Pässe-Panoramen- Parpaillon

July - August 2022
Eine atemberaubende 4x4-Tour durch das Herz der französischen Seealpen Read more
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  • Day 16

    Col de petit Bernhard-Hittisau

    August 5, 2022 in Austria ⋅ ⛅ 28 °C

    Am nächsten Morgen fällt es uns nicht leicht, uns von diesem traumhaften Ort zu trennen. Versöhnlich stimmt uns der Plan, die Abfahrt über die knapp 8km führende Kammpiste nach Rosiere zurück zu versuchen. Wir hoffen, dass die Piste so früh noch nicht von der anderen Seite gesperrt ist.

    Wir folgen der Kammstraße mit aufregenden Ausblicken und kreuzen mehrere Skipisten, die über die „Crete du Roc Noir“ führt und begegnen Rangern in ihren Pickups, die die Strecke inspizieren. Die Piste ist offen und damit nimmt unser letzter Offroad-Ausflug ein schönes Ende. In Rosiere finden wir sanitäre Einrichtungen, wir können uns frisch machen und suchen uns ein bereits geöffnetes Cafe, in dem wir frühstücken. Zurück fahren wir die Passstraße über den kleinen Bernhard weiter nach Italien.

    Die kommenden 450km führen uns durch den Mont-Blanc-Tunnel durch das Rhone-Tal über den imposanten Furkapass, entlang des Vorderrhreins über Chur nach Hittisau im österreichischen Bregenzer Wald. Hier beziehen wir zum Abschluss für 2 Tage ein festes Quartier in einem schön gelegenen Bauernhaus und erkunden u.a. den Wasserwanderweg an der Bolgenach. Eine gelungene Tour findet einen schönen Abschluss und wir sind gespannt auf das nächste kleine Abenteuer mit unserem dann ausgebauten Landy.
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  • Day 14

    Col d'Iseran-Fort de la Ruinee

    August 3, 2022 in France ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir verabschieden uns von unserer französischen Gastgeberin und verweilen noch einige Augenblicke am Flussufer der Arc, bevor wir die Südrampe des Col d’Iseran unter die Räder nehmen.

    Der Pass ist gut besucht und auch wir stoppen, um die umliegende Bergwelt aus 2.770m Höhe zu bestaunen.  Der Col d’Iseran spielt bei der Tour de France immer wieder eine Rolle, die Radfahrerskulptur zeugt davon. Die Nordrampe führt über steilen Serpentinen mit bis zu 12% Gefälle hinab und wir erreichen den Wintersportort Val d’Isere. Hier statten wir dem örtlichen Sportgeschäft einen erfolgreichen Besuch ab,  lassen uns in einem netten Cafe nieder und schmieden einen Plan über unser abendliches Ziel.

    Wir haben von einem exponiert liegenden Fort an der italienischen Grenze gehört, da wollen wir hin.  In Rosiere - am kleinen Bernhardpass auf französischer Seite gelegen - angekommen suchen wir nach dem Einstieg der Piste, die uns über 7,6km am Kamm entlang über die Crete du Roc Noir zum Fort bringen soll. Nach einiger Zeit finden wir etwas oberhalb den Einstieg und müssen einmal mehr feststellen, dass die Route gesperrt ist.  Sie ist den Mountainbikern vorbehalten, die im Sommer hier ihrem Hobby nachgehen. Verstehen wir irgendwie, jedoch geben wir so schnell nicht auf. Wir halten erstmal Friedensrat und studieren das gründliche Kartenmaterial unseres Tablets – da ist doch auf der anderen Seite ein dünner Strich.

    Auf geht’s Richtung Col de Petit Saint - Bernhard und tatsächlich finden wir kurz vor dem Pass einen kleinen geschotterten Abzweig – offen! Wir nutzen die Chance und schrauben uns über die ausgesetzte Schotterpiste bis zum ersten Hochplateau. Über uns tront das Fort – nicht schlecht. Jedoch stoppen wir erstmal und studieren den weiteren einsehbaren Verlauf der Piste. Anhand der Dichte der Höhenlinien am Tablet scheint es ganz schön steil zu werden. Ute beschließt zu laufen. Ich nehme die ersten 300m in Angriff und entschließe mich, die Geländeuntersetzung einzulegen. Übrigens das erste Mal während dieser Tour. Dass diese Entscheidung richtig war, sollte sich kurz darauf zeigen. Die Piste wird ruppig und führt in mehreren Kurven steil nach oben. In den Kehren wurden Abflussrinnen angelegt, sodass ein Anhalten unmöglich ist. Also kontinuierlich am Gas bleiben und schön langsam und materialschonend voran. Dar Landy bewältigt diese Passage spielend und oben angekommen fällt die Spannung vom Fahrer ab. Im Nachhinein lesen wir, dass diese Nordrampe gesperrt ist …

