• Staunend reisen mit Edith
  • Thomas Daxner
huhtik. – kesäk. 2024

Baltikum und mehr

Schon seit längerer Zeit wollen wir nach Litauen🇱🇹, Lettland🇱🇻 und Estland 🇪🇪 reisen. Immer, wenn es Frühling wird zieht es uns dann aber in den Süden. Jetzt aber ist es soweit. Die Reise in diese uns unbekannten Länder kann beginnen Lue lisää
  • Der Berg der Kreuze
    Immer wieder Wald und WasserAbendstille

    2 Tage ohne große Highlights

    17. toukokuuta 2024, Liettua ⋅ 🌙 16 °C

    Gefahrene Strecke: Gestern 152 km, heute 126 km

    Wir bewegen uns jetzt relativ zügig Richtung Ostseeküste. Nachdem wir gestern den Nationalpark verlassen haben, ging es durch wirklich langweilige Landschaft -schnurgerade Schnellstraße, links sind Rapsfelder, rechts sind Rapsfelder- Richtung Westen.
    Die Straßen sind nicht sehr verkehrsreich, aber wartet immer wieder mit Überraschungen auf. Eine wunderbare Schnellstraße kann von einer Minute zur anderen zur Rumpelpiste werden, oder da ist plötzlich so ein Tempobuckel, oft ohne vorheriges Hinweisschild oft irgendwo im Irgendwo..

    Im Ort Pasvalys haben wir eingekauft und haben dann beschlossen, nicht mehr weiterzufahren, sondern es uns auf einem Campingplatz in der Nähe gemütlich zu machen. Ein sehr schöner Campingplatz mit jeglichem Service. Kostet 10 €.
    Am Abend gab's Restlessen.

    Heute sind wir dann weitergefahren zum Berg der Kreuze. Das ist tatsächlich eine besondere Skurrilität, wenn auch quasi litauisches Nationalheiligtum.
    Auf einem kleinen Hügel wurden aus Protest gegen die sowjetische Besatzung Kreuze jeder Art aufgestellt. Mehrere Male wurden sie durch die Besatzungsmacht mit Bulldozern platt gewalzt. Nutzte aber nichts.

    Die Litauer stellten danach noch mehr auf.
    Aber nicht nur Litauer sondern Menschen aus allen baltischen Staaten, aus Polen, aus Skandinavien und seit 2022 auch aus der Ukraine, pilgern hierher und bringen Kreuze mit

    Die Zahl der Kreuze lässt sich nicht mehr beziffern, sie ist aber riesig. Natürlich wirkt die Präsenz der enormen Kreuzmassen und seine Symbolik enorm auf den Besucher. Auf uns hat das Ganze höchst skurril gewirkt und wir haben uns nicht länger als eine halbe Stunde aufgehalten. Aber gesehen haben sollte man den Berg der Kreuze schon.
    Die Stadt, zu der dieser Berg gehört, heiß Siauliei. Dort mussten wir nochmal einkaufen und jetzt stehen wir auf einem Übernachtungsplatz natürlich an einem See, wo sich noch eine kurze Wanderung ausging, bevor die Mücken über uns herfielen.
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  • Vor der Weiterfahrt
    Die Rapsfelder begleiten uns immer nochIn Silute: Überall wird gesungenÜbernachtungsplatz vor dem TourismusbüroIn Rusna wird gefeiertEin Gewitter zieht aufNein,kein Feuer. Die Sonne...

    Auf dem Weg ins Memeldelta

    18. toukokuuta 2024, Liettua ⋅ ☀️ 20 °C

    Gefahrene Strecke: 156 km

    Von unserem feinen Übernachtungsplatz sind wir heute nach Silute gefahren.
    Die Ortschaft liegt in der kurischen Landschaft Lamotina, einer wenig industrialisierten Region im Südwesten Litauens, an der Šyša (Sziesze oder Schische),die ab Šilutė schiffbar ist und nach 5,5 km in die Atmata (Atmath) mündet. D.h. Silute liegt am Rande des Memeldeltas. Von hier ließen sich auch gut Ausflüge ins Delta organisieren. Wir wollten zunächst eine Touristeninfo besuchen. Leider geschlossen, weil doch Samstag ist. Kleiner Rundgang durch den Ort, dann weiter nach Rusnè.
    Rusne liegt auf der gleichnamigen Insel an der Grenze zu Kaliningrad im Nemunas=Memel-Delta. Die Insel ist aufgrund ihrer überschwemmten Wiesen, der Nebenarme des Nemunas und der Landschaft mit alten Schluchten einzigartig in Litauen. Rusnė ist eine der ältesten Siedlungen im Nemunas-Delta, gegründet im fünfzehnten Jahrhundert und die einzige litauische Stadt auf der Insel, berühmt für die Schönheit der Natur. Das alles weiß ich, weil wir in Rusne die Touristeninfo aufgesucht haben und die war geschlossen. Macht erst wieder am Dienstag auf. Während wir so ratlos am Parkplatz des Informationsbüros herumstanden, kam Žana daher, Leiterin des Büros, sperrte für uns auf und informierte uns detailreich über das Memeldelta. Außerdem bekamen wir eine ganz wichtige Information u.z., dass wir von der Insel aus mit einem Linienschiff zur kurischen Nehrung fahren können, ohne den Umweg über Klaipeda machen zu müssen.
    Außerdem hat Žana uns angeboten, dass wir auf dem Parkplatz vom Informationsbüro übernachten können.
    Randvoll mit Informationen gingen wir noch essen, was eine sehr gute Idee war.
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  • Kurische Nehrung und Memeldelta

    19. toukokuuta 2024, Liettua ⋅ ☀️ 19 °C

    GefahreneStrecke: 55 km
    Heute mussten wir schon um 9.30 an der Schiffanlegestelle in Uostadvaris sein, ca. 12 km von unsrem Übernachtungsplatz beim Infobüro.
    Mit dem Linienschiff namens Forelle-Flicka fährt man 1,5 Stunden nach Nida (Nidden) auf der kurischen Nehrung.
    https://www.planet-wissen.de/kultur/baltische_s…
    Das Naturschauspiel ist eine von einzigartigen Dünenlandschaften und feinen weißen Sandstränden geprägte Halbinsel an der Küste Litauens. Seit dem Jahr 2000 gehört Sie zum UNESCO Weltkulturerbe und wird von den Einheimischen liebevoll die „Perle der Ostsee“ oder „litauische Sahara“ genannt. Inmitten der Kurischen Nehrung verläuft eine Grenze zu Russland. Zur litauischen Seite gehören insgesamt 52 km der Landzunge. Die gesamte Nehrung ist zum Nationalpark erklärt worden. Hierdurch wird die einmalige Natur- und Kulturlandschaft auch für die Zukunft nachhaltig gewahrt.
    Nida ist der touristische Hotspot der Nehrung, derzeit aber ist die Zahl der BesucherInnen noch sehr überschaubar. Größter Tourismusmagnet ist wohl die einzigartige Düne. Um die Düne zu schützen, wurde ein Holzsteg mit diversen Aussichtspunkten gebaut, der auf den höchsten Punkt der Düne führt. Oben steht ein riesengroßer Obelisk, der eine Sonnenuhr darstellt, und einige Marktstände, die vor allem Bernsteinzeug verkaufen.

    Auf dem höchsten Punkt der Düne haben wir einen markierten Rundweg entdeckt, sodass wir einen anderen Rückweg nehmen konnten. Das war aber leider nur kurz eine gute Idee. Irgendwann haben wir auf der Düne den Weg verloren. Wer schon einmal durch Dünensand gewandert ist, kann sich vorstellen, was es bedeutet, ohne jeglichen Halt eine halbe Stunde lang zu versuchen, aus der Düne herauszukommen. Danach waren wir fix und fertig.
    Auf diesen Abwegen haben wir aber die Gedenkstätten an ein altes Fluegerzentrum entdeckt, wo in der Zwischenkriegszeit Piloten für die damaligen Flugzeuge ausgebildet wurden.
    https://www.visitneringa.com/en/explore-neringa…

