stadt erleben. Hier laden kleine, traditionelle Restaurants und Geschäfte zum Verweilen ein. Von Vlora werden außerdem viele Bootstouren angeboten, die zu nahegelegenen Inseln führen. Dabei kann man abgelegene Strände, versteckte Buchten und beeindruckende Höhlen erkunden.もっと詳しく
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- 日148
- 2024年9月30日月曜日 15:28
- ☀️ 27 °C
- 海抜: 192 m
アルバニアChurch of St. Demetrios40°42’27” N 19°56’50” E
Berat

Auf unserem Ausflug zum Osum Canyon haben wir in Berat Halt gemacht, einer der bekanntesten Städte Albaniens. Vor allem der Stadtteil Mangalem, mit seinen weißen osmanischen Häusern, die sich dicht an den Hang schmiegen, ist ein beliebtes Postkarten-Motiv und hat ihr den Spitznamen "Stadt der tausend Fenster" eingebracht. Durch die schmalen, gepflasterten Gassen zu spazieren, ist ein uriges Gefühl. Für wenig Geld servieren tradionelle Restaurants hier gutes Essen bei schönem Ausblick - was wir gerne ausprobiert haben. In Mangalem gibt es auch viele beliebte Ferienwohnungen, aber wir haben bessere Pläne.
Berat zählt zu den ältesten Städten Albaniens und war ursprünglich als Antipatreia bekannt, ein bedeutender Stützpunkt der Antike. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Name zu "Berat", abgeleitet vom slawischen "Beligrad", was "Weiße Stadt" bedeutet. Seit 2008 steht die Stadt wegen ihrer beeindruckenden Mischung aus osmanischer und byzantinischer Architektur auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Berat ist auch bekannt für die friedliche Koexistenz von Christentum und Islam, die sich besonders in den Stadtteilen Mangalem und Gorica widerspiegelt. Hier stehen orthodoxe Kirchen und osmanische Moscheen seit Jahrhunderten Seite an Seite. Ein Beispiel ist die Königsmoschee, eine der ältesten Moscheen Albaniens, die noch aus dem 15. Jahrhundert stammt, und die imposante Kathedrale der Heiligen Maria, die mit wertvollen Fresken verziert ist. Diese historischen Bauwerke prägen das Stadtbild und erzählen von einer langen Geschichte religiöser Toleranz, die Berat bis heute ausmacht.
Der wortwörtliche Höhepunkt unseres Besuchs war der Aufstieg zur Kalaja e Beratit (Burg von Berat), die majestätisch über der Stadt thront. Der steile, gepflasterte Weg nach oben ist bei der Hitze zwar wirklich anstrengend, aber der wundervolle Blick über die Stadt und das Tal belohnte jede Mühe. Die Burg, eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Festungen weltweit, beherbergt etwa 100 Familien, die noch heute in den traditionellen Häusern innerhalb der Mauern leben. Die gewaltigen Verteidigungsanlagen mit ihren 24 Wachtürmen und der 2,5 Kilometer langen Mauer zeigen, welche strategische Rolle die Burg über Jahrhunderte spielte.
Wir hätten die Stadt gerne noch etwas länger erkundet, hatten aber leider nicht genug Zeit, da wir noch zu unserer Übernachtungsmöglichkeit Richtung Canyon fahren mussten. Vielleicht auf dem Rückweg.もっと詳しく
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- 日149–150
- 2024年10月1日 13:38〜2024年10月2日
- 1泊
- ☀️ 20 °C
- 海抜: 365 m
アルバニアBlezënckë40°27’18” N 20°15’57” E
Osum Canyon

Der heutige Tag begann mit einem fantastischen Blick auf den Osum-Canyon. Das Guest House Bracaj ist eine familiengeführte Unterkunft, die direkt am Abgrund gebaut ist, sodass man vom Zimmer aus in die Schlucht blicken kann. Zum Frühstück, das man in den Sommermonaten wunderbar draußen genießen kann, werden lokale Spezialitäten, hausgemachter Honig, Bergtee usw. serviert. Zu unserem Erstaunen war es in dieser Region morgens jedoch arschkalt, vor allem im Vergleich zur Küste, daher frühstückten wir innen. Die Zimmer sind sporadisch eingerichtet, aber immerhin mit Klimaanlage und Heizung.
Der Osum-Canyon zählt zu den spektakulärsten Naturwundern Albaniens. Mit bis zu 100 Meter hohen Felswänden, die sich über eine Länge von 26 Kilometern erstrecken, bietet er eine beeindruckende Landschaft, die man relativ gut mit dem Auto erkunden kann. Besonders im Frühling, wenn der Schnee schmilzt und der Fluss viel Wasser führt, stürzen zahlreiche Wasserfälle in die Tiefe und schaffen eine einzigartige Kulisse.