    Der weitere Weg führt an einer Skistation vorbei und geht in die Piste über, die von Süden zum Fort führt und die wir ursprünglich nehmen wollten. Um zum Fort zu kommen muss ich reversieren, da die Zufahrt im spitzen Winkel auf die Piste trifft. Endlich - ich stehe vor dem Zugang zum Fort, parke den Landy und hole erstmal tief Luft – was für ein Panorama: Mont Blanc, Col de Petit Saint-Bernard, Col der Traversette, Mont Pourri – alles in greifbarer Nähe.

    Über eine Holzbrücke gelange ich in das Innere der Anlage und nutze die Gelegenheit, mit meinem flugfähigen Fotoapparat ein paar unvergessliche Impressionen in der Nachmittagssonne einzufangen. Ute ist mittlerweile auch eingetroffen und wir erkunden gemeinsam das Gelände.

    Der Ursprung der militärischen Anlage liegt im 1630 vom Haus Savoyen errichteten Fort Traverset, das während der französischen Revolution zerstört wurde. Zwischen 1890-1902 wurde es auf den Ruinen des alten Forts neu errichtet und diente fortan unter dem Namen“ Fort de la Redoute Ruinée“ zur Absicherung der nahen Grenze zu Italien. Zwischen den beiden Kriegen wurde die Anlage  als Trainingslager für Alpenjäger genutzt. Aufgrund seiner strategischen Lage wurde das Fort 1936 wieder bewehrt und war während des Zweiten Weltkriegs Schauplatz mehrerer blutiger Schlachten. Wir genießen die friedliche Stille und entschließen uns, die Nacht hier oben zu verbringen. Bis auf ein paar Wanderer und Mountainbiker, die kurz vorbei schauen, sind wir allein. Also schlagen wir unser Lager auf, Ute liest in der Nachmittagssonne ihr Buch weiter und ich bereite das Abendbrot zu. Was gibt es Schöneres, als mit solchem Blick auf die erhabenen höchsten Berge der Alpen vor untergehender Sonne ein gutes Glas Wein zu genießen? Wir stoßen auf diesen Augenblick an und sind dankbar, dass wir hier sein dürfen. Und die Bergzigarre schmeckt hier besonders gut.

    Wir sehen uns an der roten versinkenden Scheibe am Himmel satt, rasch wird es dunkel und angenehm kühl. Diese Eindrücke nehmen wir mit in den Schlaf. Das ist die letzte Nacht im Landy mit dem Minimalausbau. Im September wird er u.a. mit einem Schlafdach ausgestattet und erhält im Anschluss einen Innenausbau, ohne an Geländetauglichkeit zu verlieren. Wir freuen uns darauf.
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  • Day 13

    Pont du Chatalet-Val d'Arc

    August 2, 2022 in France ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir setzen unseren Weg Richtung Norden auf der D902 fort, jedoch stoppen wir in Tournoux und besichtigen das obere Fort Tournoux und den unten gelegenen kleinen aber sehr beeindruckenden Friedhof mit Kapelle mit weitläufigem Blick über das idyllische Val Ubaye. An der Straße sehen wir ein weiteres Sperrwerk liegen – das Redoute de Berwick.

    Im beschaulichen Saint-Paul-sur-Ubaye mit gleichnamigem Restaurant  L'Ubaya lassen wir uns ein weiteres Mal von der vorzüglichen französischen Küche verwöhnen und kaufen auf dem Weg zum Landy noch ein leckeres Brot beim regionalen Bäcker. Der junge Bursche fuchtelt mit dem Thermometer umher und sticht in den Leib und sagt: CORONA-Brot! Er hat Humor. 