    Eigentlich wollten wir in Nida dann noch das Sommerhaus von Thomas Mann anschauen. Aber die Dünentour hat uns gereicht, sodass wir dann nur mehr in einem Kaffeehaus am Hafen bei Saft und ein paar Snacks auf unser Schiff warteten, das um 16.00 Uhr wieder ablegt und uns nach Uostadvaris zurückbrachte. Von dort fuhren wir dann nochmal weiter auf die Landzunge Vente im Memeldelta. Hier in der Nähe wollen wir morgen noch eine Moorwanderung machen.
    Hier ist es einfach nur wunderschön und es gibt ein tolles Restaurant zum Abendessen.
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  • Dieses Schiff gilt als Wahrzeichen von Klaipeda
    Das Moor von oben - da gibt es eine AussichtplattformDiese Kanäle wurden einst geschaffen, um das Moor zu entwässern.....Und werden durch diese Absperrungen inzwischen am Entwässern gehindertHier gibt es auch viele BirkenwälderKleiner See im MoorDer Theatetplatz in KlaipedaDer Simon-Dach-Brunnen in Klaipeda mit dem Ännchen von TharauAm kleinen Hafen von KlaipedaDie Speicherstadt von KlaipedaDer LiebesschlösserbaumFachwerkhäuserUnd entzückende CafesAuf dieser Mauer ist auf unendlich vielen Kacheln die Geschichte Klaipedas dargestellt

    Moorwanderung und Klaipeda

    20. toukokuuta 2024, Liettua ⋅ ⛅ 24 °C

    Gefahrene Strecke: 84 km
    Heute in der Früh sind wir Richtung Klaipeda weitergefahren. Aber zunächst haben wir auf dem Weg zwischen Rusna und Silute eine Moorwanderung gemacht. Diese Moore sind höchst interessant und natürlich nur über Stege oder vorgefertigte Pfade begehbar. Wenn man die Pfade verlässt, sinkt man unweigerlich bis zu den Knöcheln oder bis zu dem Knien oder noch weiter ein. Will ich nicht probieren. Das Moor ist ein besonders sensibles und gleichzeitig enorm wichtiges ökologisches System. Moore sind effektive Kohlenstoffspeicher und bieten vielen selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Doch Trockenlegung und Torfabbau gefährden sie.
    Daher stehen hier im Baltikum nahezu alle Moore unter Naturschutz.
    Hier in Litauen z.B. wurden die Moore bis vor nicht allzu langer Zeit durch Entwässerungskanäle trockengelegt um wertvolle Weideflächen zu schaffen. Seit dem EU-Beitritt werden zunehmend Renaturierungsmaßnahmen ergriffen. Unsere Wanderung durchs Moor war nur kurz (5km), aber sehr interessant.
    Danach sind wie weitergefahren nach Klaipeda, wohl unsere letzte Station in Litauen.
    Klaipeda ist heute der bedeutendste Ostseehafen Litauens und gilt als Tor zur Kurischen Nehrung. Bis 1920 war die Stadt an der Dangemündung nördlichste Stadt Deutschlands und hieß Memel. Vor dem Krieg war Memel eine beschauliche Kleinstadt mit 40.000 Einwohnern, heute ist die Hafenstadt am Ausgang des Kurischen Haffs und des Memeldeltas in die Ostsee eine quirlige, boomende Stadt mit rund 185.000 Einwohnern.
    Wichtig ist Klaipeda auch als Fährhafen und bietet neben Linien nach Kopenhagen, Åhus, Rotterdam, Felixstowe und Malmö auch eine Fährverbindungen nach Deutschland. Von Kiel nach Klaipeda ist man mit den Schiffen der DFDS-Linie rund 19 Stunden unterwegs.
    Am Theaterplatz steht der Simon-Dach-Brunnen mit der Figur des „Ännchen von Tharau“. Sie war die Angebetete des in Memel geborenen Dichters Simon Dach (1605-1659), der er das berühmte Gedicht widmete, das später auch vertont wurde.
    Ein ausführlicher Stadtrundgang führte uns zur Erkenntnis: Klaipeda ist ok, kann man besuchen, muss man aber nicht.
    Wir sind dann Richtung Norden weitergefahren, wo wir ca. 18 km nördlich von Klaipeda auf einem schönen Campingplatz, der alles bietet und 20 € kostet, übernachten. Morgen fahren wir weiter nach Lettland.
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  • Lettland, wir kommen
    Erste Aktion in Lettlad: Gasflasche auffüllenAndere Häuser, anderer Baustil, aber ach hier HolzhäuserWandmalereiDer große BlumenmarktOn der Markthalle war nur mehr an der Fleischtheke was losOutdoor MarktIn der InnenstadtViel Grün, viele ParksEtwas unheimlich: Kriegsschiffe am HafenUnd andere SowjetkähneBauliche RelikteDie moderne PhilharmonieGelbes Auto, gelbes Lenkrad, gelbe Ledersitze, schaut lässig ausErster Kurzbesuch am StrandUnd natürlich der u vermeintliche SonnenuntergangWolkenspiele

    Ate Lithuania, sveiki Latvija

    21. toukokuuta 2024, Latvia ⋅ ⛅ 17 °C

    Gefahrene Strecke: 88 km
    So, jetzt sind wir in Lettland. Unser erstes Ziel ist Liepaja. Die Stadt liegt direkt an der Ostsee und wird in einem lettischen Lied als die Stadt des Windes gepriesen. Angeblich ist sie der windigste Ort Lettlands.
    Unser erster Eindruck von Liepaja war, dass im Vergleich zu allen litauischen Städten hier noch sehr viel Sowjetisches sichtbar ist. Jetzt ist uns auch klar, warum. Liepaja hat das drittgrößte Stahlwerk des Baltikums und ist und war daher ein bedeutender Industriestandort. Der ganzjährig eisfreie Hafen war schon zur Zarenzeit und später während der russischen Okkupation enorm wichtig. 45 Jahre lang war Liepaja nach dem zweiten Weltkrieg eine gesperrte Stadt, aus der niemand heraus- und niemand hineinkam. Aber man merkt, dass die Stadt mittlerweile intensiv daran arbeitet, sich von diesem Teil ihrer Geschichte zu erholen. Nicht nur die Wirtschaft nimmt Fahrt auf, auch kulturell hat die Stadt einiges zu bieten (Kulturhauptstadt 2027).
    Wir haben den Markt besucht, diverse Parks, das Hafengelände, das Konzerthaus und haben die Stadt auf uns wirken lassen.
    Unseren Übernachtungsplatz haben wir heute ganz in der Nähe des Strandes, der übrigens ein Wahnsinn ist.
    Was uns übrigens schon die ganze Zeit auffällt: Auf vielen Plätzen, an denen wir übernachten (Das sind oft großzügige Parkplätze in schöner Umgebung), kommen immer wieder hauptsächlich Männer jeglichen Alters in ihren Autos, rauchen und/oder spielen am Handy oder telefonieren und das nicht selten bei laufendem Motor und fahren nach kurzer Zeit wieder weg. Finden wir interessant.
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  • Am Strand von Liepaja

    22. toukokuuta 2024, Latvia ⋅ 🌬 23 °C

    Heute haben wir einen richtigen Strandtag eingeschaltet. Strahlendes Wetter, Temperaturen um die 25 Grad und in unserer Nähe dieser Strand. Da haben wir kurzerhand beschlossen hierzubleiben.
    Unglaublich, dass es so feinen Sand überhaupt gibt, wie an diesem Strand. Wir waren schon auf vielen Stränden in vielen Ländern, aber diesen Sand haben wir noch nie erlebt. Allerdings ist es etwas windig und die Sandkörner dringen klammheimlich in jede Pore ein.
    Aber der heutige Tag war ein voller Genuss.
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  • Am Hafen
    Flieder begleitet ums immer und überallDas Wahrzeichen von PavilostaEin Aussichtsturm am Strand von PavilostaPavilosta von obenAm Hafen vom Ventspils: Eine der berühmten ProjektküheSchloss Ventspils. Leider geschlossenViele Letten wohnen in diesen Holzhäusern in vielen bunten FarbenAltes Haus aus der VorsowjetzeitDer IndustriehafenEine kleine Speicherstadt