Uns wurde diese leider verwehrt, denn der Fluss ist derzeit ziemlich leer, fast schon ausgetrocknet. Beeindruckend ist es trotzdem, denn so sieht man mehr vom Canyon und kann sogar darin spazieren. Sämtliche Wasseraktivitäten wie Rafting oder Canyoning, für welche das Gebiet bekannt ist, fallen somit auch flach. Trotzdem haben wir lustigerweise eine Gruppe mit Rettungswesten gesehen... keine Ahnung, wo die hinwollten, aber wir waren froh, nichts im Voraus gebucht zu haben.
Der Osum-Canyon wurde über Millionen von Jahren hinweg durch die stetige Erosion des Flusses Osum geformt. Der Fluss hat sich im Laufe der Zeit tief in das Gestein gegraben und die heutige beeindruckende Schlucht geformt. Vermutlich verlief der Fluss in der Frühgeschichte teilweise durch unterirdische Kanäle, bevor das Gestein darüber einstürzte. Die kontinuierliche Erosion schuf steile Felswände und beeindruckende Felsformationen wie die „Kathedrale“ und das „Dämonentor“, die heute zu den markantesten Wahrzeichen des Canyons zählen. Der Canyon erstreckt sich über 26 Kilometer und bietet an manchen Stellen nur 1,5 Meter breite Passagen, während andere Abschnitte deutlich weiter sind. Entlang der Kalksteinwände gibt es zahlreiche unerforschte Höhlen, die die Landschaft noch faszinierender machen.
Früher war der Fluss für die Menschen der Region lebensnotwendig, nicht nur für die Wasserversorgung, sondern auch für den Betrieb von Mühlen. Diese Mühlen, deren Überreste noch heute entlang des Flusses sichtbar sind, nutzten die Wasserkraft, um Getreide zu mahlen – ein entscheidender Prozess für die regionale Landwirtschaft. Da der Fluss besonders in den engen Schluchten eine konstante Strömung entwickelte, konnten die Mühlen effizient arbeiten und trugen so zum Überleben der Menschen in dieser abgelegenen Region bei.
An den steilen Felswänden des Canyons nisten seltene Greifvögel wie Adler und Falken, die majestätisch über die Schluchten kreisen. Besonders jetzt, da der Fluss wenig Wasser führt, sind ihre Rufe durch die stillen Schluchten deutlich zu hören. Entlang des Canyons wachsen außerdem zahlreiche mediterrane Pflanzen wie Heidekraut und Wacholder, die das Gestein stabilisieren und der Erosion entgegenwirken. Sie bieten außerdem Schutz und Lebensraum für viele Tierarten.
Eine der kuriosesten Sehenswürdigkeiten im Osum-Canyon ist das sogenannte „Loch der Braut“ (albanisch: Vrima e Nuses). Der Legende nach wurde einst eine junge Frau gezwungen, einen ungeliebten Mann zu heiraten. Auf dem Weg zur Hochzeit betete sie zu Gott und die Felsen öffneten sich, um ihr einen Fluchtweg zu bieten. Seitdem wurde sie nie wieder gesehen. Heute kommen Frauen an diesen Ort, um Fruchtbarkeit zu erbitten, indem sie in der kleinen Karsthöhle Gebete sprechen und Opfergaben hinterlegen.
Die Fahrt durch den Canyon war sehr beeindruckend. Abgesehen von großen Schlaglöchern kann man mit dem Auto gut bis zum „Ende“ fahren, wo die asphaltierte Straße in holprige Off-Road-Pfade übergeht. Auf dem Weg gibt es immer wieder kleine Parkmöglichkeiten und Aussichtsplattformen. Witzigerweise trafen wir unterwegs fast ausschließlich deutsche Touristen.もっと詳しく
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- 日156
- 2024年10月8日火曜日 8:09
- ☁️ 13 °C
- 海抜: 892 m
アルバニアFaqja e Kojanit40°11’19” N 19°35’57” E
Llogara Pass

Heute machten wir uns auf den Weg in Richtung Süden und fuhren dabei über den Llogara-Pass. Die Straße schlängelt sich auf mehr als 1.000 Metern Höhe durch das Ceraunische Gebirge, das sich imposant entlang der albanischen Küste erstreckt. Der Pass liegt im Herzen des Llogara-Nationalparks, der für seine abwechslungsreiche Natur und die Kontraste in der Landschaft bekannt ist. Während der Fahrt verändert sich die Umgebung stetig: Auf der einen Seite begegnen einem mediterrane Olivenhaine, auf der anderen Seite dichter Kiefernwald und zunehmend alpines Gelände.
Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Aussichtspunkte, von denen man atemberaubende Ausblicke auf die albanische Riviera und das Ionische Meer genießen kann. Wer früh unterwegs ist, wie wir, hat das Glück, an diesen Aussichtspunkten die Ruhe und die frische Bergluft fast ganz für sich zu haben – oft hört man nur den Wind und sieht hier und da ein paar Ziegen, die gemütlich vorbeiziehen.
Der Pass ist auch ein Hotspot für Paraglider, die hier aufgrund der starken Winde ideale Bedingungen vorfinden. Für Wanderer bietet der Llogara-Nationalpark mehrere gut ausgeschilderte Wege, die durch dichte Wälder führen und auf die umliegenden Gipfel hinaufreichen. Ein besonderes Ziel ist der Maja e Çikës, der höchste Gipfel der Region. Bei klarem Wetter hat man von dort aus eine spektakuläre Aussicht, die bis zur Insel Korfu reicht.
Historisch gesehen wird der Llogara-Pass mit Julius Cäsar in Verbindung gebracht, der diesen Weg angeblich im Jahr 48 v. Chr. während des römischen Bürgerkriegs nutzte, um Pompeius zu verfolgen. Ein Abschnitt des Passes wird daher heute als "Cäsars Pass" bezeichnet.
Wer es eilig hat oder die Serpentinen lieber meiden möchte, kann stattdessen den neuen Tunnel nutzen, der die Fahrt deutlich verkürzt. Allerdings verliert man dabei die eindrucksvollen Ausblicke und das Gefühl, durch diese faszinierende Berglandschaft zu fahren.もっと詳しく
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- 日156
- 2024年10月8日火曜日 10:45
- ☁️ 20 °C
- 海抜: 16 m
アルバニアAli Pasha Castle40°3’44” N 19°47’29” E
Die Festung Porto Palermo

Die Festung Porto Palermo liegt malerisch auf einer kleinen Halbinsel an der albanischen Riviera und beeindruckt schon beim Anblick durch ihre robuste Struktur und die Integration in die Landschaft. Sie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Ali Pascha Tepelena erbaut, einem osmanischen Herrscher, der in der Region für seine Macht und seine architektonischen Projekte bekannt war. Die Festung soll ein Geschenk an seine Frau Vasiliqia gewesen sein, was ihr eine besondere Note verleiht. Schon die Lage, eingebettet zwischen Meer und Hügeln, vermittelt einen Eindruck von der strategischen Bedeutung dieses Ortes, der zu Zeiten Ali Paschas vor allem zur Verteidigung diente.
Der Name Porto Palermo geht auf die byzantinische Zeit zurück und stammt von der Stadt Palermo in Sizilien, da beide Orte eine ähnliche strategische Bedeutung hatten. Einige Historiker vermuten, die Festung könnte auf den Überresten eines älteren venezianischen Bauwerks errichtet worden sein, was die dreieckige Form erklärt. Mit ihren massiven, bis zu 3,5 Meter dicken Mauern ist die Festung ein beeindruckendes Beispiel für militärische Baukunst. Von der großen Terrasse auf der Oberseite der Festung hat man einen ungehinderten Blick über das Ionische Meer und die Küste – eine ideale Position, um herannahende Schiffe frühzeitig zu entdecken. Die drei Wehrtürme an den Ecken boten zusätzlichen Schutz vor Angreifern.
Im Inneren der Festung, die einst verschiedene Räume wie Lagerräume, Unterkünfte für Soldaten und ein Gefängnis beherbergte, gibt es heute jedoch wenig zu sehen. Viele der Räume sind leer, und es gibt nur wenige Hinweise auf die frühere Nutzung. Einst diente die Festung sogar als Gefängnis während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Für manche Besucher kann dies enttäuschend sein, da der Fokus auf der beeindruckenden Außenarchitektur und den massiven Mauern liegt. Es lohnt sich jedoch, die Festung in Kombination mit der umgebenden Natur zu erleben, besonders für Geschichtsinteressierte und Naturliebhaber.