    Wir wollen noch die Brücke Pont du Châtelet über die Ubaye sehen, die hoch oben über den Canyon führt. Es handelt sich um eine 1880 erbaute Steinbogenbrücke, die die Ubaye in einer Höhe von 108m überquert und den Zugang zum Weiler Fouillouse auf der anderen Seite erleichtert. In Verbindung des sich anschließenden 28m langen Tunnels ein echtes Schmankerl in den Haute Alps! Die Brücke hat selbst einer versuchten Sprengung 1945 standgehalten. Auf dem Rückweg „tanken“ wir noch frisches Quellwasser und wollen bzw. müssen nun endlich leider etwas zügiger den Weg nach Norden antreten. Maximal 2 Übernachtungsstopps können wir und noch zeitlich in den französischen Alpen leisten.

    So nehmen wir zügig Kurs nach Norden auf der D902. Nach kurzer Zeit durchfahren wir den Wintersportort Vars, der zum riesigen Komplex Risoul 2.000 gehört und auf der östlichen Seite liegt. Ihr erinnert euch – wir haben das riesige Gebiet von Risoul aus zum Embrunsee nach Südwesten über alpine Pisten durchquert. Wir kommen wieder in Guillestre an und der Kreis schließt sich. Diesmal folgen wir jedoch der D902 weiter durch das schöne Guiltal „Gorges du Guil“ mit etlichen Tunneln, passieren im weiteren Verlauf den  Col d’Izoard mit seinen vom Wind abgeschliffenen roten Felsnadeln und kommen nach einiger Zeit in Briancon an. Um Zeit zu sparen nehmen wir die Abkürzung nach Italien über den Pass nach Mezelet und nehmen den mautpflichtigen (48 €) Frejus-Tunnel, der 1980 eröffnet wurde.  Er durchquert das Mont Cenis Massiv und mündet bei Modane in Frankreich auf die D1006, der wir weiter Richtung Val Cenis folgen. Dabei passieren wir das imposante Fort Victor-Emmanuel hoch über dem Fluss Arc auf einem Felssporn gelegen. Das Fort wurde 1818 unter Viktor Emanuel I. zum Schutz des Königreiches Sardinien errichtet. Dieser Teil Frankreich gehörte nämlich zu dieser Zeit zu Sardinien.

    Wir schauen uns immer wieder nach einem geeigneten Übernachtungsplatz um, jedoch ist das Tal sehr belebt und so richtig gefällt uns das nicht. In Lanslebourg schließt sich der Kreis ein zweites Mal , denn hier sind wir auf der Hinfahrt abgebogen und über den Lac du Mont-Cenis und weiter Italien nach Briancon gefahren. Nun freuen wir uns schon auf „unseren“ Campingplatz an der Arc, den wir am Abend zum zweiten Mal auf dieser Reise beziehen. 
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  • Day 13

    Fort Tournoux

    August 2, 2022 in France ⋅ ⛅ 24 °C

    Die letzte Besichtigung gilt dem Fort Tournoux. Das Ubayetal war einst strategisch gelegen nahe der italienischen Grenze und war auch im weiteren Verlauf stark befestigt. Eine der massivsten Anlagen ist der Verteidigungskomplex Fort Tournox. Der Komplex wurde von 1839-1866 errichtet und erstreckt sich mit verschiedenen Zweckbauwerken, Unterkünften und Batterien von einer Höhe von 1.290m über 700m bis auf zur höchst gelegenen Stellung „Serre-de-l'Aut“ auf 2.010m Höhe. Die Festung schlug nach deren Fertigstellung mehrere italienische Angriffe zurück und spielte später eine aktive Rolle im 1. Weltkrieg. Ach im 2. Weltkrieg widerstand sie lange den Angriffen faschistischer Mussolinitruppen und wurde dann von der deutschen Wehrmacht bis zu deren Aufgabe 1945 besetzt. Nach Auskunft unseres Gastgebers kann man die Gipfelstellung angeblich gut mit 4x4 Fahrzeugen erreichen. Voller Vorfreude erzählen wir unserem Landy von unserem Plan und der ist natürlich gleich einverstanden. 