    Von Liepaja nach Ventspils

    23. toukokuuta 2024, Latvia ⋅ ☁️ 19 °C

    Gefahrene Strecke: 126 km
    Habe ich schon erwähnt, dass es hier in den baltischen Staaten bzw. auch schon in Polen, kaum die Möglichkeit gibt, irgendwo zu frühstücken. Daher sind wir inzwischen beim Home-Frühstück angelangt, meistens mit Croissants o.ä. vom Lidl, der hier sowas wie das Supermarktmonopol hat.
    So auch heute wieder.
    Nach dem Frühstück haben wir unseren schönen Strand verlassen und sind, immer in Küstennähe auf einer gut ausgebauten Straße Richtung Ventspils/ Windau gefahren.
    Unser erster Stopp war Pavilosta, weil es hier gute Fischrestaurants und grundsätzlich viele Infos über die Fischerei geben soll. Na ja, Pavilosta ist ein Ort mit ca. 200 EW, einem netten kleinen Hafen, ein paar Cafés, Restaurants, Pensionen und Hotels. Derzeit aber alles geschlossen, bis auf ein Restaurant mit einer sehr engagierten Mitarbeiterin. Wir haben Kaffee getrunken und sind dann weitergefahren, weil es absolut nichts zu sehen gab. Noch ein deutsches Paar mit Wohnmobil und offensichtlich auch dem Dumont Reiseführer hat sich den Ort angesehen. Aber sonst war niemand da.
    Also weiter nach Ventspils, wieder auf der gut ausgebauten Küstennähe Straße.
    Auf der ganzen Strecke nach Liepaja sind uns auf dieser Straße max. 10 Autos begegnet. Da fährt niemand, da ist nichts. Rechts ist Wald, links ist Wald und dazwischen wieder eine schnurgerade Straße für uns allein.
    In Ventspils haben wir uns mitten in der Stadt auf einen schattigen Parkplatz gestellt, wo wir auch übernachtet haben.
    Öl, das ist das erste, was einem zu Ventspils einfällt. Bis zum Ukrainekrieg wurde hier russisches Öl verschifft, daneben auch noch Kalisalz, was die Stadt unglaublich reich gemacht hat. Mittlerweile ist diese Geldquelle aus bekannten Gründen versiegt, und am Hafen sieht man schon erste Spuren der Trostlosigkeit.
    Aber eigentlich ist die Stadt sehr schön hergerichtet, mit schön restaurierten Häusern, mit vielen Blumen und interessanten Kunstprojekten, wie z B. das Kuhprojekt. Überall in der Stadt stehen Kuhskulpturen in verschiedensten Ausführungen herum.

    Wie üblich, haben wir die Stadt und den Hafen erwandert. Fürs Abendessen haben wir ein sehr interessantes Lokal namens Silrak gefunden. Interessant deshalb, weil, obwohl in der Stadt fast nichts los war, dieses Lokal komplett voll war mit hauptsächlich jungen Menschen, die gespielt haben. Brettspiele, Kartenspiele, Würfelspiele. Niemand hatte ein Handy im Einsatz. Man spielte, las sich gegenseitig Spielanleitungen vor, diskutierte, trank dazu Café oder Bier und der eine oder die andere aß was dazu. Wir haben dem Geschehen lange Zeit zugeschaut, wirklich guten Fisch gegessen und einen echt feinen Abend verbracht.
    Essen im Restaurant ist hier relativ günstig. Aber Wein trinken brauchen wir gar nicht erst anfangen. Das Standardmaß sind 150 ml. So a Glasl kostet zwischen 7 und 10 €.
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  • Der Leuchtturm von Slitere
    Überall begleiten uns enorme Kastanienbäume und Flieder in voller BlüteLettisches Haus auf dem LandBei Mazirbe befindet sich der "Friedhof der Boote"Urwald im Slitere Nationalpark

    Zum Slitere Nationalpark

    24. toukokuuta 2024, Latvia ⋅ ☀️ 23 °C

    Gefahrene Strecke: 57 km
    Heute gings also weiter Richtung Norden auf einen Abstecher in den Slitere Nationalpark.
    Der Nationalpark ist der kleinste der vier Nationalparks in Lettland. Das Gebiet befindet sich an der Nordspitze von Kurland um das Kap Kolka.
    Uns interessieren vor allem die kleinen Dörfer, in denen sich die livische Sprache und Kultur bis heute erhalten hat.
    Hier in Lettland lebt nämlich eine kleine Gruppe einer vom Aussterben bedrohten ethnischen Minderheit: die Liven. Sie entstammen der finno-ugrischen Bevölkerungsgruppe und sind ein Teil der ursprünglichen Bevölkerung Lettlands mit einem großen Einfluss auf die lettische Kultur und Sprache. Daher wird bereits in der Präambel zur Verfassung der Republik Lettland auf die besondere Bedeutung der livischen Traditionen für die Ausgestaltung der lettischen Identität verwiesen. Bis heute ist es den Liven gelungen, die Besonderheiten ihrer Sprache und Kultur zu erhalten, indem sie sich in das aktuelle Kulturleben Lettlands einbringen.
    Eines der bekanntesten livischen Dörfer ist Mazirbe, das wir heute besucht haben, wo wir aber nicht wirklich etwas Besonderes, die livische Kultur betreffend, erkennen konnten.
    Wir fuhren dann weiter zum Lighthouse im Slitere Nationalpark. Der Leuchtturm steht nicht am Meer, sondern 5 km im Landesinneren. Die Anhöhe, auf der er steht, diente den Seeleuten seit alters her als Landmarke.
    Seit 2000 ist der Leuchtturm eine der Touristenattraktionen im Nationalpark Slītere - man kann ihn besichtigen und etwas über die Natur lernen. In den fünf Stockwerken des Leuchtturms finden sich lehrreiche Information über andere Leuchttürme in Lettland, den Nationalpark Slītere, die Küstennatur und die Geschichte des livischen Volkes. Am Leuchtturm beginnt ein Naturlehrpfad- ein 1,2 km langer Bogen, der den Hügel des Zilie kalni hinunter- und durch einen von Menschen unberührten Wald wieder zurückführt.
    Der Platz dort ist so ruhig und wunderschön, dass wir nach Besichtigung des Leuchtturms beschlossen haben, hier auf dem Parkplatz zu übernachten. Kein Auto, keine Menschen und wie üblich viele Mücken. Das mit den Mücken ist schade, weil das Wetter wirklich ungewöhnlich schön ist, aber leider ist es aufgrund der Mücken ganz und gar unmöglich, draußen zu sitzen.
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  • Am Kap Kolka
    Ich auch am Kap KolkaDiese Skulptur stellt die beiden Meere dar, die sich am Kap treffenEiner der vielen Aussichtsturm in der GegendUnd da unten steht unser BalùKleiner Teich im Morgenlicht von DundagaDundaga PilsDundaga PilsBlick in den InnenhofDie Kirche von MazirbeDas Wohnhaus der PfarrersfamilieMorgenwanderung im Urwald

    Zum Kap Kolka

    25. toukokuuta 2024, Latvia ⋅ ☀️ 17 °C

    Gefahrene Strecke: 57 km
    Unser Übernachtunsplatz beim Leuchtturm war so extrem ruhig, dass man jedes Surren einer Mücke als Lärmbelästigung empfand. Und dann war es 6 Uhr morgens und es begann ein Höllenlärm. Neben uns, auf einem kleinen Grundstück mit einem kleinen Sommerhaus begann ein Mähtag. Motorsense am Samstag ab 6.00 Uhr. Also begannen wir den Tag heute ungewöhnlich früh. Wir machten noch einen Spaziergang durch den Urwald von Slitere, verfolgt von unzähligen Mücken. Um halb neun waren wir schon abfahrbereit.
    Wir fuhren zuerst nach Dundaga. Ein kleiner Ort am Rande des Slitere Nationalparks, eigentlich nur wegen der Burg interessant.
    Dundaga pils ist eine riesige Burg in einer malerischen Ecke Kurlands, die auf drei Seiten vom Wasser des Flusses und des Sees umgeben ist. Leider ist es am Sonntag nicht möglich, die Burg zu besichtigen. Der Ort selber ist ganz nett, aber absolut nichtssagend. So fuhren wir dann weiter nochmal nach Marzibe, diesmal in den anderen Teil des Dorfes, wo uns sofort, als wir parken, die Frau des Pastors entgegenkam und uns einiges über den Ort, die Menschen, die hier lebten und die wenigen Menschen, die immer noch hier leben, erzählte. Es gibt einen restaurierten Gutshof, der ursprünglich im Besitz eines deutschen Barons war und jetzt der Kirchengemeinde gehört. Hier werden sowas wie Besinnungsseminare in quasi klösterlichem Ambiente unter Begleitung des Pfarrers und seiner Frau angeboten. Welche Art der Religion hier wirklich praktiziert wird, habe ich nicht ganz durchschaut. Wir haben auf jeden Fall mit der Pfarrersfrau mindestens drei Stunden höchst interessante Gespräche gehabt, sie sprach nicht schlecht deutsch, was die Kommunikation natürlich erleichterte.
    Wir redeten über die Glauben, Gott, die Welt, Putin, die Russen u.ä.
    Die Frau war gerade Mitte 40 und erwartete ihr 8. Kind.