Die kleine Halbinsel, auf der die Festung steht, lädt zu entspannten Spaziergängen ein. Dabei bieten sich immer wieder malerische Ausblicke auf die Bucht und das tiefblaue Ionische Meer. In der Gegend soll es außerdem noch ein verstecktes Ausflugsziel geben 🤔もっと詳しく
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- 日156
- 2024年10月8日火曜日 12:13
- ☁️ 21 °C
- 海抜: 11 m
アルバニアQafa Lerës40°4’18” N 19°46’6” E
U-Boot-Bunker von Porto Palermo

Tief in den Felsen der Küste von Porto Palermo verborgen liegt ein beeindruckender, ehemals geheimer U-Boot-Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges. Diese militärische Anlage wurde so geschickt in die Landschaft integriert, dass sie von der Küste aus nicht zu sehen ist. Der Bau dauerte fast 17 Jahre – eine ungewöhnlich lange Zeit für ein militärisches Projekt, die durch die enormen technischen Herausforderungen verursacht wurde. Der Bunker musste tief in den Felsen eingebettet werden, um vor Luftangriffen und feindlicher Überwachung geschützt zu sein. Erst die Betonwände und das gigantische Schutztor verraten, dass sich hier etwas Großes und Strategisch Wichtiges verbirgt.
Der Bunker erstreckt sich über eine Länge von etwa 650 Metern und erreicht eine Höhe von 12 Metern. Die dicken Betonwände und die massive Konstruktion aus Stahl sollten selbst einem direkten militärischen Angriff standhalten. Neben dem Haupttunnel, der für die U-Boote als Versteck und Wartungsort diente, gibt es mehrere seitliche Kammern und Korridore, die vermutlich als Lagerräume für Torpedos, Waffen sowie technische Bereiche für Wartungsarbeiten genutzt wurden.
Er war ursprünglich für sowjetische Whiskey-Klasse U-Boote konzipiert, die für Langstreckeneinsätze im Kalten Krieg entwickelt wurden. Diese U-Boote spielten eine entscheidende Rolle bei der Überwachung des Ionischen Meeres und des Otranto-Kanals, einem strategisch wichtigen Punkt in der Region. Auch nach dem Bruch zwischen Albanien und der Sowjetunion 1961 behielt Albanien die Kontrolle über die Boote und setzte sie mit chinesischer Unterstützung weiter ein. Neben den U-Booten wurden auch schnelle Angriffsboote im Bunker verborgen, die nachts für verdeckte Operationen eingesetzt wurden. Diese Boote patrouillierten unbemerkt entlang der Küste, um in Position zu gelangen und Angriffe vorzubereiten, ohne sofort feindliche Aufmerksamkeit zu erregen.
Seit 1991 ist die Anlage nicht mehr in Betrieb, als die albanische Marine ihre U-Boote außer Dienst stellte. Seitdem gilt der Bunker als „Lost Place“, den man offiziell nicht betreten darf. Dennoch schaffen es einige Abenteurer immer wieder hinein, und im Internet finden sich spannende Videos, die das Innere des Bunkers zeigen. Bei unserem Besuch war der gezeigte Eingang jedoch bereits mit Beton versiegelt 😕
Auch heute noch hat der Bunker eine gewisse militärische Bedeutung. In den letzten Jahren wurde er für NATO-Militärübungen wie Albanian Lion 2014 genutzt, bei denen amphibische Angriffe simuliert wurden. Diese Übungen, bei denen hunderte Soldaten und mehrere Schiffe beteiligt waren, verdeutlichen, dass der Bunker weiterhin von strategischem Interesse ist. Seine Lage macht ihn ideal für maritime Übungen und internationale Operationen.
Die Wanderung zum Bunker dauert etwa 30 Minuten und führt über einen kleinen Berg, der leider gar keinen Schatten bietet. In der Mittagszeit ist der Weg also alleine wegen der Hitze ziemlich anstrengend. Dafür wird man mit einer wunderschönen Aussicht und einer idyllischen Badebucht belohnt. Angeblich verkauft der kleine Wohnwagen hier in der Saison Snacks und Getränke, aber bei unserem Besuch war keiner da.
Wer wie wir einen Schattenplatz sucht, findet diesen spätestens am Eingang des Bunkers, der sich einige Meter weiter befindet. Nachdem wir den Bunker von außen erkundet hatten, nutzten wir die Gelegenheit, um am Eingang zu schnorcheln. Da der Boden hier ausgegraben wurde, kann man von den Felsen direkt ins tiefe Wasser gleiten und sich den Tanz um Steine und die vielen Seeigel sparen. Besonders stolz bin ich auf Melli, die trotz ihrer kleinen Fischphobie mit ins Wasser gekommen ist 🤗. Gemeinsam genossen wir die Ruhe und das klare Wasser – ein perfekter Abschluss unseres Abenteuers bei Porto Palermo.もっと詳しく
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- 日157
- 2024年10月9日水曜日 18:19
- ☁️ 20 °C
- 海抜: 108 m
アルバニアTirana41°19’40” N 19°49’6” E
Skanderbeg Platz 📜

Wenn man Tirana besucht, führt kein Weg am Skanderbeg-Platz vorbei. Er ist das Herz der Stadt und spiegelt Albaniens Geschichte und Moderne wider. Der weite Platz ist seit seiner Umgestaltung autofrei und ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Mitten darin steht das Symbol des albanischen Nationalstolzes: die Statue von Skanderbeg, dem berühmtesten Helden des Landes.