    Schon bei der Anfahrt bekommt man einen Eindruck von der gigantischen Anlage. Dieses Fort, das auch als "das militärische Versailles des 19. Jahrhunderts" bezeichnet und mit der chinesischen Mauer in Miniatur verglichen wird, bildet den Kern der strategischen Anlage im Tal der Ubaye. Verbindungstunnel werden in den Felsen zwischen den oberen Teilen der Festung gesprengt und eine Drahtseilbahn, die inzwischen nicht mehr existiert, verbindet die obere Batterie und das mittlere Fort mit dem unten liegenden Tal. Rein optisch beeindruckender fanden wir bisher das italienische Fort Finestrelle im Piemonte.

    Per Achse ist nur die Anfahrt über das Dorf Tournoux möglich. Kurz hinter dem Dorf führt die Schotterpiste durch den Wald hinauf. Doch nach 3km in einer Biegung ist Schluss – Streckensperrung. Schade, aber was soll’s. Wir laufen noch einen weiteren Kilometer nach oben und kommen an der Batterie des Caurres an. Sie ist von einer Einfriedung mit Graben umgeben und durch Tore und eine Festung mit Zinnen sowie durch eine in den Felsen gehauene Galerie mit der oberen Festung verbunden. Zugang leider nur mit einer offiziellen Führung. Der Weg führt weiter 2,5 km zur Gipfelstellung „Le poste de Serre de l'Aut“, den wir uns jedoch aufgrund der fortgeschrittenen Zeit sparen. 

    Mit dem Landy erreichen wir kurze Zeit später nach einer Biegung und weiterem Folgen der Waldpiste den Zugang zum Hauptfort – natürlich auch verschlossen. Hier jedoch erahnen wir von außen die strategische Bedeutung aufgrund unseres Blickes von hier auf das unter uns liegende Ubayetal. Vielleicht nehmen wir uns ein anderes Mal die Zeit für eine Führung.
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  • Day 12

    Lac des Sagnes

    August 1, 2022 in France ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach so vielen kriegerischen Eindrücken wird es wieder Zeit, etwas Friedliches zu erleben. Dazu lädt die Tour zum sehr sehenswerten Lac des Sagnes. Die Tour beginnt hinter Jaussier am Abzweig von  der Straße zum Col de Bonette. Die Piste führt nach Osten den Hang hoch um bald darauf durch Wald zu führen.  Nach längerer staubiger Pistenfahrt erreichen wir das Tal des Flusses Torrent d’Abries und bald darauf den wunderschönen Lac des Sagnes. Der See begrüßt uns mit dem gegenüberliegenden Dreieck-Berg „La Tour des Sagnes“. Das türkisblaue Wasser wird von sattgrünen Weiden und Schilf umrahmt. Ein echter Balsam für die Sinne. Wir stellen den Landy am Flussufer ab, links stehen die Steinhäuser „Cabanes La Traune“. Wir nehmen die Wanderschuhe und starten zur Seeumrundung.

    Hinter dem See grüßt die Bergwelt des „Vallon des Granges Communes“  und weiter der Col de Bonette. Der Pfad führ am Westufer entlang und führt bald in sumpfiges Verlandungsgebiet. Wir überqueren den Fluss und suchen uns auf der anderen Seite den Weg durch Geröll. An einem Steinhaus mit Quelle können wir uns erfrischen. Ein sehr idyllisches Plätzchen. Wieder am Ausgangspunkt angekommen können wir Fliegenfischern beim Angeln auf Forelle zuschauen.

    Wir lauschen dem Plätschern des Flüsschens. Ein stärkerer Wind kommt auf, der uns jedoch nicht daran hindert, einen leckeren Espresso zuzubereiten und die Kühlbox zu plündern. Den Rückweg treten wir auf einer abzweigenden Schotterpiste an, die weiter südlich auf die C4 trifft. Den Abend lassen wir bei einem Glas Wein im Garen unseres kleinen Hotels ausklingen. Dieser Teil Frankreichs gefällt uns sehr.
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  • Day 12