    Nach diesen wirklich feinen Stunden fuhren wir weiter zum Kap Kolka. Das ist dort, wo das baltische Meer auf die Istsee trifft. Als Kap eine Enttäuschung. Kaps stelle ich mir immer mit Brandung und Steilküste vor. Hier aber ist nur flach und, egal welches Meer, es ist wellenlos und seicht bis quasi zum Horizont. Das Kap ist durch einen Steinhaufen markiert.
    Nachdem wir den wunderschönen Strand besichtigt haben, stehen wir jetzt auf einem Parkplatz zusammen mit ein paar anderen Wohnmobilen. Hier bleiben wir über Nacht.
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  • Die Skyline von Riga vor Sonnenuntergang
    Und ein paar Stunden früherDieses riesige Kreuzfahrtschiff liegt direkt gegenüber von unserem CampingplatzDa stehen wir: Nich besonders romantisch, aber gute Lage in Bezug auf die StadtDie Zufahrt zum StrandStrandStrandZwischen Strand und WaldSchwanengesangDer Yachthafen von RojaBoote warten auf ihren EinsatzWieder mal angekommenDie Kirche am Kap Kolka

    Von Kap Kolka nach Riga in 2 Tagen

    27. toukokuuta 2024, Latvia ⋅ ☀️ 20 °C

    Gefahrene Strecke:
    Erster Tag: 100 km
    Zweiter Tag: 125 km
    Die Übernachtung am Kap Kolka war ruhig und fast mückenlos. In der Früh sind wir dann weitergefahren nach Roja, einer kleinen Stadt am Meer in der Bucht von Riga. Deswegen Roja, weil wir wohnmobilmäßig eigentlich bestens versorgt waren aber dringend Wasser brauchten. In P4N haben wir gelesen, dass es dort in Strandnähe eine gut erreichbare Wasserstelle gibt. Das hat bestens funktioniert. Anschließend haben wir in einem nahegelegenen Delikatessengeschäft Räucherfischspezialitäten gekauft. Die gehören einfach zu Lettland. Irgendwo in Strandnähe gab es einen tollen Parkplatz. Wir machten noch eine lange Strandwanderung. Ich glaube, man könnte hier von Klaipeda in Litauen bis Tallin in Estland immer am Strand gehen. Sagte ich schon, dass die Strände sagenhaft sind? Aber, obwohl es wirklich sommerliche Temperaturen hat, das Wetter strahlend ist, das Meer ist kalt und eignet sich sowieso nicht zum Schwimmen.
    Danach gab's am kleinen Yachthafen in einer netten Bar mit Boots- und SUP Verleih noch einen Aperol Spritz, bevor wir uns auf unseren Übernachtungsplatz auf einen kleinen Parkplatz in Strandnähe stellten.
    Heute Früh steuerten wir dann ziemlich direkt Riga an. Auf der Strecke machten wir nur Halt um eine Kleinigkeit zu essen und dann noch in Jurmala, der Vorort-Strandmetropole von Riga. Nichts besonderes zu dieser Jahreszeit, aber doch einen Kurzbesuch wert.
    Dann fuhren wir weiter nach Riga, der Hauptstadt Lettlands, wo wir uns heute nur mehr auf den Campingplatz stellten und die tolle Lage des Platzes genossen. Thomas Geburtstagsessen holen wir morgen nach.
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  • Riga Skyline vom Wasser aus
    Ersteindruck von RigaDer berühmte Schlüssel von Riga besteht aus ca. 53.000 Schlüsseln und wiegt 53 kgDie Peterskirche mit turbulenten Geschichte, wie so vieles in RigaDas SchwarzhäupterhausDer Dom von RigaDie Bremer Stadtmusikanten stehen vor der Petrikirche als Geschenk der Partnerstadt BremenDie JohanniskircheWunderschöne GeschäftsportaleImmer wieder kleine DurchgängeDie Hausfassaden der AltstadtDie kleine Gilde (Handwerksgilde)Die große Gilde (Kaufmannsgilde)Das Katzenhaus. Die Katze kehrt der Gilde den Allerwertesten zuDas Kunstmuseum "Rigaer Börse"Kleine versteckt Cafes

    2 schöne Tage in Riga

    28. toukokuuta 2024, Latvia ⋅ ☀️ 24 °C

    Gestern hatten wir um 10.00 Uhr einen ganz richtigen Termin und zwar mit Inga, unserer Riga-Guide. Ich habe sie über Internet gefunden, online kontaktiert und das hat alles super geklappt. Also um 10.00 bei der Rolandsäule vor dem Rathaus in Riga. Das bedeutete für uns, schon mal 3,5 km zu Fuß dorthin, weil wir den Balù am Campingplatz stehen lassen wollten.
    Allgemeines zu Riga kann man überall nachlesen. Wir haben eine Führung gebucht, damit wir gezielt auch Hintergrundinformationen bekommen und interessante Details erfahren. Unsere Führerin Inga machte das ausgezeichnet. Besonders von Vorteil war auch, dass wir nur zu zweit waren. Die Führung bestand aus drei Teilen: Altstadt, Bootstour und Jugendstilviertel.

    Die Hauptstadt Lettlands
    ist die Perle nicht nur Lettlands, sondern auch des gesamten Baltikums. Die Altstadt von Riga ist in die UNESCO-Liste des Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen. Riga hat mehr als 600.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt des Baltikums.

    Riga wird auch die Perle der Architektur genannt - eine Stadt, in der man an einem Ort die in den Anfangszeiten der Stadt gebauten Kirchen, mittelalterliche Gebäude in der Altstadt, einzigartige Jugendstilhäuser sowie jahrhundertealte Holzarchitektur und Perlen der modernen Architektur sehen kann.
    Von der gesamten lettischen Bevölkerung (1,8 Mio) lebt etwas mehr als ein Drittel in Riga, wenn auch der größere Teil davon in den Plattenbauten am Stadtrand.

    Der Fluß, an dem Riga liegt, heißt Daugava, die 15 km nordöstlich von Riga in die Ostsee mündet. Die Daugava entspringt in Russland, fließt durch Belarus und Lettland.
    Lange Zeit gab es über die Daugava keine Brücke, das jeweils andere Ufer konnte nur per Schiff erreicht werden. Mittlerweile aber führen in Riga 3 Brücken über den Fluss. Es gibt in Riga ein Sprichwort für Dinge, die ganz unmöglich machbar sind: "Das ist so unmöglich, wie eine Brücke über die Daugava."

    Wir haben also viele Kilometer in der Altstadt gemacht:
    Angefangen beim Rathaus, der Rolandsäule und dem Schwarzhäupterhaus. Diesen Namen erhielt das Haus durch den Bund der schwarzen Häupter. Das waren unverheiratete fahrende Kaufleute, die sich regelmäßig in diesem Haus versammelten und den Hl.Mauritius zum Patron hatten, der dunkelhäutig war.
    Weiter zur Jakobskathedrale mit dem 80m hohen Kirchturm, bei dem außen eine Glocke hängt, die bei Feuer oder Überschwemmungen läutet -und der Legende nach, wenn eine untreue Frau vorbeiging, was die Frauen der Stadt veranlasste, darauf zu bestehen, dass die Glocke stillgelegt wurde.
    Interessant auch das Gebäudeensemle "Drei Brüder", das Gebäude der Rigaer Börse, das heute das Kunstmuseum beherbergt, der Dom, der Pulverturm, die Jakobuskaserne und vieles mehr. Sehr interessant auch die Gildenhäuser, kleine Gilde für Handwerksgilde = kleines Haus, große Gilde für Kaufmannsgilde = großes Haus. Neben der großen Gilde steht das Katzenhaus. Auf dem Giebel thront eine große Katze mit Buckel und erhobenem Schwanz und zeigt mit dem Allerwertesten zur Großen Gilde. Das Haus wurde von einem Kaufmann, der aus irgendwelchen Gründen nicht in die Gilde aufgenommen wurde, gebaut und die Katze bewusst so platziert.
    Wirklich schön war auch die Bootsfahrt, bei der wir Riga aus einer ganz anderen Perspektive erleben durften.
    Nach einer Mittagspause führte uns Inga noch ins Jugendstilviertel, wo wunderschöne Jugendstilhäuser stehen und wir sehr viel über Jugendstil grundsätzlich und über die Jugendstilarchtekten
    Michail Eisenstein und Konstantīns Pēkšēns, die Jugendstilprotagonisten Lettlands, erfuhren.
    Interessantes Detail am Rande: Nahezu alle europäischen Botschaften, die in Riga vertreten sind, haben ihren Sitz in so einem Jugendstilhaus. Pikant: Neben der russischen Botschaft steht das Gebäude der ukrainischen Botschaft, von dem ein Putin (Toten)Schädel auf das russisch Gebäude blickt.
    Nach diesem sehr interessanten Tag waren wir wirklich erschöpft, auch deswegen, weil es fast 30 Grad hatte und wir doch 16 km gelaufen sind.
    Nun aber gingen wir noch 3,5 km zurück zum Campingplatz, etwas ausruhen. Dann ging es schon wieder zum Abendessen, nicht weit weg vom Campingplatz. Restaurant Kantinas: Super Lage, super Ambiente, super Essen. War noch ein schöner Ausklang des gestrigen Tages.
    Heute Vormittag verließen wir dann den Campingplatz und fuhren mit dem Auto zum Großen Markt. Der Markt ist nur durch den Bahndamm von der Altstadt getrennt und ist für die Menschen in Riga das eigentliche Herzstück der Stadt. Noch immer ist er einer der größten Märkte Europas. Für die Dächer der fünf 35m hohen Hallen wurden Teile von zwei Zeppelinhangars verwendet. In diesen Hallen gibt es alles, was das kulinarische Herz begehrt und es herrscht reges Treiben.
    Beeindruckend. Parkplatz finden war auch nicht schwer. Allerdings wurden wir bei der Weiterfahrt darauf hingewiesen, dass wir jetzt stundenlang in einem Bereich gestanden sind, in dem nur ausdrücklich Berechtigte parken dürfen. Hatte aber keine Konsequenzen.
    Danach bestiegen wir die Aussichtsplattform im Haus der Wissenschaften, was in der Sowjetzeit das Haus der Kolchosen sein sollte, dann aber schon damals zum Haus der Wissenschaften mit etwas anderem Hintergrund wurde.
    Noch ein Blick auf die Stadt von oben, währenddessen Strafzettel kassiert, dann nochmal einen Spaziergang durch die Stadt und dann fuhren wir 12 km weiter zum Ethnografischen Freilichtmuseum, das wir morgen besuchen und auf dessen Parkplatz wir heute übernachten.

