Türkei 2024

February - May 2024
Im Dezember 2022 haben wir unseren Aufenthalt in der Türkei abgebrochen, nun werden wir da weitermachen, wo wir aufgehört hatten! Read more
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  • Day 34

    Syedra

    March 5 in Turkey ⋅ ⛅ 15 °C

    Da haben wir hier so herrlich übernachtet, ein sehr sauberes WC gibt es auch und eigentlich haben wir keine Lust, schon wieder weiter zu ziehen. Noch eine Nacht klingt vielversprechend und wenn wir schon an so historischer Stätte unser Lager aufgeschlagen haben, dann liegt es doch nahe, die Reste dieser antiken Stadt zu besichtigen - etwas bewegen wollen wir uns ja schließlich auch!
    Die Stadt wurde literarisch schon im 1. Jhd. v.Chr. erwähnt und anscheinend wirklich erst vor Kurzem archäologisch erschlossen und zugänglich gemacht. Man bringt sie historisch in Verbindung mit Selinus, der ehemaligen Stadt auf dem Berg bei Gazipasa, den wir ja auch schon erklommen haben.
    Alles ist so schön und solide hergerichtet und wir sind auf das Angenehmste überrascht. Erwarteten wir doch wieder einmal "nur" alte Steine ("wieder alte Steine!"), waren wir aber von der Größe der Anlage und von Anzahl und Erhaltungsgrad der öffentlichen Bauten beeindruckt. Von der Akropolis (400 m über dem Meer) war nur noch wenig erhalten, aber gut erkennbar waren eine große Basilika, 2 Kirchen, eine zum Quellhaus ausgebaute Höhle, dazu eine riesige Zisterne mit 3 Kammern, Stadtmauer mit Westtor, ein römisches Bad, spärliche Reste eines Theaters, die noch erhaltene Bodenplatte eines Tempels sowie eine prachtvolle Kollonadenstraße. Diese wurde erst 2023 in ihrer heutigen Schönheit hergerichtet (was das Datum an der Unterseite eines der Marmorsockel verrät) und unweit davon hat man erst 2022 ein Fußbodenmosaik freigelegt. In der Basilika schauten wir einer jungen Archäologin bei der Arbeit zu (ich glaube, wir hätten an dieser Wand nix bemerkt!).
    Wir wissen nicht, ob wir nur außerhalb der Saison hier sind, oder ob noch gar nicht offiziell eröffnet ist - alles sieht noch so neu aus und im Gelände wird noch fleißig gearbeitet - jedenfalls kamen wir am unbesetzten Kassenhäuschen vorbei völlig kostenlos in diesen Kunstgenuss.
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  • Day 35

    Manavgat und Aspendos

    March 6 in Turkey ⋅ ☀️ 18 °C

    Mittwoch ist in Manavgat Wochenmarkt! Das Navi führt uns zum Bazar Manavgat. Das hier ist doch nicht der Wochenmarkt? keine Ahnung, wo der stattfindet! Aber in diesen engen Straßen noch weiter suchen? Nun gut, laufen wir eben mal durch den Basar. Hier ist aber auch alles auf den deutschen Touristen eingestellt und beim Vergleich mit ALDI kann ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen.
    Den Aufenthalt hier nutzen wir noch für einen kleinen Bummel, vorbei am Museum (mit kleinem Tee-Stop), über die Fußgängerbrücke mit dem hübschen Aufgang. Dabei entdecken wir die neue Straßenbrücke, die es Ende 22 noch gar nicht gab. Wir laufen darüber, es wird letzte Hand angelegt, für den Verkehr soll sie am Wochenende mit großer Eröffnungsfeier freigegeben werden - gutes Baumtempo!
    Es gibt am Fluss auch noch eine nette Stelle, um mit dem WoMo zentrumsnah, aber doch ruhig und schön zu übernachten.
    Vor dem Abend fahren wir zum Ziel des nächsten Tages: Aspendos (ein Muss für Jeden, der einmal hier in der Gegend ist). Unweit des Theaters an den hoch aufragenden Resten des Aquädukts wählen wir unseren Platz für die Nacht. Bei einem der vielen Verkaufsstände wollen wir Orangen kaufen. Ein altes Mütterchen nimmt uns mit in ihre Plantage und pflückt sie direkt vom Baum. Frischer geht's nicht!
    Der Platz direkt neben dem Aquädukt ist besonders ruhig, wir haben nicht mal Internetempfang. Am nächsten Morgen merken wir, dass wir eigentlich nur 10 m weiter, um die dicken Mauern herum hätten gehen brauchen, um den üblichen Status (und den Penguin!) abzusetzen. C'est la vie!
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  • Day 36