    Auf militärhistorischen Spuren

    August 1, 2022 in France ⋅ ⛅ 24 °C

    Hurra… 2 Festungsanlagen, die zum Erkunden einladen! Wir folgen der Ubaye ca. 3km flussaufwärts, überqueren den Fluss und müssen feststellen, dass die geplante Auffahrt gesperrt ist.  Wir respektieren das und nehmen die D900 Richtung Italien. Kurz hinter Meyronnes biegen wir nach rechts ab und überqueren eine Holzplankenbrücke über den Fluss L’Ubayette.  Darauf folgen 18% Steigung auf Beton und ein fein geschotterter Waldweg. Wir folgen der Waldpiste mit mehreren Abzweigen, um nach 5km an eine Gabelung zu kommen, der wir nach rechts folgen. Wir passieren eine Hochebene mit einem Wohnwagen (!!!) und folgen der 2km langen Stichstraße, die kurvig durch Tannenwäder hoch führt. Kurz vor dem Fort Superieur führt Sie über ein Geröllfeld mit Steinschlaggefahr und an einer Felswand entlang. Das Fort erscheint unvermittelt hinter einer Kurve und lässt die Einfahrt in den Innenhof zu. Die Einladung nehmen wir an. Ein genialer Platz – die mit 4 großen Arkaden versehene Halle sowie der Innenhof laden zum Übernachten ein. Es ist jedoch gerade einmal Mittag. Das Fort liegt auf 2.105m Höhe, ist Teil der Festungsanlage Roche-la-Croix und wurde 1884 bis 1889 erbaut.  Wir verweilen an diesem einsamen Ort und erkunden das Gelände.

    An der Gabelung unten angekommen parken wir den Landy und erreichen die zerfallenen Gebäude des „Hauptforts“  inférieur de Roche-la-Croix. Rechts am Hang wurde ein mit Blech ummantellter Versorgungsgang gebaut, der die Truppen vor Lawinen schützen sollte. Dieser Teil des Forts wurde als Teil der Maginot-Linie 1931 bis 1936 mit Beton überbaut und eine Materialseilbahn wurde errichtet. Das Fort geht 15m in den Fels und ist in 3 Zonen aufgeteilt: eine Eingangs-, Wohn-  und Kampfzone. 160 Mann waren hier rotierend untergebracht. Hervorstechend ist der imposante Kampfblock 5 mit seiner Artilleriekuppel, der gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Werk Viraysse-Batterie (2.770 m) und dem gigantischen Fort Tournoux den Zugang aus Richtung Italien über den Colle Larche versperrte. Gute von außen einsehbar sind Teile der Sanitärräume. Führungen werden von Mitte Juni bis Mitte September organisiert.

    Unten an der Passstraße besichtigen wir noch das Ouvrage Saint Ours Bas, ein  kleineres Werk  (petit ouvrage ) der alpinen Verlängerung der Maginot-Linie. Es besteht aus einem Infanterieblock und war bewaffnet mit 2 Maschinengewehr-Glocken und 3 schweren Zwillings-Maschinengewehren, die zur Unterstützung des Feuers der umliegenden Forts dienten.
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  • Day 11

    Hockendes Dorf-Col de la Bonette offroad

    July 31, 2022 in France ⋅ ⛅ 23 °C

    Der Weg führt der Vars entlang bis zum diesjährigen südlichsten Punkt der Tour nach Guillaumes, dem Ort am Eingang zur sehr sehenswerten Schlucht Gorges de Daluis. Vor Jahren sind wir der Schlucht mit seinen leuchtend roten Felsen bis ans Mittelmeer gefolgt. Das Ziel haben wir diesmal nicht.

    Wir folgen der D28 nach Osten, passieren die Skiorte Valberg und Beuil und schauen uns den sehr sehenswerten Ort Roubion an. Allein die Anfahrt zum „Hockenden Dorf“ ist abenteuerlich. Das am Berg angeschmiegte Dorf lässt keinen Gegenverkehr zu. Luft anhalten und durch. Wir finden am Ende nach einem Tunnel eine Parkmöglichkeit  und besichtigen dieses Kleinod mit seiner Kirche Notre-Dame-du-Mont-Carmel aus dem 18. Jahrhundert mit romanischem Turm, der Kapelle Saint-Sébastien aus dem 15. Jahrhundert und der Kapelle Notre-Dame. Nicht schlecht für ein Ort mit 125 Einwohnern. Die Sicht vom höchsten Punkt ist phänomenal, wir durchstreifen diesen historischen Ort mit seinen Wandmalereien (die kennen wir als „Murales“ von Sardinien), alten Waschplätzen und steilen Treppen und lassen uns in der Auberge du Moulin hinter der Kirche direkt vor dem Tunnel nieder, um einmal mehr die regionalen Köstlichkeiten des Vioniene Tals zu genießen. 