    Also: Riga ist wunderschön, tolle Architektur, viele Parks, viel Grün, viele Restaurants, Bars, Kneipen, wenig Touristen derzeit.
    Riga hat 3 Wahrzeichen: Der goldene Hahn, der jede Kirchturmspitze schmückt, der goldene Schlüssel, der zum 810. Jubiläum von Riga im Jahr 2011 mit Hilfe aller Riganer*innen angefertigt wurde. 52.763 Schlüssel haben die Riganer*innen abgegeben. Die wurden eingeschmolzen und daraus wurde der 53 kg schwere Schlüssel angefertigt, der in einer Glasbox im Rathsus steht.
    Und das 3. Wahrzeichen ist die buckelnde Katze

    Was noch aufgefallen ist: Über die jüngere Geschichte, also Sowjetzeit und danach, über die jetzige Situation, wirs gar nicht gern geredet. Die Letten sind äußerst vorsichtig damit, ihre Meinung zu Russland kundzutun.
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  • Der Eingang zum MuseumAuf einem FischerhausSo schöne Eingangstüren gibt es hier mehrereWohin diese Treppe führt, hat sich uns nicht erschlossenWindmühle Nr 1Windmühle Nr.2

    Ethnografisches Freilichtmuseum

    30. toukokuuta 2024, Latvia ⋅ ☀️ 27 °C

    Gefahrene Strecke: 43 km
    Wir haben also am Parkplatz vom Freilichtmuseum Riga übernachtet.
    Das Museum öffnet um 10 Uhr und pünktlich waren wir zur Stelle.
    Auf einer Fläche von 83 ha zeigt das Museum mehr als 100 teils originale, teils rekonstruiert Gebäude lettischer Bauernkultur. Es handelt sich übrigens um eines der ältesten Freilichtmuseen in Europa. Seine Gründung geht aufs Jahr 1924 zurück. Drei Hozkirchen, ein Gasthaus, mehrere Windmühlen, ganze Bauernhöfe mit Brunnen und allem drum und dran, sogar ein ganzes Fischerdorf wurden aus allen Teilen Lettlands hierhergebracht. Die ältesten Häuser sind über 300 Jahre alt.
    Der Besuch dieses Museums lohnt sich auf jeden Fall, auch weil es so schön an einem großen See und doch mitten im Wald liegt und mit ganz viel Engagement und Liebe zum Detail gestaltet ist. So wird man z.B. in den Häusern von Frauen in der originalen Trachten der jeweiligen Gegend empfangen. Fragen stellen ging für uns aber nicht, weil keine der Frauen eine andere Sprache außer lettisch und/oder russisch spricht.
    Nach 3 Stunden hatten wir das meiste gesehen und beschlossen weiterzufahren in den Gauja Nationalpark.
    Heute fuhren wir bis Sigulda, einem Ort noch am Rande des Nationalparks, wo wir am Parkplatz der Seilbahn übernachteten, die von einer Talseite zur anderen führt und von der aus man auch bungee-jumpen kann, wenn man will. Ist allerdings eine pipifax Höhe zum Jumpen.
    Abendessen in einem Restaurant im Dorf. Zum ersten Mal die kalte Rote Rüben Suppe gekostet. Sehr köstlich.
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  • Im Gauja NP: Burg Turaida und Araisi

    31. toukokuuta 2024, Latvia ⋅ ☁️ 26 °C

    Gefahrene Strecke: 23 km
    Von Sigulda sind wir heute zur Burg Turaida gefahren, die schon im Gauja Nationalpark liegt. Sehr beeindruckende, relativ neu rekonstruiert Burg. Bis Anfang 13. Jhdt. stand an dieser Stelle eine Holzburg des Livenführers Kaupo. Im Jahre 1214 wurde die Burg aus Backstein auf Anordnung des Rigaer Bischofs errichtet, die aber 500 Jahre später einem Brand zum Opfer fiel. Die Burg, die heute da steht, ist eine sehr gute Rekonstruktion mit einem gewaltigen Turm, von dem aus man den Gauja Nationalpark gut überblicken kann.

    Da stehst du mitten in Lettland im Innenhof einer Burg. Und plötzlich kommt eine Frau in deinem Alter auf dich zu und sagt: "Gell, du bist die Edith." Wilma, die ich erst nach zweimaligem Hinschauen wieder erkannt habe. Weil wir vor 50 Jahren zusammen die Schulbank gedrückt haben und uns seither nie mehr gesehen haben. Natürlich trat dann die Burgbesichtigung für kurze Zeit in den Hintergrund, weil es viel zu erzählen und viel "Weißt-Du-Noch" gab.

    Nach diesem sehr netten Erlebnis hielten wir uns noch eine zeitlang in der Burg auf, bestiegen den Turm und genossen die wirklich überwältigende Aussicht in den Nationalpark.
    Dann fuhren wir weiter Richtung Cesis, aber über eine unbefestigte Straße, weil wir da noch an ein paar interessanten Orten vorbeikamen. Wir überqueren den Fluss Amata, den die Letten als schnell und wild beschreiben, der aber im Vergleich zu unseren Gebirgsbächen äußerst harmlos ist.
    Kurz nach Ligatne führt eine kleine Straße zu den Kuku Kraces, an die Gauja und den zweitgrößten Stromschnellen Lettlands und zu einem der schönsten Plätze an der Gauja. Wir lassen das Auto am Straßenrand stehen und gehen zu Fuß an den Fluss, zu den Stromschnellen, die sich als kaum erwähnenswert erweisen, der Platz aber ist wirklich ganz besonders schön. Hier am Fluss gibt es sogar einen Sandstrand.
    Wir fahren dann weiter, kommen wieder an die Amata und zu den roten Felsen und zu einer Seilbrücke, die über den Fluss führt. Wegen der Felsen und der Seilbrücke kommen wir hierher. Hier gibt es auch ein Informationszentrum mit Café, wo wir einige Wandervorschläge und sonstige Unterlagen zum Nationalpark bekommen. Eigentlich wollten wir hier auf dem Parkplatz übernachten, aber noch während wir Felsen und Brücke erwandern, fallen Gruppen mit insgesamt mehreren Hundert Jugendlichen ein, die im Gelände Zelte aufschlagen, äußerst aktiv sind und gekommen sind, um zu bleiben. Wenigstens über Nacht. Also fahren wir weiter nach Araisi, wo es eine gut erhaltene, im holländischen Stil erbaute Windmühle gibt, auf deren Parkplatz wir übernachten.
    Hier ist übrigens auch die Hölle los. Jede Menge feiernder Familien treffen sich auf dem Grundstück hinter der Mühle, bringen Essen und Getränke mit und bauen eine Hüpfburg auf. Dennoch oder darum? ist es hier sehr fein.
    Eine junge Frau spricht uns an, wegen unseres Tiroler Kennzeichens. Sie ist russische Lettin namens Natalia, hat 3 Jahr in Tirol gelebt und ist seit 9 Monaten mit ihrer Familie (5! Kindern und deutschem Ehemann) wieder in Lettland und zwar einerseits aus steuerrechtlichen Gründen, andererseits, weil sie sich hier halt noch Grundstück kaufen und Haus bauen leisten können.
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  • Die Inselsiedlung Araisi
    Die Kirche von AraisiHier steht alles zur InselsiedlungVeranstaltung von Jugendlichen im großen Park bei der Burg CesisDie Burg CesisInteressante Architektur im CesisDie russisch -orthodoxe Kirche in Cesis