    Aspendos

    March 7 in Turkey ⋅ ☀️ 17 °C

    Bisher glaubte ich immer, bei Aspendos handelt es sich einzig um das berühmte römische Theater (Bauzeit in den Jahren 161 bis 180), eines der besterhaltenen der Antike, weswegen hier noch heute Opern- und Balettaufführungen gegeben werden. Auf den 41 Reihen fanden (oder finden noch heute?) 20.000 Zuschauer Platz! Von der obersten Reihe konnten wir noch genau verstehen, was die Reiseführerin ihren Leuten dort unten vor der Bühne erklärt!
    Aber aus der Theaterbesichtigung wurde ein kleiner Wandertag. Hier hatten sich schon im 12. Jhd. v.Chr. die Griechen häuslich niedergelassen. Was man heute sieht, sind aber ausschließlich römische Baureste aus dem 2. bis 3. Jhd. n.Chr. Es muss aber eine sehr große und reiche Stadt gewesen sein, die Agora, die Basilika, das Nympheion und das Aquädukt bestechen durch gewaltige Ausmaße (und dabei handelt es sich nur um deren Reste!)
    Interessant ist, warum das Theater einschließlich des großen Bühnenhauses noch so gut erhalten ist: im Mittelalter nutzte man das Gebäude als Karawanserei. Dadurch wurde es fortwährend repariert und nach Erdbeben wieder hergerichtet. Was könnte bei guter Nutzung und Pflege heute noch alles so gut erhalten sein? Man stelle sich vor: das Kolosseum früher eine Herberge oder heute ein Hotel???...
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  • Day 37

    Der "brennende Stein" und Cirali

    March 8 in Turkey ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach Aspendos ging es gestern erstmal wieder auf Tour, aber schon nach 3 Stunden erreichten wir den Badeort Cirali, in dessen Nähe unser Ziel liegt: der Ort heißt Yanartas (türkisch für "brennender Stein"). Der Platz ist seit der Antike bekannt und zeigt noch heute ein jahrtausendealtes Naturphänomen. An dutzenden Stellen tritt Erdgas aus dem Fels und brennt friedlich vor sich hin. Um die vielen Feuer im Fels rankt sich natürlich eine Sage: Der Brudermörder Bellerophontes aus Ephya wurde verbannt. Er wandte sich an die Könige von Argos und Lykien, aber beide hatten keine Lust, ihn zu töten. Sie schickten ihn in den Kampf gegen die Chimäre, ein Monster mit Löwenkopf, Ziegen- und Drachenkörper, Schlangenschwanz und feuerspeiendem Maul. Der Knabe besiegte gemeinsam mit seinem geflügelten Pferd Pegasus die Bestie, begrub sie tief in der Erde, aber das Feuer züngelt noch heute aus den Felsspalten. Das haben wir uns natürlich vor und während der Dunkelheit bei einem Schlückchen Wein angesehen - ein tolles Naturschauspiel und genial zum Runterkommen!
    Die Chimäre wird übrigens sehr unterschiedlich dargestellt, was ihrer Grässlichkeit aber keinen Abbruch tut.
    Gleich hier, wieder im Tal, haben wir ungestört und ruhig geschlafen. Spontan beschließen wir heute, den Frauentag mal wieder ohne Fahrerei zu verbringen. Wir wandern in das Örtchen Cirali und entdecken kaum Häuser von Einheimischen, dafür Unmassen von Pensionen, Hotels und Bungalowsiedlungen. Ein Hoch auf die Vorsaison! Den Strand, der sich mit einem Flair von Winterstarre zeigt, haben wir für uns allein und die vielen Boote, an denen in Vorbereitung der Saison emsig gearbeitet wird, erregen eine Gänsehaut beim Gedanken daran, wie viele Menschen sich hier bald über- und nebeneinander schichten werden.
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  • Day 47