    Wir haben wieder einmal schön getrödelt, also weiter. Wir biegen in das Tinee Tal nach Norden ein, wenn wir nach Süden abbiegen würden, wären wir nach 60km an der Mündung der Vars ins Mittelmeer. So passieren wir die Orte Isola und Saint-Étienne-de-Tinée und beginnen die spektakuläre Auffahrt zum Col de la Bonette. Die schmale Straße verbindet das Tal der Ubaye bei Jausiers (1240 m) mit dem Tal der Tinée bei Saint-Étienne-de-Tinée (1144 m). An der Südrampe passieren wir mehrere zerfallene Truppenunterkünfte und Stellungen, die noch aus dem 1. Weltkrieg stammen. Ab 1890 wurden zur Verteidigung diese Bauwerke errichtet, 1931-1940 wurden weitere Bunkeranlagen als Teil der Maginot-Linie errichtet. Das Fort Restefond auf der Nordrampe ist relativ gut erhalten. Wir stoppen auf dem höchsten asphaltierten Alpenpass auf 2.802m Höhe auf der Ringstraße und ich laufe zum Gipfelpunkt auf 2.862m Höhe. Ein gigantisches Panorame auf die umliegenden Täler und Gipfel erwartet mich. Wir stoppen am Fort Restefond und besichtigen die Verteidigungsanlage, die auf das Ubayetal ausgerichtet ist. 

    Genug Asphalt, etwas weiter oberhalb erwartet uns ein weiteres Offroad-Highlight: Die Abfahrt zum Col de la Moutière mit weiterer Überfahrt ins benachbarte Bachelard-Tal. Das ist natürlich ein Umweg aber wozu sind wir denn mit dem Landy hier?? Die Abfahrt beginnt vielversprechend. Durch die rauhe Kulisse führt die gute geschotterte Piste ca. 3km bis an die Kreuzung vor, wo gerdeaus eine geteerte Straße zum Col de Moutiere auf 2.454m führt. Ein kleines gleichnamiges Fort sollte diesen Übergang vor Angreifern schützen. Wir halten uns jedoch rechts und folgen der nun stark ausgewaschenen Piste mit anfangs engen Kehren hinab. Mittels nun weitläufigen Kurven unter permanentem Gefälle geht es in das idyllische Tal hinab. Nach weiteren 4km erreichen wir an einem Bach mit satten Weiden einen schönen Rastplatz, den wir auch für einen kurzen Stopp nutzen. Wir sind sowas von einsam hier, herrlich. Weiter fast geradlinig am Geröllhang entlag und später durch lichten Kiefernwald erreichen wir über Serpentinen Bayasse, ein paar Häuser und ein geschlossenes Ferienhotel. Wieder auf der D902 nehmen wir Kurs auf Barcelonnette und über die D900 erreichen wir flott Jaussiers. Hier finden wir im netten Familienhotel  „Les Bartavelles“  sehr zuvorkommende Gastgeber für die nächsten 2 Tage, denn wir wollen das Ubaye-Tal näher erkunden.
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  • Day 10

    Seenrunde am Col de la Cayolle

    July 30, 2022 in France ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Col de la Cayolle bietet mit 2.326m Höhe eine fantastische Ausgangsbasis für eine Rundwanderung mit Ausblicken auf 3 Seen in einer hochalpinen Landschaft.