    Freilichtmuseum Araisi und Cesis

    1. kesäkuuta 2024, Latvia ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute haben wir noch eine kurze Wanderung gemacht zur Holzkirche von Araisi und dann fuhren wir zum Archäologischen Park Araisi, der im Gauja Nationalpark liegt. Es handelt sich um ein recht überschaubares Freilichtmuseum auf , das aus 3 Teilen besteht.
    Mädcheninsel mit den Rekonstruktionen von Siedlungen aus der Stein-, Bronze- und jüngeren Eisenzeit
    Inselsiedlung Āraiši mit einer lettgallischen Burg aus dem 9. – 10. Jahrhundert
    Ruine der Ordensburg Arrasch des livländischrn Ordens (14. – 17. Jahrhundert.)
    Die Besonderheit der Anlage ist die Konzentration von archäologischen Stätten von der Steinzeit bis zur Neuzeit über einen Zeitrahmen von ca. 10.000 Jahren auf einer relativ kleinen Fläche.
    Die Besichtigung dauert nicht lange und ist auf jeden Fall empfehlenswert.
    Wir fuhren dann weiter nach Cesis, eigentlich auf eine Stippvisite, weil die Stadt eine der schönsten Altstädte Lettlands haben soll.
    Die Stadt ist wirklich schön und in den Parks um die Burg ist viel los. Kinder und Jugendliche, die singen, tanzen, Theater spielen usw. Wie gehen durch die Stadt, trinken Cafè, bewundern die Altstadt und fahren dann weiter zum Campingplatz Zagarkalns, der direkt an der Gauja liegt. Aber irgendwie sind wir enttäuscht. Der Campingplatz hat so gar nichts Heimeliges, auch wenn die Lage genial ist. Heute Nacht bleiben wir wohl hier. Für eine Nacht geht's schon.
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  • Der Abendstorch am Campingplatz
    Gemütlich ist'sDer Campingplatz-SeeBootsverleih...Und Anlegestelle

    Campingurlaub

    3. kesäkuuta 2024, Latvia ⋅ ☁️ 22 °C

    Am Sonntag bin ich aufgewacht und war richtig mies drauf. Ich wollte auf diesem Platz nicht bleiben, wollte auch sonst nichts, fühlte mich so richtig urlaubsreif.
    Also steuerten wir kurzerhand den nächsten, in den höchsten Tönen gelobten Campingplatz an. Das war der Camping Apalkalns in Raizkums Sehr, sehr toller Platz, der alles hat, was dein Herz begehrt. See, Boots- und SUP Verleih, Bar, Pizzeria, Plattformen, zu denen man das Wohnmobil hinstellen kann und so den Wohnraum erweitern, Waschmaschine, Kinderspielplatz, Minigolfplatz, Beachvolleyball-Platz. Und herrlich ruhig. So machten wir also die letzten 3 Tage richtig Campingurlaub.
    Morgen fahren wir aber wirklich weiter.
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  • Cesis, Ungurmuiza, toller Platz am See

    5. kesäkuuta 2024, Latvia ⋅ ⛅ 23 °C

    Gefahrene Strecke: 49km
    Irgendwie schon fast schweren Herzens haben wir den Campingplatz verlassen, um unsere Reise fortzusetzen.
    Unbedingt wollten wir nochmal nach Cesis, um die Burg zu besichtigen und die Ausstellung Burning Consiens zu besichtigen.
    Die Burg ist absolut toll und sehenswert.
    Die Ausstellung, die äußerst interessant über die Okkupation Lettlands zwischen 1939 und 1957 berichten soll, ist leider geschlossen. Schade 🤔

    Also fuhren wir weiter nach Ungurmuiza.
    Das Landgut Ungurmuiža ist ein einzigartiges Ensemble der Holzarchitektur des 18.Jahrhunderts, in deren Mitte sich das einzige in  Lettland bis heute erhalten gebliebene Herrenhaus aus Holz im Barockstil erhebt.

    Das Herrenhaus hat im Jahr 1732 der Freiherr von Campenhausen als sein Familienhaus erbaut, und in Lettland gibt es keine anderen ähnlichen Holzhäuser, die so gut erhalten geblieben und deren Innenräume so reichlich mit Wandbemalungen geschmückt sind.
    Ja, ist wirklich sehenswert und beansprucht nicht mehr als eine Stunde.

    Danach fuhren wir nach Krimulda, wo wir an einem See mitten im Wald ei en wunderbaren Übernachtungsplatz fanden. Die Zufahrt ist zwar eine Herausforderung, aber es hat sich wirklich gelohnt.
    Ja, und heute haben wir unser erstes Bad im See genommen. Bei Sonnenuntergang in einem See mit wirklich angenehmen Temperaturen mitten in Lettland zu baden, das hat schon was. Hier kommen übrigens am Abend einige Menschen zum Baden her.
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  • Zusammen lassen sich die meisten Probleme lösen
    Das sieht nach Problem ausDer LKW bringt uns wieder auf sicheren BodenDas Münchhausen-Museum in Dunte🤣🤣🤣🤣Pärnu: Elefanten in der ganzen StadtPärnu: Eigentlich könnte ich tausende Bilder von wunderschönen Holzhäusern machenDas Tallinner TorCarlos kleine BarWerbung für ein Waxing-StudioSo ruhig ist unser Parkplatz

    Ardievu Latvjia, tere Eesti

    6. kesäkuuta 2024, Viro ⋅ ☀️ 18 °C

    Gefahrene Strecke: 178 km

    So, jetzt sind wir in Estland.
    Der heutige Tag hat aber noch in Lettland mit einem kleinen Desaster begonnen.
    Von dem wunderschönen Platz am See sind wir auf einer unbefestigten, aber doch gut befahrbaren Straße weggefahren, aber landeten dann auf einer Straßenbaustelle, auf der heftig gearbeitet wurde. Schon zweifelnd, ob wir überhaupt durchkommen, gab uns der Vorarbeiter ein Zeichen, wir können und sollen fahren Und prompt landeten wir im tiefen Straßenunterbau aus Sand. Nichts ging mehr.. Zum Glück war die Baustelle in Hochbetrieb und wir konnten unter Aufgebot aller vorhandenen menschlichen und maschinellen Ressourcen aus dem Dreck gezogen werden.
    Dann aber ging es gut weiter nach Dunte, wo ich unbedingt das Münchhausen-Museum sehen wollte. Einfach nur deswegen, weil ich wissen wollte, wie man aus der Geschichte des Lügenbarons ein Museum macht.
    Dass das nicht wirklich geht, haben wir an dem Museum gesehen. Es gibt ein schönes Freigelände mit Wanderwegen, ganz tollem Kinderspielplatz u.v.m. Aber das Museum selber muss man wirklich nicht besuchen.
    Das war auf der Hinreise also unsere letzte Station in Lettland. Wir fuhren dann weiter nach Pärnu in Estland.
    Auf einem ruhigen Parkplatz im Wohngebiet können wir stehen und auch über Nacht bleiben. Kurz haben wir noch Pärnu besichtigt.
    Pärnu ist eine ruhige, entspannte Kleinstadt mit ca. 40.000 Einwohner*innen. Die Stadt wird die Sommerhauptstadr Estlands genannt. Viele Parks, schöne Holzhäuser, ein wunderschöner Sandstrand, eine mit besten Lokalen ausgestattete Fußgängerzone. Alles entspannt, alles gemütlich.
    Aber heute herrscht am Fluss Pärnu reges Treiben, weil morgen und Samstag das große Stadtgrillfest mit 50.000 erwarteten Besucher*innen stattfindet. Da werden Stände aufgebaut, Musikanlagen installiert, Spielinseln errichtet usw.
    Wir geraten dann noch in ein nettes Lokal etwas abseits vom Treiben, wo wir uns mir Carlos, einem Spanier, den die Liebe hierher getrieben hat, wirklich lange unterhalten.
    War sehr interessant und lehrreich und die 40€ für 4 Achterl Wein betrachten wir als Bildungsgeld.
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  • Wunderbarer Ostseestrand in Estland
    Überall, am Strand, in der Stadt, in den Parks, stehen Elefanten herum. Warum, weiß ich nicht.Kunstwerke im ParkKunstwerke im ParkUnd wieder wunderschöne HäuserIn der Blase übers WasserBlick auf das GRILLFEST von Pärnu