    10 Tage Mavikent

    March 18 in Turkey ⋅ ☁️ 17 °C

    Hier das längst überfällige ein Lebenszeichen von uns und das wird die Zusammenfassung einer wenig spektakulären, aber dafür um so schöneren Zeit.
    Geplant war, dass wir zu unseren Freunden Aiycan und Mustafa (er war es, der mit seinen geschickten Händen letztes Jahr unseren Kühlschrank geheilt hat) am Strand von Mavikent stoßen. Sie waren nicht allein an diesem herrlichen Ort, hatten hier kurz zuvor Aiycegül und Levent aus Istanbul kennengelernt. Alle Vier begrüßten uns auf's Herzlichste und bei einem leckeren Abendessen begann für uns eine weitere tiefgehende Freundschaft mit türkischen Menschen.
    Am nächsten Tag machten wir eine Kombi-Tour zum Gelidonya-Leuchtturm. Erst 14 km mit dem Rad bergauf, bergab, davon die Hälfte über Schotter- und Felswege, dann 5 km zu Fuß "das Bargl nauf" bis zum Leuchtturm - und weil dort der Blick noch nicht optimal war, gleich noch weiter und höher, aber dieser Aufstieg hat sich gelohnt! Unterwegs begegneten uns die unterschiedlichsten Naturschönheiten und nach dem Rückweg waren Alle ziemlich kaputt.
    Die beiden Männer wurden nicht müde, mir Tavla (ein dem Backgammon sehr ähnliches und in Griechenland, der Türkei und benachbarten Ländern weit verbreitetes Brettspiel) beizubringen. Meine Siege sind naturgemäß nicht meiner Intelligenz, sondern ausschließlich ihrer Großzügigkeit zu verdanken.
    Mit den Tagen trafen zwei weitere türkische Camperpaare ein, auch die schon lange mit A. u. M. befreundet. Die gemeinsamen Kaffee- oder Grillrunden wurden größer und es folgten weitere Wanderungen und Unternehmungen.
    Mustafa reparierte unser defektes Fliegengitter im Badfenster, nahm sich nochmals des Kühlschranks an und am Ende haben wir den stark ramponierten Felgen und Radkappen strahlend neuen Glanz verliehen.
    Das Wetter meinte es gut mit uns, fast täglich schwammen wir im 20° warmen Wasser und ständig waren wir ergriffen von der Herzlichkeit, Aufmerksamkeit, Rücksicht und Wärme, die den Geist dieser 10-Personen-Gemeinschaft ausmachte!
    Am Sonntag stellten wir verblüfft fest, dass wir schon seit Samstag vor einer Woche hier sind! Die Zeit war tatsächlich wie im Fluge vergangen! Wollten wir nicht in diesem Winter die Ägäis erkunden???
    Wir entschieden uns für den Aufbruch am nächsten Tag, da dann noch ein letztes Bad, eine letzte Tavla-Partie mit meinem neuen lieben Freund Levent und nach vielen Umarmungen ein gelungenes Abschiedsfoto.
    Im Nachhinein staunen wir, wie harmonisch die Atmosphäre trotz der nicht unerheblichen Sprachbarriere war. Der Google-Übersetzer machte Einiges möglich, wenn auch etwas steif und holprig, aber den Mammut-Anteil trugen Aiycan und Mustafa, sie haben in Deutschland gelebt, sprechen einwandfrei deutsch und leisteten so einen unschätzbaren Beitrag zur allgemeinen Verständigung. Keine leichte Aufgabe und auch dafür ganz lieben Dank an die Beiden!
    Fazit dieser 10 Tage: lieber ein paar alte Steine weniger angesehen, dafür wertvolle Begegnungen mit den Menschen des besuchten Landes erlebt.
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  • Day 49–52