Skanderbeg – eigentlich Georg Kastriota – führte im 15. Jahrhundert einen langen und erfolgreichen Widerstand gegen das Osmanische Reich an, das damals große Teile Europas eroberte. Skanderbeg, der als Kind selbst von den Osmanen verschleppt und dort ausgebildet wurde, kehrte später in seine Heimat Albanien zurück. Dort stellte er sich gegen das Osmanische Reich und schuf für 25 Jahre ein freies Albanien. Obwohl es ihm letztlich nicht gelang, die Osmanen dauerhaft zurückzudrängen, gilt er bis heute als Symbol für Unabhängigkeit und den Freiheitsdrang der Albaner.
Sein Vermächtnis lebt auch in der albanischen Nationalflagge weiter: Der schwarze Doppeladler auf rotem Grund, den Skanderbeg bereits als Wappen führte, steht noch heute für den Kampfgeist des albanischen Volkes. Der Adler geht auf das Byzantinische Reich zurück und symbolisierte dort kaiserliche Macht und Souveränität. Skanderbeg nutzte dieses Wappen, um seinen Anspruch auf Herrschaft und Unabhängigkeit zu unterstreichen. Das Rot der Flagge symbolisiert Mut und das Blut, das im Kampf für die Freiheit vergossen wurde. Im Jahr 1912, als Albanien in Vlora seine Unabhängigkeit erklärte, wurde die Flagge offiziell als Nationalflagge angenommen.
Der Skanderbeg-Platz selbst ist von wichtigen Gebäuden umgeben, wie der Et’hem-Bey-Moschee. Die Umgestaltung des Platzes mit offenen Flächen, Bäumen und Wasserfontänen spiegelt Tiranas Modernisierung wider und macht ihn zu einem lebendigen Zentrum der Stadt. Vor dieser Neugestaltung war der Platz stark von Verkehr und politischen Kundgebungen geprägt, vor allem während der kommunistischen Ära. Damals diente er oft als Schauplatz für Massenversammlungen und militärische Paraden – ein markanter Kontrast zu seiner heutigen, offenen und zugänglichen Atmosphäre.
Besonders abends entfaltet der Platz eine besondere Atmosphäre, wenn die Lichter der Stadt auf die weiten Flächen fallen. Regelmäßig finden hier Konzerte, Ausstellungen und Festivals statt, was den Platz zu einem kulturellen Mittelpunkt macht. Man spürt hier die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart – ein Ort, der Albaniens Geschichte und den Stolz der Menschen widerspiegelt.もっと詳しく
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- 日157
- 2024年10月9日水曜日 19:15
- ☁️ 19 °C
- 海抜: 109 m
アルバニアNational History Museum41°19’43” N 19°49’2” E
„Die Albaner“ ab 1912 📜

Am Rande des Skanderbeg-Platzes befindet sich das Historische Nationalmuseum, das nicht nur wegen seiner Ausstellungen, sondern auch wegen seines riesigen Mosaiks „Die Albaner“ ins Auge sticht. Das Mosaik an der Fassade zeigt verschiedene Figuren aus der albanischen Geschichte, von antiken Illyrern bis zu den Partisanen des 20. Jahrhunderts. Es ist ein starkes Symbol für den langen und oft schwierigen Weg Albaniens zur nationalen Unabhängigkeit.
Wir nehmen dieses Mosaik zum Anlass, um die wichtigsten Ereignisse nach 1912 zu beleuchten, bis wir morgen zum interessantesten Teil der Geschichte kommen.
Albanien war seit dem späten 15. Jahrhundert Teil des Osmanischen Reichs und blieb über 400 Jahre unter osmanischer Herrschaft. Diese lange Periode endete 1912, als Ismail Qemali am 28. November in Vlora die Unabhängigkeit Albaniens ausrief.