    Pärnu

    7. kesäkuuta 2024, Viro ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute haben wir den Tag in Pärnu verbracht. In der Nacht hat es kräftig geschüttet und mit den sommerlichen Temperaturen scheint es vorerst vorbei zu sein. Nach dem Frühstück hat das Wetter einigermaßen gut ausgeschaut und wir brachen zu einer längeren Wanderung am Meer auf. Kaum waren wie am Strand ist ein Wolkenbruch auf uns niedergegangen. So schnell konnten wir gar nicht zurücklaufen, dass wir nicht bis auf die Unterwäsche klitschnass waren.
    Der Regen hörte dann auch bald auf und nachdem wir trockene Sachen angezogen hatten, kamen schon Ossi und Dorli daher, die wir noch aus unserer Burgenlandzeit kennen und von denen wir über Facebook wussten, dass sie auch gerade in der Gegend sind. Wir gingen zunächst auf das große Grillfest der Stadt. Dort haben wir eine Kleinigkeit gegessen und sind dann gemeinsam zum Strand gewandert. Dort war wenig los, aber eine wunderschöne Stimmung.
    War ein ganz feiner Tag mit den beiden, die am späten Nachmittag Richtung Riga aufgebrochen sind.
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  • Im Soomaa Nationalpark

    8. kesäkuuta 2024, Viro ⋅ ⛅ 14 °C

    Gefahrene Strecke: 67 km

    Heute muss ich vorausschicken, dass sich in der Zwischenzeit die Wetterbedingungen verschlechtert haben. Es regnet nämlich ziemlich stark täglich von 10 bis 15 Uhr, und am Abend ist's dann strahlend schön. Also muss das Tagesprogramm entsprechend angepasst werden.
    Wir fahren in der Früh in Pärnu weg, zuerst noch einkaufen zum Lidl und dann auf eine Tankstelle, die alles kann. Dort können wir entsorgen und Wasser tanken und sogar um 4€ ganz luxuriös duschen. Das alles ist notwendig, weil unser heutiges Ziel der Sooma-Nationalpark ist, wo es kein bisschen Infrastruktur, dafür aber schöne Übernachtungsplätze gibt.
    Unser erster Weg im Nationalpark führte uns zum Infocenter in Tipu. Es regnete gerade in Strömen und daher wollten wir uns im Infocenter ausreichend Zeit nehmen und genug Infos sammeln zum Wandern im Nationalpark. Die Frau im Infocenter hatte aber absolut keine Lust, uns mit Infos zu versorgen. Sie drückte uns ein paar mehr oder weniger hilfreiche Broschüren in die Hand und sagte: Hier sind alle Hikingtrails beschrieben und hier gibt es ein paar Telefonnummern von Leuten die Bootstouren anbieten. Aha! Also werden wir aus den Unterlagen selber was zusammenstellen.
    Soomaa, das sind riesige Hochmoore, ruhige Flüsse, Überflutungswiesen, Heideflächen, Kiefernwälder, Bruch- und Moorwälder. Im Frühjahr kommt es hier häufig zu Überschwemmungen, weil die Wassermassen aus Schmelzwasser und Regen nicht abfließen können. Diese Zeit der Überschwemmungen nennt sich die"fünfte Jahreszeit". Das Gebiet ist dann zum Großteil nur per Boot oder Kanu erkundbar, was mittlerweile touristisch hoch attraktiv ist. Jetzt ist diese fünfte Jahreszeit vorbei und ein Teil des Soomaa Naturparks ist zu Fuß, meist über Bohlenstege, gut begehbar. Es ist aber immer noch sehr feucht und die Mückenplage entsprechend.
    Wir machten gleich beim Infocenter eine Wanderung, den sog. Biberweg. Hier haben wir einen Eindruck über die Dichte dieses Urwaldes bekommen. Vom Weg abkommen ist weder aus Orientierungsgründen noch aus Überlebensgründen sinnvoll.
    Wir sind dann weitergefahren auf einen ruhigen Übernachtungsplatz mitten im Park. Da es wieder angefangen hat zu regnen, haben wir bis zum Abend gewartet und dann bei strahlendem Himmel noch eine wunderschöne Wanderung zu einem Aussichtsturm, durch das Hochmoor und durch den tiefen Wald gemacht, natürlich auf vorgegebenen Pfaden.
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  • Straßenfest in Viljandi bei Regen
    Da steh ich im Regen und schaue aufs FestDer Viljandi-SeeDer Regen ist vorbei und es ist wunderschöne Abendstimmung

    Vom Soomaa NP nach Viljandi

    9. kesäkuuta 2024, Viro ⋅ ☁️ 14 °C

    Gefahrene Strecke: 54 km

    Schade, aber bei Regenwetter ist's halt nicht lustig im Nationalpark. Nach längerer Überlegung beschließen wir, weiter nach Viljandi zu fahren, einer kleineren Stadt am östlichen Ende des Nationalparks. Das heißt, wir drehen die geplante Route um und fahren jetzt in den Osten des Landes und besuchen die Inseln im Westen von Estland auf der Rückreise. Vielleicht ist bis dahin wieder strahlendes Sommerwetter.
    Also fahren wir nach Viljandi, wo wir gegen 14.00 Uhr bei strömenden Regen ankommen und schon mitten in ein Straßenfest geraten, das wegen des Regens etwas desolat ist und eigentlich alle schon am Zusammenpacken sind. Wir setzen uns in ein gemütliches Cafè, essen eine Kleinigkeit und warten auf Sonnenschein, der auch bald kommt. Also brechen wir zu Fuß zur Bootsanlegestelle am Viljandi-See auf, weil wir schauen wollen, ob es dort mit dem Balù einen Übernachtungsplatz gibt. Gibt's.
    Leider ist der Sonnenschein wenig nachhaltig und auf dem nicht sehr langen Rückweg beginnt es heftigst zu schütten. Mein Regenmantel hält mich ziemlich trocken, Thomas wir ziemlich durchnässt. Trotz schlechten Wetters beschließen wir, hier zu bleiben.
    Morgen vormittag werden wir uns die Stadt noch ein bisschen ansehen und dann nach Tartu weiterfahren.

    Heute Abend ist es auch wieder strahlend schön geworden, sodass wir eine Wanderung um den See machen konnten.
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  • Die Burruine Viljandi als Kulisse für diverse Veranstaltungen
    Spärliche Ruinwnreste mit Blick auf den Viljandi-SeeDie Hängebrücke von ViljandiGanz mutige Kids Seilen sich von der Brücke ab in die Tiefe. Gerade noch nicht Bungee JumpingIn jedem größeren Ort im Baltikum, nicht nur in Estland, gibt es eine JohanniskircheMan beachte den Fensterputzer am Rathaus von ViljandiViljandi: Schon wieder so ein schönes Holzhaus

    Von Viljandi nach Tartu

    10. kesäkuuta 2024, Viro ⋅ ☁️ 17 °C

    Gefahrene Strecke: 91 km
    Heute mussten wir unbedingt Viljandi nochmal genauer anschauen. Das Wetter ist gut und so können wir trockenen Fußes das Städtchen genießen, das ein Hotspot der Kreativ- und Kulturszene sein soll. Von der UNESCO hat die Stadt die Auszeichnung "Kreativstadt" erhalten.