    Marmaris und der Kühlschrank

    March 20 in Turkey ⋅ ⛅ 19 °C

    Auf unserem Weg in Richtung Ägäis war unser erster Halt das quirlige Urlauberstädtchen Kas. Die Vorbereitung auf die Saison läuft auf Hochtouren und so war der schöne Platz am Hafen noch vollgestopft mit Booten auf dem Trockenen, an denen eifrig geschliffen, gespachtelt und gebaut wurde. Dennoch hatte Niemand etwas dagegen einzuwenden, dass wir uns dazwischen quetschten, um hier zu übernachten. Dankbar durchstreiften wir die schon recht belebte Stadt und beschnupperten ein wenig ihr Nachtleben.
    Am nächsten Tag ein kurzer Stop an den Felsengräbern von Fethiye. Diese in den Fels gehauenen Grabstätten der Lykier gehen zurück bis ins 6. Jhd. v.Chr., das besonders große Grab gehörte König Amyntas (4. Jhd. v.Chr.) Die Steinmetze hatten sich abgeseilt, um zu arbeiten - was für eine Leistung!
    Am Karaot Plaja bei Yaniclar stellten wir uns zu anderen Campern, wanderten noch ein wenig auf den umliegenden Bergen und verbrachten eine ruhige Nacht.
    Durch Marmaris hindurch (lt. Reiseunterlagen nur eine große Stadt mit über 100.000 Urlauberbetten - also wenig interessant und somit abgewählt) quälten wir den Mops über viele Berge und noch mehr Serpentinen bis an den Strand von Kumlubük - super abgelegen und ruhig, gut für ein paar Tage!
    Aber jetzt ging's los: Hat uns der Mops die Tortur übel genommen und wollte sich rächen? Jedenfalls begann unser Kühli wieder einmal, uns Sorgen zu bereiten. Selbst bei leichtem Wind müffelte es sehr bedenklich nach Gas, es drang sogar ins Wageninnere ein!
    Es blieb keine Wahl, Kühlschrank über Nacht aus und am nächsten Morgen fuhren wir doch zurück nach Marmaris. Die Adresse einer WoMo-Werkstatt aus dem Internet entpuppte sich als Markisenwerkstatt. Die Jungs kannten keine Werkstatt für WoMos, hörten sich aber mein Problem an, telefonierten mit "Big Boss" und weil wir den mit Sicherheit nicht finden würden, fuhr Einer von ihnen kurzerhand im PKW voraus (15 km außerhalb in der Pampa ohne Adresse fürs Navi!) Der freundliche "Boss" musste gestehen, das ist nicht sein Metier, stellte aber den Kontakt zu einem Autogas-Fachmann in Marmaris her - also wieder zurück. Der Mann fand mit seinem Prüfgerät die Quelle des Gestanks, die Zündflamme, aber auch für ihn sind Kühlschränke "böhmische Dörfer". Er rief einen Kollegen an, ein Fachmann auf dem Gebiet, auch noch einer, der perfekt deutsch mit uns sprach. "Regler oder Fehler an der Düse". Ja, er kann uns helfen, aber er hat seinen Sitz in Izmir (fast 300 km weiter!). Er verspricht, sich umzuhören, ob er nicht in unserer Nähe Jemanden findet. Währenddessen erkundeten wir nun doch die Stadt und waren der "erzwungenen" Planänderung sogar dankbar, es gibt in dieser gepflegten Stadt viel Schönes zu sehen, auch einen romantischen Altstadthügel hat sie zu bieten. Schlussendlich hatte der Kollege aus Izmir für uns keinen Kontakt in der Umgebung finden können. Letzte Lösung: wir schalten den Kühlschrank aus (zum Glück nur noch ein paar Eiswürfel im Frostfach), verbrauchen schnell die verderblichen Vorräte und kommen dann auf unserer weiteren Route bei ihm vorbei. So vereinbarten wir es und warum habe ich dazu so viel geschrieben? Einfach, weil wir ein weiteres Mal überwältigt waren von der Hilfsbereitschaft dieser Handwerker.
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  • Day 53

    Die Halbinsel Datca

    March 24 in Turkey ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach der Kühlschrank-Entscheidung fuhren wir westwärts auf der Halbinsel Datca zu dem gleichnamigen hübschen kleinen Urlauberort und dort bis raus auf die winzige vorgelagerte Halbinsel mit Parkplatz und ungehindertem Blick auf das Stadtbild. Herrlich hier zu stehen! (ein Tipp meines Freundes Levent)! Der zweitägige Sturm konnte uns nicht viel anhaben, schließlich schien die Sonne und mehr braucht man nicht zum Spazierengehen. Ein Höhepunkt war u.A. der Besuch des Hamam mit anschließender Massage, wonach wir wie neu geboren die gemütliche abendliche Atmosphäre des Städtchens auf uns wirken ließen.
    Nach 3 Tagen machten wir kehrt, unterwegs deckten wir uns mal wieder mit frischem Quellwasser ein, und kurz vor Marmaris bogen wir rechts ab zum nächsten Levent-Tip: nach Bozburun. An einer malerischen Bucht liegt dieses verträumte Dorf und an dessen Ende findet man einen tollen öffentlichen Parkplatz direkt am Strand und wieder mit traumhaftem Blick auf das Wasser und die Lichter des Ortes. Hier kann man einfach nicht sofort weiter fahren, es wurden wieder ein paar schöne, entspannte Tage sowohl am als auch im Wasser.
    Anscheinend hat man hier mal von der Blauen Moschee in Istanbul gehört und sich gesagt, das können wir auch! Aber wir können nur anerkennend sagen: ganz ausgezeichnet gelungen!
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  • Day 56