    Am Pass nehmen wir den gut beschilderten Wanderweg Richtung  Col de la Petite Cayolle nach Süden und kraxeln immer weiter hoch. Nachdem wir einen kleineren See streifen und immer wieder die lustigen Murmeltiere bestaunen kommt eine ausgesetzte steile Stelle, die per Serpentinen zum Col de la Petite Cayolle führt. Oben angekommen eröffnet sich ein atemberaubendes Panorama über den Lac de la Petite Cayolle und dem Mont Pelat mit 3.051m. Wir folgen dem Pfad weiter südlich und kommen bald am  des nächsten Sees, dem Lac du Garet, an. Nach soviel Kraxelei verweilen wir ein Weilchen an diesem Kleinod und lassen das Panorama auf uns wirken. Der Pfad führ wieder hinauf und auf dem Weg zum Pas du Lausson beobachten wir Steinadler und Gemsen. Am Pass verlassen wir die geplante Route und laufen bis an das Hochplateau vor. Von dem wir das außergewöhnliche Panorama des höchst gelegenen natürlichen Sees Europas, dem Lac d'Allos, zu bewundern. Wir hätten es bereut, wenn wir diese Wanderung nicht gemacht hätten. Der Weg führt auf der anderen Seite des Pas du Lausson wiederauf abenteuerlichen Serpentinen hinab und 4h später sind wir wieder am Ausgangspunkt angekommen. Diese Panoramatour war eine der schönsten, die wir bisher unternommen haben.

    Am Nachmittag haben wir noch ein bisschen Zeit. So erkunden wir die Häser La Lavancia mit einer kleinen Kapelle und altem Friedhof, finden die Quelle der Vars und schwimmen im eiskalten Wasser des Lac d’Estenc. 

    Wir haben den südlichsten Punkt unserer Tour bald erreicht. Da wir unsere Jurte nur für 2 Nächte haben und eine Nacht in einem sehr spartanischen und engen Wanderzimmer verbracht haben, entschließen wir uns, unsere Tour fortzusetzen.
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  • Day 9

    Vallon de l'Estrop-Wasserfall d'Aiglière

    July 29, 2022 in France ⋅ ⛅ 16 °C

    Unsere Unterkunft liegt im Weiler Les Louiqs auf 1.700m Seehöhe und bildet eine hervorragende Basis für Wanderungen im Nationalpark Mercantour in den französischen Seealpen. 

    Nach einem kräftigen Frühstück entschließen wir uns für eine Erkundung des Wasserfalls ….. Uns erwartet eine sehr abwechslungsreiche Route, die Ausblicke zum Col de la Cayolle bis zu den Aiguilles de Pelens bietet . Anfangs gut gelb beschildert geht der Pfad recht steil durch den Wald Richtung Vallon de l'Estrop. Bald darauf biegt der Pfad nach Süden ab und eröffnet fantastische Ausblicke.  Über schmale Pfade über Hangrutsche und Geröllhalden durchqueren wir bald darauf wieder ein Waldstück. Der Abstieg zum Tal beginnt und bald darauf verliert sich die Markierung. Nach einiger Zeit und einigen Fehlversuchen finden wir den weiteren Verlauf des Pfades und durchstreifen wieder liebliche Landschaft mit Siedlungsspuren. Zerfallene Steinhäuser säumen den Weg und bald darauf folgen wir einem der Zuläufe der Vars ins Tal. Wir queren die D2202 und folgen dem Pfad weiter ins Tal, der bald darauf an der kleinen Kapelle St. Jean vorbei führt. Ein schöner Platz um kurz zu rasten. Es ist sehr heiß.

    An der Vars angekommen folgen wir dem Fluss aufwärts nach Norden und erreichen bald den malerischen Wasserfall d'Aiglière. Hier genießen wir die Stimmung aufs Neue und merken nicht, dass sich der Himmel zu zieht. Weiter geht’s flussaufwärts an einem kleinen Wasserkraftwerk vorbei – hier hat der Fluss aufgrund des starken Gefälles hohes Potential. Kurz vor dem Ziel queren wir erneut die D2202 und der Himmel öffnet seine Schleusen. Es dauert nicht lange und wir durchqueren völlig durchweicht den Weiler Estenc. Nach 30 Minuten überqueren wir erneut die Vars und können unsere Jurte schon gegenüber sehen.  Raus aus den Sachen und erstmal schön duschen. Den Rest des Nachmittags verbringen wir in unserer gemütlichen Jurte. Heftige Regengüsse ziehen immer wieder vorüber.
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  • Day 8