Trotz dieser Errungenschaft blieb die Stabilität aus. Kurz darauf geriet Albanien in die Balkankriege, und das Land wurde faktisch unter seinen Nachbarn aufgeteilt. Serbien, Griechenland und Italien besetzten verschiedene Gebiete, sodass Albanien unter ausländischer Kontrolle stand und de facto keine nationale Souveränität mehr besaß. Diese Fremdbesetzung schwächte die nationale Einheit erheblich und prägte die zukünftige politische Entwicklung des Landes.
Während des Ersten Weltkriegs war Albanien weiterhin von verschiedenen Kriegsparteien besetzt. Mächte wie Italien, Österreich-Ungarn und Frankreich kontrollierten unterschiedliche Teile des Landes. Die albanische Bevölkerung hatte keine zentrale Regierung und war oft gezwungen, sich lokal zu organisieren oder Widerstand zu leisten. Der Krieg führte zu weiteren Verwüstungen, und das Land wurde nach dem Krieg in einem Zustand der politischen Zersplitterung und wirtschaftlichen Schwäche zurückgelassen.
Nach dem Krieg wurde 1925 die Republik Albanien ausgerufen, mit Ahmet Zogu als Präsident. Zogu war bestrebt, das Land zu stabilisieren, aber seine Herrschaft war stark von italienischen Krediten abhängig. 1928 proklamierte er sich selbst zum König Zog I., um seine Macht zu festigen und Albanien unter einer zentralisierten Monarchie zu führen. Zog suchte die Unterstützung Italiens, um sein Land zu modernisieren und wirtschaftlich abzusichern. Doch Italiens Einfluss wuchs zunehmend, und Mussolini hatte langfristig das Ziel, Albanien vollständig zu kontrollieren. 1939, inmitten von Mussolinis Expansionsbestrebungen, marschierten italienische Truppen in Albanien ein und besetzten das Land. Es gab einige Kämpfe, aber der Widerstand war schwach und Zog floh ins Exil. Albanien wurde schließlich Teil des italienischen Imperiums, obwohl es zuvor eine gewisse Abhängigkeit von Italien gegeben hatte. Für Mussolini war die Invasion Teil seiner imperialen Ambitionen, Italien als dominante Macht im Mittelmeerraum zu etablieren.
Die italienische Besatzung hatte tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Albaner. Viele wurden zur Zwangsarbeit gezwungen, und das Land wurde in die Kriegsmaschinerie Italiens integriert. Die Besatzung führte zu einer weitgehenden Kontrolle durch die italienische Verwaltung, die albanische Institutionen und politische Freiheit stark einschränkte.
Nach dem Sturz Mussolinis im Jahr 1943 übernahmen deutsche Truppen die Kontrolle in Albanien. Die deutsche Besatzung war militärischer und brutaler als die italienische. Während die Italiener eine langfristige politische Kontrolle über das Land anstrebten, sahen die Deutschen Albanien primär als strategisches Gebiet. Sie führten drakonische Maßnahmen gegen den Widerstand durch und griffen härter gegen Partisanengruppen durch. Für die albanische Bevölkerung bedeutete dies eine intensivere militärische Präsenz, vermehrte Zwangsarbeit und härtere Strafen für jeden, der verdächtigt wurde, den Widerstand zu unterstützen. Während der deutschen Besatzung wurde der kommunistische Widerstand unter Enver Hoxha noch stärker, und viele Albaner schlossen sich den Partisanen an, um gegen die Besatzung zu kämpfen. Der Widerstand legte letztlich den Grundstein für den Machtwechsel nach dem Rückzug der Deutschen Ende 1944.もっと詳しく
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- 日158
- 2024年10月10日木曜日 15:10
- ☁️ 26 °C
- 海抜: 217 m
アルバニアKodra e Baushollës41°21’12” N 19°51’44” E
BunkArt 1: Albaniens düsterste Zeit 📜

Tirana überrascht nicht nur mit seinem Mix aus Alt und Neu, sondern vor allem mit seinen versteckten Erinnerungen an eine dunkle Vergangenheit. Eines der eindrucksvollsten Zeugnisse dieser Geschichte liegt unter der Erde: BunkArt 1 – ein gigantischer Atombunker aus der Zeit des kommunistischen Regimes. Doch bevor wir in die beklemmenden Gänge des Bunkers eintauchen, lohnt sich ein Blick auf den historischen Kontext.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm Enver Hoxha 1944 die Macht in Albanien. Als überzeugter Kommunist und Führer der Partisanenbewegung während des Krieges konnte er die politische Führung an sich reißen, nachdem die deutschen Besatzer das Land verließen. Hoxha verwandelte Albanien in einen strengen, isolationistischen Staat. Erst mit Unterstützung Jugoslawiens, später der Sowjetunion und schließlich Chinas hielt er seine Macht aufrecht – bis Hoxha auch diese Verbündeten verwarf und Albanien komplett auf sich allein gestellt war. Seine Paranoia vor äußeren Feinden wuchs über die Jahrzehnte so stark, dass er das Land mit einem fast schon absurden Projekt überzog: dem Bau von Bunkern.