    Zwei Gesichter der Stadt Bodrum

    March 27 in Turkey ⋅ 🌬 22 °C

    Nach Bodrum zog es uns, um dem Sturm zu entkommen. Die Wetter-App zeigte nur schwachen Wind an. Aber das war ein anderes Bodrum! Irren ist eben auch "applich". An den alten Windmühlen angekommen fegte es uns beinahe vom Hügel mit dem schönen Rundblick. Kein Ort für die Nacht, also sofort umgesetzt auf einen Parkplatz, relativ ruhig und windgeschützt. Erste Erkundungen zu Fuß brachten originelle Fotomotive und wir richteten uns moralisch auf einen Mehrtageaufenthalt ein.
    Am nächsten Tag ging der Sturm erst richtig los mit Spitzenböen bis zu 95 km/h, aber wir fuhren mit dem Taxi in die Innenstadt. Hauptziel war die gut erhaltene Festung mit ihrem unterwasserarchäologischen Museum. In der ADAC-Karte wurde ein Extra-Raum mit dem "ältesten Wrack aller Zeiten" aus dem 14. Jhd v.Chr. erwähnt, das mussten wir sehen! Es gibt diesen Raum, aber das Schiff dort, bzw. dessen ausgestellte Reste sank im 11. Jhd. NACH Chr.! War trotzdem beeindruckend.
    Wir liefen noch durch die windgeschützten Gassen der Altstadt und am Hafen entlang und wussten sofort, weshalb man der Stadt Bodrum das beste Nachtleben der Türkei nachsagt. Hier ist die Welt der Schönen und Reichen, aber auch Unsereins kam auf seine nicht ganz so hohen Kosten. Hier ein Bier, da ein Snack und noch ein Bummel durch wohltuend ruhige Straßen, denn die Urlauberwelle wird erst noch erwartet.
    Zurück im Camper hörten wir, dass sich unser Parkplatz mit Leben füllte, ließen uns aber nicht stören - Ohrstöpsel und gut war's. Am nächsten Tag sahen wir die Ursache: (in park4night war zwar beschrieben, hier machen Einheimische gerne Camping, aber wir finden es ja gut, wenn noch ein paar Camper bei uns sind...) Aber Zelt sowie Schlafen, Kochen und Essen unter freiem Himmel überraschten uns doch! Im Stillen hatten wir aber Achtung und Respekt vor diesen Großfamilien - mit wenigen Mitteln und mit sich selbst im Reinen suchten auch sie, genau wie wir, das ungezwungene freie Leben auf Rädern. Trotzdem beschlich uns in unserem Eigenheim auf Rädern das Gefühl der Dekadenz, weswegen wir es nach einem weiteren Tripp in die City (erstklassige Pizza beim angesagtesten Italiener der Stadt) vorzogen, lieber weiter zu fahren. Nach nur 25 km wurden wir fündig im kleinen Örtchen Güvercinlik, wo wir das Osterwochenende (das hier nur für uns eine Bedeutung hatte, denn den Muslimen ist das natürlich gänzlich unbekannt) am Strand stehend verbrachten und das sommerliche Wetter genossen. Und während wir so genießen, werden wir auf deutsch angesprochen, kommen in ein sehr angeregtes und herzliches Gespräch und erhalten wir von Dünya und Yavuz (Beides Türken, die seit ihrer Kindheit in D gelebt haben und jetzt wieder in ihre Heimat zurück gekehrt sind) eine Einladung zum Frühstück am nächsten Tag. Wir freuen uns riesig und sind gespannt auf morgen.
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  • Day 61