    Seitentäler-Tunnel de Parpaillon-Cayoll

    July 28, 2022 in France ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute wollen wir das Gebirge zum Ubayetal überqueren, aber vorher locken uns noch 2 Täler. Vom südlichen Ufer führt vom kleinen Örtchen Crots eine kleine Straße durch den Wald empor und berührt etliche Picknickplätze. Der schönste befindet sich an der Brücke „Pont de la Mazeliere“ 1.454m hoch am Fluss „Torrent de L`Eyssalette“ . Hier lassen wir uns Zeit, genießen unseren Espresso und kommen mit einem Mountainbiker aus dem Elsass ins Gespräch. Er ist so begeistert von der Gegend, dass er jedes Jahr hier ist. Wir jedoch wollen mehr sehen und folgen vom Dorf Les Ribes die steile Schotterstraße Richtung „Col des Orres“. Ein Hinweis „Attention Vihicules 4x4“ erinnert uns an den Charakter der Piste. Der Stich führt in einen sehr schönen Talkessel entlang des Flusses „Torrent des Vacheres“ und endet an einer Kapelle. Ab hier geht’s nur noch per Pedes weiter. Ute ist den letzten Kilometer gelaufen, sodass ich mich hier an der Kapelle etwas umschauen kann. 

    Zurück zu halten wir an der Brücke „Pont la Planche“, wieder ein Platz, der uns begeistert. Der schmale Weg führt am Hang entlang hinab und wir queren das Gebiet zum Start des - aus meiner Sicht - absoluten Highlight dieses Tages: die Querung des „Col Du Parpaillon“. Ich gebe zu, ich bin sehr neugierig, denn der letzte Besuch war vor ein paar Jahren. Damals fuhren wir mit unserem ATV vom gegenüberliegenden Ubayetal aus zum Pass und drehten aufgrund schlechten Wetters nach der Durchquerung des Tunnels um. Diesmal stimmen die Vorzeichen. Zunächst stärken wir uns im Restaurant „La Petite Fringale“ am Beginn des Aufstieges mit französischen Köstlichkeiten und setzen dann die Fahrt nach oben fort. Nach Beginn der Schotterstrecke führt die Piste durch Wald, bald öffnet sich das Gelände und lässt Blicke auf die hochalpine Landschaft zu. Mittels mehrerer Serpentinen schraubt sich die teils ausgewaschene Piste zum Scheiteltunnel auf 2.632m hinauf. Uns begegnen mehrere Endurofahrer, auch sie wollen den Klassiker erleben.

    Der berühmte Scheiteltunnel „Tunnel Du Parpaillon“ wurde 1892 ursprünglich als Verbindung von Italien weiter über das Ubayetal nach Westen erbaut. Die Straße über Vars existierte noch nicht. Der Durchbruch ist einzigartig in seiner Bauweise, 468 m lang. An beiden Seiten befinden sich Eisenportale, die bei extremer Witterung geschlossen werden. Wir verweilen am Westportal und genießen die mystische Stimmung. Klar, paar Fotos gibt`s natürlich auch. Die Durchfahrt ist abenteuerlich, der Untergrund ist holperig und mit Wasserlöchern übersäht. Ute holt sich beim Filmen nasse Matschfüße und kommt schnell wieder an Bord. Der Klassiker hält Wort, wir sind begeistert und genießen die rauhe Abfahrt mit mehrerem Reversieren. Die Kurven sind so eng, dass wir mehrfach zurücksetzen müssen. Ute ist wieder zu Fuß unterwegs. Unten im Ort Condamine Chatelard fahren wir im Ubayetal weiter nach Süden. Die militärischen Befestigungsanlagen hier schauen wir uns auf dem Rückweg an. Wir haben noch ein Stück Weg vor uns und fahren weiter auf der D900 bis Barcelonette und biegen auf die D902 zum Col de la Cayolle ein. Die Durchfahrt der Schlucht „Gorges de la Bachelard“ ist spektakulär. Die teils einspurige Straße führt durch enge Tunnel und gibt aufregende Blicke in die Schlucht frei. Nach der Überquerung des Passes sind wir froh, am Tagesziel in unserer gebuchten Unterkunft angekommen zu sein. 

    Uns erwartet eine etwas abseits vom Biohof Agritourisme Ferran gelegene Jurte, traditionell erbaut mit Lichtschacht, Holzofen und großzügigem Wohnraum. Ute war besonders vom außerhalb gelegenen „Bioklo“ begeistert. Wir lassen uns nieder und wollen die nächsten 2 Tage diese tolle Gegend erwandern.
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