    Über Viljandi thront eine beeindruckende Burgruine, die einst dem livischen Orden gehörte und heute zwar wirklich eine Ruine ist, aber als ganz tolle Kulisse für diverse Kulturveranstaltungen dient.
    Von der Burgruine, die heute übrigens von unzähligen Schulklassen bevölkert war, hat man einen fantastischen Ausblick auf den malerischen Viljandi-See, am dessen Ufer wir ja die heutige Nacht verbracht haben.
    Am frühen Nachmittag fuhren wir dann weiter nach Tartu, der Europäischen Kulturhauptstadt 2024.
    Direkt bei Markt haben wir einen Übernachtungsplatz gefunden, gerade mal 5 Minuten zu Fuß in die Altstadt. Heute beschnuppern wir die Stadt noch ein bisschen. In der Tourist-Informstion im Rathaus wollen wir wesentliche Infos zu Tartu im Allgemeinen und Tartu als Kulturhauptstadt im Besonderen. Die völlig desinteressiert Dame drückte uns eine Broschüre in die Hand, Tartu 2024 hat sie nicht einmal erwähnt, obwohl es aus diesem Grund genau heute Abend ein Sting-Konzert in der Stadt gegeben hätte, was wir natürlich erst durch eigene Recherche und viel zu spät erfuhren.
    Auf eigene Faust spazierten wir schon mal durch die ganze Altstadt und kamen ganz zufällig an der einen oder anderen Sehenswürdigkeit vorbei. Am frühen Abend retteten wir uns vor dem Regen in ein Restaurant am Rathausplatz. Feiner Service, angenehmes Lokal, gute Küche.
    Morgen werden wir Tartu dann genauer erkunden.
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  • Vor dem alten Rathaus steht der erste große Hinweis auf die Kulturhauptstadt
    Der "Tigutorn", Schneckenturm. Ein Wohngebäude, das je nach Sonne die Farbe ändert. Rosa/grau/weißDie übliche JohanniskircheHungernburg? Beschriftungen auf der großen Kunsthalle.Die große KunsthalleVor der UniMuralesEmsiges Treiben im Botanischen GartenSaiapalee, die angeblich beste Bäckerei EstlandsDie EngelsbrückeDie TeufelsbrückeDas Observatorium am DombergBeeindruckend: Die Ruine des alten DomsDichter und Denker: Oscar, Wilde, Eduard Vilde und noch jemandSag, hast du schon mal unterm Regenschirm geküsst? Skulptur am RathausplatzDas estnische NationalmuseumDieses schiefe Haus fällt in die Kategorie "Sehenswürdigkeiten"Am FlussEingang zu den Markthallen

    Tartu, Kulturhauptstadt 2024

    11. kesäkuuta 2024, Viro ⋅ ☁️ 20 °C

    Tartu ist mit knapp 100.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Estlands. Sie liegt im ländlich geprägten Südosten des Landes und wird von Kennern gerne als das geistige Zentrum Estlands bezeichnet. Ein Titel, der passender nicht sein könnte.

    Der Grund hierfür ist denkbar einfach: Tartu wird als Hochschulstandort schon seit Jahrhunderten weit über die Grenzen Estlands geschätzt. Die klassizistischen Lehrgebäude der Altstadt verkörpern traditionell den akademischen Geist der Stadt und gelten zu Recht als überregionale Wahrzeichen einer erfolgreichen Lehr- und Forschungsgeschichte.

    Doch auch sonst hat die am Fluss Embach (Emajõgi) gelegene Stadt ihren Besuchern viel zu bieten. Neben modernen Ladenpassagen sorgen Kneipen, Bistros und teils ausgezeichnete Restaurants für entspannte Atmosphäre.

    Wir haben gestern in der Touristeninfo von Tartu einen Plan bekommen "Tartu zu Fuß". Sehr interessant, sehr praktisch, mit allem, was es in Tartu zu sehen gibt, in eine Walkingrunde eingebaut. Angefangen haben wir bei unserem Übernachtungsplatz: Der offene Markt, die Markthalle, das alte Rathaus, die Uni, diverse Denkmäler, der Domhügel mit der Ruine der Domkirche und der Aussichtswarte, die Johanniskirche, der botanische Garten die angeblich tollste Bäckerei in Tartu.
    Das größte Highlight aber war für mich ganz sicher das estnische Nationalmuseum etwas außerhalb des Stadt.
    Wenn es einen Preis für den originellsten Standort eines Nationalmuseums gäbe, er müsste an die Esten gehen. Denn der 2016 eröffnete Neubau des estnischen Nationalmuseums, des «Eesti Rahva Muuseum», befindet sich in der ehemaligen Militär-Sperrzone von Tartu, einen Katzensprung von der heutigen Grenze Estlands zu Russland entfernt. Damit nicht genug: Das in seiner reduzierten Schlichtheit überaus elegant und ein wenig futuristisch anmutende Gebäude des japanischen Architekten Tsuyoshi Tane scheint sich aus der ehemaligen Startbahn des einstigen Militärflughafens Raadi herauszustülpen. Als wenn dieser plötzlich sein vorher verborgenes Innenleben offenbaren würde. Mehr Symbolik geht fast nicht. Die einstige Startbahn der verhassten Besatzer, zudem die grösste im Baltikum, ist nun der Ort, an dem das kleine baltische Land seine Geschichte und seinen historischen Neustart ab 1991 dokumentiert.

    Die Ausstellung im Museum ist einfach ein Hammer. Ich hab nämlich zunächst gedacht: ,O je, Nationalmuseum! Schwere Kost.' Aber die Aufbereitung der Geschichte Estlands ist so faszinierend über diverse Installationen dargestellt, dass es mir schwer gefallen ist, das Museum wieder rechtzeitig zu verlassen.
    Auf dem Nachhauseweg sind wir dann noch in einem schönen, edlen Restaurant am Fluss mit Dachterrasse eingekehrt, haben eine Kleinigkeit gegessen und so einen sehr bereichernden, aber auch sehr anstrengenden Tag ausklingen lassen.

    Noch ein paar Worte zu Tartu 2024: Als Schriftzug überall in der Stadt sichtbar, wirklich sehr gut vorbereitet, aber unserer Meinung nach relativ schlecht kuratiert. Schlechtes, desinteressiertes Personal an den strategisch wichtigen Punkten, kaum Informationen zum Thema Europäische Kulturhauptstadt, und wenn, dann nur auf Estnisch und finnisch. In der Umsetzung ist noch viel Luft nach oben.
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  • Wegweiser auf der Zwiebelroute
    Das Museum der Altgläubigen in Kolkja. EmpfehlenswertAuf diesem Aussichtsturm in Kolkja sieht man weit über den PeipsiHäuser an der Zwiebelroute...Und ein Bethaus aus HolzDie Burg von Alatskivi: Außen hui und innen nichtssagendDas ist der Peipsi. Hier übernachten wir heute

    Am Peipus-See

    12. kesäkuuta 2024, Viro ⋅ ⛅ 16 °C

    Gefahrene Strecke: 81 km
    Wenn man die Strecke von Tartu in den Norden an die Küste fährt, empfiehlt es sich, am Peipus-See, die Esten nennen ihn liebevoll "Peipsi", entlang zu fahren.
    Der Peipsi ist ein riesiger See (sieben Mal so groß wie der Bodensee) . Mittendurch führt die estnisch-russische Grenze.
    Eine Strecke von etwa 30 km nennt sich "Zwiebelroute" "Sibulatee". Hier gibt es kleine Dörfer mit einladenden Holzhäusern und zu jedem Holzhaus gehört ein kleiner Zwiebelgarten, daher der Name. Im Grunde aber ist die Zwiebelstraße jene Gegend, in der sich die Altgläubigen angesiedelt haben und ihre Gemeinsamkeiten und ihre Traditionen bis heute pflegen.
    Die estnischen Altgläubigen sind ausnahmslos in priesterlosen Gemeinden organisiert mit einem Gemeindevorsteher an der Spitze. Die Gotteshäuser der Altgläubigen werden Bethäuser genannt.
    An der Zwiebelroute reihen sie sich mit Kasepää beginnend über Kolkja, Alatskivi, Nina, Kallaste, Kukita und Raja Richtung Norden bis nach Mustvee die Dörfer der Algläubigen auf. Wichtigster Ort und Zentrum der Altgläubigen am Peipussee ist Kolkja. Dort informiert das 1998 eröffnete Museum der Altgläubigen über Leben, Glauben, Traditionen und Kultur der Altgläubigen. Sehr anschaulich haben wir dort alles über die Glaubens- und Lebenswelt der Altgläubigen erfahren. Wir haben das Museum besucht und waren angenehm überrascht. Sehr abwechslungsreich gestaltet und äußerst informativ. Den Begriff der "Altgläubigen" haben wir hier zum ersten Mal gehört und äußerst kompakt alle notwendigen Infos bekommen

    Schon beim Durchfahren ist uns die Andersartigkeit dieser Dörfer aufgefallen, denn die Altgläubigen bauten ihre Dörfer als Straßendörfer, in einer kilometerlangen Aufreihung der hölzernen, eingeschossigen Häuser mit den bunten Vorgärten voller Blumen an der einzigen Straße. So sind einige dieser Dörfer mehr als zehn Kilometer lang.
    Hier ist absolut gar nichts los. Es einfach nur wunderschön und entspannend.

    Wir haben heute das Museum in Kolkja besucht, den Ort besichtigt, sind dann nach Alatskivi gefahren, wo wir das Schloss besichtigt haben (muss man nicht) und stehen jetzt auf einem Picknickplatz am Strand des Peipsi bei Nina. Hier übernachten wir.
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