Etwa 173.000 Bunker – von winzigen Beobachtungsposten bis hin zu massiven Atombunkern – ließ Hoxha im ganzen Land errichten. Diese Beton-Ungetüme prägen bis heute die Landschaft, egal ob an den Küsten, in den Bergen oder mitten in der Hauptstadt. BunkArt 1 ist das imposanteste Beispiel: Ein unterirdischer Komplex mit über 100 Räumen, der sich auf fünf Stockwerke und 3.000 Quadratmeter erstreckt. Der Bunker liegt etwa 100 Meter unter der Erde und wurde unter dem Codenamen Objekti Shtylla als Schutzbunker für die Regierungselite gebaut. Das Bauprojekt, das in den 1970er Jahren begann, verschlang enorme Summen und symbolisierte die paranoiden Sicherheitsvorkehrungen des Regimes. Die Türen des Bunkers, jede vier Tonnen schwer, bestehen aus massivem, verstärktem Beton und Stahl.
Beim Betreten dieses gigantischen Bunkers kann man die allgegenwärtige Beklemmung förmlich spüren. Enge Gänge, kalte Wände und ein Gefühl der ständigen Überwachung – als würde man direkt in die Zeit der Isolation Albaniens zurückkatapultiert. Der Bunker ist riesig. Immer als wir dachten, wir hätten das Ende erreicht, öffnete sich der nächste Tunnel, und es schien, als würde dieser endlose Betonkomplex uns immer weiter in die Tiefe führen. Jeder Raum erzählt eine andere Facette dieser Ära: von der Propaganda, die das Volk auf Linie halten sollte, bis hin zur brutalen Verfolgung von Regimegegnern.
Hoxhas größte Angst: eine Invasion durch ausländische Mächte. Und diese Angst spiegelte sich nicht nur in den Bunkern wider, sondern auch in seiner gesamten Außenpolitik. Das Land war über Jahrzehnte völlig abgeschottet. Hoxha brach nach und nach alle internationalen Beziehungen ab, und Albanien wurde zu einer der isoliertesten Nationen der Welt. In einigen Aspekten war die Isolation sogar extremer als die Nordkoreas: Während Nordkorea zumindest enge Beziehungen zu China und der Sowjetunion pflegte, brach Albanien unter Hoxha nach und nach alle Verbindungen zu früheren Verbündeten ab und setzte auf vollständige Autarkie. Grenzen waren streng bewacht, Auslandsreisen praktisch unmöglich. Wer versuchte, illegal zu fliehen, wurde oft gefasst und entweder inhaftiert oder schlimmeres: Viele wurden ohne Prozess hingerichtet. Diejenigen, die das Land verlassen durften – meist nur hohe Beamte oder Sportler – wurden streng überwacht, und der Kontakt zu Ausländern war stark eingeschränkt. Briefe und Telefongespräche ins Ausland wurden überwacht, und die Bevölkerung lebte in ständiger Angst, in die Mühlen des Staates zu geraten.
Auch im Alltag war die Isolation spürbar. Viele Waren waren knapp oder gar nicht erhältlich, und moderne Technologien oder kulturelle Einflüsse aus dem Ausland blieben den meisten Albanern verwehrt. Die staatliche Propaganda dominierte alle Lebensbereiche, und das Leben war stark reglementiert. Jeder, der nicht den Idealen des Regimes entsprach, konnte schnell zum Feind erklärt werden.
Ein weiterer Aspekt der Isolation war die völlige Unterdrückung jeglicher Religion. Im Jahr 1967 erklärte Hoxha Albanien zum ersten atheistischen Staat der Welt. Alle religiösen Institutionen wurden geschlossen, viele Gotteshäuser zerstört, und das Ausüben von Religion wurde streng bestraft. Familien, die religiöse Riten heimlich pflegten, lebten in ständiger Angst, verraten zu werden. Diese Maßnahme führte zu einer tiefen gesellschaftlichen Umwälzung, da Religion bis dahin einen zentralen Platz im albanischen Leben eingenommen hatte. Die radikale Trennung von Religion und Staat war Teil von Hoxhas Versuch, die absolute Kontrolle über das Leben der Menschen zu erlangen.