    Reise nach Herakleia

    April 1 in Turkey ⋅ ☀️ 27 °C

    Es gab mal wieder ein Problem: der Reifen hi. re. ließ langsam Luft. Am Vorabend habe ich ihn aufgepumpt und am Morgen sah es recht gut aus. So erreichten wir schnell unsere Gastgeber. Dünya u. Yavuz begrüßten uns sehr herzlich mit einem opulenten Frühstück. Danach ließen Yavuz und ich die beiden Frauen in ihrer angeregten Unterhaltung allein, fuhren zum Reifendoktor und nach einer halben Stunde war die Welt wieder in Ordnung - es war ein eingefahrener Nagel.
    Keiner merkte, wie die Zeit verging und so dauerte das Frühstück bis 17:00 Uhr. Zum Abschied waren wir uns sicher, wir bleiben im Kontakt (Beide begleiten uns jetzt im Penguin) und wir sehen uns wieder!
    Nach kurzer Fahrt erreichten wir am Ufer des Bafa-Sees unseren idyllischen Platz für die nächsten Tage. Die felsige Landschaft wirkt so unwirklich, aber traumhaft schön, dass wir am nächsten Tag eine Wanderung in die Berge unternahmen. Auf "Straßen" aus riesigen Monolithblöcken (wer hat die bloß so verlegt?!) kraxelten wir auf den Spuren der Helenen. Diese transportierten hier vor über 2.000 Jahren alles, was benötigt wurde, auf kleinen, von Wildschweinen(!) gezogenen Wagen. Heute grasen hier oben die Kühe, ihre Qualitäten als Wegelager hielten sich aber doch in Grenzen. Dann machte ein seltener Fund uns richtig glücklich: zwei Stachelschweinrequisiten! Zu Gesicht bekamen wir diese nachtaktiven Tiere jedoch nicht. Dafür mussten wir uns immer wieder zügeln, um den ganzen "Film nicht mit Blumenbildern zu verbrauchen" (wie schön, dass wir heute solche Sorgen nicht mehr haben!).
    Am Nachmittag suchten wir einige Reste der antiken helenischen Stadt Herakleia (etwa 300 v.Chr. gegründet) auf. Einst war sie von einer 6,5 km langen Mauer mit 65 Türmen umgrenzt. Heute beeindrucken noch der heilige Raum des Endymion (ein von der Mondgöttin Selene geliebter Hirte), der Athene-Tempel, einige Reste der Stadtmauer oder die Ruinen des Seeschlosses den Betrachter. Wenn man genau hinschaut, erkennt man an den steilen Felsen diese hohen Stufen. Das war und ist keine Treppe (viel zu hoch!), das sind die in den Fels gehauenen Auflager für die großen Steinblöcke der Stadtmauer! Unsere Maurer sollen bloß nicht über ihren harten Job jammern!
    Wie so oft konnten wir die Nacht unbesorgt angehen, ein zuverlässiger und treuer Wächter machte es sich vor dem Mops bequem.
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  • Day 63

    mit Kerim auf dem Bafa-See

    April 3 in Turkey ⋅ ⛅ 26 °C

    Mal was Anderes: ein deutsch sprechender Einheimischer bietet Bootstouren an und das wollten wir nicht versäumen. Dass Kerim sogar ein studierter Archäologe ist, erfuhren wir erst, als wir bei ihm im Boot waren. Seine Erläuterungen waren überaus aufschlussreich und interessant.
    Zu jeder Insel und ihren Ruinen konnte er uns Dinge berichten, die wir uns niemals hätten anlesen können. Auf der Vogelinsel stirbt so langsam die Vegetation ab, weil diese Tiere anscheinend noch nichts von Wasserspülung gehört haben. Natürlich beeindruckten die Pelikane mit ihrer Größe und dem majestätischen Flugbild am Meisten.
    Als wir zu Mittag an Land gingen und Kerim nach einer kleinen Klettertour Felsmalereien an einer Höhlendecke zeigte, die hier bereits vor 11.000 Jahren entstanden, guckte ich ungläubig aus der Wäsche. Ich fragte sicherheitshalber nochmal nach, aber hier gab es tatsächlich schon zu dieser Zeit erste menschliche Ansiedlungen und die Zeichnungen behandeln viel die Themen Familie und Viehzucht!
    Zurück am Strand unternahmen wir am Nachmittag noch einen kleinen Spaziergang und es ist ja nichts Neues, aber so ein uralter Olivenbaum zieht Einen immer wieder in seinen Bann!
    Beim Abendrot machten wir uns bewusst, wie selbstverständlich es für uns geworden ist, jeden Tag (mit wenigen, kurzen Ausnahmen) die strahlende Sonne genießen zu können. Also, nicht übermütig werden!
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