Eine zentrale Stütze des Regimes war der gefürchtete Geheimdienst Sigurimi, der das Land mit einem Netz aus Überwachung und Kontrolle durchzog. Viele Menschen lebten in ständiger Angst vor Spionage und Verrat – ein düsteres Kapitel, das die Gesellschaft bis ins Mark traf. Während Hoxhas Herrschaft wurden etwa 6.000 Menschen hingerichtet, viele ohne Gerichtsverfahren, und rund 7.000 verschwanden spurlos in Arbeitslagern oder unter mysteriösen Umständen. Über 30.000 Menschen wurden in Internierungslager verschleppt, und insgesamt durchliefen etwa 200.000 Menschen das Netz aus Lagern und Gefängnissen. Diese harte Realität dauerte bis 1991, als nach dem Tod Hoxhas 1985 und dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime in Osteuropa auch in Albanien das Ende des Kommunismus kam. Die lange Phase der Isolation und Diktatur fand ihr Ende, als das Land sich langsam dem Westen öffnete und erste demokratische Reformen eingeführt wurden.
Doch BunkArt 1 ist nicht nur ein Ort der dunklen Erinnerungen, sondern auch ein Symbol für den Wandel. Heute wird dieser monumentale Bunker als Museum und Kunstraum genutzt. Die Ausstellungen verbinden Kunst und Geschichte und geben dem kalten Beton eine neue, fast surreale Dimension. Lichtinstallationen und Kunstwerke schaffen eine Atmosphäre, die einen kontrastreichen Blick auf Albaniens Vergangenheit ermöglicht – und gleichzeitig die Brücke in die Moderne schlägt.
BunkArt 1 ist mehr als ein Museum. Es ist ein Mahnmal für die dunklen Zeiten des Kommunismus und ein Ort, der zeigt, wie tief die Isolation Albaniens ging. Der Bunker erinnert daran, wie sehr Paranoia und Misstrauen ein ganzes Land in den Griff nehmen können – und wie wichtig es ist, diese Geschichte nicht zu vergessen. Wer Tirana besucht, sollte sich diese unterirdische Zeitreise auf keinen Fall entgehen lassen.もっと詳しく
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- 日158
- 2024年10月10日木曜日 17:55
- ☀️ 20 °C
- 海抜: 1,029 m
アルバニアShërminë41°22’5” N 19°54’18” E
Der Dajti Ekspres

Der Dajti Ekspres ist mit 4,3 Kilometern die längste Seilbahn auf dem Balkan und verbindet die Außenbezirke Tiranas mit dem Dajti-Berg. Die etwa 15-minütige Fahrt führt über urige Dörfer und das grüne Umland, bevor es steil auf eine Höhe von etwa 1.000 Metern hinaufgeht. Es war eine wirklich schöne Fahrt.
Normalerweise hat man bereits auf halber Strecke einen großartigen Ausblick auf Tirana, aber da es gerade sehr bewölkt und diesig war, verblasste die Stadt immer mehr, je höher wir kamen. Oben war vom Sommerwetter nicht mehr viel übrig – es war relativ kalt und düster. Wir waren von Wolken umgeben.
Bei gutem Wetter kann man in knapp 1,5 Stunden weiter zum Gipfel wandern, die Aussicht beim Minigolf genießen oder ein kleines Abenteuer im natürlichen Hochseilgarten erleben. Wir hatten allerdings kaum eine Stunde Zeit, bis die letzte Gondel wieder nach unten fuhr.
Also probierten wir das Restaurant „Ballkoni i Dajtit“ aus, das für seinen einzigartigen Blick auf Tirana bekannt ist. Die Stadt konnten wir natürlich nicht sehen, aber es war trotzdem interessant, im weißen Nichts zu sitzen. Die Aussicht und das Ambiente sind schön, aber der Service und das Essen waren unterdurchschnittlich. Einen Kaffee konnten wir auch nicht mehr bekommen. Etwas enttäuschend.
Da wir trotzdem noch den Sonnenuntergang erleben wollten und die Wolken direkt über unseren Köpfen hingen, starteten wir die Drohne für ein kleines Experiment. Noch nie zuvor hatte sie die Wolkendecke durchbrochen. Jetzt hatte sie die Chance, und der Ausflug hat sich gelohnt.
Zufrieden darüber, dass wir letztendlich doch noch den Sonnenuntergang bestaunen konnten, fuhren wir bei Dämmerung wieder ins Tal hinunter und sahen dabei zu, wie die graue Stadt durch unzählige kleine Lichter langsam zum Leben erwachte.もっと詳しく